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pariparo Bright & HyperAtheist
Anmeldungsdatum: 22.06.2007 Beiträge: 2378
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pariparo Bright & HyperAtheist
Anmeldungsdatum: 22.06.2007 Beiträge: 2378
Wohnort: Berlin
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(#917637) Verfasst am: 24.01.2008, 17:42 Titel: |
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Zitat: | Der eigentliche Höhepunkt steht da noch bevor. Am Donnerstag macht Karamanlis seine Aufwartung an Atatürks Grabmal. Hier ruhen die sterblichen Überreste des Schöpfers einer anderen Türkei. Ein kenntnisreicher Kopf hat das Mausoleum einmal „das weltliche Heiligtum der modernen Türkei“ genannt. Das riesige Monument thront auf einem Hügel über Ankara, es sieht aus wie eine Mischung aus Akropolis und Reichsparteigtagsgelände, nur heil. Die Akropolis von Athen haben übrigens Türken und Venezianer zerstört, aber es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, sich darüber zu beschweren. Eine japanische Touristengruppe ist gekommen und fotografiert eifrig. Vielleicht sind es auch Chinesen, man weiß es ja nicht. Unten fährt wieder der Wagen aus der Abteilung 0027 vor, die Fotografen sind schussbereit. |
_________________ Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#918134) Verfasst am: 25.01.2008, 00:16 Titel: |
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im Gegensatz zum Saudischen König, der sich weigerte zum Atatürk Mausoleum zu gehen, hat sich Karamanlis dieser Prüfung gestellt...
Prüfung deswegen, weil es ihm gewiss so manche nationalistische Kreise in der Heimat übelst ankreiden werden, wie es schon andere griechische Politiker erleben durften.
Es ist schon ein "Kreuz" mit Atatürk und den Griechen...
er gilt für die Griechen als der Hauptschuldige, der sie aus den nach der Niederlage des Osmanenreiches an der kleinasiatischen Aegaeisküsten besetzten Gebiete (İzmir...) wieder zurückgedraengt hat... also eine absolute Unperson des griechischen Nationalstolzes...
aber jedes Jahr an Atatürks Geburtstag organisieren sie die offiziellen Feierlichkeiten an dessen Geburtshaus in Thessaloniki, was damals noch türkisch war, und es wird mit Heruntersingen der türkischen Nationalhymne, vielen türkischen Gaesten, türkischer Folkloredarbietungen und Gedenkreden (natürlich) auf türkisch begangen.
(Frage mich, wie es waere, wenn der grösste griechische Freiheitskaempfer in dem Gebiet der heutigen Türkei geboren waere )
Aber was diesen historischen Besuch betrifft...Beide Laender haben nocheinmal bekraeftigt, dass sie ihre Geschichtsbücher in Bezug auf feindliche und erniedrigende Darstellung des anderen überarbeiten und korrigieren werden, beide Laender forcieren die Tourismuswerbung im jeweils anderen Land... (ich werde derzeit von Come to Greece-Plakaten erschlagen).. mit Visumerleichterungen.
Heute abend ist er in İstanbul und trifft sich mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel, der in den letzten Monaten immer mehr seine historische gesamtökunmenische Weisungsgewalt in der griechisch orthodoxen Kirche zurückzubekommen versucht, die er schon laengst verloren hat. (Patriarch Bartholomaios I. trat beim Treffen mit dem Papst bei dessen Türkeibesuch als Patriarch der gesamten griechischen Orthodoxie, woran sich Griechenland maechtig störte).
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