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Die Inquisition im Licht der Kuschel-Historiker
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#926009) Verfasst am: 05.02.2008, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:

Man sollte anerkennen, dass er immerhin nicht Hitler genannt hat.

Na, vielleicht hat man hehehe mal gesagt, daß Hitler kein Atheist, sondern Katholik war. Und das ist ihm freilich peinlich: So paßt Hitler in keine von hehehes Schubladen.
Lenin, Stalin, Mao, Pol Pot usw waren immerhin ehrlich: Sie haben sich nicht hinter einer Religion verschanzt, wie andere große Heuchler vor ihnen, die im Namen Gottes und der heiligen Jungfrau morden ließen. Wie Mussolini und Tilly.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#926027) Verfasst am: 05.02.2008, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde gerne in einem atheistischen Staat wie Schweden, Dänemark, Norwegen oder Finnland leben.

Nirgendwo sonst so viele Atheisten, nirgendwo sonst so niedrige Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Rassismus, Umweltverschmutzung und ein gutes Gesundheitssystem.
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blaue fee
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Anmeldungsdatum: 22.10.2007
Beiträge: 276

Beitrag(#926030) Verfasst am: 05.02.2008, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Art von selbstgefälligen sich als besserer Mensch fühlen ist hier wieder mal zum Kotzen. Schon klar, dass das Mittelalter nicht unseren heutigen Standards gerecht wird. Die Kirche war aber oft die einzige Ordnungsmacht, die sich einigermaßen an ein Rechtssystem hielt.

Nur wenige wurden tatsächlich von der Kirche verurteilt, und diese meistens zu recht. Die Gruselgeschichten gehen eher auf die weltlichen Handlanger de lokalen Fürsten zurück, die den christlichen Glauben für ihre Zwecke eingespannt haben.

Wikipeda hat folgendes geschrieben:
Die Inquisitionsprozesse waren im Vergleich zur späteren Hexenverfolgung (auch in protestantischen Gegenden) im zeitgenössischen Rechtswesen verhältnismäßig fair. Ein Angeklagter hatte z. B. das Recht, seine Feinde aufzuzählen und wenn diese mit den Anklägern identisch waren, wurde die Anklage niedergeschlagen. Falsche Ankläger wurden hart bestraft. Die Mehrheit der Fälle wurde nicht mit dem Tod bestraft, sondern es wurden entweder gute Werke wie Gottesdienstbesuch, Stiftungen oder Wallfahrten, bisweilen aber auch harte Bußen verordnet. Teilnahme an Kreuzzügen, Geldbußen, Pranger oder das Tragen von Ketzerkreuzen (farbigen aufgenähten Stoffkreuzen) waren häufige Strafen. Die Todesstrafe durch Verbrennen war hauptsächlich für Ketzer vorgesehen, die ihrer Häresie abgeschworen und später neuerlich „rückfällig“ geworden waren.


So schreibt zum Beispiel über die viel beschimpfte spanische Organisation:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die spanische Inquisition lag als Sonderform der Inquisition und im Unterschied zu anderen Regionen beinahe vollständig in der Hand der Monarchen. Die römische Kurie hatte auf ihren Verlauf nur einen sehr begrenzten Einfluss.
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recital
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Anmeldungsdatum: 31.01.2004
Beiträge: 243
Wohnort: Wien

Beitrag(#926033) Verfasst am: 05.02.2008, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Die Kirche hat die Delinquenten an die Obrigkeit ausgeliefert, die dann mit voller Schärfe die Beschuldigten exekutiert hat.

Zuletzt bearbeitet von recital am 05.02.2008, 17:41, insgesamt einmal bearbeitet
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#926035) Verfasst am: 05.02.2008, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

recital hat folgendes geschrieben:
Wie kommst du darauf, dass die skandinavischen Staaten laizistisch sind?
Das habe ich ja nicht geschrieben - aber nirgendwo sonst leben so wenige Theisten.
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Latina
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Anmeldungsdatum: 28.07.2006
Beiträge: 934
Wohnort: Börn, Hellvetia

Beitrag(#926037) Verfasst am: 05.02.2008, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

blaue fee hat folgendes geschrieben:
Nur wenige wurden tatsächlich von der Kirche verurteilt, und diese meistens zu recht. Die Gruselgeschichten gehen eher auf die weltlichen Handlanger de lokalen Fürsten zurück, die den christlichen Glauben für ihre Zwecke eingespannt haben.


Stimmt! Bei den Hexen hat man es ja auch so gemacht, dass sie gefesselt und ins Wasser geworfen wurden. Schwammen sie obenauf hatte man den Beweis dass sie Hexen sind und verbrannte sie. Ersoffen sie, waren sie unschuldig und wurden nachträglich selig gesprochen. Ist doch voll fair! Cool
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blaue fee
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Anmeldungsdatum: 22.10.2007
Beiträge: 276

Beitrag(#926038) Verfasst am: 05.02.2008, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Latina hat folgendes geschrieben:
blaue fee hat folgendes geschrieben:
Nur wenige wurden tatsächlich von der Kirche verurteilt, und diese meistens zu recht. Die Gruselgeschichten gehen eher auf die weltlichen Handlanger de lokalen Fürsten zurück, die den christlichen Glauben für ihre Zwecke eingespannt haben.


Stimmt! Bei den Hexen hat man es ja auch so gemacht, dass sie gefesselt und ins Wasser geworfen wurden. Schwammen sie obenauf hatte man den Beweis dass sie Hexen sind und verbrannte sie. Ersoffen sie, waren sie unschuldig und wurden nachträglich selig gesprochen. Ist doch voll fair! Cool


Hast du eigentlich mein Post komplett gelesen? Hast du eigentlich schon irgendwann einmal in deinem leben, irgendeinen historisch qualifizierten text zur Inquisition gelesen? Oder lauschst du lieber Schauergeschichten aus dem ach so finsteren Mittelalter und der achs o boesen Kirche die an allen übel schuld war?

Führe doch bitte für deine geschauspielerte Empörung Beweismaterial an und... etwas differenzieren bei der Inquisition (nach Ort, Jahrhundert, leitende Organisation) hilft bei deiner Glaubwürdigkeit und lässt auf ein objektives und fundiertes Geschichtsverständnis schließen.
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Latina
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Anmeldungsdatum: 28.07.2006
Beiträge: 934
Wohnort: Börn, Hellvetia

Beitrag(#926039) Verfasst am: 05.02.2008, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

blaue fee hat folgendes geschrieben:

So schreibt zum Beispiel über die viel beschimpfte spanische Organisation:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die spanische Inquisition lag als Sonderform der Inquisition und im Unterschied zu anderen Regionen beinahe vollständig in der Hand der Monarchen. Die römische Kurie hatte auf ihren Verlauf nur einen sehr begrenzten Einfluss.


Weisst du, ich kann auch Wikipedia zitieren. Aber wenn schon dann vollständig, gell! Dein Zitat geht nämlich noch weiter:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die spanische Inquisition lag als Sonderform der Inquisition und im Unterschied zu anderen Regionen beinahe vollständig in der Hand der Monarchen. Die römische Kurie hatte auf ihren Verlauf nur einen sehr begrenzten Einfluss. Sie wurde 1478 durch die Katholischen Könige Ferdinand II. und Isabella I. eingerichtet, um solche Juden (so genannte Conversos) und Mauren (Moriscos) aufzuspüren und zu bestrafen, die öffentlich zum Christentum konvertiert waren, aber privat ihre vorherige Religion teilweise weiter ausübten und so per Definition Häretiker waren.
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recital
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Anmeldungsdatum: 31.01.2004
Beiträge: 243
Wohnort: Wien

Beitrag(#926046) Verfasst am: 05.02.2008, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Wortklaubereien, die hier zu lesen sind, machen mich wütend.

Tatsache ist, dass die vordem pazifistisch eingestellten Gläubigen so ab ca. 400, als sie die einzige und überdies vom Kaisertum unterstützte und forcierte Religionsgemeinschaft wurden, fortan die kriegerischen Geschäfte der Herrschenden voll mittrugen.

Weiters wurden seit dieser Zeit auch sämtliche "Abweichler" von der "wahren" Religion sowie die Heiden oder die "verstockten" Juden durch all die folgenden Jahrhunderte verfolgt, vertrieben oder umgebracht.

Allein der Kampf gegen die Arianer, wo es um die Bagatelle ging, ob Jesus Gottvater gleichgestellt ist oder ihm untergeordnet, löste einen europaweiten Krieg aus, der Generationen andauerte.

Im Mittelalter kamen dann noch die Hexen und Zauberer dazu und auch alle anderen, die sich nicht an die "wahre Religion" anpassen wollten oder konnten.

Die Reformation rief dann wiederum die Orthodoxen auf den Plan, die in einer unvorstellbaren Säuberungswelle, die den 30jährigen Krieg mitauslöste, ganz Europa verwüsteten.

Die Inquisition ... (s.oben)

Dann wurden sämtliche nicht säkularen Kunstwerke bekämpft oder gar vernichtet und durch die gregorianische Psalmodiererei ersetzt.

Fast alle Schriftsteller, Denker, Wissenschafter etc. landeten auf dem Index oder wurden mit dem Anathem belegt und exkommuniziert.

Durch all diese Zeiten wurden die Juden systematisch verfolgt und bekämpft, da sie ja Jesus ermordet hatten und diese Blutschuld auf ewig untilgbar ist.

Noch heute tobt der Kampf der Klerikalen gegen Homosexuelle - gerade heute sagten die spanischen Bischöfe der Regierung den Kampf an, da diese deren Lebensweise legalisierren wollen.

Und so geht es weiter, fort und fort, solange diese Leute noch etwas zu sagen haben.

Hätten sie in den letzten 200 Jahren noch immer die Macht des Mittelalters besessen, gäbe es heute keine Dramen von Shakespeare, Schiller oder Musikdramen von Wagner oder Richard Strauss.

Von den Denkern Nietzsche, Schopenhauer, Popper etc. ganz zu schweigen.
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blaue fee
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Anmeldungsdatum: 22.10.2007
Beiträge: 276

Beitrag(#926047) Verfasst am: 05.02.2008, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Latina hat folgendes geschrieben:
blaue fee hat folgendes geschrieben:

So schreibt zum Beispiel über die viel beschimpfte spanische Organisation:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die spanische Inquisition lag als Sonderform der Inquisition und im Unterschied zu anderen Regionen beinahe vollständig in der Hand der Monarchen. Die römische Kurie hatte auf ihren Verlauf nur einen sehr begrenzten Einfluss.


Weisst du, ich kann auch Wikipedia zitieren. Aber wenn schon dann vollständig, gell! Dein Zitat geht nämlich noch weiter:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die spanische Inquisition lag als Sonderform der Inquisition und im Unterschied zu anderen Regionen beinahe vollständig in der Hand der Monarchen. Die römische Kurie hatte auf ihren Verlauf nur einen sehr begrenzten Einfluss. Sie wurde 1478 durch die Katholischen Könige Ferdinand II. und Isabella I. eingerichtet, um solche Juden (so genannte Conversos) und Mauren (Moriscos) aufzuspüren und zu bestrafen, die öffentlich zum Christentum konvertiert waren, aber privat ihre vorherige Religion teilweise weiter ausübten und so per Definition Häretiker waren.


Sehr Gut! Du fängst an dich zu informieren.

Ich probiere jetzt mal Lernen durch Fragen:

Was schließt du daraus, dass die beiden Regierungsoberhäupter katholisch waren?
(a) dass alle Katholiken sadistische Schweine sind, die sich beim Foltern anderer einen Runterholen
(b) dass die katholische Kirche bei allen Schlimmen was passiert einfach mit unter der Decke stecken muss
(c) dass hier zwei machtgierige Monarchen am Werk waren, die auch über Leichen gingen um andere Interessengruppen auszuschalten (und wie fast alle anderen Europäer zu dieser Zeit zufällig katholisch waren)


Lösungshilfe: das mit dem "differenzieren" ein Post weiter oben war ernst gemeint



@recital:
Zwei Kritikpunkte:
Es fehlen historischen belege*, auch hier wäre es angebracht die verscheiden Machtinteressen zeitlich, örtlich und nach Institution aufzuschlüsseln.



*: Monty Phytons "Holy Grail" und Umberto Ecos "Der Name der Rose" zählen nicht.
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Latina
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Anmeldungsdatum: 28.07.2006
Beiträge: 934
Wohnort: Börn, Hellvetia

Beitrag(#926065) Verfasst am: 05.02.2008, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

blaue fee hat folgendes geschrieben:
Latina hat folgendes geschrieben:
blaue fee hat folgendes geschrieben:

So schreibt zum Beispiel über die viel beschimpfte spanische Organisation:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die spanische Inquisition lag als Sonderform der Inquisition und im Unterschied zu anderen Regionen beinahe vollständig in der Hand der Monarchen. Die römische Kurie hatte auf ihren Verlauf nur einen sehr begrenzten Einfluss.


Weisst du, ich kann auch Wikipedia zitieren. Aber wenn schon dann vollständig, gell! Dein Zitat geht nämlich noch weiter:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die spanische Inquisition lag als Sonderform der Inquisition und im Unterschied zu anderen Regionen beinahe vollständig in der Hand der Monarchen. Die römische Kurie hatte auf ihren Verlauf nur einen sehr begrenzten Einfluss. Sie wurde 1478 durch die Katholischen Könige Ferdinand II. und Isabella I. eingerichtet, um solche Juden (so genannte Conversos) und Mauren (Moriscos) aufzuspüren und zu bestrafen, die öffentlich zum Christentum konvertiert waren, aber privat ihre vorherige Religion teilweise weiter ausübten und so per Definition Häretiker waren.


Sehr Gut! Du fängst an dich zu informieren.

Ich probiere jetzt mal Lernen durch Fragen:

Was schließt du daraus, dass die beiden Regierungsoberhäupter katholisch waren?
(a) dass alle Katholiken sadistische Schweine sind, die sich beim Foltern anderer einen Runterholen
(b) dass die katholische Kirche bei allen Schlimmen was passiert einfach mit unter der Decke stecken muss
(c) dass hier zwei machtgierige Monarchen am Werk waren, die auch über Leichen gingen um andere Interessengruppen auszuschalten (und wie fast alle anderen Europäer zu dieser Zeit zufällig katholisch waren)


Lösungshilfe: das mit dem "differenzieren" ein Post weiter oben war ernst gemeint


Schätzchen, deine Überheblichkeit kannst du dir gerne sparen. Natürlich ist es unzulässig aus der Tatsache, dass die beiden Herrscher katholisch waren, den Schluss zu ziehen, dass alle Katholiken Inquisitoren waren; trotzdem ist und bleibt es eine Tatsache, dass der Katholizismus die Inquisition erfand, dass die Bibel und der Glaube an einen rachsüchtigen und eifersüchtigen Gott eine willkommene Rechtfertigung und auch der Grund für manch brutale Tat waren. Das kannst du drehen und wenden wie du willst.
Und wenn man sich die ganze katholische Kirche heute so anschaut, so muss man sagen dass sie sich nicht wirklich verändert hat; es wird immer noch gegen Anders- und Ungläubige gehetzt, gegen Frauen die abtreiben, gegen Menschen die verhüten, gegen Homosexuelle, ect.
Zum Glück haben die Pfaffen nicht mehr so viel zu sagen wie damals zu Zeiten der Inquisition.
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recital
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Anmeldungsdatum: 31.01.2004
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Beitrag(#926082) Verfasst am: 05.02.2008, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

@ blaue fee --

du fragst nach Belegen? Lies bitte die Werke von Lea, de Rosa, Deschner etc. Da findest du Belege zuhauf!

Wenn mich speziell Christgläubige nach Belegen fragen, bekomme ich einen Koller, denn gerade die glauben an Dinge, die historisch-wissenschaftlich absolut unbelegbar sind, aber bei historisch unbestrittenen Tatsachen gieren sie plötzlich nach Belegen ...

Gib mir bitte EINEN BELEG darüber, dass Jesus in den Himmel aufgefahren ist!
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
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Beitrag(#926107) Verfasst am: 05.02.2008, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

blaue fee hat folgendes geschrieben:
Diese Art von selbstgefälligen sich als besserer Mensch fühlen ist hier wieder mal zum Kotzen. Schon klar, dass das Mittelalter nicht unseren heutigen Standards gerecht wird. Die Kirche war aber oft die einzige Ordnungsmacht, die sich einigermaßen an ein Rechtssystem hielt.

Nur wenige wurden tatsächlich von der Kirche verurteilt, und diese meistens zu recht. Die Gruselgeschichten gehen eher auf die weltlichen Handlanger de lokalen Fürsten zurück, die den christlichen Glauben für ihre Zwecke eingespannt haben.

Wikipeda hat folgendes geschrieben:
Die Inquisitionsprozesse waren im Vergleich zur späteren Hexenverfolgung (auch in protestantischen Gegenden) im zeitgenössischen Rechtswesen verhältnismäßig fair. Ein Angeklagter hatte z. B. das Recht, seine Feinde aufzuzählen und wenn diese mit den Anklägern identisch waren, wurde die Anklage niedergeschlagen. Falsche Ankläger wurden hart bestraft. Die Mehrheit der Fälle wurde nicht mit dem Tod bestraft, sondern es wurden entweder gute Werke wie Gottesdienstbesuch, Stiftungen oder Wallfahrten, bisweilen aber auch harte Bußen verordnet. Teilnahme an Kreuzzügen, Geldbußen, Pranger oder das Tragen von Ketzerkreuzen (farbigen aufgenähten Stoffkreuzen) waren häufige Strafen. Die Todesstrafe durch Verbrennen war hauptsächlich für Ketzer vorgesehen, die ihrer Häresie abgeschworen und später neuerlich „rückfällig“ geworden waren.


So schreibt zum Beispiel über die viel beschimpfte spanische Organisation:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die spanische Inquisition lag als Sonderform der Inquisition und im Unterschied zu anderen Regionen beinahe vollständig in der Hand der Monarchen. Die römische Kurie hatte auf ihren Verlauf nur einen sehr begrenzten Einfluss.


Hervorhebuingen von mir

trifft nämlich nur sehr begrenzt zu.
Und schon gar nicht dort, wo es mit der vom Papsttum eingesetzten Inquisition losging
Nachzulesen unter anderem hier

da klingt es nämlich etwas anders:

Zitat:
... si un climat de crainte s’installe sur les terres languedociennes menacées par ces premières actions inquisitoriales, il faut attendre les bulles du pape Grégoire IX (1227-1241) pour voir la création officielle de l’Inquisition pontificale en avril 1233 par les bulles Ille humani generis. Cet instrument, confié dans un premier temps à l’Ordre des Frères Prêcheurs de Dominique de Guzman, est en fait une mise en pratique des nouvelles techniques judiciaires forgées depuis Latran IV dans un contexte d’urgence, doublée d’un contrôle bureaucratique nouveau et systématique des populations languedociennes. Chargés de "l’affaire de la foi", les nouveaux inquisiteurs disposent rapidement de pouvoirs spéciaux. Ils sont choisis par le pape et ne rendent compte qu’à celui-ci, tout en détenant un pouvoir dit d’exception délégué par ce dernier. Un tribunal d’Inquisition se crée, ayant en charge de juger souverainement les crimes d’hérésie, sans appel possible et sans contrôle du pouvoir temporel. Un véritable code pénal appuie cette décision par la bulle Excommunicamus de Grégoire IX de 1231, bulle prévoyant l’abandon de l’accusé au bras séculier, la prison perpétuelle et l’interdiction pour le déposant de recourir aux services d’un notaire ou d’un avocat. Dès 1234, des tribunaux fixes s’installent à Toulouse et à Carcassonne dans l’hostilité générale, tribunaux auxquels sont rattachés des inquisiteurs dominicains, dont Guillaume Arnaud, puis franciscains comme Etienne de Saint-Thibéry, associés à cette date avant d’être définitivement intégrés dans l’institution en 1242....

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Querdenker
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
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Beitrag(#926126) Verfasst am: 05.02.2008, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:

Nachzulesen unter anderem hier

da klingt es nämlich etwas anders:

Zitat:
... si un climat de crainte s’installe sur les terres languedociennes menacées par ces premières actions inquisitoriales, il faut attendre les bulles du pape Grégoire IX (1227-1241) pour voir la création officielle de l’Inquisition pontificale en avril 1233 par les bulles Ille humani generis. Cet instrument, confié dans un premier temps à l’Ordre des Frères Prêcheurs de Dominique de Guzman, est en fait une mise en pratique des nouvelles techniques judiciaires forgées depuis Latran IV dans un contexte d’urgence, doublée d’un contrôle bureaucratique nouveau et systématique des populations languedociennes. Chargés de "l’affaire de la foi", les nouveaux inquisiteurs disposent rapidement de pouvoirs spéciaux. Ils sont choisis par le pape et ne rendent compte qu’à celui-ci, tout en détenant un pouvoir dit d’exception délégué par ce dernier. Un tribunal d’Inquisition se crée, ayant en charge de juger souverainement les crimes d’hérésie, sans appel possible et sans contrôle du pouvoir temporel. Un véritable code pénal appuie cette décision par la bulle Excommunicamus de Grégoire IX de 1231, bulle prévoyant l’abandon de l’accusé au bras séculier, la prison perpétuelle et l’interdiction pour le déposant de recourir aux services d’un notaire ou d’un avocat. Dès 1234, des tribunaux fixes s’installent à Toulouse et à Carcassonne dans l’hostilité générale, tribunaux auxquels sont rattachés des inquisiteurs dominicains, dont Guillaume Arnaud, puis franciscains comme Etienne de Saint-Thibéry, associés à cette date avant d’être définitivement intégrés dans l’institution en 1242....


Ist ja schön zu lesen, aber, ähm, hüstel, ich versteh irgendwie nix. Verlegen Eine Übersetzung wäre da sicher hilfreich. Cool
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Quéribus
Eretge



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Beitrag(#926182) Verfasst am: 05.02.2008, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

ok ich übersetz das Zitat (aber die nicht ganze Internetseite Geschockt )

Zitat:
...selbst wenn sich ein Klima der Furcht sich im, durch die ersten inquisistorischen Maßnahmen bedrohten, Languedoc einstellte, so muß man doch die Bullen des Papstes Gregor 9 (1227-1241) abwarten, um die offizielle Einsetzung der päpstlichen Inquisition im April 1233 durch die Bullen Ille humani generis zu beobachten.
Dieses, zu Anfang dem Predigerorden von Dominique de Guzman anvertraut, ist in Wirklichkeit eine praktische Umsetzung neuer juristischer Praktiken (erstellt seit Lateran 4 in einem Kontext der Dringlichkeit), gekoppelt mit einer neuen bürokratischen und systematischen Kontrolle der Bevölkerung des Languedoc.
Mit der "Sache des Glaubens" betraut, verfügen die neuen Inquisitoren rasch über spezielle Befugnisse. Sie sind vom Papst ausgesucht und nur ihm Rechenschaft schuldig, wobei sie vom Papst verliehene Sonderbefugnisse(-macht) innehaben.
Ein Inquisistionstribunal entsteht, mit der AUfgabe eigsnständig über Verbrechen der Ketzerei zu richten, ohne die Möglichkeit der Berufung und ohne Kontrolle durch die weltliche Macht.
Ein regelrechtes Strafgesetzbuch unterstützt diese Entscheidung der Bulle Excommunicamus von Gregor 9 aus dem Jahre 1231, die vorsah, den Angeklagten dem weltlichen Arm zu überlassen, mit lebenslanger Haft, es war dem Angeklagten verboten, die Dienste eines Notars oder Anwalts in Ansprich zu nehmen.
Ab 1234 werden in Toulouse und Carcassonne, entgegen allgemein feindlicher Stimmung, permanente Gerichte eingesetzt, diesen angesclossen waren dominikanische Inquisitoren, darunter Guillaume Arnaud und später franziskanische, wie Etienne de Saint-Thibéry...


kein Anspruch auf Perfektion, so auf die Schnelle zwinkern
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Querdenker
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Beitrag(#926194) Verfasst am: 05.02.2008, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

THX
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Arena-Bey
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Beitrag(#926236) Verfasst am: 05.02.2008, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Querdenker" postid=926126]
Quéribus hat folgendes geschrieben:

Nachzulesen unter anderem hier

da klingt es nämlich etwas anders:

Zitat:
... si un climat de crainte s’installe sur les terres languedociennes menacées par ces premières actions inquisitoriales, il faut attendre les bulles du pape Grégoire IX (1227-1241) pour voir la création officielle de l’Inquisition pontificale en avril 1233 par les bulles Ille humani generis. Cet instrument, confié dans un premier temps à l’Ordre des Frères Prêcheurs de Dominique de Guzman, est en fait une mise en pratique des nouvelles techniques judiciaires forgées depuis Latran IV dans un contexte d’urgence, doublée d’un contrôle bureaucratique nouveau et systématique des populations languedociennes. Chargés de "l’affaire de la foi", les nouveaux inquisiteurs disposent rapidement de pouvoirs spéciaux. Ils sont choisis par le pape et ne rendent compte qu’à celui-ci, tout en détenant un pouvoir dit d’exception délégué par ce dernier. Un tribunal d’Inquisition se crée, ayant en charge de juger souverainement les crimes d’hérésie, sans appel possible et sans contrôle du pouvoir temporel. Un véritable code pénal appuie cette décision par la bulle Excommunicamus de Grégoire IX de 1231, bulle prévoyant l’abandon de l’accusé au bras séculier, la prison perpétuelle et l’interdiction pour le déposant de recourir aux services d’un notaire ou d’un avocat. Dès 1234, des tribunaux fixes s’installent à Toulouse et à Carcassonne dans l’hostilité générale, tribunaux auxquels sont rattachés des inquisiteurs dominicains, dont Guillaume Arnaud, puis franciscains comme Etienne de Saint-Thibéry, associés à cette date avant d’être définitivement intégrés dans l’institution en 1242....


Ohne Betrachtung der dynastischen Streitereien dort und den Versuchen des franz. Königshauses hegemonistische Ziele mit Hilfe des Papstes in Südeuropa zu verfolgen , ist die alleinge Darstellung dieser Quelle unseriös , weil dann nur tendenziös und wird nicht der historischen Ausgangslage gerecht.

Tu peux regarder ici les sujets necessaires....http://www.okzitanien.de/historie.htm
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Quéribus
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Beitrag(#926415) Verfasst am: 06.02.2008, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:

Nachzulesen unter anderem hier

da klingt es nämlich etwas anders:

Zitat:
... si un climat de crainte s’installe sur les terres languedociennes menacées par ces premières actions inquisitoriales, il faut attendre les bulles du pape Grégoire IX (1227-1241) pour voir la création officielle de l’Inquisition pontificale en avril 1233 par les bulles Ille humani generis. Cet instrument, confié dans un premier temps à l’Ordre des Frères Prêcheurs de Dominique de Guzman, est en fait une mise en pratique des nouvelles techniques judiciaires forgées depuis Latran IV dans un contexte d’urgence, doublée d’un contrôle bureaucratique nouveau et systématique des populations languedociennes. Chargés de "l’affaire de la foi", les nouveaux inquisiteurs disposent rapidement de pouvoirs spéciaux. Ils sont choisis par le pape et ne rendent compte qu’à celui-ci, tout en détenant un pouvoir dit d’exception délégué par ce dernier. Un tribunal d’Inquisition se crée, ayant en charge de juger souverainement les crimes d’hérésie, sans appel possible et sans contrôle du pouvoir temporel. Un véritable code pénal appuie cette décision par la bulle Excommunicamus de Grégoire IX de 1231, bulle prévoyant l’abandon de l’accusé au bras séculier, la prison perpétuelle et l’interdiction pour le déposant de recourir aux services d’un notaire ou d’un avocat. Dès 1234, des tribunaux fixes s’installent à Toulouse et à Carcassonne dans l’hostilité générale, tribunaux auxquels sont rattachés des inquisiteurs dominicains, dont Guillaume Arnaud, puis franciscains comme Etienne de Saint-Thibéry, associés à cette date avant d’être définitivement intégrés dans l’institution en 1242....


Ohne Betrachtung der dynastischen Streitereien dort und den Versuchen des franz. Königshauses hegemonistische Ziele mit Hilfe des Papstes in Südeuropa zu verfolgen , ist die alleinge Darstellung dieser Quelle unseriös , weil dann nur tendenziös und wird nicht der historischen Ausgangslage gerecht.

Tu peux regarder ici les sujets necessaires....http://www.okzitanien.de/historie.htm


ähmmm: aber deine Quelle ist seriös, was? Mit den Augen rollen

Danke, die Chronologie kenn ich, da ist für mich nix neues dabei Schulterzucken

wenn ich mir dann das Teil weiter anguck und unter "Literatur über die Katharer" sage und schreibe acht Romane, darunter Dan Browns "Sakrileg" Lachen finde, daneben noch Baigent/Leigh's "Der heilige Graal und seine Erben", das, was unter "Information" läuft weitestgehend unbekannt. Absolut nix von Michel Roquebert, René Nelli, Anne Brenon, Jean Duvernoy.... Am Kopf kratzen Nein

Sorry, aber gerade mit dem Thema beschäftige ich mich schon etwas länger, hätte dir eigentlich bei meinem Avatar und auch dem Rang auffallen sollen... Pfeifen

und wtf ist an der zitierten Stelle zur Inquisition tendenziös? Suspekt
cathares.org ist eine sehr umfassende, allgemein gehaltene und, Pech für dich, als seriös bekannte Quelle

und was Quellen anbelangt:

hier findest du so einiges, darunter auch hier Auszüge aus Inquisitionsregistern
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Beitrag(#926465) Verfasst am: 06.02.2008, 08:38    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:

Nachzulesen unter anderem hier

da klingt es nämlich etwas anders:

Zitat:
... si un climat de crainte s’installe sur les terres languedociennes menacées par ces premières actions inquisitoriales, il faut attendre les bulles du pape Grégoire IX (1227-1241) pour voir la création officielle de l’Inquisition pontificale en avril 1233 par les bulles Ille humani generis. Cet instrument, confié dans un premier temps à l’Ordre des Frères Prêcheurs de Dominique de Guzman, est en fait une mise en pratique des nouvelles techniques judiciaires forgées depuis Latran IV dans un contexte d’urgence, doublée d’un contrôle bureaucratique nouveau et systématique des populations languedociennes. Chargés de "l’affaire de la foi", les nouveaux inquisiteurs disposent rapidement de pouvoirs spéciaux. Ils sont choisis par le pape et ne rendent compte qu’à celui-ci, tout en détenant un pouvoir dit d’exception délégué par ce dernier. Un tribunal d’Inquisition se crée, ayant en charge de juger souverainement les crimes d’hérésie, sans appel possible et sans contrôle du pouvoir temporel. Un véritable code pénal appuie cette décision par la bulle Excommunicamus de Grégoire IX de 1231, bulle prévoyant l’abandon de l’accusé au bras séculier, la prison perpétuelle et l’interdiction pour le déposant de recourir aux services d’un notaire ou d’un avocat. Dès 1234, des tribunaux fixes s’installent à Toulouse et à Carcassonne dans l’hostilité générale, tribunaux auxquels sont rattachés des inquisiteurs dominicains, dont Guillaume Arnaud, puis franciscains comme Etienne de Saint-Thibéry, associés à cette date avant d’être définitivement intégrés dans l’institution en 1242....


Ohne Betrachtung der dynastischen Streitereien dort und den Versuchen des franz. Königshauses hegemonistische Ziele mit Hilfe des Papstes in Südeuropa zu verfolgen , ist die alleinge Darstellung dieser Quelle unseriös , weil dann nur tendenziös und wird nicht der historischen Ausgangslage gerecht.

Tu peux regarder ici les sujets necessaires....http://www.okzitanien.de/historie.htm


ähmmm: aber deine Quelle ist seriös, was? Mit den Augen rollen

Danke, die Chronologie kenn ich, da ist für mich nix neues dabei Schulterzucken

wenn ich mir dann das Teil weiter anguck und unter "Literatur über die Katharer" sage und schreibe acht Romane, darunter Dan Browns "Sakrileg" Lachen finde, daneben noch Baigent/Leigh's "Der heilige Graal und seine Erben", das, was unter "Information" läuft weitestgehend unbekannt. Absolut nix von Michel Roquebert, René Nelli, Anne Brenon, Jean Duvernoy.... Am Kopf kratzen Nein

Sorry, aber gerade mit dem Thema beschäftige ich mich schon etwas länger, hätte dir eigentlich bei meinem Avatar und auch dem Rang auffallen sollen... Pfeifen

und wtf ist an der zitierten Stelle zur Inquisition tendenziös? Suspekt
cathares.org ist eine sehr umfassende, allgemein gehaltene und, Pech für dich, als seriös bekannte Quelle

und was Quellen anbelangt:

hier findest du so einiges, darunter auch hier Auszüge aus Inquisitionsregistern


und ?????

ändert nichts an meiner Aussage, dass die Argumente tendenziös benutzt werden. Wer NUR den beschi***** religiösen Bezug herstellt und die weltlichen genausogroßen Interessen, die die religiösen hereinpolitisiert haben, außen vor läßt, arbeitet "propagandistisch" nicht seriös.
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Quéribus
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Beitrag(#926495) Verfasst am: 06.02.2008, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hier geht's erst mal um Inquisition.
Daß diese charmante Institution von der katholischen Kirche "erfunden" wurde, um die lästige Konkurrenz der Andersdenkenden/-glaubenden loszuwerden, daran beißt die Maus keinen Faden ab.

Der religiöse Bezug bestand von Anfang an, ob's dir nun paßt oder nicht, den braucht hier keiner erst explizit herzustellen.

Was nun die sog. "Albigenserkreuzzüge" betrifft: ob es dem jeweilige frz König (In Reihenfolge: PhilippeII-Auguste, Louis VIII, Louis IX) nun eher daraum ging, sich eine weitere Provinz unter den Nagel zu reißen (Philippe-Auguste, Louis VIII) oder ob er bewußt als Werkzeug der Kirche aktiv war (Louis IX, der wurde nicht umsonst sehr schnell zum "Heiligen" befördert), ist erst mal sekundär.
Zum "Kreuzzug" aufgerufen hat der Papst (oh Mist, schon wider ein religiöser bezug, wo kommt der nur her?) Philippe-Auguste wollte zuerst eigentlich gar nicht losziehen, der hatte andere Sorgen am Hals (Flandern unter anderem) und hat zuerst nur die Erlaubnis erteilt, daß eine Anzahl Barone mit ihren Truppen losziehen konnten (darunter der berüchtigte Simon de Montfort).
Und bei dem ganzen Zirkus waren ständig päpstliche Legaten mitten drin und zwar nicht nur als Zuschauer. Einen hat's erwischt (Pierre de Castelnau), ein anderer (Arnaud Amaury, Abt von Cîteaux) hat sich dadurch profiliert, daß er an einem Massenmord zumindest beteiligt war, wenn nicht gar dazu aufgerufen hat: das berüchtigte "tuez-les tous, dieu reconnaîtra les siens".

guckst du hier

Und in der Politik hatten die Päpste damals sehr wohl ihre Finger im Spiel, bis zum Schulterblatt sogar. Die religiösen Interessen brauchten nicht erst politisiert zu werden sie waren es von vornherein. Daß die das heute nicht mehr, oder zumindest nicht mehr offen, tun, ändert daran nichts. Politik und Religion waren damals nie fein säuberlich getrennt (sind es auch heute nur selten, außer man trägt Scheuklappen von, der Größe eines Scheunentors) Mit den Augen rollen

Nur weil dir gewisse historische Verflechtungen nicht in den Kram passen, werden deswegen seriöse Quellen noch lange nicht zu "Propaganda", dafür war (und ist) doch wohl eher dir Kirche zuständig, was Geschichtsverdreherei und sonstige Feinheiten betrifft, hmm?
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Er_Win
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Beitrag(#926511) Verfasst am: 06.02.2008, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die religiösen Interessen brauchten nicht erst politisiert zu werden sie waren es von vornherein. Daß die das heute nicht mehr, oder zumindest nicht mehr offen, tun, ändert daran nichts. Politik und Religion waren damals nie fein säuberlich getrennt (sind es auch heute nur selten, außer man trägt Scheuklappen von, der Größe eines Scheunentors)

sehr treffend formuliert !

Zentralistisch/hierarchisch organisierte Systeme zur Machterhaltung resp. -Ausweitung bedien(t)en sich ähnlicher Mittel, egal ob weltlich oder kirchlich. Die (marginale) Schuld-Hin-und-Her-Schieberei durch Interpretation der historischen Quellen ist in meinen Augen ein reines "Scheingefecht", daß von der prinzipiellen (Mit-)Verantwortung der einen oder anderen Seite ablenken will.

Erwin
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Ahriman
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Beitrag(#926600) Verfasst am: 06.02.2008, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

blaue Fee hat folgendes geschrieben:
Die Kirche war aber oft die einzige Ordnungsmacht, die sich einigermaßen an ein Rechtssystem hielt.

Du hättest dich Blauäuglein nennen sollen, so blauäugig wie du bist.
Rechtssystem, daß ich nicht lache! Schau dir die Rechtssysteme in den radikal-islamischen Staaten an. Etwa Saudi-Arabien, wo du nur in Begleitung eines männlichen Verwandten (notfalls einem kleinen Bruder) auf die Straße darfst. Eine Frau mit ihrem Verlobten alleinim Auto: Sie ist des Todes! Das ist völlig rechtens dort und entspricht dem Rechtssystem. Es war in der DDR auch völlig rechtens, an der Grenze auf Flüchtlinge zu schießen.
Die Rechtssysteme des Mittelalters bis in die Neuzeit hinein waren völlig identisch mit den Interessen der katholischen Kirche, die damit auch die Interessen der jeweiligen Herrscher vertrat.
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recital
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Beitrag(#926605) Verfasst am: 06.02.2008, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser letzte Satz ist absolut fett zu unterstreichen!

Weiters gilt es festzuhalten, dass die Päpste des Mittelalters in ihrer durch nichts zu übertreffenden Arroganz postulierten, dass das göttliche Recht absoluten Vorrang vor dem weltlichen Recht zu geniessen hat, da Gott höherwertig sei als jeder sterbliche Kaiser.

Dies manifestierte sich u.a. auch darin, dass die Kaiser des hl. Römischen Reichs deutscher Nation von den Päpsten gekrönt wurden (mit wenigen Ausnahmen, wo Kaiser sich selbst krönten) und damit unausgesprochen die Omnipotenz des Papstes anerkennen mussten und solcherart oft zu willigen Erfüllungsgehilfen des Vatikans wurden, vor allem auch deshalb, da der Papst die Macht besaß, jeden Kaiser und auch die Bevölkerung seines Imperiums mit dem gefürchteten Anathem und damit der Exkommunikation zu unterwerfen.

Und bezeichnenderweise hatten die gekrönten Häupter vor nichts mehr Furcht als vor der ewigen Verdammnis, die stets auf deren Häuptern schwebte, wenn sie nicht willfährig die dunklen Geschäfte des Vatikans mitvollzogen.
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Arena-Bey
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Beitrag(#926668) Verfasst am: 06.02.2008, 15:39    Titel: ok, ok wenn nur eine Brille im Haus ist :-) Antworten mit Zitat

als Einstieg für eine erweiterte Sicht der Dinge

http://de.wikipedia.org/wiki/Albigenserkreuzzug

historische Tatsache ist:

a) erstes Interesse des erstarkenden französischen Königshauses den Herrschfatsbereich im Süden des Landes zu arrondieren, nachdem die englische Lehnsherrschaft im Südwesten fortgefallen ist.

b) sich der wirtschaftlichen Blüte des Landsrtiches für die maroden Staatskassen zu sichern.

c) den diese wirtschfatliche Blüte und die Unabhängigkeitsbestrebungen dieser Gebiete tragenden Ideologien ( Kartharer /Waldenser ) zu elimienieren.

Dazu holten die franz. Könige den Papst mit ins Boot, der mehr als gerne mitruderte......

in dieser Reihenfolge und nicht anders

immer am Ball bleiben ....
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Quéribus
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Beitrag(#926719) Verfasst am: 06.02.2008, 16:47    Titel: Wer lesen kann, ist im Vorteil... Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
als Einstieg für eine erweiterte Sicht der Dinge

http://de.wikipedia.org/wiki/Albigenserkreuzzug

historische Tatsache ist:

a) erstes Interesse des erstarkenden französischen Königshauses den Herrschfatsbereich im Süden des Landes zu arrondieren, nachdem die englische Lehnsherrschaft im Südwesten fortgefallen ist.

b) sich der wirtschaftlichen Blüte des Landsrtiches für die maroden Staatskassen zu sichern.

c) den diese wirtschfatliche Blüte und die Unabhängigkeitsbestrebungen dieser Gebiete tragenden Ideologien ( Kartharer /Waldenser ) zu elimienieren.

Dazu holten die franz. Könige den Papst mit ins Boot, der mehr als gerne mitruderte......


in dieser Reihenfolge und nicht anders

immer am Ball bleiben ....


du liest Bücher wohl auch immer von der letzten Seite zur ersten....... Mit den Augen rollen

da steht nämlich ausgerechnet auf der von dir zitierten Seite:

Zitat:
Die französischen Könige, die sich schon zuvor um den Machtausbau ihres Reiches bemüht hatten (vgl: englisches Lehen in Westfrankreich), besaßen großes Interesse an einer Eingliederung Okzitaniens in ihr Königreich.
Die Päpste wiederum hatten schon zuvor mehrfach Maßnahmen gesetzt, um die katharische Laienbewegung einzudämmen, alle Unternehmungen erwiesen sich jedoch als erfolglos. Auch ein vorangegangener Versuch von Papst Innozenz III., den französischen König Philipp II. für ein militärisches Unternehmen zu gewinnen, schlug fehl, da der Philipp II. zu dieser Zeit in Auseinandersetzungen mit dem Heiligen Römischen Reich verwickelt war.


siehst du dir eigentlich die Quellen, die du angibst, ab und zu mal genauer an? Könnte nix schaden. zynisches Grinsen

die frz Version der wiki-Seite ist übrigens SEHR viel ausfühlicher (die deutsche ist teilweise reichlich unpräzise) und guckst du dort mal in die Rubrik Bibliographie: Die Bücher von Michel Roquebert sind da sehr aufschlußreich. Unter anderem "L'épopée cathare", in 4 Bänden (steht übrigens bei mir zu Hause im Bücherschrank). Das Buch von Bordonove hab ich auch, finde aber Roquebert détaillierter.

Das was du da behauptest, ist nämlich schlichtweg unrichtig: der frz König war keineswegs von Anfang an direkt am Kreuzzug beteiligt:
den ersten Abschnitt, von 1209 bis 1217 wird allgemein als der "Kreuzzug der Barone"(croisade des barons) bezeichnet. Philippe Auguste hat dann , zu Beginn einer zweiten Kampagne seinen Sohn losgeschickt, mal nachsehen, wie dei Sache so läuft (Juni bis August 1218).
Die eigentliche "croisade royale" geht erst mit Louis VIII um 1226 los (da ist die ganze Sache schon seit über 15 Jahren am Laufen).
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Arena-Bey
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Beitrag(#926856) Verfasst am: 06.02.2008, 19:04    Titel: quisquid sribet, facit aspectum suum :-) Antworten mit Zitat

da können wir lange streiten...

unstreitig ist ein beidseitiges Interesse und unstrittig ist ein schändliches Ausmaß an Verblendung und Verrat an der eigenen Idealen durch die Kirchenfürtsen zwecks Machterhalt..

für mich das klassische Beispiel , in dem deutlich wird, dass weltliche Interessen und kirchliches Machtgehabe prima zusammengeht. Erpressbar waren beide Seiten, profitiert und meiner Meinung nach Anszoßgeber waren die weltlichen Fürsten / Könige - zumal der Ideegeber kirchlicherseits ein Zögling der Paris Universität war mit ausgezeichneten Kontakte zum franz. Hof.

dazu noch ein paar m.E. gute Quellen...

belassen wir es dabei....sonst müssten wir noch bei Friedrich II anfangen


Link 1
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Links gekürzt. Kramer


Zuletzt bearbeitet von Arena-Bey am 06.02.2008, 20:12, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#926885) Verfasst am: 06.02.2008, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Daß diese charmante Institution von der katholischen Kirche "erfunden" wurde, um die lästige Konkurrenz der Andersdenkenden/-glaubenden loszuwerden, daran beißt die Maus keinen Faden ab.


Das ist historisch nicht haltbar.

Eingeführt wurde die I. von Papst Innozenz III. als innerkirchliches juristisches Verfahren, und von da erst auf außerkirchliche Belange ausgeweitet. Die "Inquisitio" (Untersuchung) diente der systematischen Feststellung von Tatsachen und der Bewertung von innerkirchlichen Anschuldigungen. Entstanden ist das ganze u.a. aus der Tatsache, dass Bischöfe bei gegen sie selbst vorliegenden Anschuldigungen gelegentlich (als oberste Gerichtsherren die sie ja gleichzeitig waren!) dem Bistum einfach die Prozesseröffnung verweigerten. Der Papst sah sich gezwungen, aus diesem Grund eine übergeordnete Instanz einzuführen. Hierzu sollten unabhängige Amtspersonen benannt werden, deren einzige Aufgabe darin bestand, Verdachtsmomenten nachzugehen und ggf. Anklage zu erheben - die Vorläufer heutiger Staatsanwälte eben.

Dass die Inquisition in diesem Sinne ein gewaltiger Fortschritt war, bezweifelt kein ernstzunehmender Historiker - denn sie löste das frühmittelalterliche "Ordal" - "Gottesurteil" ab (welches mit Einführung der Inquisition ausdrücklich verboten wurde), welches etwa in Form der "Wasserprobe" und "Feuerprobe" eine grausame und vorrationale Methode der Rechtsfindung war. Der Rechtshistoriker Winfried Trusen hat besonders darauf hingewiesen, dass nun in einem geordneten Prozess die Anschuldigungen untersucht wurden und der Beschuldigte das Recht erhielt, sich zu verteidigen. Es reichten nicht mehr länger nur Behauptungen und Gerüchte, sondern es mussten Zeugen namentlich benannt werden und ihre Anschuldigung bestätigen. Eine Verurteilung war nur bei Vollgeständnis oder min. 2 übereinstimmenden Zeugenaussagen möglich. Im juristischen Sinne ist die Inquisition damit ohne Frage als Fortschritt und Vorläufer heutiger Rechtsfindung zu betrachten.

Rückschrittlich und zutiefst unchristlich war hingegen die Modifikation bei der Anwendung auf sog. Ketzer und Häretiker. Papst Innozenz III. forderte spezielle "Ketzer-Maßnahmen" vor allem um mit den Katharern fertig zu werden. Dass er dabei von Anfang an auf Vernichtung ausgewesen wäre, ist historisch allerdings nicht haltbar: Seine erste Reaktion auf die häretischen Bewegungen waren vielmehr Kirchenreformen (so das Laterankonzil von 1215) und Bemühung um Integration der zahlreichen neu entstandenen Bewegungen ganz oder teilweise, so z.B. die Waldenser, die Humiliaten, die Franziskaner und Dominikaner. Erst dann setzte er zunehmend auf Repression. Die berüchtigte Ketzer-Inquisition begann um 1200; Auslöser war die Katharer-Bewegung. Problematisch war auch gar nicht so sehr die Ausweitung der Inquisition auf Häretiker - im Gegenteil: wären die Regeln der Inquisition befolgt worden, wäre das für die Angeschuldigten ein Glück gewesen. Problematisch war vielmehr die Anwendung des antiken Kaiserreichts auf Ketzer. Die Überlegung dahinter war: Häresie richtet sich gegen die göttliche Majestät, und ist damit gleichzusetzen bzw. sogar schlimmer als eine Revolte gegen den weltlichen Kaiser. Für eine solche gefährliche "Revolte" sei das Kaiserrecht zuständig. Durch die Anwendung des Kaiserrechts wurden Schnellverfahren erlaubt, die auf bloßen Verdacht hin eröffnet werden durften. Noch schlimmer: Papst Innozenz IV. erlaubte gegen Ketzer die Anwendung der Folter (zuerst gegen die Katharer), welche das kanonische Recht eigentlich streng untersagte. DAS war die eigentliche Verfehlung der Kirche; sie führte zu den grauenhaften Morden an Andersgläubigen - und nicht die Inquisition an sich.

Fazit: Die Inquisition als juristisches Verfahren war ein riesiger Fortschritt. Sie beendete eine lange Tradition von Lynchjustiz, Beliebigkeit und vorrationaler Rechtsfindung ("Gottesurteil"). Ihre Grundsätze sind identisch mit denen heutiger Rechtsfindung: Namentlich benannte Zeugen die aussagen müssen, das Recht jedes Beschuldigten sich zu verteidigen, und Geständnis oder Überführung durch übereinstimmende Zeugenaussagen als Notwendigkeit für eine Verurteilung. Man kann sich lange darüber aufregen, wie primitiv diese Form der Rechtsfindung uns heute dennoch anmuten muss - für eine Zeit, wo man die Schuld eines Angeklagten herausfinden wollte, indem man schaut, ob er im Wasser untergeht oder im Feuer brennt, war es ein RIESIGER Fortschritt.
Wären die Prinzipien der Inquisition nicht zur Bekämpfung der Ketzer teilweise umgangen worden (Schnellverfahren auf bloßen Verdacht hin, Anwendung der Folter zur Erzwindung von Geständnissen), hätte es die brutalen Exzesse gegen sog. Ketzer nie geben können. Diese "Sonderbehandlung" war übrigens auch unter den Inquisitoren alles andere als unumstritten; so entfachte der Dominikaner und Inquisitor Bernard Délicieux einen Aufstand gegen die Inquisition, kam vor päpstliches Gericht und endete in verschärfter Haft.
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Beitrag(#926893) Verfasst am: 06.02.2008, 19:41    Titel: Re: quisquid sribet, facit aspectum suum :-) Antworten mit Zitat

Arena-Bey hat folgendes geschrieben:
da können wir lange streiten...

unstreitig ist ein beidseitiges Interesse und unstrittig ist ein schändliches Ausmaß an Verblendung und Verrat an der eigenen Idealen durch die Kirchenfürtsen zwecks Machterhalt..

für mich das klassische Beispiel , in dem deutlich wird, dass weltliche Interessen und kirchliches Machtgehabe prima zusammengeht. Erpressbar waren beide Seiten, protiert und meiner Meinung nach Anszoßgeber waren die weltlichen Fürsten / Könige , Zumal der Ideegeber kirchlicherseits ein Zögling der Paris Universität war mit ausgezeichneten Kontakte zum franz.

dazu noch ein paar m.E. gute Quellen...

belassen wir es dabei....sonst müssten wir noch bei Friedrich II anfangen


Link 1
Link 2


sorry, aber du bist einen Papst zu spât dran:

Der Initiator der sog. "Albigenserkreuzzüge" war Innocent III.: Aufruf zum Kreuzzug 1207, Beginn des Kriegszugs 1209.
Sein Nachfolger Honorius hat sich lediglich an den bereits fahrenden Zug angehängt.

Wo gräbst du eigentlich deine Quellen aus? Die werden immer abenteuerlicher...

Guck mal hier oder hier oder hier



Links im Zitat gekürzt. Kramer
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Beitrag(#926896) Verfasst am: 06.02.2008, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ich würde gerne in einem atheistischen Staat wie Schweden, Dänemark, Norwegen oder Finnland leben.

Nirgendwo sonst so viele Atheisten, nirgendwo sonst so niedrige Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Rassismus, Umweltverschmutzung und ein gutes Gesundheitssystem.


MUHAHAHAHAHAAAAA Lachen Lachen Lachen Wie geil das hatte ich ja noch gar nicht gelesen Lachen Lachen Lachen

Also so einfach geht das: Nicht mehr an Gott glauben, schon sinkt die Arbeitslosigkeit und Kriminalitätsrate. Selbst die Luft wird besser Lachen Lachen Lachen Lachen

Im übrigen sind diese Länder selbstverständlich NICHT atheistisch, aber das weißt Du auch selbst.
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Beiträge: 30878

Beitrag(#926905) Verfasst am: 06.02.2008, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:

MUHAHAHAHAHAAAAA


Es ist schade, dass Fundamentalisten und Internettrolle im wahren Leben so wenig zu lachen haben. Ich würde gerne mal hören, wie sich das "MUH" am Anfang anhört. Ich kenne niemanden, der so lacht.
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