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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#898729) Verfasst am: 02.01.2008, 01:41 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Beim Kategorischen Imperativ geht es darum, dass du keine Privilegien fordern sollst, die du nicht auch anderen zugestehen würdest. |
Ist das nicht etwas reduziert dargestellt?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44759
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(#898735) Verfasst am: 02.01.2008, 01:45 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Beim Kategorischen Imperativ geht es darum, dass du keine Privilegien fordern sollst, die du nicht auch anderen zugestehen würdest. |
Ist das nicht etwas reduziert dargestellt? |
Natürlich. Das ist ein einzelner Satz und kein Buch.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#898740) Verfasst am: 02.01.2008, 01:51 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Beim Kategorischen Imperativ geht es darum, dass du keine Privilegien fordern sollst, die du nicht auch anderen zugestehen würdest. |
Ist das nicht etwas reduziert dargestellt? |
Natürlich. Das ist ein einzelner Satz und kein Buch. |
Sollte jetzt kein Vorwurf sein - war aber auch eine dumme Frage.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44759
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(#898744) Verfasst am: 02.01.2008, 02:02 Titel: |
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Ja, das war es. Aber macht nichts, das kann selbst den Besten passieren.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#898750) Verfasst am: 02.01.2008, 02:09 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Ja, das war es. Aber macht nichts, das kann selbst den Besten passieren. |
Es gibt zu viele Möglichkeiten, diesen Satz inkl. Smilie zu interpretieren, als dass ich mich jetzt auf eine festlegen wollte.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Red O'Rig registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.12.2007 Beiträge: 248
Wohnort: Stuttgart
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(#898754) Verfasst am: 02.01.2008, 02:13 Titel: |
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Ich habe das Gefühl, hier kommt jemand nicht mit der Arbeitslosigkeit (bzw. den damit verbundenen Umständen und mangelnder Achtung) klar und greift deshalb munter (und scheinbar ohne konstruktiv-diskutativen Zweck) die arbeitende Bevölerung an. Finde ich irgendwie ärmlich... (dieser Beitrag bezieht sich auf den Erstbeitrag)
_________________ Betrachtet man die Menschheit zu genau, schämt man sich irgendwann dafür, ihr anzugehören...
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Sticky vae victis
Anmeldungsdatum: 12.10.2005 Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!
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(#898833) Verfasst am: 02.01.2008, 10:49 Titel: |
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Red O'Rig hat folgendes geschrieben: | Ich habe das Gefühl, hier kommt jemand nicht mit der Arbeitslosigkeit (bzw. den damit verbundenen Umständen und mangelnder Achtung) klar und greift deshalb munter (und scheinbar ohne konstruktiv-diskutativen Zweck) die arbeitende Bevölerung an. Finde ich irgendwie ärmlich... (dieser Beitrag bezieht sich auf den Erstbeitrag)
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Wir sind doch nur verblödete Lohnsklaven und kapieren nicht das unbegrenzt freie Glücklichsein in der gewollten Arbeitslosigkeit. Also; erwarte von dir selbst nicht so viel!
_________________ Gruss: Sticky
Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.
Schwarzer Block
„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)
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Rudolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.01.2004 Beiträge: 1460
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(#898857) Verfasst am: 02.01.2008, 11:55 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Rudolf hat folgendes geschrieben: | Gegenwind, was hältst du denn vom Kant'schen Imperativ? |
Wir müssen uns doch mal eine Sache eingestehen: Das Leben des durchschnittlichen arbeitenden Westlers von heute ist vermutlich zumindest auf Dauer genausowenig weltweit verallgemeinerbar. Es ist anzunehmen, dass dafür die Energie und die Rohstoffe dieses Planeten nicht ausreichen. Und selbst wenn sie das täten, würden wir den Planeten damit derart ausbluten, dass wenig Erbauliches auf ihm übrig bliebe. Polemisch ausgedrückt: Es scheint mir so, als würde die Verallgemeinerbarkeit des kantschen Imperativs, wenn er in ethischen Fragen zitiert wird, letztlich fast immer nur eurozentrisch gedacht: etwas ist nicht dann ethisch vertretbar, wenn es auf alle Menschen verallgemeinerbar ist, sondern wenn es auf alle Europäer und weißen Amerikaner verallgemeinerbar ist, das reicht schon. Eine konsequente Anwendung des kategorischen Imperativs könnte am Ende sogar zu dem Schluss führen, dass der ganze Westen seinen Lebensstil bzw. seine Lebensstile überdenken müsste. Wer den kategorischen Imperativ gegen Leute wie Gegenwind auffährt, sollte darüber nachdenken, ob sein eigener Lebensstil wirklich weltweit auf alle Menschen verallgemeinerbar sein kann. |
Ich habe nicht "den kategorischen Imperativ aufgefahren", obwohl ich finde, dass das gut klingt, ich habe extra-unschuldig gefragt. Und meiner Erinnerung nach spricht Kant nur von einer "allgemeinen Ordnung", welche doch wohl sowohl welt- als auch europaweit möglich ist.
Natürlich mache ich kein Geheimnis daraus, dass ich arbeitende Menschen höher ansehe als solche, die nicht arbeiten, obwohl sie könnten. Das hat einerseits wie von Gegenwind nett bemerkt, mit meiner Sozialisation zu tun, vor allem aber damit, dass erstere in einer Gemeinschaft unter sich lebensfähig sind, während letztere von ersteren abhängen.
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Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
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(#898900) Verfasst am: 02.01.2008, 13:24 Titel: |
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Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Er ( - der Fallmanager - ) ist mein Gegner und Vertreter des System und als solchen bekämpfe ich ihn rücksichtslos mit allen Mitteln. Aber dabei muß man immer sehr höflich und diplomatisch sein. |
Jolesch hat folgendes geschrieben: | Wie schaut das in der Praxis aus? Kannst du mir Beispiele erzählen wie du den Fallmanager rücksichtslos mit allen Mitteln bekämpfst und dabei höflich und diplomatisch bleibst? |
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Ich sehe, Dir fehlt es an subversiver Phantasie! Dann möchte ich Deine Lücken etwas auffüllen, vielleicht kannst Du es ja einmal gebrauchen |
Sticky hat folgendes geschrieben: | Genau diese Überheblichkeit habe ich gemeint |
Für mich ließ die Frage von Jolesch erkennen, daß es ihm an subversiver Phantasie fehlt. Mit anderen Worten: er ist zu brav dazu.
Was bitte ist an dieser meiner Wahrnehmung überheblich? Dein Verständnis von Überheblichkeit ist für mich nicht nachvollziehbar!
Sticky hat folgendes geschrieben: | Wer so seinen Mitmenschen gegenübertritt, darf sich nicht wundern, wenn man von ihm nichts wissen/annehmen will! |
zum 190zigsten Mal:
niemand muß von mir etwas annehmen (falls Du es überlesen hast: ich plädiere für den Individualismus als "Universal-Lösung").
Ich wundere mich keineswegs darüber, daß einige Mitmenschen von mir nichts wissen wollen. Das halte ich für völlig normal. Wäre es anders, dann würde ich irgend etwas falsch machen. Allein die Vorstellung, daß Mitmenschen wie Sticky mich positiv beurteilen könnten, verursacht Schweißperlen auf meiner Stirn.
PS: und diese Aussagen sind für Dich wahrscheinlich auch wieder überheblich, gell Sticky?
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
Zuletzt bearbeitet von Gegenwind am 02.01.2008, 14:12, insgesamt einmal bearbeitet |
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Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
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(#898912) Verfasst am: 02.01.2008, 13:42 Titel: |
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Red O'Rig hat folgendes geschrieben: | Ich habe das Gefühl, hier kommt jemand nicht mit der Arbeitslosigkeit (bzw. den damit verbundenen Umständen und mangelnder Achtung) klar und greift deshalb munter (und scheinbar ohne konstruktiv-diskutativen Zweck) die arbeitende Bevölerung an. Finde ich irgendwie ärmlich... (dieser Beitrag bezieht sich auf den Erstbeitrag) |
Hättest Du alle Beiträge zum Thema gelesen, dann wüßtest Du, daß Deine Mutmaßung ( - komme mit der Arbeitslosigkeit nicht klar - ) und Deine Fehlinterpretation ( - ich greife die arbeitende Bevölkerung an ) nicht neu ist und würdest meine Antwort darauf kennen.
Ich möchte es an dieser Stelle für Quereinsteiger nicht wiederholen.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
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Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
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(#898930) Verfasst am: 02.01.2008, 14:07 Titel: |
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Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Der menschenfeindliche Kapitalismus des Westens ist, wie auch jede Religion , der Meinung, daß sein Wertesystem das allein seelig machende ist. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Jaja. Zweifelhafter Vergleich, aber macht ja nichts. Nur was das mit dem Kategorischen Imperativ zu tun haben soll, sehe ich allerdings trotzdem nicht. |
Die christliche Kirche fordert für sich z.B. für sich das Recht ein, stellvertretend für den Rest der Menschheit entscheiden zu dürfen, was gut ist und was böse ist. Dieses Recht gesteht sie auch anderen zu, sofern es sich dabei um ihre Erfüllungsgehilfen handelt. Und sie kann sich auch sehr gut vorstellen, daß ihr Wertesystem weltweit von allgemeiner Gültigkeit ist/werden kann.
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Wie ist das zu verstehen, "Leute wie Gegenwind"? Was für Leute sind das denn Deiner Meinung nach? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Ich denke, du weisst, was gemeint war. Es sollte aus dem Kontext heraus klar geworden sein. |
Über den Begriff Klarheit sind wir offensichtlich unterschiedlicher Auffassung.
Auch bei einer philosophischen Grundsatzdebatte sollte man sich unmißverständlich und klar ausdrücken.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Beim Kategorischen Imperativ geht es darum, dass du keine Privilegien fordern sollst, die du nicht auch anderen zugestehen würdest. |
Ich gestehe jedem das Privilig zu, sich Stütze zu holen, statt zu arbeiten. Wo ist das Problem?
Ich behaupte allerdings, daß die wenigsten das wollen, da sich die meisten über Arbeit definieren und die Arbeit durch den Kapitalismus (und durch andere ismen) zum Gott und zum alleinigen Lebenszweck/-inhalt verklärt wird.
Die meisten können sich ein Leben ohne Arbeit nur als Lottogewinner vorstellen, weil das ihrer Ansicht nach vermutlich die einzig "ehrenwerte" Lizenz zur Versklavungsverweigerung ist. Bestes Beispiel sind die Beiträge von Sticky. Und deshalb vermasseln es viele Lottogewinner auch. Genau deshalb! Ich habe z.B. noch nie in meinem Leben Lotto gespielt, denn ich benötige zur Umsetzung meiner Strategien diese Form von Ritterschlag nicht.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
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Red O'Rig registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.12.2007 Beiträge: 248
Wohnort: Stuttgart
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(#898964) Verfasst am: 02.01.2008, 14:40 Titel: |
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Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Red O'Rig hat folgendes geschrieben: | Ich habe das Gefühl, hier kommt jemand nicht mit der Arbeitslosigkeit (bzw. den damit verbundenen Umständen und mangelnder Achtung) klar und greift deshalb munter (und scheinbar ohne konstruktiv-diskutativen Zweck) die arbeitende Bevölerung an. Finde ich irgendwie ärmlich... (dieser Beitrag bezieht sich auf den Erstbeitrag) |
Hättest Du alle Beiträge zum Thema gelesen, dann wüßtest Du, daß Deine Mutmaßung ( - komme mit der Arbeitslosigkeit nicht klar - ) und Deine Fehlinterpretation ( - ich greife die arbeitende Bevölkerung an ) nicht neu ist und würdest meine Antwort darauf kennen.
Ich möchte es an dieser Stelle für Quereinsteiger nicht wiederholen. |
Dass DU diese Meinung nicht vertrittst, bzw. nicht offen vertrittst, ist mir auch klar.
_________________ Betrachtet man die Menschheit zu genau, schämt man sich irgendwann dafür, ihr anzugehören...
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44759
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(#898967) Verfasst am: 02.01.2008, 14:45 Titel: |
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Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Die christliche Kirche fordert für sich z.B. für sich das Recht ein, stellvertretend für den Rest der Menschheit entscheiden zu dürfen, was gut ist und was böse ist. |
Ja, und? Meinst du, dass diese Verhaltensweise bzw. diese Einforderung von Privilegien verallgemeinerbar ist - dass also die Katholische Kirche wollen kann, dass jeder für sich das Recht einfordern kann, für den Rest der Menschheit entscheiden zu können, was gut und böse ist? Falls nicht, was hat das Ganze dann bitte mit dem Kategorischen Imperativ zu tun? Man kann Kant durchaus kritisieren, aber deine Beispiele sind gerade keine Beispiele für eine Anwendung des Kategorischen Imperativs.
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Ich gestehe jedem das Privilig zu, sich Stütze zu holen, statt zu arbeiten. Wo ist das Problem? |
Dass, wenn wirklich jeder danach handelt, also jeder sich immer nur seine Stütze holt, statt zu arbeiten, es bald keine Stütze mehr geben wird. Für niemanden.
Versteh' mich nicht falsch: Ich halte deine Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft für sehr richtig und wertvoll. Aber du denkst offenbar nicht wirklich über die von dir kritisierte gesellschaftliche Ordnung hinaus. Innerhalb der bestehenden Verhältnisse bleibt jeder "alternative" Lebensentwurf letztendlich bloßes Stückwerk.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
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(#898985) Verfasst am: 02.01.2008, 15:08 Titel: |
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Red O'Rig hat folgendes geschrieben: | Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Red O'Rig hat folgendes geschrieben: | Ich habe das Gefühl, hier kommt jemand nicht mit der Arbeitslosigkeit (bzw. den damit verbundenen Umständen und mangelnder Achtung) klar und greift deshalb munter (und scheinbar ohne konstruktiv-diskutativen Zweck) die arbeitende Bevölerung an. Finde ich irgendwie ärmlich... (dieser Beitrag bezieht sich auf den Erstbeitrag) |
Hättest Du alle Beiträge zum Thema gelesen, dann wüßtest Du, daß Deine Mutmaßung ( - komme mit der Arbeitslosigkeit nicht klar - ) und Deine Fehlinterpretation ( - ich greife die arbeitende Bevölkerung an ) nicht neu ist und würdest meine Antwort darauf kennen.
Ich möchte es an dieser Stelle für Quereinsteiger nicht wiederholen. |
Dass DU diese Meinung nicht vertrittst, bzw. nicht offen vertrittst, ist mir auch klar. |
Verstehe ich nicht!
Wie offen soll ich meine Meinung eigentlich noch vertreten? Offener geht es doch schon gar nicht mehr.
Wenn Du dennoch Verdächtiges unausgesprochenes zwischen meinen Zeilen zu entdecken glaubst, dann drücke Dich klar und deutlich aus. Am besten mit Zitaten. Ich werde Dir keine Anwort schuldig bleiben. Nur, auf Rätsel-Rate-Spielchen habe ich keinen Bock.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
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Sticky vae victis
Anmeldungsdatum: 12.10.2005 Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!
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(#899001) Verfasst am: 02.01.2008, 15:22 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Ich gestehe jedem das Privilig zu, sich Stütze zu holen, statt zu arbeiten. Wo ist das Problem? |
Dass, wenn wirklich jeder danach handelt, also jeder sich immer nur seine Stütze holt, statt zu arbeiten, es bald keine Stütze mehr geben wird. Für niemanden.
Versteh' mich nicht falsch: Ich halte deine Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft für sehr richtig und wertvoll. Aber du denkst offenbar nicht wirklich über die von dir kritisierte gesellschaftliche Ordnung hinaus. Innerhalb der bestehenden Verhältnisse bleibt jeder "alternative" Lebensentwurf letztendlich bloßes Stückwerk. |
_________________ Gruss: Sticky
Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.
Schwarzer Block
„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)
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Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
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(#899022) Verfasst am: 02.01.2008, 15:48 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Ja, und? Meinst du, dass diese Verhaltensweise bzw. diese Einforderung von Privilegien verallgemeinerbar ist - dass also die Katholische Kirche wollen kann, dass jeder für sich das Recht einfordern kann, für den Rest der Menschheit entscheiden zu können, was gut und böse ist? Falls nicht, was hat das Ganze dann bitte mit dem Kategorischen Imperativ zu tun? Man kann Kant durchaus kritisieren, aber deine Beispiele sind gerade keine Beispiele für eine Anwendung des Kategorischen Imperativs. |
Die Kirche hält es für richtig und allgemein gültig, daß die Menschen denken lassen. Folglich fordert sie ja regelrecht dazu auf, das selber denken einzustellen. Sie bezeichnet sich selbst ja auch nicht als selberdenkend, sondern als Sprachrohr Gottes und der Pabst ist der Stellvertreter Gottes. Insofern könnten die Gläubigen ja auch getrost die Kirche auffordern, nicht selber zu denken.
Wenn das Beispiel für Dich hinkt, dann nenne mir doch einmal ein Beispiel aus Deiner Sicht.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Versteh' mich nicht falsch: Ich halte deine Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft für sehr richtig und wertvoll. Aber du denkst offenbar nicht wirklich über die von dir kritisierte gesellschaftliche Ordnung hinaus. Innerhalb der bestehenden Verhältnisse bleibt jeder "alternative" Lebensentwurf letztendlich bloßes Stückwerk. |
Genauso ist es.
Ich denke überwiegend im hier und jetzt, weil Leben nicht planbar ist und weil Leben das Unsicherste ist, was es gibt.
Insofern ist auch die weitere Entwicklung der jetzigen Gesellschaftsordnung weder vorhersehbar noch in irgendeiner Weise kalkulierbar.
Die daraus resultierende Hilflosigkeit muß deshalb aber nicht zwangsläufig jegliche Kreativität bezüglich eventueller alternativer Lebensentwürfe ersticken. Sicherlich bleiben sie Stückwerk. Vielleicht ergeben viele Stücke eines Tages ein Ganzes. Nichts ist unmöglich.
Ich wehre mich nur gegen eine imaginäre Verpflichtung, als Systemkritiker auch gleichzeitig ein Gegenrezept liefern zu müssen. Habe ich nicht, muß ich auch nicht haben. Ich mach mein Ding und fertig. Wie das andere (Sticky & Co.) werten, ist mir völlig gleichgültig.
Denen ist ja auch völlig gleichgültig, welchen Preis ich dafür bezahle. Sie wissen es ja noch nicht einmal, weil sie sich mit der Materie nie intensiv befaßt haben und keinen blassen Schimmer von den Gesetzen und Durchführungsverordnungen haben.
Es gibt keinen Lebensentwurf, der nicht auch seinen Preis (Nachteile) hat. Man muß eben immer wieder neu abwägen. Und bis jetzt ist der Preis der Lohnsklaverei für mich deutlich höher, als der Preis, den ich bezahle.
Und andere empfinden es genau umgekehrt. Die gehen lieber arbeiten oder hungern lieber (auch solch einen Fall von Anspruchsverzicht kenne ich in direkter Nachbarschaft), bevor sie sich die Auseiandersetzungen mit Gesetzen und Fallmanagern antun. Alles eine Frage der Sozialisierung und der Programmierung.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44759
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(#899030) Verfasst am: 02.01.2008, 15:55 Titel: |
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Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Die Kirche hält es für richtig und allgemein gültig, daß die Menschen denken lassen. Folglich fordert sie ja regelrecht dazu auf, das selber denken einzustellen. Sie bezeichnet sich selbst ja auch nicht als selberdenkend, sondern als Sprachrohr Gottes und der Pabst ist der Stellvertreter Gottes. Insofern könnten die Gläubigen ja auch getrost die Kirche auffordern, nicht selber zu denken. |
Ja. Soweit kann ich folgen und zustimmen. Nur was hat das mit dem Kategorischen Imperativ zu tun?
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Ich denke überwiegend im hier und jetzt, weil Leben nicht planbar ist und weil Leben das Unsicherste ist, was es gibt. |
Ach watt. Selbstverständlich können wir Pläne machen. Sie funktionieren nur nicht. Und sowas wie ein "hier und jetzt" gibt es nicht.
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Ich wehre mich nur gegen eine imaginäre Verpflichtung, als Systemkritiker auch gleichzeitig ein Gegenrezept liefern zu müssen. |
Du musst gar nichts. Im Zweifelsfalle machen das dann halt andere Leute für dich.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Gustav Aermel dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.04.2007 Beiträge: 1811
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(#899052) Verfasst am: 02.01.2008, 16:27 Titel: |
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Mir kommt es hier vor, als ob wir im Auftrag der Arbeitsagentur ein neues Beschäftigungsverhältnis für Gegenwind aufgebaut haben oder wie sich dies halt so nennt.
Also meine Frage:
Hab ich mal wieder irgendetwas verpasst?
Ist es ein neues Modell von der FDP, Sozialschmarotzer im Internet rumgeistern zu lassen, statt sie in Talkshows auftreten zu lassen?
Bitte um Aufklärung.
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Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
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(#899084) Verfasst am: 02.01.2008, 16:55 Titel: |
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Sharif hat folgendes geschrieben: | Mir kommt es hier vor, als ob wir im Auftrag der Arbeitsagentur ein neues Beschäftigungsverhältnis für Gegenwind aufgebaut haben oder wie sich dies halt so nennt. Also meine Frage: Hab ich mal wieder irgendetwas verpasst?
Ist es ein neues Modell von der FDP, Sozialschmarotzer im Internet rumgeistern zu lassen, statt sie in Talkshows auftreten zu lassen? Bitte um Aufklärung. |
Dieses ist ein gutes Beispiel für einen völlig sinnlosen, unsachlichen und überflüssigen Nullbeitrag!
Hat Du intellektuell eigentlich keine anderen Möglichkeiten, Dir über 400 Beiträge und 7600 Aufrufe zu einem Thema zu erklären?
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
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sigi Auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 975
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(#899228) Verfasst am: 02.01.2008, 19:53 Titel: |
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Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Sharif hat folgendes geschrieben: | Mir kommt es hier vor, als ob wir im Auftrag der Arbeitsagentur ein neues Beschäftigungsverhältnis für Gegenwind aufgebaut haben oder wie sich dies halt so nennt. Also meine Frage: Hab ich mal wieder irgendetwas verpasst?
Ist es ein neues Modell von der FDP, Sozialschmarotzer im Internet rumgeistern zu lassen, statt sie in Talkshows auftreten zu lassen? Bitte um Aufklärung. |
Dieses ist ein gutes Beispiel für einen völlig sinnlosen, unsachlichen und überflüssigen Nullbeitrag!
Hat Du intellektuell eigentlich keine anderen Möglichkeiten, Dir über 400 Beiträge und 7600 Aufrufe zu einem Thema zu erklären? |
hehehe, Hinrichtungen wirken anziehend ...
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Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
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(#899378) Verfasst am: 02.01.2008, 23:24 Titel: |
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Stimmt.
Aber auch die Schlachtung von heiligen Kühen, was hier wohl eher zutrifft:
In Gesellschaftsordnungen, in welcher man lebt, um zu arbeiten, ist es natürlich ein Sakrileg, z.B. die "Malocher-Ehre" (Arbeit um jeden Preis, bloß nicht zu Hause "unnütz rumsitzen" und vom Amt leben müssen) als das bloßzustellen, was sie ist: ein Instrument des Kapitalismus zur Heranzüchtung von nützlichen Idioten.
Hallo Sigi, habe Dich schon vermißt! Ein frohes neues Jahr wünsche ich Dir!
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
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Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
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(#899397) Verfasst am: 02.01.2008, 23:46 Titel: |
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Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Die Kirche hält es für richtig und allgemein gültig, daß die Menschen denken lassen. Folglich fordert sie ja regelrecht dazu auf, das selber denken einzustellen. Sie bezeichnet sich selbst ja auch nicht als selberdenkend, sondern als Sprachrohr Gottes und der Pabst ist der Stellvertreter Gottes. Insofern könnten die Gläubigen ja auch getrost die Kirche auffordern, nicht selber zu denken. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Ja. Soweit kann ich folgen und zustimmen. Nur was hat das mit dem Kategorischen Imperativ zu tun? |
Für mich ist das ein Beispiel eines Umsetzungsversuches (wegen der Gegenseitigkeit). Real gesehen ist er, wie schon erwähnt, ohnehin eine Illusion und in sich absurd. Deshalb hinkt wahrscheinlich mein Beispiel und deshalb nennst Du mir keines.
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Ich denke überwiegend im hier und jetzt, weil Leben nicht planbar ist und weil Leben das Unsicherste ist, was es gibt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Ach watt. Selbstverständlich können wir Pläne machen. Sie funktionieren nur nicht. Und sowas wie ein "hier und jetzt" gibt es nicht. |
Eben weil Pläne nicht funktionieren, ist eine Alternative ein im "hier und jetzt" leben.
Solltest Du eine Katze haben, dann beobachte sie einen Tag lang, und Du weißt, daß es das sehr wohl gibt und daß man damit als Art sehr erfolgreich über Jahrtausende überleben kann.
Ich glaube nicht, daß die Gattung Mensch wesentlich intelligentere Überlebenstrategien entwickelt hat als das Tier. Der Mensch ist wohl eher auf dem besten Wege, sich selbst auszurotten (und dabei ist er besonders kreativ).
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Ich wehre mich nur gegen eine imaginäre Verpflichtung, als Systemkritiker auch gleichzeitig ein Gegenrezept liefern zu müssen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Du musst gar nichts. Im Zweifelsfalle machen das dann halt andere Leute für dich. |
Wohl wahr. Und das ist das Risiko!
Rezepte sind jedoch auch eine Form von Planung. Und daß die nicht funktioniert, darüber waren wir uns ja einig.
Insofern können die Rezepte anderer zwar zunächst einmal großen Schaden anrichten (denke ich so an die Rezepte, welche der Kapitalismus ausgibt), langfristig sind sie aber nicht von Bestand und beinhalten generell die Selbstauflösung.
Die Geschichte zeigt, daß sie alle früher oder später gescheitert sind. Insbesondere die Rezepte der diversen - ismen.
Und das Rezept des kategorischen Imperativs funktioniert erst recht nicht. Es bleibt bereits im theoretischem Ansatz stecken.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44759
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(#899414) Verfasst am: 03.01.2008, 00:14 Titel: |
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Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Für mich ist das ein Beispiel eines Umsetzungsversuches (wegen der Gegenseitigkeit). |
Ach so, jetzt verstehe ich, was du meinst. Von mir aus. Obwohl die Kirche damit eben de Fakto doch nichtverallgemeinerbare Privilegien für sich fordert.
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Eben weil Pläne nicht funktionieren, ist eine Alternative ein im "hier und jetzt" leben. |
Was für eine Alternative? Alternative wofür? Worin ist man denn, wenn man im "hier und jetzt" ist?
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Solltest Du eine Katze haben, dann beobachte sie einen Tag lang, und Du weißt, daß es das sehr wohl gibt. |
Ich kann eine Katze beobachten beim herumliegen, gelegentlich einem kleinen Tier hinterherjagen oder mit Wollknäueln spielen. Das ist das, was ich sehe, und nichts sonst.
Wo ist da eine Katze im "Hier und Jetzt"? Was könnte mir die Katze in dieser Hinsicht zeigen? Wenn es wirklich so einfach wäre, dann könnten wir uns einiges ersparen.
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Ich glaube nicht, daß die Gattung Mensch wesentlich intelligentere Überlebenstrategien entwickelt hat als das Tier. |
Welches Tier? Ich weiss ja nicht, wie das meine Mit-Forenuser so sehen, aber für mich ist Intelligenz (im Sinne bestimmter Strategien zur Analyse von Situationen und Modellierung von Möglichkeiten) selbst eine mögliche Überlebensstrategie und nicht ein Meta-Begriff für die Qualität von Überlebensstrategien.
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Rezepte sind jedoch eine Form von Planung. Und daß die nicht funktioniert, darüber waren wir uns ja einig. |
Darauf kommt es doch auch überhaupt nicht an!
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#899443) Verfasst am: 03.01.2008, 00:53 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Eben weil Pläne nicht funktionieren, ist eine Alternative ein im "hier und jetzt" leben. |
Was für eine Alternative? Alternative wofür? Worin ist man denn, wenn man im "hier und jetzt" ist? |
Ich glaube, so philosophisch ist das von Gegenwind nicht gemeint - sondern eher in der Bedeutung von: Mach' dir keine Gedanken um den nächsten Tag oder darüber hinaus (obwohl das auch - oder gerade mit - Anstrengung nicht möglich wäre).
Zitat: | Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Ich glaube nicht, daß die Gattung Mensch wesentlich intelligentere Überlebenstrategien entwickelt hat als das Tier. |
Welches Tier? Ich weiss ja nicht, wie das meine Mit-Forenuser so sehen, aber für mich ist Intelligenz (im Sinne bestimmter Strategien zur Analyse von Situationen und Modellierung von Möglichkeiten) selbst eine mögliche Überlebensstrategie und nicht ein Meta-Begriff für die Qualität von Überlebensstrategien. |
Du legst ja eine geradezu philologische Genauigkeit an den Tag
Nicht, dass mir das nicht zusagen würde - im Gegenteil - doch man kann sich denken, dass "intelligentere" hier im Sinne von "bessere" verwendet wird.
Doch selbst wenn dem so ist, halte ich Gegenwinds Satz nicht für sinnvoll; denn was hat das Leben eines heutigen Menschen, unter dem Aspekt der Intelligenz und im Kontext der Arbeitswelt, mit einer Überlebensstrategie zu tun? Das sieht für mich eher nach einer falschen Übertragung des Begriffs in ein anderes Themengebiet aus.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44759
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(#899451) Verfasst am: 03.01.2008, 00:58 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Ich glaube, so philosophisch ist das von Gegenwind nicht gemeint - sondern eher in der Bedeutung von: Mach' dir keine Gedanken um den nächsten Tag oder darüber hinaus. |
Klar. Ich finde nur, dass man gewisse (und gerade solche "räumlichen") Metaphern nicht unbedacht gebrauchen soll. Manchmal steckt doch mehr dahinter, als man ahnt. Auch Gegenwind macht ganz offensichtlich Pläne. Immerhin ist das, was er hier schreibt, nicht eine Reihe von Koans. Und selbst die sind sozusagen geplant. "Im Hier und Jetzt" - aber was ist das für ein In-Sein? Ist das nicht eben doch eine interessante Frage in diesem Kontext? Von einer Katze kann man nichts lernen, was man nicht schon weiss.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#899473) Verfasst am: 03.01.2008, 01:19 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | Ich glaube, so philosophisch ist das von Gegenwind nicht gemeint - sondern eher in der Bedeutung von: Mach' dir keine Gedanken um den nächsten Tag oder darüber hinaus. |
Klar. Ich finde nur, dass man gewisse (und gerade solche "räumlichen") Metaphern nicht unbedacht gebrauchen soll. Manchmal steckt doch mehr dahinter, als man ahnt. |
Es steckt immer mehr dahinter, als man ahnt, von daher: Absolute Zustimmung - allerdings ist eine Analyse der Sprache für philosophische Zwecke mit Vorsicht zu genießen. Aber das würde jetzt zu weit führen; vielleicht mal in einem anderen Thread.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Auch Gegenwind macht ganz offensichtlich Pläne. Immerhin ist das, was er hier schreibt, nicht eine Reihe von Koans. Und selbst die sind sozusagen geplant. "Im Hier und Jetzt" - aber was ist das für ein In-Sein? Ist das nicht eben doch eine interessante Frage in diesem Kontext? Von einer Katze kann man nichts lernen, was man nicht schon weiss. |
Wenn man es physikalisch betrachtet, gibt es kein Jetzt - also auch keinen Moment (soviel zur Verführung durch die Sprache) und kein Sein - folglich auch kein In-Sein.
Die Frage ist nur, ob es Sinn machen würde, den Begriff des Seins auf Zustände, Ideen oder Auffassungen zu übertragen. Darüber ließe sich diskutieren.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Gustav Aermel dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.04.2007 Beiträge: 1811
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(#899477) Verfasst am: 03.01.2008, 01:24 Titel: |
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Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Sharif hat folgendes geschrieben: | Mir kommt es hier vor, als ob wir im Auftrag der Arbeitsagentur ein neues Beschäftigungsverhältnis für Gegenwind aufgebaut haben oder wie sich dies halt so nennt. Also meine Frage: Hab ich mal wieder irgendetwas verpasst?
Ist es ein neues Modell von der FDP, Sozialschmarotzer im Internet rumgeistern zu lassen, statt sie in Talkshows auftreten zu lassen? Bitte um Aufklärung. |
Dieses ist ein gutes Beispiel für einen völlig sinnlosen, unsachlichen und überflüssigen Nullbeitrag! |
War auch intellektuell so gedacht.
Gegenwind hat folgendes geschrieben: | Hat Du intellektuell eigentlich keine anderen Möglichkeiten, Dir über 400 Beiträge und 7600 Aufrufe zu einem Thema zu erklären? |
Muss ich mir wirklich Gedanken machen, wieso hier 400 Beiträge entstanden sind?
Auf jeden Fall weiß ich nur eins, dass Quantität noch keinesfalls für Qualität spricht.
Kannste meine Beiträge alle als Beispiel nehmen, sind zwar viele, aber ...
Des Weiteren gibt es noch eine interessante Beobachtung, dass du hast selbst ein Viertel der Beiträge verfasst hast.
Damit und einige weitere Beobachtungen lassen mich zum Schluss kommen, dass sich die anderen Teilnehmer dieses Threads entweder mit Off-Topic oder mit dir beschäftigen.
Aus diesem Grund muss ich meine Aussage umändern:
Nicht du sollst mit dieser Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beschäftigt werden, sondern wir.
(Aber im Umkehrschluss auch wieder du.)
Mal davon abgesehen, dass du dich schlecht als Metzger machst, ist es in meinen Augen schon schäbig, dass du dich auf Kosten anderer ausruhst, vorallem, wenn ich diese Einkünfte an deiner Stelle bekommen könnte.
Die Gesellschaft ist mir daneben vollkommen wurscht, es ist nur ein Übel, dass ich zum Leben brauch, mehr nicht.
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Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
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(#899539) Verfasst am: 03.01.2008, 02:44 Titel: |
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Sharif hat folgendes geschrieben: | Nicht du sollst mit dieser Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beschäftigt werden, sondern wir. |
Ist eigentlich für Dich die Tatsache, daß jemand in einem Forum schreibt, grundsätzlich ein Indiz dafür, daß er Langeweile hat und sich und andere beschäftigen will?
Kannst Du Dir auch noch andere Beweggründe vorstellen?
Warum schreibst Du denn hier?
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
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Gegenwind gegen Faschismus
Anmeldungsdatum: 23.11.2007 Beiträge: 386
Wohnort: heutehiermorgendort
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(#899547) Verfasst am: 03.01.2008, 03:28 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Worin ist man denn, wenn man im "hier und jetzt" ist? |
In seiner Mitte.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Ich kann eine Katze beobachten beim herumliegen, gelegentlich einem kleinen Tier hinterherjagen oder mit Wollknäueln spielen. Das ist das, was ich sehe, und nichts sonst. Wo ist da eine Katze im "Hier und Jetzt"? Was könnte mir die Katze in dieser Hinsicht zeigen? Wenn es wirklich so einfach wäre, dann könnten wir uns einiges ersparen. - - -Von einer Katze kann man nichts lernen, was man nicht schon weiss. - - - |
Nimm's mir nicht übel, aber das kann man nur verstehen, wenn man mit einer Katze zusammenlebt und eine enge Bindung zu diesem Tier hat. Grundsätzlich können uns Tiere jede Menge zeigen und wir können jede Menge von ihnen lernen (z.B. Einfachheit). Auch vergessenes und aberzogenes wieder erlernen. Wer das alles erklärt wissen will, dem ist nicht zu helfen. Voraussetzung für solche Wahrnehmungen ist nämlich, daß man außerhalb der virtuellen und philosophisch-theoretischen Welt noch einen Bodenkontakt bewahrt hat. Den bekommt man z.B., wenn man seinen eigenen Garten bestellt und mit den bloßen Händen in der Erde wühlt, wenn man sich mit Tieren umgibt oder wenn man auf einen Berg klettert.
Hornochse hat folgendes geschrieben: | Ich glaube, so philosophisch ist das von Gegenwind nicht gemeint - sondern eher in der Bedeutung von: Mach' dir keine Gedanken um den nächsten Tag oder darüber hinaus (obwohl das auch - oder gerade mit - Anstrengung nicht möglich wäre). |
bingo!!!
Hornochse hat folgendes geschrieben: | - - denn was hat das Leben eines heutigen Menschen, unter dem Aspekt der Intelligenz und im Kontext der Arbeitswelt, mit einer Überlebensstrategie zu tun? Das sieht für mich eher nach einer falschen Übertragung des Begriffs in ein anderes Themengebiet aus. |
Die Intelligenz ermöglicht dem Menschen die Erkenntnis, daß uns die Kompliziertheit dieser uns umgebenden Welt seelisch und körperlich krank macht. Die sich daraus ergebende Überlebensstrategie kann z.B. heißen: zurück zur Einfachheit
Die Hippie-Karawanen in den 60igern nach Goa, Katmandu, Marokko, Ibiza oder Kabul lassen an der grundlegenden Sehnsucht der Menschen nach Einfachheit keinen Zweifel mehr aufkommen. Die Überlebensstrategien, die sie am Ziel ihrer Träume entwickelt haben, sind bei denen, die geblieben sind, heute noch zu besichtigen.
_________________ „Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht mehr geschieht.
Protest ist, wenn ich sage, ich mache nicht mehr mit.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß alle anderen auch nicht mehr mitmachen.“
(Zitat einer bekannten Gesellschaftskritikerin)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44759
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(#899548) Verfasst am: 03.01.2008, 03:28 Titel: |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | Allerdings ist eine Analyse der Sprache für philosophische Zwecke mit Vorsicht zu genießen. |
Naja, "für philosophische Zwecke" ist so ziemlich alles mit Vorsicht zu genießen.
Hornochse hat folgendes geschrieben: | Wenn man es physikalisch betrachtet, gibt es kein Jetzt. |
Und wenn man es nicht physikalisch betrachtet?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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