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religiöse Erziehung?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#931479) Verfasst am: 12.02.2008, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich denke in der tat, das kinder erst christen sein können, wenn sie sich über ihren glauben bewusst sind.


Dann gab und gibt es gar keine Christen, ausser Tillich und Zelig.
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Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#931482) Verfasst am: 12.02.2008, 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich denke in der tat, das kinder erst christen sein können, wenn sie sich über ihren glauben bewusst sind.


Dann gab und gibt es gar keine Christen, ausser Tillich und Zelig.


Geil! Lachen


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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22277

Beitrag(#931711) Verfasst am: 12.02.2008, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
@tillich
Wenn man Atheismus - sinnvollerweise - nicht als Weltanschauung ansieht, denn der Atheismus für sich sagt nun einmal nicht aus, außer, dass der Glaube an Götter fehlt, dann sind Kinder Atheisten. Das hat keinerlei Charme, denn genauso sind sie auch apolitisch, was man ja nicht gutheißt, nur weil ein Baby das bei der Geburt ist. Weil jemand etwas zu Geburt ist, sagt das nichts über den Wahrheitsgehalt aus oder gar den moralischen Wert.

Ich halte alle derartigen Negativbegriffe - Atheist, Vegetarier, zölibatär Lebender, Nichtwähler, Analphabet, Nichtschwimmer ... - eben nur dann für sinnvoll, wenn ein entsprechender Positivbegriff zumindest denkmöglich ist (woraus folgt, dass die obigen Bezeichnungen also nicht bei den gleichen Personengruppen unsinnig sind).

Einen Wüstenbewohner, der nicht schwimmen kann, weil er noch nie eine Wasserfläche von mehr als 10 qm gesehen hat, kann man trotzdem als Nichtschwimmer bezeichnen, weil es zumindest denkmöglich wäre, dass er eben doch mal in einer Stadt im Schwimmbad gewesen sein und dort schwimmen gelernt haben könnte. Einen Stein (oder Zwerg) als Nichtschwimmer zu bezeichnen, ist dagegen unsinnig. Jemanden als Nichtwähler zu bezeichnen, ist nur dann sinnvoll, wenn er theoretisch das Wahlrecht hätte - einen 17-jährigen oder einen Ausländer als "Nichtwähler" bei einer Bundestagswahl zu bezeichnen dagegen unsinnig (Praxistest für den Sprachgebrauch: wovon gehen wohl die entsprechenden Statistiken aus?). Auch die Aussage, dass ca. 99% der unter 8-jährigen im Zölibat leben, dürfte wohl nicht vielen Leuten als besonders plausibel erscheinen. Und so weiter.

Die Unsinnigkeit der Ausweitung der Negativbegriffe auf Gruppen, bei denen der Positivbegriff gar nicht sinnvoll möglich wäre, zeigt sich auch daran, dass man bei vielen Aussagen über diese Negativbegriffe dann wiederum Einschränkungen machen müsste:
Atheist zu sein, ist eine achtenswerte weltanschauliche Haltung (außer bei Kleinstkindern, bei denen es keine Haltung ist). Vegetarier tragen, da sie zur Senkung des Gesamt-Fleischverzehrs beitragen, zum Klimaschutz bei (außer Säuglinge, die eh nur Muttermilch zu sich nehmen). Nichtwähler zu sein ist auch eine politische Entscheidung (außer bei Minderjährigen).
Und so weiter. Ist so ein Sprachgebrauch sinnvoll?

Ich meine, gut, niemand ist verpflichtet, sich meinem Sprachgebrauch (der meinem Sprachgefühl nach der übliche ist), anzuschließen. Aber wenn Säuglinge "natürlicherweise Atheisten" sein sollen, dann sind es auch mein Schreibtisch und mein Frühstücksbrot, die glauben auch nicht an einen Gott (und dabei bin ich mir sogar sicherer als bei Säuglingen). Und darauf aufbauend würde ich dann behaupten: "99% aller Atheisten sind dumm wie Brot!" zwinkern
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22277

Beitrag(#931712) Verfasst am: 12.02.2008, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
Warum schmeckt mir warmes Bier nicht?


Weil's widerlich ist!

Bier unter 13 Grad ist fies kalt. Raumtemperatur dagegen ist ok. So.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#931719) Verfasst am: 12.02.2008, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich meine, gut, niemand ist verpflichtet, sich meinem Sprachgebrauch (der meinem Sprachgefühl nach der übliche ist), anzuschließen. Aber wenn Säuglinge "natürlicherweise Atheisten" sein sollen, dann sind es auch mein Schreibtisch und mein Frühstücksbrot, die glauben auch nicht an einen Gott (und dabei bin ich mir sogar sicherer als bei Säuglingen). Und darauf aufbauend würde ich dann behaupten: "99% aller Atheisten sind dumm wie Brot!" zwinkern


In einer Welt, in der aber nunmal die Annahme vorherrscht, es gäbe so etwas wie muslimische, christliche oder jüdische Kinder, und in der ferner davon ausgegangen wird es wäre normal religiös zu sein, ist es nicht nur sinnvoll sondern wichtig darauf hinzuweisen, daß Kinder erstmal ungläubig sind und zu was anderem erst gemacht werden müssen.

Bar jedem Zusammenhangs macht es tatsächlich keinen Sinn, irgendwen mit irgendwelchen Atributen zu belegen - aber darum geht es hier ja auch nicht.

Davon abgesehen ist es durchaus vorstellbar, daß Babys mit soetwas wie einem Gottglauben geboren werden könnten. Hier wurde ja angesprochen, daß der Islam da .B. so sieht.

Wenn wir uns auf Dinge zurückziehen wollen, die tatsächlich möglich sind, bist Du am Zug und darfst Zeigen, daß irgendein Gott überhaupt existiert ...
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Tassilo
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Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#931734) Verfasst am: 12.02.2008, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich halte alle derartigen Negativbegriffe - Atheist, Vegetarier, zölibatär Lebender, Nichtwähler, Analphabet, Nichtschwimmer ... - eben nur dann für sinnvoll, wenn ein entsprechender Positivbegriff zumindest denkmöglich ist (woraus folgt, dass die obigen Bezeichnungen also nicht bei den gleichen Personengruppen unsinnig sind).

Frage Frage Frage
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#931735) Verfasst am: 12.02.2008, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich meine, gut, niemand ist verpflichtet, sich meinem Sprachgebrauch (der meinem Sprachgefühl nach der übliche ist), anzuschließen. Aber wenn Säuglinge "natürlicherweise Atheisten" sein sollen, dann sind es auch mein Schreibtisch und mein Frühstücksbrot, die glauben auch nicht an einen Gott (und dabei bin ich mir sogar sicherer als bei Säuglingen). Und darauf aufbauend würde ich dann behaupten: "99% aller Atheisten sind dumm wie Brot!"

dein Sprachgebrauch bestärkt mich zumindest in der Ansicht, dass völlig sinnlose Diskussionen doch zumindest das Potential haben, als Inspiration für köstliche, ironische Formulierungen zu dienen !

Sehr glücklich Erwin
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#931743) Verfasst am: 12.02.2008, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:


Einen Wüstenbewohner, der nicht schwimmen kann, weil er noch nie eine Wasserfläche von mehr als 10 qm gesehen hat, kann man trotzdem als Nichtschwimmer bezeichnen, weil es zumindest denkmöglich wäre, dass er eben doch mal in einer Stadt im Schwimmbad gewesen sein und dort schwimmen gelernt haben könnte.

Nein, weil er nicht schwimmen kann. Wenn man ihn mal ins Wasser würfe, siehst du das. Völlig egal ob er Wasser schon mal gesehen hat oder nicht, der Nichtschwimmer ersäuft.

Egal ob man schon von Gott gehört hat oder nicht, wenn man nicht an einen glaubt, ist man Atheist.
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#931745) Verfasst am: 12.02.2008, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

@Tassilo
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Negativbegriffe - Vegetarier,
Frage Frage Frage


Vegetarier = Nicht-Fleischesser

und tillich traf eine Aussage über "semantische Negationen" und wollte sicher keine Wertung über Vegetarier machen.

Oder sollten deine Fragezeichen gar nur seine humoristische Schlussfolgerung unterstreichen Auf den Arm nehmen zynisches Grinsen

Erwin
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#931756) Verfasst am: 12.02.2008, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

mist @astarte
Zitat:
Egal ob man schon von Gott gehört hat oder nicht, wenn man nicht an einen glaubt, ist man Atheist.

jetzt verwirrst du mich enorm ! Ich habe als Baby an keinen geglaubt, aber in meinem Pass stand röm.kath. - ja lügen die von Amts wegen ...

Fällt eigentlich wirklich niemandem die völlige Sinnlosigkeit dieser semantischen Daueronanie auf, bei der ich jedem eigenen Argument gleich auch das passende Gegenargument als "Beweis" für eine (un-)mögliche semantische Attributierung beifügen könnte.

Erwin
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#931768) Verfasst am: 12.02.2008, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Tassilo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich halte alle derartigen Negativbegriffe - Atheist, Vegetarier, zölibatär Lebender, Nichtwähler, Analphabet, Nichtschwimmer ... - eben nur dann für sinnvoll, wenn ein entsprechender Positivbegriff zumindest denkmöglich ist (woraus folgt, dass die obigen Bezeichnungen also nicht bei den gleichen Personengruppen unsinnig sind).

Frage Frage Frage


Tillich!!!!!!!! Geschockt Nimm das zurück. Nimm das bitte sofort zurück und entschuldige dich, sonst wird das hier wieder ein Veggie-Thread. Ohnmacht
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tillich (epigonal)
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22277

Beitrag(#931775) Verfasst am: 12.02.2008, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
und tillich traf eine Aussage über "semantische Negationen" und wollte sicher keine Wertung über Vegetarier machen.

Korrekt.

Heike: zufrieden?
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#931784) Verfasst am: 12.02.2008, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Heike: zufrieden?


Der Schreck mich Jahre meines Lebens gekostet. Gut, dass der Supergau noch mal verhindert wurde. *schwitz*
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zelig
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Beiträge: 25405

Beitrag(#931832) Verfasst am: 12.02.2008, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, es führt auf den Holzweg, wenn logische und sprachliche Negation gleichgesetzt werden. Die Sprache ist genauer und ungenauer zugleich, da sie alltagstauglich sein muss. Die Negation zu einer mentalen Disposition setzt die Fähigkeit oder die Möglichkeit zur Einnahme der entgegengesetzten Anschauung voraus (im Alltagssprachgebrauch). Das ist bei einem Baby definitv nicht gegeben. Weder kann ein Baby ein Atheist noch ein Christ sein. Es hat gar keine Disposition zu einer spirituellen Anschauung. Dennoch ist die Redewendung vom Christen-Kind oder dergl verbreitet, weil damit landläufig gemeint ist, in welcher sozialen Umgebung es aufwächst. Das könnte auch die Ursache dafür sein, daß diese Redewendung (nach meinem Sprachgefühl zumindest) für "Atheisten-Kinder" nicht existiert: Selbst atheistisch erzogene Kinder wachsen in einer christlich geprägten Kultur auf (hier in Dland). Das mag man nun gut finden oder nicht. Aber es ist so.
Noch anschaulischer wird das, wenn wir körperliche Fähigkeiten betrachten. Ein Kind, das keine Arme hat, würde man nicht als Nichtschwimmer (auch wenn das sachlich richtig wäre) bezeichnen, da wir eine solche Bezeichnung allenfalls als zynisch empfinden würden. Einen Blinden bezeichnen wir ebenso nicht als farbenblind, einen Mann nicht als Gebärunfähig. In diesen Beispielen fehlt je die Voraussetzung dafür, jemandem eine Fähigkeit abzusprechen. Der Mensch hat erst gar nicht die Wahl, bzw einem Blinden Farbenblindheit zu attestieren, wäre ein "logischer" aber absurder (bzw zynischer) Sprachgebrauch, weil wir, ohne darüber nachdenken zu müssen, wissen, daß ein Blinder Rot- und Grüntöne nicht voneinander unterscheiden kann (erst wenn er sehend wäre, hätte er die Möglichkeit, ein Farbenblinder zu werden).
Ebenso wäre ein Kind nicht apolitisch, weil es keinen politischen Standpunkt einnimmt, sondern weil wir in der Regel davon ausgehen, daß ein Kind noch keinen eigenständigen politischen Standpunkt einnehmen kann. Wenn wir jemanden als apolitisch bezeichnen, dann bedeutet das normalerweise, daß er willentlich (aus fundamentaler Ablehnung) oder aus Interesselosigkeit keinen politischen Standpunkt einnimmt. Wobei ich die fundamentale Ablehnung eigentlich als politischen Standpunkt werten würde. Bei einem Kind jedoch setzen wir kein Interesse an Politik voraus, und wenn dies tatsächlich der Fall ist, dann kann es nicht apolitisch sein. Eher denkbar wäre in diesem Fall, daß wir sagen würden, ein Kind sei politisiert (weil wir es als unangemessen oder beeinflusst) betrachten würden. Wer daraus jetzt gerne den Schluss ziehen möchte, daß diese Unangemessenheit auch eine Wertung ist, die der religiösen Erziehung zukommt, der Meinung bin ich nicht. Genau wie den politischen, brauchen die Eltern selbstverständlich ihre religiöse Anschauung nicht vor den Kindern geheim zu halten. Es kommt nur darauf an, wie Erwachsene ihre Anschauungen weitergeben. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#931843) Verfasst am: 12.02.2008, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wat macht ihr dat alle kompliziert.

A-Theist sehe ich in der ursprünglichen Bedeutung = ohne Gott.

Logischerweise ist ein Säugling ohne Gott. Um mit Gott zu sein müsste es als Ausgangsbasis eine Vorstellung haben, was das Wort "Gott" benennt. Diese hohle Nuss/leere Kiste "Gott" bekommt erst dann Inhalt, wenn ein wohlmeindender Vermittler was reintut (was auch immer).

Das kippt dann natürlich nur, wenn ein Jesus-liebt-euch-alle-Hansel auftritt. Aber dagegen kann man eh nicht argumentieren.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#931853) Verfasst am: 12.02.2008, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Wat macht ihr dat alle kompliziert.

A-Theist sehe ich in der ursprünglichen Bedeutung = ohne Gott.



Tja, so einfach sehe ich das auch. Und was für einen Gläubigen Menschen so schlimm dran ist, verstehe ich auch nicht. Aber ich versteh ja vieles nicht.

Wieso ich Erwin verwirre auch nicht, ist er halt von den Eltern als röm.kath. eingetragen, also Kirchenmitglied. Und? Sacht das was über Glauben aus?
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
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Beitrag(#931862) Verfasst am: 12.02.2008, 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

und ewig grüßt das Murmeltier Sehr glücklich Sehr glücklich Sehr glücklich
Zitat:
Logischerweise ist ein Säugling ohne Gott.

jeder Pantheist würde dir da aus seinem "logischen Kontext" widersprechen ...

Der Unterschied zwischen formal-logisch richtig/falsch und semantisch richtig/falsch - je nach (willkürlich) gewähltem Bedeutungskontext, scheint wirklich schwer vermittelbar zu sein...

Zitat:
Wieso ich Erwin verwirre auch nicht ...

Ironiedetektor bitte einschalten Auf den Arm nehmen

und ansonsten für die sinnige Vertiefung des Themas: http://www.wecker.de/cgi-bin/cgi_lieder1?id=8&ok

Erwin zwinkern
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#931903) Verfasst am: 12.02.2008, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
und ewig grüßt das Murmeltier Sehr glücklich Sehr glücklich Sehr glücklich
Zitat:
Logischerweise ist ein Säugling ohne Gott.

jeder Pantheist würde dir da aus seinem "logischen Kontext" widersprechen ...


Ist mir eigentlich hulle.

Aber ich bemerke, dass ich nicht vollständig formuliert habe:

Zitat:
Das kippt dann natürlich nur, wenn ein Jesus-liebt-euch-alle-Hansel auftritt. Aber dagegen kann man eh nicht argumentieren.


Hätte heißen müssen:

Das kippt dann natürlich nur, wenn ein Jesus-liebt-euch-alle-Hansel oder ein Pantheist auftritt. Aber dagegen kann man eh nicht argumentieren.
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#931912) Verfasst am: 12.02.2008, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

weil die Frage ja soooooo spannend zu sein scheint möchte ich dann doch noch zur allseitigen Verwirrung beitragen *fg*:

intra-subjektiv (aus Sicht des Babys) ist die Frage unentscheidbar und somit obsolet, denn - wie zelig ausführt: Weder kann ein Baby ein Atheist noch ein Christ sein. Es hat gar keine Disposition zu einer spirituellen Anschauung. (Zitat)

extra-subjektiv (von aussen) ist die Beantwortung der Frage sematisch gekoppelt an den Betrachtungs- und Bedeutungskontext. Ich kann zu jeder Ansicht durch Wechseln des Kontextes bzw. Nichtigerklärung desselben, mindestens genauso "richtig" das Gegenteil behaupten und viele "logische" Gründe zur (kontextbezogenen) "Richtigkeit" anführen. Womit die Fragestellung darauf hinausläuft, ob Atheisten, Theisten, Agnostiker, Pantheisten ... "Recht" haben und somit das Baby als Gegenstand der Betrachtung obsolet ist und damit auch die Frage in der vorliegenden Form.

Erwin
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#931916) Verfasst am: 12.02.2008, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:

intra-subjektiv (aus Sicht des Babys) ist die Frage unentscheidbar und somit obsolet, denn - wie zelig ausführt: Weder kann ein Baby ein Atheist noch ein Christ sein. Es hat gar keine Disposition zu einer spirituellen Anschauung. (Zitat)


trivialerweise bedeutet Unwissenheit in diesem Fall durchaus auch, Atheist zu sein. So wenig praktischen nutzen diese Auffassung auch hat, ich finde sie nicht ganz unbedeutend, wenn es darum geht, Atheismus zu definieren. ZB in Bezug auf die Frage, in wieweit ein 'nicht-theistischer' Mensch Atheist sein kann, der an die Wiedergeburt glaubt. So würde ich zB Atheismus als bewußte Ignoranz redundanter, weltanschaulicher Dogmatismen ansehen, die mit Unwissenheit praktisch austauschbar ist, da es im Resultat auf keine veränderten Handlungsanweisungen (oder Potentiale dazu) führen würde.
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#931922) Verfasst am: 12.02.2008, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

@semnon
Zitat:
trivialerweise bedeutet Unwissenheit in diesem Fall durchaus auch, Atheist zu sein.


so meinst du - hmmmm - na dann trivialerweise eine
intra-semnon'ische Frage: bist du A-erwinschedefinitionwasdasistfolgtspäter-ist oder eher erwinschedefinitiondiedunichtbeurteilenkannst-lich

Frage Erwin

PS: um es abzukürzen: je nach deiner Antwort kannst du versichert sein, dass es ein Leichtes ist, dir dann eine Definition zu liefern, die deine Antwort dir selbst als falsch erscheinen lassen wird, oder auch als richtig, was wiederum - jetzt klarerweise extrem überzeichnet - den Bedeutungkontext aus meiner anderen Darstellung repräsentiert zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 12.02.2008, 20:42, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#931932) Verfasst am: 12.02.2008, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

nein, ich habe deine Ansicht dazu nicht vorwegnehmen wollen oder sonst was, sondern dir meine eigene Auffassung dazu vermitteln wollen und es gibt auch objektiv keine Hinweise darauf, das ich was anderes wollte (weil es nicht dasteht). Das ich dir im Prinzip darin widerspreche, dass Unwissenheit kein Atheismus sein kann, ist allerdings richtig. Grund: Atheismus ist ein Synonym für Gottlosigkeit und alle Unwissenden sind gottlos.
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Beiträge: 4482

Beitrag(#931933) Verfasst am: 12.02.2008, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

@semnon

es geht nicht um Unwissen sondern um Unentscheidbarkeit, das ist was anderes - beantworte doch einfach trivialerweise meine Frage Idee zwinkern Sehr glücklich

Erwin
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Beitrag(#931935) Verfasst am: 12.02.2008, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage, ob ein Baby Atheist oder Theist ist, ist streng genommen unentscheidbar (aber nicht prinzipiell), das ist schon richtig. Ging es dir nur um diese Pingeligkeit?

Wenn man das glaubt, setzt man aber voraus, dass es möglich ist, dass es einen natürlich gewachsenen (christlichen?) Gottesglauben gibt, was eine zumindest latent theistische Position ist.
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
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Beitrag(#931939) Verfasst am: 12.02.2008, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

ich halte - aus den oben ausgeführten logischen Gründen - die Frage für obsolet und somit auch jede Diskussion darüber, da diese mir keine Erkenntnis über das Baby (also den Gegenstand der Frage) bringt, sondern nur über die jeweiligen Einstellungen und das logische Abstraktionsvermögen der Personen, die die Frage beantworten.

Und auf Metaebene geht's mir natürlich, wie auch den anderen darum:
http://www.wecker.de/cgi-bin/cgi_lieder1?id=8&ok

Erwin Sehr glücklich Sehr glücklich Sehr glücklich
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Beitrag(#931943) Verfasst am: 12.02.2008, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sagte eigentlich auch "unwissende Person" und nicht "unbefragbare Person" Mit den Augen rollen Niemals würde ich letzteren Fall für diskutierenswert halten, aber ich will mich auch nicht unbedingt dafür auf den Kopf stellen, damit du das kapierst.
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#931950) Verfasst am: 12.02.2008, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Menno - ich hätte durchaus Interesse an einer Diskussion über die Ausgangsfrage:
Zitat:
Ist es eurer Meinung nach richtig zu versuchen, Kinder vom Atheismus zu überzeugen? Oder sollte man sich von religiösen Themen in der Erziehung einfach soweit es geht fernhalten und eventuell auftretende Fragen der Kinder offenlassen, um ihre freie Wahl nicht zu beeinflussen?

das findet aber "zugunsten" sinnlosen und auch formallogisch wenig erquickenden Hickhacks nicht statt.

Erwin

PS: mir scheint du hast den Sinn meines intra-semnon'ischen Fragekonstrukts (A-erwinschedefinitionwasdasistfolgtspäter-ist oder erwinschedefinitiondiedunichtbeurteilenkannst-lich) nicht ganz verstanden: Dir durch Wegfall jeder Möglichkeit die Frage in irgendeinen Bedeutungskontext zu bringen, den Begriff der Unentscheidbarkeit zu verdeutlichen.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#931954) Verfasst am: 12.02.2008, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
bist du A-erwinschedefinitionwasdasistfolgtspäter-ist oder eher erwinschedefinitiondiedunichtbeurteilenkannst-lich


doch, ich denke schon, dass ich das verstanden habe. Du wolltest sagen, dass das 'Theos' in A-the-ist, zu definitionspluralistisch ist oder so, ne? Nur werfe ich sämtliche Gottesvorstellungen und Mystizismen, deren Gegner man sein kann, ohne schlechtes Gewissen in ein und denselben Topf. Daher bin ich auch nicht der Auffassung, dass

Zitat:
je nach deiner Antwort kannst du versichert sein, dass es ein Leichtes ist, dir dann eine Definition zu liefern, die deine Antwort dir selbst als falsch erscheinen lassen wird, oder auch als richtig, was wiederum - jetzt klarerweise extrem überzeichnet - den Bedeutungkontext aus meiner anderen Darstellung repräsentiert


und weil ich das alles in einen Topf werfe, sagte ich auch

Zitat:
So würde ich zB Atheismus als bewußte Ignoranz redundanter, weltanschaulicher Dogmatismen ansehen, die mit Unwissenheit praktisch austauschbar ist, da es im Resultat auf keine veränderten Handlungsanweisungen (oder Potentiale dazu) führen würde.


und wo ist jetzt das Problem? Ich werde halt einem Kind gegenüber nicht den weltanschaulich Neutralen spielen, wenn ich das nicht bin. Dafür muss ich ihm nichts einbläuen.
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Beitrag(#931957) Verfasst am: 12.02.2008, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
? Ich werde halt einem Kind gegenüber nicht den weltanschaulich Neutralen spielen, wenn ich das nicht bin. Dafür muss ich ihm nichts einbläuen

so ähnlich halte ich es auch. Dh. ich weise zT. darauf hin, dass das was andere da an Geschichten über die Bibel erzählen eben Geschichten sind und nichts weiter. Ansonsten, dass es möglich ist, dass es da "etwas" gibt, was wir nicht wissen können aber sicher keinen "alten Mann mit weissem Bart", der Kinder bestraft, wenn sie schlimm waren.

Erwin

PS: Du wolltest sagen ... - nein wollte ich nicht ... ich wollte das sagen, was in den vorigen Postings steht zwinkern
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#931962) Verfasst am: 12.02.2008, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
mist @astarte
Zitat:
Egal ob man schon von Gott gehört hat oder nicht, wenn man nicht an einen glaubt, ist man Atheist.

jetzt verwirrst du mich enorm ! Ich habe als Baby an keinen geglaubt, aber in meinem Pass stand röm.kath. - ja lügen die von Amts wegen ...


die Absurdität dieses Sprachspiels ist, finde ich, nicht analog zu der Qualität der Ansicht, dass eine unwissende Person ein Atheist ist, auch wenn das nicht sehr ergiebig sein mag.
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