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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#90764) Verfasst am: 13.02.2004, 22:37 Titel: Rudeljournalismus |
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Der bekannte SPIEGEL-Autor und Journalist Hans Leyendecker beklagt zunehmenden Rudeljournalismus a la BLÖD-Zeitung unter seinesgleichen. So seien im vergangenen Jahr viele interessante Themen erst gar nicht veröffentlicht worden.
IMHO kann man ihm in dieser Aussage leider nur zustimmen.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Anatoly registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 414
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(#91808) Verfasst am: 16.02.2004, 21:17 Titel: Re: Rudeljournalismus |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Der bekannte SPIEGEL-Autor und Journalist Hans Leyendecker beklagt zunehmenden Rudeljournalismus a la BLÖD-Zeitung unter seinesgleichen. So seien im vergangenen Jahr viele interessante Themen erst gar nicht veröffentlicht worden.
IMHO kann man ihm in dieser Aussage leider nur zustimmen.  |
Ich finde viel spannender, über welche Themen nicht berichtet wurde und nicht, das nicht berichtet wurde. Denn das über solche Themen nur berichtet wird, wenn es gar nicht mehr anders geht, dürfte wohl jedem klar sein. Oder glaubt hier tatsächlich noch jemand an unabhängigen Journalismus (im Bereich der etablierten Massenmedien)?
Auch wenn dieser Autor und seine Organisation hier vermutlich verfemt sind, möchte ich trotzdem auf ein im Buch "30 Jahre Ketzer", hrsg. von F.E.Hoevels , abgedrucktes Protokoll einer Redaktionssitzung oder ähnlichem der Badischen Zeitung aus den 1980ern verweisen, indem ganz offen über die politische Orientierung des Blattes und darüber debattiert wird, wie die Artikel den Eigentümern noch genehmer geschrieben werden könnten und wie über was berichtet werden darf. Ich kenne natürlich die paar einschlägigen nur negativen Internetseiten über Hoevels, MRI bzw. Bunte Liste bzw. Bund gegen Anpassung und Ahriman-Verlag, aber nicht alles was Hoevels und co. schreiben, ist Mist und in dem Verlag erscheinen durchaus interessante Bücher.
_________________ Bye,
Anatoly
"..., all das Ringen nach Freiheit sei fingiert, eine Komödie, die der Mensch seinem Narzissmus vorspielt und ihn deshalb veranlasst, ungehalten zu sein, wenn er aus seinem Spiel gerissen wird."
Wilhelm Reich, Libido Konflikte und Wahngebilde in Ibsens 'Peer Gynt'
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#91816) Verfasst am: 16.02.2004, 21:29 Titel: Re: Rudeljournalismus |
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Anatoly hat folgendes geschrieben: | Ich finde viel spannender, über welche Themen nicht berichtet wurde und nicht, das nicht berichtet wurde. |
Ich denke, beides bedingt leider einander.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#133593) Verfasst am: 02.06.2004, 22:47 Titel: |
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Man gewinnt ja - zumindest in Richtung Kirchen - bei den Journalisten zumindest im TV, den Eindruck, dass die Journalisten so eine Art Hofberichterstattung in Richtung Kirchen/Religion in Deutschland machen (also, ja nix kritisches berichten...).
Wie wird eigentlich in den anderen z. B. Europäischen Ländern so in deren Medien über Kirchen und Religion berichtet? Hat da jemand Kenntnisse?
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
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rabenkrähe Gast
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(#135299) Verfasst am: 07.06.2004, 03:14 Titel: Re: Rudeljournalismus |
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Anatoly hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Der bekannte SPIEGEL-Autor und Journalist Hans Leyendecker beklagt zunehmenden Rudeljournalismus a la BLÖD-Zeitung unter seinesgleichen. So seien im vergangenen Jahr viele interessante Themen erst gar nicht veröffentlicht worden.
IMHO kann man ihm in dieser Aussage leider nur zustimmen.  |
Ich finde viel spannender, über welche Themen nicht berichtet wurde und nicht, das nicht berichtet wurde. Denn das über solche Themen nur berichtet wird, wenn es gar nicht mehr anders geht, dürfte wohl jedem klar sein. Oder glaubt hier tatsächlich noch jemand an unabhängigen Journalismus (im Bereich der etablierten Massenmedien)?
Auch wenn dieser Autor und seine Organisation hier vermutlich verfemt sind, möchte ich trotzdem auf ein im Buch "30 Jahre Ketzer", hrsg. von F.E.Hoevels , abgedrucktes Protokoll einer Redaktionssitzung oder ähnlichem der Badischen Zeitung aus den 1980ern verweisen, indem ganz offen über die politische Orientierung des Blattes und darüber debattiert wird, wie die Artikel den Eigentümern noch genehmer geschrieben werden könnten und wie über was berichtet werden darf. Ich kenne natürlich die paar einschlägigen nur negativen Internetseiten über Hoevels, MRI bzw. Bunte Liste bzw. Bund gegen Anpassung und Ahriman-Verlag, aber nicht alles was Hoevels und co. schreiben, ist Mist und in dem Verlag erscheinen durchaus interessante Bücher. |
Moin Moin.
Ach, das ist nur das eine.
Das fatalste ist, daß die großen Redaktionen heute unbeweglich und festgelegt sind, wie Finanzämter.
Da aufgrund der Wirtschaftssituation die Freien, die wenigstens ein bißchen Leben in die Redaktionen brachten, ausgesperrt sind, und Themen und Berichterstattung immer mehr vorgestanzt wird, siehts grausam aus in der Veröffentlichungslandschaft.
Hinzu kommt, daß selbst Sprache und Inhaltsgestaltung mittlerweile so vorgestanzt sind, daß die Zeit absehbar ist, da reine Sachinformationen in einen Computer eingegeben werden und der das dann nach Muster ausformuliert.
Und Ausnahmen davon werden tagtäglich seltener, sie herrschen übrigens im gesamten Verlagswesen, also auch und besonders hinsichtlich Buchveröffentlichungen, wo viele große Publikumsverlage schon heute sagen können, welches Programm 2006 erscheint.
Schon das ist für eine schreibende Kultur, zumal in dieser schnellebigen Zeit, aberwitzig.
bin rabenkrähe
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