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Ist der Mensch ein "wahrheitsfähiges Wesen"?
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Ist der Mensch ein "wahrheitsfähiges Wesen"
Ja, auf jeden Fall.
26%
 26%  [ 5 ]
Ja, manchmal landet er Glückstreffer.
21%
 21%  [ 4 ]
Nein, Menschen sind zu dumm/fehlbar, andere Wesen könnten es sein.
5%
 5%  [ 1 ]
Nein, es ist jeder endlichen Intelligenz prizipiell unmöglich.
47%
 47%  [ 9 ]
Stimmen insgesamt : 19

Autor Nachricht
Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#907903) Verfasst am: 13.01.2008, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Wahrheit ist abhängig von Wahrnehmung und die ist stark eingeschränkt bei Menschen.

Stark eingeschränkt im Vergleich zu wem?


In Vergleich zu dem, was man alles Wahrnehmen könnte, wenn sie besser wäre.

Natürlich hat der Mensch sein Wahrnehmungsspektrum technisch erweitert.

Einige wenige haben Zugang zu dieser Technik und leiten erweiterte Theorien daraus ab.

mfg Kosh
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#907905) Verfasst am: 13.01.2008, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Für mich: Wahrheit = Zuverlässigkeit ... Man sollte deshalb bei der Wahl des genutzten Lebens auch genau schauen welches mit der Zuverlässigkeit kompatibel ist...

Unabhängig vom Nutzen der Zuverlässigkeit finde ich eine solche Gleichsetzung irreführend, da die meisten Menschen unter Wahrheit etwas intersubjektiv Faktisches verstehen und nicht etwas individuell Nützliches.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#907908) Verfasst am: 13.01.2008, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Für mich: Wahrheit = Zuverlässigkeit ... Man sollte deshalb bei der Wahl des genutzten Lebens auch genau schauen welches mit der Zuverlässigkeit kompatibel ist...

Unabhängig vom Nutzen der Zuverlässigkeit finde ich eine solche Gleichsetzung irreführend, da die meisten Menschen unter Wahrheit etwas intersubjektiv Faktisches verstehen und nicht etwas individuell Nützliches.


Auch Scheinwelten können zuverlässig funktionieren.

mfg Kosh
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Louseign
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#907910) Verfasst am: 13.01.2008, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Auch Scheinwelten können zuverlässig funktionieren.

Was ändert das jetzt an steps Aussage? Worauf wolltest du im Kontext zu seiner Aussage damit hinweisen?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#907912) Verfasst am: 13.01.2008, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Auch Scheinwelten können zuverlässig funktionieren.

Ja, es ist immer die Frage, welches Ziel man hat.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#907913) Verfasst am: 13.01.2008, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Louseign hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Auch Scheinwelten können zuverlässig funktionieren.

Was ändert das jetzt an steps Aussage? Worauf wolltest du im Kontext zu seiner Aussage damit hinweisen?

Ich habe das als erläuternde Zustimmung aufgefaßt.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#907915) Verfasst am: 13.01.2008, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Louseign hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Auch Scheinwelten können zuverlässig funktionieren.

Was ändert das jetzt an steps Aussage? Worauf wolltest du im Kontext zu seiner Aussage damit hinweisen?


Ich will darauf hinweisen, dass es sich dann auch nur um Scheinwahrheit handelt.
Ich unterstütze Steps Ansichten.

mfg Kosh
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Louseign
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#907916) Verfasst am: 13.01.2008, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Ich will darauf hinweisen, dass es sich dann auch nur um Scheinwahrheit handelt.
Ich unterstütze Steps Ansichten.

Bei intersubjektiv Faktischem tue ich mich aber eher schwer, das eindeutig als Scheinwahrheit zu identifizieren. Es sei denn, man hält die gesamte Wahrnehmung für nichts anderes, als Einbildung.

PS: OK, der zweite Satz war mir beim ersten Lesen (obwohl mit zitiert), durchgeflutscht. Damit wäre es erklärt.
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tanktoon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.09.2007
Beiträge: 142

Beitrag(#907923) Verfasst am: 13.01.2008, 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Meine Ansicht: Unser mesokosmisch geformtes Hirn gaukelt uns vor, es gebe so etwas wie Realität, Dinge an sich, absolute Wahrheit (also dieses seien sinnvolle Konzepte), und die Philosophen unter uns grübeln, ob wir sie erkennen können oder nicht. Ich wähle daher einen bescheideneren Ansatz: Wir machen Modelle, mit denen wir Wahrnehmbares voraussagen (berechnen, simulieren). Wenn diese Voraussagen gut funktionieren, haben wir eine gute Theorie/Erklärung. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich bin nicht davon überzeugt, dass uns unser Gehirn zwangsweise diese und ähnliche Dinge vorgaukelt bzw vorgaukeln muss. "Realität, Dinge an sich" und die "absolute Wahrheit" bspw, sind mE auch 'nur' Gedankenkonstrukte, deren tatsächliche 'Existenz' nicht notwendig ist. Die Logik, als ein reines Umformen, scheint mir noch der vielversprechendste Kandidat zu sein, um eben solche Thesen zu begründen,- was wiederum auch nicht heissen muss, dass sie es kann.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#907934) Verfasst am: 13.01.2008, 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

tanktoon hat folgendes geschrieben:
Ich bin nicht davon überzeugt, dass uns unser Gehirn zwangsweise diese und ähnliche Dinge vorgaukelt bzw vorgaukeln muss.

Nicht zwangsweise, aber es hat entwicklungsgeschichtlich verursacht eine Tendenz dazu.

tanktoon hat folgendes geschrieben:
"Realität, Dinge an sich" und die "absolute Wahrheit" bspw, sind mE auch 'nur' Gedankenkonstrukte, deren tatsächliche 'Existenz' nicht notwendig ist.

Meistens spiegeln solche Konstrukte einen nützlichen Modellkern wieder. Z.B. macht es Sinn, von "real" oder von "existiert ja/nein" zu sprechen, solange wir uns in einem angestammten mesokosmischen Rahmen (Alltagswelt) befinden. Leider werden diese Modelle auf Bereiche übertragen, in denen sie nicht gelten, bis hin zum gesamten Universum. "Gott" (Schöpfer, Schicksal, Tröster, Rächer usw.) ist sozusagen eine unzulässige Extrapolation unserer archaischen Alltagsmodelle. Aber auch solche Modelle wie "wirklich" sind z.B. in der Quantenphysik nicht mehr adäquat. Und in der Nähe des Urknalls führen sogar unsere allergrundlegensten Modelle (zeitlicher Ablauf, Entstehung, Kausalität) zu völlig falschen Vorstellungen.

tanktoon hat folgendes geschrieben:
Die Logik, als ein reines Umformen, scheint mir noch der vielversprechendste Kandidat zu sein, um eben solche Thesen zu begründen,- was wiederum auch nicht heissen muss, dass sie es kann.

Da bin ich eher vorsichtig ... solange nicht belegt ist, daß die Welt nicht nur physikalisch, sondern formal vollständig ist. Und dazu wird es wohl nie kommen.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#907939) Verfasst am: 13.01.2008, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

tanktoon hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Meine Ansicht: Unser mesokosmisch geformtes Hirn gaukelt uns vor, es gebe so etwas wie Realität, Dinge an sich, absolute Wahrheit (also dieses seien sinnvolle Konzepte), und die Philosophen unter uns grübeln, ob wir sie erkennen können oder nicht. Ich wähle daher einen bescheideneren Ansatz: Wir machen Modelle, mit denen wir Wahrnehmbares voraussagen (berechnen, simulieren). Wenn diese Voraussagen gut funktionieren, haben wir eine gute Theorie/Erklärung. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich bin nicht davon überzeugt, dass uns unser Gehirn zwangsweise diese und ähnliche Dinge vorgaukelt bzw vorgaukeln muss. "Realität, Dinge an sich" und die "absolute Wahrheit" bspw, sind mE auch 'nur' Gedankenkonstrukte, deren tatsächliche 'Existenz' nicht notwendig ist. Die Logik, als ein reines Umformen, scheint mir noch der vielversprechendste Kandidat zu sein, um eben solche Thesen zu begründen,- was wiederum auch nicht heissen muss, dass sie es kann.


Ich würde es nicht so drastisch ausdrücken, wie step, aber es läuft irgendwie auf das Gleiche hinaus: Ich habe keine Ahnung, ob Vorstellungen und Wahrnehmungen der Wahrheit entsprechen können, bzw wie weit diese von einer absoluten Wahrheit entfernt sind. Pragmatischer Weise verabschiede ich mich dann völlig von irgendwelchen Wahrheitsbegriffen und gebe mich damit zufrieden, dass es Methoden zur Problemlösung gibt, die funktionieren.
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Red O'Rig
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.12.2007
Beiträge: 248
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#907947) Verfasst am: 13.01.2008, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Red O'Rig hat folgendes geschrieben:
Das klassische Beispiel, unter dessen Bedingungen Satz 1 und 2 wahr sind.

Ich hoffe, das ist nur ungenau ausgedrückt. Nicht die Sätze 1 und 2 sind unter den Bedingungen des Beispiels wahr, sondern im Beispiel ist die Schlussfolgerung wahr, wenn die Sätze 1 und 2, auch Prämissen genannt, wahr sind. Über die Prämissen selbst können wir innerhalb der Logik nicht entscheiden. Und damit zeigt sich auch, dass die Logik keinesfalls ein Mittel zur Wahrheitsfindung ist: du bekommst niemals mehr Information über die Welt heraus, als du hineingesteckt hast. Die Logik garantiert nicht die Wahrheit eines Satzes, sondern nur seine Wahrheitsfähigkeit, und nicht die Wahrheit einer Schlussfolgerung, sondern nur ihre logische Folgerichtigkeit.

Red O'Rig hat folgendes geschrieben:
Zwischen realitätsbezogener Wahrheit und logisch-theoretischer Wahrheit besteht ein Unterschied.

Ich weiss nicht genau, was "logische Wahrheit" sein soll. Die von dir als Beispiel gebrachte logische Deduktion ist nicht wahr, sondern richtig.

Genau. Es gibt also Wahrheit, aber nur für Sätze in formalen Systemen.


Danke, das meinte ich. zwinkern
_________________
Betrachtet man die Menschheit zu genau, schämt man sich irgendwann dafür, ihr anzugehören...
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tanktoon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.09.2007
Beiträge: 142

Beitrag(#907972) Verfasst am: 13.01.2008, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
tanktoon hat folgendes geschrieben:
Ich bin nicht davon überzeugt, dass uns unser Gehirn zwangsweise diese und ähnliche Dinge vorgaukelt bzw vorgaukeln muss.

Nicht zwangsweise, aber es hat entwicklungsgeschichtlich verursacht eine Tendenz dazu.

Zugegeben.
step hat folgendes geschrieben:
tanktoon hat folgendes geschrieben:
"Realität, Dinge an sich" und die "absolute Wahrheit" bspw, sind mE auch 'nur' Gedankenkonstrukte, deren tatsächliche 'Existenz' nicht notwendig ist.

Meistens spiegeln solche Konstrukte einen nützlichen Modellkern wieder. Z.B. macht es Sinn, von "real" oder von "existiert ja/nein" zu sprechen, solange wir uns in einem angestammten mesokosmischen Rahmen (Alltagswelt) befinden. Leider werden diese Modelle auf Bereiche übertragen, in denen sie nicht gelten, bis hin zum gesamten Universum.

Eben das ist mE auch hier das Problem. Aus dem allgemeinen oder umgspr. Wahrheitsbegriff, der nicht viel mehr auszusagen in der Lage ist, als die Subjektivität des Subjekts, wird auf eine "absolut" gültige "Wahrheit" geschlossen. Ein Irrsinn, der mMn dem der in der Quantenphysik in nichts nachsteht - eher noch irrsinniger ist. In der Quantenphysik, bzw der Physik allg. kann man bestimmte Verhältnisse untersuchen, andere postulieren. Irgendwann jedoch macht es mE im Grunde keinen 'Sinn' mehr zu fragen (was ansich auch eine interessante Überlegung ist) - auch hier zeigt sich mE, dass unsere Denkstrukturen (nicht aber zwangsweise auch unser Gehirn per se) an manchen Stellen aushaken. Bei diesen philosophischen Problematiken jedoch steckt mE der Fehler bereits in der Formulierung. Es wird gefragt, ob es "absolute Wahrheiten", die "Realität" und "Dinge ansich" (entschuldige die ständige Zitiererei skeptisch ) gibt bzw. ob der Mensch sie überhaupt erkennen können kann. Und das, obwohl nicht einmal geklärt ist, wie diese Begriffe zu definieren sind, ja nicht einmal, ob dies überhaupt möglich ist.

step hat folgendes geschrieben:
tanktoon hat folgendes geschrieben:
Die Logik, als ein reines Umformen, scheint mir noch der vielversprechendste Kandidat zu sein, um eben solche Thesen zu begründen,- was wiederum auch nicht heissen muss, dass sie es kann.

Da bin ich eher vorsichtig ... solange nicht belegt ist, daß die Welt nicht nur physikalisch, sondern formal vollständig ist. Und dazu wird es wohl nie kommen.

Da schließt sich die Frage an: warum sollte es dazu nie kommen? Aus logischen Gründen?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#907985) Verfasst am: 13.01.2008, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

man kann auch bis zum Exzess auf der Umganssprache herumreiten Mit den Augen rollen Normalerweise ist es ziemlich schnell klar, ob irrational an gesetzte Wahrheiten geglaubt wird oder nicht, daher kann ein eventueller Missbrauch der Umgangssprache auch nicht zum Dogmatismus füren.
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kereng
Privateer



Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3059
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#908014) Verfasst am: 13.01.2008, 18:33    Titel: Re: Ist der Mensch ein "wahrheitsfähiges Wesen"? Antworten mit Zitat

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
1) Wenn Menschen schon kaum die Welt um sich herum verstehen können, wie naiv und dämlich ist dann die Annahme, sie wüssten irgendetwas darüber, wer sie erschaffen hat und regiert.

Diese Leute meinen ja, Gott hätte es ihnen offenbart, oder wenigstens den Leuten, die die heiligen Schriften geschrieben haben. Der Fehler ist eher, dass sie diese Annahme nicht kritisch überprüfen
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#908015) Verfasst am: 13.01.2008, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Red O'Rig hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Red O'Rig hat folgendes geschrieben:
Nun ja... man sollte die Wahrheit differenzieren. Materielle, naturwissenschaftliche Wahrheit kann der Mensch (zum ggw. Zeitpunkt) nicht erringen. Wahrheit, die z.B. von der Logik abhängig ist, allerdings durchaus. Gehe ich recht in der Annahme, dass es dem Threadstarter um diese n.w. Wahrheit geht? Also um die mangelnde Befähigung zur Beschreibung der Realität?


Logik und Mathe sind nur zwei Krücken.
Wenn ich damit laufen lerne und den Menschen beschreibe, dann sieht er aus wie ein Vierbeiner.
Immerhin gut geschätzt.

mfg Kosh


Hm... im Gegensatz zu den Naturwissenschaften halte ich die Logik nicht für ein Hilfsmittel, sondern für ein präzises Instrument der (falls möglichen) Wahrheitsfindung. Das klassische Beispiel, unter dessen Bedingungen Satz 1 und 2 wahr sind:

Satz 1: Alle Autos sind grün.
Satz 2: Der Opel Fiesta ist ein Auto.
Logische Schlussfolgerung: Der Opel Fiesta ist grün.

Mag nach Grundschule klingen, trifft aber den Kern, den ich meine. Zwischen realitätsbezogener Wahrheit und logisch-theoretischer Wahrheit besteht ein Unterschied. (Deswegen meine Frage, ob sich der Threadstarter auf Erstere bezog.)


Du kannst Satz1 und Satz2 zwar als wahr definieren.
Du kannst aber nicht sicher sein, ob es stimmt.
Wenn du also irgenwie festsellen kannst, ob ein Satz wahr ist, dann benötigst du keine Logik.

Wenn du bei der Annahme ein Satz sei wahr einen Fehler machst, dann sind alle Folgerungen falsch.


mfg Kosh
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#908016) Verfasst am: 13.01.2008, 18:38    Titel: Re: Ist der Mensch ein "wahrheitsfähiges Wesen"? Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
1) Wenn Menschen schon kaum die Welt um sich herum verstehen können, wie naiv und dämlich ist dann die Annahme, sie wüssten irgendetwas darüber, wer sie erschaffen hat und regiert.

Diese Leute meinen ja, Gott hätte es ihnen offenbart, oder wenigstens den Leuten, die die heiligen Schriften geschrieben haben. Der Fehler ist eher, dass sie diese Annahme nicht kritisch überprüfen


Das liegt daran, dass es nicht überprüft werden kann.

Es sind Leerformeln. (Formeln ohne Inhalt)

mfg Kosh
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tanktoon
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Anmeldungsdatum: 07.09.2007
Beiträge: 142

Beitrag(#908019) Verfasst am: 13.01.2008, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
man kann auch bis zum Exzess auf der Umganssprache herumreiten Mit den Augen rollen

Es geht dabei nicht bloß um die Umgangssprache. "Das Ding an sich" ist von Kant geprägt und mMn genauso wenig in der Umgangssprache gebräuchlich wie die "absolute Wahrheit". Viel mehr sind es mE sprachphilosophische Irreführungen.


Was genau sind
Semnon hat folgendes geschrieben:
gesetzte Wahrheiten
Frage
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tanktoon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.09.2007
Beiträge: 142

Beitrag(#908022) Verfasst am: 13.01.2008, 19:06    Titel: Re: Ist der Mensch ein "wahrheitsfähiges Wesen"? Antworten mit Zitat

Ich denke, es sollte zum Eingangspost noch etwas gesagt werden.
Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
Da Menschen fehlbare Wesen sind, dürften 100 % aller Weltbilder auf dieser Erde fehlerhaft sein. Der Unterschied besteht vor allem in der Bereitschaft, die Fehler im eigenen Weltbild zu suchen, zu erkennen und auszumerzen. Somit gibt es schon Weltbilder, die richtiger sind als andere.

Wer bewertet denn eigentlich in diesen Maßstäben, was "richtig" und was "falsch" ist? Kann es diese Bewertung hier überhaupt geben? Es kann möglicherweise gesagt werden, dass unter bestimmten Umständen für ein bestimmtes Individuum eine bestimmte Weltanschauung am passendsten wäre, aber doch mit Sicherheit nicht, dass sich eine dieser vielen möglichen als 'die Richtigere' oder 'die Fälschere' erkennen und zum Beispiel bzw Antibeispiel erheben ließe.
Und wie lässt sich soetwas überhaupt vergleichen? Gibt es streng genommen überhaupt auch nur 2x die exakt identische Weltanschauung auf dieser Erde? Ist es nicht viel mehr das, was unsere Individualität ausmacht? Wenn ja, so wäre deine Annahme die folgende: es gibt 'richtigere' und 'fälschere' und damit möglicherweise 'bessere' und 'schlechtere' Menschen?
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#908065) Verfasst am: 13.01.2008, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Die meisten Menschen lassen sich von ihren Propheten und Gurus vormachen was richtig und falsch ist.
Vieles wird aus Werbung und Filmindustrie übernommen.
Kinder hängen sich zunächst an ihre Eltern (dann Lehrer , Freunden usw.)

Eine Gehirnsektion entscheidet ob eine Information als wahr oder falsch interpretiert wird.
Bei älteren Menschen ist der Vorgang nicht mehr flexibel.
Kinder kann man noch am ehesten vom Gegenteil überzeugen.

mfg Kosh
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Lichtbringer
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Anmeldungsdatum: 21.10.2007
Beiträge: 59
Wohnort: Kiel

Beitrag(#908067) Verfasst am: 13.01.2008, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich möchte behaupten, dass das heliozentrische Weltbild doch deutlich näher an der Wahrheit ist als das der flachen Welt. Das liegt einfach daran, dass das eine Weltbild besser zu den Beobachtungen passt.
_________________
Denn die einen sind im Dunkeln
und die andern sind im Licht
und man siehet die im Lichte,
die im Dunkeln sieht man nicht.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#908076) Verfasst am: 13.01.2008, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
Also ich möchte behaupten, dass das heliozentrische Weltbild doch deutlich näher an der Wahrheit ist als das der flachen Welt. Das liegt einfach daran, dass das eine Weltbild besser zu den Beobachtungen passt.


Und dennoch bevorzugt der Normalbürger ein egozentrisches Weltbild.

mfg Kosh
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Verzweifler
Saints & Sinners County Sheriff



Anmeldungsdatum: 21.10.2006
Beiträge: 183
Wohnort: Fulda

Beitrag(#908091) Verfasst am: 13.01.2008, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meine, dass Menschen immer nur eine Warscheinlichkeit berechnen/bestimmen/diskutieren können, eine Wahrheit dagegen niemals 100%ig feststellen können. Dazu müsste es eine unabhängige Person ausserhalb des Systems geben, die vertrauenswürdig und allwissend wäre.

Wenn man nun eine solche Person annähme und diese gar bestimmte Aussagen zur Wahrheit machte (und uns diese "glaub"-würdig erschienen), dann hätten wir wohl annähernd 100% und eine neue Religion. Bei der Ausgangsfrage kann also nur Antwort 4 gelten.

Bezeichneten wir (wie schon beschrieben) jedoch Wahrheit als Zuverlässigkeit im System, so müssen wir bei hinreichender Reproduzierbarkeit von Wahrheit sprechen (auch wenn diese nie 100%ig wahr sein kann).

Schöne Diskussion um festzuschreiben dass Menschen nun mal fehlbar sind zwinkern
_________________
zwinkern Torsten - der Verzweifler

Er singt meine Meinung -> http://www.youtube.com/watch?v=d5YrB7TpT1Y
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#908102) Verfasst am: 13.01.2008, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht verzweifeln.
Gut geschätzt bringt auch weiter.

mfg Kosh
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#908107) Verfasst am: 13.01.2008, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Die meisten Menschen lassen sich von ihren Propheten und Gurus vormachen was richtig und falsch ist.


Beckenbauer oder Klinsman sind nur dann [potentielle] Propheten/Gurus für mich wenn Fussball mein Leben ist (oder zumindest hohe Priorität hat). Ist mir Fussball wurscht dann werden die Beckenbauer kaum beachtet werden.
Steve Jobs kann mir seine Apple-Fetische nur schmackhaft machen wenn ich von der Technik etwas erwarte, ansonsten ist es nur ein reicher Kerl mit Rollkragenpulli.

Hat man kein Ziel/Leben dann kann man auch keine "Propheten/Gurus" haben, diese entstehen wenn sie auf dem Weg meines Lebens weiter sind wie ich (oder so tun als ob).
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#908129) Verfasst am: 13.01.2008, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

tanktoon hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
tanktoon hat folgendes geschrieben:
Die Logik, als ein reines Umformen, scheint mir noch der vielversprechendste Kandidat zu sein, um eben solche Thesen zu begründen,- was wiederum auch nicht heissen muss, dass sie es kann.

Da bin ich eher vorsichtig ... solange nicht belegt ist, daß die Welt nicht nur physikalisch, sondern formal vollständig ist. Und dazu wird es wohl nie kommen.

Da schließt sich die Frage an: warum sollte es dazu nie kommen? Aus logischen Gründen?

Nö. Aus praktischen.
_________________
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#908134) Verfasst am: 13.01.2008, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Die meisten Menschen lassen sich von ihren Propheten und Gurus vormachen was richtig und falsch ist.


Beckenbauer oder Klinsman sind nur dann [potentielle] Propheten/Gurus für mich wenn Fussball mein Leben ist (oder zumindest hohe Priorität hat). Ist mir Fussball wurscht dann werden die Beckenbauer kaum beachtet werden.
Steve Jobs kann mir seine Apple-Fetische nur schmackhaft machen wenn ich von der Technik etwas erwarte, ansonsten ist es nur ein reicher Kerl mit Rollkragenpulli.

Hat man kein Ziel/Leben dann kann man auch keine "Propheten/Gurus" haben, diese entstehen wenn sie auf dem Weg meines Lebens weiter sind wie ich (oder so tun als ob).


Sie tauchen aber in der Werbung auf und vermitteln dort alles mögliche (was nichts mit Fussball zu tun hat).

mfg Kosh
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#908139) Verfasst am: 13.01.2008, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Die meisten Menschen lassen sich von ihren Propheten und Gurus vormachen was richtig und falsch ist.


Beckenbauer oder Klinsman sind nur dann [potentielle] Propheten/Gurus für mich wenn Fussball mein Leben ist (oder zumindest hohe Priorität hat). Ist mir Fussball wurscht dann werden die Beckenbauer kaum beachtet werden.
Steve Jobs kann mir seine Apple-Fetische nur schmackhaft machen wenn ich von der Technik etwas erwarte, ansonsten ist es nur ein reicher Kerl mit Rollkragenpulli.

Hat man kein Ziel/Leben dann kann man auch keine "Propheten/Gurus" haben, diese entstehen wenn sie auf dem Weg meines Lebens weiter sind wie ich (oder so tun als ob).


Sie tauchen aber in der Werbung auf und vermitteln dort alles mögliche (was nichts mit Fussball zu tun hat).


u.a. Weil sie ein Image haben was sich auf das Produkt übertragen soll.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#908148) Verfasst am: 13.01.2008, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

@ sehr gut
"Ist mir Fussball wurscht dann werden die Beckenbauer kaum beachtet werden."

Ich habe mich auf diesen Satz bezogen beim letzten Posting.

mfg Kosh
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lumar
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Anmeldungsdatum: 28.10.2006
Beiträge: 456

Beitrag(#908158) Verfasst am: 13.01.2008, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
Also ich möchte behaupten, dass das heliozentrische Weltbild doch deutlich näher an der Wahrheit ist als das der flachen Welt. Das liegt einfach daran, dass das eine Weltbild besser zu den Beobachtungen passt.


Sicher lässt sich auch ein Flache-Erde-Modell mit einigen (vielen) Zusatzannahmen konstruieren (z.b. eine andere Beschreibung der Raumzeit), das die beobachtbaren Phänomene ebenfalls beschreiben kann. Das heliozentrische Modell wird bevorzugt, weil es mit weniger zusätzlichen Annahmen auskommt. Daraus lässt sich jedoch kein "mehr an Wahrheit" ableiten.
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By this art you may contemplate the variation of the 23 letters . . .
The Anatomy of Melancholy, part 2, sect. II, mem. IV.
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