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Sharia vs. Mittelalter
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onieD
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Anmeldungsdatum: 25.09.2007
Beiträge: 209

Beitrag(#929047) Verfasst am: 08.02.2008, 19:56    Titel: Sharia vs. Mittelalter Antworten mit Zitat

Wenn über Sharia und islamische Gottesstaaten diskutiert wird, kommen da ja oft so Vergleiche zum eruopäischen Mittelalter. Meine Frage ist: Wars in Europa wirklich jemals so übel wie heute z.B.: in Saudiarabien. Natürlich ist mir klar, dass die Kirche in Europa eine enorme Macht hatte und ihre Moralvorstellungen wohl gerne auch mit Gewalt durchboxte und die Rechtssysteme waren äußerst patriarchalisch ausgelegt (der Ehemann durfte z.B.: seine Frau umbringen wenn er sie beim Ehebruch erwischte).
Andererseits gab es mWn aber auch im Mittelalter jede Menge Prostitution, Ehebruch und ander "unsittliche" Dinge, und zwar weiter verbreitet und um ein vielfaches öffentlicher als in islamischen Ländern heute.

Haben also die"weltlichen" Interessen der Herrschenden im europ. Mittelalter doch immer ein wenig die Oberhand behalten, oder gabs auch in Europa so richtige Gottesstaaten?
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Beitrag(#929061) Verfasst am: 08.02.2008, 20:15    Titel: Re: Sharia vs. Mittelalter Antworten mit Zitat

deino hat folgendes geschrieben:
Wenn über Sharia und islamische Gottesstaaten diskutiert wird, kommen da ja oft so Vergleiche zum eruopäischen Mittelalter. Meine Frage ist: Wars in Europa wirklich jemals so übel wie heute z.B.: in Saudiarabien. Natürlich ist mir klar, dass die Kirche in Europa eine enorme Macht hatte und ihre Moralvorstellungen wohl gerne auch mit Gewalt durchboxte und die Rechtssysteme waren äußerst patriarchalisch ausgelegt (der Ehemann durfte z.B.: seine Frau umbringen wenn er sie beim Ehebruch erwischte).
Andererseits gab es mWn aber auch im Mittelalter jede Menge Prostitution, Ehebruch und ander "unsittliche" Dinge, und zwar weiter verbreitet und um ein vielfaches öffentlicher als in islamischen Ländern heute.

Haben also die"weltlichen" Interessen der Herrschenden im europ. Mittelalter doch immer ein wenig die Oberhand behalten, oder gabs auch in Europa so richtige Gottesstaaten?


Das ist im Prinzip das Gleiche. Das europäische Mittelalter ist jedoch - worauf ich wiederholt hinwies - immer noch genau so lebendig im Neofaschismus & in Teilen der Esoterik & in Teilen des Christentums wie die Sharia in einigen muslimischen Staaten.

Laut amnesty wird in diversen christlichen oder auch nichtchristlichen Staaten darüber hinaus massenhaft gefoltert, was ebenfalls vom Staat betrieben bzw. geduldet wird.

Dies ist mit der Sharia gleich zu setzen.

Deshalb geht es also unterm Strich darum, die Gesamtkulturen & die Gesamtpolitik zu vergleichen, um zu sehen, dass etwaige Unterschiede wohl weniger in unterschiedlichen Religionen wurzeln, sondern - wie ich meine - in einer Unterentwicklung der tatsächlichen gesellschaftlichen Verhältnisse bzw. in Herrschaftsstrukturen irdischer Art.

Was ich erstaunlich finde, ist schon, dass sich das europäische Mittelalter selbst in der westlichen "1. Welt" kulturell so hartnäckig halten konnte (- "Erzbischof von Canterbury will Scharia zulassen", Brüder im Geiste eben! -) und hier und da droht ja auch die Gefahr, dass Faschismus/Esoterik/Christentum mal wieder den Staatsapparat in die Klauen bekommen könnten, wie das in D-Land zwischen 33-45 ja der Fall war ...-

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Argáiþ
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Beitrag(#929066) Verfasst am: 08.02.2008, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Das Mittelalter hat sich höchstens in deinem Hirn gehalten.
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onieD
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Anmeldungsdatum: 25.09.2007
Beiträge: 209

Beitrag(#929071) Verfasst am: 08.02.2008, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Das Mittelalter hat sich höchstens in deinem Hirn gehalten.


Wie wärs mit einer Antwort auf meine Frage anstatt einer sinnlosen Beleidigung? Und falls du keine Antwort hast: es zwingt dich niemand mit mir zu kommunizieren.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#929074) Verfasst am: 08.02.2008, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

ich meinte Skeptiker, du darfst dich aber auch angesprochen fühlen, wenn es dir masochistische Freude bereitet.
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onieD
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Anmeldungsdatum: 25.09.2007
Beiträge: 209

Beitrag(#929076) Verfasst am: 08.02.2008, 20:41    Titel: Re: Sharia vs. Mittelalter Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Laut amnesty wird in diversen christlichen oder auch nichtchristlichen Staaten darüber hinaus massenhaft gefoltert, was ebenfalls vom Staat betrieben bzw. geduldet wird.


Das ist schon klar, mir gehts aber eher um die Motivation dahinter....und die ist eben in diesen Ländern eine nicht-religiöse bzw. ist Recht und Unrecht nicht nach den Vorstellungen der monotheistischen Religionen definiert. Ich finde also nicht dass das das selben ist: Ob man jemand foltert weil er ein politischer Gegner ist, oder weil er "unehrenhaft" gehandelt hat ist schon etwas anderes.
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onieD
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Anmeldungsdatum: 25.09.2007
Beiträge: 209

Beitrag(#929078) Verfasst am: 08.02.2008, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
ich meinte Skeptiker, du darfst dich aber auch angesprochen fühlen, wenn es dir masochistische Freude bereitet.


oh, tschuldige....tut leid zwinkern
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Skeptiker
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Beitrag(#929080) Verfasst am: 08.02.2008, 20:44    Titel: Mittelalter auf dem Kopf Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
ich meinte Skeptiker, du darfst dich aber auch angesprochen fühlen, wenn es dir masochistische Freude bereitet.


Nimm lieber mal Deine Ritterrüstung vom Kopf!

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Elisa.beth
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Beiträge: 2344

Beitrag(#929146) Verfasst am: 08.02.2008, 21:49    Titel: Re: Sharia vs. Mittelalter Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
deino hat folgendes geschrieben:
Wenn über Sharia und islamische Gottesstaaten diskutiert wird, kommen da ja oft so Vergleiche zum eruopäischen Mittelalter. Meine Frage ist: Wars in Europa wirklich jemals so übel wie heute z.B.: in Saudiarabien. Natürlich ist mir klar, dass die Kirche in Europa eine enorme Macht hatte und ihre Moralvorstellungen wohl gerne auch mit Gewalt durchboxte und die Rechtssysteme waren äußerst patriarchalisch ausgelegt (der Ehemann durfte z.B.: seine Frau umbringen wenn er sie beim Ehebruch erwischte).
Andererseits gab es mWn aber auch im Mittelalter jede Menge Prostitution, Ehebruch und ander "unsittliche" Dinge, und zwar weiter verbreitet und um ein vielfaches öffentlicher als in islamischen Ländern heute.

Haben also die"weltlichen" Interessen der Herrschenden im europ. Mittelalter doch immer ein wenig die Oberhand behalten, oder gabs auch in Europa so richtige Gottesstaaten?


Das ist im Prinzip das Gleiche. Das europäische Mittelalter ist jedoch - worauf ich wiederholt hinwies - immer noch genau so lebendig im Neofaschismus & in Teilen der Esoterik & in Teilen des Christentums wie die Sharia in einigen muslimischen Staaten.

Laut amnesty wird in diversen christlichen oder auch nichtchristlichen Staaten darüber hinaus massenhaft gefoltert, was ebenfalls vom Staat betrieben bzw. geduldet wird.

Dies ist mit der Sharia gleich zu setzen.

Deshalb geht es also unterm Strich darum, die Gesamtkulturen & die Gesamtpolitik zu vergleichen, um zu sehen, dass etwaige Unterschiede wohl weniger in unterschiedlichen Religionen wurzeln, sondern - wie ich meine - in einer Unterentwicklung der tatsächlichen gesellschaftlichen Verhältnisse bzw. in Herrschaftsstrukturen irdischer Art.

Was ich erstaunlich finde, ist schon, dass sich das europäische Mittelalter selbst in der westlichen "1. Welt" kulturell so hartnäckig halten konnte (- "Erzbischof von Canterbury will Scharia zulassen", Brüder im Geiste eben! -) und hier und da droht ja auch die Gefahr, dass Faschismus/Esoterik/Christentum mal wieder den Staatsapparat in die Klauen bekommen könnten, wie das in D-Land zwischen 33-45 ja der Fall war ...-

Skeptiker



Könntest du das mal genauer erklären ?
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Evilbert
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Beitrag(#929300) Verfasst am: 09.02.2008, 00:42    Titel: Re: Sharia vs. Mittelalter Antworten mit Zitat

deino hat folgendes geschrieben:
Haben also die"weltlichen" Interessen der Herrschenden im europ. Mittelalter doch immer ein wenig die Oberhand behalten, oder gabs auch in Europa so richtige Gottesstaaten?


In Europa gab es niemals Gottesstaaten. Die sind mit dem Christentum, speziell dem katholischen, unvereinbar.
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Argáiþ
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Beiträge: 12486

Beitrag(#929383) Verfasst am: 09.02.2008, 03:51    Titel: Antworten mit Zitat

kann es eigentlich sein, dass der anglikanische Pfaffe sich allein auf die Schariarisierung des Zivilrechts bezogen hat (was sicher ebenfalls inakzeptabel wäre) und das völlig übertrieben in den Medien dargestellt wurde, als ob er gern hätte, dass die Muslime schön steinigen und bluträchen sollen??
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#929385) Verfasst am: 09.02.2008, 04:03    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
kann es eigentlich sein, dass der anglikanische Pfaffe sich allein auf die Schariarisierung des Zivilrechts bezogen hat (was sicher ebenfalls inakzeptabel wäre) und das völlig übertrieben in den Medien dargestellt wurde, als ob er gern hätte, dass die Muslime schön steinigen und bluträchen sollen??


Yupp, so ist es auch mE.


http://www.archbishopofcanterbury.org/1575


Zitat:
But if one approaches it along the lines sketched by Shachar in the monograph quoted earlier, it might be possible to think in terms of what she calls 'transformative accommodation': a scheme in which individuals retain the liberty to choose the jurisdiction under which they will seek to resolve certain carefully specified matters, so that 'power-holders are forced to compete for the loyalty of their shared constituents' (122). This may include aspects of marital law, the regulation of financial transactions and authorised structures of mediation and conflict resolution – the main areas that have been in question where supplementary jurisdictions have been tried, with native American communities in Canada as well as with religious groups like Islamic minority communities in certain contexts.
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Zarathustrafreund
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Anmeldungsdatum: 18.06.2007
Beiträge: 528

Beitrag(#929631) Verfasst am: 09.02.2008, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Im Mittelalter gings doch schlimmer zu Thema Leibeigentum, der Großgrundbesitzer durfte die erste Nacht mit der neuen Ehefrau verbringen, das medizinische Wissen war sehr reduziert, da haben die Muslime Vorreiter gespielt, man starb so früh dass man kine Zeit für Steinigungen gehabt hätte, Zaubereien und Flüche galten noch neben der Religion als wichtig, bis sie der Religion zu sehr störte: Hexenverfolgung, da hat die muslimische Welt von Heute doch nicht sehr viel gemein...
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onieD
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Anmeldungsdatum: 25.09.2007
Beiträge: 209

Beitrag(#929673) Verfasst am: 09.02.2008, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zarathustrafreund hat folgendes geschrieben:
Im Mittelalter gings doch schlimmer zu Thema Leibeigentum, der Großgrundbesitzer durfte die erste Nacht mit der neuen Ehefrau verbringen, das medizinische Wissen war sehr reduziert, da haben die Muslime Vorreiter gespielt, man starb so früh dass man kine Zeit für Steinigungen gehabt hätte, Zaubereien und Flüche galten noch neben der Religion als wichtig, bis sie der Religion zu sehr störte: Hexenverfolgung, da hat die muslimische Welt von Heute doch nicht sehr viel gemein...


Eben, deswegen meine ich ja, dass diese Vergleiche nicht angebracht sind. Vor allem in Sachen Sexual"moral" waren eben in Europa immer Riesenunterschiede zwischen dem was gepredigt wurde, und dem was wirklich durchgeboxt wurde (auch wenn die Kirche vielleicht gerne hingerichtete Ehebrecher gesehen hätte). Mir gehts in erster Linie darum, dass der religiöse Wahn in Europa offenbar eher auf andere Felder konzentriert war als er das in heutigen islamischen Gottesstaaten (aber auch in den Köüfen vieler konservativer Moslems außerhalb dieser) ist.
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beachbernie
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#929848) Verfasst am: 10.02.2008, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
kann es eigentlich sein, dass der anglikanische Pfaffe sich allein auf die Schariarisierung des Zivilrechts bezogen hat (was sicher ebenfalls inakzeptabel wäre) und das völlig übertrieben in den Medien dargestellt wurde, als ob er gern hätte, dass die Muslime schön steinigen und bluträchen sollen??


Er hat noch nicht mal das....

Er sprach ausdruecklich davon, lediglich Aspekte, die mit britischem Recht vertraeglich sind, zu integrieren. Er schloss in seiner Richtigstellung ausdruecklich aus, dass Scharia britisches Recht ersetzen oder auch nur parallel dazu existieren soll. Ihm ging es ausschliesslich darum vorzuschlagen Integration dadurch su foerdern, dass auch die Rechtstraditionen grosser zugewanderter Minderheiten Teil der Rechtskultur werden, soweit sie sich mit den traditionellen Rechtstraditionen Grossbrittaniens vertragen! Aber mit einer solch differenzierten Aussage sind viele Leute offensichtlich intellektuell ueberfordert. Da ist es doch einfacher einzelne Reizworte herauszupicken und sie dem Bischof um die Ohren zu hauen.

Was dann aus seiner Vorlesung gemacht wurde, die Reduktion auf ein, zwei Totschlagworte, zeigt eigentlich wie vergiftet die oeffentliche Diskussion vielerorts in Europa schon ist, da haben die Extremisten, gleich ob Moslemfundis oder Islamophobe scheinbar schon ganze Arbeit geleistet und jegliche vernuenftige Diskussionskultur nachhaltig zerstoert! Was hier ablaueft ist kein rationaler Diskurs mehr, sondern nimmt immer mehr die Zuege einer neurotischen modernen Hexenverfolgung an!

Gruss, Bernie
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Elisa.beth
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Beitrag(#929854) Verfasst am: 10.02.2008, 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
kann es eigentlich sein, dass der anglikanische Pfaffe sich allein auf die Schariarisierung des Zivilrechts bezogen hat (was sicher ebenfalls inakzeptabel wäre) und das völlig übertrieben in den Medien dargestellt wurde, als ob er gern hätte, dass die Muslime schön steinigen und bluträchen sollen??


Er hat noch nicht mal das....

Er sprach ausdruecklich davon, lediglich Aspekte, die mit britischem Recht vertraeglich sind, zu integrieren. Er schloss in seiner Richtigstellung ausdruecklich aus, dass Scharia britisches Recht ersetzen oder auch nur parallel dazu existieren soll. Ihm ging es ausschliesslich darum vorzuschlagen Integration dadurch su foerdern, dass auch die Rechtstraditionen grosser zugewanderter Minderheiten Teil der Rechtskultur werden, soweit sie sich mit den traditionellen Rechtstraditionen Grossbrittaniens vertragen! Aber mit einer solch differenzierten Aussage sind viele Leute offensichtlich intellektuell ueberfordert. Da ist es doch einfacher einzelne Reizworte herauszupicken und sie dem Bischof um die Ohren zu hauen.

Was dann aus seiner Vorlesung gemacht wurde, die Reduktion auf ein, zwei Totschlagworte, zeigt eigentlich wie vergiftet die oeffentliche Diskussion vielerorts in Europa schon ist, da haben die Extremisten, gleich ob Moslemfundis oder Islamophobe scheinbar schon ganze Arbeit geleistet und jegliche vernuenftige Diskussionskultur nachhaltig zerstoert! Was hier ablaueft ist kein rationaler Diskurs mehr, sondern nimmt immer mehr die Zuege einer neurotischen modernen Hexenverfolgung an!

Gruss, Bernie


Wann war je ein rationaler , sachlicher Diskurs mit islamischen Vertretern und ihrer Freunde möglich ?
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beachbernie
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Beitrag(#929875) Verfasst am: 10.02.2008, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

Elisa.beth hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
kann es eigentlich sein, dass der anglikanische Pfaffe sich allein auf die Schariarisierung des Zivilrechts bezogen hat (was sicher ebenfalls inakzeptabel wäre) und das völlig übertrieben in den Medien dargestellt wurde, als ob er gern hätte, dass die Muslime schön steinigen und bluträchen sollen??


Er hat noch nicht mal das....

Er sprach ausdruecklich davon, lediglich Aspekte, die mit britischem Recht vertraeglich sind, zu integrieren. Er schloss in seiner Richtigstellung ausdruecklich aus, dass Scharia britisches Recht ersetzen oder auch nur parallel dazu existieren soll. Ihm ging es ausschliesslich darum vorzuschlagen Integration dadurch su foerdern, dass auch die Rechtstraditionen grosser zugewanderter Minderheiten Teil der Rechtskultur werden, soweit sie sich mit den traditionellen Rechtstraditionen Grossbrittaniens vertragen! Aber mit einer solch differenzierten Aussage sind viele Leute offensichtlich intellektuell ueberfordert. Da ist es doch einfacher einzelne Reizworte herauszupicken und sie dem Bischof um die Ohren zu hauen.

Was dann aus seiner Vorlesung gemacht wurde, die Reduktion auf ein, zwei Totschlagworte, zeigt eigentlich wie vergiftet die oeffentliche Diskussion vielerorts in Europa schon ist, da haben die Extremisten, gleich ob Moslemfundis oder Islamophobe scheinbar schon ganze Arbeit geleistet und jegliche vernuenftige Diskussionskultur nachhaltig zerstoert! Was hier ablaueft ist kein rationaler Diskurs mehr, sondern nimmt immer mehr die Zuege einer neurotischen modernen Hexenverfolgung an!

Gruss, Bernie


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Beitrag(#930056) Verfasst am: 10.02.2008, 13:35    Titel: Sharia und mittelalterliche Gemeinschaftsideologien Antworten mit Zitat

deino hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Laut amnesty wird in diversen christlichen oder auch nichtchristlichen Staaten darüber hinaus massenhaft gefoltert, was ebenfalls vom Staat betrieben bzw. geduldet wird.


Das ist schon klar, mir gehts aber eher um die Motivation dahinter....und die ist eben in diesen Ländern eine nicht-religiöse bzw. ist Recht und Unrecht nicht nach den Vorstellungen der monotheistischen Religionen definiert. Ich finde also nicht dass das das selben ist: Ob man jemand foltert weil er ein politischer Gegner ist, oder weil er "unehrenhaft" gehandelt hat ist schon etwas anderes.


Ich wollte nur darauf hinaus, dass islamische Länder im Durchschnitt wohl nicht mehr Gewalt gegen die Bevölkerung anwenden als christliche oder sonst welche Länder hier und heute.

Die Gründe sind sicher unterschiedlich. In Lateinamerika, Asien und Afrika sind mehrheitlich "aufrührerische Elemente" eingekerkert, die gegen das jeweilige Regime etwas unternehmen wollten.

Aber es gibt dort auch andere Motivationen staatlicher bzw. staatlich tolerierer Gewalt, etwa Todesschwadronen gegen Straßenkinder.

Die Gewalt der Sharia etwa gegen Ehebrecherinnen hat das Ziel, die "heilige Familie" als Gemeinschaft mit brutaler Gewalt zu schützen.

Der Schutz der Familiengemeinschaft als hierarchischem Prinzip gab es im europäischen Mittelalter auf andere Art. Beispielsweise wurden Vatermörder gerne mal gevierteilt. (Man denke auch an das Freud'sche Thema des Vatermordes.)

Alles, was die Familiengemeinschaft, später im Faschismus die Betriebsgemeinschaft und die "Volksgemeinschaft" zu entzweien drohte, wurde mit schrecklichsten Vernichtungsstrafen geahndet. Das geht bis hin zu den erwähnten Pogromen gegen Juden, Hexen, Ketzer, aufständische Bauern & Arbeiter, Homusexuelle, Behinderte, unzüchtige Frauen und und und.

Kurz gegen alles, was die saubere konforme Gemeinschaft tangierte.

Inwieweit nun die Religion/Kirche selbst dabei die Staatsgeschäfte führt oder nicht, ist da gar nicht mal das Entscheidende. Ob islamischer "Gottesstaat" oder faschistischer Führerstaat - ist im Prinzip gleich, was die dahinter stehende Grundmotiviation betrifft.

Dedhalb kann es nicht darum gehen, oberflächliche, auf der phänomenologischen Ebene liegende Differenzen überzubetonen.

Sondern man achte auf die identischen strukturkonservativen Prinzipien.

Und hier zeigt sich die Motivation eines "Gottesstaates" sofort als überaus weltlich ...-

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Beitrag(#930060) Verfasst am: 10.02.2008, 13:44    Titel: Re: Sharia und mittelalterliche Gemeinschaftsideologien Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Ich wollte nur darauf hinaus, dass islamische Länder im Durchschnitt wohl nicht mehr Gewalt gegen die Bevölkerung anwenden als christliche oder sonst welche Länder hier und heute.


Ach was, das stimmt nun ja nicht. Aus historischen Gründen- dem Christentum "an sich" ist es nicht geschuldet- sind christlich dominierte Länder heutzutage weitgehend gewaltfrei gegenüber den "Untertanen".
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Beitrag(#930112) Verfasst am: 10.02.2008, 15:08    Titel: Re: Sharia und mittelalterliche Gemeinschaftsideologien Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Ich wollte nur darauf hinaus, dass islamische Länder im Durchschnitt wohl nicht mehr Gewalt gegen die Bevölkerung anwenden als christliche oder sonst welche Länder hier und heute.


Ach was, das stimmt nun ja nicht. Aus historischen Gründen- dem Christentum "an sich" ist es nicht geschuldet- sind christlich dominierte Länder heutzutage weitgehend gewaltfrei gegenüber den "Untertanen".


Das ist das Klischee. Aber wenn man das gesamte Spektrum der Gewalt bspw. in Ländern wie Togo oder Kolumbien betrachtet (inkl. Paramilitärs, etc.), dann verschieben sich die Verhältnisse wieder deutlich.

Auch solche Erscheinungen wie der Ku Klux Klan deuten darauf hin, dass zumindest die Latenz nach wie vor vorhanden ist.

Staatlich geduldeter Terror gegen Ausländer, Straßenkinder und schließlich offene Kriege gegen die "3. Welt" addieren sich zur Gewalt der christlich dominierten Länder.

Also so eindeutig ist es keineswegs.

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Beitrag(#930200) Verfasst am: 10.02.2008, 17:09    Titel: Re: Sharia und mittelalterliche Gemeinschaftsideologien Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Ach was, das stimmt nun ja nicht. Aus historischen Gründen- dem Christentum "an sich" ist es nicht geschuldet- sind christlich dominierte Länder heutzutage weitgehend gewaltfrei gegenüber den "Untertanen".


http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/74306e77ccabf47cc12565cb003dc377/ebf074b2cb62b375c12572ff0048afde?OpenDocument

http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/0/e4911f5936b2d599c12570260044e979?OpenDocument

http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/0/8dc1cdf0ee3a3299c1257026004bbe35?OpenDocument

http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/c1070c04ee5add56c12567df002695be/7b07983ea75feca6c1257026004c7e89?OpenDocument

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Beitrag(#930889) Verfasst am: 11.02.2008, 16:47    Titel: Re: Sharia und mittelalterliche Gemeinschaftsideologien Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Alles, was die Familiengemeinschaft, später im Faschismus die Betriebsgemeinschaft und die "Volksgemeinschaft" zu entzweien drohte, wurde mit schrecklichsten Vernichtungsstrafen geahndet. Das geht bis hin zu den erwähnten Pogromen gegen Juden, Hexen, Ketzer, aufständische Bauern & Arbeiter, Homusexuelle, Behinderte, unzüchtige Frauen und und und.


Aber Bauernaufstände kann man nicht mit den plötzlichen Gewaltendladungen gegen komplett hrmlose Gruppen im Mittelalter vergleichen. Und von Progromen gegen z.B.: "unzüchtige Frauen" hab ich eben nichts gehört.
Das war auch der Hauptpunkt meiner Frage, weil es für mich unter all den Irrsinnigkeiten islamistischer Systeme, eine der Gravierendsten ist (weil es eben alle Menschen betrifft): Hat es in unserem Kutlurkreis (oder überhaupt in irgendeinem nicht-islamischen Kulturkreis) jemals eine, unter Androhung härterster und brutalster Strafen, durchgesetzte Prüderei und sexuelle Einengung gegeben, wie heute z.B. in Saudi-Arabien?
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Beiträge: 42408

Beitrag(#930894) Verfasst am: 11.02.2008, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

deino hat folgendes geschrieben:
Hat es in unserem Kutlurkreis (oder überhaupt in irgendeinem nicht-islamischen Kulturkreis) jemals eine, unter Androhung härterster und brutalster Strafen, durchgesetzte Prüderei und sexuelle Einengung gegeben, wie heute z.B. in Saudi-Arabien?


Ich kann da keinen qualitativen (höchstens einen quantitativen) Unterschied zum Christentum, oder zum Judentum erkennen.

Laut AT ist ja besipielsweise schon masturbieren - oder nur dran denken, mit einem bereits "vergebenen" Menschen poppen zu wollen - ein Gesetzesübertritt, und in der Tat wurde der zuweilen auch hart (nicht nur mit dem blossen Tod, sondern barbarischer) bestraft.
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hehehe
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Beiträge: 674

Beitrag(#930916) Verfasst am: 11.02.2008, 17:35    Titel: Re: Sharia vs. Mittelalter Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
deino hat folgendes geschrieben:
Haben also die"weltlichen" Interessen der Herrschenden im europ. Mittelalter doch immer ein wenig die Oberhand behalten, oder gabs auch in Europa so richtige Gottesstaaten?


In Europa gab es niemals Gottesstaaten. Die sind mit dem Christentum, speziell dem katholischen, unvereinbar.


Eine wichtige Feststellung: Selbst im finstersten Mittelalter gab es immer die Trennung zwischen Kaiser und Papst bzw. Kirche. Die war von Anfang an da. In der Praxis gab es aber natürlich immer Machtgerangel und Klüngelei zwischen Kaiser und Kirche.

Interessant ist auch: Selbst zu Zeiten wo die Inquisition grausam wütete, hat die Kirche immer peinlich genau auf diese Trennung geachtet: Die Schuld des Angeklagten wurde durch die Inquisitoren festgestellt, und die Verurteilten dann an den weltlichen Arm zwecks Folter oder Hinrichtung übergeben. Mit der eigentlichen blutigen Arbeit wollte man sich offenbar nie die Finger schmutzig machen. Theoretisch wäre darin die Möglichkeit gewesen, dass die Exekutive sich weigert das Urteil zu vollstrecken und den Verurteilten so noch retten konnte. In der Praxis wurde dies zeitweise dadurch ausser Kraft gesetzt, dass die Inquisition denjenigen die sich weigerten selbst die Exkommunikation androhten und sie der Mittäterschaft und damit ebenfalls der Häresie anschuldigten. Das war für diejenigen u.U. lebensgefährlich und damit war diese Möglichkeit in der Praxis unerfüllbar.

Aber wie schon gesagt: Trotz aller faktischen Vermischungen zwischen weltlicher und kirchlicher Macht hat es in Europa niemals Gottesstaaten gegeben, und die Trennung zwischen Kirche und Staat war von Anfang an da, auch wenn sie erst durch die Aufklärung vollständig durchgesetzt wurde.
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onieD
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Beitrag(#931035) Verfasst am: 11.02.2008, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
...und in der Tat wurde der zuweilen auch hart (nicht nur mit dem blossen Tod, sondern barbarischer) bestraft.


Und wo und wann war das in Europa der Fall? (dass einzige was mir da einfallen würde, wären die Puritaner gewesen, das war allerding lange nach dem Mittelalter)
Das gelegentlich von irgendwelchen Wahnsinnigen ein exempel statuiert wurde, mag ich nicht ausschließen, aber wirklich durchgesetzt wurden diese "Moral", meines Wissens nach, eben nie.
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I.R
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Beitrag(#931175) Verfasst am: 11.02.2008, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

deino hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
...und in der Tat wurde der zuweilen auch hart (nicht nur mit dem blossen Tod, sondern barbarischer) bestraft.


Und wo und wann war das in Europa der Fall? (dass einzige was mir da einfallen würde, wären die Puritaner gewesen, das war allerding lange nach dem Mittelalter)
Das gelegentlich von irgendwelchen Wahnsinnigen ein exempel statuiert wurde, mag ich nicht ausschließen, aber wirklich durchgesetzt wurden diese "Moral", meines Wissens nach, eben nie.


Wiener Stadtrecht von 1340. Ehebrecher wurden gepfählt.
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onieD
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Anmeldungsdatum: 25.09.2007
Beiträge: 209

Beitrag(#931819) Verfasst am: 12.02.2008, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
deino hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
...und in der Tat wurde der zuweilen auch hart (nicht nur mit dem blossen Tod, sondern barbarischer) bestraft.


Und wo und wann war das in Europa der Fall? (dass einzige was mir da einfallen würde, wären die Puritaner gewesen, das war allerding lange nach dem Mittelalter)
Das gelegentlich von irgendwelchen Wahnsinnigen ein exempel statuiert wurde, mag ich nicht ausschließen, aber wirklich durchgesetzt wurden diese "Moral", meines Wissens nach, eben nie.


Wiener Stadtrecht von 1340. Ehebrecher wurden gepfählt.


Ok, das Gesetz sagte das. Wie oft in etwa wurden soclhe Urteile aber ausgeführt? In anbetracht der Tatsache, dass damals Prostitution gedieh und mancherorts auch schon geregelt war, kann ich mir schwer vorstellen dass das allzu oft der Fall war (aber vielleicht lieg ich ja falsch... zwinkern ).
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Elisa.beth
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 2344

Beitrag(#932166) Verfasst am: 13.02.2008, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
deino hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
...und in der Tat wurde der zuweilen auch hart (nicht nur mit dem blossen Tod, sondern barbarischer) bestraft.


Und wo und wann war das in Europa der Fall? (dass einzige was mir da einfallen würde, wären die Puritaner gewesen, das war allerding lange nach dem Mittelalter)
Das gelegentlich von irgendwelchen Wahnsinnigen ein exempel statuiert wurde, mag ich nicht ausschließen, aber wirklich durchgesetzt wurden diese "Moral", meines Wissens nach, eben nie.


Wiener Stadtrecht von 1340. Ehebrecher wurden gepfählt.


Wieviele Urteile wurden vollstreckt ?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#932204) Verfasst am: 13.02.2008, 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
deino hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
...und in der Tat wurde der zuweilen auch hart (nicht nur mit dem blossen Tod, sondern barbarischer) bestraft.


Und wo und wann war das in Europa der Fall? (dass einzige was mir da einfallen würde, wären die Puritaner gewesen, das war allerding lange nach dem Mittelalter)
Das gelegentlich von irgendwelchen Wahnsinnigen ein exempel statuiert wurde, mag ich nicht ausschließen, aber wirklich durchgesetzt wurden diese "Moral", meines Wissens nach, eben nie.


Wiener Stadtrecht von 1340. Ehebrecher wurden gepfählt.


Soweit muss man gar nicht zurueckgehen um solche Zustaende im christlichen Europa bewundern zu koennen. In Griechenland z.B. wurden vereinzelt bis ins letzte Jahrhundert hinein "liederliche Weibsbilder" per Steinigung von einem aufgebrachten Mob gelyncht...
Sogar aus den 60ger Jahren sind noch Faelle ueberliefert, wo allzu aufgeklaerte Touriefrauen samt ihrem blanken Busen fluchtartig den Badestrand verliessen, weil eine Horde schwarz bekopftuchter Omis anfing mit Steinen zu werfen...

Gruss, Bernie
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#932210) Verfasst am: 13.02.2008, 10:43    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
deino hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
...und in der Tat wurde der zuweilen auch hart (nicht nur mit dem blossen Tod, sondern barbarischer) bestraft.


Und wo und wann war das in Europa der Fall? (dass einzige was mir da einfallen würde, wären die Puritaner gewesen, das war allerding lange nach dem Mittelalter)
Das gelegentlich von irgendwelchen Wahnsinnigen ein exempel statuiert wurde, mag ich nicht ausschließen, aber wirklich durchgesetzt wurden diese "Moral", meines Wissens nach, eben nie.


Wiener Stadtrecht von 1340. Ehebrecher wurden gepfählt.


Soweit muss man gar nicht zurueckgehen um solche Zustaende im christlichen Europa bewundern zu koennen. In Griechenland z.B. wurden vereinzelt bis ins letzte Jahrhundert hinein "liederliche Weibsbilder" per Steinigung von einem aufgebrachten Mob gelyncht...
Sogar aus den 60ger Jahren sind noch Faelle ueberliefert, wo allzu aufgeklaerte Touriefrauen samt ihrem blanken Busen fluchtartig den Badestrand verliessen, weil eine Horde schwarz bekopftuchter Omis anfing mit Steinen zu werfen...

Gruss, Bernie


waere Griechenland nicht in der EU, dann waere es wohl DER quasi-Gottesstaat in Europa... mit Müh und Not hat die EU es dort erst vor einigen Jahren erreicht, dass die Religionszugehörigkeit aus dem Pass gestrichen wird... und ein Blick in die Verfassung macht heute noch die grosse Rolle der Kirche deutlich:

allein die Überschrift:

Zitat:
THE CONSTITUTION OF GREECE
In the name of the Holy and Consubstantial and Indivisible Trinity


und bereits in Artikel 3 heisst es:
Zitat:
Article 3
1. The prevailing religion in Greece is that of the Eastern Orthodox Church of Christ. The Orthodox Church of Greece, acknowledging our Lord Jesus Christ as its head, is inseparably united in doctrine with the Great Church of Christ in Constantinople and with every other Church of Christ of the same doctrine, observing unwaveringly, as they do, the holy apostolic and syn- odal canons and sacred traditions. It is autocephalous and is administered by the Holy Synod of serving Bishops and the Permanent Holy Synod originating thereof and assembled as specified by the Statutory Charter of the Church in compliance with the provisions of the Patriarchal Tome of June 29, 1850 and the Synodal Act of September 4, 1928.
2. The ecclesiastical regime existing in certain districts of the State shall not be deemed contrary to the provisions of the preceding paragraph.
3. The text of the Holy Scripture shall be maintained unaltered. Official translation of the text into any other form of language, without prior sanction by the Autocephalous Church of Greece and the Great Church of Christ in Constantinople, is prohibited.




erst in Artikel 4 geht es dann, um die Gleichheit aller Griechen... zwinkern


Bei der Vereidigung der Abgeordneten im Parlament muss man sich auf Gott berufen, wobei türkischstaemmige Muslims dort auf den Koran schwören können.... ein Fortschritt???

Zitat:
"I swear in the name of the Holy Consubstantial and Indivisible Trinity to keep faith in my Country and in the democratic form of government, obedience to the Constitution and the laws and to discharge conscientiously my duties".
2. Members of Parliament who are of a different religion or creed shall take the same oath according to the form of their own religion or creed.


von atheistischen Abgeordneten ist keine Rede...
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