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nickchanger auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.06.2004 Beiträge: 1753
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(#138128) Verfasst am: 13.06.2004, 17:47 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | nickchanger hat folgendes geschrieben: | Nav hat folgendes geschrieben: | @max
Wir werden noch den Tag erleben, an dem die NATO einsehen wird, daß im Angriffskrieg auf Jugoslawien die falsche Seite bombardiert wurde.
Besser wäre es gewesen, ein vereintes Europa, Seite an Seite mit Serbien zur Verteidigung der westlichen Werte, zu schaffen.
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also sorry, aber das ist nun wirklich absoluter schwachsinn und gemeingefährlich. |
gemeingefährlich sind bombenabwürfe, nicht deren verurteilung. |
er verurteilt aber nicht die abwürfe, sondern nur das falsche ziel.
Zitat: | Zitat: | es ging um die verhinderung eines genozids |
das haben bisher auch alle massenmörder behauptet.
dummerweise handelt es sich um ein musterbeispiel von nicht falsifizierbarer aussage.
d.h. es handelt sich bei deinem satz um einen glaubenssatz. |
aha. ich habe das wohl falsch ausgedrückt. der genozid war bereits in vollem gange. und wenn du das nicht GLAUBST, dann solltest du eventuell mal opfern nachts begegenen
Zitat: | Zitat: | durch serbisch-othodoxe fundamentalisten. |
interessant. bisher kannte ich nur die version vom serbischen fundamentalismus.
wer hat denn das orthodox dazu gecovert? oder ist das dein eigenes gebräu? |
nein, aber danke dem vorwurf.
es ist nicht mein gebräu, sondern findet sich z.B. bei bassam tibi auch.
es gibt keinen zweifel daran, dass der serbische fundamentalismus ein religiöses element hatte. er wurde von serbischer seite so verstanden, er wurde auf opferseite so verstanden und er ist so historisch belegt....
Zitat: | Zitat: | wenn du ethnische säuberungen für gerechtfertigt hälst, weil es die "richtigen" trifft, dann tust du mir sehr sehr leid. |
wenn du nur per unterstellung deine fischeroide verteidigung eines völkerrechtwidrigen angriffskrieges schönzufärben vermagst, tust du mir keineswegs leid, wenn dir die angehörigen der unschuldigen opfer deiner ideologie nachts begegnen. |
auf dein argument steht meine meinung oben.
und ich stehe dazu. ich bin dafür, dass man regime wie unter milosevic, hussein, oder allen anderen diktatoren beseitigt.
dafür wünsche ich mir eine starke uno, die ganz klar macht, dass unterdrückung und missachtung der menschenrechte nicht toleriert wird.
das es diese uno noch nicht gibt ist mir aber klar (bevor du meinst mich diesbezüglich belehren zu müssen). und das die amis im irak nicht die menschenrechte suchen, um ihre autos damit anzutreiben ist mir erstaunlicherweise auch klar
Zitat: | Zitat: | deine haltung ist nicht weniger menschenverachtend, als die der amerikanischen soldaten in irakischen gefängnissen, deren handeln auch viel mit gefühlter überlegenheit aus ideologischer sicht zu tun hat. |
du scheinst erregt zu sein. anders kann ich mir so eine völlig unangemessene gleichsetzung nicht erklären. |
ich bin in der tat erregt. es ging mir darum, dass es menschen gibt die sich als ideologisch überlegen fühlen und dadurch gewalt gegen die anderen als "weniger verwerflich" anzusehen scheinen. anders kann ich mir nicht erklären, wie man das verhalten der serbischen (orthodoxen) fundamentalisten als verteidigung der westlichen werte gutheissen kann. und ein ähnliches element meine ich auch in dem verhalten einiger amerikanischen soldaten (ein grosser anteil aus dem fundamentalistischen bible-belt) erkennen zu können.
Zitat: | Zitat: | und mit fundamentalisten (egal ob christlich, islamisch, orthodox oder hinduistisch - und die gibt es alle) verteidigst du ganz sicher keine werte der aufklärung. |
und du nicht mit völkerrechtsbruch und der billigenden inkaufnahme des tötens unschuldiger. |
hier ist eben die frage wer denn zuerst völkerrecht gebrochen hat....
ich bleibe dabei, dass der angriff (a angriff!) auf jugoslawien unsere moralische pflicht war. und ich glaube (ja ein glaubenssatz) das er noch eine der akzeptabelsten handlungen der NATO war. (was nicht heisst, dass ich es gutheisse die chinesische botschaft mal eben im vorbeigehen mitzubombadieren). und ich weiss, dass da sicher auch unschuldige getötet wurden. genau wie bei der befreiung europas von unseren vorfahren auch unschuldige getötet wurden. sicher auch ein angriffskrieg gell?
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den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#138183) Verfasst am: 13.06.2004, 21:52 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: |
Ich empfehle mal 'Fundamentalismus im Kampf um die Weltordnung. Die Krisenherde unserer Zeit und ihre historischen Wurzeln' von Tariq Ali (Heyne, München 2003) zu lesen. Da kann man seine Bildungslücken in Bezug auf die Geschichte des Islams, vieler islamischer Länder und der Islamisten, schliessen - wobei das Studium eines uralten Buches nicht helfen kann. |
Von Tariq Ali habe ich einige Artikel gelesen und ein paar lange Reden gehört. Seine Argumentation beeindruckt mich nicht sehr und hat wenig mit dem zu tun, was ich als Problem des Islam ansehe.
Tariq Ali reduziert, ähnlich wie Noam Chomsky, hochkomplexe geschichtliche Vorgänge auf ein paar Sätze. Die Konfliktparteien werden schnell vereinfachend als imperialistisch bzw. antiimperialistisch eingestuft. Imperialistische Beweggründe werden konstruiert und zwar nach der altbewährten cui-bono Logik, mit der man eigentlich alles beweisen kann. Weiters verwendet auch Tariq Ali endlose Argumentationsketten und selektive Zitate.
Die Behauptung der Islamismus sei erst während der letzten 50-100 Jahre entstanden ist in Bezug auf das, was ich beim Islam diagonstiziere, nämlich Feindschaft gegenüber Demokratie, Frauen, Menschenrechten, freier Meinungsäußerung, irrelevant. Denn diese Werte wurden auch in Westeuropa erst in den letzten 50-100 Jahren umgesetzt. In Osteuropa aber auch Spanien und Griechenland dauerte es bekanntlich länger. Noch vor hundert Jahren waren Frauen in Europa ganz ähnlich verhüllt, wie ihre heutigen islamischen Geschlechtsgenossinnen. Frauen durften ohne Einwilligung des Mannes nicht arbeiten, sie durften nicht Auto fahren, studieren, wählen etc. Männer konnten ihre Frauen ohne größere Scherereien zu befürchten schlagen und das war auch im gewissen Rahmen gesellschaftlich akzeptiert. Alleinerziehende Mütter wurden extrem diskriminiert und benachteiligt. Die Liste ist endlos.
Ähnliches gilt in Bezug auf die anderen Bereiche, die ich erwähnte habe. Z.b. waren im Österreich und Deutschland des frühen 20. Jhdts. nicht gerade viele von der Demokratie überzeugt.
Insofern gab es auch in der arabischen Welt damals gar keine Notwendigkeit für einen islamischen Fundamentalismus. Der unangefochtene und unhinterfragte Status Quo braucht keine Bewegung um ihn zu erhalten.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#138190) Verfasst am: 13.06.2004, 22:25 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Die Behauptung der Islamismus sei erst während der letzten 50-100 Jahre entstanden ist in Bezug auf das, was ich beim Islam diagonstiziere, nämlich Feindschaft gegenüber Demokratie, Frauen, Menschenrechten, freier Meinungsäußerung, irrelevant. |
Dies ist dein Problem. Schau dir mal den Nahen Osten vor 30 Jahren an und du wirst kaum verschleierte Frauen finden und auch kaum Islamisten! Was sagt dir das?
Und liess lieber mal das Buch von Ali, weil deinen Aussage eher wie eine schlechte Karikatur wirken.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#138199) Verfasst am: 13.06.2004, 22:45 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: |
Dies ist dein Problem. Schau dir mal den Nahen Osten vor 30 Jahren an und du wirst kaum verschleierte Frauen finden und auch kaum Islamisten! Was sagt dir das? |
Da kam es unter dem Einfluß westlich oder sowjetisch gestützter Führungen zu kurzen Ausbrüchen von Liberalität, und zwar in einer Zeit der weltweiten gesellschaftlichen Enttabuisierung und Weiterentwicklung. Gegen diese neue Entwicklung musste sich der Islam - wie schon erwähnt - erst formieren.
Die Aussage, dass kaum Frauen verschleiert gewesen seien, möchte ich erst einmal bewiesen haben. Das mag auf die urbanen Zentren zugetroffen haben. Grundsätzlich waren aber in den meisten islamischen Kulturen Kopfbedeckungen und bedeckende Kleidung üblich, obwohl die anders aussehen als der Hijab, der vor allem vom Iran propagiert wurde. Kopftuchlose Frauen wurden übrigens als islamophob beschimpft.
Ausnahmen gab es aber z.B. im nicht-nördlichen Afrika, wo man sich halt nie wirklich konsequent an Islam und Christentum gehalten hat.
max hat folgendes geschrieben: |
Und liess lieber mal das Buch von Ali, weil deinen Aussage eher wie eine schlechte Karikatur wirken. |
Wenn der Mann in einer einstündigen Rede keine kohärente Argumentation zusammenbekommt, dann kann ich auf sein Buch gerne verzichten. Üblicherweise bevorzuge ich Reden Büchern der gleichen Autoren, weil da die Essenz der Aussage wesentlich besser rüberkommt und bei manchen Reden anschließend Fragen gestellt werden.
Außerdem hab ich schon einige vermutlich ähnliche Bücher gelesen. Ich kenne diese Argumentationen, wonach alles aufgrund des Imperialismus begründed sei, schon in- und auswendig.
Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 13.06.2004, 23:12, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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nickchanger auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.06.2004 Beiträge: 1753
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(#138211) Verfasst am: 13.06.2004, 23:01 Titel: |
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die erste islamistische organisation war die muslimbruderschaft, die 1928 gegründet wurde. die bewegung ist älter als 30 jahre und älter als globalisierung oder george w. ....
Zitat: | Die 1928 von dem ägyptischen Volksschullehrer Hasan al-Banna gegründete 'Muslimbruderschaft' will das "wahre Wesen" des Islam wieder zum Leben erwecken. Dies beinhaltet eine Rückbesinnung auf die Zeit der ersten islamischen Gemeinde zu Lebzeiten des Propheten, die in ahistorischer Weise verklärt und idealisiert wird. Das Prinzip der sozialen Gerechtigkeit stellt einen weiteren Kernpunkt der Überzeugungen der 'Muslimbruderschaft' dar. Diese Utopie einer "wahren islamischen Gemeinde" stellt einen Gegenentwurf zum Westen dar mit all seinen als negativ gebrandmarkten Eigenschaften und Errungenschaften wie Säkularisierung, "Verfall" sittlicher Werte und ungebremstes Kapitalstreben. Technische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse der westlichen Welt können hingegen bedenkenlos übernommen werden, solange sie nicht gegen islamische Grundprinzipien verstoßen.
Bereits in den späten 30er Jahren bildeten sich Ableger der 'Muslimbruderschaft' auch in anderen Staaten, geordnet nach dem zentralistischen Prinzip der Mutterorganisation. 1946 wurden eigene Zweige in Palästina und in Transjordanien gegründet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der kolonialen Epoche bildeten sich in der arabischen Welt überall Ableger der Organisation.
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ich verweise nochmals auf bassam tibi, der m.e. die besten darstellungen bezüglich islamischen fundamentalismus bietet. (und übrigens auch als professor im hörsaal überzeugt @ sokrateer )
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#138213) Verfasst am: 13.06.2004, 23:04 Titel: |
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Ach ja, was ich schon vorher anmerken wollte.
@max:
Die Islamisten waren/sind antikommunistisch. Die Kommunisten hierzulande waren entschieden antiklerikal. Atheismus war in der Arbeiterbewegung weit verbreitet. Der FBÖ hatte sogar mal ~100.000 Mitlglieder, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht. Genauso waren die Kommunisten, Sozialisten etc. in den arabischen Ländern eingestellt. Sie waren antiislamisch. Deshalb wurden sie auch von den Islamisten bekämpft. Ich sehe also nicht ein, wie du diejenigen, die selbst den Islam ablehnten oder entschieden zurückdrängen wollten, hier zur Entschuldung des Islam vorweisen kannst.
Ist Rosa Luxemburg etwa der Beweis dafür, dass sich das Christentum für Frauenrechte einsetzen kann?
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#138496) Verfasst am: 14.06.2004, 18:55 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Ich sehe also nicht ein, wie du diejenigen, die selbst den Islam ablehnten oder entschieden zurückdrängen wollten, hier zur Entschuldung des Islam vorweisen kannst. |
Es ist ganz einfach. Ich sehe als Lösung nicht einen liberalen Islam - den du zwar forderst, aber unrealistisch findest - sondern Muslime für die Linke und damit den Atheismus zu gewinnen. Es gab hier mehrmals Bemerkungen der Art, dass die muslimischen Ländern (und Muslime überhaupt?) sich nicht demokratisch entwickeln könnten. Und darum ging es mir mit meinen Beispiel. Es ist es sehr wohl möglich, den Islam (und damit natürlich auch die Islamisten) massiv zu schwächen, wenn man die einfachen Moslems, die ja unter den gleich Problem (plus den Rassismus in Europa) wie die Mehrheit hier leiden, über soziale Kämpfe für die eigenen Sache zu gewinnen.
nickchanger hat folgendes geschrieben: | die erste islamistische organisation war die muslimbruderschaft, die 1928 gegründet wurde. die bewegung ist älter als 30 jahre und älter als globalisierung oder george w. |
Dies ändert aber nichts daran, dass bis Mitte der 70er Jahre die Islamisten nirgends eine nennenswerte Kraft waren oder eine Massenbasis besassen. Aber mit Bush den Auserwählten hat das Aufkommen der Islamisten natürlich gar nichts zu tun Aber dass diese heute Zuwachs erhalten und es gehäuft schwere Anschläge gibt, hat mit Bush und anderen Befürwortern des "Kriegs gegen den Terror" sehr viel tun.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Ich kenne diese Argumentationen, wonach alles aufgrund des Imperialismus begründed sei, schon in- und auswendig. |
Ist dir das zu monokausal? Und deshalb predigst du, dass der Koran die einzige Ursache sei?
Es ist lächerlich zu behaupten, dass Ali alles mit dem Imperialismus begründet. Das Problem ist wahrscheinlich, dass wenn jemand die Rolle des Imperialismus erwähnt, du rot siehst und intellektuell abschaltest. Die Rolle des Imperialismus kann weder bei dem Entstehen der islamistischen Fundamentalisten, noch bei der Entwicklung der moslemischen Länder ignoriert werden. Natürlich gibt es noch andere Ursachen, da es ja offensichtlich notwendig ist zu erklären, warum die Islamisten je als Antiimperialisten auftreten konnten, was angesichts ihrer Geschichte ja eigentlich lächerlich ist.
Mal ein Artikel aus der TAZ zu den Ursachen der fehlenden Demokratisierung im Nahen Osten. Er beruht auf den Theorien eines Marxisten, aber so wie sie dargestellt wird, nicht marxistisch ist, da der Klassenbegriff etwas seltsam verwendet wird. Aber es ist eine interessantere Diskussionsgrundlage, als ein Erklärungsversuch mittels eines uralten Buchs:
Die hydraulische Gesellschaft
** Text durch Link ersetzt / Babyface **
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#150586) Verfasst am: 15.07.2004, 10:07 Titel: |
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Großbritannien will Islamkritik (=Verächtlichmachung des Islam?) als Volksverhetzung verbieten. Man schließe lediglich ein Schlupfloch, so Innenminister David Blunkett.
Daily Telegraph: We must be allowed to criticise Islam
Daily Telegraph: Blunkett's ban will fan the flames
[url=rtsp://real.npr.na-central.speedera.net/real.npr.na-central/atc/20040714_atc_11.rm]
NPR Radio: Free Speech and Religious Hatred: Commentator Francis Wheen is not happy with a proposal by British Home Secretary David Blunkett to make the incitement of religious hatred a crime in Great Britain.[/url]
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#151954) Verfasst am: 17.07.2004, 17:15 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Großbritannien will Islamkritik (=Verächtlichmachung des Islam?) als Volksverhetzung verbieten. Man schließe lediglich ein Schlupfloch, so Innenminister David Blunkett. |
Dies ist wieder typisch für Blair & Co. Da ihm seine politische Basis wegbricht, versucht er ausgerechnet auf die reaktionären Religiösen zu setzen, in dem er deren Forderungen erfüllt. Wobei Blair ja selbst zu diesen religiösen Fanatikern gehört und es so eigentlich nicht verwunderlich ist, dass sich den rechten islamischen Klerikern nähern fühlt, als der Linken und der Arbeiterbewegung.
Hier noch ein Artikel über den Islam als neue modische Abgrenzung vom Westen in der arabischen Welt, der auch auf die verschiedenen Flügel innerhalb des Islam eingeht und darauf, dass es eine relativ neue Entwicklung ist, dass der Islam wieder so eine bedeutende Rolle spielt:
Allah ist groß, Allah ist anders
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The only general I like is called strike
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#933549) Verfasst am: 14.02.2008, 19:00 Titel: |
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Wissenschaftler erklären Kritik zur Krankheit
Zitat: | In der 2007 gegründeten Zeitschrift „Contemporary Islam“ definiert der Religionswissenschaftler Göran Larsson von der Universität Göteborg Islamophobie als „anti-islamische und anti-muslimische Meinungen“. Diese hält er für inakzeptabel. Larsson fordert dazu auf, „im Internet Islamophobie und Rassismus zu beobachten und zu bekämpfen“.
[...]
Wo das Wort Islamophobie herkommt, ist in den Publikationen nicht zu erfahren. Die Schöpfer des Begriffs sind im Zentrum des politischen Islams zu finden, genauer gesagt in Teheran. |
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#933556) Verfasst am: 14.02.2008, 19:07 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Wissenschaftler erklären Kritik zur Krankheit
Zitat: | In der 2007 gegründeten Zeitschrift „Contemporary Islam“ definiert der Religionswissenschaftler Göran Larsson von der Universität Göteborg Islamophobie als „anti-islamische und anti-muslimische Meinungen“. Diese hält er für inakzeptabel. Larsson fordert dazu auf, „im Internet Islamophobie und Rassismus zu beobachten und zu bekämpfen“.
[...]
Wo das Wort Islamophobie herkommt, ist in den Publikationen nicht zu erfahren. Die Schöpfer des Begriffs sind im Zentrum des politischen Islams zu finden, genauer gesagt in Teheran. | |
Es ist sowieso besser, Kampfbegriffe, wie diesen, zu paraphrasieren, um Genauigkeit zu wahren. Wenn man das macht, dürfte das dem Religionsfuzzi da trotzdem noch genauso stinken, Pogromaufrufe könnte er aber keine mehr machen
edit: Das gilt natürlich ebenso für 'Islamophil'
Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 14.02.2008, 19:14, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#933561) Verfasst am: 14.02.2008, 19:11 Titel: |
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Was für ein gottvolles dreckspack!
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#933570) Verfasst am: 14.02.2008, 19:19 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | edit: Das gilt natürlich ebenso für 'Islamophil' |
Nicht, wenn es zutrifft. Es gibt ja auch "anglophil" usw. und so etwas ist mal primär kein Kampfbegriff.
antiislamisch - islamophil - proislamisch - islamisch
So in etwa könnte man das vernünftig einordnen.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#933572) Verfasst am: 14.02.2008, 19:22 Titel: |
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'Islamophobie' ist etwa so existenzberechtigt, wie 'Antiamerikanismus'
nein, 'Philie' ist im Zsmhg. hier nicht analog zu 'anglo-phil', da es Blindheit gegenüber realen Bedrohungen, Diskursunfähigkeit und sonstiges impliziert, nun mal nicht so scheinhelig bitte.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#933583) Verfasst am: 14.02.2008, 19:30 Titel: |
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Die Angst, dass im Rahmen von Religionen Greueltaten verübt werden können, ist berechtigt.
Es ist nichts krankes daran, sich darüber zu sorgen, dass das was schon oft geschehen ist, erneut geschieht.
"Man muss unterscheiden zwischen realer, begründeter Angst (Furcht vor Krankheit, Unfällen, Tod, Krieg, Terror, Verlust eines nahe stehenden Menschen oder vor materiellen Verlusten) und unrealistischer oder übertriebener Angst, wie sie bei den so genannten Angsterkrankungen auftritt (z.B. Angst vor Kaufhäusern, Fahrstühlen, Mäusen, Spinnen, anderen Menschen etc.)."
http://de.wikipedia.org/wiki/Angst
"Ohne damit eine eindeutige Unterscheidung zwischen „normalen Ängsten“ und phobischen Störung zu ermöglichen, sprechen folgende Kriterien für eine phobische Störung:
1. die Angst ist der Situation erkennbar nicht angemessen
2. die entsprechenden Angstreaktionen halten deutlich länger an, als nötig wäre
3. die besonders geartete Angst ist durch die Betroffenen weder erklärbar, beeinflussbar noch zu bewältigen
4. die Ängste führen zu deutlichen Beeinträchtigungen des Lebens der Betroffenen"
http://de.wikipedia.org/wiki/Phobie
Da die 4 Kriterien in der Regel von sogenannten "Islamophoben" nicht erfüllt werden, entlarvt sich der Vorgang als schlechte Propaganda.
mfg Kosh
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22310
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(#934410) Verfasst am: 15.02.2008, 15:13 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Die Angst, dass im Rahmen von Religionen Greueltaten verübt werden können, ist berechtigt.
Es ist nichts krankes daran, sich darüber zu sorgen, dass das was schon oft geschehen ist, erneut geschieht. |
Stimmt.
Aber wenn diese Angst irrational auf alles übertragen wird, was anhand eines bestimmten Kriteriums damit in Zusammenhang stehen könnte, man also in jedem Islambezug den Selbstmordattentäter sieht, dann hat das durchaus etwas von einer Phobie.
Im übrigen ist der Begriff ja eh nicht real als medizinischer Begriff gemeint, sondern eher im übertragenen Gebrauch; wie auch Homophobie - ich verstehe ihn als parallele Bildung dazu.
Darauf würde ich übrigens manche konservative Muslime auch durchaus öfter hinweisen ...
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Elisa.beth registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 2344
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(#934712) Verfasst am: 15.02.2008, 21:15 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Die Angst, dass im Rahmen von Religionen Greueltaten verübt werden können, ist berechtigt.
Es ist nichts krankes daran, sich darüber zu sorgen, dass das was schon oft geschehen ist, erneut geschieht. |
Stimmt.
Aber wenn diese Angst irrational auf alles übertragen wird, was anhand eines bestimmten Kriteriums damit in Zusammenhang stehen könnte, man also in jedem Islambezug den Selbstmordattentäter sieht, dann hat das durchaus etwas von einer Phobie.
Im übrigen ist der Begriff ja eh nicht real als medizinischer Begriff gemeint, sondern eher im übertragenen Gebrauch; wie auch Homophobie - ich verstehe ihn als parallele Bildung dazu.
Darauf würde ich übrigens manche konservative Muslime auch durchaus öfter hinweisen ... |
Leidet dann nach dieser Definition eine Mehrheit der Moslems nicht unter einer Menschen-besonders Frauenrechtsphobie ?
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#934775) Verfasst am: 15.02.2008, 22:04 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | nein, 'Philie' ist im Zsmhg. hier nicht analog zu 'anglo-phil', da es Blindheit gegenüber realen Bedrohungen, Diskursunfähigkeit und sonstiges impliziert, nun mal nicht so scheinhelig bitte. |
Ich verstehe den Begriff im eigentlichen Sinne eben anders. Aber echte Islamophilie ist meinem Empfinden nach praktisch ausgestorben. Mir würde kein aktiver User hier im FGH einfallen, den ich so einstufen würde.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#934822) Verfasst am: 15.02.2008, 22:52 Titel: |
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Ja eigentlich ist das auch anders zu verstehen. Ich meinte jetzt eher sowas wie die FGH-interne Begriffsvariante... ist doch egal.
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