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Gefällt dir diese Gesellschaft? |
absolut nicht |
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43% |
[ 34 ] |
nicht besonders, man müsste vieles noch ändern |
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33% |
[ 26 ] |
geht so, einiges müsste man schon anders machen |
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7% |
[ 6 ] |
find ich nicht schlechter als der momentane Status |
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2% |
[ 2 ] |
es könnte mir durchaus gefallen |
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5% |
[ 4 ] |
es würde mir sehr gefallen Teil dieser Gesellschaft zu sein |
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2% |
[ 2 ] |
weckt mich erst wieder wenn diese Gesellschaft da ist! |
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2% |
[ 2 ] |
ich kann/will nicht antworten |
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2% |
[ 2 ] |
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Stimmen insgesamt : 78 |
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Autor |
Nachricht |
Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#919524) Verfasst am: 27.01.2008, 13:48 Titel: Re: eine neue Gesellschaft - eure Meinungen! VERSION 2 |
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sinnfrei hat folgendes geschrieben: | Liebe Freigeister
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Beim Ziu...
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, unterm Strich ist deine Schöne Neue Welt eine ziemliche Faschoscheiße mit den ganzen sinnfreien Verboten. |
das sehe ich recht ähnlich
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strb Wahrhaftiger
Anmeldungsdatum: 18.01.2008 Beiträge: 1
Wohnort: Philippsburg
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(#919539) Verfasst am: 27.01.2008, 14:16 Titel: |
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Deine Gesellschaft ist äußerst totalitär.
Wer trifft den dann die Entscheidungen wann wer welche Regeln und durch wen angewendet?
Das läuft entweder auf einen Führerkult, eine eltiäre Kaste oder auf eine Religion, Gott und deren Stellvertreter hin, die jeweils mit Ihren Entscheidungen über jede Kritik erhaben sind (sie dafür halten).
Ende der Freiheit.
Nein, Deine Gesellschaft ist extrem widerlich, abstossend.
Im letzten Jahrhundert gab es besonders widerliche Beispiele was populistische, (national-)sozialistische/kommunistische Gesellschaften den Menschen gebracht haben.
Wieder mal nichts in Theorie und Praxis gelernt
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#919562) Verfasst am: 27.01.2008, 15:14 Titel: Gerechtigkeits-Utopien vs. Wissenschaft |
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sinnfrei hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | sinnfrei hat folgendes geschrieben: | oder geht es darum dass es produkte gibt, die "mehr wert" (z.B. feuerschutzanlagen) für die bevölkerung haben als andere (z.B. kugelschreiber)? |
Nein, darum geht es nicht. Das ist erstmal einfach nur eine Sache von Angebot und Nachfrage. Es geht um die Wertsteigerung durch einen konkreten Produktionsschritt und die Beziehung zu dem Lohn, den der Arbeiter dafür erhält. Du erzählst irgendwas von einer "Summe aller Dinge" und redest damit schlichtweg an dieser Frage vorbei. Du meinst, es gäbe keine Beziehung zwischen erwirtschaftetem Wert und Arbeitslohn. Aber es gibt natürlich eine solche Beziehung. Im Kapitalismus, das heißt unter Lohnarbeitsverhältnissen, ist Letzterer zum Beispiel so gut wie immer geringer als Ersterer. Vermutlich entsteht dadurch hier der Eindruck, es gäbe gar keine solche Beziehung. Das würde ich allerdings "Entfremdung vom Produkt der Arbeit" nennen. |
der erwirtschaftete gewinn kommt der gesellschaft zu gute und somit eigentlich jedem einzelnen. für konkurrenzdenken ist in einer wirschaft, die einzig und alleine solide sein muss, einfach kein platz... aber irgendwas sagt mir, dass ich immer noch nicht weiss, wsa du meinst. |
Was soll denn diese ewige Fokussierung auf Lohn-Verteilungsfragen?
Da das Kapital nur wachsen kann, wenn Mehrwert von den Kapitalisten unentgeltlich angeeignet wird - als ein legaler Raub - ist es überflüssig, festzustellen, dass die Lohnsumme geringer ist als die Lohnsumme plus Mehrwert.
Nun stellst Du Dir vor, sinnfrei, dass Lohn wenigstens gerechter verteilt werden soll, was zunächst mal das Verhältnis zwischen Lohn- und Mehrwert gar nicht mal antasten muss, sondern auch nur eine Umverteilung unter den Lohnabhängigen sein kann.
Jedoch müssen Lohn(summen)steigerungen, also eine Änderung des Verhältnisses zwischen Lohnsumme und geraubtem Mehrwert durch Lohnkämpfe erstritten werden.
Dies allerdings hält immer nur eine gewisse Zeit lang. Und bald schon werden neue Kämpfe nötig, usw.
Am Prinzip des Lohnsystems ändert dies nichts und ein nachhaltiger gesellschaftlicher Fortschritt und sei es nur in Richtung gesichertem Massenwohlstand ist unter der Diktatur des Kapitals ständig bedroht.
Der Punkt ist nämlich der - und vor dieser wissenschaftlichen Erkenntnis sollte sich niemand drücken, es sei denn er/sie will Utopist bleiben! - dass die Verteilung des Konsums eine abhängige Variable der Verteilung der Eigentumsverhältnisse ist:
Karl Marx hat folgendes geschrieben: | Abgesehn von dem bisher Entwickelten war es überhaupt fehlerhaft, von der sog. Verteilung Wesens zu machen und den Hauptakzent auf sie zu legen.
Die jedesmalige Verteilung der Konsumtionsmittel ist nur Folge der Verteilung der Produktionsbedingungen selbst. Die kapitalistische Produktionsweise z.B. beruht darauf, daß die sachlichen Produktionsbedingungen Nichtarbeitern zugeteilt sind unter der Form von Kapitaleigentum und Grundeigentum, während die Masse nur Eigentümer der persönlichen Produktionsbedingung, der Arbeitskraft, ist. Sind die Elemente der Produktion derart verteilt, so ergibt sich von selbst die heutige Verteilung der Konsumtionsmittel. Sind die sachlichen Produktionsbedingungen genossenschaftliches Eigentum der Arbeiter selbst, so ergibt sich ebenso eine von der heutigen verschiedne Verteilung der Konsumtionsmittel. Der Vulgärsozialismus (und von ihm wieder ein Teil der Demokratie) hat es von den bürgerlichen Ökonomen übernommen, die Distribution als von der Produktionsweise unabhängig zu betrachten und zu behandeln, daher den Sozialismus hauptsächlich als um die Distribution sich drehend darzustellen.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=867152#867152
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Also reden wir von der Verteilung der großen Produktionsmittel und wer diese Mittel entwickelt und einsetzt und wofür und so! Nur so kommen wir politisch wirklich weiter ...-!
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 27.01.2008, 15:16, insgesamt einmal bearbeitet |
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#919563) Verfasst am: 27.01.2008, 15:15 Titel: Re: .- |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Du hast m.E. einen gewissen Hang individuelle Verantwortung zu überschätzen. Logisch - wenn JEDER, der mit der aktuellen Gesellschaft unzufrieden wäre, jetzt und sofort seinen Arsch bewegt, gibt es sie MORGEN schon nicht mehr. |
Das hat nichts mit meiner Aussage zu tun. Auf ein solches idealistisches Terrain begebe ich mich gar nicht erst. Worum es hier in meinen Beiträgen ging war, Einstellungen, die einen Satz von der Art "ich kann ohnehin nichts ändern" enthalten, dahingehend aufzubrechen. |
dann sind wir uns darin komplett einig
Zitat: |
Ich habe hier nie irgendwas verlangt und an den Erfolg spontan-revolutionärer Akte glaube ich nicht. Und ich glaube auch nicht, dass wir von heute auf morgen einfach so die Gesellschaft umkrempeln können, wenn wir nur alle ganz doll wollen. |
Auch dahingehend und ich habe Dich lediglich mißverstanden bzw. wollte diesbezügliche Mißverständnisse ausschließen.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Das möchte ich stark anzweifeln. |
Ich habe mich vielleicht ungünstig ausgedrückt. Um Schuld geht es mir nicht. Es geht mir darum, das Modell des passiven Rezipienten zu durchbrechen. Ich denke, keiner von uns, die wir hier posten, steht den Massenmedien kritiklos gegenüber. Es geht einfach nur darum, wie man sich zu der Welt in Beziehung setzt. Das Rüstzeug ist vorhanden oder man kann es sich beschaffen und anlernen. Man muss diese Möglichkeit nur nutzen. Und da ist ein Selbstverständnis als passiver Rezipient wohl kaum förderlich. |
absolut korrekt!
Aus diesem ungünstigen Ausdruck, ist wohl auch obiges Mißverständnis entstanden
Stimmt - es geht nur darum wie man sich zur Welt in Beziehung setzt.
Meiner Meinung das sich keiner allein - oder auch mehrere jeweils für sich,
sich dauerhaft gegen die "Welt" stellen können,
habe ich ja schon formuliert.
Bliebe m.E. also nur die Lösung, das "gegen" auf einen möglichst kleinen und dementsprechend
breiten gemeinsamen Nenner zu bringen und daraus ein gemeinsames FÜR zu entwicklen.
Darüber das wir hier und nicht nur hier ALLE nicht damit einverstanden wie "die Welt" läuft,
sind wir uns ja einig.
Mehr oder weniger gravierende Unterschiede gibt es allerdings in den individuellen Betrachtungen,
was konkret nicht richtig ist
und noch mehr Unterschiede gibt es bezüglich der Auffassung was konkret man ändern müßte.
Wenn wir mit dem Anspruch diskutieren diese Unterschiede auszugleichen anstatt sie zu verstärken,
fängt eine solche Unterhaltung m.E. überhaupt erst an irgend einen Sinn zu machen.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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sinnfrei Sinnfreie Botschafterin
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 124
Wohnort: CH
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(#919595) Verfasst am: 27.01.2008, 16:16 Titel: Re: eine neue Gesellschaft - eure Meinungen! VERSION 2 |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | sinnfrei hat folgendes geschrieben: | Liebe Freigeister
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Beim Ziu... |
wie möchtest du denn gerne explizit angeredet werden? ich werde mich deinem wunsch gerne fügen wenn es für dich so schlimm ist.
Semnon hat folgendes geschrieben: |
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, unterm Strich ist deine Schöne Neue Welt eine ziemliche Faschoscheiße mit den ganzen sinnfreien Verboten. |
das sehe ich recht ähnlich |
faschismus:
Unter diesem Sammelbegriff ordnen verschiedene historische und ideologisch-politische Richtungen auch den Nationalsozialismus sowie weitere, meist rechtsgerichtete Diktaturen nach 1945 ein. Diese Einordnung ist umstritten und wird heute in der Geschichtswissenschaft überwiegend abgelehnt.
mit nationalsozialismus hat das ganze niente und nada zu tun. punkt.
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sinnfrei Sinnfreie Botschafterin
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 124
Wohnort: CH
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(#919596) Verfasst am: 27.01.2008, 16:17 Titel: |
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strb hat folgendes geschrieben: | Deine Gesellschaft ist äußerst totalitär.
Wer trifft den dann die Entscheidungen wann wer welche Regeln und durch wen angewendet?
Das läuft entweder auf einen Führerkult, eine eltiäre Kaste oder auf eine Religion, Gott und deren Stellvertreter hin, die jeweils mit Ihren Entscheidungen über jede Kritik erhaben sind (sie dafür halten).
Ende der Freiheit.
Nein, Deine Gesellschaft ist extrem widerlich, abstossend.
Im letzten Jahrhundert gab es besonders widerliche Beispiele was populistische, (national-)sozialistische/kommunistische Gesellschaften den Menschen gebracht haben.
Wieder mal nichts in Theorie und Praxis gelernt |
die entscheidung trifft das volk durch die demokratie. die regeln werden von menschen angewendet (von wem den sonst??).- mit führerkult, elitärer kaste oder religion hat diese gesellschaft absolut nichts zu tun.
und nochmal die frage: was hat meine gesellschaft mit nationalsozialismus zu tun????
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#919598) Verfasst am: 27.01.2008, 16:20 Titel: Re: eine neue Gesellschaft - eure Meinungen! VERSION 2 |
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sinnfrei hat folgendes geschrieben: |
faschismus:
Unter diesem Sammelbegriff ordnen verschiedene historische und ideologisch-politische Richtungen auch den Nationalsozialismus sowie weitere, meist rechtsgerichtete Diktaturen nach 1945 ein. Diese Einordnung ist umstritten und wird heute in der Geschichtswissenschaft überwiegend abgelehnt.
mit nationalsozialismus hat das ganze niente und nada zu tun. punkt. |
Echt jetzt?
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sinnfrei Sinnfreie Botschafterin
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 124
Wohnort: CH
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(#919599) Verfasst am: 27.01.2008, 16:21 Titel: Re: Gerechtigkeits-Utopien vs. Wissenschaft |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | sinnfrei hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | sinnfrei hat folgendes geschrieben: | oder geht es darum dass es produkte gibt, die "mehr wert" (z.B. feuerschutzanlagen) für die bevölkerung haben als andere (z.B. kugelschreiber)? |
Nein, darum geht es nicht. Das ist erstmal einfach nur eine Sache von Angebot und Nachfrage. Es geht um die Wertsteigerung durch einen konkreten Produktionsschritt und die Beziehung zu dem Lohn, den der Arbeiter dafür erhält. Du erzählst irgendwas von einer "Summe aller Dinge" und redest damit schlichtweg an dieser Frage vorbei. Du meinst, es gäbe keine Beziehung zwischen erwirtschaftetem Wert und Arbeitslohn. Aber es gibt natürlich eine solche Beziehung. Im Kapitalismus, das heißt unter Lohnarbeitsverhältnissen, ist Letzterer zum Beispiel so gut wie immer geringer als Ersterer. Vermutlich entsteht dadurch hier der Eindruck, es gäbe gar keine solche Beziehung. Das würde ich allerdings "Entfremdung vom Produkt der Arbeit" nennen. |
der erwirtschaftete gewinn kommt der gesellschaft zu gute und somit eigentlich jedem einzelnen. für konkurrenzdenken ist in einer wirschaft, die einzig und alleine solide sein muss, einfach kein platz... aber irgendwas sagt mir, dass ich immer noch nicht weiss, wsa du meinst. |
Was soll denn diese ewige Fokussierung auf Lohn-Verteilungsfragen?
Da das Kapital nur wachsen kann, wenn Mehrwert von den Kapitalisten unentgeltlich angeeignet wird - als ein legaler Raub - ist es überflüssig, festzustellen, dass die Lohnsumme geringer ist als die Lohnsumme plus Mehrwert.
Nun stellst Du Dir vor, sinnfrei, dass Lohn wenigstens gerechter verteilt werden soll, was zunächst mal das Verhältnis zwischen Lohn- und Mehrwert gar nicht mal antasten muss, sondern auch nur eine Umverteilung unter den Lohnabhängigen sein kann.
Jedoch müssen Lohn(summen)steigerungen, also eine Änderung des Verhältnisses zwischen Lohnsumme und geraubtem Mehrwert durch Lohnkämpfe erstritten werden.
Dies allerdings hält immer nur eine gewisse Zeit lang. Und bald schon werden neue Kämpfe nötig, usw.
Am Prinzip des Lohnsystems ändert dies nichts und ein nachhaltiger gesellschaftlicher Fortschritt und sei es nur in Richtung gesichertem Massenwohlstand ist unter der Diktatur des Kapitals ständig bedroht.
Der Punkt ist nämlich der - und vor dieser wissenschaftlichen Erkenntnis sollte sich niemand drücken, es sei denn er/sie will Utopist bleiben! - dass die Verteilung des Konsums eine abhängige Variable der Verteilung der Eigentumsverhältnisse ist:
Karl Marx hat folgendes geschrieben: | Abgesehn von dem bisher Entwickelten war es überhaupt fehlerhaft, von der sog. Verteilung Wesens zu machen und den Hauptakzent auf sie zu legen.
Die jedesmalige Verteilung der Konsumtionsmittel ist nur Folge der Verteilung der Produktionsbedingungen selbst. Die kapitalistische Produktionsweise z.B. beruht darauf, daß die sachlichen Produktionsbedingungen Nichtarbeitern zugeteilt sind unter der Form von Kapitaleigentum und Grundeigentum, während die Masse nur Eigentümer der persönlichen Produktionsbedingung, der Arbeitskraft, ist. Sind die Elemente der Produktion derart verteilt, so ergibt sich von selbst die heutige Verteilung der Konsumtionsmittel. Sind die sachlichen Produktionsbedingungen genossenschaftliches Eigentum der Arbeiter selbst, so ergibt sich ebenso eine von der heutigen verschiedne Verteilung der Konsumtionsmittel. Der Vulgärsozialismus (und von ihm wieder ein Teil der Demokratie) hat es von den bürgerlichen Ökonomen übernommen, die Distribution als von der Produktionsweise unabhängig zu betrachten und zu behandeln, daher den Sozialismus hauptsächlich als um die Distribution sich drehend darzustellen.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=867152#867152
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Also reden wir von der Verteilung der großen Produktionsmittel und wer diese Mittel entwickelt und einsetzt und wofür und so! Nur so kommen wir politisch wirklich weiter ...-!
Skeptiker |
nur kurz: kannst den text für mich bitte in eine verständliche sprache übersetzen? ich begreife da leider zu wenig; sorry
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sinnfrei Sinnfreie Botschafterin
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 124
Wohnort: CH
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(#919600) Verfasst am: 27.01.2008, 16:22 Titel: Re: eine neue Gesellschaft - eure Meinungen! VERSION 2 |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | sinnfrei hat folgendes geschrieben: |
faschismus:
Unter diesem Sammelbegriff ordnen verschiedene historische und ideologisch-politische Richtungen auch den Nationalsozialismus sowie weitere, meist rechtsgerichtete Diktaturen nach 1945 ein. Diese Einordnung ist umstritten und wird heute in der Geschichtswissenschaft überwiegend abgelehnt.
mit nationalsozialismus hat das ganze niente und nada zu tun. punkt. |
Echt jetzt? |
aaaaaaahh!!!
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sinnfrei Sinnfreie Botschafterin
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 124
Wohnort: CH
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(#919603) Verfasst am: 27.01.2008, 16:25 Titel: Re: .- |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Du hast m.E. einen gewissen Hang individuelle Verantwortung zu überschätzen. Logisch - wenn JEDER, der mit der aktuellen Gesellschaft unzufrieden wäre, jetzt und sofort seinen Arsch bewegt, gibt es sie MORGEN schon nicht mehr. |
Das hat nichts mit meiner Aussage zu tun. Auf ein solches idealistisches Terrain begebe ich mich gar nicht erst. Worum es hier in meinen Beiträgen ging war, Einstellungen, die einen Satz von der Art "ich kann ohnehin nichts ändern" enthalten, dahingehend aufzubrechen. |
dann sind wir uns darin komplett einig
Zitat: |
Ich habe hier nie irgendwas verlangt und an den Erfolg spontan-revolutionärer Akte glaube ich nicht. Und ich glaube auch nicht, dass wir von heute auf morgen einfach so die Gesellschaft umkrempeln können, wenn wir nur alle ganz doll wollen. |
Auch dahingehend und ich habe Dich lediglich mißverstanden bzw. wollte diesbezügliche Mißverständnisse ausschließen.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Das möchte ich stark anzweifeln. |
Ich habe mich vielleicht ungünstig ausgedrückt. Um Schuld geht es mir nicht. Es geht mir darum, das Modell des passiven Rezipienten zu durchbrechen. Ich denke, keiner von uns, die wir hier posten, steht den Massenmedien kritiklos gegenüber. Es geht einfach nur darum, wie man sich zu der Welt in Beziehung setzt. Das Rüstzeug ist vorhanden oder man kann es sich beschaffen und anlernen. Man muss diese Möglichkeit nur nutzen. Und da ist ein Selbstverständnis als passiver Rezipient wohl kaum förderlich. |
absolut korrekt!
Aus diesem ungünstigen Ausdruck, ist wohl auch obiges Mißverständnis entstanden
Stimmt - es geht nur darum wie man sich zur Welt in Beziehung setzt.
Meiner Meinung das sich keiner allein - oder auch mehrere jeweils für sich,
sich dauerhaft gegen die "Welt" stellen können,
habe ich ja schon formuliert.
Bliebe m.E. also nur die Lösung, das "gegen" auf einen möglichst kleinen und dementsprechend
breiten gemeinsamen Nenner zu bringen und daraus ein gemeinsames FÜR zu entwicklen.
Darüber das wir hier und nicht nur hier ALLE nicht damit einverstanden wie "die Welt" läuft,
sind wir uns ja einig.
Mehr oder weniger gravierende Unterschiede gibt es allerdings in den individuellen Betrachtungen,
was konkret nicht richtig ist
und noch mehr Unterschiede gibt es bezüglich der Auffassung was konkret man ändern müßte.
Wenn wir mit dem Anspruch diskutieren diese Unterschiede auszugleichen anstatt sie zu verstärken,
fängt eine solche Unterhaltung m.E. überhaupt erst an irgend einen Sinn zu machen. |
ok ok, kann mir jemand mal sagen worin wir eigentlich einer meinung sind (mal so als standortbestimmung)?
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#919626) Verfasst am: 27.01.2008, 17:10 Titel: Re: .- |
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sinnfrei hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
Wenn wir mit dem Anspruch diskutieren diese Unterschiede auszugleichen anstatt sie zu verstärken,
fängt eine solche Unterhaltung m.E. überhaupt erst an irgend einen Sinn zu machen. |
ok ok, kann mir jemand mal sagen worin wir eigentlich einer meinung sind (mal so als standortbestimmung)? |
kommt drauf wen Du meinst.
willst Du wissen, worin ich und Du einer Meinung sind?
Wie schon eingangs gesagt, halte ich Deine Gesellschaft hinsichtlich der angestrebten ZIELE
für durchaus unterstützungswürdig - nicht aber in der Wahl der Mittel dazu.
oder wolltest Du wissen worin Du und Tarvoc einer Meinung sind?
oder worin Tarvoc und ich einer Meinung sind?
oder Tarvoc und Evelbert?
oder Du und Evelbert?
oder Evelbert und ich?
oder Skeptiker?
Peter H?
Agnostiker?
alle zueinander oder jeweils nur einige zu WEM?
Das zumindest und noch viele mehr sind Leute, die gern was anders hätten als es ist.
und wenns uns nicht gelingt, diese - welchen gemeinsam ist das sie recht überzeugt davon sind
das was anders gehört
und die sich teils auch dessen bewußt sind das die Änderung nicht vom Himmel fällt - unter einen Hut zu bringen,
wie will man dann ein ganzes Land oder gar eine Welt ändern, wo den meißten nichtmal DAS bewußt ist?
kurz ->>> ich täts für das vernünftigste halten, wenn sich alle erstmal ihre Vorstellungen, Dogmen
und Ideologien aus dem Kopf schlagen und wir bei NULL anfangen zu denken.
Sofern wir weiterhin versuchen unsere jeweiligen Vorstellungen jeweils im Dialog "anzugleichen"
(derzeit wohl besser formuliert ->>> jeweilige Änderungen einander "abzutrotzen"),
sollten wir einen Zeitraum von einigen 100 Jahren allein für die Diskussion anberaumen
vielleicht wärs auch einen Versuch wert, wenn Du einfach Deine Gesellschaft nochmal in
einen andere Post überträgst,
welches wir dann jeweils zitieren und entsprechend unserer jeweiligen Vorstellungen diskussions-,
und kommentarlos korregieren.
Immer einer nach dem anderen und anschließend wider von vorn.
Wenn dabei jeder seine vorgefassten Dogmen und Ideologienen weitestgehend außen vor zu lassen
gewillt ist
und nur das ändert womit er PERSÖNLICH überhaupt nicht leben kann/möchte und dabei
maximal die diesbezüglichen Wünsche der anderen RESPEKTIERT,
könnte zumindest ein interessantes Experiment daraus werden.
Vielleicht sollte man das aber der Übersicht wegen in nem Extrathread machen und hier weiterhin
der Interaktivität wegen darüber diskutieren.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#919636) Verfasst am: 27.01.2008, 17:41 Titel: Re: Gerechtigkeits-Utopien vs. Wissenschaft |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Was soll denn diese ewige Fokussierung auf Lohn-Verteilungsfragen? |
Ist das (auch) an mich gerichtet? Naja, ich sprach ja eigentlich nicht von Lohnverteilung, sondern habe versucht, Lohnarbeit generell zu kritisieren. Aus meiner Sicht ist in der Lohnarbeit die Differenz zwischen erwirtschaftetem Wert und gezahltem Lohn, also die Abschöpfung des Mehrwerts durch Dritte, bereits strukturell angelegt.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#919650) Verfasst am: 27.01.2008, 18:15 Titel: Re: Gerechtigkeits-Utopien vs. Wissenschaft |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Was soll denn diese ewige Fokussierung auf Lohn-Verteilungsfragen? |
Aus meiner Sicht ist in der Lohnarbeit die Differenz zwischen erwirtschaftetem Wert und gezahltem Lohn, also die Abschöpfung des Mehrwerts durch Dritte, bereits strukturell angelegt. |
Dem pflichte ich bei - was aber wären die Alternativen?
Vergesellschaftung der Produktionsmittel wodurch der Mehrwert dem Staat (rein theoretisch also allen)
zugute kommt?
Das würde m.E. für den Einzelnen nicht ändern - es sei denn der Staat benähme sich wie ein
Unternehmer und verantwortlicher Staatsmann zugleich, welcher dafür Sorge trägt,
das ausreichend Mehrwert erwirtschaftet wird um die notwendigen gesellschaftlichen Belange mindestens
soweit abzudecken
das keiner angesichts seines Lohnes einen Mangel versprührt.
(das wird m.E. NIE sein - und dementsprechend immer der Staat für jedes Mangelempfinden
verantwortlich gemacht werden)
Eine konsquente Abschaffung der Lohnarbeit wäre z.b. wenn ALLE zu Unternehmern würden,
als Freelancer ihre Arbeitskraft zum vollen erwirtschafteten Wert zur Verfügung stellen
und dafür eine Abgabe zur kostendeckenden NUTZUNG der Produktionsmittel + eine Abgabe
zur Rückstellung von Investitionsmitteln + eine gesellschaftliche Abgabe zur Abdeckung der
erforderlichen gesamtgesellschaftlichen Ausgaben zu leisten hätte.
Zumindest wäre dies maximale Eigenverantwortlichkeit mit dem damit verbunden maximalen
persönlichen Risiko bei leistungsgerechter Vergütung. Leben pur also - aber wer WILL das?
was gäbs noch?
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#919673) Verfasst am: 27.01.2008, 19:00 Titel: Re: Gerechtigkeits-Utopien vs. Wissenschaft |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Vergesellschaftung der Produktionsmittel wodurch der Mehrwert dem Staat (rein theoretisch also allen) zugute kommt? |
Vergesellschaftlichung heißt nicht notwendigerweise Verstaatlichung. Was mir vorschwebt, steht u.A. in dem Zitat von Immanuel Wallerstein, das ich auf Seite 2 in diesem Thread gepostet habe. Das beschreibt natürlich eher einen Weg als das Ziel, aber ich denke, man kann auch in etwa sehen, worauf das letztlich abzielen soll.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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sinnfrei Sinnfreie Botschafterin
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 124
Wohnort: CH
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(#919841) Verfasst am: 27.01.2008, 22:08 Titel: .- |
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also leute
morgen geht mein arbeitsalltag wieder los und ich werde höchstwahrscheinlich kaum zeit haben, um mich dieser diskussion noch in diesem masse zu widmen.
ich bedanke mich für die vielen inputs - mir wurden dadurch viele ungelöste probleme bewusst (insbesondere natürlich was die wirtschaft betrifft)
wie mir scheint ist der wunsch nach einer gesellschaft nach diesem modell nicht im geringsten vorhanden. die vielen negativen meinungen dazu werden mich allerdings nicht davon abhalten, eine gesellschaft im rahmen meiner möglichkeiten zu fördern, welche bildung, kunst, information und forschung nicht mehr unter dem joch der wirtschaft austauscht bzw. praktiziert, religion in ihre schranken verweist (nicht verbietet) und gleiche Rechte für alle durchsetzt.
und ob das nun "faschoscheisse", "totalitärer mist" oder führerkult sein soll kann ich nicht beurteilen, es entsplricht meinen wertvorstellungen und ich werde danach handeln.
was die sache mit der veränderung der gesellschaft betrifft:
aus meiner sicht kann es keinen "gemeinsamen nenner" geben, weil es immer leute geben wird, die das wohl der gesellschaft ihrer eigenen wohlfahrt unterordnen wollen und deshalb nicht im geringsten bereit für kompromisse sind (politiker, superreiche etc.). Es wird also nie eine Gesellschaft geben, welche alle zufrieden stellt.
aber ich schlage vor, falls jemand das thema "wie können wir unsere gesellschaft verändern? und vor allem: wie soll sie werden?" weiter behandeln will, einfach einen neuen thread zu starten. ich stelle das modell meiner gesellschaft - falls dies überhaupt gewünscht wird - zu diesem zweck gerne zur verfügung.
Meine utopische Gesellschaft ist erwiesenermassen nicht das, was die leute wollen; ein erster anhaltspunkt also um anhand auschliessungsverfahren eine idealgesellschaft zu erschaffen
viel spass dabei und danke für eure Meinungen!
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#920024) Verfasst am: 28.01.2008, 01:54 Titel: Re: .- |
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sinnfrei hat folgendes geschrieben: | also leute
morgen geht mein arbeitsalltag wieder los und ich werde höchstwahrscheinlich kaum zeit haben, um mich dieser diskussion noch in diesem masse zu widmen.
ich bedanke mich für die vielen inputs - mir wurden dadurch viele ungelöste probleme bewusst (insbesondere natürlich was die wirtschaft betrifft)
wie mir scheint ist der wunsch nach einer gesellschaft nach diesem modell nicht im geringsten vorhanden. die vielen negativen meinungen dazu werden mich allerdings nicht davon abhalten, eine gesellschaft im rahmen meiner möglichkeiten zu fördern, welche bildung, kunst, information und forschung nicht mehr unter dem joch der wirtschaft austauscht bzw. praktiziert, religion in ihre schranken verweist (nicht verbietet) und gleiche Rechte für alle durchsetzt.
und ob das nun "faschoscheisse", "totalitärer mist" oder führerkult sein soll kann ich nicht beurteilen, es entsplricht meinen wertvorstellungen und ich werde danach handeln.
was die sache mit der veränderung der gesellschaft betrifft:
aus meiner sicht kann es keinen "gemeinsamen nenner" geben, weil es immer leute geben wird, die das wohl der gesellschaft ihrer eigenen wohlfahrt unterordnen wollen und deshalb nicht im geringsten bereit für kompromisse sind (politiker, superreiche etc.). Es wird also nie eine Gesellschaft geben, welche alle zufrieden stellt.
aber ich schlage vor, falls jemand das thema "wie können wir unsere gesellschaft verändern? und vor allem: wie soll sie werden?" weiter behandeln will, einfach einen neuen thread zu starten. ich stelle das modell meiner gesellschaft - falls dies überhaupt gewünscht wird - zu diesem zweck gerne zur verfügung.
Meine utopische Gesellschaft ist erwiesenermassen nicht das, was die leute wollen; ein erster anhaltspunkt also um anhand auschliessungsverfahren eine idealgesellschaft zu erschaffen
viel spass dabei und danke für eure Meinungen! |
ach herrje....
versteh einer die Frauen
nu sahs grad mal so aus als wäre wer offen für Anegungen und doch machts grad wieder nen kleines bissi nen eingschnappten Eindruck
(ähm - sinnfrei - sei so nennt und WIEDERLEG mich da - ja? - thanx )
kurz - ich bin mir immer noch sicher zu wissen worauf Du hinaus wolltest
und ein ernsthaftes Problem der meisten Denker hier ist, das sie ablehnen wo ihnen ETWAS
nicht passt und den Rest gar nicht mehr registrieren.
Kurz ->>> wenn Du Deine Ziele auch ohne das was andere als Faschoscheiße bezeichnen,
erzielen könntest, wäre doch alles okay - oder???
Natürlich kannst Du auch ganz alleine DEINE Gesellschaft im stillen Kämmerlein erschaffen,
wunder Dich dann aber nicht wider,
wenn das Erschaffene nur DEINE Gesellschaft ist und kein anderer so wie sie ist haben will
und red Dich nicht auf Arbeit raus - die haben wir alle und 30 min Zeit am Tag für ein oder 2 Posts hat JEDER.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#920027) Verfasst am: 28.01.2008, 02:02 Titel: Re: Gerechtigkeits-Utopien vs. Wissenschaft |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Vergesellschaftung der Produktionsmittel wodurch der Mehrwert dem Staat (rein theoretisch also allen) zugute kommt? |
Vergesellschaftlichung heißt nicht notwendigerweise Verstaatlichung. Was mir vorschwebt, steht u.A. in dem Zitat von Immanuel Wallerstein, das ich auf Seite 2 in diesem Thread gepostet habe. Das beschreibt natürlich eher einen Weg als das Ziel, aber ich denke, man kann auch in etwa sehen, worauf das letztlich abzielen soll. |
ach Scheiß - nu nötigste mich ja doch dazu ALLES im DETAIL durchzugrasen
Aber gut - ich tus,
weil ich wirklich gespannt auf den Unterschied zwischen Vergesellschaftlichung und Verstaatlichung bin.
und wehe ich find für den Aufwand nur irgend ne praktisch nicht relevante Definitionspitzfindigkeit
eh aber erst morgen (nach dem schlafen also)
N8i
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#920097) Verfasst am: 28.01.2008, 11:34 Titel: Re: Gerechtigkeits-Utopien vs. Wissenschaft |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Aber gut - ich tus, weil ich wirklich gespannt auf den Unterschied zwischen Vergesellschaftlichung und Verstaatlichung bin. |
Den wirst du in dem Zitat aber nicht finden. Aber gut, dann sage ich eben selbst ein paar Worte dazu.
Es gibt schon einen Unterschied, ob ein zentraler staatlicher Apparat die Wirtschaft plant oder ob die jeweils an einer Produktion Beteiligten lokal und direkt demokratisch über die Produktionsweise und über die Verwendung und Verteilung des Erwirtschafteten entscheiden und gegebenenfalls Entscheidungsträger mit Imperativem Mandat einsetzen. Ersteres scheint ja ohnehin irgendwie auf Dauer nich' zu gehen - das ist aber vielleicht auch ganz gut so. Nee, mal im Ernst: Verstaatlichung muss nicht zur Vergesellschaftung führen. Immerhin kann es sein, dass alles verstaatlicht wird und trotzdem auch weiterhin eine herrschende Klasse existiert, die dann eben den Staat direkt führt - à la 1984. Und umgekehrt muss Vergesellschaftung nicht unbeding zu Verstaatlichung führen, weil die Gesellschaft ja auch ohne weiteres andere Institutionen einrichten kann, zum Beispiel auf lokaler Ebene, direkt an den Orten der Produktion. Was mit "Vergesellschaftung" hier eigentlich gemeint ist, ist in Wirklichkeit Demokratisierung. Wirtschaft ist immer schon gesellschaftlich und die Demokratisierung (bzw. zunächst die Ausweitung demokratischer Arbeitermitbestimmung) nimmt ihr nur ihren Klassencharakter. Und das betrifft ja auch nur die Orte in der Wirtschaft, an denen Hierarchien bestehen. Ich hab' z.B. nicht grundsätzlich was gegen Märkte. Nur müssen sich Händler und Kunde schon auf gleicher Augenhöhe als gleichwertige Handelspartner begegnen können. D.h. es muss z.B. Transparenz bestehen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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sinnfrei Sinnfreie Botschafterin
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 124
Wohnort: CH
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(#920160) Verfasst am: 28.01.2008, 13:58 Titel: Re: .- |
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AXO hat folgendes geschrieben: |
ach herrje....
versteh einer die Frauen  |
*ignore*
AXO hat folgendes geschrieben: |
nu sahs grad mal so aus als wäre wer offen für Anegungen und doch machts grad wieder nen kleines bissi nen eingschnappten Eindruck
(ähm - sinnfrei - sei so nett und WIEDERLEG mich da - ja? - thanx ) |
selbstverständlich mit eingeschnapptsein hat das nix zu tun. ich hab ja auch nicht gesagt, dass ich gar nicht mehr an dieser diskussion teilnehmen werde sondern:
sinnfrei hat folgendes geschrieben: | also leute
(...) werde höchstwahrscheinlich kaum zeit haben, um mich dieser diskussion noch in diesem masse zu widmen. |
soviel dazu.
AXO hat folgendes geschrieben: |
kurz - ich bin mir immer noch sicher zu wissen worauf Du hinaus wolltest
und ein ernsthaftes Problem der meisten Denker hier ist, das sie ablehnen wo ihnen ETWAS nicht passt und den Rest gar nicht mehr registrieren. |
ich bin mehr träumerin
und sicher gab's hier auch äusserungen die ich etwas "angreifend" empfunden habe, aber ich habe mich bemüht, meinen blickwinkel zu erweitern und das potentielle Wissen anderer zu respektieren.
dennoch wird es immer wieder zu Grundsatzfragen kommen (sei das nun moralisch oder wirtschaftlich), welche stark davon abhängen, welche werte man vertritt und dies ist nicht alleine abhängig von wissen.
Das sind meiner Meinung nach Fragen, auf die man hier im kleinen Kreis keine Antworten finden wird.- und selbst wenn; der Rest der Welt denkt unter umständen anders. Eine "globale allumfassende Diskussion" zu diesem Thema könnte zumindest aufschluss darüber geben, wo die mehrheit liegt, .-aber naja,.- ist ja a) auch nicht so einfach zu bewerkstelligen und b) global gesehen besteht eine minderheit vielleicht immer noch aus zig millionen menschen.
Und ich hoffe (im sinne von "hoffentlich bin ich da nicht die einzige"), viele hier können auch unmöglich noch unterschheiden, ob es nun darum geht, die eigene Ansicht mit allen mitteln zu verteidigen oder gemeinsam nach einem idealen konsens, *etwas pefekterem* (um das jetzt mal so auszudrücken) zu streben und Werte mal Werte sein zu lassen.
Lange Rede kurzer Sinn: ich bemühe mich nach wie vor, auch wenn mir ETWAS nicht passt, nicht gleich den rest zu ignorieren; aber mir stellt sich viel mehr die Frage: inwiefern ist ein Mensch überhaupt fähig dazu, eine diskussion um der diskussionwillen von einem echten austausch zur gemeinsamen weiterentwicklung zu unterscheiden - insbesondere in Moralfragen...?
AXO hat folgendes geschrieben: |
Kurz ->>> wenn Du Deine Ziele auch ohne das was andere als Faschoscheiße bezeichnen,
erzielen könntest, wäre doch alles okay - oder??? |
ich weiss nicht mal was die leute mit "faschoscheisse" meinen. und primär geht es mir ohnehin ja nur um das ziel . .- dass ich nicht über das nötige wissen verfüge, um die mittel und wege zu wählen, daraus hab ich nun wirklich nie ein geheimnis gemacht
AXO hat folgendes geschrieben: |
Natürlich kannst Du auch ganz alleine DEINE Gesellschaft im stillen Kämmerlein erschaffen,
wunder Dich dann aber nicht wider,
wenn das Erschaffene nur DEINE Gesellschaft ist und kein anderer so wie sie ist haben will  |
ich habe nicht vor etwas konkret zu "erschaffen" (höchstens prägen, ich denke das ist schon das höchste der Gefühle). im grossen und ganzen steht einer konkreten umsetzung (egal welcher veränderung und egal in welche richtung) nach wie vor unwahrscheinlich vieles im Wege und mir ist auch klar, dass im stillen Kämmerlein nichts erreicht wird (aber vielleicht auf freigeisterhaus.de oder auf sinnfrei.ch (sprich nutzung der bestehenden infrastruktur) oder im Gespräch mit anderen Leuten) um zumindest unter umständen im idealfall und mit etwas glück vielleicht ein quäntchen dazu beigetragen zu haben, eine gesellschaft in diese richtung zu fördern.
nur weil ein paar punks aufm bahnhofsgelände rumlungern (sprich: ihre werte ausleben) heisst ja das auch nicht dass sie Anarchie erschaffen.
AXO hat folgendes geschrieben: |
und red Dich nicht auf Arbeit raus - die haben wir alle und 30 min Zeit am Tag für ein oder 2 Posts hat JEDER.
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richtig, für 2 posts,.- aber nicht für 15 posts am tag
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#920190) Verfasst am: 28.01.2008, 14:19 Titel: |
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@Tarvoc - ich schätz mal da hat der ausdruck Vergesellschaftung für ein Mißverständnis gesorgt.
Ich hatte diesbezüglich tatsächlich DIE Gesellschaft als solche im Sinn.
Was Du meinst hätte ich dann eher Verkollektivierung genannt - der Unterscheidung zu
derzeit üblichen Firmen wegen, welche in der Mehrzahl ja auch gesellschaftliche Eigentümer
haben (nur das eben in der Regel nicht die Arbeitnehmer die Gesellschafter sind)
Hört sich im Prinzip gut an, zumal ich jemand bin der (noch auf lange Sicht) die Marktwirtschaft
einer zentralen Planwirtschaft vorziehen täte.
Dein Modell ist irgendwie ja so ähnlich, wie mein Vorschlag des Zusammenschlusses von Freelancern.
Im Prinzip nix weiter als ne Genossenschaft. -
m.E. die interessanteste und vorerst gerechtest mögliche zukünftige Betriebsform sofern man an
Veränderung der bestehenden Eigentumsverhältnisse interessiert ist.
Vor allem auch eine Alternative welche man auch unter den bestehenden gesellschaftlichen
Verhältnissen bereits völlig problemlos gründen kann.
Darüber zu diskutieren ist somit eigentlich gar nicht nötig -> machen! und möglichst besser
sein als die bestehenden Firmen. Dann löst sich das Problem über kurz oder lang von allein
Was allerdings die gleiche Augenhöhe zwischen Käufer und Verkäufer betrifft
Dein Transparenzanliegen scheint mir sehr Käufergeprägt.
Mag zwar sein das eine Offenlegung sämtlicher Kalkulationen so einige Überraschungen
offenbaren würde. Im Grunde genommen entscheidet aber auch dann jeder Käufer ob
er das Produkt zum angebotenen Preis haben will oder eben nicht.
Daran ändert sich nix wenn die kakulierten Gewinnspannen offen liegen.
Im Grunde genommen brauchst Du ja dazu auch derzeit schon nur die Geschäftberichte
einer Firma mit der Verkaufszahl zu vergleichen um zu wissen wieviel Gewinn in einem
Produktpreis enthalten ist. Würdest Du aber auf den Kauf z.B. eines Autos oder PC verzichten
nur weil Du weißt, was am Ende für die Firma dabei rausspringt?
Wenn ja brauchste auch jetz schon nur auf Produkte der großen Markenkonzerne mit
jährlich neuen Rekordgewinnmarken verzichten (ums mal ganz grob auszudrücken).
Der meißte Mehr"wert" versickert aber eh in den Handelsspannen.
Aus Verkäufersicht muß ich Dir allerdings sagen, das ich um vieles mehr an gleicher
Augenhöhe mit dem Kunden interessiert bin.
Ich MUß Produkte verkaufen - der Kunde hingegen ist nur bei elementarsten Existenzgrundlagen
GEZWUNGEN sein Geld auszugeben.
Geld ausgeben ist somit sehr viel einfacher als Produkte an den Mann zu bringen.
Von gleicher Augenhöhe (im Sinne von Machtverhältnis) kann nicht im geringsten
die Rede sein - zum Nachteil des VERkäufers allerdings
Das liegt aber weniger im Wesen der Gesellschaft begründet als viel mehr im Wesen
seiner Funktionsgrundlage -> GELD.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#920299) Verfasst am: 28.01.2008, 16:44 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: | Hört sich im Prinzip gut an, zumal ich jemand bin der (noch auf lange Sicht) die Marktwirtschaft einer zentralen Planwirtschaft vorziehen täte. |
Naja, der Streit verläuft ohnehin nicht zwischen Markt und Plan. In jeder Wirtschaft gibt es immer sowohl Marktelemente als auch von irgendwem geplante Elemente.
AXO hat folgendes geschrieben: | Vor allem auch eine Alternative welche man auch unter den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen bereits völlig problemlos gründen kann. |
Jo. Mir kommt es eben darauf an, die Gesellschaft komplett in eine solche Richtung zu kippen. Durch die Strategie, die Wallerstein vorschlägt, werden ja über kurz oder lang auch die bestehenden Unternehmen in eine solche Richtung gekippt, jedenfalls wenn sie konsequent durchgezogen wird. Gerade bei den großen internationalen Unternehmen ist das m.E. am meisten geboten, aber natürlich auch am schwierigsten.
AXO hat folgendes geschrieben: | Würdest Du aber auf den Kauf z.B. eines Autos oder PC verzichten nur weil Du weißt, was am Ende für die Firma dabei rausspringt? |
Es geht ja nicht nur darum. Tranzparenz betrifft ja z.B. auch die Weisen der Produktion, also z.B. wie die Arbeiter behandelt werden oder ob irgendwelche umweltunfreundliche Stoffe bei der Produktion verwendet wurden - oder zum Beispiel auch ob Hardware, die in zwei Jahren herauskommen wird, absichtlich inkompatibel mit meinem System gebaut wird (sodass ich mir dann einen komplett neuen Rechner kaufen muss) oder nicht. Solche Fälle gibt es in der PC-Branche nämlich wirklich.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#920326) Verfasst am: 28.01.2008, 17:33 Titel: |
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AXO hat folgendes geschrieben: |
Aus Verkäufersicht muß ich Dir allerdings sagen, das ich um vieles mehr an gleicher
Augenhöhe mit dem Kunden interessiert bin.
Ich MUß Produkte verkaufen - der Kunde hingegen ist nur bei elementarsten Existenzgrundlagen
GEZWUNGEN sein Geld auszugeben.
Geld ausgeben ist somit sehr viel einfacher als Produkte an den Mann zu bringen.
Von gleicher Augenhöhe (im Sinne von Machtverhältnis) kann nicht im geringsten
die Rede sein - zum Nachteil des VERkäufers allerdings
Das liegt aber weniger im Wesen der Gesellschaft begründet als viel mehr im Wesen
seiner Funktionsgrundlage -> GELD. | das liegt mMn weniger an dem Phänomen Geld sondern primär an dem Phänomen ->KONKURRENZ
Du konkurrierst mit anderen Anbietern um für dein Produkt einen Absatz zu erreichen genau wie vorher dein Käufer es tat (ob er selbst dabei Absatz für eigene Produkte oder seine Dienstleistung: "Arbeitskraft" suchte spielt dabei keine Rolle)
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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sinnfrei Sinnfreie Botschafterin
Anmeldungsdatum: 23.01.2008 Beiträge: 124
Wohnort: CH
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(#920705) Verfasst am: 29.01.2008, 08:18 Titel: Re: Gerechtigkeits-Utopien vs. Wissenschaft |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Es gibt schon einen Unterschied, ob ein zentraler staatlicher Apparat die Wirtschaft plant oder ob die jeweils an einer Produktion Beteiligten lokal und direkt demokratisch über die Produktionsweise und über die Verwendung und Verteilung des Erwirtschafteten entscheiden |
wenn der staatliche apparat doch bloss von menschen geführt wird, welche ebenfalls nur käufer und verkäufer sind, dann bringt dies doch den grossen vorteil, dass also auch der käufer was zu sagen hat (mal abgesehen davon, dass alle entscheidungen demokratisch vom volk gefällt werden, bzw. das volk wird zu den aktionären selbst)... und vor allem: wie sollte der staat denn (ausgehend von der utopischen gesellschaft... oder ist das thema nun abgehakt?) die geldmengen einnehmen, welche eben für Bildung, Information etc. eingesetzt werden können.- Steuern? und vor allem: konkurrenz ist in jeder hinsicht gefährlich, da es die leute immer dazu verleiten wird, mehr zu wollen als sie haben, weil sie ja ständig angst haben, dass ihnen das, was sie haben, nicht bleiben wird... und dies fördert meines erachtens nach eine negativschleife die in der gleichen geldgier endet, wie das momentane system. seh ich da was falsch?
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#920886) Verfasst am: 29.01.2008, 14:17 Titel: Re: Gerechtigkeits-Utopien vs. Wissenschaft |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Was soll denn diese ewige Fokussierung auf Lohn-Verteilungsfragen? |
Ist das (auch) an mich gerichtet? Naja, ich sprach ja eigentlich nicht von Lohnverteilung, sondern habe versucht, Lohnarbeit generell zu kritisieren. Aus meiner Sicht ist in der Lohnarbeit die Differenz zwischen erwirtschaftetem Wert und gezahltem Lohn, also die Abschöpfung des Mehrwerts durch Dritte, bereits strukturell angelegt. |
Ja, das sind zwei verschiedene Dinge:
a) die Verteilung des Lohns unter den Lohnabhängigen und
b) die Verteilung zwischen Lohnsumme und Mehrwertsumme.
Sicherlich liegt es im Lohnsystem begründet, dass "Mehrwert durch Dritte abgeschöpft" wird.
Soll aber die Alternative zum Lohnsystem darin bestehen, dass der Mehrwert nicht mehr durch Dritte abgeschöpft wird?
Soll dann also die Wertsteigerung des Produkts den Produzenten, also den Lohnarbeitenden ganz gehören?
Dies wäre nach wie vor ein Lohnsystem. Denn ob nun der Kapitalist in einer Holzhütte wohnt und der Arbeiter in einem Palast ändert nichts an deren Funktions- und Machtverhältnis.
Dazu passt übrigens - glaube ich - folgendes Zitat ganz gut:
Zitat: | Marx hat die internationale Organisation der Arbeiterbewegung, in der auch Gewerkschaften vertreten waren, selbst zum Mittel der Einflußnahme auf die Trade Unions gemacht. In seinen Vorträgen vor den Mitgliedern des Zentralrats hat er ausgeführt:
Gleichzeitig und ganz unabhängig von der allgemeinen Fron, die das Lohnsystem einschließt, sollte die Arbeiterklasse die endgültige Wirksamkeit dieser tagtäglichen Kämpfe nicht überschätzen. Sie sollte nicht vergessen, daß sie gegen Wirkungen kämpft, nicht aber gegen die Ursachen dieser Wirkungen; daß sie zwar die Abwärtsbewegung verlangsamt, nicht aber ihre Richtung ändert; daß sie Palliativmittel anwendet, die das Übel nicht kurieren. Sie sollte daher nicht ausschließlich in diesem unvermeidlichen Kleinkrieg aufgehen ... Sie sollte begreifen, daß das gegenwärtige System bei all dem Elend, das es über sie verhängt, zugleich schwanger geht mit den materiellen Bedingungen und den gesellschaftlichen Formen, die für eine ökonomische Umgestaltung der Gesellschaft notwendig sind. Statt des konservativen Mottos: „Ein gerechter Lohn für ein gerechtes Tagewerk!“ sollte sie auf ihr Banner die revolutionäre Losung schreiben: „Nieder mit dem Lohnsystem!“
Als Beschluß legte er den Mitgliedern u.a. folgende Formulierung vor
Gewerkschaften tun gute Dienste als Sammelpunkt des Widerstandes gegen die Gewalttaten des Kapitals. Sie verfehlen ihren Zweck zum Teil, sobald sie von ihrer Macht einen unsachgemäßen Gebrauch machen. Sie verfehlen ihren Zweck gänzlich, sobald sie sich beschränken, einen Kleinkrieg gegen die Wirkungen des bestehenden Systems zu führen, statt gleichzeitig zu versuchen, es zu ändern, statt ihre organisierten Kräfte zu gebrauchen als Hebel zur schließlichen Befreiung der Arbeiterklasse, d.h. zur endgültigen Abschaffung des Lohnsystems.
(Ähnliche Ausführungen enthalten Engels’ Artikel: Ein gerechter Tagelohn für ein gerechtes Tagewerk, MEW19, S.247ff., Das Lohnsystem, MEW19, S.251ff., und Die Trade Unions I, II, MEW19, S.254ff.)
http://www.marxists.de/workmvmt/becker/megew4.htm
|
Der Punkt ist hier, dass Verteilungskämpfe auf bloß trade-unionistischem Niveau zum einen nie endende Sysiphos-Anstrengungen immer neuer Generationen Lohnabhängiger sind und zum anderen die "materiellen Bedingungen und gesellschaftlichen Formen, die für eine ökonomische Umgestaltung der Gesellschaft notwendig sind" und mit denen diese Gesellschaft "schwanger geht" überhaupt nicht in den Blick nehmen.
Das will heissen, dass die destruktiven Kräfte der bürgerlichen Ökonomie ihre Ursache darin haben, dass die technisch-organisatorischen und wissenschaftlichen Potenziale der Menschheit ebenso bloß Mittel zur Erzeugung von Mehrwert und Profit sind wie auch der Lohnarbeiter nur Mittel, also angewendetes Objekt ist.
Statt dessen gilt es, die Mittel in die Hände zu bekommen, damit die menschliche Gesellschaft für menschliche Zwecke produziert und das heisst als Subjekte.
Dadurch verschwindet der Mehrwert an sich. Er wird nicht anders angeeignet, das Wertgesetz selber ist nichts anderes als Ausdruck eines gesellschaftlichen Verhältnisses, d.h. der Stellung verschiedener Gruppen zu den Produktionsmitteln, auch zum Staat.
Trotzdem ist natürlich die Strategie von Wallerstein, nach der international koordinierte Arbeiterkämpfe dem Kapital überall auf der Welt das Leben schwer machen sollen, eine interessante Sache. Ich halte das für absolut notwendig und es würde dazu beitragen, eine politisierte Arbeiter- und Angestelltenbewegung im globalen Maßstab zu schaffen bzw. zu fördern.
Nur ist bei Wallerstein des öfteren kritisiert worden, dass er den Nord-Süd-Konflikt über den Kapital-Arbeit-Konflikt stellt. Dennoch finde ich seine praktischen Schlußfolgerungen gut und richtig.
@sinnfrei: mein marxistischer Ansatz besteht darin, nicht bloß Dinge, die Menschen stören administrativ zu begegnen (zu verbieten), sondern zu analysieren, wo bereits in dieser Gesellschaft Dinge vorbereitet sind, um alles insgesamt besser, vernünftiger und bedürfnisorientierter - kurz demokratischer - zu organsieren.
Also nicht der Welt irgend welche Ideen überzustülpen, sondern längst real=objektiv (und nicht bloß im Kopf) vorhandene Tendenzen und Potenziale der heutigen Gesellschaft zu erkennen und zu realisieren.
@AXO: Und dies nicht auf der Ebene des Betriebes, sondern auf gesamtgesellschaftlicher Ebene (auch über den Nationalstaat hinaus).
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#920895) Verfasst am: 29.01.2008, 14:43 Titel: Re: Gerechtigkeits-Utopien vs. Wissenschaft |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Also nicht der Welt irgend welche Ideen überzustülpen, sondern längst real=objektiv (und nicht bloß im Kopf) vorhandene Tendenzen und Potenziale der heutigen Gesellschaft zu erkennen und zu realisieren. |
Davon red ich die ganze Zeit schon.
Zitat: |
@AXO: Und dies nicht auf der Ebene des Betriebes, sondern auf gesamtgesellschaftlicher Ebene (auch über den Nationalstaat hinaus). |
auf jeden Fall
aber wenn Du das
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Also nicht der Welt irgend welche Ideen überzustülpen, sondern längst real=objektiv (und nicht bloß im Kopf) vorhandene Tendenzen und Potenziale der heutigen Gesellschaft zu erkennen und zu realisieren. |
willst,
muß man irgendwo, irgendwann,irgendwie ja auch mal damit anfangen
und das tut man sinnvollster Weise nicht indem man als erstes mal proklamiert,
das man damit das ganze Weltwirtschaftsystem zu unterlaufen gedenkt
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#920899) Verfasst am: 29.01.2008, 14:51 Titel: |
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DeHerg hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
Aus Verkäufersicht muß ich Dir allerdings sagen, das ich um vieles mehr an gleicher
Augenhöhe mit dem Kunden interessiert bin.
Ich MUß Produkte verkaufen - der Kunde hingegen ist nur bei elementarsten Existenzgrundlagen
GEZWUNGEN sein Geld auszugeben.
Geld ausgeben ist somit sehr viel einfacher als Produkte an den Mann zu bringen.
Von gleicher Augenhöhe (im Sinne von Machtverhältnis) kann nicht im geringsten
die Rede sein - zum Nachteil des VERkäufers allerdings
Das liegt aber weniger im Wesen der Gesellschaft begründet als viel mehr im Wesen
seiner Funktionsgrundlage -> GELD. | das liegt mMn weniger an dem Phänomen Geld sondern primär an dem Phänomen ->KONKURRENZ |
nicht wirklich. Ein kapitalistischen Marktsystem konkurriert um GELD,
nicht um das Hervorbringen des besten Produktes.
Auch wenn mein Produkt konkurrenzlos wäre, bin ich trotzdem gezwungen es zu verkaufen
um meinen Lebenserhalt zu decken und meine Produktionsmöglichkeiten zu finanzieren.
Nicht aber zwingt den Geldinhaber mein Produkt zu KAUFEN.
Selbst wenn ich der einzige Kühlschrankanbieter der Welt wäre - könnten alle Geldinhaber
trotzdem entscheiden auf Kühlschränke komplett zu verzichten.
Ich kann aber nicht entscheiden auf ihr Geld zu verzichten
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#920905) Verfasst am: 29.01.2008, 15:11 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: | Hört sich im Prinzip gut an, zumal ich jemand bin der (noch auf lange Sicht) die Marktwirtschaft einer zentralen Planwirtschaft vorziehen täte. |
Naja, der Streit verläuft ohnehin nicht zwischen Markt und Plan. In jeder Wirtschaft gibt es immer sowohl Marktelemente als auch von irgendwem geplante Elemente. |
absolut korrekt.
Ich meinte deshalb ja auch ausdrücklich ZENTRALE Planwirtschaft.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Vor allem auch eine Alternative welche man auch unter den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen bereits völlig problemlos gründen kann. |
Jo. Mir kommt es eben darauf an, die Gesellschaft komplett in eine solche Richtung zu kippen. Durch die Strategie, die Wallerstein vorschlägt, werden ja über kurz oder lang auch die bestehenden Unternehmen in eine solche Richtung gekippt, jedenfalls wenn sie konsequent durchgezogen wird. Gerade bei den großen internationalen Unternehmen ist das m.E. am meisten geboten, aber natürlich auch am schwierigsten. |
Um eine Gesellschaft auszuhebeln bedarf es m.E. einer Strategie, welche keine IST.
Tatsächlich strategische Entwicklungen werden erkannt und bekämpft bevor sie relevante
Wirkung zeigen können.
Davon abgesehn ist gemeinschaftliches zielgerichtetes Handeln in dieser Gesellschaft
sowieso ein komplettes Fremdwort.
Du müßtest die Leute komplett übertölpeln, wenn Du sie dazu bewegen wolltest.
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: | Würdest Du aber auf den Kauf z.B. eines Autos oder PC verzichten nur weil Du weißt, was am Ende für die Firma dabei rausspringt? |
Es geht ja nicht nur darum. Tranzparenz betrifft ja z.B. auch die Weisen der Produktion, also z.B. wie die Arbeiter behandelt werden oder ob irgendwelche umweltunfreundliche Stoffe bei der Produktion verwendet wurden - oder zum Beispiel auch ob Hardware, die in zwei Jahren herauskommen wird, absichtlich inkompatibel mit meinem System gebaut wird (sodass ich mir dann einen komplett neuen Rechner kaufen muss) oder nicht. |
verstanden. Jepp, das wäre wünschenswert, weil sich dann ehrliche, faire Anbieter von
Geldmachern unterscheiden ließen.
Zitat: | Solche Fälle gibt es in der PC-Branche nämlich wirklich. |
nicht nur in der PC-Branche. Die nächste Produktgeneration liegt längst in den Schubladen,
wenn die Leute sich auf das neueste vom neuesten stürzen
und dieser ewige Wettlauf kann überhaupt nur funktionieren wenn möglichst nichts mit dem
alten kompatibel ist.
VERKAUFEN ist nunmal die einzige Motivation, welche es in dieser Wirtschaft gibt.
Robuste, langlebige Produkte, welche kompatibel und updatefähig sind wären diesen
Anspruch gegenüber kontraproduktiv.
allerdings aber Umwelt- und Ressourcenschonend - aber um letzteres gehts nur
den Lippenbekenntnissen nach - solange, eine VERBRAUCHSorientierte Ökonomie
nicht restlos beseitigt wird.
Es ließen sich ne Menge Produktgruppen baukastensystemartig, kompatibel und updatefähig
konstruieren und gestalten,
Eine solche Entwicklungsstrategie würde aber zur Folge haben das man skuzessiv immer
weniger anstatt immer mehr produziert.
Solange GELD als einziges Produktionziel über allem anderen steht, dürfte das also nicht
zu erwarten sein.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#920913) Verfasst am: 29.01.2008, 15:27 Titel: |
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Also Kudos einführen?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#920915) Verfasst am: 29.01.2008, 15:33 Titel: |
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Damit ist nichts gebessert denke ich. Wie man Geld nennt ist unterm Strich völlig egal,
solange es wie Geld funktioniert
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#920941) Verfasst am: 29.01.2008, 16:14 Titel: Re: .- |
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sinnfrei hat folgendes geschrieben: | AXO hat folgendes geschrieben: |
ach herrje....
versteh einer die Frauen  |
*ignore* |
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
kurz - ich bin mir immer noch sicher zu wissen worauf Du hinaus wolltest
und ein ernsthaftes Problem der meisten Denker hier ist, das sie ablehnen wo ihnen ETWAS nicht passt und den Rest gar nicht mehr registrieren. |
ich bin mehr träumerin  |
Das hatte ich befürchtet
Im Prinzip wird zwar eh nie was anders, wenn Menschen nicht
wieder lernen zu träumen,
aber den Träumern fehlt meißt die Realitätsnähe,
während die reinen Realisten eher resignieren und sich zu reinen Hypothetikern entwickeln
Letztlich träumen also alle - aber keine tut was
Zitat: |
und sicher gab's hier auch äusserungen die ich etwas "angreifend" empfunden habe, aber ich habe mich bemüht, meinen blickwinkel zu erweitern und das potentielle Wissen anderer zu respektieren. |
So hatte ich Dein Auftreten hier auch verstanden.
Zitat: |
dennoch wird es immer wieder zu Grundsatzfragen kommen (sei das nun moralisch oder wirtschaftlich), welche stark davon abhängen, welche werte man vertritt und dies ist nicht alleine abhängig von wissen. |
naja - ich sag immer wenn all das wissen auch was nützen täte, täten wir längst im
Paradies leben
Allerdings sollte man sich schon im klaren darüber sein, das die ökonomisch Basis einer
Gesellschaft uneingeschränkt alle anderen Faktoren beeinflußt - LEIDER auch moralische.
Dem versuchten frühere Gesellschaften vermutlich mit extrem strengen moralischen
(religösen) Maßstäben zu begegnen. Wie die Geschichte aber zeigt, nützt selbst das nicht,
wenn gerade die Vorbilder einer Gesellschaft sich mittels ihrer ökonomischen Basis von
der nur theoretisch allgemeinverbindlichen Moral loskaufen können.
Daraus leitet sich auch zum Teil meine Abneigung gegen Verbote ab.
Sie laufen letztlich nur darauf hinaus, das sie Privilegien für diejenigen schaffen,
welche sie zu umgehen vermögen.
An der gesellschaftsdominierenden ökonomischen Basis anzusetzen um Moral zu transportieren,
Verbote zu vermeiden und nachahmenswert erscheinende Privilegien abzuhauen,
halte ich da für bedeutend sinnvoller.
umgekehrt hats schließlich ja auch funktioniert
Zitat: |
Das sind meiner Meinung nach Fragen, auf die man hier im kleinen Kreis keine Antworten finden wird.- und selbst wenn; der Rest der Welt denkt unter umständen anders. Eine "globale allumfassende Diskussion" zu diesem Thema könnte zumindest aufschluss darüber geben, wo die mehrheit liegt, .-aber naja,.- ist ja a) auch nicht so einfach zu bewerkstelligen und b) global gesehen besteht eine minderheit vielleicht immer noch aus zig millionen menschen. |
naja - daher ja meine Anregung die Überlegung mal mit NULL anzufangen -> was WILL und was BRAUCHT der Mensch.
Sofern man viele sehr verschiedene Leute aus sehr verschiedenen Gegenden der Welt kennt
und sich mit diesen Unterhält,
staunt man recht bald, wie grundähnlich darin doch alle sind - nur meint halt jeder einen anderen
Weg dahin zu kennen um zu erreichen was er will und was er braucht.
Daraus folgt m.E. - wenn Du analysiert hast, was die Leute im Grunde alle wollen,
brauchst Du sie über den Weg dahin nicht mehr zu befragen,
sondern eine Gesellschaft konstruieren, welche die einheitlichen Grundbedürfnisse möglichst
ohne viele Umwege zu erfüllen in der Lage ist
und obendrein ausreichend Freiheit zur individuellen Fortentwicklung bietet.
Zitat: | Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde.
Henry Ford
Gründer von Ford und Autopionier |
Zitat: |
Und ich hoffe (im sinne von "hoffentlich bin ich da nicht die einzige"), viele hier können auch unmöglich noch unterschheiden, ob es nun darum geht, die eigene Ansicht mit allen mitteln zu verteidigen oder gemeinsam nach einem idealen konsens, *etwas pefekterem* (um das jetzt mal so auszudrücken) zu streben und Werte mal Werte sein zu lassen. |
Die Konsensfähigkeit scheint mir generell sehr gering und mir scheint das dafür im
erheblichen Maße spezialisierter Perfektionsdrang verantwortlich ist.
m.E. benötigen wir aber erstmal einen möglichst unpeferkten verallgemeinernden
Grundlagenkonsens - den man dann gemeinsam sukzessive perfektionieren kann
(allerdings auch das nicht über die vernünftige Grenze ab der Weiterentwicklungspotential
beschnitten würde hinaus)
Zitat: |
Lange Rede kurzer Sinn: ich bemühe mich nach wie vor, auch wenn mir ETWAS nicht passt, nicht gleich den rest zu ignorieren; aber mir stellt sich viel mehr die Frage: inwiefern ist ein Mensch überhaupt fähig dazu, eine diskussion um der diskussionwillen von einem echten austausch zur gemeinsamen weiterentwicklung zu unterscheiden - insbesondere in Moralfragen...? |
nicht nur in Moralfragen -> m.E. zunehmend weniger, weil er letzteres zunehmend weniger kennt,
sondern gewohnt ist in einer Welt zu leben, die ihm von klein auf lehrt sich gegen andere durchsetzen
zu müssen
und in der Diskussionen hauptsächlich um der Diskussion willen geführt werden,
weil eh keiner GLAUBT wirklich was ändern zu können.
Diskussionen sind in erster Linie Frustabbau - von konstruktiver Diskussionskultur
kann nicht die Rede sein
was uns aber nicht davon abhalten sollte, den Trend entgegen zu wirken
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Kurz ->>> wenn Du Deine Ziele auch ohne das was andere als Faschoscheiße bezeichnen,
erzielen könntest, wäre doch alles okay - oder??? |
ich weiss nicht mal was die leute mit "faschoscheisse" meinen. und primär geht es mir ohnehin ja nur um das ziel . .- dass ich nicht über das nötige wissen verfüge, um die mittel und wege zu wählen, daraus hab ich nun wirklich nie ein geheimnis gemacht  |
so hab ich Dich auch verstanden. Du siehst aber das nicht nur ich allergisch gegen das Wort ->>> VERBOT bin,
also sollte man tatäschlich versuchen Verbote zu vermeiden
Zitat: |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Natürlich kannst Du auch ganz alleine DEINE Gesellschaft im stillen Kämmerlein erschaffen,
wunder Dich dann aber nicht wider,
wenn das Erschaffene nur DEINE Gesellschaft ist und kein anderer so wie sie ist haben will  |
ich habe nicht vor etwas konkret zu "erschaffen" (höchstens prägen, ich denke das ist schon das höchste der Gefühle). im grossen und ganzen steht einer konkreten umsetzung (egal welcher veränderung und egal in welche richtung) nach wie vor unwahrscheinlich vieles im Wege |
och - ich find sooo sehr unmöglich ist das alles gar nicht und zumindest beim Denken
und theoretisieren,
sollte man sich Größe nicht versagen. Gesellschaften haben schließlich früher nur "Götter"
auf dem Reißbrett erstellt,
weil man nur diesen die dazu nötige Übersicht unterstellen konnte.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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