Evangelikale und US-Politik

[narziss]

Wenn ich vorhab was bitterböses über die Evangelikalen in den USA zu schreiben, was gehört dann da alles rein?

[Evilbert]

Das sie alles Jungfrauen sind bis sie dreißig sind, Nannys brauchen bis sie 20 sind, 30 % Übergewicht haben, Peking nicht von Potsdam unterscheiden können.

Das fehlt mir nur mal spontan so ein.

[narziss]

[Evilbert]

[AntagonisT]

Touché!
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“Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”

[narziss]

Das hilft mir alles nicht weiter.

[Charlotte]

Ups - wieder wild rumgeklickt
Hier mal als Anregung ein Artikel, den ich vor ungefähr einem Jahr verfasst, aber bisher nicht veröffentlicht habe:

Glaube ist wieder in. Kirchentage und Papstbesuche sind Anlässe, bei denen nicht nur die ältere Generation ihrer Begeisterung freien Lauf lässt. Die steigende Anzahl jugendlicher Teilnehmer verleiht solchen Veranstaltungen zunehmend den Charakter von Pop(e)festivals. Was liegt da näher, als dass die Kirchen, die unter den immer weiter sinkenden Steuereinnahmen leiden, das wirtschaftliche Potential des gelebten Glaubens als Urlaubs- und Freizeit-gestaltungsmöglichkeit näher unter die Lupe nehmen?

Beispiele für kommerziellen Erfolg solcher Unter-nehmungen sind vorhanden. Bereits 1999 wurde in der Nähe von Buenos Aires der Themenpark „Tierra Santa“ eröffnet, der Stationen aus dem Leben von Jesus Christus in Form von Darstellung biblischer Orte, Spielszenen – einschließlich der täglichen Kreuzigung – und ein Musical präsentiert. Hier findet sich der gläubige Argentinier der Mittel-schicht mitten in das Geschehen der Evangelien versetzt und das Heilige Land so, wie er es sehen möchte: von Römern besetzt und mit Tempel. Ein kleiner Ersatz für den unerschwinglichen Besuch der historischen Stätten im Nahen Osten, den sich bereits mehr als zwei Millionen Besucher gegönnt haben.

Einige evangelische Freikirchen in den USA haben ebenfalls die Gläubigen als Kunden für spezielle, auf sie zugeschnittene Freizeitangebote entdeckt. „Holy Land Experience“ in der Nähe von Orlando (Florida) eröffnete 2001 mit einem zu „Tierra Santa“ identischen Konzept. Der Eintrittspreis beträgt 30 Silberlinge – nein, natürlich Dollar, für die neben dem Tagesprogramm mit Kreuzigung ebenfalls ein Musical als geschätztes Extra geboten wird. Dem Besucher wird nicht nur der Erwerb diverser Mer-chandise Artikel nahegelegt, er wird auch zum Spenden für die „BornAgain Christians“ aufgerufen, was Jepp Busch, des Präsidenten Bruder, sehr ernst nahm. Der Park ist steuerbefreit, weil es sich, so die Überzeugung des Gouverneurs, nicht um einen kommerziellen Freizeitpark sondern um ein kirch-liches Missionswerk handelt.
Es gibt noch weitere Ideen, den Menschen die Welt der Bibel näher zu bringen, wie zum Beispiel den
p18-Loch-Golfplatz in Kentucky, der die Spieler
thematisch von der Schöpfung bis zur Auferstehung pführt und das Schöpfungsmuseum in der Nähe von Cincinnati, das ab nächsten Frühling seinen Besu-chern die gesamten 6000 Jahre Erdgeschichte von den sechs Schöpfungstagen über die Sintflut vor 4300 Jahren und die Geburt Christi vor 2000 Jahren darstellen wird.

Das Engagement der US-amerikanischen Evange-likalen, ihrer Klientel ein ansprechendes Freizeit-angebot zu offerieren, endet aber nicht an der Staats-grenze. Die wachsende Beliebtheit von Pilgerfahrten in das Heilige Land unter den finanzkräftigeren amerikanischen Gläubigen führte zu einer merk-würdigen Allianz zwischen einer Gruppe Fernseh-predigern und dem israelischen Tourismusminis-terium. Neben Jerusalem, der Hauptpilgerstätte für Muslime, Juden und Katholiken, sollte für die evangelischen Gläubigen eine eigenes Angebot geschaffen werden. Die Planungen sahen vor, in der Nähe des Sees Genezareth, in unmittelbarer Nähe der Wirkungsstätten Jesus, ein Pilgerzentrum mit Andachtsorten, Hotelanlagen, Museen und Ausflugsangeboten zu historischen Stätten der Bibel zu bauen. Für das Projekt, das offiziell die Bezeich-nung „Galilee World Heritage Park” trug, wollte das israelische Tourismusministerium ein 50 ha großes Gelände zur Verfügung stellen, während sich die amerikanischen Kirchen verpflichteten, die Finanzierung von 60 Millionen Dollar aufzu-bringen. Das Projekt sollte in der Region Galiläa bis zu 400 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und die Einnahmen aus dem Tourismus um 1,5Mill. Dollar pro Jahr erhöhen.
Bis Anfang Januar 2006 schien der Realisierung des Projektes trotz einiger Bedenken in den Reihen der orthodoxen Juden, nichts im Wege zu stehen. Als jedoch der israelische Staatspräsiden Ariel Sharon in ein Koma fiel, interpretierte der Sprecher der amerikanischen Evangelikalen, Pat Robertson, Sharons schwere Krankheit als Strafe Gottes für die Räumung des Gazastreifens, woraufhin die gra-vierenden weltanschaulichen Differenzen der beiden Partner zum Abbruch der Verhandlungen führte.
Einen ganz anderen Ansatz, die Geschichten der Bibel zur Ankurbelung des Israel-Tourismus zu nutzen, wurde bereits im Jahr 2000 in Nazareth umgesetzt. Auf dem Gelände des städtischen
Krankenhauses ist um eine archäologische Fund-stätte herum der Nachbau eines Dorfes und einer Farm aus dem ersten Jahrhundert entstanden. Im „Nazareth Village“ steht die historisch exakte Dar-stellung der Lebensverhältnisse, der Alltag der jüdischen Gemeinden zu Zeiten Jesu Christi im Vordergrund und verleiht den Darstellungen aus dem Neuen Testament einen anschaulichen Rahmen.

Die Idee eines christlichen Freizeitvergnügens ist mittlerweile auch in Europa angekommen. Der schweizerische Verein „Pro Genesis“ plant einen Themenpark mit dem vorläufigen Titel „Genesis-Land“ und hat bereits eine Vorstudie für potentielle Investoren zu diesem Projekt vorgelegt. Geplant
ist eine Anlage, die eine „Zeitreise durch die Ge-schichte der Menschheit, von der Schöpfung bis zur Vollendung“ vermitteln soll. Besonderen Wert legen die Planer auf interaktive Angebote für Kinder, aber sie wollen auch die üblichen Vergnügungen wie Achterbahn und Wildwasserrutschen anbieten. Die ganz besondere Attraktion des Parks soll ein
Nachbau der Arche Noah in Originalgröße werden, wodurch sich für die Schweizer das Problem ergab, einen geeigneten Standort für das Pro-jekt zu finden. Obwohl „Pro Genesis“ in erster Linie ein missio-narisches Konzept verfolgt, dass die wörtliche Auslegung der Bibel und besonders der Schöpfungs-geschichte im Kurzzeitrahmen von 6.000 bis 10.000 Jahren propagiert (Kurzzeitkrea-tionismus), ist die Organisation um ein solides marktwirtschaftliches Konzept bemüht und hat anfängliche Erwägungen, den Park in der Schweiz zu bauen, wegen zu hoher Grundstückspreise und dünner Besiedelung des Einzugsgebietes verworfen. Als neuer Standort ist Deutschland, vermutlich eines der Ballungszentren Berlin oder München vorgesehen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die einzelnen, doch recht unterschiedlichen Konzepte zur Verwirklich-ung biblischer Themenparks am Markt etablieren können. An potentiellen Kunden scheint es, ange-sichts der immer intensiver werdenden Diskussion um Religion und Moral, nicht zu mangeln.

Ansonsten ist der Kreationismus in den USA vor allem von den Evangelikalen besetzt. Darunter ist Kent Hovind der absolute Brüller - El Schwalmo könnte dir seriöse Informationen dazu geben.
Immer gern genommen sind auch die Sex Skandale, der letzte war soweit ich weiß der ehemalige Vorsitzende des Verbandes der Evanglikalen Kirchen, Namen hab ich im Moment nicht parat.

Es gibt also reichlich Material für Spott

Das Museum der AIG hat übrigens bereits geöffnet

Gruß
Charlotte

[Konrad]

Mir ist das Lachen über die US- Evangelen schon einige Male vergangen. Beängstigend wurde es, als irgendwo mal der geschätzte Umsatz der "Erweckungs- und Bekehrungsindustrie" genannt wurde. Für explizit Fundichristlichen Firlefanz, von Büchern über CDs, DVDs, Kurse, Seminare, Kleidung, Spielzeuge etc werden in USA über 20 Milliarden USD pro Jahr umgesetzt.
(Und dort sind die kath. Oblaten noch nicht mal eingerechnet).

[Huckarder]

[narziss]

http://deutsche.wordpress.com/2007/10/09/amerikas-heilige-krieger-christliche-missionare-im-irak/

[narziss]

http://www.huffingtonpost.com/2007/12/21/huckabee-we-treat-inmate_n_77918.html

[narziss]

http://www.stern.de/politik/ausland/578353.html?nv=ct_mt

[narziss]

Über die Forumssuche find ich leider nicht, was ich haben will - vor einigen Monaten wurde hier berichtet, dass in der US-Armee missioniert wird und Atheisten ausgegrenzt werden. Wer findet das für mich?

[Huckarder]

[DeHerg]

du könntest ja den Umstand verwenden das sie rein emotional ohne jede intellektualität an ihren Glauben herangehen (was dann ja diese ganzen auswüchse die hier beschrieben wurden mit sich bringt)
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Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus

[Querdenker]

[narziss]

[narziss]

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,481222,00.html

[narziss]

http://www.time.com/time/nation/article/0,8599,1692878,00.html

[pariparo]

[pariparo]

am schlimmsten finde ich aber... die kids der evangelikalen dürfen nicht harry potter lesen
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Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)

[Argáiþ]

[narziss]

[pariparo]

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Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)

[narziss]

http://onepeoplesproject.com/index.php?option=content&task=view&id=75&Itemid=29

http://www.jewishsf.com/content/2-0-/module/displaystory/story_id/10405/format/html/displaystory.html

http://www.conservapedia.com/Pat_Robertson#_note-6

[narziss]

Es gibt Leute hier, die mehr Ahnung von der Bibel haben als ich.

Wer erklärt mir diesen Fluch des Ham mal genau?

(grob verstanden habe ichs, aber wenn ich was schreibe soll es hieb und stichfest sein)

[narziss]

http://news.bbc.co.uk/2/hi/americas/1850077.stm

[narziss]

http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,959695,00.html

[Huckarder]

[narziss]

http://www.thenation.com/blogs/edcut?pid=30918