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Ich glaube an nichts!
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Brigitte
GenderIn



Anmeldungsdatum: 23.12.2005
Beiträge: 575
Wohnort: CCAA

Beitrag(#912860) Verfasst am: 18.01.2008, 20:26    Titel: Ich glaube an nichts! Antworten mit Zitat

Hallo an die Gemeinde zwinkern

ICH glaube an NICHTS! Ganz und gar NICHTS!

Das glaubt man mir nicht Böse

Kann mir jemand beweisen oder erklären, dass/warum jeder Mensch an etwas glauben muss, da er sonst kein Mensch im menschlichen Sinne ist.

Brigitte
_________________
*
LIBERTE - EGALITE - HUMANITE


Zuletzt bearbeitet von Brigitte am 18.01.2008, 20:49, insgesamt einmal bearbeitet
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sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#912867) Verfasst am: 18.01.2008, 20:31    Titel: Re: Ich glaube an nichts! Antworten mit Zitat

Brigitte hat folgendes geschrieben:

Kann mir jemand beweisen oder erklären, dass jeder Mensch an etwas glauben muss, da er sonst kein Mensch im menschlichen Sinne ist.


Wenn du ein Wesen bist was über allem steht und dir nichts an Bein pullern kann, dann benötigst du kein [Friede,Freude,...]-Plugin auf das du vertraust.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#912869) Verfasst am: 18.01.2008, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Das Problem ist, dass man hier normalerweise von verschiedenen Formen von Glauben spricht. Glauben im Sinne von "annehmen", von irgend etwas - und sei es hypothetisch - ausgehen, muss tatsächlich jeder. Glauben im strikteren, absoluten Sinne insbeosndere als "Glaubensgewissheit" als permanentes unhinterfragbares Festhalten an Grundsätzen muss man hingegehen nicht. Hier werden gerne Ebenen verwischt, was leicht zu Unklarheiten führt.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Wackee
Philosophob



Anmeldungsdatum: 11.08.2007
Beiträge: 269

Beitrag(#912871) Verfasst am: 18.01.2008, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Glauben ist so ein schwammiger Begriff (und nicht-glauben erst recht) dass schon der Versuch des Beweises der These lächerlich genug sein sollte.

Kommt halt immer darauf an wie man den Begriff definiert. Und du kannst dir sicher sein dass dann irgendwann mal ein Schlaumeier daherläuft und dir deinen Beweis streitig macht, weil er unter Glauben etwas anderes versteht als du.
_________________
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Zuletzt bearbeitet von Wackee am 18.01.2008, 20:49, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#912876) Verfasst am: 18.01.2008, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Der Gläubige hat den Drang, anderen weiszumachen Glaube sei nötig. Er ist sich wohl seiner selbst nicht so sicher wie er gerne behauptet. zwinkern
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#912893) Verfasst am: 18.01.2008, 20:51    Titel: Re: Ich glaube an nichts! Antworten mit Zitat

Brigitte hat folgendes geschrieben:
Hallo an die Gemeinde :wink:

ICH glaube an NICHTS! Ganz und gar NICHTS!

Das glaubt man mir nicht :evil:

Kann mir jemand beweisen oder erklären, dass/warum jeder Mensch an etwas glauben muss, da er sonst kein Mensch im menschlichen Sinne ist.

Brigitte


Ich glaube Dir.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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durial
gesperrt



Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#912914) Verfasst am: 18.01.2008, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Du glaubst, dass Du an nichts glaubst, wobei Du voraussetzt, dass es Dich als eine konsistente Person gibt, obschon geschickte Experimente gezeigt haben, dass man z.B. vergangene Handlungen stets gedanklich so anpasst, dass sie zum gerade existierenden Konzept von sich selbst und der Welt passen und somit für sich selbst die Illusion erzeugt, man wäre immer dieselbe Person. Würdest Du nicht an Dich selbst als konsistente Person glauben, hättest Du diesen Post hier gar nicht rein gesetzt.

Du glaubst, dass der Mensch bzw. die Menschen, die Du liebst, auch Dich lieben und Du glaubst, dass Du sie liebst - beweisen könntest Du es nicht, allenfalls hinweisende Gründe anführen, die jeden von uns dazu neigen lassen würden zu sagen, dass Du, an deren Ich wir glauben, tatsächlich geliebt wirst und selber liebst - und Du würdest glauben, dass es uns tatsächlich gibt und wir auch genauso ein Bewusstsein haben und die Fähigkeit zu lieben wie Du.


Du planst den nächsten Tag und vermutlich auch länger im Voraus, weil Du glaubst, dass die Welt auch "morgen" noch die sein wird, die Du kennst, dabei gibt es gute Gründe anzunehmen, dass dem nicht so sein wird...

Weil wir Bewusstsein haben und unser Cortex ganz automatisch dazu neigt, Kausalität zu erzeugen, sind wir quasi Gefangene in einer Welt voller Konzepte. Wir können uns gar nicht davon befreien - nur, wenn wir unser Bewusstsein verlieren. Sobald wir aber bewusst sind und uns so Sachen über uns selbst denken, wie Du es in diesem Thread tust, wenden wir konservative Konzepte an, die durchaus Glaube genannt werden können und müssen, weil wir nie nach handfesten Beweisen, sondern lediglich - wie gesagt - nach hinweisenden Gründen suchen. Das macht den Mensch zum Menschen; das ist seine Welt.

Natürlich kann man den religiösen Glauben, wie wir ihn verstehen, als ein übertriebenes Konzept ansehen, das überflüssige Annahmen macht, die wir für ein Gelingen unseres Lebens gar nicht benötigen. Ja, der rel. Glaube muss vielleicht sogar als eine krankhafte Überaktivität jener Gehirnbereiche angesehen werden, die für Konzeptbildungen zuständig sind. Ich selbst halte ihn aber für eine Eigenschaft des Bewusstseins selbst, wobei versucht wird, den Widerspruch zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit zu überbrücken - wieder durch ein entsprechendes Konzept.

Aber man kann und sollte nie meinen, dass man an gar nichts glaubt, denn dann kann man auch sagen: Ich sehe die Realität so, wie sie ist. Nene, bestimmt nicht.
Aber "irren ist menschlich". zwinkern
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#912920) Verfasst am: 18.01.2008, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Dasselbe zum Thema durial
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#912921) Verfasst am: 18.01.2008, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Soeben hat durial Kival's Prophezeiung erfüllt.

Kival hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist, dass man hier normalerweise von verschiedenen Formen von Glauben spricht. Glauben im Sinne von "annehmen", von irgend etwas - und sei es hypothetisch - ausgehen, muss tatsächlich jeder. Glauben im strikteren, absoluten Sinne insbeosndere als "Glaubensgewissheit" als permanentes unhinterfragbares Festhalten an Grundsätzen muss man hingegehen nicht. Hier werden gerne Ebenen verwischt, was leicht zu Unklarheiten führt.

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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#912936) Verfasst am: 18.01.2008, 21:26    Titel: Etwas zu glauben kann dumm oder klug sein. Antworten mit Zitat

Brigitte hat folgendes geschrieben:
Hallo an die Gemeinde zwinkern

ICH glaube an NICHTS! Ganz und gar NICHTS!

Das glaubt man mir nicht Böse

Kann mir jemand beweisen oder erklären, dass/warum jeder Mensch an etwas glauben muss, da er sonst kein Mensch im menschlichen Sinne ist.

Brigitte


Wer irgend etwas für wahr hält, der glaubt an irgend etwas, und sei es nur daran, dass einen die Gravitation im nächsten Moment noch auf dem Erdboden hält, während man einen Weg entlang spaziert.

Auch der Glaube an wissenschaftlich gut begründete Aussagen bedeutet ein Für-wahr-halten bestimmter Aussagen (unter definierten Bedingungen).

Etwas für wahr zu halten, sollte sich also danach richten, wie gut dieses etwas empirisch und/oder theoretisch bewiesen ist, wie valide und reliabel diese Beweise sind, unter Berücksichtigung definierter Bedingungen.

Dumm ist einzig und allein das Für-wahr-halten (- das Glauben -) von etwas schlecht begründetem, etwas schlecht fundiertem, für das es keine objektiven Beweise gibt.

Ob es gut und vor allem richtig ist, an etwas zu glauben, hängt natürlich auch davon ab, ob man dieses etwas überhaupt definieren kann. Einen "Gott" kann man z.B. gar nicht definieren, was das Für-wahr-halten eines "Gottes" schon mal unmöglich macht.

Andere wohl definierbare Sachverhalte sind mal glaubwürdig, mal nicht glaubwürdig.

Entscheiden kann man das nicht pauschal, sondern immer nur im Einzelfall.

Skeptiker
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pariparo
Bright & HyperAtheist



Anmeldungsdatum: 22.06.2007
Beiträge: 2378
Wohnort: Berlin

Beitrag(#912940) Verfasst am: 18.01.2008, 21:29    Titel: Re: Ich glaube an nichts! Antworten mit Zitat

Brigitte hat folgendes geschrieben:
Hallo an die Gemeinde zwinkern

ICH glaube an NICHTS! Ganz und gar NICHTS!

Das glaubt man mir nicht Böse

Kann mir jemand beweisen oder erklären, dass/warum jeder Mensch an etwas glauben muss, da er sonst kein Mensch im menschlichen Sinne ist.

Brigitte


bravo weiter so! lass dich nicht unterkriegen... Cool ich "glaube" dir, brigitte zwinkern
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Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)

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astarte
Foren-Admin
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#912941) Verfasst am: 18.01.2008, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Soeben hat durial Kival's Prophezeiung erfüllt.

Kival hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist, dass man hier normalerweise von verschiedenen Formen von Glauben spricht. Glauben im Sinne von "annehmen", von irgend etwas - und sei es hypothetisch - ausgehen, muss tatsächlich jeder. Glauben im strikteren, absoluten Sinne insbeosndere als "Glaubensgewissheit" als permanentes unhinterfragbares Festhalten an Grundsätzen muss man hingegehen nicht. Hier werden gerne Ebenen verwischt, was leicht zu Unklarheiten führt.


Ja, das hat er (durial) wohl nicht gelesen, oder nicht verstanden. Mit den Augen rollen
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Alfi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2008
Beiträge: 2
Wohnort: Santiago de Chile

Beitrag(#912943) Verfasst am: 18.01.2008, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Unter anderen Sachen glaube ich dass meine Katze Flöhe hat, sie krazt sich andauernd.
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"Keine Roheit der Vorwelt war so lebensmörderisch wie die Geschichte der Verchristlichung."
Theodor Lessing (1872-1933)
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#912955) Verfasst am: 18.01.2008, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

durial hat folgendes geschrieben:
Du glaubst, dass Du an nichts glaubst

Falsch, ich weiß es.

durial hat folgendes geschrieben:
wobei Du voraussetzt, dass es Dich als eine konsistente Person gibt [...] Würdest Du nicht an Dich selbst als konsistente Person glauben, hättest Du diesen Post hier gar nicht rein gesetzt.

Falsch, ich glaube nicht an mich als eine in der Zeit kontinuierlich existierende Person, und trotzdem kann ich Beiträge absetzen.

durial hat folgendes geschrieben:
Du glaubst, dass der Mensch bzw. die Menschen, die Du liebst, auch Dich lieben und Du glaubst, dass Du sie liebst - beweisen könntest Du es nicht, allenfalls hinweisende Gründe anführen, die jeden von uns dazu neigen lassen würden zu sagen, dass Du, an deren Ich wir glauben, tatsächlich geliebt wirst und selber liebst - und Du würdest glauben, dass es uns tatsächlich gibt und wir auch genauso ein Bewusstsein haben und die Fähigkeit zu lieben wie Du.

Falsch, ich glaube nicht an ein ideelles Konzept wie Liebe, und das bestimmte Menschen mir bestimmte Gefühle entgegenbringen ist Teil einer gut bewährten Theorie, vergleichbar mit der Theorie, dass morgen die Sonne wieder aufgeht oder man beim Sprung vom Hochhaus nach unten fällt.

durial hat folgendes geschrieben:
Du planst den nächsten Tag und vermutlich auch länger im Voraus, weil Du glaubst, dass die Welt auch "morgen" noch die sein wird, die Du kennst, dabei gibt es gute Gründe anzunehmen, dass dem nicht so sein wird...

Falsch, wie bereits erwähnt nur bewährte Theorie.

durial hat folgendes geschrieben:
Ich selbst halte ihn aber für eine Eigenschaft des Bewusstseins selbst, wobei versucht wird, den Widerspruch zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit zu überbrücken - wieder durch ein entsprechendes Konzept.

Es gibt deutlich bessere Theorien über das Zustandekommen von religiösem Glauben. Und irgendein Problem mit einem angeblichen Widerspruch zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit kann ich nicht nachvollziehen.

durial hat folgendes geschrieben:
Aber "irren ist menschlich".

Jo.
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durial
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Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#912957) Verfasst am: 18.01.2008, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Soeben hat durial Kival's Prophezeiung erfüllt.

Kival hat folgendes geschrieben:
Das Problem ist, dass man hier normalerweise von verschiedenen Formen von Glauben spricht. Glauben im Sinne von "annehmen", von irgend etwas - und sei es hypothetisch - ausgehen, muss tatsächlich jeder. Glauben im strikteren, absoluten Sinne insbeosndere als "Glaubensgewissheit" als permanentes unhinterfragbares Festhalten an Grundsätzen muss man hingegehen nicht. Hier werden gerne Ebenen verwischt, was leicht zu Unklarheiten führt.


Ja, das hat er (durial) wohl nicht gelesen, oder nicht verstanden. Mit den Augen rollen


Ne, Ihr habt nicht verstanden, dass ich diese Ebenen auch getrennt habe (habe von Konzepten gesprochen, die man als Glaube ansehen kann, und andererseits vom betont "religiösen Glauben").
Brigittes Aussage klang aber so generell, dass ich es für gut hielt, auch auf diese andere "Ebene" einzugehen.


Edit:
Exakt hierauf habe ich geantwortet:
Brigitte hat folgendes geschrieben:


Kann mir jemand beweisen oder erklären, dass/warum jeder Mensch an etwas glauben muss, da er sonst kein Mensch im menschlichen Sinne ist.


Zuletzt bearbeitet von durial am 18.01.2008, 22:09, insgesamt einmal bearbeitet
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durial
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Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#912977) Verfasst am: 18.01.2008, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hach, macht das mal wieder Spaß hier! Sehr glücklich

kolja hat folgendes geschrieben:
durial hat folgendes geschrieben:
Du glaubst, dass Du an nichts glaubst

Falsch, ich weiß es.

zzzzzzzzzzz.

kolja hat folgendes geschrieben:

durial hat folgendes geschrieben:
wobei Du voraussetzt, dass es Dich als eine konsistente Person gibt [...] Würdest Du nicht an Dich selbst als konsistente Person glauben, hättest Du diesen Post hier gar nicht rein gesetzt.

Falsch, ich glaube nicht an mich als eine in der Zeit kontinuierlich existierende Person, und trotzdem kann ich Beiträge absetzen.

Kannst Du, würdest es aber vermutlich nicht tun, weil Du, wenn Du das tatsächlich glaubtest, gar keine Motivation dazu aufbringen könntest/ Sinn darin sähest. Zumindest glaube ich das - wir können ja nicht wissen, wie das ist, denn: Glaub mal nicht, dass Du diese Konzepte unter Kontrolle hättest.

kolja hat folgendes geschrieben:

durial hat folgendes geschrieben:
Du glaubst, dass der Mensch bzw. die Menschen, die Du liebst, auch Dich lieben und Du glaubst, dass Du sie liebst - beweisen könntest Du es nicht, allenfalls hinweisende Gründe anführen, die jeden von uns dazu neigen lassen würden zu sagen, dass Du, an deren Ich wir glauben, tatsächlich geliebt wirst und selber liebst - und Du würdest glauben, dass es uns tatsächlich gibt und wir auch genauso ein Bewusstsein haben und die Fähigkeit zu lieben wie Du.

Falsch, ich glaube nicht an ein ideelles Konzept wie Liebe, und das bestimmte Menschen mir bestimmte Gefühle entgegenbringen ist Teil einer gut bewährten Theorie, vergleichbar mit der Theorie, dass morgen die Sonne wieder aufgeht oder man beim Sprung vom Hochhaus nach unten fällt.

Achsoooo, bei Dir ist das also kein Konzept, sondern eine Theorie. Lachen

kolja hat folgendes geschrieben:

durial hat folgendes geschrieben:
Du planst den nächsten Tag und vermutlich auch länger im Voraus, weil Du glaubst, dass die Welt auch "morgen" noch die sein wird, die Du kennst, dabei gibt es gute Gründe anzunehmen, dass dem nicht so sein wird...

Falsch, wie bereits erwähnt nur bewährte Theorie.

Lachen

kolja hat folgendes geschrieben:

durial hat folgendes geschrieben:
Ich selbst halte ihn aber für eine Eigenschaft des Bewusstseins selbst, wobei versucht wird, den Widerspruch zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit zu überbrücken - wieder durch ein entsprechendes Konzept.

Es gibt deutlich bessere Theorien über das Zustandekommen von religiösem Glauben. Und irgendein Problem mit einem angeblichen Widerspruch zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit kann ich nicht nachvollziehen.

Kannst Du den Tod eines Menschen begreifen? Kannst Du Dir wirklich vorstellen, dass Du selbst einmal nicht existiert hast und auch irgendwann mal wieder nicht mehr existieren wirst? Damit haben wir unsere Schwierigkeiten, weil unser Bewusstsein die Endlichkeit wie auch das Nichts nicht denken oder besser: begreifen kann. Gleichzeitig denken wir aber in kausalen Folgen, wobei es immer einen Ursprung/ eine Ursache von etwas geben muss (während der Endpunkt durchaus offen bleiben kann) . So setzt sich das Bewusstsein einen künstlichen Anfangspunkt (Gott) und ein ewiges Fortleben, wodurch der Widerspruch zwischen Unendlichkeit und Endlichkeit aufgehoben wird (scheinbar - wenn man genauer drüber nachdenkt, stellt man fest, dass "ewige Existenz" auch unvorstellbar ist).


kolja hat folgendes geschrieben:

durial hat folgendes geschrieben:
Aber "irren ist menschlich".

Jo.


Lachen
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der kleine Fritz
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.06.2005
Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde

Beitrag(#912987) Verfasst am: 18.01.2008, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Brigitte hat folgendes geschrieben:
ICH glaube an NICHTS!


Also glaubst du doch an was ...nämlich an NICHTS! Smilie

Na das finde ich interessant! Und wie machst du das ...... an NICHTS zu glauben, was glaubst du da?
_________________
und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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kolja
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#912989) Verfasst am: 18.01.2008, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

durial hat folgendes geschrieben:
Ne, Ihr habt nicht verstanden, dass ich diese Ebenen auch getrennt habe (habe von Konzepten gesprochen, die man als Glaube ansehen kann, und andererseits vom betont "religiösen Glauben").

Du hast aber wesentliche Unterschiede bei den Konzepten ignoriert (Kritisierbarkeit, Vorläufigkeit, Vorhersagefähigkeit) und damit nicht zu einer Abgrenzung, sondern zu einer Vermischung der Ebenen beigetragen.

durial hat folgendes geschrieben:
Kannst Du, würdest es aber vermutlich nicht tun, weil Du, wenn Du das tatsächlich glaubtest, gar keine Motivation dazu aufbringen könntest/ Sinn darin sähest. Zumindest glaube ich das - wir können ja nicht wissen, wie das ist, denn: Glaub mal nicht, dass Du diese Konzepte unter Kontrolle hättest.

Ich glaub's halt nicht, das kannst Du akzeptieren oder es lassen. Ich habe aber Theorien, mit denen ich mir mein Ich-Gefühl und dgl. erkläre.

durial hat folgendes geschrieben:
Kannst Du den Tod eines Menschen begreifen?

Verstehen, was passiert? Sicher. Emotional verarbeiten? Kommt drauf an, hab' ich wenig Erfahrung mit.

durial hat folgendes geschrieben:
Kannst Du Dir wirklich vorstellen, dass Du selbst einmal nicht existiert hast und auch irgendwann mal wieder nicht mehr existieren wirst?

Ich stelle mir eine Welt vor, in der ich gerade gestorben bin. So, fertig. War gar nicht so schwer.

durial hat folgendes geschrieben:
Damit haben wir unsere Schwierigkeiten, weil unser Bewusstsein die Endlichkeit wie auch das Nichts nicht denken oder besser: begreifen kann.

Natürlich kann ich mir nicht nichts vorstellen. Was soll das beweisen?

durial hat folgendes geschrieben:
Gleichzeitig denken wir aber in kausalen Folgen, wobei es immer einen Ursprung/ eine Ursache von etwas geben muss

Diese Denkfigur ist auch bestenfalls nützlich und im mesokosmischen Alltag bewährt.

durial hat folgendes geschrieben:
So setzt sich das Bewusstsein einen künstlichen Anfangspunkt (Gott) und ein ewiges Fortleben, wodurch der Widerspruch zwischen Unendlichkeit und Endlichkeit aufgehoben wird

Macht mein Bewusstsein aber nicht, ich kann Dein Problem nicht nachvollziehen. Schulterzucken
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durial
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Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#913004) Verfasst am: 18.01.2008, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:


Du verwechselst "Denken" mit "Vorstellen"/ Hineinversetzen". Das zeigt auch Deine Frage bezüglich des Nichts. Da ergibts echt keinen Sinn, Dir das weiter auszuführen. Du solltest da einfach nochmal genauer drüber nachdenken.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#913008) Verfasst am: 18.01.2008, 22:31    Titel: Re: Etwas zu glauben kann dumm oder klug sein. Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Einen "Gott" kann man z.B. gar nicht definieren.

Mit den Augen rollen
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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kolja
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#913012) Verfasst am: 18.01.2008, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

durial hat folgendes geschrieben:
Du verwechselst "Denken" mit "Vorstellen"/ Hineinversetzen".

Sicher nicht.

durial hat folgendes geschrieben:
Das zeigt auch Deine Frage bezüglich des Nichts.

Dann erkläre genauer, was Du meinst, wenn Du sagst, "man kann das nichts nicht denken" oder so. Das ist für mich nur ein semantisch unvollständiger Satz.
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#913015) Verfasst am: 18.01.2008, 22:41    Titel: Re: Etwas zu glauben kann dumm oder klug sein. Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Einen "Gott" kann man z.B. gar nicht definieren.

Mit den Augen rollen

Ein Gott, an den tatsächlich geglaubt wird, wie zum Beispiel der Gott der Christen, ist in der Tat so derartig schwammig, dass eine präzise Definition vermutlich sogar tatsächlich praktisch unmöglich ist. Und falls Du es doch schaffst, den Gottesbegriff einer christlichen Gruppierung zu definieren, wird dir mindestens eine andere Gruppierung sagen, dass die Definition für sie nicht gültig ist. Definieren lässt wohl sich in erster Linie der Gott der Philosophen und der ist nicht ein Gott irgendeiner realen Religion.

Ich persönlich glaube, dass diese Unschärfe sogar notwendig ist, damit jede Generation von Christen bzw. sogar jede Gruppierung in der Lage ist, ihren eigenen Gottesbegriff zu entwickeln und diesen mit dem Gott der Bibel zu identifizieren.
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Einsiedler
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 1435

Beitrag(#913018) Verfasst am: 18.01.2008, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

durial hat folgendes geschrieben:
Kannst Du Dir wirklich vorstellen, dass Du selbst einmal nicht existiert hast und auch irgendwann mal wieder nicht mehr existieren wirst?

Was soll daran so schwer sein? Wir kennen aus dem täglichen Erleben (na gut, von einigen
durchzechten Nächten in der Jugendzeit abgesehen) Phasen, in denen unser Bewußtsein
völlig brachliegt.

durial hat folgendes geschrieben:
Damit haben wir unsere Schwierigkeiten, weil unser Bewusstsein die Endlichkeit wie auch das Nichts nicht denken oder besser: begreifen kann.

Mag sein, daß es Dir so geht - ich habe im Gegenteil gerade mit dem Versuch, mir
Unendlichkeit vorzustellen, Probleme. Was soll denn an Endlichkeit schwierig sein?

durial hat folgendes geschrieben:
So setzt sich das Bewusstsein einen künstlichen Anfangspunkt (Gott) und ein ewiges Fortleben, wodurch der Widerspruch zwischen Unendlichkeit und Endlichkeit aufgehoben wird (scheinbar - wenn man genauer drüber nachdenkt, stellt man fest, dass "ewige Existenz" auch unvorstellbar ist).

Also wie denn nun? Ist Endlichkeit doch vorstellbar, muß sich das Bewußtsein im Gegenteil
sogar einen künstlichen Anfangspunkt (wieso eigentlich ausgerechnet Gott??) schaffen, weil
Unendlichkeit unser Vorstellungsvermögen übersteigt? Und wieso dann auf einmal doch
wieder ewiges Fortleben, obwohl ewige Existenz auch unvorstellbar ist?
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Herschel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.12.2007
Beiträge: 63

Beitrag(#913024) Verfasst am: 18.01.2008, 22:50    Titel: Re: Etwas zu glauben kann dumm oder klug sein. Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Einen "Gott" kann man z.B. gar nicht definieren


Sind das nicht die sogenannten vier Buchstaben?
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durial
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Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#913056) Verfasst am: 18.01.2008, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:


Einsiedler hat folgendes geschrieben:


Gut, kurze Erläterung:
Wenn Du einschläfst, kannst Du am nächsten Tag nur sagen: Ich habe mich um sagen wir 23.00 Uhr ins Bett gelegt und bin dann eingeschlafen. Du kannst aber nicht sagen: Ich bin um 23.03 Uhr eingeschlafen, denn: Im Moment des Einschlafens hast Du Dein Bewusstsein verloren, weswegen Du den genauen Zeitpunkt auch nicht weißt (und Dein Bew. auch nicht willentlich mal eben abschalten kannst).
Soweit klar?
Wenn man sich etwas vorstellt, kann man das auch nur im Zustand der Bewusstheit. Wenn sich jetzt jemand angeblich vorstellen kann, dass er mal nicht existierte oder mal nicht mehr existieren wird, hieße das, dass er sich selbst vergisst bei dieser Vorstellung, aber das geht nicht, weil Vorstellung ohne Bewusstsein nicht möglich ist!
Sich nun sogar das Nichts vorstellen zu können, hieße, jegliches Bewusstsein von Sein ausschalten zu können. Würde auch heißen, das Bewusstsein auszuknipsen = geht nicht.
Das Bewusstsein ist entweder an - oder es ist aus. Ist es an, impliziert es Unendlichkeit.
Nur können wir uns interessanterweise nicht vorstellen, dass etwas keinen Anfangspunkt hat oder nicht in der Zeit geworden ist, weswegen wir dazu neigen, uns einen Anfangspunkt zu setzen. Und weil es beim Bewusstsein nunmal nicht um ein "kaltes" Etwas geht, neigen wir dazu, diesem Anfangspunkt menschliche Züge und sogar Bewusstsein zuzusprechen. Unsere eigene Nichtexistenz können wir uns aber auch nicht vorstellen, darum führen wir als Idee ein, dass wir ewig leben und da wir daran gewöhnt sind, bei manchen Dingen nicht immer sofort den Schlusspunkt zu erhalten, geben wir uns mit dieser Vorstellung zufrieden, wobei wir uns ewige Fortdauer auch nicht vorstellen können - aber wir stellen uns da offenbar ganz unwillkürlich eine vorläufige Fortdauer vor, was immerhin bedingt, dass wir über Ende nicht mehr nachzudenken brauchen.
Bei der Idee "Gott" ist das ja ganz genauso: "Wo kommt das alles her?" "Gott hats geschaffen." Das ist eigentlich keine Antwort auf die Frage, denn man kann ja weiterfragen: Und wo kommt Gott her? usw. Die Antwort "Gott" beantwortet eigentlich gar nicht die Frage, die sie angeblich beantworten soll.
Aber wir führen ein Zwischenergebnis ein und geben uns leichtfertig zufrieden (naja, also manche von uns zwinkern).
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kolja
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Beitrag(#913069) Verfasst am: 18.01.2008, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Damit erzählst Du mir nichts neues. Man kann diese Denkfallen aber analysieren und verstehen und damit die angeblichen "Widersprüche zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit" kognitiv überwinden und damit sehr wohl auch begreifen. Ich verstehe immer noch nicht, wo da ein Problem liegen soll.
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Einsiedler
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Beitrag(#913094) Verfasst am: 19.01.2008, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

durial hat folgendes geschrieben:

Wenn man sich etwas vorstellt, kann man das auch nur im Zustand der Bewusstheit. Wenn sich jetzt jemand angeblich vorstellen kann, dass er mal nicht existierte oder mal nicht mehr existieren wird, hieße das, dass er sich selbst vergisst bei dieser Vorstellung, aber das geht nicht, weil Vorstellung ohne Bewusstsein nicht möglich ist!
Sich nun sogar das Nichts vorstellen zu können, hieße, jegliches Bewusstsein von Sein ausschalten zu können. Würde auch heißen, das Bewusstsein auszuknipsen = geht nicht.

Das, was Du hier beschreibst, ist die Vorstellung, wie es sich anfühlt, nicht mehr da zu sein.
Das geht selbstverständlich nicht (dazu müßte man das Bewußtsein sowohl ausschalten als
auch nicht ausschalten). Aber ich kann mir jetzt vorstellen, daß es eine Welt geben
wird, in der ich nicht mehr existiere, genauso wie ich mir vorstellen kann, daß es eine
Welt gab, in der ich noch nicht existiert habe (wie stellst Du Dir eigentlich historische
Ereignisse vor?)
Und auf einer abstrakten Ebene kann ich mir sogar vorstellen, daß es nichts gibt
("außerhalb" der Raumzeit).

durial hat folgendes geschrieben:
Nur können wir uns interessanterweise nicht vorstellen, dass etwas keinen Anfangspunkt hat oder nicht in der Zeit geworden ist, weswegen wir dazu neigen, uns einen Anfangspunkt zu setzen.

Hat ein Kreis einen Anfang?
Ist ein vierdimensionales Objekt "in der Zeit geworden"?

durial hat folgendes geschrieben:
Und weil es beim Bewusstsein nunmal nicht um ein "kaltes" Etwas geht, neigen wir dazu, diesem Anfangspunkt menschliche Züge und sogar Bewusstsein zuzusprechen.

Eine solche Neigung kann ich bei mir nicht einmal ansatzweise feststellen ...
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durial
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Beitrag(#913097) Verfasst am: 19.01.2008, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Damit erzählst Du mir nichts neues. Man kann diese Denkfallen aber analysieren und verstehen und damit die angeblichen "Widersprüche zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit" kognitiv überwinden und damit sehr wohl auch begreifen. Ich verstehe immer noch nicht, wo da ein Problem liegen soll.


Einerseits gehst Du immer noch zu denklastig an die Sache, zum anderen: Ich habe nicht behauptet, dass das nicht ginge. Ich habe nur gesagt, dass ich den religiösen Glauben für eine Eigenschaft des Bewusstseins halte, das damit den Widerspruch zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit aufheben will. Damit ist nicht gesagt, dass das nicht auch - durch Überlegung - anders geht, aber religiöse Vorstellungen sind vielleicht das einfachste, naheliegendste.
Aber jetzt geht auch, glaube ich, einiges durcheinander: Deine eigene Endlichkeit bzw. Nichtexistenz kannst Du Dir trotzdem nicht vorstellen.
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durial
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Beiträge: 1211

Beitrag(#913107) Verfasst am: 19.01.2008, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Einsiedler hat folgendes geschrieben:

Das, was Du hier beschreibst, ist die Vorstellung, wie es sich anfühlt, nicht mehr da zu sein.



Wie es sich anfühlt? Ist Bewusstsein "Fühlen"? Das Fühlen wird allenfalls mit in das bew. Erleben eingebunden.

Einsiedler hat folgendes geschrieben:

wie stellst Du Dir eigentlich historische
Ereignisse vor?

Die Frage ist nicht, wie ich das mache, sondern wie WIR das machen: Nämlich mit Selbstbezug - wie Anwesende.

Einsiedler hat folgendes geschrieben:

Und auf einer abstrakten Ebene kann ich mir sogar vorstellen, daß es nichts gibt
("außerhalb" der Raumzeit).


Du hast es nicht begriffen. Geh mal in die Uni zu Philosophen - die werden Dich schallend auslachen. Du kannst es denken, aber niemals vorstellen oder begreifen.


durial hat folgendes geschrieben:
Nur können wir uns interessanterweise nicht vorstellen, dass etwas keinen Anfangspunkt hat oder nicht in der Zeit geworden ist, weswegen wir dazu neigen, uns einen Anfangspunkt zu setzen.

Hat ein Kreis einen Anfang?
Ist ein vierdimensionales Objekt "in der Zeit geworden"?
[/quote]
Da kannst Du auch fragen: Hat ne Flasche nen Anfang? Dein Monitor? Mit der Wahrnehmung von Objekten hat das nichts zutun. Aber Du wirst Schwierigkeiten damit bekommen, wenn Du Dir vorstellen willst, dass der Kreis schon ewig existierte. Und: Alle Objekte sind 4-dimensional, da die Zeit die 4. Dimension ist. Kannst Du Dir ein 6-dimensionales Gebilde vorstellen?



durial hat folgendes geschrieben:
Und weil es beim Bewusstsein nunmal nicht um ein "kaltes" Etwas geht, neigen wir dazu, diesem Anfangspunkt menschliche Züge und sogar Bewusstsein zuzusprechen.

Eine solche Neigung kann ich bei mir nicht einmal ansatzweise feststellen ... [/quote]

Tja, das...ä...tut mir leid. Das ist psychologisch ziemlich bedenklich. Du läufts vermutlich ziemlich verbittert durchs Leben...(?)
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der kleine Fritz
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Beitrag(#913198) Verfasst am: 19.01.2008, 10:43    Titel: Antworten mit Zitat

Einsiedler hat folgendes geschrieben:
Hat ein Kreis einen Anfang?


Na klar, da wo du die Zirkelspitze eingestochen hast.
Dort hat er auch ein Ende ....oder etwa nicht? Smilie
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und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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