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Tradition der Aufklärung?
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#893603) Verfasst am: 26.12.2007, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Larsen hat folgendes geschrieben:
@Tarvoc

Du machst es einen einfachen Arbeiter ohne Schulbildung, wirklich nicht leicht.
Du gibst dich aber, durch deinen Glauben an die Falsifikation, selbst als Kind der Aufklärung zu erkennen. Nur wo es keine Heiligen Bücher mit einer absoluten Wahrheit mehr gibt und wo der Schüler aufgefordert wird, die Theorien des Lehrers zu widerlegen, kann der Mensch als Individuum Traditionen hinterfragen und auch ablegen. Die Aufklärung hat keine Heiligen Schriften und keine Götter, Halbgötter und Propheten. Kein Säulenheiliger, mag er nun Kant, Russell oder Popper heissen, bleibt unangetastet. Nun magst du das für selbstverständlich erachten, für mich ist das aber eine großartige Leistung, die natürlich nie abgeschlossen wird.


Wenn hier von Tradition gesprochen wird, sind keine "Götter" oder "Heiligen" gemeint. Allein die Verwendung bestimmter Begriffe in einem bestimmten Sinne kann ein Teil einer Tradition sein.
Ebenso kann es zu einer Tradition gehören, Traditionen - auch die eigene - zu hinterfragen.
_________________
Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Argáiþ
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#893617) Verfasst am: 26.12.2007, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Naaah. Tradition ist eher ritualgebunden und verstärkt identitätsstiftend. ZB würde ich den Keynesianismus nicht als Tradition sehen, diesen jedoch an Lehrinstituten oder in Firmen zB bevorzugt nahezulegen, wäre schon eher Tradition. In des Hornochsen Sinne würde ja schlicht alles Tradition sein, was den Menschen irgendwie prägt, also alles Personen- und Bewußtseinsbildende, das vom Menschen verursacht wird, was wiederrum nicht scharf abtrennbar wäre.
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44767

Beitrag(#893624) Verfasst am: 26.12.2007, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Larsen hat folgendes geschrieben:
Du gibst dich aber, durch deinen Glauben an die Falsifikation, selbst als Kind der Aufklärung zu erkennen.

Ich bin mir nicht sicher, was "Glaube an die Falsifikation" genau bedeuten soll. Du hattest mich (indirekt) nach Umständen gefragt, unter denen ich meine Aussagen abwandeln oder revidieren würde. Das war dir offenbar von einer gewissen "Wichtigkeit", was den Diskurs anging. Aus gewissen Gründen (die natürlich von einer gewissen "Aufklärung" beeinflusst sein können, es sogar sehr wahrscheinlich auch sind) halte ich diese Präferenz zumindest in gewissen Fällen für eine recht kluge und sinnvolle Sache. Zumindest kann es ein Anlass für dein Gegenüber (also in diesem Falle mich) sein, die eigene Position (auch kritisch) weiter zu elaborieren. Einen "Falsifizierbarkeitskult" würde ich daraus aber nicht bauen. Es gibt durchaus mehrere Arten der Modifikation eigener Ansichten als bloß die "Falsifikation" im strengen Sinne. Zumal man z.B. mit Quine argumentieren könnte, dass streng genommen Einzelaussagen sowieso nie im direkten, unmittelbaren Sinne "falsifiziert", sondern eher angesichts neuer Fakten im Gesamtzusammenhang des vorhandenen Wissens neu bewertet werden. Ich würde das nicht "nichtaufklärerisch" nennen.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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