Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Gefällt dir diese Gesellschaft? |
absolut nicht |
|
43% |
[ 34 ] |
nicht besonders, man müsste vieles noch ändern |
|
33% |
[ 26 ] |
geht so, einiges müsste man schon anders machen |
|
7% |
[ 6 ] |
find ich nicht schlechter als der momentane Status |
|
2% |
[ 2 ] |
es könnte mir durchaus gefallen |
|
5% |
[ 4 ] |
es würde mir sehr gefallen Teil dieser Gesellschaft zu sein |
|
2% |
[ 2 ] |
weckt mich erst wieder wenn diese Gesellschaft da ist! |
|
2% |
[ 2 ] |
ich kann/will nicht antworten |
|
2% |
[ 2 ] |
|
Stimmen insgesamt : 78 |
|
Autor |
Nachricht |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
|
(#920995) Verfasst am: 29.01.2008, 17:30 Titel: |
|
|
<center> AXO hat folgendes geschrieben: | Um eine Gesellschaft auszuhebeln bedarf es m.E. einer Strategie, welche keine IST. |
</center>
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
sinnfrei Sinnfreie Botschafterin
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 124
Wohnort: CH
|
(#921533) Verfasst am: 30.01.2008, 14:09 Titel: .- |
|
|
AXO hat folgendes geschrieben: |
Dem versuchten frühere Gesellschaften vermutlich mit extrem strengen moralischen
(religösen) Maßstäben zu begegnen. Wie die Geschichte aber zeigt, nützt selbst das nicht,
wenn gerade die Vorbilder einer Gesellschaft sich mittels ihrer ökonomischen Basis von
der nur theoretisch allgemeinverbindlichen Moral loskaufen können.
Daraus leitet sich auch zum Teil meine Abneigung gegen Verbote ab.
Sie laufen letztlich nur darauf hinaus, das sie Privilegien für diejenigen schaffen,
welche sie zu umgehen vermögen.
An der gesellschaftsdominierenden ökonomischen Basis anzusetzen um Moral zu transportieren,
Verbote zu vermeiden und nachahmenswert erscheinende Privilegien abzuhauen,
halte ich da für bedeutend sinnvoller.
umgekehrt hats schließlich ja auch funktioniert |
ich frage mich bloss inwiefern es möglich ist, eine gesellschaft ohne verbote zusammenzuhalten, weil sich eine gesellschaft genau durch diese definiert,.- also nicht nur die verbote, sondern die Gesamtheit der regeln, nach welcher sie funktioniert (und verbote machen nunmal einen teil davon aus)
so wie ich das sehe versuchst du eine lenkung zu erzeugen, aber ohne verbote sondern mit privilegien. Also auf das Risiko hin jetzt ausgelacht zu werden: bei der Hunde-Erziehung ist es Tatsache, dass eine Lenkung durch Belohnung bedeutend effektiver ist, als eine Erziehung welche auf Verbot und Ermahnung basiert.
Aber dieses System kann nur dann funktionieren, wenn die Belohnung a) etwas ist, dass bedinungslos angestrebt wird und b) etwas, dass man nicht aus eigener kraft erreichen kann.
Meiner meinung nach liegt genau darin die Problematik. Wie viele Dinge gibt es, welche diesen Kriterien entsprechen (ohne nötige Verbote zu erlassen zu müssen die die Menschen daran hindern, sich das Privileg ohne Anrecht zu beschaffen)... in der Hunde-Erziehung ist das einfach: der Hund verfügt einfach nicht über die nötigen Fähigkeiten (um beispielsweise ein Leckerli oder ein Spielzeug zu beschaffen) und ist daher auf den Hundeführer - bzw. dessen gunst - angewiesen. Aber Menschen unter Menschen, alle gleichwertig, demokratisch....- da könnte das ganze ganz schön schwierig werden.- Vor allem: was kann/"darf" man einem menschen vorenthalten, ohne damit nicht eine beschneidung der persönlichkeitsrechte zu erzeugen?
Nun ja, man könnte Image-Points einführen... je gesellschaftskonformer und korrekter man sich verhält, umso mehr points erhält man (im heutigen sinne: prestige, ehre, respekt, ansehen).- diese "belohnung" können alle erreichen, sie ist abhängig von der gunst der mitmenschen und sie ist anstrebenswert... allerdings: es kann auch sehr gefährlich sein anderen das urteil über mitmenschen zu ermöglichen, das kann zu missbrauch führen (selbstjustiz?? oder eine Image-Point Mafia z.B.) ...- aber das ganze von einer "höheren gewalt" aus zu managen ist nichts, was die leute wollen.
da das verdienbare privileg ja bedingungslos angestrebt werden muss um seine wirkung auf die menschen ausüben zu können, kann es zwei möglichkeiten geben, wie es eingesetzt werden kann: a) man sagt den leuten, "wenn du ziel x erreicht hast, bekommst du das privileg".- oder b) "wenn du ziel x unter einhaltung folgender parameter xy einhältst, bekommst du das privileg". das problem: wenn man den leuten den weg nicht vorgibt, nehmen sie den einfachsten, und der wird das system aller wahrscheinlichkeit nach unterwandern (vielleicht bin ich da auch zu pessimistisch eingestellt) .- und im anderen falle kreiert man ein gebot...
denn während verbote einen handlungsspielraum eingrenzen, zeichnen sich gebote darin aus, dass sie die handlung vorgeben, was einen spielraum in gewisser weise genau so einschränkt, wenn nicht sogar die handlung selbst genau definiert.
oder habe ich dich falsch verstanden?
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Das sind meiner Meinung nach Fragen, auf die man hier im kleinen Kreis keine Antworten finden wird.- und selbst wenn; der Rest der Welt denkt unter umständen anders. Eine "globale allumfassende Diskussion" zu diesem Thema könnte zumindest aufschluss darüber geben, wo die mehrheit liegt, .-aber naja,.- ist ja a) auch nicht so einfach zu bewerkstelligen und b) global gesehen besteht eine minderheit vielleicht immer noch aus zig millionen menschen. |
naja - daher ja meine Anregung die Überlegung mal mit NULL anzufangen -> was WILL und was BRAUCHT der Mensch.
Sofern man viele sehr verschiedene Leute aus sehr verschiedenen Gegenden der Welt kennt
und sich mit diesen Unterhält,
staunt man recht bald, wie grundähnlich darin doch alle sind - nur meint halt jeder einen anderen
Weg dahin zu kennen um zu erreichen was er will und was er braucht.
Daraus folgt m.E. - wenn Du analysiert hast, was die Leute im Grunde alle wollen,
brauchst Du sie über den Weg dahin nicht mehr zu befragen,
sondern eine Gesellschaft konstruieren, welche die einheitlichen Grundbedürfnisse möglichst
ohne viele Umwege zu erfüllen in der Lage ist
und obendrein ausreichend Freiheit zur individuellen Fortentwicklung bietet. |
was der mensch braucht kann zumindest biologisch klar umrissen werden, aber unter all den dingen die der mensch will muss genauestens eruiert werden, welche dieser wünsche nicht das produkt der menschlichen geschichte, bzw. einer fehlentwicklung sind (anders gesagt: nicht anstrebenswert)...- das ist mit sicherheit schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, da selbst die eruierende person geprägt und vorbelastet ist.
hast du eine vorstellung davon, was der mensch BRAUCHT und was er "wirklich" WILL? oder kennst du ein mittel, wie man diese frage sovielen Menschen wie nur möglich stellen kann um die antworten auszuwerten?
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Und ich hoffe (im sinne von "hoffentlich bin ich da nicht die einzige"), viele hier können auch unmöglich noch unterschheiden, ob es nun darum geht, die eigene Ansicht mit allen mitteln zu verteidigen oder gemeinsam nach einem idealen konsens, *etwas pefekterem* (um das jetzt mal so auszudrücken) zu streben und Werte mal Werte sein zu lassen. |
Die Konsensfähigkeit scheint mir generell sehr gering und mir scheint das dafür im
erheblichen Maße spezialisierter Perfektionsdrang verantwortlich ist.
m.E. benötigen wir aber erstmal einen möglichst unpeferkten verallgemeinernden
Grundlagenkonsens - den man dann gemeinsam sukzessive perfektionieren kann
(allerdings auch das nicht über die vernünftige Grenze ab der Weiterentwicklungspotential
beschnitten würde hinaus) |
wie kann man ein entwicklungspotential denn erkennen? es ist ja noch nicht in wirkung getreten und kann daher nicht erkannt werden... stellt sich die frage: kann man auf eine entwicklung rücksicht nehmen, welche letzten endes nur als hypothese existiert? bzw. weiterentwicklung ist in gewisser weise ja auch eine Frage der perspektive... ,.- denn: was heisst denn weiterentwicklung? eine entwicklung zum BESSEREN, oder? und ich würde sagen "besser" ist eines der subjektivsten adjektive überhaupt....
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Lange Rede kurzer Sinn: ich bemühe mich nach wie vor, auch wenn mir ETWAS nicht passt, nicht gleich den rest zu ignorieren; aber mir stellt sich viel mehr die Frage: inwiefern ist ein Mensch überhaupt fähig dazu, eine diskussion um der diskussionwillen von einem echten austausch zur gemeinsamen weiterentwicklung zu unterscheiden - insbesondere in Moralfragen...? |
nicht nur in Moralfragen -> m.E. zunehmend weniger, weil er letzteres zunehmend weniger kennt,
sondern gewohnt ist in einer Welt zu leben, die ihm von klein auf lehrt sich gegen andere durchsetzen
zu müssen
und in der Diskussionen hauptsächlich um der Diskussion willen geführt werden,
weil eh keiner GLAUBT wirklich was ändern zu können.
Diskussionen sind in erster Linie Frustabbau - von konstruktiver Diskussionskultur
kann nicht die Rede sein
was uns aber nicht davon abhalten sollte, den Trend entgegen zu wirken  |
hm, ich halte eigentlich jede ernsthaft geführte diskussion für konstruktiv; .- wobei aber die produktivität einfach auf der strecke bleibt, weil dieses system letzten endes die einhaltung der parameter vorsieht und jede veränderung ein direkter "angriff" gegen den momentanen stand des systems ist. und niemand will sich mit dem system anlegen. aber ich denke auch die globalisierung trägt dazu bei dass sich jeder für "immer winziger" hält...
AXO hat folgendes geschrieben: |
och - ich find sooo sehr unmöglich ist das alles gar nicht und zumindest beim Denken
und theoretisieren,
sollte man sich Größe nicht versagen. Gesellschaften haben schließlich früher nur "Götter"
auf dem Reißbrett erstellt,
weil man nur diesen die dazu nötige Übersicht unterstellen konnte. |
hm, ich denke einfach dass eine solche diskussion in gewisser weise nur dann ihre "echte richtigkeit" hat, wenn sie nicht "über die köpfe hinweg" von anderen menschen geführt wird.- aber eine globale diskussion sprengt die kapazitäten auf alle fälle...
aber wenn ich mal eins gerade sein lasse, dann kann ich das ganze ja auch als grosses bauprojekt für ein luftschloss betrachten und träumen ist ja erlaubt
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#921903) Verfasst am: 30.01.2008, 23:11 Titel: Re: .- |
|
|
sinnfrei hat folgendes geschrieben: |
ich frage mich bloss inwiefern es möglich ist, eine gesellschaft ohne verbote zusammenzuhalten, weil sich eine gesellschaft genau durch diese definiert, |
das bestreite ich - und zwar mit Nachdruck
Zitat: |
.- also nicht nur die verbote, sondern die Gesamtheit der regeln, nach welcher sie funktioniert (und verbote machen nunmal einen teil davon aus) |
Ich bestreite ebenfalls, das Regeln der Zusammenhalt einer Gesellschaft sind.
Zitat: |
so wie ich das sehe versuchst du eine lenkung zu erzeugen, aber ohne verbote sondern mit privilegien. |
Ich würde die Befriedigung elementarster Grundbedürfnisse nicht als Privileg bezeichnen.
Da aber Privlegien isch immer nur aus dem Vergleichsmaßstab definieren,
muß ich bedauerlicherweise feststellen das schon die Befriedigung elementarster Grundbedürfnisse
in dieser Gesellschaft ein Privileg sind - so gesehn also -> ja!
Zitat: |
Also auf das Risiko hin jetzt ausgelacht zu werden: bei der Hunde-Erziehung ist es Tatsache, dass eine Lenkung durch Belohnung bedeutend effektiver ist, als eine Erziehung welche auf Verbot und Ermahnung basiert. |
Ich jedenfalls lach nicht. Diese Effektivität ist auch beim Menschen problemlos jederzeit
nachweisbar.
Zitat: |
Aber dieses System kann nur dann funktionieren, wenn die Belohnung a) etwas ist, dass bedinungslos angestrebt wird und b) etwas, dass man nicht aus eigener kraft erreichen kann.
Meiner meinung nach liegt genau darin die Problematik. |
nö - darin liegt der Schlüssel
Zitat: |
Wie viele Dinge gibt es, welche diesen Kriterien entsprechen (ohne nötige Verbote zu erlassen zu müssen die die Menschen daran hindern, sich das Privileg ohne Anrecht zu beschaffen)... in der Hunde-Erziehung ist das einfach: der Hund verfügt einfach nicht über die nötigen Fähigkeiten (um beispielsweise ein Leckerli oder ein Spielzeug zu beschaffen) und ist daher auf den Hundeführer - bzw. dessen gunst - angewiesen. Aber Menschen unter Menschen, alle gleichwertig,
demokratisch....- da könnte das ganze ganz schön schwierig werden.- Vor allem: was kann/"darf" man einem menschen vorenthalten, ohne damit nicht eine beschneidung der persönlichkeitsrechte zu erzeugen? |
Zumindest theoretisch ist das ganz einfach. Du bist ein Mensch - betrachte Dich also selbst.
Was würdest Du bedingungslos anstreben und was könnte man Dir jederzeit problemlos
vorenthalten?
Zitat: |
Nun ja, man könnte Image-Points einführen... je gesellschaftskonformer und korrekter man sich verhält, umso mehr points erhält man (im heutigen sinne: prestige, ehre, respekt, ansehen).- diese "belohnung" können alle erreichen, sie ist abhängig von der gunst der mitmenschen und sie ist anstrebenswert... |
Du bist gut - ich staune grad. Dieses Prinzip funktioniert allerdings auch völlig ohne ausdrücklich
definierte "Imagepoints",
überall und jederzeit - sofern nicht Geld im Spiel ist,
welches entsprechend der Regeln dieser Gesellschaft in der Lage ist "Imagepoints" beliebig zu
verändern und sogar ins Gegenteil zu verkehren.
Zitat: |
allerdings: es kann auch sehr gefährlich sein anderen das urteil über mitmenschen zu ermöglichen, das kann zu missbrauch führen (selbstjustiz?? oder eine Image-Point Mafia z.B.) ...- aber das ganze von einer "höheren gewalt" aus zu managen ist nichts, was die leute wollen. |
den letzten Satz verstehe ich nicht - von "höherer Gewalt" wird doch derzeit gemanagt.
Das "Imagepointmanaging" ist dezentralisert und deshalb nicht/kaum mißbrauchbar.
Zitat: |
da das verdienbare privileg ja bedingungslos angestrebt werden muss um seine wirkung auf die menschen ausüben zu können, kann es zwei möglichkeiten geben, wie es eingesetzt werden kann: a) man sagt den leuten, "wenn du ziel x erreicht hast, bekommst du das privileg".- oder b) "wenn du ziel x unter einhaltung folgender parameter xy einhältst, bekommst du das privileg". das problem: wenn man den leuten den weg nicht vorgibt, nehmen sie den einfachsten, und der wird das system aller wahrscheinlichkeit nach unterwandern (vielleicht bin ich da auch zu pessimistisch eingestellt) .- und im anderen falle kreiert man ein gebot... |
Im Prinzip funktioniert zwar derzeit Geld als dieses Anreiz-/Belohnungs-/Steuerungsmittel,
aber tatsächlich wurde dadurch das natürliche Imagepointmanaging unterwandert und ausgehebelt.
Vielleicht sollte man einfach WENIGER kreieren - anstatt mehr?
Zitat: |
denn während verbote einen handlungsspielraum eingrenzen, zeichnen sich gebote darin aus, dass sie die handlung vorgeben, was einen spielraum in gewisser weise genau so einschränkt, wenn nicht sogar die handlung selbst genau definiert.
oder habe ich dich falsch verstanden? |
Aus meiner Sicht komplett korrekt verstanden - ehrlich gesagt sogar korrekter als ich das bisher
hätte formulieren können
Allerdings sind Gebote insofern von Vorteil als das sie Entscheidungsspielraum zulassen,
wärend Verbote ihn beschränken.
Grundsätzlich ist der Unterschied aber wohl nur ein psychologischer bzw. ist wer z.B. ein
religösens GEbot übertritt, selbst für die Folgen verantwortlich,
während jemand der ein z.B. gesetzliches VERbot übertritt dafür verantwortlich GEMACHT wird.
Die Verletzung eines Gebotes zieht keine Strafe nach sich - außer den folgerichtigen Konsequenzen
aus der Übertretung.
Genau da könnte auch der Schlüssel für maximal mögliche Deregulierung liegen.
Mensch muß feststellen können, das Gesellschaftskonformes Verhalten ihm persönlich und individeull
NÜTZT.
In verbotsgesteuerten Gesellschaften kann er nur feststellen das ihm gesellschaftsschädigendes Verhalten SCHADET.
Das streben nach NUTZEN ist aber erheblich größer als das Bewußtsein Schaden abzuwenden.
Davon abgesehn macht gesellschaftskonformer Mensch auch noch die Erfahrung,
das diejenigen welche Verbote ungestraft übertreten den größeren individuellen Nutzen haben.
Folglich leitet eine Verbotsgesellschaft, das indivduelle Streben dahingehend Verbote
zu übertreten ohne dafür haftbar gemacht zu werden = nicht erwischen lassen = DOPPELMORAL.
Zitat: |
was der mensch braucht kann zumindest biologisch klar umrissen werden, |
Der biologische umriss dürfte das geringste Problem sein,
der psychologische hat erheblich größere Bedeutung
Zitat: | aber unter all den dingen die der mensch will muss genauestens eruiert werden, welche dieser wünsche nicht das produkt der menschlichen geschichte, bzw. einer fehlentwicklung sind (anders gesagt: nicht anstrebenswert)...- das ist mit sicherheit schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, da selbst die eruierende person geprägt und vorbelastet ist. |
korrket - der psychologische Aspekt ist extrem vielschichtig.
Darum regte ich ja auch an,
das man nicht mehr nach Wünschen fragen sollte, wenn sich ein elementarer gemeinsamer Nenner
der Bedürfnisse herauskristalisiert hat.
Zitat: |
hast du eine vorstellung davon, was der mensch BRAUCHT und was er "wirklich" WILL? oder kennst du ein mittel, wie man diese frage sovielen Menschen wie nur möglich stellen kann um die antworten auszuwerten? |
Wenn Du die Menschen darüber befragen willst, fällt mir nur das Internet als Mittel ein.
Man könnte nen Bot programmieren die Frage auf Foren zu verteilten,
bzw. dies auch selbst tun.
Aber warum fängst Du nicht einfach mal bei Dir selbst an?
Die von Dir konstruierte Gesellschaft mag ein Ziel sein, um den Menschen eine
bessere Gesellschaft zu geben,
was aber willst DU ganz und allein für DICH von der Welt?
Beschränk Dich aufs Elementare, ohne das Du meinst nicht leben zu können,
und auf das was Du Dir elementar wünsche würdest um angenehmer als derzeit möglich leben
zu können.
Wenn Du das - für Dich rausgefunden hast - vergleich es mit entsprechenen Grundbedürfnissen anderer Menschen - möglicherweise ergibt sich ja ein schlüssiges Gesamtbild
Zitat: |
wie kann man ein entwicklungspotential denn erkennen? es ist ja noch nicht in wirkung getreten und kann daher nicht erkannt werden... stellt sich die frage: kann man auf eine entwicklung rücksicht nehmen, welche letzten endes nur als hypothese existiert? |
ich würde die Hypothese lieber als Prognose bezeichenen - es reicht völlig in Bezug zu setzen,
was aus dem gegenwärtigen elementar entstehen MUß.
Davon abgesehn empfiehlt es sich wohl grundsätzlich UNTER den Möglichkeiten zur
Perfektionierung zu bleiben
Zitat: |
bzw. weiterentwicklung ist in gewisser weise ja auch eine Frage der perspektive... ,.- denn: was heisst denn weiterentwicklung? eine entwicklung zum BESSEREN, oder? und ich würde sagen "besser" ist eines der subjektivsten adjektive überhaupt.... |
Wir leben derzeit in einer Gesellschaft welche elementarste Grundbedürfnisse mißachtet und deren Befreidigung verhindert.
BESSER wäre eine Gesellschaft, welche die Grundlagen dazu bietet sie zu befriedigen und darauf
aufbauend die Bedürnisse entsprechend der wachsenden Möglichkeiten zur Befriedigung weiterzuentwicklen.
Das würde ich ganz persönlich für ein solides Fundament halten und erheblich besser als das was
wir JETZT haben.
Und was die subjektivität betrifft ->> soll sich wer melden der das anders sieht *smile*
Zitat: |
hm, ich halte eigentlich jede ernsthaft geführte diskussion für konstruktiv; |
oh - man kann äußerst ernsthaft -> destruktiv diskutieren.
Klar hat auch Destruktion irgendein Ergebnis.
nen Trümmerhaufen Konstruktion zu nennen entzeiht sich aber meinem Verständnis
Zitat: |
.- wobei aber die produktivität einfach auf der strecke bleibt, |
naja - nen Trümmerhaufern ist nunmal das unproduktivste Ergebnis von Bemühungen,
welche auch ausgereicht hätten ein Haus zu erreichten
Zitat: |
weil dieses system letzten endes die einhaltung der parameter vorsieht und jede veränderung ein direkter "angriff" gegen den momentanen stand des systems ist. und niemand will sich mit dem system anlegen. |
nenn mich Niemand
Zitat: |
aber ich denke auch die globalisierung trägt dazu bei dass sich jeder für "immer winziger" hält... |
Komisch - ich hab mich nie wirklich für winzig gehalten und je mehr Menschen ich kennenlerne
welche mir ähnlich sind umso größer fühle ich mich.
Die Globalisierung der Wirtschaft mag ein zusätzlicher Machtfaktor für die derzeit Mächtigen sein,
aber sie ist ein Fliegenschiss gegen die Macht, welche die Globalisierung der MENSCHEN entstehen ließe.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
och - ich find sooo sehr unmöglich ist das alles gar nicht und zumindest beim Denken
und theoretisieren,
sollte man sich Größe nicht versagen. Gesellschaften haben schließlich früher nur "Götter"
auf dem Reißbrett erstellt,
weil man nur diesen die dazu nötige Übersicht unterstellen konnte. |
hm, ich denke einfach dass eine solche diskussion in gewisser weise nur dann ihre "echte richtigkeit" hat, wenn sie nicht "über die köpfe hinweg" von anderen menschen geführt wird.- aber eine globale diskussion sprengt die kapazitäten auf alle fälle... |
vielleicht nicht - zuvor muß aber nunmal ein möglichst globaler Diskussionsgegenstand her.
Und schlau wäre natürlich den im Vorfeld "über die Köpfe hinweg" so konstruiert zu haben
das er Zustimmung findet statt Ablehnung
Zitat: |
aber wenn ich mal eins gerade sein lasse, dann kann ich das ganze ja auch als grosses bauprojekt für ein luftschloss betrachten und träumen ist ja erlaubt |
eben
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
sinnfrei Sinnfreie Botschafterin
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 124
Wohnort: CH
|
(#922395) Verfasst am: 31.01.2008, 16:10 Titel: Re: .- |
|
|
AXO hat folgendes geschrieben: | sinnfrei hat folgendes geschrieben: |
ich frage mich bloss inwiefern es möglich ist, eine gesellschaft ohne verbote zusammenzuhalten, weil sich eine gesellschaft genau durch diese definiert, |
das bestreite ich - und zwar mit Nachdruck |
könntest du bitte ausführen wodurch sich eine gesellschaft deiner meinung nach definiert?
Zitat: |
.- also nicht nur die verbote, sondern die Gesamtheit der regeln, nach welcher sie funktioniert (und verbote machen nunmal einen teil davon aus) |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Ich bestreite ebenfalls, das Regeln der Zusammenhalt einer Gesellschaft sind. |
ich habe weniger von zusammenhalt gesprochen, viel eher über struktur.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Aber dieses System kann nur dann funktionieren, wenn die Belohnung a) etwas ist, dass bedinungslos angestrebt wird und b) etwas, dass man nicht aus eigener kraft erreichen kann.
Meiner meinung nach liegt genau darin die Problematik. |
nö - darin liegt der Schlüssel |
sowohl als auch
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Wie viele Dinge gibt es, welche diesen Kriterien entsprechen (ohne nötige Verbote zu erlassen zu müssen die die Menschen daran hindern, sich das Privileg ohne Anrecht zu beschaffen)... in der Hunde-Erziehung ist das einfach: der Hund verfügt einfach nicht über die nötigen Fähigkeiten (um beispielsweise ein Leckerli oder ein Spielzeug zu beschaffen) und ist daher auf den Hundeführer - bzw. dessen gunst - angewiesen. Aber Menschen unter Menschen, alle gleichwertig,
demokratisch....- da könnte das ganze ganz schön schwierig werden.- Vor allem: was kann/"darf" man einem menschen vorenthalten, ohne damit nicht eine beschneidung der persönlichkeitsrechte zu erzeugen? |
Zumindest theoretisch ist das ganz einfach. Du bist ein Mensch - betrachte Dich also selbst.
Was würdest Du bedingungslos anstreben und was könnte man Dir jederzeit problemlos
vorenthalten? |
nun ja, mir fehlt es im grossen und ganzen an nichts, ich kann dazu keine aussage machen, was ich bedingungslos anstreben würde was man mir aber vorenthalten könnte... nun ja...- information; aber man kann nicht alle leute die nicht gehorchen dumm sterben lassen
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Nun ja, man könnte Image-Points einführen... je gesellschaftskonformer und korrekter man sich verhält, umso mehr points erhält man (im heutigen sinne: prestige, ehre, respekt, ansehen).- diese "belohnung" können alle erreichen, sie ist abhängig von der gunst der mitmenschen und sie ist anstrebenswert... |
Du bist gut - ich staune grad. Dieses Prinzip funktioniert allerdings auch völlig ohne ausdrücklich
definierte "Imagepoints",
überall und jederzeit - sofern nicht Geld im Spiel ist,
welches entsprechend der Regeln dieser Gesellschaft in der Lage ist "Imagepoints" beliebig zu
verändern und sogar ins Gegenteil zu verkehren. |
selbstverständlich dürfte das ganze mit geld nichts zu tun haben. wo sich mir dann wieder die frage stellt, ob es wirklich ernst genommen wird.... andererseits,.- die ratings bei ebay werden durchaus berücksichtigt und anerkannt....
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
allerdings: es kann auch sehr gefährlich sein anderen das urteil über mitmenschen zu ermöglichen, das kann zu missbrauch führen (selbstjustiz?? oder eine Image-Point Mafia z.B.) ...- aber das ganze von einer "höheren gewalt" aus zu managen ist nichts, was die leute wollen. |
den letzten Satz verstehe ich nicht - von "höherer Gewalt" wird doch derzeit gemanagt.
Das "Imagepointmanaging" ist dezentralisert und deshalb nicht/kaum mißbrauchbar. |
sicher nicht? kann man nicht auch willkürlich das rating eines ebay-users verfälschen?
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
da das verdienbare privileg ja bedingungslos angestrebt werden muss um seine wirkung auf die menschen ausüben zu können, kann es zwei möglichkeiten geben, wie es eingesetzt werden kann: a) man sagt den leuten, "wenn du ziel x erreicht hast, bekommst du das privileg".- oder b) "wenn du ziel x unter einhaltung folgender parameter xy einhältst, bekommst du das privileg". das problem: wenn man den leuten den weg nicht vorgibt, nehmen sie den einfachsten, und der wird das system aller wahrscheinlichkeit nach unterwandern (vielleicht bin ich da auch zu pessimistisch eingestellt) .- und im anderen falle kreiert man ein gebot... |
Im Prinzip funktioniert zwar derzeit Geld als dieses Anreiz-/Belohnungs-/Steuerungsmittel,
aber tatsächlich wurde dadurch das natürliche Imagepointmanaging unterwandert und ausgehebelt.
Vielleicht sollte man einfach WENIGER kreieren - anstatt mehr?  |
geld weg?
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
denn während verbote einen handlungsspielraum eingrenzen, zeichnen sich gebote darin aus, dass sie die handlung vorgeben, was einen spielraum in gewisser weise genau so einschränkt, wenn nicht sogar die handlung selbst genau definiert.
oder habe ich dich falsch verstanden? |
Aus meiner Sicht komplett korrekt verstanden - ehrlich gesagt sogar korrekter als ich das bisher
hätte formulieren können
Allerdings sind Gebote insofern von Vorteil als das sie Entscheidungsspielraum zulassen,
wärend Verbote ihn beschränken.
Grundsätzlich ist der Unterschied aber wohl nur ein psychologischer bzw. ist wer z.B. ein
religösens GEbot übertritt, selbst für die Folgen verantwortlich,
während jemand der ein z.B. gesetzliches VERbot übertritt dafür verantwortlich GEMACHT wird.
Die Verletzung eines Gebotes zieht keine Strafe nach sich - außer den folgerichtigen Konsequenzen
aus der Übertretung.
Genau da könnte auch der Schlüssel für maximal mögliche Deregulierung liegen.
Mensch muß feststellen können, das Gesellschaftskonformes Verhalten ihm persönlich und individeull
NÜTZT.
In verbotsgesteuerten Gesellschaften kann er nur feststellen das ihm gesellschaftsschädigendes Verhalten SCHADET.
Das streben nach NUTZEN ist aber erheblich größer als das Bewußtsein Schaden abzuwenden.
Davon abgesehn macht gesellschaftskonformer Mensch auch noch die Erfahrung,
das diejenigen welche Verbote ungestraft übertreten den größeren individuellen Nutzen haben.
Folglich leitet eine Verbotsgesellschaft, das indivduelle Streben dahingehend Verbote
zu übertreten ohne dafür haftbar gemacht zu werden = nicht erwischen lassen = DOPPELMORAL. |
aber kann man diese doppelmoral gänzlich durch eine "motivationsumkehrung" aushebeln? kannst du mir ein genaueres beispiel dafür geben - anhand eines szenarios - wie du dir das vorstellst?
ich meine: es ist verboten, menschen zu töten. gesetzt den fall, es gibt nur noch gebote, würde das heissen: ziel ist es, dass alle menschen leben. wie würde man dieses "ziel" für den menschen genug attraktiv machen können? müsste man dann alle nichtmörder täglich belohnen dafür, dass sie niemanden getötet haben? ...- bzw. wenn es nun zu einem mord kommt, würde dann lediglich die "belohnung" wegfallen? würde das nicht aufs gleiche rauskommen als würde man ihn bestrafen? sprich: das gebot wandelt sich dadurch zu einem verbot....?
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | aber unter all den dingen die der mensch will muss genauestens eruiert werden, welche dieser wünsche nicht das produkt der menschlichen geschichte, bzw. einer fehlentwicklung sind (anders gesagt: nicht anstrebenswert)...- das ist mit sicherheit schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, da selbst die eruierende person geprägt und vorbelastet ist. |
korrekt - der psychologische Aspekt ist extrem vielschichtig.
Darum regte ich ja auch an,
das man nicht mehr nach Wünschen fragen sollte, wenn sich ein elementarer gemeinsamer Nenner
der Bedürfnisse herauskristalisiert hat. |
gibt es so einen elementaren gemeinsamen nenner denn mit sicherheit?
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
hast du eine vorstellung davon, was der mensch BRAUCHT und was er "wirklich" WILL? oder kennst du ein mittel, wie man diese frage sovielen Menschen wie nur möglich stellen kann um die antworten auszuwerten? |
Wenn Du die Menschen darüber befragen willst, fällt mir nur das Internet als Mittel ein.
Man könnte nen Bot programmieren die Frage auf Foren zu verteilten,
bzw. dies auch selbst tun.
Aber warum fängst Du nicht einfach mal bei Dir selbst an?
Die von Dir konstruierte Gesellschaft mag ein Ziel sein, um den Menschen eine
bessere Gesellschaft zu geben,
was aber willst DU ganz und allein für DICH von der Welt?
Beschränk Dich aufs Elementare, ohne das Du meinst nicht leben zu können,
und auf das was Du Dir elementar wünsche würdest um angenehmer als derzeit möglich leben
zu können.
Wenn Du das - für Dich rausgefunden hast - vergleich es mit entsprechenen Grundbedürfnissen anderer Menschen - möglicherweise ergibt sich ja ein schlüssiges Gesamtbild  |
kannst du denn deine wünsche auf etwas elementares beschränken? ich hab's versucht, aber auf einen grünen zweig komme ich nicht.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
wie kann man ein entwicklungspotential denn erkennen? es ist ja noch nicht in wirkung getreten und kann daher nicht erkannt werden... stellt sich die frage: kann man auf eine entwicklung rücksicht nehmen, welche letzten endes nur als hypothese existiert? |
ich würde die Hypothese lieber als Prognose bezeichenen - es reicht völlig in Bezug zu setzen,
was aus dem gegenwärtigen elementar entstehen MUß.
Davon abgesehn empfiehlt es sich wohl grundsätzlich UNTER den Möglichkeiten zur
Perfektionierung zu bleiben  |
billig aber akzeptabel
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
bzw. weiterentwicklung ist in gewisser weise ja auch eine Frage der perspektive... ,.- denn: was heisst denn weiterentwicklung? eine entwicklung zum BESSEREN, oder? und ich würde sagen "besser" ist eines der subjektivsten adjektive überhaupt.... |
Wir leben derzeit in einer Gesellschaft welche elementarste Grundbedürfnisse mißachtet und deren Befreidigung verhindert.
BESSER wäre eine Gesellschaft, welche die Grundlagen dazu bietet sie zu befriedigen und darauf
aufbauend die Bedürnisse entsprechend der wachsenden Möglichkeiten zur Befriedigung weiterzuentwicklen.
Das würde ich ganz persönlich für ein solides Fundament halten und erheblich besser als das was
wir JETZT haben.
Und was die subjektivität betrifft ->> soll sich wer melden der das anders sieht *smile* |
ich denke melden werden sich die leute erst dann, wenn sie sehen welcher preis dafür zu bezahlen ist.... denn ein solides fundament entsteht ja auch nicht von nichts, da muss arbeit, zeit und energie dahinterstehen, welche die leute gewillt sein Müssen beizutragen.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
hm, ich halte eigentlich jede ernsthaft geführte diskussion für konstruktiv; |
oh - man kann äußerst ernsthaft -> destruktiv diskutieren.
Klar hat auch Destruktion irgendein Ergebnis.
nen Trümmerhaufen Konstruktion zu nennen entzeiht sich aber meinem Verständnis  |
ausser wir sprechen von kunst
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
.- wobei aber die produktivität einfach auf der strecke bleibt, |
naja - nen Trümmerhaufern ist nunmal das unproduktivste Ergebnis von Bemühungen,
welche auch ausgereicht hätten ein Haus zu erreichten  |
ich würde das ergebnis einer diskussion (selbst wenn sie nicht fruchtet) nicht als trümmerhaufen betrachten. bloss weil darauf keine direkte handlung erfolgt, heisst das nicht, dass sie rein gar nichts bewirkt hat, denn schliesslich erfordert eine diskussion reflektion und konzentration, neubewertung und erkennen....das sind meiner meinung nach elementare HANDLUNGEN, welche nunmal äusserlich nicht sichtbar sind, und in gewisser weise einen trümmerhaufen zurücklassen; aber sie gehen der Echten Handlung nunmal voraus, finde ich. ich denke es gibt keine person, die geschichte geschrieben hat, welche mit ihrer meinung auf die welt gekommen ist und sie einfach durchgesetzt hat. auch die Grossen haben Klein angefangen....
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
weil dieses system letzten endes die einhaltung der parameter vorsieht und jede veränderung ein direkter "angriff" gegen den momentanen stand des systems ist. und niemand will sich mit dem system anlegen. |
nenn mich Niemand  |
lehnst du dich denn in erfassbarer weise gegen das system auf?
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
aber ich denke auch die globalisierung trägt dazu bei dass sich jeder für "immer winziger" hält... |
Komisch - ich hab mich nie wirklich für winzig gehalten und je mehr Menschen ich kennenlerne
welche mir ähnlich sind umso größer fühle ich mich.
Die Globalisierung der Wirtschaft mag ein zusätzlicher Machtfaktor für die derzeit Mächtigen sein,
aber sie ist ein Fliegenschiss gegen die Macht, welche die Globalisierung der MENSCHEN entstehen ließe. |
schlüsselwort "liesse" , denn während die globalisierung klar geführt wird und somit strukturiert und zielgerichtet handelt, lässt der gezielte zusammenschluss der menschen auf sich warten.- die regierungen versuchen ja bereits jetzt durch Zensur und dem Schlüsselwort "Terror" eine solche formierung zu unterdrücken.
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
och - ich find sooo sehr unmöglich ist das alles gar nicht und zumindest beim Denken
und theoretisieren,
sollte man sich Größe nicht versagen. Gesellschaften haben schließlich früher nur "Götter"
auf dem Reißbrett erstellt,
weil man nur diesen die dazu nötige Übersicht unterstellen konnte. |
hm, ich denke einfach dass eine solche diskussion in gewisser weise nur dann ihre "echte richtigkeit" hat, wenn sie nicht "über die köpfe hinweg" von anderen menschen geführt wird.- aber eine globale diskussion sprengt die kapazitäten auf alle fälle... |
vielleicht nicht - zuvor muß aber nunmal ein möglichst globaler Diskussionsgegenstand her.
Und schlau wäre natürlich den im Vorfeld "über die Köpfe hinweg" so konstruiert zu haben
das er Zustimmung findet statt Ablehnung  |
schwierige aufgabe... wollen wir mal mit einer liste von dingen beginnen, welche in einer "perfekten gesellschaft" bestehen sollten und dann versuchen, den ursprung des wunsches nach diesen dingen festzuhalten um auf die spur des gemeinsamen nenners zu kommen?
|
|
Nach oben |
|
 |
Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
|
(#922463) Verfasst am: 31.01.2008, 17:11 Titel: Re: Gerechtigkeits-Utopien vs. Wissenschaft |
|
|
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Trotzdem ist natürlich die Strategie von Wallerstein, nach der international koordinierte Arbeiterkämpfe dem Kapital überall auf der Welt das Leben schwer machen sollen, eine interessante Sache. Ich halte das für absolut notwendig und es würde dazu beitragen, eine politisierte Arbeiter- und Angestelltenbewegung im globalen Maßstab zu schaffen bzw. zu fördern.
Nur ist bei Wallerstein des öfteren kritisiert worden, dass er den Nord-Süd-Konflikt über den Kapital-Arbeit-Konflikt stellt. Dennoch finde ich seine praktischen Schlußfolgerungen gut und richtig. |
Und diese Schlußfolgerungen werden der Tendenz nach auch von einigen bedeutenden Gewerkschaften geteilt:
Zitat: | Der Widerstand gegen die Schließung des Bochumer Nokia-Werks könnte bald ein internationaler werden. Wie der Generalsekretär des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes (EMB), Peter Scherrer, am Dienstag mitteilte, wollen die Beschäftigtenvertreter aller Standorte des finnischen Konzerns heute in Brüssel zusammenkommen, um über ein gemeinsames Vorgehen zu beraten.
Geplant sei die Bildung einer gewerkschaftlichen Koordinierungsgruppe. Europaweite Streiks seien zwar »wegen unterschiedlicher nationaler Interessen schwer zu organisieren«, es werde aber über punktuelle Arbeitsniederlegungen gesprochen, erklärte Scherrer im Deutschlandradio Kultur. Der überraschend verkündete Beschluß, die Handyfabrik in Bochum zu schließen – wovon neben 2300 Festangestellten auch rund 1000 Leiharbeiter und ebenso viele Beschäftigte bei Zulieferfirmen betroffen sind – sei ein »Schlag ins Gesicht« für die Beschäftigten und die Menschen der Region, so Scherrer in einer Pressemitteilung.
http://www.jungewelt.de/2008/01-30/069.php
|
Wenn schon das Kapital aus Europa einen großen Binnenmarkt in Konkurrenz zu Nordamerika, China und Südostasien macht, dann muss es auch in Kauf nehmen, dass das Motto "Proletarier aller Länder, vereinigt euch!" wieder überaus aktuell wird.
Eine vereinigte europäische Arbeiter- und Angestelltenbewegung, welche aggressiv und organisiert soziale, ökologische und sonstige Menschenrechte einfordert, ist der nächste fällige Schritt.
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#922541) Verfasst am: 31.01.2008, 19:24 Titel: Re: .- |
|
|
sinnfrei hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | sinnfrei hat folgendes geschrieben: |
ich frage mich bloss inwiefern es möglich ist, eine gesellschaft ohne verbote zusammenzuhalten, weil sich eine gesellschaft genau durch diese definiert, |
das bestreite ich - und zwar mit Nachdruck |
könntest du bitte ausführen wodurch sich eine gesellschaft deiner meinung nach definiert? |
Einander brauchen.
Die massive Verleugnung dieses einzigne aspektes, der Gesellschaften überhaupt nötig/möglich macht,
in der derzeitigen Gesellschaft hat m.E. zu ihrern Auflösungserscheinungne geführt.
Sehr gut auch aktuell zu analysieren, das sämtliche Gesetze und Verbote das nicht verhindern können.
Das Bewußtsein einander zu benötigen wurde durch das UNbewußtsein -> ich brauche nichts außer
Geld um mir alles was ich brauche zu kaufen - ersetzt.
Zitat: |
Zitat: |
.- also nicht nur die verbote, sondern die Gesamtheit der regeln, nach welcher sie funktioniert (und verbote machen nunmal einen teil davon aus) |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Ich bestreite ebenfalls, das Regeln der Zusammenhalt einer Gesellschaft sind. |
ich habe weniger von zusammenhalt gesprochen, viel eher über struktur. |
ohne Zusammenhalt keine Struktur
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Aber dieses System kann nur dann funktionieren, wenn die Belohnung a) etwas ist, dass bedinungslos angestrebt wird und b) etwas, dass man nicht aus eigener kraft erreichen kann.
Meiner meinung nach liegt genau darin die Problematik. |
nö - darin liegt der Schlüssel |
sowohl als auch  |
ist ist eigentlich meißt so, das das Problem auch der Schlüssel ist
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Zumindest theoretisch ist das ganz einfach. Du bist ein Mensch - betrachte Dich also selbst.
Was würdest Du bedingungslos anstreben und was könnte man Dir jederzeit problemlos
vorenthalten? |
nun ja, mir fehlt es im grossen und ganzen an nichts, ich kann dazu keine aussage machen, was ich bedingungslos anstreben würde was man mir aber vorenthalten könnte... nun ja...- information; aber man kann nicht alle leute die nicht gehorchen dumm sterben lassen  |
hm - vielleicht sollteste die Sache doch noch etwas individueller angehen.
Es muß doch für Dich persönlich Gründe geben, weswegen Du eine andere Gesellschaft
für erstrebenswert hälst. Ich unterstelle, das Du Dir darüber nie Gedanken gemacht hättest,
wenn Du persönlich uneingeschränkt zufrieden und glücklich wärst.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Du bist gut - ich staune grad. Dieses Prinzip funktioniert allerdings auch völlig ohne ausdrücklich
definierte "Imagepoints",
überall und jederzeit - sofern nicht Geld im Spiel ist,
welches entsprechend der Regeln dieser Gesellschaft in der Lage ist "Imagepoints" beliebig zu
verändern und sogar ins Gegenteil zu verkehren. |
selbstverständlich dürfte das ganze mit geld nichts zu tun haben. wo sich mir dann wieder die frage stellt, ob es wirklich ernst genommen wird.... andererseits,.- die ratings bei ebay werden durchaus berücksichtigt und anerkannt.... |
Auch nur wegen dem Streben möglichst viel Geldgewinn bzw. möglichst keinen Geldverlust zu realisieren.
Wie könnte man realiseren das wichtige Grundsätze der neuen Gesellschaft mit Geld
nichts zu tun haben?
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
den letzten Satz verstehe ich nicht - von "höherer Gewalt" wird doch derzeit gemanagt.
Das "Imagepointmanaging" ist dezentralisert und deshalb nicht/kaum mißbrauchbar. |
sicher nicht? kann man nicht auch willkürlich das rating eines ebay-users verfälschen? |
kann man Wikipediaartikel verfälschen? wenn ja - wie dauerhaft?
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Im Prinzip funktioniert zwar derzeit Geld als dieses Anreiz-/Belohnungs-/Steuerungsmittel,
aber tatsächlich wurde dadurch das natürliche Imagepointmanaging unterwandert und ausgehebelt.
Vielleicht sollte man einfach WENIGER kreieren - anstatt mehr?  |
geld weg?  |
hm - GANZ weg?
dann könnteste mal hier vorbei schauen.
Da wurden vielfältige für und wieder von Geld abschaffen erörtert.
Persönlich bin ich davon noch nicht überzeugt - obwohl ich im Geld eine elementare Schlüsselfunktion dieser Gesellschaft sehe,
welche unverändert übernommen auch immer wieder zu ähnlich gesellschaftsschädigenden
Ergebnissen führen dürfte.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Das streben nach NUTZEN ist aber erheblich größer als das Bewußtsein Schaden abzuwenden.
Davon abgesehn macht gesellschaftskonformer Mensch auch noch die Erfahrung,
das diejenigen welche Verbote ungestraft übertreten den größeren individuellen Nutzen haben.
Folglich leitet eine Verbotsgesellschaft, das indivduelle Streben dahingehend Verbote
zu übertreten ohne dafür haftbar gemacht zu werden = nicht erwischen lassen = DOPPELMORAL. |
aber kann man diese doppelmoral gänzlich durch eine "motivationsumkehrung" aushebeln? |
ich denke schon. Gänzlich wäre vielleicht für den Anfang übertrieben aber Verbote und Strafen
zu reduzieren zu können würde ich bereits als positives Ergebnis werten
Zitat: |
kannst du mir ein genaueres beispiel dafür geben - anhand eines szenarios - wie du dir das vorstellst?
ich meine: es ist verboten, menschen zu töten. gesetzt den fall, es gibt nur noch gebote, würde das heissen: ziel ist es, dass alle menschen leben. wie würde man dieses "ziel" für den menschen genug attraktiv machen können? |
Einfacher ->>> was macht es DERZEIT attraktiv TROTZ Verbotes und Strafe Menschen zu töten?
Wenn Du die Ursache findest und beseitigst, beseitigst du auch das Verbrechen.
Zitat: |
müsste man dann alle nichtmörder täglich belohnen dafür, dass sie niemanden getötet haben? ...- |
ich tät mal sagen das alle Nichtmörder auch jetzt schon täglich dafür belohnt sind niemand
getötet zu haben. Nur ist ihnen das vermutlich nicht bewußt
Zitat: |
bzw. wenn es nun zu einem mord kommt, würde dann lediglich die "belohnung" wegfallen? würde das nicht aufs gleiche rauskommen als würde man ihn bestrafen? sprich: das gebot wandelt sich dadurch zu einem verbot....? |
Ich meine der Schlüssel dazu ist das Problem - die Ursache also.
Wobei Mord etwas ist, was ich weiterhin unter Verbot stellen und Strafe belassen würde,
weil es nahezu als einziges gesellschaftliches Verbrechen Unwiederuflichkeit bedeutet.
Ansonsten könnten wir uns ja gleich auf ne Neufassung der 10 GEbote beschränken
und sie zu elementaren Grundregeln erklären
Aber wie gesagt die Frage ist für mich nicht so sehr - > was passiert wenn,
sondern vielmehr WARUM passiert was.
Kein Mensch wird als Mörder geboren und zu morden dürfte anstrengend und unappetitlich sein,
also ist die Frage ->>> weswegen wird trotzdem getötet?
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
korrekt - der psychologische Aspekt ist extrem vielschichtig.
Darum regte ich ja auch an,
das man nicht mehr nach Wünschen fragen sollte, wenn sich ein elementarer gemeinsamer Nenner
der Bedürfnisse herauskristalisiert hat. |
gibt es so einen elementaren gemeinsamen nenner denn mit sicherheit? |
Ich denke schon. Wobei natürlich die Frage ist WIE elementar man ihn gestalten kann und
wieviel Breite man ihn lassen muß.
Aufs rein biologische bezogen z.B. -> wenn ich alle Menschen satt kriege, sie nen Platz zum
schlafen und ausreichend Sex haben,
sowie eine Möglichkeit Kinder aufzuziehen,
währe meine gesellschaftliche Pflicht bereits getan wenn man den Nenner ENG umreißt.
In manchen Gegenden der Welt könnteste damit schon Zuspruch ernten, aber etwas
komfortabler hätten wirs ja doch gern.
Beim psychologischen Teil ist die Sache nicht viel anders - nur etwas schwerer zu analysieren.
Zitat: |
kannst du denn deine wünsche auf etwas elementares beschränken? ich hab's versucht, aber auf einen grünen zweig komme ich nicht. |
*smile* wegen extremer Mittellosigkeit habe ich mal lernen müssen sogar auf elementarste
Ansprüche zu verzichten - auf Ansprüche die ich davor für elementar gehalten habe sowieso .
Dementsprechend hab ich nunmehr auch mit der willkürlichen Wunschbeschränkung so gut
wie keine Probleme.
Seither bin ich auch kein Konsument mehr - obwohl ich mir das wieder hätte leisten können.
Ich arbeite statt dessen lieber nur soviel wie ich für meine Wunscherfüllung brauch.
Nachdem ich das 2 Jahre gemacht hab werde ich zukünftig wieder etwas mehr arbeiten
um für etwas mehr Stabilität durch etwas mehr Kontinuität in meinem Leben zu sorgen - insgesamt fehlts mir aber an kaum was.
Allerdings bin ich kein Maßstab - nur ein Beispiel das materielle Wunscherfüllung hauptsächlich
psychische Auslöser hat.
Aber eine Gesellschaft sollte gerade auf materieller Ebene keine Wunscherfüllungsmaschinerie
sein,
sondern maximal mögliche Chancengleichheit für jedermann bieten, sich seine Wünsche
selbst zu erfüllen. Bei Chancengleicheit sind auch die materiellen Unterschiede innerhalb der
Gesellschaft erheblich geringer und weitestgehend leistungsbedingt.
Daraus widerrum täte resultieren, das mangels vermeindlich erstrebenswerten materiell
komplett abgehobenen Vorbildern,
die Wünsche sich an den tatsächlichen Möglichkeiten des Wünschenden orientieren
und mit letzteren wachsen zu können,
- anstatt wie derzeit in der Regel unerfüllbare TRÄUMEREIEN zu sein.
Die Unerfüllbarkeit von Wünschen bedingt nämlich unter anderem Resignation
durch fortdauernde Abwesenheit von persönlichem Erfolg.
Für wieviele 1000 junge Leute bedeutet z.b. eine Ablehnung beim DSDS das
platzen ihres "Lebenstraumes" - wo doch Erfüllbarkeit so nahe schien.
Das ist aber alles nichts als Illusion weil der TRAUM der falsche war - nicht die Person.
Kurz auch diese unzumutbare Massendeprimierung junger Menschen,
durch inakzeptabel ferne und gesellschaftlich kaum relevante "Vorbilder" gehört auf den
Müllhaufen der Geschichte.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
ich würde die Hypothese lieber als Prognose bezeichenen - es reicht völlig in Bezug zu setzen,
was aus dem gegenwärtigen elementar entstehen MUß.
Davon abgesehn empfiehlt es sich wohl grundsätzlich UNTER den Möglichkeiten zur
Perfektionierung zu bleiben  |
billig aber akzeptabel  |
mich stört nicht wenn was billig ist - Hauptsache es funktioniert
Zitat: | Zitat: |
Das würde ich ganz persönlich für ein solides Fundament halten und erheblich besser als das was
wir JETZT haben.
Und was die subjektivität betrifft ->> soll sich wer melden der das anders sieht *smile* |
ich denke melden werden sich die leute erst dann, wenn sie sehen welcher preis dafür zu bezahlen ist.... denn ein solides fundament entsteht ja auch nicht von nichts, da muss arbeit, zeit und energie dahinterstehen, welche die leute gewillt sein Müssen beizutragen. |
ahaaaaa.... Daher weht der Wind - das ganze gibts nichtmal umsonst?
Naja - den Preis muß man festellen und proklamieren.
Manchmal kommen mir die Leutz zwar so vor als wenn sie erwarten täten,
das wer ne neue Gesellschaft konstruiert diese dann eben auch mal schnell über Nacht
allein zu realisieren hat.
Aber ich glaub GÖTTER haben wir abgeschafft uns selbst auf nen Messias der mal
eben das Paradies aus dem Handgelenk schüttelt,
warten zu viele Menschen schon viel zu lange.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
oh - man kann äußerst ernsthaft -> destruktiv diskutieren.
Klar hat auch Destruktion irgendein Ergebnis.
nen Trümmerhaufen Konstruktion zu nennen entzeiht sich aber meinem Verständnis  |
ausser wir sprechen von kunst  |
selbst dann BEHAUPTEN wir nur es wäre konstruktiv, weil jemand nen Trümmerhaufen
als Kunst verklauft und wir uns nicht mangelndes Kunstverständis nachsagen lassen
wollen,
wenn wir nur nen Trümmerhaufen sehen
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
naja - nen Trümmerhaufern ist nunmal das unproduktivste Ergebnis von Bemühungen,
welche auch ausgereicht hätten ein Haus zu erreichten  |
ich würde das ergebnis einer diskussion (selbst wenn sie nicht fruchtet) nicht als trümmerhaufen betrachten. bloss weil darauf keine direkte handlung erfolgt, heisst das nicht, dass sie rein gar nichts bewirkt hat, denn schliesslich erfordert eine diskussion reflektion und konzentration, neubewertung und erkennen....das sind meiner meinung nach elementare HANDLUNGEN, welche nunmal äusserlich nicht sichtbar sind, und in gewisser weise einen trümmerhaufen zurücklassen; aber sie gehen der Echten Handlung nunmal voraus, finde ich. ich denke es gibt keine person, die geschichte geschrieben hat, welche mit ihrer meinung auf die welt gekommen ist und sie einfach durchgesetzt hat. auch die Grossen haben Klein angefangen.... |
Gar keine Frage. Trotzdem kann man unterscheiden ob man willt ist,
sich gegenseitig ergänzend oder wiederlegend zu disktieren.
Aus ersterem entsteht ein gemeinsames Ergebnis zu dem jeder seinen Teil beigetragen hat
(auch wenn dieses Ergebnis nur Erkenntnis und nicht Handlung oder Handlungsgrundlage ist),
bei letzterem ist das Ergebnis auch Erkenntnis - für jeden einzelnen für sich aber und keine
gemeinsame.
Ohne gemeinsame Erkenntnis gibts aber keine gemeinsame Handlungsgrundlöage und auch keine
gemeinsame Handlung
und ohne diese ->>> NIE eine bessere Gesellschaft
Zitat: |
lehnst du dich denn in erfassbarer weise gegen das system auf? |
ja aber das detailiert zu erörtern würde hier zuviel Raum beanspruchen.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Komisch - ich hab mich nie wirklich für winzig gehalten und je mehr Menschen ich kennenlerne
welche mir ähnlich sind umso größer fühle ich mich.
Die Globalisierung der Wirtschaft mag ein zusätzlicher Machtfaktor für die derzeit Mächtigen sein,
aber sie ist ein Fliegenschiss gegen die Macht, welche die Globalisierung der MENSCHEN entstehen ließe. |
schlüsselwort "liesse" , denn während die globalisierung klar geführt wird und somit strukturiert und zielgerichtet handelt, lässt der gezielte zusammenschluss der menschen auf sich warten.- die regierungen versuchen ja bereits jetzt durch Zensur und dem Schlüsselwort "Terror" eine solche formierung zu unterdrücken. |
naja - dann isses vielleicht mal Zeit, das sich irgendwer um den Zusammenschluß der Menschen
ebenso zielgerichtet und strukturiert kümmert - hm? von nix kommt nix
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
vielleicht nicht - zuvor muß aber nunmal ein möglichst globaler Diskussionsgegenstand her.
Und schlau wäre natürlich den im Vorfeld "über die Köpfe hinweg" so konstruiert zu haben
das er Zustimmung findet statt Ablehnung  |
schwierige aufgabe... wollen wir mal mit einer liste von dingen beginnen, welche in einer "perfekten gesellschaft" bestehen sollten und dann versuchen, den ursprung des wunsches nach diesen dingen festzuhalten um auf die spur des gemeinsamen nenners zu kommen? |
ein Versuch isses sicher Wert.
Fang mal an, damit ich ne Vorstellung davon krieg in welche Richtung Du diesbezüglich denkst.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Vaeterchen Frost gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2007 Beiträge: 410
|
(#922703) Verfasst am: 31.01.2008, 22:55 Titel: |
|
|
Nachdem ich mich oft sehr mühselig durch die ganzen Seiten durchgewühlt habe, wollte ich meinen bescheidenen Senf auch mal dazugeben.
Zunächst mal allgemein:
Ich finde es außerordentlich mutig von sinnfrei, ihren Ansatz zur Diskussion zu stellen. Mutig vor allen Dingen deshalb, weil absehbar war, was letztlich auch passiert ist: Das sich nämlich von den Relativisten über die Freiheits-Ideologen bis zu den Faschisten-Jägern jeder darauf stürzt, um so effektiv wie möglich über die Zerstörung von Einzelansätzen den grundsätzlichen Versuch an sich zu desavouieren - gerne mit kleinen Beleidigungen wie `Quatsch`, `Schwachsinn` oder `Fascho-Scheiße` gewürzt.
Das ist natürlich einerseits ein alter rethorischer Kniff, um jemanden mundtot zu machen bzw. ihn zu einem Fehler zu verleiten, andererseits zeigt es auch den Niedergang jeglicher Diskussionskultur an. insbesondere bei der jüngeren Generation. Diese subtile, feige bzw. auch gleichzeitig offene Form der Mißachtung würde jedenfalls im real life, sprich z.Bsp. einer Kneipe, bei mir dazu führen, daß ich entweder sehr schnell aufstehe und gehe oder (was die emotionalere Variante wäre) demjenigen den nächstbesten Aschenbecher zum Nachtisch anbiete, wenn jemand versteht, was ich meine...
Jedenfalls hat sich ja trotzdem einer gefunden, der in der Lage war, das Thema und die Person mit dem entsprechenden Respekt zu behandeln.
Fakt ist, daß nichts dringender ist als ein konzeptionell tragfähiger Neuanfang für die Existenz der menschlichen Rasse - nicht mehr und nicht weniger. Jeder, der konstruktiv (und sei es auch durch falsche, fehlerhafte oder unvollständige Ansätze) dazu beitragen will, sollte im Sinne einer überlebensfähigen Menschheit und Erde von einer progressiv und unideologisch denkenden Community herzlich willkommen geheißen werden!
Man muß ja wohl ehrlicherweise zugeben, daß sich der Mensch im Verhältnis zu seinem Wissen und seinem Potential in Bezug zu seinen Gesellschaftsordnungskonzepten nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Nicht mehr lange, und man kann sich sein persönliches humangenetisches Ersatzteillager übers Internet bestellen, aber zum Ausrotten von Hunger, Armut, Obdachlosigkeit und Terror usw. gibt es kein funktionierendes Konzept. Nur daran läßt sich die humanoide Gesamtgesellschaft messen, nur das kann der Anspruch der Menschheit sein. Und angesichts dessen hat sowohl der Kapitalismus als auch der real existierende Sozialismus/Kommunismus jämmerlich versagt - wobei der Sozialismus/Kommunismus versagen konnte, der Kapitalismus versagen musste - ein kleiner, aber sehr feiner Unterschied, weil man die differierende Humanität des Ansatzes bei der Bewertung einbeziehen muss.
Trotzdem gibt es bei beiden Gesellschaftsordnungen (wobei ich natürlich Faschismus als - sagen wir mal Sonderform - des Kapitalismus sehe) Dinge, die man für eine zukünftige Gesellschaft nutzbar machen oder kombinieren kann, ein Mix aus beiden dürfte es trotzdem nicht sein.
Allerdings ist mir aufgefallen, daß bei der Diskussion über Lohn, Mehrwert, Freiheit, Verbote usw. eine sehr sehr elfenbeinturmhafte Duftnote im virtuellen Raum waberte...
Außerdem schien irgendwie fast jeder nur von sich auszugehen - ein für ein "Freigeisterhaus" schon recht frecher Weg, seine eigene Kleinkariertheit und Borniertheit zur Schau zu stellen...
Würde auch gerne mal ein paar Bezugspunkte nennen, ohne die man beim "Bau" einer zukünftigen Gesellschaft nicht auskommt:
1. Die Erde steht innerhalb kürzester Zeit in der Form, die sie zur lebenswerten Heimat und "Mutter Natur" für die gesamte Tier-und Pflanzenwelt inclusive der zweibeinigen Ratten gemacht hat, vor dem Zusammenbruch ihres Gleichgewichts, woraus folgt, daß-
2. eine künftige Gesellschaft diesem Problem äußerst radikal zur Abwendung dieses Zusammenbruchs Rechnung tragen muß, so daß-
3. das Gesamtkonzept, welches dazu führte, zur Disposition steht, wobei-
4. ganz klar festgestellt werden muß, daß demzufolge "WACHSTUM" als Säule einer künftigen Gesellschaft wegfallen muß, auf Grund dessen eindeutig ist, daß-
5. der Kapitalismus, in welcher Ausprägung auch immer, für ein progressives Gesellschaftskonzept grundsätzlich nicht zu gebrauchen ist. Punkt.
6. Der Mensch an sich ist NICHT das Maß aller Dinge.
7. Die menschliche Gesellschaft ist ohne Organisation ihrer selbst auf dieser Erde nicht überlebensfähig, deshalb kann sie aus Selbsterhaltungstrieb nicht ohne entsprechende Regularien auskommen - und das schließt Verbote ein.
8. Die Menschheit muß sich mit ihren inneren Gesetzen den Naturgesetzen weitesgehend unterordnen, was freiheitsbeschränkende Maßnahmen einschließt, siehe 7.
9. Der Kompromiss als solcher ist im Kern nur EIN Weg zum gesellschaftlichen Miteinander, Kompromißlosigkeit ist entgegen dem "Zeitgeist" als gleichrangig zu betrachten.
10. Gesellschaftliche Negativprozesse wie Arbeitslosigkeit, Armut, Kriege, Überbevölkerung usw. interagieren mit "natürlichen" (teilweise oder hauptsächlich menschengemachten) Negativereignissen wie Naturkatastrophen, Klimakollaps, Bodenerosion, Waldsterben, Artensterben usw. und potenzieren sich gegenseitig, so daß sich negative gesellschaftliche Folgeerscheinungen um den Faktor X vervielfachen, weshalb sich in der Zukunft bei gleichbleibenden gesellschaftlichen Verhältnissen Dinge wie Bürgerkriege, Terror, Putsche, Unruhen etc. ebenfalls mit um den Faktor X erhöhter Wahrscheinlichkeit ereignen, zumal sich die Diskrepanz zwischen technologischer bzw. wissenschaftlicher Evolution und menschlicher bzw. gesellschaftlicher Evolution andererseits sprunghaft weiter erhöht, so daß sich aufgrund wachsender Erkenntnis ein allgemein ansteigender Handlungsdruck bemerkbar machen wird.
So, das wars erstmal. Hätte da noch ein paar andere, konkreter Vorschläge fürs eigentlich Thema, aber das kann ja mal später kommen.
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#922741) Verfasst am: 31.01.2008, 23:32 Titel: |
|
|
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: |
So, das wars erstmal. Hätte da noch ein paar andere, konkreter Vorschläge fürs eigentlich Thema, aber das kann ja mal später kommen. |
Ich zitiere nicht Deinen ganzen Text, aber ich bedanke mich dafür,
das Du den Nerv hattest, Dich durch diesen Thread zu arbeiten
und mir fällt nicht das allergeringste ein,
was ich an Deinem Statement dazu zu kritisieren oder zum jetzigen Zeitpunkt
zu ergänzen hätte.
kurz - ich verbeuge mich.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
|
(#922771) Verfasst am: 01.02.2008, 00:00 Titel: |
|
|
Das ganze Ding ist abzulehnen!
Allein der Bereich Meinungsfreicheit reicht mir aus für ein Nein!
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#922791) Verfasst am: 01.02.2008, 00:14 Titel: |
|
|
Nergal hat folgendes geschrieben: | Das ganze Ding ist abzulehnen!
Allein der Bereich Meinungsfreicheit reicht mir aus für ein Nein! |
ähm - sorry, Du hast das vielleicht falsch verstanden.
Das ist kein Konzept, das Du ablehnen mußt oder annehmen kannst,
Du darfst hier MITreden und eigene Wünsche und Vorstellungen einbringen.
Ich weiß das dies schwerer ist als pauschal etwas zu verurteilen,
aber verurteilte Systeme haben wir schon mehr als genug und die bringen keinen ein Stück weiter
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
|
(#922945) Verfasst am: 01.02.2008, 05:14 Titel: |
|
|
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | 6. Der Mensch an sich ist NICHT das Maß aller Dinge. |
Was ist "der Mensch an sich"?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
|
(#923063) Verfasst am: 01.02.2008, 11:18 Titel: Grenzen des Kapitalismus und entscheidende Maßstäbe |
|
|
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | Man muß ja wohl ehrlicherweise zugeben, daß sich der Mensch im Verhältnis zu seinem Wissen und seinem Potential in Bezug zu seinen Gesellschaftsordnungskonzepten nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. (...) Nur daran läßt sich die humanoide Gesamtgesellschaft messen, nur das kann der Anspruch der Menschheit sein. |
Genau. Der Maßstab des Bestehenden ist nicht die "3. Welt", der Realsozialismus, "Der Islam" oder die Vergangenheit, sondern einzig und allein das, was heute (und erst Recht in Zukunft) möglich ist.
Denn das ist doch das erz-kapitalistische Prinzip: sich nicht mit dem schlechteren zu vergleichen, sondern alles stetig verbessern und zu revolutionieren.
Das Problem des Kapitalismus ist nur u.a., dass sich dieses innovative Denken zu fast 100% auf die Technikentwicklung richtet.
Und das bringt ja die Gesellschaft als Gesellschaft nicht voran, oder?
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | Und angesichts dessen hat sowohl der Kapitalismus als auch der real existierende Sozialismus/Kommunismus jämmerlich versagt - wobei der Sozialismus/Kommunismus versagen konnte, der Kapitalismus versagen musste - ein kleiner, aber sehr feiner Unterschied, weil man die differierende Humanität des Ansatzes bei der Bewertung einbeziehen muss. |
Wieso? Es gab bisher keinen realen Sozialismus im Sinne einer Diktatur der nichtbürgerlichen Klassen.
Es gab die Diktatur einer Partei und ihres Staates, das ist wohl wahr.
Und heute haben wir die quasi globale Fortdauer der Diktatur der bürgerlichen Klassen.
Eine kommunistische Bewegung ist bitter nötig. Und Kommunismus ist kein Zustand, kein System. Kommunismus ist die Bewegung selbst. Und sie beginnt hier. heute. jetzt.
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | Trotzdem gibt es bei beiden Gesellschaftsordnungen (wobei ich natürlich Faschismus als - sagen wir mal Sonderform - des Kapitalismus sehe) Dinge, die man für eine zukünftige Gesellschaft nutzbar machen oder kombinieren kann, ein Mix aus beiden dürfte es trotzdem nicht sein. |
Right! So ist es!
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | Würde auch gerne mal ein paar Bezugspunkte nennen, ohne die man beim "Bau" einer zukünftigen Gesellschaft nicht auskommt:
1. Die Erde steht innerhalb kürzester Zeit in der Form, die sie zur lebenswerten Heimat und "Mutter Natur" für die gesamte Tier-und Pflanzenwelt inclusive der zweibeinigen Ratten gemacht hat, vor dem Zusammenbruch ihres Gleichgewichts, woraus folgt, daß-
2. eine künftige Gesellschaft diesem Problem äußerst radikal zur Abwendung dieses Zusammenbruchs Rechnung tragen muß, so daß-
3. das Gesamtkonzept, welches dazu führte, zur Disposition steht, wobei-
4. ganz klar festgestellt werden muß, daß demzufolge "WACHSTUM" als Säule einer künftigen Gesellschaft wegfallen muß, auf Grund dessen eindeutig ist, daß- |
Wachstum muss es so viel geben, wie nötig. Nicht mehr und nicht weniger.
Allerdings brauchen wir ein qualitatives Wachstum von Gebrauchswerten für alle durch alle und kein bloß quanititatives Wachstum von Tauschwerten (Geld, Kapital).
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | 5. der Kapitalismus, in welcher Ausprägung auch immer, für ein progressives Gesellschaftskonzept grundsätzlich nicht zu gebrauchen ist. Punkt. |
Warum? Weil der Kapitalismus mit seinem technologischen Hype mmer nur die Voraussetzungen für eine befreite Gesellschaft schafft, mehr aber nie. Im Gegenteil.
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | 6. Der Mensch an sich ist NICHT das Maß aller Dinge.
7. Die menschliche Gesellschaft ist ohne Organisation ihrer selbst auf dieser Erde nicht überlebensfähig, deshalb kann sie aus Selbsterhaltungstrieb nicht ohne entsprechende Regularien auskommen - und das schließt Verbote ein.
8. Die Menschheit muß sich mit ihren inneren Gesetzen den Naturgesetzen weitesgehend unterordnen, was freiheitsbeschränkende Maßnahmen einschließt, siehe 7.
9. Der Kompromiss als solcher ist im Kern nur EIN Weg zum gesellschaftlichen Miteinander, Kompromißlosigkeit ist entgegen dem "Zeitgeist" als gleichrangig zu betrachten.
10. Gesellschaftliche Negativprozesse wie Arbeitslosigkeit, Armut, Kriege, Überbevölkerung usw. interagieren mit "natürlichen" (teilweise oder hauptsächlich menschengemachten) Negativereignissen wie Naturkatastrophen, Klimakollaps, Bodenerosion, Waldsterben, Artensterben usw. und potenzieren sich gegenseitig, so daß sich negative gesellschaftliche Folgeerscheinungen um den Faktor X vervielfachen, weshalb sich in der Zukunft bei gleichbleibenden gesellschaftlichen Verhältnissen Dinge wie Bürgerkriege, Terror, Putsche, Unruhen etc. ebenfalls mit um den Faktor X erhöhter Wahrscheinlichkeit ereignen, zumal sich die Diskrepanz zwischen technologischer bzw. wissenschaftlicher Evolution und menschlicher bzw. gesellschaftlicher Evolution andererseits sprunghaft weiter erhöht, so daß sich aufgrund wachsender Erkenntnis ein allgemein ansteigender Handlungsdruck bemerkbar machen wird. |
Der Mensch ist nicht nur Konsument. Er ist vor allem auch Produzent.
Aber das A und O ist die Weise seines Produzierens.
Diese Frage ist eine qualitative Frage, die sich nicht im Elfenbeinturm entscheidet, sondern im Zuge gesellschaftlicher Auseinandersetzungen ...-!
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
|
(#923080) Verfasst am: 01.02.2008, 11:54 Titel: Re: Grenzen des Kapitalismus und entscheidende Maßstäbe |
|
|
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Allerdings brauchen wir ein qualitatives Wachstum von Gebrauchswerten für alle durch alle und kein bloß quanititatives Wachstum von Tauschwerten (Geld, Kapital). |
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
Vaeterchen Frost gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2007 Beiträge: 410
|
(#923446) Verfasst am: 01.02.2008, 19:04 Titel: |
|
|
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | 6. Der Mensch an sich ist NICHT das Maß aller Dinge. |
Was ist "der Mensch an sich"? |
Als Spezies.
Als Gesamtheit humanoiden Erdenlebens.
Eben die Summe seiner selbst und seiner Wirkungen.
Also immer heraus damit, was witterst Du an dieser meiner leichtfertig herausposaunten Platitüde?
Ich bin gespannt auf Deinen dekonstruktivistischen Einwand!
|
|
Nach oben |
|
 |
Vaeterchen Frost gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2007 Beiträge: 410
|
(#923487) Verfasst am: 01.02.2008, 20:15 Titel: |
|
|
@Skeptiker
Also ich find diese gewaltigen Antwortbäume mittlerweile zu ermüdend und sie fressen zuviel Platz, da verliert man leicht den Blick fürs Wesentliche, deshalb laß ich das.
Zum "real existierenden Sozialismus"
Du sprichst vom `realen Sozialismus`, ich dagegen sprach vom `real existierenden Sozialismus`. Bis jetzt war letzteres immer ein Allgemeinplatz zur Bezeichnung der überwiegend in der Vergangenheit von den Warschauer-Pakt-Staaten gebildeten "soz. Staatengemeinschaft". Wenn Dir das nicht bekannt war oder Du diese allgemein anerkannte Definition nicht cool findest, bitteschön, sei es drum.
Allerdings ist mir nicht ganz klar, warum Du das kleine Wörtchen "existierenden" einfach wegfallen läßt und ich mich gleichzeitig dazu äußern soll.
Wieso?
Mich wiederum würde brennend interessieren, warum Kommunismus "die Bewegung selbst" ist bzw. was Du damit ausdrücken willst?
Außerdem fällt mir auf, weil ich mich bei all den verbalen Spitzfindigkeiten auch mal zu so einer hinreißen lassen will: Wenn es nach Deiner Aussage keinen `realen Sozialismus`respektive natürlich Kommunismus gab, warum IST er dann (Präsens)???
Vorsicht, jetzt kommen Humortretminen!
Das kleine logische Auseinanderdriften Deiner Aussagen und die esoterisch-dramatische Formulierung "Kommunismus ist die Bewegung selbst. Und sie beginnt hier.heute.jetzt." läßt mich alten FDJ-ler vermuten, daß da ein orthodox geprägter Verheißungs-Kommunist hinter seinem interaktiv aufgeladenem Lautlos-Keybord auf der Vollplastik-Klaviatur im Marschryhmus der "Internationale" daddelt!
Nun denn: Laß mich das Licht sehen, leuchte mir heim ins Reich der Wahrhaftigkeit, ich will merken, wenn der Kommunismus sich unaufhaltsam in Bewegung setzt!!!
Ach verdammt, ich vergaß, er "ist Bewegung"!
Zum Wachstum
Wachstum "MUSS" es überhaupt nicht geben, ganz im Gegenteil, wir "müssen" schrumpfen.
Was Du als qualitatives Wachstum bezeichnest, versteh ich zwar, ist aber glaube ich nicht der 100prozentig zutreffende Terminus für den Sachverhalt, da gibts irgendeine knackigere Bezeichnung, die es besser trifft, mir dummem August will die aber im Moment auch nicht einfallen...
Ansonsten stimme ich zu.
Bei Deinen anderen Anmerkungen ist mir nicht ganz klar, worauf genau Du abhebst.
Allerdings unterstelle ich Dir, weil ich ein böser Junge bin, daß Du einen Kommunismus siehst, der seine Dimensionen und Ausdifferenzierungen durch die zerkratzte und beschlagene Brille eines im real existierenden deutschen Bildungsbürgermilieus sozialisierten Wohlstandsprofiteurs erhält.
Diese Unterstellung muss nicht stimmen, aber ich habs irgendwie in der Blase...
Aber nimms mir nicht krumm, ich schmeiß hier keine Smilies in die Runde, aber ein kleines warmherziges Augenzwinkern unterstell ich mir hiermit einfach mal selber.
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
|
(#923500) Verfasst am: 01.02.2008, 20:23 Titel: |
|
|
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | Also immer heraus damit, was witterst Du an dieser meiner leichtfertig herausposaunten Platitüde? |
Eben das: eine Plattitüde. Wie ich sehe, hatte ich Recht.
Ja, meine Schreibweise von "Plattitüde" ist die korrekte.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#923529) Verfasst am: 01.02.2008, 20:54 Titel: |
|
|
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: |
Zum Wachstum
Wachstum "MUSS" es überhaupt nicht geben, ganz im Gegenteil, wir "müssen" schrumpfen.
Was Du als qualitatives Wachstum bezeichnest, versteh ich zwar, ist aber glaube ich nicht der 100prozentig zutreffende Terminus für den Sachverhalt, da gibts irgendeine knackigere Bezeichnung, die es besser trifft, mir dummem August will die aber im Moment auch nicht einfallen...
Ansonsten stimme ich zu. |
Ich täts Optimierung nennen - Produkt- und Prozessoptimierung
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Vaeterchen Frost gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2007 Beiträge: 410
|
(#923555) Verfasst am: 01.02.2008, 21:21 Titel: |
|
|
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | Also immer heraus damit, was witterst Du an dieser meiner leichtfertig herausposaunten Platitüde? |
Eben das: eine Plattitüde. Wie ich sehe, hatte ich Recht.
Ja, meine Schreibweise von "Plattitüde" ist die korrekte. |
Ja und?
Where is the beef?, sagt der Amerikaner doch so schön.
Hast Du damit etwas substantiell wertvolles festgestellt, oder sollen wir jetzt alle anfangen, Posts auf eventuell vorhandene Platitüden zu untersuchen, um sie uns gegenseitig unter den Riechkolben zu schmieren?
Dann brauchen wir ja auch noch ein Phrasenschwein: Da können wir alle immer einen festen Obolus reinschmeißen, aus dem wir dann die wissenschaftliche Gesellschaftsforschung finanzieren. Und da das Phrasenschwein dann ziemlich groß geraten wird, schnallen wir dann einen elephantösen Sattel mit "Der Mensch an sich"-Punzierung drauf, auf dem Du dann (meine Stimme hast Du jedenfalls) als oberste moralische Platitüden-Instanz als Ehrenvorsitzender der Phrasen-Schwein-Erkenntnis-Stiftung für Werbe-Aufnahmen Platz nehmen darfst und Autogramme an die kreischenden Fan-Scharen verteilst.
Halleluja!
Und dann kannst Du in den Sonnenuntergang reiten...
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
|
(#923603) Verfasst am: 01.02.2008, 22:08 Titel: |
|
|
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | Hast Du damit etwas substantiell wertvolles festgestellt. |
Nö. Damit ziehen wir dann also bis jetzt gleich.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
Vaeterchen Frost gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2007 Beiträge: 410
|
(#923648) Verfasst am: 01.02.2008, 22:51 Titel: |
|
|
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | Hast Du damit etwas substantiell wertvolles festgestellt. |
Nö. Damit ziehen wir dann also bis jetzt gleich. |
Ach, Gottchen, also darum gehts Dir also.
Dann mal noch viel Spaß in Deinem Leben, die Art von Selbstgewissheit möcht ich auch haben...
Darf man nach Deinem Alter fragen?
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
|
(#923649) Verfasst am: 01.02.2008, 22:52 Titel: |
|
|
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | Ach, Gottchen, also darum gehts Dir also. |
Du kleiner Heuchler.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
Vaeterchen Frost gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2007 Beiträge: 410
|
(#924045) Verfasst am: 02.02.2008, 14:27 Titel: |
|
|
Würde mich freuen, wenn Sinnfrei nochmal einsteigen würde.
Da hier schon thematisiert wurde, wie man aus der heutigen Gesellschaft den Sprung in eine zukünftige, "ideale" Gesellschaft bewerkstelligen kann, hier noch ein paar Anmerkungen dazu:
Der Staat ist, wie Marx (wenn ich mich richtig erinnere) feststellte, das Machtinstrument der herrschenden Klasse.
Keine Gesellschaftsordnung, selbst die Ideale nicht, könnte aus Selbstschutz darauf verzichten.
Daraus folgt, daß ein radikaler Wechsel einen vorausgehenden Kampf um die Macht beinhaltet. Dieser Kampf findet in dem Moment statt, wo sich ein adäquater Gegenspieler herauskristallisiert bzw. eine "revolutionäre Situation" ergeben hat.
Das ist dann der Fall, wenn die Summe der (negativen) gesellschaftlichen Bedingungen einen entsprechend großen Pool an "Gegenspielern" geschaffen hat, die radikale Veränderungen kompromisslos anstrebt und bereit ist, dafür existentielle Nachteile in Kauf zu nehmen.
Dieser Moment ist NOCH nicht gegeben, aufgrund der unumkehrbaren Entwicklung jedoch absehbar.
Zu den bereits bekannten Einflussgrößen (von mir hier z.T. schon benannt) wie Arbeitslosigkeit, Armut, Überbevölkerung, unerträgliche Arbeitsbedingungen, Migration, Entsolidarisierung, Familienzerstörung, Klimakatastrophe, Umweltzerstörung, Artensterben, flächendeckende Bevölkerungsneurosen, Bevölkerungsverblödung, Konsumterror, Korruption usw.usf., kurz: der ganze große Haufen Menschenscheiße, der einen innerlichen Gärungs-und Zersetzungsprozess mit Potenzierungswirkung in Gang setzt, kommen dann noch die Vorboten des zwangsläufigen Veränderungs-Tsunamis, die sich ebenfalls jetzt schon ankündigen: Der zu verteilende Kuchen wird trotz Wachstums kleiner, das Konzept von "Brot und Spiele" wird zur Ruhigstellung der Bevölkerung nicht mehr reichen, so daß wir einen eropaweiten (vermutllich aber weltweiten), kleinteiligen aber trotzdem flächendeckenden Bürgerkrieg zu erwarten haben, der mit jeder denkbaren Waffe, Niederträchtigkeit, Brutalität und wechselnden Loyalitäten geführt wird, extrem verschärft durch gewisse Gruppen von Menschen, die bekanntermaßen gewaltbereiter, bürgerkriegserfahrener und waffenversierter sind.
Dieser Bürgerkrieg wird sich vordergründig um Arbeit, Einflussterritorien, saubere Luft, saubere Nahrungsmittel, sauberes Wasser, adäquaten Wohnraum, Energie usw. abspielen, also existentielle Faktoren.
Hauptgegner werden sein, dabei in der Zukunft wesentlich kompakter und radikaler organisiert als heute: bewaffnete Staatsorgane, kriminelle Banden, Nazis, Antifa-Linke, eine revitalisierte RAF, Bürgerwehren, private Sicherheitsfirmen, Ghettogangs, die sich je nach nationalem Ursprung und mentalem Gewaltpotential aus Türken, Kurden, Russen, Albanern, Jugoslawen usw. zusammensetzen, der bewaffnete, mehr oder weniger radikalisierte Normalbürger kommt dazu u.v.m..
Dazu kommen Gruppen, die in der Zukunft bei solchen Auseinandersetzungen eine Rolle spielen werden, jetzt aber noch nicht als "Spieler" ins Bewußtsein gerückt sind: z.B. weltweit, äußerst schlagkräftig organisierte Motorrad-Clubs. Weiterhin werden seperatistische Vereinigungen radikalisierten Zulauf haben bzw. sich überhaupt erstmal gründen: In Italien, der Schweiz, Russland, Schottland, Spanien (Katalonien) gibt es ja nach ETA, IRA usw. bereits entsprechende Gruppen.
Neben dem islamistischen Terror, dessen Ausweitung auf ganz Europa (einschließlich Deutschland) lediglich eine Frage der Zeit ist, wird sich aufgrund der weiter voranschreitenden Umweltzerstörung und Klimakatastrophe ein sehr aktiver Öko-Terrorismus entwickeln.
Dieser Bürgerkrieg wird sich unter spez. lokalen Gegebenheiten aber ähnlich abspielen wie man das aus Bosnien, dem Kosovo oder Irland kennt.
All das zusammengenommen wird ein Schmerzpotential in sich tragen, welches das Bewußtsein der Bevölkerung verändern wird: Schmerz ist nun mal der einzige sichere und massenwirkame bewußtseinsverändernde Faktor beim Duchschnittsmenschen, und der Durchschnittsmensch ist leider nun mal der entscheidende gesellschaftspolitische Schwerkraftfaktor zur Veränderung bestehender Machtverhältnisse.
Nach einer Übergangszeit wird der Staat als Machtinstrument durch die herrschende Anarchie zunehmend seine Durchsetzungs-und Funktionsfähigkeit verlieren. Innerhalb dieses Bürgerkrieges gewinnen die einzelnen Warlords an Macht, können durch die urban ausdifferenzierte Bevölkerung und die unterschiedlichen Grundinteressen (neben dem allgemeinen Kampf ums Existentielle) jedoch keine dominierende Position einnehmen, was den Bürgerkrieg kleinteilig hält und um so unerträglicher macht, da ständig Loyalitäten, Grenzen und Machtverhältnisse wechseln, so daß sich kaum (außer in z.B. türkisch geprägten Ghettos oder Gebieten wie Blankenese in HH und Grunewald in Berlin, die jetzt schon private Wachdienste engagieren) beständige, funktionierende Infrastrukturen innerhalb der versch. Einflußsphären bilden können.
Nach einer Zeit des reinen Bürgerkriegs werden sich in allen diesen versch. Gruppen Leute im Machtgefüge zeigen, die, obwohl selbst beteiligt, über diese Anarcho-Kriegsverhältnisse hinausdenken und genau diese Dinge durchdenken, die wir hier diskutieren. Über das Internet und neue Info-und Kommunikationskanäle wird sich eine große Gruppe von Menschen finden, die aufgrund ihrer Fähigkeiten und der unerträglichen Verhältnisse aus den Bausteinen, die die Gesellschaftsgeschichte hergibt, ein Konzept erstellen, dessen Hauptinhalt eine radikal veränderte Gesellschaft sein wird, die im Einklang mit den Naturgesetzen steht, eine gerechte Verteilung der Reichtümer, der Arbeit und aller anderen existentiellen menschlichen Bedürfnisse sein wird. Da die Menschen dann keine andere Wahl mehr haben werden, werden sie sich dieser dann äußerst machtvollen neuen Bewegung zuwenden, auch wenn es eine bisher nicht gekannte Veränderung mit sich bringen wird und komromisslos durchgesetzt werden wird.
Diese neue Gesellschaft bedarf einer Übergangsphase, die zwangsläufig der Durchsetzung dieser neuen Ordnung dienen muss, was nicht ohne die Einführung von weitgehenden Verboten, Zwangsmaßnahmen (Enteignungen z.B.) und Machtsicherungsinstrumenten abgehen wird. Diese Phase könnte einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren einnehmen, um danach zur Herausbildung der "eigentlichen" neuen Gesellschaft kommen zu können.
Das mag sich für den einen oder anderen ziemlich gruselig anhören, ist aber auf Grund der Verhältnisse nicht anders zu prognostizieren. Klar ist jedenfalls, dass Bezeichnungen wie Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Wachstum, Konjunktur, Börse usw. dann nicht mehr Bestandteil unseres Sprachgebrauchs sein werden, weil die Sachverhalte dahinter schlicht nicht mehr existent sein werden, denn all das ist Bestandteil der Ausbeutungsmaschinerie, die sowohl die Erde als auch den Menschen zerstört.
Den Zeitpunkt, der sich für den Beginn des flächendeckenden Bürgerkriegs ergeben wird, prognostiziere ich ungefähr für den Beginn des vollen Durchschlagens der Klima-und Migrationskatastrophe (wenn in den Großstädten der Anteil der Menschen mit "Migrationshintergrund" aufgrund der hohen Vermehrungs-und Zuzugsrate auf über 50 Prozent gestiegen ist), also ca. in 15 bis 20 Jahren.
Die wesentlichen Inhalte, Zielsetzungen und Bausteine der danach folgenden Gesellschaft skizziere ich bei nächster Gelegenheit dann auch mal, damit der Gruselfaktor für den einen oder anderen gleichbleibend hoch bleibt...
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
|
(#924055) Verfasst am: 02.02.2008, 14:36 Titel: |
|
|
Ich kann ganz allgemein nur den Ratschlag geben, Tarotkarten nur für persönliche Fragen und nur für Zeiträume von unter einem Jahr zu verwenden.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#924069) Verfasst am: 02.02.2008, 14:48 Titel: |
|
|
Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | Würde mich freuen, wenn Sinnfrei nochmal einsteigen würde. |
mich auch
Zitat: |
Das ist dann der Fall, wenn die Summe der (negativen) gesellschaftlichen Bedingungen einen entsprechend großen Pool an "Gegenspielern" geschaffen hat, die radikale Veränderungen kompromisslos anstrebt und bereit ist, dafür existentielle Nachteile in Kauf zu nehmen. |
Bezüglich des Restes Deiner beeindruckend wortgewaltigen Ausführungen
stimme ich Dir sowohl in der Beschreibung des derzeitigen Status als auch in der Prognose
der daraus resultierenden zukünftigen Entwickung uneingeschränkt zu.
allerdings...
wenn ich diese Entwicklung für unabwendbar hielte, täte ich weder einen Gedanken daran,
noch ein Wort darüber verlieren. Auf sowas braucht man nur zu warten - weiter nichts.
Allerdings sollte man sich darüber im klaren sein, das selbst solche Bürgerkleinkriegszustände
mit einer Vielzahl von Warlords "dem System" eher in die Hände spielen als es zu stürzen
und
das - egal was nach einer möglichen Befriedung (eher in 50 - 100 Jahren als in 5 - 10)
noch möglich sein wird,
dies weit unter dem Niveau dessen liegt was ohne diese Phase möglich wäre.
Aus diesem Grund wiederum scheint mir Gedanken und Diskussionen über Mittel und Wege,
das scheinbar unvermeidliche abzuwenden NOCH sinnvoll.
Über ne Warlordsituation hingegen muß ich nicht reden - sondern nur wissen was ich ganz
indviduell dann tun werde, sofern ichs noch erlebe. Das macht dann aber eh jeder mit sich aus,
wenn "die Würfel" dahin gehend gefallen sind
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
Zuletzt bearbeitet von AXO am 02.02.2008, 15:01, insgesamt 3-mal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#924073) Verfasst am: 02.02.2008, 14:52 Titel: |
|
|
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Ich kann ganz allgemein nur den Ratschlag geben, Tarotkarten nur für persönliche Fragen und nur für Zeiträume von unter einem Jahr zu verwenden. |
ich kann Dir auch einen Tipp geben .>>> etwas weniger Blauäugigkeit und etwas mehr Weitblick.
Dazu die die Erfahrungen der vergangenen Menschheitsgeschichte, verbunden mit der
Fähigkeit sie mit der aktuellen Entwicklung in Bezug zu setzen,
ergeben fundierte PROGNOSEN bezüglich Trends und Tendenzen.
und nichts davon hätte was mit Tarotkarten zu tun.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
|
(#924101) Verfasst am: 02.02.2008, 15:20 Titel: |
|
|
AXO hat folgendes geschrieben: | Etwas weniger Blauäugigkeit und etwas mehr Weitblick. |
Du irrst dich. Auch ich mache anhand vorhandener Daten Voraussagen über gesellschaftliche Entwicklungen. Ja, auch über längere Zeiträume. Ist das das, was du mit "Weitblick" meinst? Was ich nicht postuliere, sind angeblich unausweichliche Notwendigkeiten. Solche Postulate zeugen nämlich gerade nicht von Weitblick, sondern nett ausgedrückt von erkenntnistheoretischer Naivität. Die Tarotkarten dienten als mein Symbol dafür (obwohl meine Empfehlung bezüglich ihrer Verwendung ernst gemeint ist).
Man muss sich klar machen, dass bei zunehmender Ausdehnung des Gebietes und des Zeitraumes, die man betrachtet, ab einem bestimmten Punkt die Menge der zu berechnenden Faktoren und Unwägbarkeiten nahezu ins Unermessliche ansteigt. Außerdem hat die Voraussage selbst bereits dadurch, dass sie gemacht wird, einen Effekt auf die zukünftige Entwicklung, den sie nicht selbst im Voraus wieder abbilden kann. Das alles zu vergessen ist kein Zeichen von Weitblick, sondern echte Blauäugigkeit.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
(#924134) Verfasst am: 02.02.2008, 16:02 Titel: |
|
|
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Etwas weniger Blauäugigkeit und etwas mehr Weitblick. |
Du irrst dich. |
okay - das kommt vor. Ehrlich gesagt hats mich auch sehr gewundert und ich bin weitaus
zufriedener damit mich geirrt zu haben.
Zitat: |
Auch ich mache anhand vorhandener Daten Voraussagen über gesellschaftliche Entwicklungen. Ja, auch über längere Zeiträume. Ist das das, was du mit "Weitblick" meinst? Was ich nicht postuliere, sind angeblich unausweichliche Notwendigkeiten. |
Das mache ich auch nicht. Wenn etwas unausweichlich wäre, bräuchte weder wer hochrechnen,
noch sich überhaupt informieren,
sondern einfach nur warten was passiert und dies akzeptieren.
Zitat: |
Solche Postulate zeugen nämlich gerade nicht von Weitblick, sondern nett ausgedrückt von erkenntnistheoretischer Naivität. Die Tarotkarten dienten als mein Symbol dafür (obwohl meine Empfehlung bezüglich ihrer Verwendung ernst gemeint ist). |
naja - mir schien/scheint es eher wie ein provokativer Ausblick auf das was unausweichlich
passieren wird,
wenn sich keiner drum kümmert die Entwicklungsrichtung zu ändern.
Diesebzüglich gehe ich mit der Prognose nach wie vor konform - zumindest in den Grundzügen.
Zitat: |
Man muss sich klar machen, dass bei zunehmender Ausdehnung des Gebietes und des Zeitraumes, die man betrachtet, ab einem bestimmten Punkt die Menge der zu berechnenden Faktoren und Unwägbarkeiten nahezu ins Unermessliche geht. |
theoretisch ja - praktisch kommt es aber auf die richtige Einordnung über und untergeordneter Faktoren an.
Mit übergeordneten Faktoren lassen sich auch langfristige Prognosen recht zuverlässig erstellen,
welche dann aber natürlich weit weniger Detailgenauigkeit beinhalten.
Aufgrund der Übergeordnetheit ergeben sich aus ihnen heraus die Details allerdings relativ zwangsläufig.
Allerdings mag ich das gar nicht so sehr vertiefen weils eh nicht viel bringt.
Mit Vorhersagen konnte man vielleicht vor nen paar hundert Jahren Eindruck machen,
heute sind sie der Mühe kaum wert.
Zitat: |
Außerdem hat die Voraussage selbst bereits dadurch, dass sie gemacht wird, einen Effekt auf die zukünftige Entwicklung, den sie nicht selbst im Voraus wieder abbilden kann. Das alles zu vergessen ist kein Zeichen von Weitblick, sondern echte Blauäugigkeit. |
Da geb ich Dir durchaus recht - mit Weitblick meinte ich aber eher WENIGER Detailversessenheit
als mehr.
Und was den Einfluss von Negativvorhersagen betrifft, wirkt der m.E. eher die Grundrichtung verstärkend als umgekehrt.
Darum sagte ich ja auch das es nix bringt ein Schreckensszenario nach dem anderen zu prognostizieren.
Selbst wenn sie nach derzeitigen Faktenstand bei Fortsetzung des Trends "unausweichlich" scheinen.
Was seitens der Prognostizierenden mehrheitlich zur Abschreckung dienen soll,
erhöht m.e. lediglich die Akzeptanz sich in das eh "unvermeidliche" zu fügen.
Um es hingegen Abzuwenden müssen Alternativentwicklungen hochgerechnet und
proklamiert werden,
welche vom jeweiligen Faktenstand aus MÖGLICH wären und aus denen sich ergibt,
was dafür zu tun wäre.
Wenn jemand die Entwicklung verändern soll, will er zu allererst wissen WOHIN
und nicht was er dadurch zukünftiges (noch nur prognositiziertes) abwendet.
edit : Was ich mit Weitsicht konkret meinte ist der WINKEL der Sicht - nicht (wie Du
vermutlich interpretiert hast) die (zeitliche) Entfernung.
Auf Details "einzoomen" sollte und kann man sich nach Erforderlichkeit.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
Zuletzt bearbeitet von AXO am 02.02.2008, 16:15, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
|
(#924153) Verfasst am: 02.02.2008, 16:28 Titel: |
|
|
AXO hat folgendes geschrieben: | Das mache ich auch nicht. |
Du nicht, aber Vaeterchen Frost.
AXO hat folgendes geschrieben: | Naja - mir schien/scheint es eher wie ein provokativer Ausblick auf das was unausweichlich passieren wird, wenn sich keiner drum kümmert die Entwicklungsrichtung zu ändern. |
Ach was. Du kannst doch nicht prognostizieren, was sich ändert, wenn sich nichts ändert. In Vaeterchen Frosts Prognose ändern ständig irgendwelche Leute die Entwicklungsrichtung. Sie ist also gerade nicht eine Prognose davon, was passiert, wenn niemand die Entwicklungsrichtung ändert. Der Verweis darauf, dass noch jemand die Entwicklungsrichtung ändern könnte, ist überhaupt nichts anderes als die Feststellung, dass dieses Modell genau wie jedes andere Modell möglicherweise relevante Faktoren nicht berücksichtigt. Na gut, insofern ist diese Aussage bereits ein Fortschritt zu dem, was Vaeterchen Frost selbst schreibt.
AXO hat folgendes geschrieben: | Theoretisch ja - praktisch kommt es aber auf die richtige Einordnung über und untergeordneter Faktoren an. |
Das ist doch gerade die erkenntnistheoretische Naivität, von der ich sprach. Woher soll die denn plötzlich kommen, deine Methode der "richtigen Einordnung"? Spontane Apotheose oder was? Es ist schon schwierig genug, bei der Analyse und Kritik der gegenwärtigen Gesellschaft ein sinnvolles Einordnungssystem für die verschiedenen Faktoren zu finden. Bei Projektionen auf mögliche zukünftige Entwicklungen kommen dann noch eine ganze Reihe zusätzlicher Schwierigkeiten hinzu. Einige davon sind sogar ganz grundlegender, philosophischer Art, wie z.B. die Probleme der Induktion. Da bleibt wirklich fast nur noch spontane Erleuchtung oder göttliche Offenbarung oder sowas als Quelle der "richtigen" Einordnungsmethode übrig. Und wie willst du überhaupt im Voraus wissen, ob es auch wirklich die "richtige" Einordnungsmethode ist, die du verwendest? Denn wenn du es nicht im Voraus wissen kannst, dann ist deine ganze Überlegung überflüssig, weil sich aus ihr für die Beurteilung der Qualität von Prognosen dann nichts ableiten lässt. Das Problem hat sich dann einfach nur um eine Ebene nach hinten verschoben, aber es wurde dadurch nicht gelöst.
AXO hat folgendes geschrieben: | Mit übergeordneten Faktoren lassen sich auch langfristige Prognosen recht zuverlässig erstellen, welche dann aber natürlich weit weniger Detailgenauigkeit beinhalten. |
Ach, man muss sich nur mal ansehen, wie detailgenau Vaeterchen Frost seine Prognosen sogar mit recht genauer Abschätzung von Jahreszahlen aufstellt. Weitsicht heißt nicht nur, in die Ferne zu sehen, denn das kann auch einfach nur Abgelenktheit oder geistige Abwesenheit oder sonstwas sein. Weitsich heißt auch, zu sehen, dass man das, was man in weiter Ferne sieht, vager sieht als das, was direkt vor einem steht. Immer. Selbst wenn man die Weltformel gefunden hätte.
AXO hat folgendes geschrieben: | Und was den Einfluss von Negativvorhersagen betrifft, wirkt der m.E. eher die Grundrichtung verstärkend als umgekehrt. |
Ich würde eher sagen: Eine Negativvoraussage verstärkt nicht ihre eigene Grundrichtung, sondern sie erzeugt sie.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
Vaeterchen Frost gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2007 Beiträge: 410
|
(#924169) Verfasst am: 02.02.2008, 17:05 Titel: |
|
|
AXO hat folgendes geschrieben: | Vaeterchen Frost hat folgendes geschrieben: | Würde mich freuen, wenn Sinnfrei nochmal einsteigen würde. |
mich auch
Zitat: |
Das ist dann der Fall, wenn die Summe der (negativen) gesellschaftlichen Bedingungen einen entsprechend großen Pool an "Gegenspielern" geschaffen hat, die radikale Veränderungen kompromisslos anstrebt und bereit ist, dafür existentielle Nachteile in Kauf zu nehmen. |
Bezüglich des Restes Deiner beeindruckend wortgewaltigen Ausführungen
stimme ich Dir sowohl in der Beschreibung des derzeitigen Status als auch in der Prognose
der daraus resultierenden zukünftigen Entwickung uneingeschränkt zu.
allerdings...
wenn ich diese Entwicklung für unabwendbar hielte, täte ich weder einen Gedanken daran,
noch ein Wort darüber verlieren. Auf sowas braucht man nur zu warten - weiter nichts.
Tja, das ist allerdings ein Problem. Habe mittlerweile wirklich Mühe, mich zu motivieren, etwas für oder gegen was zu tun, Naturschutz mal ausgenommen. Warten ist langweilig und persönlich entwicklungshemmend, aber ich kann einfach nicht erkennen, wie man bei dieser allumfassenden Borniertheit, Kleinkariertheit, Ichbezogenheit und Manipuliertheit der Leute noch von einer entscheidenden Wende in eine Alternativ-Richtung ausgehen soll.
Allerdings sollte man sich darüber im klaren sein, das selbst solche Bürgerkleinkriegszustände
mit einer Vielzahl von Warlords "dem System" eher in die Hände spielen als es zu stürzen
und
Richtig.
Das kann passieren, aber es gibt auch genügend Gegenbeispiele (z.B. die Oktoberrevolution) Außerdem verändert sich in jedem Fall das Bewußtsein, wenn einem das Sein zwangsläufig bewußter wird, z.B. durch die von mir ins Feld geführte Abwärtsspirale.
Ich bin neugierig, wie sich der gesellschaftliche Diskurs verschärft, wenn es den ersten "richtigen" Terror-Anschlag mit etlichen Toten in Deutschland gibt oder die heiligen Krieger anfangen "schmutzige" Bomben zu verwenden...
das - egal was nach einer möglichen Befriedung (eher in 50 - 100 Jahren als in 5 - 10)
noch möglich sein wird,
dies weit unter dem Niveau dessen liegt was ohne diese Phase möglich wäre.
Aus diesem Grund wiederum scheint mir Gedanken und Diskussionen über Mittel und Wege,
das scheinbar unvermeidliche abzuwenden NOCH sinnvoll.
Ehrlich gesagt, nach vielen Jahren, in denen man sich Menschen und ihren Sorgen und Nöten gegenüber offen gezeigt hat und sich um entsprechenden Altruismus bemüht hat, setzt ein gewisser, stetig wachsender Menschenhass ein, denn es scheint alles eh nur `Perlen vor die Säue`zu sein. Insofern gebe ich zu, das ich mir angesichts all der Naturzerstörung und menschlicher Dummheit eigentlich sehnlichst wünsche, daß die Menschheit derartig in die Fresse kriegt, daß Ihnen Hören und Sehen vergeht - und zwar bevor die Umwelt völlig verseucht ist.
Im übrigen bin ich auch deswegen aus Deutschland ausgewandert, schließlich existiert mein Heimatland, die DDR auch nicht mehr, und ich sehe mich als Person nach wie vor als DDR-Bürger, selbst wenn ich das System bekämpft habe.
Über ne Warlordsituation hingegen muß ich nicht reden - sondern nur wissen was ich ganz
indviduell dann tun werde, sofern ichs noch erlebe. Das macht dann aber eh jeder mit sich aus,
wenn "die Würfel" dahin gehend gefallen sind |
Da bin ich schon dabei.
|
|
Nach oben |
|
 |
|