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religiöse Erziehung?
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#932614) Verfasst am: 13.02.2008, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das Babybeispiel hast du mir brachialst aufgezwungen.

mea culpa, mea maxima culpa - ich eile schon zur Beichte ..... Auf den Arm nehmen Sehr glücklich Sehr glücklich
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#932617) Verfasst am: 13.02.2008, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
@A.P.
Zitat:
Ja, für beide Fälle ist die Fähigkeit, glauben zu können, notwendig. Zur Bestimmung der Klasse "Nicht(An-Gott-Gläubige)" ist diese Fähigkeit jedoch nicht notwendig.

eine logisch hochinteressante Feststellung ... Geschockt Sehr glücklich

Genau. Wenn jemand nicht glauben kann, dann kann er auch logischerweise nicht zur Klasse "An-Gott-Gläubige" gehören, weil für eine solche Zugehörigkeit diese Fähigkeit notwendig ist. Und da er nicht zu dieser Klasse gehört, muss er logischerweise zur Klasse "Nicht(An-Gott-Gläubige)" gehören, weil es nichts Drittes gibt.

Und ein neugeborenes Kind hat nach allem, was wir wissen, die Fähigkeit zu einem bewussten Glauben nicht.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#932622) Verfasst am: 13.02.2008, 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

da wir aber am formalen Korinthenkacken sind und nicht am praktischen Hypothesenaufstellen, müssen wir aufgeben, weil wir nicht wissen können, ob das Baby glauben kann oder nicht, da es seine Introspektion nicht äußern kann. Aber kann das selbst jemand hinreichend, der sprechen kann und nach intersubjektiver Feststellung ein voll entwickeltes Bewußtsein hat?
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#932639) Verfasst am: 13.02.2008, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
da wir aber am formalen Korinthenkacken sind und nicht am praktischen Hypothesenaufstellen, müssen wir aufgeben, weil wir nicht wissen können, ob das Baby glauben kann oder nicht, da es seine Introspektion nicht äußern kann. Aber kann das selbst jemand hinreichend, der sprechen kann und nach intersubjektiver Feststellung ein voll entwickeltes Bewußtsein hat?

Wir können gar nichts sicher wissen.

Wenn wir jemanden nach seiner Introspektion fragen, kann der lügen und das können wir nicht sicher ausschließen.

Also können wir schon alleine deswegen niemals bei einem Erwachsenen sicher feststellen, ob er Theist ist oder nicht.

Aber wir können annehmen, dass jemand die Wahrheit sagt und wir können auch wissenschaftlichen Forschungsergebnissen vertrauen und diese sprechen nun mal AFAIK nicht dafür, dass Babys einen bewussten Glauben annehmen können.

Wir können also zwar nichts 100% sicher wissen, aber das heißt keineswegs, dass alle Annahmen gleichwertig wären.

Aber egal, um der Korinthenkackerei zu entgehen, formuliere ich halt anders: unter Voraussetzung der Annahme, dass Neugeborene noch nicht die Fähigkeit besitzen, glauben zu können, würde ich sie der Klasse "nicht(An-Gott-Glaubende)" zuordnen. Und diese Klasse ist für mich exakt gleichbedeutend mit "Atheisten".
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#932657) Verfasst am: 13.02.2008, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

OFFTOPIC:
Zitat:
weil es nichts Drittes gibt.

Geschockt Frage Idee
http://de.wikipedia.org/wiki/Mehrwertige_Logik
http://www.phillex.de/manyval.htm

aber egal, vermutlich alles esoterische Spinner ... zwinkern

Erwin
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#932665) Verfasst am: 13.02.2008, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Wir können gar nichts sicher wissen.



Doch, in dem Rahmen, wie Wissen überhaupt definierbar ist, können wir das durchaus.
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Beitrag(#932666) Verfasst am: 13.02.2008, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
OFFTOPIC:
Zitat:
weil es nichts Drittes gibt.

Geschockt Frage Idee
http://de.wikipedia.org/wiki/Mehrwertige_Logik
http://www.phillex.de/manyval.htm

aber egal, vermutlich alles esoterische Spinner ... zwinkern

Du hast wieder gesnippt. Das war keineswegs als Allgemeinaussage gedacht.

Wenn es überhaupt möglich ist, die Menge der Theisten zu bestimmen, dann ist es auch möglich, die Menge der Nicht-Theisten zu bestimmen und ja, dann gibt es kein Drittes, weil die Elemente der Menge der Nicht-Theisten schlicht dadurch definiert sind, dass sie nicht zur Menge der Theisten gehören.

Es wäre schon schön, wenn Du Dich zumindest bemühen würdest, den Kontext zu beachten und meine Aussagen nicht immer so aus dem Zusammenhang reißt.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#932675) Verfasst am: 13.02.2008, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Wir können gar nichts sicher wissen.

Doch, in dem Rahmen, wie Wissen überhaupt definierbar ist, können wir das durchaus.

Dann ist ja gut, denn dann sollten wir auch keine Differenzen mehr haben über die Fähigkeiten von Neugeborenen und können das zu den Akten legen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#932679) Verfasst am: 13.02.2008, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

die Differenzen bestanden i.W. darin, sich nicht darüber einig zu sein, dass man keine Differenzen hat, wie meistens Lachen
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
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Beitrag(#932703) Verfasst am: 13.02.2008, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

also sind wir uns jetzt einig, dass wir über eine unsinnige Frage sinnig debattiert haben zwinkern

wobei ich (man verzeihe mir die Pingeligkeit, ist halt mein langjähriges Fachgebiet) in Fragen der Logik das
Zitat:
Wenn es überhaupt möglich ist, die Menge der Theisten zu bestimmen, dann ist es auch möglich, die Menge der Nicht-Theisten zu bestimmen und ja, dann gibt es kein Drittes, weil die Elemente der Menge der Nicht-Theisten schlicht dadurch definiert sind, dass sie nicht zur Menge der Theisten gehören.

gerade noch als korrekt im Sinne der 2-wertigen Logik der Schul-Mengenlehre "durchgehen" lasse Sehr glücklich

Ansonsten aber in Fragen Baby-(A)theismus bei "meiner" 3-wertigen Logik wahr/falsch/unentscheidbar bleibe zwinkern

Erwin
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



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Beiträge: 17559

Beitrag(#932710) Verfasst am: 13.02.2008, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Ansonsten aber in Fragen Baby-(A)theismus bei "meiner" 3-wertigen Logik wahr/falsch/unentscheidbar bleibe zwinkern


Kannst du das genauer erklären?

Was bedeutet "unentscheidbar"?

Bloß, daß man es nicht rausbekommen kann, oder daß weder "Ja" noch "Nein" richtige Antworten wären? (Ich wollte "sinnvoll" schreiben, aber das ist wohl was anderes, und würde uns hier nicht weiterbringen.)
_________________
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#932728) Verfasst am: 13.02.2008, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt Leute, die sind Fans von Baseball (Fan von Baseball = FvB). Und dann gibt es die, die keine Fans von Baseball sind (nicht Fan von Baseball = nFvB) - und zwar sind das alle, die nicht zur Menge der FvB gehören. Zu Letzteren würde ich auch alle zählen, (wie mich zum Beispiel), die keine Ahnung von Baseball haben und die Baseball schlicht nicht interessiert. Auch diejenigen, die noch niemals von Baseball gehört haben und gar nicht wissen, was Baseball überhaupt ist, sind mAn keine FvB, d.h. sie müssen logischerweise nFvB sein. Und ebenso sind mE diejenigen, die gar nicht die Fähigkeit besitzen, sich für Baseball zu interessieren, keine FvB.

Nun gibt es andere Meinungen dazu: einige Leute meinen wohl, dass man nur dann nFvB sein könnte, wenn man profundes Wissen über Baseball hätte. Denn nur dann könne man FvB ablehnen. Nun gibt es auf der einen Seite FvB, die dies behaupten, weil sie hoffen, dass sich darauf hin einige nFvB ausgiebig mit Baseball beschäftigen und dann eventuell zu FvB konvertieren und es gibt aber auch nFvB, die solches behaupten, weil sie irgendwie stolz darauf sind, die Regeln von Baseball zu kennen und auf diejenigen herabblicken, die sie nicht kennen ("das sind ja keine echten nFvB"). Der logische Fehler dabei ist aber nun leider, dass nFvB keineswegs bedeuten muss, Baseball bewusst und begründet abzulehnen, es bedeutet nur: kein Fan von Baseball zu sein. Nicht mehr und nicht weniger.

Ein Bewohner einer fernen unentdeckten Insel, der noch nie von Baseball gehört hat und mit dem Begriff überhaupt nichts verbindet, kann wohl kaum ein FvB sein. Daher muss er logischerweise ein nFvB sein.

Kann nun ein Neugeborener ein FvB sein? Nach allem, was ich weiß, nicht. Ganz sicher weiß ich das nicht, vielleicht sind ja alle Neugeborenen von Anfang an FvB und sind es dann plötzlich nicht mehr, wenn sie sich artikulieren können. Wer weiß? Könnte ja sein. Glaube ich persönlich aber nicht, weil es dafür überhaupt keine Indizien gibt.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22277

Beitrag(#932732) Verfasst am: 13.02.2008, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Vielleicht sind Babies ja superintelligent, kapieren alles und verblöden nur, wenn sie zu sprechen lernen.

Den Verdacht habe ich sowieso.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#932737) Verfasst am: 13.02.2008, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Bloß, daß man es nicht rausbekommen kann, oder daß weder "Ja" noch "Nein" richtige Antworten wären

Beides !

aber dann eben nochmal stichpunktartig Smilie

- (a)theismus (bzw. die (Nicht-)Existenz Gottes) kann nicht empirisch bewiesen/widerlegt werden

- (a)theismus ist eine eigenschaft von menschen die (wenn überhaupt) nur intrasubjektiv feststellbar ist, also nicht irgendwie äusserlich "messbar", "sichtbar" o.ä.

- um entscheidungen über klassenzugehörigkeit eines elements treffen zu können, muss die semantische bedeutung der klasse definiert sein. ugs.: du kannst von dir selber nicht behaupten du bist X oder nicht-X, wenn du keine Ahnung hast, was X sein soll. Es ist mitnichten sogar unlogisch zu behaupten, du bist dann nicht-X, weil du ja nicht weißt, was X ist.

- daraus leitet sich (zumindest für mich) ab, dass die (a)theismus-eigenschaft eines babys unentscheidbar ist.

Erwin

Erwin
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#932747) Verfasst am: 13.02.2008, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

@A.P.

immer schön formallogisch bleiben - ich weiss, das ist verdammt schwer mit normaler Umgangssprache zwinkern

Zitat:
Ein Bewohner einer fernen unentdeckten Insel, der noch nie von Baseball gehört hat und mit dem Begriff überhaupt nichts verbindet, kann wohl kaum ein FvB sein. Daher muss er logischerweise ein nFvB sein.

klingt übrigens so plausibel, dass ich im ersten Moment auch "reingefallen" bin Sehr glücklich

Der logische Haken bei deinem Beispiel ist, dass du unterstellst der Inselbewohner versteht sehrwohl was "Fan sein" bedeutet ! Und dann ist deine Aussage auch richtig, ich bin sicher kein Fan von etwas, dessen Bedeutung ich nicht mal kenne.

Besser mit abstrakten Begriffen operieren, wenn du wirklich formallogisch argumentieren willst, statt ugs. "logisch".

Erwin
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#932750) Verfasst am: 13.02.2008, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
(a)theismus ist eine eigenschaft von menschen die (wenn überhaupt) nur intrasubjektiv feststellbar ist, also nicht irgendwie äusserlich "messbar", "sichtbar" o.ä.


man kan nichts intrasubjektiv feststellen? Wie soll das gehen?
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#932754) Verfasst am: 13.02.2008, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
man kan nichts intrasubjektiv feststellen? Wie soll das gehen?

indem das Subjekt, Aussagen über sich selbst bzw. seine Eigenschaft(en) macht.

Das geht übrigens nicht nur bei menschlichen Subjekten, sondern sogar bei hinreichend komplexen Systemen - darauf beruht zB. übrigens Gödels Beweis, dass die Mathematik entweder widersprüchlich, oder unvollständig ist. (tipp: http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_G%C3%B6del )

Erwin


Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 13.02.2008, 21:38, insgesamt einmal bearbeitet
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#932755) Verfasst am: 13.02.2008, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Jetz mal unabhängig von der Vollständigkeit der Theorie, die die Feststellung begründet: Wenn ich irgend eine Eigenschaft 'an mir' feststellen will, dann muss ich mit Ressourcen 'außerhalb' interagieren, um überhaupt an die Definitionen dieser Eigenschaften zu kommen. Konkret kann man von einer Person niemals erfahren, ob sie Atheist ist oder nicht, in dem man eine Methode gebraucht, die auf der (im Sinne der hier von dir postulierten Systematik) hypothetischen Intrasubjektivität dieser (hypothetischen!) Person beruht. Man kann sie nur fragen, ob sie aufgrund der Definition Atheist ist und das ist eine Messung.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#932757) Verfasst am: 13.02.2008, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Bloß, daß man es nicht rausbekommen kann, oder daß weder "Ja" noch "Nein" richtige Antworten wären

Beides !

aber dann eben nochmal stichpunktartig Smilie

- (a)theismus (bzw. die (Nicht-)Existenz Gottes) kann nicht empirisch bewiesen/widerlegt werden


Herrje!

Nimm bitte wenigstens zur Kenntnis daß nicht alle diese Definition teilen!

Atheismus ist die Abwesenheit von Glauben an die Existenz Gottes; der eine oder andere mag darauf bestehen, daß es der Glaube an die Nicht-Existenz ist.

Zitat:
- (a)theismus ist eine eigenschaft von menschen die (wenn überhaupt) nur intrasubjektiv feststellbar ist, also nicht irgendwie äusserlich "messbar", "sichtbar" o.ä.


Kann ja sein. Hat aber nichts mit meiner Frage zu tun, und erläutert auch Deine Antwort nicht.


Zitat:
- um entscheidungen über klassenzugehörigkeit eines elements treffen zu können, muss die semantische bedeutung der klasse definiert sein. ugs.: du kannst von dir selber nicht behaupten du bist X oder nicht-X, wenn du keine Ahnung hast, was X sein soll. Es ist mitnichten sogar unlogisch zu behaupten, du bist dann nicht-X, weil du ja nicht weißt, was X ist.


Kommst Du noch dazu, meine Frage sinnvoll zu beantworten?

Zitat:
- daraus leitet sich (zumindest für mich) ab, dass die (a)theismus-eigenschaft eines babys unentscheidbar ist.


Nein, kommst Du wohl nicht. Schade.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#932759) Verfasst am: 13.02.2008, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

das sind,. mit Verlaub, kaum valide Einwände auf Erwins Darstellung, schon weil es egal ist, was er als Atheismus betrachtet.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#932765) Verfasst am: 13.02.2008, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein Bewohner einer fernen unentdeckten Insel, der noch nie von Baseball gehört hat und mit dem Begriff überhaupt nichts verbindet, kann wohl kaum ein FvB sein. Daher muss er logischerweise ein nFvB sein.

klingt übrigens so plausibel, dass ich im ersten Moment auch "reingefallen" bin Sehr glücklich

Der logische Haken bei deinem Beispiel ist, dass du unterstellst der Inselbewohner versteht sehrwohl was "Fan sein" bedeutet !

Klar weiß der, was ein "Fan" ist. Der kennt zum Beispiel Fans von Kokosnussweitwerfern.

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Und dann ist deine Aussage auch richtig, ich bin sicher kein Fan von etwas, dessen Bedeutung ich nicht mal kenne.

Ganz genau. Und wenn ich nicht irgendwelche Gottesvorstellungen kenne und habe, dann bin ich (nach meinem Verständnis) Atheist. Und ich gehe davon aus, dass ein Neugeborener keine Gottesvorstellungen hat. (Achtung für alle Korinthenkacker: ich gehe davon aus heißt nicht, dass ich es sicher weiß.) Also gehe ich davon aus, dass ein Neugeborener ein Atheist ist (nach meiner Definition, die da wäre: "Atheist = nicht(glaubt an Gott)").

Nach einer anderen Definition von "Atheist" mag das ja anders sein, aber dann wäre es doch vielleicht nicht ganz unhilfreich, diese Definition mal auf den Tisch zu legen. Oder etwa nicht?

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Besser mit abstrakten Begriffen operieren, wenn du wirklich formallogisch argumentieren willst, statt ugs. "logisch".

Habe ich schon probiert. Hat nur sinnentstellendes Gesnippe hervorgebracht.
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Rasmus
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Beiträge: 17559

Beitrag(#932766) Verfasst am: 13.02.2008, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
das sind,. mit Verlaub, kaum valide Einwände auf Erwins Darstellung, schon weil es egal ist, was er als Atheismus betrachtet.


Das war eine generelle Anmerkung.

Inzwischen sollte klar sein, daß es hier wenigstens zwei Definitionen gibt. Ich habe keine Lust mich weiter darum auszutauschen wer nun welche benutzt.

Wenn es also einen Grund gibt hier nochmal von vorne anzufangen hätte ich den gerne gehört und verstanden.

Zweitens: Ich habe gefragt, ob das Baby nun tatsächlich (Atheist oder Theist) ist und wir das bloß nicht entscheiden können, oder ob die Erklärung eine andere ist.

Die Antwort "beides" geht also nicht auf meine Frage ein, und der Rest von dem Geseiere hat nur nochmal dargelegt, daß es für uns nicht feststellbar ist. Der aufmerksame Leser wird festgestellt haben, daß das nicht Teil meiner Frage war, und das nicht im geringsten dazu beiträgt die Antwort "beides" plausibel erscheinen zu lassen.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#932767) Verfasst am: 13.02.2008, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
ich gehe davon aus heißt nicht, dass ich es sicher weiß.) Also gehe ich davon aus, dass ein Neugeborener ein Atheist ist (nach meiner Definition, die da wäre: "Atheist = nicht(glaubt an Gott)").


Zitat:
Nach einer anderen Definition von "Atheist"


was ist das für eine Definition von Atheist?
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#932769) Verfasst am: 13.02.2008, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

@rasmus

Frage Frage Frage
entschuldige, aber solche "Argumentation" erlebe ich bei Erstsemestrigen nicht ...

Nur was zum ersten Punkt

Zitat:
Nimm bitte wenigstens zur Kenntnis daß nicht alle diese Definition teilen!

ich nehme das zur Kenntnis !

Aber was jetzt ? ist Gott für dich empirisch beweisbar oder widerlegbar ? Das ist immerhin der logische Ausgangspunkt meiner Argumentation (dann wäre nämlich als Implikation das (a)theismus-Problem KEIN intrasubjektives). Mit Leuten, die das glauben, also entweder dass Gott empirisch nachweislich existiert, oder auch dass er empirisch nachweislich nicht existiert, lehne ich aber logische Diskussionen zwecks Sinnlosigkeit ab zwinkern

Für erstere wende dich bitte an kath.net Smilie

Erwin
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#932773) Verfasst am: 13.02.2008, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
@rasmus

Frage Frage Frage
entschuldige, aber solche "Argumentation" erlebe ich bei Erstsemestrigen nicht ...

Nur was zum ersten Punkt

Zitat:
Nimm bitte wenigstens zur Kenntnis daß nicht alle diese Definition teilen!

ich nehme das zur Kenntnis !

Aber was jetzt ? ist Gott für dich empirisch beweisbar oder widerlegbar ? Das ist immerhin der logische Ausgangspunkt meiner Argumentation (dann wäre nämlich als Implikation das (a)theismus-Problem KEIN intrasubjektives). Mit Leuten, die das glauben, also entweder dass Gott empirisch nachweislich existiert, oder auch dass er empirisch nachweislich nicht existiert, lehne ich aber logische Diskussionen zwecks Sinnlosigkeit ab zwinkern

Für erstere wende dich bitte an kath.net Smilie

Erwin


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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#932774) Verfasst am: 13.02.2008, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
- (a)theismus (bzw. die (Nicht-)Existenz Gottes) kann nicht empirisch bewiesen/widerlegt werden

- (a)theismus ist eine eigenschaft von menschen die (wenn überhaupt) nur intrasubjektiv feststellbar ist, also nicht irgendwie äusserlich "messbar", "sichtbar" o.ä.

- um entscheidungen über klassenzugehörigkeit eines elements treffen zu können, muss die semantische bedeutung der klasse definiert sein. ugs.: du kannst von dir selber nicht behaupten du bist X oder nicht-X, wenn du keine Ahnung hast, was X sein soll. Es ist mitnichten sogar unlogisch zu behaupten, du bist dann nicht-X, weil du ja nicht weißt, was X ist.

- daraus leitet sich (zumindest für mich) ab, dass die (a)theismus-eigenschaft eines babys unentscheidbar ist.

A: "Bist Du ein Fan von Baseball?"
B: "Ich weiß nicht, was Baseball ist."

Daraus folgte dann nach Deiner merkwürdigen Logik: es ist nicht entscheidbar, ob B ein Fan von Baseball ist. MMn kann er aber kein Fan von Baseball sein.
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#932783) Verfasst am: 13.02.2008, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

@A.P.

formallogik mag dir ja als korinthenkackerei erscheinen - mir auch manchmal, aber wenigstens versteh' ich sie (meistens) Auf den Arm nehmen

Löse dich doch einfach mal, sofern dir daran gelegen ist, mich (bzw. "die Logik") zu verstehen von den konkreten semantischen Inhalten, bei Schlussfolgerungen.

Zitat:
Und wenn ich nicht irgendwelche Gottesvorstellungen kenne und habe, dann bin ich (nach meinem Verständnis) Atheist.

das ist dein gutes umgangssprachliches "Recht" zwinkern

Aber formal ist es wirklich watschen-einfach. Du brauchst dich nur zu fragen, ob du sinnvoll (wahr/falsch) entscheiden kannst, ob du X oder nicht-X bist.

Ich behaupte nun nicht mehr oder weniger, als dass du das formallogisch (!) nicht kannst, bevor du nicht die Bedeutung von X kennst - aber lasse dich gerne bei deiner Ansicht, dass du dich dann als nicht-X bezeichnen würdest.

Erwin
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#932790) Verfasst am: 13.02.2008, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

zunächst ist aber noch "zwischengeschaltet", dass man es nicht wissen kann, ob das Baby sich diese Gedanken macht. Daher halte ich die Befragbarkeit für das stärkere Kriterium und daher sprach ich auch in principio von einer unwissenden Person und wollte von dem Babykram nichts wissen, obgleich ich mich am Korinthengekacke nicht störte.

Ein unwissender Mensch, der aber in der Lage ist zu begreifen, was meine A-Def. ist, könnte nach Vollzug des Informationsaustauschs dies aber verneinen oder bejahen.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#932801) Verfasst am: 13.02.2008, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Es gibt zwei Auffassungen darüber, was Atheismus ist: a) die logische Negation von Theismus (alle, die nicht an einen Gott glauben), d.h. es gibt nichts Drittes neben Atheismus und Theismus und b) eine aktive Handlung, nämlich die bewusste, hinterfragte und begründbare Ablehnung eines Glaubens an einen Gott (dann gibt es etwas Drittes, aber was wäre eigentlich die Bezeichnung dafür?).
Oder in Deinen Worten gesagt: in der Auffassung a) ist Atheismus keine "Einnahme einer Anschauung", sondern das Fehlen einer Anschauung und bei b) ist Atheismus die "Einnahme einer entgegengesetzten Anschauung".


Hm, das wären eigentlich nicht meine Worte.
Meine Argumentation hat nicht den Atheismus zum Thema. Es geht nur um den Punkt, ob bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um eine Negation sinnvoll erscheinen zu lassen (es spielt übrigens formal keine Rolle, ob wir über Negation oder Affirmation reden). Wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, ist es sinnlos, über jemanden zu sagen er könne, oder er sei dies oder jenes. Es berührt nicht Deine Ausführung im ersten Absatz. Ich weiß nicht, ob Deine Ausführung zutrifft. Aber ich könnte mir leicht vorstellen, daß es noch mehr Auffassungen darüber gibt, was Atheismus ist.
Daher trifft Deine Schlussfolgerung im zweiten Absatz nicht zu. Nicht weil sie falsch wäre, sondern weil ich mich über die verschiedenen Varianten des Atheismus nicht gäussert habe.


AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Letztlich ist es eine Definitionsfrage. Man kann das eine "passiver Atheist" nennen und das andere "aktiver Atheist" oder auch "schwacher Atheismus" und "starker Atheismus".

Klar. Dazu habe ich mich nicht geäussert. Obwohl ich davon ausgehe, daß es ebenso Atheisten gibt, die da indifferent sind, weil sie diese Unterscheidung vielleicht nicht interessiert. Auch bezweifle ich, daß, wenn man Atheisten auf der Straße fragen würde, ob sie starke oder schwache Atheisten seien, diese sich selber aufgrund Deiner vorgenannten Kriterien zuordnen würden. Egal, das war nicht mein Thema, soll es auch nicht werden.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Ich bin zum Beispiel ein passiver Atheist. Gott interessiert mich nicht. Ein aktiver Atheist kann ich nicht sein, weil ich zum Beispiel die Konzepte von Buddha und Shiva nicht kenne und sie mich auch nicht interessieren. Dabei scheint es mir völlig unerheblich, ob ich nun die Disposition dazu habe, sie kennen zu lernen oder nicht. Ich habe keine Kenntnis und daher keine aktive Haltung zu Buddha und Shiva. Ich weiß noch nicht einmal, ob das überhaupt Götter sind (was auch immer man unter "Gott" verstehen mag, keine Ahnung).


Schon alleine weil Du an dieser Diskussion teilnimmst, hast Du die Voraussetzung dafür erfüllt, Dich weltanschaulich zu positionieren.
Das hat nichts damit zu tun, ob Du Kenntnis von Buddha oder Shiva hast - denn wir fragen nicht danach, ob jemand nicht-Buddhist oder nicht-Hinduist ist. Wir fragen, ob jemand gläubig oder nicht gläubig ist. Hinduist ist eine Möglichkeit gläubig zu sein (wie starker Atheist eine Möglichkeit ist, nicht gläubig zu sein - Du erinnerst Dich an die "Christen-sind-Atheisten gegenüber-allen anderen Göttern"-Diskussion. ). Aber um überhaupt jemanden als gläubig oder nicht gläubig zu bezeichnen, muss er erst dazu in der Lage sein, eine von beiden Positionen einnehmen zu können. Es spielt für meine Argumentation keine Rolle, wie qualifiziert die Position vertreten wird. Bewußt, gleichgültig, fundiert, oder aus Nachahmung, das ist gleichültig.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Was ist denn eigentlich zum Beispiel mit einer hypothetischen Gruppe von Menschen auf einer bisher unentdeckten Insel, die noch nie etwas von einem Gottesbild gehört haben und auch noch nie selber eines entwickelt haben?

Nach Auffassung a) wären sie Atheisten, nach Auffassung b) keine Atheisten.

Und wenn man sie als Atheisten ansieht, aber noch nicht im Baby-Alter, ab wann wären sie denn dann Atheisten? Wenn sie theoretisch eine Disposition dazu hätten, sich mit einem Gottesbild zu beschäftigen? Was aber machte das für einen Unterschied, wenn sie sich sowieso nie damit beschäftigen?


Interessantes Beispiel. Ich würde sie wahrscheinlich als Atheisten bezeichnen. Die Voraussetzung dafür, diesen Standpunkt einzunehmen, wäre erfüllt. Es ist für meine Argumentation irrelevant, ob man Kenntnisse über den Standpunkt hat, den man nicht einnimmt.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ein Mann würde ich aber als gebärunfähig bezeichnen, denn das ist er wohl zweifellos.

Es ist zweifellos richtig, ich würde ihn dennoch nicht so bezeichnen. Die entsprechende sinnvolle Bezeichnung für Männer wäre sowas wie "zeugungsunfähig". Eine Frau würde ich nie als zeugungsunfähig bezeichnen, obwohl sie das zweifelsohne ist. Frage: Und Du?

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ich bevorzuge die Auffassung, Atheismus sei schlicht die Abwesenheit von Glauben an einen Gott, was auch immer ein Gott sei.

Hm, ich bin mir nicht so sicher, ob in dieser Aussage das (mein) Thema wiedergegeben ist. Jedenfalls -sorry, wenn ich mich wiederhole- darüber, was Atheismus ist, sage ich nichts. Ich sage nur, daß nicht immer gegeben ist, daß jemand überhaupt Atheist/Gläubiger sein kann.
Diese Trennung müssen wir beachten.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Die andere Auffassung, Atheismus sei eine explizit durchdachte philosophische Position, gefällt mir nicht, denn die hat etwas Elitäres (die Unterteilung in "echte" Atheisten und "falsche" Atheisten). Da bekommt man dann von beiden Seiten (den "echten" Atheisten und den Theisten) permanent zu hören, man müsse sich doch gefälligst mal ausführlich mit allen Gottesbildern beschäftigen, um sie kompetent ablehnen zu können. Ich sehe aber nicht ein, warum das notwendig sein sollte.


Hoffentlich konnte ich klar machen, daß ich hier vollkommen Deiner Meinung bin. Es ist irrelevant für meine Argumentation, wie qualifiziert eine Position vertreten wird. Meine Argumentation zielt darauf ab, ob die Voraussetzung dafür gegeben ist, daß jemand eine Position einnehmen kann.


Wen's interessiert, Buch-Empfehlung übrigens: Gilbert Ryle - Der Begriff des Geistes
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Zuletzt bearbeitet von zelig am 13.02.2008, 22:18, insgesamt einmal bearbeitet
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Er_Win
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Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#932804) Verfasst am: 13.02.2008, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
A: "Bist Du ein Fan von Baseball?"
B: "Ich weiß nicht, was Baseball ist."

Daraus folgte dann nach Deiner merkwürdigen Logik: es ist nicht entscheidbar, ob B ein Fan von Baseball ist. MMn kann er aber kein Fan von Baseball sein.

NEIN

so ein Quatsch ! Das ist auch nicht "meine merkwürdige Logik" ...

"Dein" Insulaner versteht, was "Fan sein" ist, hat aber keine Ahnung, was Baseball ist, deshalb ist völlig logisch, dass er sagen kann, dass er KEIN Baseball-Fan ist.

Frag doch deinen Insulaner ob er blasjkjdijefhdufh oder nicht-blasjkjdijefhdufh ist ! Dann wird er dir sagen, er versteht dich nicht und weiss nicht was das sein soll, wie soll er dir sagen, ob er's es zu sein meint oder nicht.

Um der Praxis noch gerecht zu werden, ist es aber nicht ausgeschlossen, dass er sagt er ist nicht-blasjkjdijefhdufh auch wenn er keine Ahnung hat, warum er das sagt zynisches Grinsen Sehr glücklich

Erwin
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