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Ein Dawkins gemäß "deutschen Bedingungen"?
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
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Beitrag(#887415) Verfasst am: 18.12.2007, 02:06    Titel: Ein Dawkins gemäß "deutschen Bedingungen"? Antworten mit Zitat

Ein Dawkins gemäß "deutschen Bedingungen"?

Die meisten der hier Versammelten freut sicher der Erfolg des "Gotteswahns" von Richard Dawkins, der es im Herbst in die höchsten Ränge der "Bestseller"-Listen brachte. Selbst wenn man etwas im einzelnen an dem Buch auszusetzen hätte: das Anliegen der Religionslosen ist befördert worden, das Thema "Atheismus" wie selten zuvor in die Debatte gebracht worden.

Offensichtlich ist gerade zu dem jetzigen Zeitpunkt in marktstrategisch kluger Weise einem weit verbreiteten Bedürfnis entsprochen worden. Auch wer kaum oder nicht fernsieht bzw. nicht das Internet nutzt, kann sich jetzt mit dem Buch befassen. Mir hat es in vielem zugesagt und ich habe für mich viel Anregendes daraus entnommen.

Dennoch fragt sich hier unter Umständen der eine oder andere, warum es noch keinem deutschen Autoren/keiner Autorin gelungen ist, einen derartigen Erfolg zu erzielen. Richard Dawkins schrieb für ein Publikum im angelsächsischen Raum, das andere Verhältnisse kennt und wo nichtreligiöse Menschen mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Für die Bedingungen im deutschsprachigen Raum müsste ein Buch, das so einen Erfolg haben würde, noch andere Aspekte berücksichtigen. Ohne den Erfolg von Deschners Büchern schmälern zu wollen – ihre Stoßrichtung (Schwerpunkt: Kriminalgeschichte der Kirchen) ließ im Vergleich zu dem umfassenderen Anliegen von Dawkins nur einen begrenzten Erfolg zu.

Dazu einige völlig ungeordnete Bemerkungen und Gedankensplitter, die ergänzt oder auch angefochten werden können.

1. Mir schwebt zunächst die Vorstellung vor dem inneren Auge, dass ein solches Buch mit gelassener Heiterkeit geschrieben sein müsste. Nicht so sehr verbissen ideologisch-kämpferisch, sondern mit Verständnis für die gewöhnlichen Freuden und Sorgen einer großen Zahl von Menschen in unseren Landstrichen. Der Autor/die Autorin würde die von den Kirchen verbreitete Sorge nehmen, dass Atheisten irgendwelche verbissene, nur von einer Negativhaltung getragene Dogmatiker seien. Hier mag der Zufall ins Spiel kommen: in bestimmten Zeiten gibt es eben solche herausragenden Autorentalente, in anderen Zeiten nicht.


2. So viele Meinungsverschiedenheiten auch naturgemäß innerhalb der verschiedenen Gruppierungen nichtreligiöser Menschen ausgetragen werden - die auch hier im Forum deutlich sichtbar werden (hallelujah, geht hier manchmal die Post im Zusammenhang mit IBKA, Humanisten, Freidenkern, und wie sie alle heißen, und Co. ab Mit den Augen rollen )
- so dürfte doch in einem solchen Buch ein gemeinsames Anliegen in der "säkularen Szene" im deutschen Sprachraum verfochten werden:
die Abwehr der Übergriffe der Kirchen im "weltlichen" Bereich, ihre Einmischung in Staatsangelegenheiten, Kirchensteuererhebung durch den Staat, Missionsversuche gegenüber "heidnischen" Ex-DDR-Bürgern, Eindringen in Schule und andere Bildungseinrichtungen mit Indoktrination von Kindern und Jugendlichen, Alleinvertretungsanspruch in ethischen Fragen (Empfängnis, Abtreibung, Sterbehilfe), Mitwirken bei der Kriminalisierung von Äußerungen der Daseinsfreude, seelische Betreuung der Soldaten und anderes mehr. Hier dürften schon einige "deutsche" Besonderheiten etwa im Vergleich zu französischen oder englischen Verhältnissen zu finden sein. Die Abwehr derartiger Übergriffe der Kirchen wäre ein vorrangiges Anliegen.


3. Der Umstand, dass in Deutschland zwei Großkirchen nebeneinander existieren und sich gegenüber Atheisten schnell einig werden, hat es mit sich gebracht, dass sich der Atheismus unter vergleichsweise erschwerten Bedingungen entwickelte. Viele Zweifel an Kirche und Religion wurden im 20. Jahrhundert bereits durch liberale Strömungen innerhalb der Kirchen aufgefangen und neutralisiert.
Kirchenkritische Werke (Drewermann, Küng) haben eine große Verbreitung gefunden, deren Autoren sich jedoch nicht von der Religion gelöst haben. Der protestantische Hang zur Innerlichkeit mit seinen Selbstbefragungen und Selbstzweifeln wirkte sich hemmend auf eine völlige Loslösung vom Glauben aus. Dort wo sich die katholische Kirche nach der Gegenreformation etabliert hat, hat sie sich auch mit großem Geschick dauerhaft eingerichtet (es gibt keine Gebiete einer "protestantischen Gegenreformation"). Ihr Menschenbild, das den unvollkommenen Menschen in seiner Schwäche, das den Zweifler und reuigen Heimkehrer in den Schoß der Kirche einschloss, blieb bis heute bestehen, während


4. in der DDR, dem Land, in dem Millionen Menschen ohne den Einfluss von Kirche und Religion aufgewachsen sind, der Versuch der Erziehung eines "neuen Menschen" gründlich scheiterte. Die Existenz von Millionen Ungetaufter, Nichtreligiöser, Atheisten auf deutschem Boden dürfte ein weiteres charakteristisches Merkmal der Situation hierzulande darstellen.
Nahezu unfassbar wirkt auf mich die Ignoranz eines Autoren wie Onfray gegenüber dem "real existierenden Atheismus" auf deutschem Boden wie in Russland (man täusche sich nicht über die tatsächlichen Ausmaße der "Wiedergeburt von Religiosität" in Russland, die von interessierter Seite maßlos aufgebauscht werden). Noch eine Bemerkung zu Frankreich: als 1794 massive Entchristianisierungsversuche einsetzten und durch die terreur der Jakobiner für einige Monate auch landesweit durchgesetzt wurden, zeigte es sich, dass große Teile der Landbevölkerung sich bereits zuvor schon innerlich von der Kirche abgewandt hatten. Dann hatte die Rekatholisierung wieder Erfolg bis ins 20. Jahrhundert. Katholizismus und griechische Orthodoxie sind offenbar anfälliger für das "Umkippen" von einem Extrem ins andere als der mit Verinnerlichung verbundene Protestantismus.


5. Muss ein solcher Autor selbst Naturwissenschaftler sein, etwa Biologe wie Dawkins, oder Physiker?
Als Nicht-Naturwissenschaftler verfolge ich manche Threads in diesem Forum, in dem sich offenbar ausgewiesene Naturwissenschaftler tummeln. Dort geht es mitunter sehr ins Detail, bis hin zu einzelnen Merkmalen rezenter oder fossiler Lebewesen.
Ich bringe erst einmal die Grundhaltung aus der mehr als 35 Jahre zurückliegenden Schulzeit mit, in der die Naturwissenschaften groß geschrieben wurden (wer es aber nicht mehr brauchte, vergass das meiste wieder):
Die Naturwissenschaftler mögen manche Erscheinung in Entwicklung der Lebewesen noch nicht erklärt haben und vieles ist noch nicht entdeckt worden. Das ist aber noch längst kein Grund, für diese (noch nicht) erklärbaren Erscheinungen eine "wunderbare", eine übernatürliche, nicht beschreibbare Ursache, sprich Gott oder irgendein anderes höheres Wesen/Prinzip, anzunehmen. Es wäre natürlich schön, wenn sich der Autor eines für die deutschen Verhältnisse bestimmten Buches auch in den Naturwissenschaften auskennen würde, aber er muss vielleicht selbst nicht unbedingt ein Naturwissenschaftler sein.


6. Schließlich gibt es das spezifisch deutsche Erbe der Diktaturen des 20. Jahrhunderts, das von den Nachgeborenen nicht ausgeschlagen werden kann. Es ist üblich und zu erwarten, dass von religiöser Seite immer wieder versucht wird, die Verbrechen der Zeit des Dritten Reiches mit einem angeblichen "Atheismus" der führenden Vertreter des Nationalsozialismus in Verbindung zu bringen.
Da muss klar gemacht werden, dass die Verbrechen auf inhumane, rassistische Lehren zurückzuführen und mit handfesten politischen und ökonomischen Zielen verbunden waren, aber nichts mit "Atheismus" zu tun hatten. Differenzierend wäre auf Kollaboration, Duldung und Widerstand in ihren verschiedenen Formen einzugehen.
Die ehemaligen Verfechter des Sozialismus in der DDR, die einerseits auf eine hohe Zahl von atheistischen Publikationen in deutscher Sprache verweisen können (Holbach, Helvetius, Feuerbach, Marx, Haeckel), müssen sich andererseits fragen lassen, wie sie die mit atheistischen Parolen betriebenen Verfolgungen von Christen in der "verbündeten" Sowjetunion und in der Anfangsphase der DDR beurteilen (möglicherweise beschäftigt das nur mich und mehr als 95 Prozent des Forums nicht).
Für die Untaten in beiden Regimen muss sich die überwiegende Mehrheit nichtreligiöser Menschen in heutiger Zeit nicht im geringsten „die Jacke anziehen“, die unbeteiligt waren, die zu den Nachgeborenen gehören – man muss bloß um die Zusammenhänge wissen.
___

Abschließend zunächst: Vielleicht es gar nicht richtig, einen solchen "Renner" erwarten zu wollen, wenn schon eine Übersetzung einen solchen Erfolg hatte, vielleicht sitzt aber auch schon ein begnadeter Erfolgsautor in "unseren Landen" in den Startlöchern, wer weiß Frage
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



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Beitrag(#887486) Verfasst am: 18.12.2007, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage ist, was so ein Buch soll.

Dawkins als Brite schreibt z.B. viel über amerikanische Verhältnisse, weil es in den USA nunmal extrem schlimm ist; er geht aber nur bedingt auf die Situation in England bei. Trotzdem hatte ich nicht den Eindruck, daß er "für" den angelsächsischen Raum schreibt.

Hitchens schreibt über die ganze Welt, bringt Beispiele aus allen Regionen und Epochen. Schlimme Dinge; das macht es manchmal etwas schwer zu lesen. Ich würde es aber unbedingt empfehlen.

Jetzt ist also die Frage, was Du von einem Buch für den Deutschen Markt erwartest. Es ist völlig ohne Frage, daß es in Deutschland - wie überall sonst auch - Besonderheiten gibt. Wenn Du eine genaue Beschreibung der Situation hier willst, bräcute das einen eigenen Text. Aber die Argumente gegen die Situation in Deutschland sind die gleichen wie überall sonst auch:

"There almost certainly is no god" und "Religion poisons everything" zwinkern

Ich würde mich über ein deutsches Buch freuen, allein schon dessen wegen was es bedeuten würde, sowas püubliziert zu bekommen unsd es auch nochj populär zu machen.

Man braucht denke ich keine Naturwissenschaftler - die Themen sind durch und man muss nnicht mehr primär darauf eingehen. Eventuell wäre in Jurist eine gute Wahl, eventuell auch ein Historiker.
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ana
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Beiträge: 282

Beitrag(#887501) Verfasst am: 18.12.2007, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke es fehlt auch an einem Autor der ursprünglich Erfolg und Bekanntheit durch irgendwas anderes hatte. Das ist denke ich ein großer Unterschied zwischen Dawkins und z.B. MSS. MSS ist religionskritischen Leuten durch religionskritsche Bücher bekannt. Wenn jetzt aber so wie auf der Glaubensseite ein Hahne daherkäme und ein Buch über Atheismus schriebe, hätte das nochmal einen ganz anderen Stellenwert. Bei Dawkins wird ja auch noch immer erwähnt, dass er der Autor des Egoistischen Gens ist.
Abgesehen davon, müsste ein Buch für Deutschland vor allem gegen Kuschelchristentum und gegen die finanziellen Vorteile der beiden Kirchen argumentieren.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
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Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#887522) Verfasst am: 18.12.2007, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

@Ana

Zitat:
Abgesehen davon, müsste ein Buch für Deutschland vor allem gegen Kuschelchristentum und gegen die finanziellen Vorteile der beiden Kirchen argumentieren.


Stimmt, das gehört noch unbedingt zu den Aspekten, die in Deutschland berücksichtigt werden müssen: die großen steuerlichen Vergünstigungen für die Kirchen. Die Folgen des Konkordats.

Ein solcher Autor müßte auch gegen die weit verbreitete Illusion ankämpfen, dass die Kirchen in Deutschland aus eigenen Mitteln große soziale Leistungen erbringen würden. Es wäre über die Ausbeutung karitativer Helfer und die restriktiven Arbeitsregelungen im Bereich der Kirchen zu informieren. Damit würde den Kirchen viel von ihrem moralischen Nimbus genommen. Sie würden als Unternehmer und Ausbeuter dastehen, die wie andere Firmen oder sogar noch schlimmer reines Kosten-Nutzen-Denken praktizieren, das in Sonntagspredigten angeprangert wird.
Ein über weite Strecken düsteres Buch würde damit allerdings entstehen.

Und dennoch: Gerade in einem Land, wo traditionell große Werke ungeheuer "tief" und "ernst" daher kamen, würde eine eher gelöste, "unverkrampfte" (Roman Herzog skeptisch ) Schreibweise eines im wahrsten Sinne des Wortes "Aufklärungs"-Buches viele Leser ansprechen. Deshalb habe ich die Frage der Form an den Anfang gestellt. Wo sind die Voltaires und Diderots unserer Tage?
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Shadaik
evolviert



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Wohnort: MG

Beitrag(#887526) Verfasst am: 18.12.2007, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ein deutscher Autor müsste hierzu noch etwas völlig anderes schaffen: Interesse für ein vollkommen uninteressantes Thema.

Denn mal ehrlich, wer interessiert sich denn in Deutschland überhaupt für Religion ausser den Fundis auf der einen und den Atheisten auf der anderen Seite?
Ab und zu gibt es mal ein Skandälchen um die Kirche, die Fernsehsender hängen sich noch dran, aber ansonsten ist das Thema einfach für niemanden interessant genug.
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Ieldra
Außerirdischer Techno-Magier



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Beiträge: 156

Beitrag(#887550) Verfasst am: 18.12.2007, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Denn mal ehrlich, wer interessiert sich denn in Deutschland überhaupt für Religion ausser den Fundis auf der einen und den Atheisten auf der anderen Seite?
Ab und zu gibt es mal ein Skandälchen um die Kirche, die Fernsehsender hängen sich noch dran, aber ansonsten ist das Thema einfach für niemanden interessant genug.


Naja...ein Buch von jemandem wie Günter Wallraff zum Thema "Ausbeutung in Kirchenbetrieben" würde sicher ein paar Wellen schlagen... zu dumm, dass man ihn schon zu gut kennt für eine weitere Undercover-Recherche.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#887554) Verfasst am: 18.12.2007, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ieldra hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Denn mal ehrlich, wer interessiert sich denn in Deutschland überhaupt für Religion ausser den Fundis auf der einen und den Atheisten auf der anderen Seite?
Ab und zu gibt es mal ein Skandälchen um die Kirche, die Fernsehsender hängen sich noch dran, aber ansonsten ist das Thema einfach für niemanden interessant genug.


Naja...ein Buch von jemandem wie Günter Wallraff zum Thema "Ausbeutung in Kirchenbetrieben" würde sicher ein paar Wellen schlagen... zu dumm, dass man ihn schon zu gut kennt für eine weitere Undercover-Recherche.

Das meinte ich mit "Skandälchen", ja.
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gwarpy
Psychonaut



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Beitrag(#887563) Verfasst am: 18.12.2007, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Wie wäre es denn damit? Denn sie wissen nicht, was sie glauben

Der Autor geht auch auf das Kuschelchristentum ein, und zeigt, warum das NT nicht besser als das AT ist, zerlegt Küngs theologische Hirnverkrampfungen, etc.


gwarpy
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Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#887836) Verfasst am: 18.12.2007, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Wie wäre es denn damit? Denn sie wissen nicht, was sie glauben

Der Autor geht auch auf das Kuschelchristentum ein, und zeigt, warum das NT nicht besser als das AT ist, zerlegt Küngs theologische Hirnverkrampfungen, etc.


gwarpy

Gut, was ich meinte ist aber: Bring jemanden dazu, das zu lesen.
Genug Leute, to make a difference (mir fällt leider keine deutsche Entsprechung dazu ein)
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#887844) Verfasst am: 18.12.2007, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:
Wie wäre es denn damit? Denn sie wissen nicht, was sie glauben

Der Autor geht auch auf das Kuschelchristentum ein, und zeigt, warum das NT nicht besser als das AT ist, zerlegt Küngs theologische Hirnverkrampfungen, etc.


gwarpy

Gut, was ich meinte ist aber: Bring jemanden dazu, das zu lesen.
Genug Leute, to make a difference (mir fällt leider keine deutsche Entsprechung dazu ein)


Irgendwas mit "kritische Masse"?

Aber man sollte sich da nicht von der Vergangenheit lenken lassen. Vor ein paar Jahren nocht gab es keine Bücher wie den Gotteswahn, auch nicht in Englisch. Auf Deutsch wird es vermutlioch weghen des kleineren Marktes schwieriger.
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Verzweifler
Saints & Sinners County Sheriff



Anmeldungsdatum: 21.10.2006
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Wohnort: Fulda

Beitrag(#888281) Verfasst am: 19.12.2007, 08:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ich persönlich bin der Meinung, dass der Buchmarkt genügend bereits hergibt. Ich würde es eher begrüßen, wenn die Esszenz dieser Werke, quasi als Extrakt gebündelt, griffig (und nicht auf 1000Seiten ausgebreitet) zur Verfügung ständen. Die 10 Angebote haben mir bereits sehr gefallen.

Alle wirklich guten Streitschriften, die Werke Deschners und Buggle, auch Dawkins sind einfach zu dick, als dass man die einem Kuschelchristen mal eben überlassen könnte. Ich selber (Leseratte) habe sie alle durchgearbeitet, aber im Alltag braucht es ein Mini-Buch, Fakten, Fakten, Fakten ...

Dieses Werk sollte dann so günstig sein, dass man es als "Weihnachtsgeschenk" auch mal in großer Runde verteilen kann. Ja ich weiß, mein missionarischer Eifer - aber wenn nicht gegen die Volksverdummung gearbeitet wird, dann behält Kofi Annan recht ("Das Böse braucht das Schweigen der Mehrheit.“
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zwinkern Torsten - der Verzweifler

Er singt meine Meinung -> http://www.youtube.com/watch?v=d5YrB7TpT1Y
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homo sapiens
Primat



Anmeldungsdatum: 25.08.2006
Beiträge: 394
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Beitrag(#889858) Verfasst am: 20.12.2007, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Verzweifler hat folgendes geschrieben:
Ja ich weiß, mein missionarischer Eifer

Ich nenne es Aufklärung ...

Verzweifler hat folgendes geschrieben:
- aber wenn nicht gegen die Volksverdummung gearbeitet wird, dann behält Kofi Annan recht ("Das Böse braucht das Schweigen der Mehrheit.“)

Die Volksverdummung treibt einen bis zum Wahnsinn! Aber ich will auch (noch) nicht aufgeben! zwinkern
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Kosmopolit, sterblich, nicht wiedergeboren
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#891282) Verfasst am: 22.12.2007, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zwei weitere Anwärter auf massenwirksame Worte:


Zitat:
Süddeutsche Zeitung, 17.12.
Tagesspiegel, 16.12.
http://www.tagesspiegel.de/kultur/Glauben-Atheismus;art772,2440060





Zitat:
Frankfurter Rundschau, 20.12.
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/?em_cnt=1261007


Was Herbert Schnädelbach ( der viel in der "Zeit" geschrieben hat, die vor allem für religiös geprägte Leser in den alten Bundesländern gedacht ist)
zum Fehlen der Religion für etwa siebzig Prozent der Bürger in den neuen Bundesländern bringt, bestätigt meine eigene Erfahrung: denen "fehlt" nichts. Die Glaubensstreiter können sich gar nicht vorstellen, dass es so etwas gibt, weil sie von sich selbst ausgehen. Im Zweifelsfalle ist Nachtreten angesagt und der DDR noch einmal so richtig ihre Unzivilisiertheit wegen mangelhaft ausgeprägtem Kirchenleben um die Ohren zu hauen.

Gerd Lüdemann ist ein produktiver Autor mit größerer Breitenwirkung. Allerdings hat er sich vor allem festgebissen in Auseinandersetzungen zur Widerlegung von Dogmen. Er ist sicher nicht ein herausragender Autor, wenn es um Informationen über die soziale Stellung der Kirchen geht.
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



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Beitrag(#891492) Verfasst am: 22.12.2007, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ein deutscher Autor müsste hierzu noch etwas völlig anderes schaffen: Interesse für ein vollkommen uninteressantes Thema.

Denn mal ehrlich, wer interessiert sich denn in Deutschland überhaupt für Religion ausser den Fundis auf der einen und den Atheisten auf der anderen Seite?


Laut Bertelsmann-Studie nur etwa 70% der Deutschen Mr. Green

Okay, die Studie ist angreifbar, aber die Größenordnung dürfte schon stimmen. Davon abgesehen: Wer sagt denn, dass es keinen Markt hierfür gäbe? Die deutsche Übersetzung von Dawkins Buch geht doch weg wie warme Semmeln, und MSS hielt sich mit seinem Entwurf vom "evolutionären Humanismus" wochenlang in den obersten Verkaufsrängen bei Amazon. Es kommt nur darauf an, solche Bücher entsprechend populär zu machen, dann finden sie auch Absatz.
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Kival
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Beitrag(#891494) Verfasst am: 22.12.2007, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Okay, die Studie ist angreifbar, aber die Größenordnung dürfte schon stimmen.


Also eigentlich nicht. zwinkern
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Rasmus
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Beitrag(#891496) Verfasst am: 22.12.2007, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Davon abgesehen: Wer sagt denn, dass es keinen Markt hierfür gäbe? Die deutsche Übersetzung von Dawkins Buch geht doch weg wie warme Semmeln, und MSS hielt sich mit seinem Entwurf vom "evolutionären Humanismus" wochenlang in den obersten Verkaufsrängen bei Amazon. Es kommt nur darauf an, solche Bücher entsprechend populär zu machen, dann finden sie auch Absatz.


Hatte ich auch erst überlegt - aber da muß man denke ich einwenden, daß die diese Bücher ja schon reißenden Absatz hatten, bevor sie auf den Deutschen Markt kamen. Sich diese Begeisterung hier zu erarbeiten dürfte ungleich schwieriger werden.
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#891503) Verfasst am: 23.12.2007, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Okay, die Studie ist angreifbar, aber die Größenordnung dürfte schon stimmen.


Also eigentlich nicht. zwinkern


Rund 22 Prozent der Bundesbürger sind bekennende Atheisten; jeder Fünfte gehört demnach zur Klientel und dürfte somit ein gesteigertes Interesse an solchen Büchern haben. Hinzu kommt die Hardcore-Fraktion der Religiösen (Kreationisten und ID-Anhänger), die ebenfalls für dieses Thema zu sensibilisieren sein dürfte. Daher wird man erwarten, dass auch ein signifikanter Prozentsatz aus dieser Gruppe dazu tendieren wird, ein entsprechend populäres Buch zu kaufen, um es zu kritisieren.
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Kival
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Beitrag(#891511) Verfasst am: 23.12.2007, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

Die gesamte Konzeption der Studie ist fragwürdig, aber selbst mal angenommen, es gäbe 1/4 streng religiöse und 1/4, erreicht man damit nicht eine Größenordnung von (über) 2/3 der Bevölkerung.
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#891516) Verfasst am: 23.12.2007, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Die gesamte Konzeption der Studie ist fragwürdig, aber selbst mal angenommen, es gäbe 1/4 streng religiöse und 1/4, erreicht man damit nicht eine Größenordnung von (über) 2/3 der Bevölkerung.


Mit "Größenordnung" war der zweistellige Prozentbereich gemeint. Daran gemessen kann es sich doch bei Religion/Religionskritik um kein "uninteressantes Thema" handeln, wie Shadaik meinte.
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Stefan
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Beitrag(#891522) Verfasst am: 23.12.2007, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ein deutscher Autor müsste hierzu noch etwas völlig anderes schaffen: Interesse für ein vollkommen uninteressantes Thema....


Kerkeling hat das geschafft...

Mal ehrlich: Zum einen wollen viele die Wahrheit gar nicht wissen, zum anderen lesen die meisten Menschen nichts außer BILD.
Gegen Religion müßte es in der TV-Sendung "Galileo" Beiträge geben die wie immer unter dem Niveau der "Sendung mit der Maus" liegen. Das hätte Erfolg. Aber kommt doch nicht mit richtigen Büchern! Weinen
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Kival
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Beitrag(#891523) Verfasst am: 23.12.2007, 00:52    Titel: Antworten mit Zitat

@Dawrin Upheaval

Achso. Ja, zweistellig ist es schon.
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Domingo
ungläubig



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Beitrag(#892085) Verfasst am: 23.12.2007, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:
Wie wäre es denn damit? Denn sie wissen nicht, was sie glauben

Der Autor geht auch auf das Kuschelchristentum ein, und zeigt, warum das NT nicht besser als das AT ist, zerlegt Küngs theologische Hirnverkrampfungen, etc.


gwarpy

Gut, was ich meinte ist aber: Bring jemanden dazu, das zu lesen.
Genug Leute, to make a difference (mir fällt leider keine deutsche Entsprechung dazu ein)


Ein Buch über "Die Kirche und unser Geld" würde wohl Interesse wecken. Wo man erfährt, wieviel Geld Kirchen, Kirchenbauten und theologische Fakultäten in den Hintern geschoben kriegen, während überall sonst gestrichen und gespart und man als Bürger zur Kasse gebeten wird (Beispiel: Studiengebühren).

Aber Augenblick: Gibt es diese Buhc nicht doch schon? zwinkern

Domingo
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#892118) Verfasst am: 23.12.2007, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
Aber Augenblick: Gibt es diese Buhc nicht doch schon? zwinkern


Ja, da gibt es aber auch noch viel zu tun ,-).
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Telliamed
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Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#892228) Verfasst am: 24.12.2007, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ein gewitzter Verleger könnte eine ganze Reihe herausgeben, etwa die "Freigeister-Bibliothek" oder so. Wenn er dafür ein "Zugpferd" als Autor gewinnen würde, wäre der Absatz auch der übrigen Bändchen hoffnungsvoll (Wiedererkennungs-Effekt).
In der Sowjetunion gab es das spottbillige "Taschenbuch des Atheisten" skeptisch (für den "Agitator und Propagandisten") in entsprechendem Format, in der DDR in den 1960er Jahren eine blaue Heftreihe mit atheistischen Texten aus dem 18./19. Jh. für einige Pfennige (ich habe, glaube ich, im Keller noch einige von den Teilen).

Bändchen dieser Reihe könnten bei einem Preis von unter 5 Euro pro Büchlein bleiben.

Ein Kölner Verleger hatte z.B. 2006 den monatlich erscheinenden Taschenbüchlein einer Reihe zur Geschichte mit durchaus wissenschaftlichem Anspruch (neuester Forschungsstand, Angabe von Literatur) keine ISBN-Nummer geben lassen, sondern Zeitungsverleger damit beauftragt, unter den Abonnenten von Periodika im Rhein-Main-Gebiet und in Süddeutschland Leser zu gewinnen, außerdem wurden die Büchlein bei ALDI ausgelegt; nach dem Motto - Oma sucht für Enkel ein passendes Geschenk und kauft zu einer Tüte Kaffee noch ein Büchlein zur Geschichte für 4.95 Euro. Binnen kürzester Zeit war die Reihe (Auflage: 8000) vergriffen.

Nun würden die Zeitungsverleger im allerchristlichsten Rhein- und Süddeutschland selbstverständlich nicht mitmachen. Ich möchte aber mit diesem Beispiel, bei dem die Dinge sicher anders gelagert sind als bei einer denkbaren Reihe mit atheistischer Literatur, bloß darauf hinweisen, dass man, wenn es um anspruchsvolle Literatur und ihre massenhaft Verbreitung geht, nicht immer gleich den BILD-Zeitungsleser als abschreckendes Gegenbeispiel zu bemühen braucht. Bei dem ist sowieso in der Regel nicht viel zu holen. Aber es gibt massenhaft auch interessierte Leser! und vor allem die Älteren nutzen nicht in dem maße das Internet wie die zumeist jüngeren User hier.

Man sehe sich nur einmal in einem größeren Buchgeschäft in einem Bahnhof um. Wenn nicht die Hoffnung auf Absatz bestünde, würden die vielen Verleger nicht so viel dem Auge der Reisenden darbieten , von anspruchsvollen Biographien, Klassiker-Ausgaben bis hin zu religiösen Erfahrungsberichten, Ernährungsratgebern, selbst das ruppige "Landser"-Heft hofft noch auf militär-g..., ausschließlich männliche Käufer.
"Überflußgesellschaft" auf der einen Seite, wie bei den berühmten 70 Käsesorten, mitunter erschreckender Mangel auf der anderen Seite.
Freigeistige, atheistische Literatur mit hohem Anspruch ist sicher Mangelware.
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Domingo
ungläubig



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#892282) Verfasst am: 24.12.2007, 03:10    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Domingo hat folgendes geschrieben:
Aber Augenblick: Gibt es diese Buhc nicht doch schon? zwinkern


Ja, da gibt es aber auch noch viel zu tun ,-).


Inwiefern?
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Larsen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 98

Beitrag(#892320) Verfasst am: 24.12.2007, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Bevor ich zu Dawkins greife, hol ich mir lieber wieder Popper, Russell, L. Marcuse oder Fromm aus dem Regal. Ihr Atheismus und Humanismus, hatte wenigstens noch kein Preisschild um den Hals. Auch fehlte ihnen der Fanatismus, der die heutigen Atheisten antreibt.
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Toasti
allseitig mit Möbiusbutter bestrichen



Anmeldungsdatum: 15.05.2006
Beiträge: 1026

Beitrag(#892322) Verfasst am: 24.12.2007, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Larsen hat folgendes geschrieben:
Bevor ich zu Dawkins greife, hol ich mir lieber wieder Popper, Russell, L. Marcuse oder Fromm aus dem Regal. Ihr Atheismus und Humanismus, hatte wenigstens noch kein Preisschild um den Hals. Auch fehlte ihnen der Fanatismus, der die heutigen Atheisten antreibt.


Trösterchen
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#892403) Verfasst am: 24.12.2007, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
gwarpy hat folgendes geschrieben:
Wie wäre es denn damit? Denn sie wissen nicht, was sie glauben

Der Autor geht auch auf das Kuschelchristentum ein, und zeigt, warum das NT nicht besser als das AT ist, zerlegt Küngs theologische Hirnverkrampfungen, etc.


gwarpy

Gut, was ich meinte ist aber: Bring jemanden dazu, das zu lesen.
Genug Leute, to make a difference (mir fällt leider keine deutsche Entsprechung dazu ein)


Ein Buch über "Die Kirche und unser Geld" würde wohl Interesse wecken. Wo man erfährt, wieviel Geld Kirchen, Kirchenbauten und theologische Fakultäten in den Hintern geschoben kriegen, während überall sonst gestrichen und gespart und man als Bürger zur Kasse gebeten wird (Beispiel: Studiengebühren).

Du glaubst also, Finanzpolitik sei ein massenkompatibel hochinteressantes Thema?
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atheist666
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#892422) Verfasst am: 24.12.2007, 14:05    Titel: Re: Ein Dawkins gemäß "deutschen Bedingungen"? Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Ein Dawkins gemäß "deutschen Bedingungen"?

Die meisten der hier Versammelten freut sicher der Erfolg des "Gotteswahns" von Richard Dawkins, der es im Herbst in die höchsten Ränge der "Bestseller"-Listen brachte. Selbst wenn man etwas im einzelnen an dem Buch auszusetzen hätte: das Anliegen der Religionslosen ist befördert worden, das Thema "Atheismus" wie selten zuvor in die Debatte gebracht worden.


Fang mal an Feuerbach und Marx zu lesen, dann kannst Du weiter schwafeln. zynisches Grinsen
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#892549) Verfasst am: 24.12.2007, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Domingo hat folgendes geschrieben:
Aber Augenblick: Gibt es diese Buhc nicht doch schon? zwinkern


Ja, da gibt es aber auch noch viel zu tun ,-).


Inwiefern?


Meinst Du Frerk hätte alles an zahlen aufgearbeitet was es gibt? Ne, da stecken noch eine ganze menge Verträge, einzelvereinbarungen usw. usf., die nicht so deutlich in Haushaltsplänen aufgeführt sind wie in Bayern, die noch dazu kommen.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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