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Bondy registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2004 Beiträge: 3
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(#93036) Verfasst am: 19.02.2004, 02:45 Titel: Ein paar Fragen an Christen - Vorsicht! Langer Beitrag! |
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Hallo Leute,
nun... zwei Postings hatte ich bisweilen schon. Warum aufhören, wenn mir noch so viel im Kopf umherschwirrt.
Wie ihr ja schon mitbekommen habt, bezeichne ich mich als Atheistin. Dies dann in dem Sinne, daß ich nicht glaube, daß es einen Gott gibt. Das erfordert eine genauere Betrachtung:
Es bedeutet nicht, daß ich glaube, daß es keinen Gott gibt. Sondern ich glaube nicht, daß es einen gibt. Das klingt auf den ersten Blick wie Haarspalterei, aber viele Gläubige behaupten, wenn man nicht glaubt, daß man sozusagen den Nichtglauben glaubt. Der Satz "ich glaube nicht, daß....." bedeutet etwas völlig anderes als der Satz "ich glaube, daß nicht ....."
Das führt zu einer zweiten Abgrenzung: Das Wort "glauben". Ich benutze dieses Verb sehr ungern, und wenn doch, dann im Sinne von "vermuten, für möglich oder wahrscheinlich halten", nie im Sinne von "für wahr halten". Denn ich "glaube" nicht, daß es eine absolute Wahrheit gibt.
Wir kennen wohl fast alle den christlichen Glauben von früher Kindheit an. Man hat uns darin unterwiesen, teilweise im Elternhaus, im Kindergarten, in der Schule, auch in der Freizeit in irgendeiner Jugendgruppe. Wir haben gelernt, die Riten und auch das ganze dahinterstehende Gedankengebäude zu respektieren und für zumindest in sich einigermaßen stimmig und gut durchdacht zu halten. Auch wenn wir später durch selbständiges Denken Schwachstellen entdecken, wenn wir schließlich nicht mehr an diesen Gott oder überhaupt einen Gott glauben, so scheuen wir doch meistens noch davor zurück, uns die Absurdität dieses Glaubens ganz deutlich vor Augen zu führen.
Geschulte Christen sind oft gute Prediger. Sie können die absurdesten Dinge auf eine sehr anschauliche und vernünftig klingende Weise sagen. Ich habe die Absicht, hier einmal die Dinge ohne ehrfurchtsvolle Verbrämung ganz schlicht und einfach zu beschreiben. Dabei will ich niemand in seinen religiösen Gefühlen verletzen. Denn das ist eines der schlimmsten Dinge, die man Christen antun kann.
Anmerkung: Atheisten haben keine religiösen Gefühle, und alle anderen Gefühle darf man anscheinend verletzen, denn das tun Christen jedes Mal, wenn sie der Abkehr vom Glauben und der Gottlosigkeit an allen Übeln der Welt die Schuld geben. Wenn sie nationalsozialistische und/oder kommunistische Terrorherrschaft auf Gottlosigkeit und Glaubenslosigkeit zurückführen. Jede Woche in vielen Zeitungen nachzulesen.
Im AT erschafft Gott (dessen Herkunft, Eigenschaften und vor allem seine Absicht zunächst nicht weiter erklärt sind) die Welt. Er überlässt sie nach dem Sündenfall mit nachfolgender Bestrafung (Vertreibung aus dem Paradies) sich selbst, bis sie zu schlimm geworden ist. Die einzige gerettete Familie (Noah und Co, die Erfinder des Regenbogens, alle mit wahrhaft sagenhaften Altern) pflanzt sich weiter fort bis die Patriarchen (Abraham und Abkömmlinge) entstehen. Nachdem diese Sippe in Ägypten gelandet ist und sich daraus befreien konnte, wurde nach der Wanderzeit und der Eroberung der kanaäneischen Gebiete das Königreich Israel gegründet. Gott hilft diesem Volk, wo er kann, gegen alle Feinde und auch egal, ob dieses Volk im Recht oder im Unrecht ist. Vorgeschichtlich ist auch die bekannte Hiob-Geschichte, noch heute Pflichtstoff im Gymnasium. Hier tritt auch erstmals der Satan als Versucher (GOTTES!!) auf.
Es ist bekannt, daß die sagenhaften vorgeschichtlichen Ereignisse in der Zeit des israelischen Königtums niedergeschrieben wurden, nach Jahrhunderten mündlicher Überlieferungen. So etwas erhöht natürlich naturgemäß die Glaubwürdigkeit, nicht wahr?
Da ist also ein Gott, ein allmächtiges und allwissendes Wesen (das ergibt im Verlauf der AT-Geschichten). Die Allgütigkeit, die ihm später von den seinerzeit noch nicht existierenden Christen zugeschrieben wird, ist im AT noch strikt auf die Interessen des Abraham und dessen Nachkommen (die das isrealische Volk bilden) beschränkt. Für alle Nicht-Juden ist dieser AT-Gott eher recht fürchterlich.
Es erschafft auf einmal die Welt (nach den Kreationisten in sieben Tagen).
Wozu?
Das steht nirgends. Spekulationen, teilweise inspiriert durch biblische Texte:
- Es war ihm langweilig in seiner allmächtigen und allwissenden Einsamkeit. Er war sich selbst nicht genug.
- Er wollte spielen (das tat er dann ja auch).
- Er wollte retten (aber dazu musste er erst einmal Situationen erzeugen, in denen jemand vor etwas zu retten war). Man fragt sich, woher der Trieb zu retten, denn kam. Passt zu Typ 2 (spielen).
- Er wollte sich anbeten und bewundern lassen, weil er sich so toll fand und bisher keiner da war, der das tun konnte..
- Er wollte dem Satan (beschrieben z.B. im Hiob) beweisen, dass seine eigenen Anhänger treu zu ihm hielten, egal was er ihnen antat respective antun ließ.. (Passt zu allem oben genannten).
- Bleibt aber hier die Frage, woher denn Satan kam. Hat er ihn versehentlich miterschaffen? Es ist bekannt, dass es weitere, nicht in der Bibel enthaltene Texte gibt, in denen ein Kampf mit abtrünnigen Engeln unter Führung Luzifers (des LIchtbringers", wohl ein Verwandter des Prometheus) beschrieben wird. Die Gottesmannschaft gewinnt, und Luzifer wird in die Unterwelt verbannt. Nach diesen Texten soll auch die Schöpfung selbst schon der zweite Versuch gewesen sein (die erste Frau hieß demnach Lilith und Eva war schon die zweite.)
- Eigenartig auch die Geschichte von Adam und Eva (mal ganz abgesehen davon, dass Eva nur ein Rippchen ist, es war halt eine patriarchalische Gesellschaft, die diesen Mythos erfand): Sie mussten das Paradies (der unwissenden Unschuld) verlassen, weil sie vom "Baum der Erkenntnis" aßen (natürlich war Eva schuld). Anscheinend wollte Gott nicht so gerne, dass sein Spielzeug etwas erkannte .... Wir wissen nicht, warum er es nicht verhinderte, oder ob er's vorher überhaupt merkte. Warum stellte er den Baum dahin? War er so naiv anzunehmen, dass ..... Wahrscheinlich war es Absicht.
Nur mit der Allgüte hatte er dann aber seine Probleme..... (Allerdings wurde diese ihm erst später zugeschrieben (siehe oben). Ich fand im AT keine "eigene" Aussage darüber).
Ich vermute, nach den biblischen Berichten ( sonst gibt es ja keine Belege), dass er von allem ein bisschen wollte und auch tat
Dieses Gottesbild ähnelt nach meinem Dafürhalten einem monarchischem Despoten. In seiner Zeit ist es durchaus erklärlich und nachvollziehbar.
Abgesehen vom wahrscheinlichen Ursprung dieses Gottesbildes ist dieser Gott nur noch interessant als Hausgott des jüdischen Volkes. Bezieht man die nicht im AT vorhandenen Bücher mit in die Betrachtung ein und schaut sich bei den Schöpfungsmythen anderer Völker um, dann sind Götterkämpfe untereinander eher die Regel als die Ausnahme.
Und jetzt ihr Christen, wenn ihr ganz ehrlich zu euch seid, würdet ihr an so etwas tatsächlich glauben, es anbeten, wenn ihr ohne christlichen Glauben aufgewachsen wärt, ihr nie etwas davon gehört hättet, ihr zwischen 20 und 25 Jahren alt seid und ich komme zu euch und würde versuchen, euch zu missionieren? Jetzt, den christlichen Glauben durch die „frühe Gehirnwäsche“ erlangt, würdet ihr einen anderen Glauben niemals annehmen, wenn er auch noch „so gut klingen würde“. Wenn man euch jedoch von Kindesbeinen an diesen „anderen Glauben indoktriert hätte“, dann würdet ihr den „christlichen Glauben“ als absurd abtun. Selbst wenn ich euch heute die besten Ansätze für den „buddistischen Glaube“ geben würde...ihr würdet weiterhin auf JESUS pochen, den Erlöser, nur weil man „Gehirnwäsche“ mit euch gemacht hat.
Wieso kommt es, dass viele großen Dichter und Denker Deutschlands bzw. dieser Welt nicht an Gott glauben? Kann man euch Christen vielleicht vorwerfen, dass ihr nicht intelligent genug seid, um über unsere wahre Existenz nachzudenken?
Ich habe eine kleine Geschichte: Eine Freundin von mir hatte Probleme mit dem Alkohol. Um ihre Ehe nicht zu gefährden und weil sie auch wusste, dass der Alkohol nicht gut für sie ist, ging sie freiwillig zu den „anonymen Alkoholikern“. Auch um ihrer Familie zu beweisen, dass sie etwas dagegen tun will.
Ich weiß nicht, ob ihr wisst, welches Motto bei den anonymen Alkoholikern gilt. Gut, ich will es euch sagen:
Die „zwölf Schritte der anonymen Alkoholiker“:
1. Schritt
Wir gaben zu, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind - und unser Leben nicht mehr meistern konnten.
2. Schritt
Wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht, größer als wir selbst, uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann.
3. Schritt
Wir fassten den Entschluss, unseren Willen und unser Leben der Sorge Gottes - wie wir Ihn verstanden - anzuvertrauen.
4. Schritt
Wir machten eine gründliche und furchtlose Inventur in unserem Inneren.
5. Schritt
Wir gaben Gott, uns selbst und einem anderen Menschen gegenüber unverhüllt unsere Fehler zu.
6. Schritt
Wir waren völlig bereit, all diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen.
7. Schritt
Demütig baten wir Ihn, unsere Mängel von uns zu nehmen.
8. Schritt
Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Schaden zugefügt hatten und wurden willig, ihn bei allen wieder gutzumachen.
9. Schritt
Wir machten bei diesen Menschen alles wieder gut - wo immer es möglich war -, es sei denn, wir hätten dadurch sie oder andere verletzt.
10. Schritt
Wir setzten die Inventur bei uns fort, und wenn wir Unrecht hatten, gaben wir es sofort zu.
11. Schritt
Wir suchten durch Gebet und Besinnung die bewusste Verbindung zu Gott - wie wir Ihn verstanden - zu vertiefen. Wir baten Ihn nur, uns Seinen Willen erkennbar werden zu lassen und uns die Kraft zu geben, ihn auszuführen.
12. Schritt
Nachdem wir durch diese Schritte ein spirituelles Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft an Alkoholiker weiterzugeben und unser tägliches Leben nach diesen Grundsätzen auszurichten.
Gut, sei es drum. Meine Freundin ging jedenfalls da hin, ohne oben Genanntes auch nur im Geringsten zu ahnen. Bei dem „sogenannten Erstgepräch“ wurde ihr bewusst gemacht, dass „Gott sie hierher geschickt hat“. Da sie mit Gott so absolut „nichts am Hut hat“ (warum hat er sie denn zur Alkoholikerin gemacht, obwohl sie zwei kleine Kinder hat wir nennen das umgangssprachlich „der muss ja sadomaso sein) erwiderte sie, dass „allein sie“ beschlossen hat, hierher zu kommen, um ihre Familie zu retten. Aber nein, der „Gedanke hierher zu kommen“ kam von GOTT. Und sie sollte sich das bewusst machen.
Nachdem sie dieses erste Rendezvous mit den Anonymen hatte, war ihr klar, dass sie dorthin nicht mehr gehen würde. Frage an einen Christen: Hat Gott sie mit diesem Gedanken in die richtige Richtung leiten wollen?
Komischerweise hat sie es ganz allein geschafft, von dem Alkohol wegzukommen, ohne anonyme Alkoholiker, sondern mit Disziplin, Liebe zu ihren Kindern und zu ihrem Mann und ohne jedwede ärztliche Hilfe, geschweige denn den anonymen Alkoholikern.
Also, wenn die Behauptung stimmen würde, Gott hätte sie zu den anonymen geschickt, nur um dann von ihm kehrt zu machen und es auf eigene Faust zu machen, was gibt das für einen Sinn?
Und warum lässt er so viele „gläubige Alkoholiker“, die bei den Anonymen sind, wieder zum Glas greifen? Er müsste doch „seinen Leuten“ mehr zu Seite stehen? Ach ja, ich vergas, er ist ja soooo gütig. Lieber lass ich einen sterben, der an mich glaubt und lass einen am Leben, der nicht im geringsten was mit mir am Hut hat.
Logischer wäre doch, er würde alle Atheisten zu Alkoholikern machen, damit diese einen Weg zu ihm finden, um wieder durch den Glauben an ihn zu Nichtalkoholikern zu werden.
Nein, euer Gott ist geil drauf, noch mehr Anbetung zu erfahren. Von denen, die schon mehr als ihn anbeten. Die schon ihr ganzen Leben auf ihn eingerichtet haben, da will er noch mehr Anbetung. Sterben lässt er sie trotzdem. Auch wenn sie ihm Treue geschworen haben.
Manche Atheisten lässt er jedoch am Leben.
Folgenden Schluss kann ich daraus ziehen: Leb Dein Leben, so wie Du es willst. Egal, ob Du an ihn glaubst oder nicht, mal lässt er den Gläubigen, mal den Nichtgläubigen am Leben. Da hab ich doch mehr davon, mein Leben zu genießen, meine Sexualität auszuleben und richtig auf den Putz zu hauen. Wenn ich immer sündenfrei lebe (was mit der Zeit auch richtig langweilig ist und ich im Durchschnitt sowieso nur 60 Jahre leben darf) heißt das nicht, dass ich nicht vor dem Zorn Gottes gefeit bin.
Komischer Gott. Ich dachte das Himmelreich erreicht nur der, der an ihn glaubt. Gibt es etwa Ausnahmen?
Meine Schwester, 42 Jahre alt, bekam mit 1 ½ Jahren epileptische Anfälle, die auch immer stärker wurden und eine „normale Entwicklung“ nicht gewährleisteten. Das heißt, sie ist mit 42 Jahren ungefähr beim Stand eines 4-jährigen Mädchens. Kann weder Schreiben noch Lesen, nimmt 18 Tabletten gegen Epilepsie am Tag und hat trotzdem noch mindestens 6 – 7 Anfälle/Woche.
Dies ist nur ein Fall von Millionen. Das Kind mit 1 ½ Jahren muss also für die „Sünden der Menschen“ leiden und manche Kinder dürfen gesund leben? Wann entscheidet Gott, dass Katja (meine Schwester) jetzt dafür büssen muss? Und das Kind, das 2 Sekunden in Rio de Janeiro geboren wird, gesund und ohne Schmerzen aufwachsen darf? Habt ihr einen Epileptiker schon einmal fallen sehen? Er fällt wie ein Sack. Schwere Verletzungen an Kopf, Zähnen und Nase sind Normalität. Für meine Schwester alltäglich. Schon allein meine Schwester hat mehr Schmerzen auf sich genommen, als jemals euer Jesus. Bei ihm handelte es sich höchstwahrscheinlich um Stunden, bis er „starb“. Bei meiner Schwester um bisweilen 42 Jahre.
Wer gibt euch Christen das Recht zu sagen, dass euer Jesus durch seinen Schmerz am meisten gelitten hat?
Geht in die Kinderkliniken, in die Krebsstationen und sagt diesen Menschen, dass Gott sie liebt.
Liebe? Ist das Liebe? Generationen über Generationen noch leiden zu lassen?
Die Bestie Mensch wird es immer geben. Und wenn Gott uns geschaffen hat, er allmächtig und allwissend ist, wie ihr sagt, weil ein paar alte Männer nach 200 Jahren irgendetwas aufgeschrieben haben, dass sie vor der Alzheimer rettete. Warum hat Jesus denn seine Geschichte nicht selbst aufgeschrieben. Wenn ich eine Geschichte erzähle und höre sie 200 Jahre später wieder... Mensch, da müsst ihr doch wissen, dass sie niemals so stattgefunden hat. Vorallem auch dieser Zeit. In der Zeit, wo die Menschen sich Gedanken darum machten, woher sie kommen und was das Ganze soll.
Wir vernichten uns doch sowieso selbst. Geld und Sex regiert die Welt. Und auch euer Gelabere wird dem nichts entgegenzubringen haben. Warum hat Gott uns denn mit „Sexualität“ bestraft, wenn er nicht will, dass wir sie ausleben? Ach ja, jetzt kommt von euere Seite, dass „er uns ja nur testen will“. Hat er denn nicht schon längst eingesehen, dass der „von ihm verabreichte Trieb“ stärker ist.
Ihr Menschen da draußen.... vorallem die Frauen (da ich auch eine Frau bin) möchte ich ansprechen. Habt ihr eigentlich die „männlichen Zitate“ der sogenannten „ gläubigen Männer (Verfechter des christlichen Glaubens) euch schon mal so richtig „zur Brust“ genommen?
Da gibt es Aussagen, wie z. B.
Nichts Schändlicheres gibt es als das Weib, durch nichts richtet der Teufel mehr Menschen zugrunde als durch das Weib.
Der heilige Anselm von Canterbury, Philosoph und Theologe (1031-1109)
Das Weib verhält sich zum Mann wie das Unvollkommene und Defekte zum Vollkommenen.
Thomas von Aquin, Theologe (1225-1274)
Die Frauen dürfen im eigenem Namen Briefe weder schreiben noch empfangen.
Synode von Elvira (4. Jahrhundert)
Die Frau muß das Haupt verhüllen, weil sie nicht das Ebenbild Gottes ist.
Ambrosius, Kirchenlehrer und Bischof von Mailand (339(?)-397)
Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
Generalkirchenvikariat Köln
Seele bei Jungen ab dem 14. Tag (nach der Zeugung) , bei Mädchen nach dem 18. Tag
Thomas, Heiliger
Ein männlicher Fötus wird nach 40 Tagen, ein weiblicher nach 80 Tagen ein Mensch. Mädchen entstehen durch schadhaften Samen oder feuchte Winde."
Thomas von Aquin, katholischer Theologe (1225-1274)
Es ist gut, ein Weib nicht zu berühren.
Paulus
Alle Bosheit ist klein gegen die Bosheit des Weibes. Besser ist die Gottlosigkeit des Mannes als ein wohltuendes Weib.
Synode von Tyrnau (1611)
Die Frauen sind des Lebens nicht würdig.
Thomasevangelium
Ich könnte dies noch endlos fortsetzen. Und jetzt spreche ich zu den „Christinnen“. Und sowas, „vom Mann geschaffen...JESUS MANN...GOTT MANN“...fällt euch da nicht auf, dass dies alles von „normalen Männern“ geschrieben wurde?
Euer Gott,... hat die Sonne so geschaffen, dass sie noch ca. 5 – 6 Milliarden Jahre scheint. Danach sind wir sowieso tot. Natürlich werden wir, so sündig, wie wir sind, keine 5 Milliarden Jahre mehr leben. Das hätte doch unser allmächtiger Gott wissen müssen. Mit diesem sündigen Trieb, mit dem er uns ausgestattet hat und mit der Gier, mit dem Neid und mit dem Machthunger. Da hat er ja die Sonne viel zu lange am Leben gehalten. Oder war er wirklich der Meinung, wie könnten 5 Milliarden Jahre (nachdem schon Eva nach so kurzer Zeit den Apfel gegessen hat) für unsere Sünden büßen?
Jetzt mal ehrlich: Wenn wir die einzigen sind, die unser „lieber Gott“ geschaffen hat, warum dann all die Galaxien da draußen? Würde doch unsere Milchstraße reichen. Unsere Erde, der Mond und die Sonne. Mehr bräuchten wir doch nicht. Nein, unser Gott hat noch mehr geschaffen. Warum auch immer.
Eine Frage habe ich noch an die Christen (mensch das werden ja immer mehr):
Nehmen wir noch einmal meine Schwester (siehe oben) als Beispiel. Da sie ja nicht den Verstand bekommen hat, an Gott zu glauben (da er ihr es ja versagt hat, indem er sie für die Sünden der Menschheit bestraft hat und sie sozusagen als „Idiot“ ihr Leben verbingen lässt), hat sie dann aber trotzdem das Privileg, als „sozusagen Ungläubige“ ins Paradies zu kommen?
Da sie weder schreiben noch lesen kann bzw. nicht über die Intelligenz verfügt zu „glauben“, schmort sie dann ewiglich in der Hölle? Das hieße ja, sie wäre zweimal bestraft worden.
Was ist mit den Mädchen und Jungen, die „zufälligerweise“ den falschen Glauben indoktriert bekommen, z. B. in Indien? Die an Buddha glauben? Verlorene Seelen, sozusagen Pech gehabt. Falsche Eltern, falsche Lehrer gehabt.
Ach das ganze wird mir jetzt zu lang. Ich glaube auch nicht, dass irgendjemand bis hierher gelesen hat.
Wenn ja, es würde mich freuen, eine Antwort eines „Christen“ zu erhalten, der zugibt, dass er jetzt mal über „die ganze Sache“ nachdenkt.
Wenn ich heute im Internet surfe lese ich „so viel Scheiße“. Glaubt ihr denn auch an all diese Verschwörungstheorien? NEIN. Glaubt ihr an all diesen Schwachsinn, den die Politiker von sich geben? NEIN. Nur heutzutage ist es Gang und Gebe seine Meinung aufzuschreiben. Deswegen muss diese nicht der Wahrheit entsprechen.
Damals....vielleicht schon. Es konnten die wenigsten lesen bzw. schreiben und denjenigen, die es konnten, wurde geglaubt. Wie war es mit Hitler? Ein Redner, er konnte Massen überzeugen. Warum sollte nicht Jesus auch so ein Mensch gewesen sein. Ein Mensch, der (wie ich glaube, sollte es ihn gegeben haben), kein „schlechter“ Mensch war. Aber er konnte durch sein Reden Massen in den Bann ziehen. Genauso wie Hitler. Wieviele Millionen Deutsche haben den rechten Arm gehoben? Haben an Hitler „geglaubt“?
Ist es nicht das Gleiche? Der Mensch Jesus in einer Zeit, in der die Menschen wissen wollten, woher sie kommen und warum sie auf Erden sind. Ein Mensch, der viel wusste. Wie jedes Jahrhundert ein Mensch geboren wird, der Geschichte schreibt.
Ein Mensch, der sich auskannte mit Medizin. Vielleicht auch einfache „Krankheiten“ klug heilte? Warum ist das nicht anzuerkennen im Gehirn eines Christen?
Dass er einfach eingesteht, dass Jesus ein „Mensch“ war und nicht „Sohn Gottes“? Aber das geht nicht in das Hirn eines Christen. Die Gehirnwäsche ist dafür zu weit vorangeschritten.
Frage an die Christen: Könnten sie sich vorstellen, dass dieser „Jesus“ ein ganz normaler Mensch war. Dass der Geschichte um ihn etwas dazuerfunden wurde. Und wenn nicht, welche Beweise liegen diesem zugrunde?
Das heißt, er kann mir nicht beweisen, dass Jesus ein Mensch war und ich kann ihm nicht beweisen, dass Jesus Gottes Sohn ist.
Jedoch liegt meine Vermutung näher, da man Gott bzw. Jesus nie gesehen hat. Das heißt, ich könnte auch der Verschwörungstheorie vom „Nichtlanden auf dem Mond“ Glauben schenken oder nicht. Letztendlich wäre es egal ob da oben schon mal jemand war oder nicht. Mein Leben ginge auch sonst weiter.
Nächste Frage an die Christen? Warum hat Gott die Erde so geschaffen, dass es Länder gibt, die reichlich Wasser haben und sich ernähren können und warum hat er Erdteile geschaffen, die ihre Bewohner sterben lässt?
Sind nicht alle Menschen gleich vor Gott? Warum dürfen die Europäer sich dick und satt essen und die Neger müssen verhungern? Ganz abgesehen davon, ob die Europäer an Gott glauben oder nicht bzw. die Neger an Gott glauben oder nicht. Spielt keine Rolle anscheinend. Aber die am Äquator haben einfach Pech gehabt.
Er will wahrscheinlich die dicken aufgequollenen Bäuche der kleinen Negerkinder sehen, die vom Hunger so deformiert sind. Er will wahrscheinlich auch die Leprakranken in Rio de Janeiro, die zu Hunderten auf der Straße liegen, sehen.
Wo bleibt die Gerechtigkeit? Warum keine Leprakranken in Europa oder den USA? Warum gibt Gott diesen Ländern die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und in vielen Ländern bleibt die Entwicklung stehen?
Ach ja....wir müssen ja für die Sünden von Adam und Eva büssen. Ich vergaß.
Jetzt sind halt die Armen Neger dran. Irgendwann wird Gott schon auch mal auf Europa und Amerika zurückgreifen. Bisweilen ergötzt er sich noch an den Negern bzw. an den Dritte-Welt-Ländern.
Was will dieser Gott denn noch von uns? Wir sollen ihn anhimmeln, anbeten, ihn für den ‚Allmächtigen halten. Gut. Das tun die meisten doch von uns.
Was tut er denn für uns im Gegenzug? Nichts. Kriege bestehen weiter. Kinder leiden weiter. Menschen verhungern. Neid, Rachsucht, Sex, Überheblichkeit und Geld bestimmt weiter unser Leben.
Für was bete ich ihn denn an? Er hilft ja doch nicht. Und nur weil ein paar Blödmänner ihn damals gekreuzigt haben? Kann ICH DA WAS DAFÜR? Ich kann auch nichts dafür, dass 8 Millionen Juden im KZ umgekommen sind. Da beschweren sich die Leute......WAS KANN ICH JETZT NOCH DAFÜR?
Es war furchtbar, schrecklich und es hätte niemals passieren dürfen. Nach der Tat kommt die Erkenntnis.
Es war auch furchtbar einen Menschen wie Jesus zu kreuzigen. Egal was er gesagt oder getan hat. Es hat niemand das Recht, diesen Menschen umzubringen.
Aber gleich eine Gottheit daraus zu machen? Nur weil Jesus vielleicht auch ein wenig „schizophren“ war und den ganzen Mist, den er gesagt hat von Gottes Sohn auch wirklich geglaubt hat?
Ach was. Ich hör jetzt auf.
Schön, dass Du bis hierher gelesen hast. War mal wieder zu viel auf einmal. Ist man ja von mir gewohnt.
Bondy
Bondy
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#93040) Verfasst am: 19.02.2004, 08:59 Titel: |
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Hi Bondy!
Ja, ich hab bis zum Schluß gelesen. Ist aber tatsächlich etwas lang, um detailliert zu antworten. Du hast recht: wenn man die ganze Christenideologie unbefangen betrachtet, dann kann man sich wirklich nur wundern, daß es im Ernst Leute gibt, die das glauben. Das ist echt alles so maßlos absurd, das geht eigentlich nur, wenn man im Kopf einige Verbindungen stillgelegt hat. Ob es nun im großen Universum so etwas wie einen Gott gibt, kann niemand sicher wissen, aber das ist auch egal. Aber das es die wahnsinnige Gestalt, von der mir das Christentum erzählt, nicht gibt, ist so sicher wie daß die Erde keine Scheibe ist. das ganze Konstrukt sirbt an seinen inneren Widersprüchen.
Frag mal "Christin". Die kann Dir dazu bestimmt was erzählen. Da ist Gott allmächtig, und wenn der Mensch mal was Gutes tut, dann ist es Gottes Wille. Wenn er was Schlechtes tut, ist es des Menschen Wille -- er hat ja schließlich die Freiheit, es nach Gottes Wille zu lassen. Wenn er aber von seiner Willensfreiheit Gebrauch macht, wird er bestraft. Alles klar?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
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(#93266) Verfasst am: 19.02.2004, 17:43 Titel: Wissen sie was sie glauben? |
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Der Titel eines Buches von Buggle lautet: "Denn sie wissen nicht, was sie glauben". Und so ist es wohl auch.
Man stelle sich einen guten bibelgläubigen Christen vor, der begeistert in Friedensbewegungen aktiv ist. Sehr schön. Dann konfrontiere man ihn mit bestimmeten Stellen des alten Testaments wie sie auch in einem Thread in diesem Forum gesammelt worden sind. Z.B. das mit der göttlichen Weisung, auch Kinder zu töten, Völkermord zu begehen, etc.
Darauf mag der Christ antworten, dass Jesus ja sagte "Lasset die Kindlein zu mir kommen."
Andererseits MUSS dieser Christ auch den Gott anerkennen, der verantwortlich zeichnet für besagte Taten wie im AT geschildert.
D.h., er muss sich bewußt werden, dass er zu einem Gott betet, der solches tat. Das wiederum impliziert, dass er diese taten gutzuheißen hat, da er sonst in Widerspruch zu seinem Gott gerät.
Wie dieser schizophrene Spagat zu bewältigen ist, ist mir ein Rätsel. Daher nehme ich an, das derlei einfach verdrängt wird und "sie nicht wissen, was sie glauben."
(Man kann natürlich ein anderes Gottesbild kultivieren und die Bibel nicht ernst nehmen.... aber ob`s hilft?)
Aber vielleicht fehlt mir nur die Einsicht (das meine ich ganz ernst - ohne Ironie)? Wer hilft?
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#93282) Verfasst am: 19.02.2004, 17:57 Titel: Re: Wissen sie was sie glauben? |
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Fischkopp hat folgendes geschrieben: |
Andererseits MUSS dieser Christ auch den Gott anerkennen, der verantwortlich zeichnet für besagte Taten wie im AT geschildert.
D.h., er muss sich bewußt werden, dass er zu einem Gott betet, der solches tat. Das wiederum impliziert, dass er diese taten gutzuheißen hat, da er sonst in Widerspruch zu seinem Gott gerät.
Wie dieser schizophrene Spagat zu bewältigen ist, ist mir ein Rätsel. |
Viele meinen, daß das NT das AT irgendwie "aufheben" würde.
Wenn man dann allerdings im NT die Bibelstelle zeigt, in der Jesus ausdrücklich sagt, daß die "alten Bünde" nicht aufgehoben werden, erhält man - zumindest in Internetdiskussionen - keine Antwort mehr.
_________________ 42
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defensor_fidei Gast
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(#93288) Verfasst am: 19.02.2004, 18:05 Titel: Re: Wissen sie was sie glauben? |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: |
Viele meinen, daß das NT das AT irgendwie "aufheben" würde.
Wenn man dann allerdings im NT die Bibelstelle zeigt, in der Jesus ausdrücklich sagt, daß die "alten Bünde" nicht aufgehoben werden, erhält man - zumindest in Internetdiskussionen - keine Antwort mehr. |
Du meinst sicherlich die Stelle in der Bergpredigt, Graf Zahl.
Papst Johannes Paul II. führte dazu in seiner Generalaudienz vom 1. März 2000 dazu aus:
Zitat: | " ... Der Berg Sinai erinnert mich heute auch an einen anderen Berg, zu dem ich – so Gott will – am Ende dieses Monats reisen werde: der Berg der Seligpreisungen in Galiläa. In der Bergpredigt sagte Jesus, er sei nicht gekommen, um das alte Gesetz aufzuheben, sondern um es zu erfüllen (vgl. Mt 5,17). Seitdem das Wort Gottes Mensch wurde und für uns am Kreuz starb, hören wir die Zehn Gebote durch seine Stimme. Er verankert sie durch das neue Gnadenleben im Herzen der Menschen, die an ihn glauben. Deshalb fühlt sich der Jünger Christi nicht von einer Vielzahl von Vorschriften erdrückt: Von der Kraft der Liebe getrieben, empfindet er die Gebote Gottes als ein Gesetz der Freiheit: die Freiheit zu lieben, durch das Wirken des Heiligen Geistes in seinem Innern.
Die Seligpreisungen des Evangeliums vervollkommnen das Gesetz vom Berg Sinai. Der Bund, der damals mit dem jüdischen Volk geschlossen wurde, findet seine Vervollkommnung im neuen und ewigen Bund, der im Blut Christi beschlossen wurde. Christus ist das neue Gesetz, und in ihm wird allen Völkern das Heil angeboten. ... " |
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#93296) Verfasst am: 19.02.2004, 18:16 Titel: Re: Wissen sie was sie glauben? |
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defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | Graf Zahl hat folgendes geschrieben: |
Viele meinen, daß das NT das AT irgendwie "aufheben" würde.
Wenn man dann allerdings im NT die Bibelstelle zeigt, in der Jesus ausdrücklich sagt, daß die "alten Bünde" nicht aufgehoben werden, erhält man - zumindest in Internetdiskussionen - keine Antwort mehr. |
Du meinst sicherlich die Stelle in der Bergpredigt, Graf Zahl. |
Ja, genau.
Zitat: | Glaubt nicht, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und also die Menschen lehrt, wird der geringste heißen im Himmelreich; wer irgend aber sie tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Himmelreich. |
defensor_fidei hat folgendes geschrieben: |
Papst Johannes Paul II. führte dazu in seiner Generalaudienz vom 1. März 2000 dazu aus:
Zitat: | " [...] Deshalb fühlt sich der Jünger Christi nicht von einer Vielzahl von Vorschriften erdrückt: Von der Kraft der Liebe getrieben, empfindet er die Gebote Gottes als ein Gesetz der Freiheit: die Freiheit zu lieben, durch das Wirken des Heiligen Geistes in seinem Innern. |
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Hier setzt der Papst voraus, daß Millionen von Menschen gleich empfinden - das ist aber m.E. abseits der Realität. Jeder Christ empfindet seinen Glauben auf individuelle Weise.
Und es sind zahlreiche Fälle bekannt, in denen Christen eine Last empfinden: die Angst vor der Hölle, die Last der Erbsünde, die Besorgnis nicht "gut genug" zu sein, usw.
Dies hat u.a. den klinischen Psychologen Franz Buggle dazu bewogen, das Buch "Denn sie wissen nicht, was sie glauben" zu schreiben.
Habe ich gestern auch in einem anderen Thread geschrieben - Entschuldigung für diese Redundanz.
_________________ 42
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shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
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(#93366) Verfasst am: 19.02.2004, 19:51 Titel: NT hebt AT auf? |
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Selbst wenn das AT durch das NT "aufgehoben" wurde (was en detail nicht stimmt), bleiben doch die Geschehnisse im AT! Und es heißt doch "Gott gestern, heute und morgen - derselbe", oder?
Ich kann doch auch Auschwitz nicht ungeschehen machen indem ich auf das heutige Deutschland verweise (und dabei waren das ja sogar noch verschiendene Machtstrukturen).
Nee, nee, so einfach sollte man sich das nicht machen. Das muss gründlicher untersucht werden. Bundestreue Gottes ist das eine - Völkermord das andere.
Natürlich wäre es leicht, dies menschlich zu sehen. Dann wären die Kinder getötet worden, damit sie nicht zu Rächern ihrer Eltern werden (wie z.B. Lenin ja auch die ganze Zarenfamilie hat töten lassen, damit sowas nicht geschehe). Aber Gott ist dem Menschen ja wohl unendlich überlegen - wozu dann sowas?
Ich glaube, der Verteidiger des Glaubens (df) sollte dazu noch was sagen. Nicht um meinetwillen, sondern weil hier ein grundsätzliches Problem vorliegt.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#93390) Verfasst am: 19.02.2004, 20:46 Titel: Re: NT hebt AT auf? |
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Fischkopp hat folgendes geschrieben: | Natürlich wäre es leicht, dies menschlich zu sehen. Dann wären die Kinder getötet worden, damit sie nicht zu Rächern ihrer Eltern werden (wie z.B. Lenin ja auch die ganze Zarenfamilie hat töten lassen, damit sowas nicht geschehe). |
ist es historisch abgesichert, daß diese morde von lenin veranlaßt oder mitgetragen wurden?
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#93436) Verfasst am: 19.02.2004, 22:33 Titel: |
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Bondy hat folgendes geschrieben: | Ach das ganze wird mir jetzt zu lang. Ich glaube auch nicht, dass irgendjemand bis hierher gelesen hat. |
Doch
Dieser Post ist schlicht und einfach GENIAL!!!
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
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(#93466) Verfasst am: 20.02.2004, 00:03 Titel: Lenin und die Romanows |
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@frajo:
Gute Frage!
Ich habe das einmal in einem Dokubericht im FS gesehen. Dazu:
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/7/0,1872,2098663,00.html
"... Dann kommen neue Befehle von Lenin aus Moskau. In der Nacht zum 17. Juli 1918 werden die Romanows aus den Schlaf gerissen. Angeblich sollen sie in ein anderes Haus umziehen. Im Erdgeschoss soll sich die Familie vor der Abreise für ein Foto aufstellen. Doch es ist kein Fotograf gekommen, nur Soldaten der Roten Armee - und ein Todesurteil von Lenins Regierung. Die gesamte Zarenfamilie wird erschossen - Nikolaus II., seine Frau Alexandra und die fünf Kinder."
Man kann natürlich weiterfragen und v.a. die Erkenntnisse hinterfragen. Gar nicht so übel! Das kann man natürlich auch mit den biblischen Berichten tun und stellt womöglich fest: Es war alles ganz anders!
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#93503) Verfasst am: 20.02.2004, 00:39 Titel: Re: Lenin und die Romanows |
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Fischkopp hat folgendes geschrieben: | @frajo:
Gute Frage!
Ich habe das einmal in einem Dokubericht im FS gesehen. Dazu:
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/7/0,1872,2098663,00.html
"... Dann kommen neue Befehle von Lenin aus Moskau. In der Nacht zum 17. Juli 1918 werden die Romanows aus den Schlaf gerissen. Angeblich sollen sie in ein anderes Haus umziehen. Im Erdgeschoss soll sich die Familie vor der Abreise für ein Foto aufstellen. Doch es ist kein Fotograf gekommen, nur Soldaten der Roten Armee - und ein Todesurteil von Lenins Regierung. Die gesamte Zarenfamilie wird erschossen - Nikolaus II., seine Frau Alexandra und die fünf Kinder."
Man kann natürlich weiterfragen und v.a. die Erkenntnisse hinterfragen. Gar nicht so übel! Das kann man natürlich auch mit den biblischen Berichten tun und stellt womöglich fest: Es war alles ganz anders! |
ein ZDF-bericht ist für mich nicht befriedigend, solange er nicht mit quellenangaben ausstaffiert ist. denn das ZDF kann nicht als unparteiisch eingestuft werden.
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Volker Bekennender Atheist
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 190
Wohnort: Würzburg
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(#93513) Verfasst am: 20.02.2004, 00:48 Titel: |
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Interessante Gedanken, Bondy (und, ja, ich habe auch alles von Anfang bis Ende gelesen). Es sind zuviele Gedanken, um auf alles einzugehen, daher möchte ich mir einen interessanten Aspekt herausgreifen:
Angenommen, es ist tatsächlich so, wie die Christen sagen. Wer glaubt und Jesus folgt (diese Bedingungen kann man variieren, wie man möchte, es bleibt sich gleich), der wird erlöst werden, wer es nicht tut, der wird nicht erlöst oder kommt gar in die Hölle.
Anmerkung: die Katholiken haben die Hölle zwar nicht abgeschafft, aber leergemacht, es muss also auch der übelste Atheist nicht mehr "befürchten", in die katholische Hölle zu gelangen - aber der bewusste Atheist, der Gott ablehnt, wird nicht das ewige Leben bekommen, sondern tot bleiben., er bekommt als, woran er glaubt. Das macht Gott natürlich zum Töter der potenziell unsterblichen Seelen ...
Was ist nun mit denen, die nie von Jesus gehört haben? Es wäre doch höchst ungerecht, wenn die dafür bestraft werden! Nein, sagen die Theologen, dass muss niemand befürchten: Wer nie Gelegenheit hatte, von Jesus zu hören, kann auch nicht bestraft werden, er bekommt das ewige Leben auch so.
Und nun stellen wir uns vor, ein Eingeborener Aborigine, der nie etwas von Jesus gehört hat, stirbt. Er bekommt das ewige Leben. Prima, es sei ihm gegönnt. Aber ein zweiter Aborigine begegnet vor seinem Tode einem christlichen Missionar. Dieser erzählt ihm begeistert von Jesus. Nun gibt es grob zwei Möglichkeiten:
(1) Der Aborigine bekennt sich zum christlichen Glauben. Er wird ebenso errettet wie der Erste auch, allerdings muss er etwas dafür tun (sich taufen lassen, die Gebote befolgen, an Jesus glauben usw. usf.).
(2) Der Aborigine hält das alles für Unsinn und lacht nur darüber. Wenn er stirbt, kommt er in die Hölle (oder stirbt endgültig).
Anders gesagt, mit dem Hören der christlichen Botschaft vermindert sich seine Wahrscheinlichkeit, errettet zu werden. Er wäre besser dran, wenn ihm nie jemand von Jesus erzählt hätte. So vermindert sich nach christlichem Glauben seine Wahrscheinlichkeit, das Heil zu erlangen, wenn er dem Missionar zuhört. Er wäre besser dran gewesen, wenn er dem Missionar, bevor dieser den Mund aufgemacht hat, umgebracht hätte ...
Das gilt natürlich auch für die Kinder der Christen. Sie wären besser dran, wenn ihre Eltern es sorgfältig vermieden hätten, ihnen auch nur den Namen von Jesus zu erzählen. Wer seine Kinder liebt, bewahrt sie vor der Möglichkeit, sich gegen Jesus zu bekennen und hält besser den Mund. Aber genau das tun die Christen nicht ...
Diese tiefe Unlogik steckt hinter der christlichen Mission, und nichts kann einen davor bewahren, das nicht als höchst ungerecht zu empfinden. Aber offensichtlich geht es hier um etwas ganz Anderes. Wenn das Christentum wahr ist, ist christliche Mission ein Verbrechen. Also kann auch ein Christ das Christentum nicht für wahr halten ...
_________________ Die erste Sünde der Menschheit war Glauben, ihre erste Tugend war Zweifel.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#93517) Verfasst am: 20.02.2004, 00:52 Titel: |
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Das ist saugeil Volker!
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Nav Gast
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(#93519) Verfasst am: 20.02.2004, 00:54 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Das ist saugeil Volker!  |
In der Tat. Keine angreifbaren inhaltlichen Fehler (die Katholen werden sehr oft ungerechterweise verdächtigt, alle Nichtglaubenden in die Hölle zu schicken - den Fehler hat Volker z.B. nicht gemacht!), die Analysen gehen über Otto - Normalschlauheit hinaus, etc...
Du solltest unbedingt mal ein Buch rausbringen, könnte sehr reizvoll sein!
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#93520) Verfasst am: 20.02.2004, 00:55 Titel: |
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Aber Evangelikale schicken alle in die Hölle. Sogar Babies.
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Nav Gast
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(#93521) Verfasst am: 20.02.2004, 00:56 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Aber Evangelikale schicken alle in die Hölle. Sogar Babies. |
Und trotzdem glauben die noch, daß Gott irgendjemanden lieben könnte, es sei denn, aus krankhaften Motiven (wie z.B. Eifersucht oder sowas).
Was wiederum einiges über DEREN Geisteszustand aussagt.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#93528) Verfasst am: 20.02.2004, 01:18 Titel: |
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Ist das Beispiel mit den beiden Aborigines schon auf deiner Seite vorhanden? Ich frage weil du da keinen Link gepostet hast.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
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(#93543) Verfasst am: 20.02.2004, 02:39 Titel: Re: Wissen sie was sie glauben? |
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Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Viele meinen, daß das NT das AT irgendwie "aufheben" würde.
Wenn man dann allerdings im NT die Bibelstelle zeigt, in der Jesus ausdrücklich sagt, daß die "alten Bünde" nicht aufgehoben werden, erhält man - zumindest in Internetdiskussionen - keine Antwort mehr. |
Man nehme als Beispiel die "demonbusters", was die über "Bastarde" und "Essen" meinen:
"Gott" sagt in Maleachi 3,6 selbst, daß er sich nicht verändere, daß also die Gesetze des AT weiterhin gelten: "He will not have a separate set of rules for each generation." (Was wiederum widersprüchlich ist, weil sich Regeln andauernd ändern.)
Es heißt etwa: "Iß kein Schwein" [dann lebst Du gesünder] (3 Mose 11,7). Für Christen sei das nicht mehr relevant, obwohl es doch heißt (siehe Bergpredigt): "Jedes Wort soll weiter gelten." 1 Kor 10,25: "Du sollst alles essen, was es auf dem Fleischmarkt zu kaufen gibt." (Also auch Schweinefleisch.)
Weiterhin heißt es: "Ein jeder soll nur für seine eigenen Vergehen bestraft werden." Aber jemand, der außerehelich ein Kind zeugt, "verflucht sich selbst, seine Kinder, Enkel etc. Das heißt also, daß dieser Gott sich an die "Moralgesetze", die er aufstellt, selbst nicht hält.
Weitere Beispiele dafür: David zählt das Volk (sogar auf Gottes Geheiß: lügt er also auch noch, weil er doch gesagt hat: "Wer tut, was ich sage, wird nicht zuschanden werden"?), und dafür wird das Volk bestraft. Der Pharao läßt die Hebräer nicht ziehen (nachdem Gott das Herz des Pharaos verhärtet hat, handelt Gott also aus Spaß daran?), dafür werden alle Erstgeborenen seines Volkes ausgelöscht.
Außerdem "Moralgesetze"? Nehmen wir die Geschichte mit den Sodomitern, deren Sünde, wie ein Prophet bescheidet, in der Mißachtung des Gastrechtes bestand. Lot gibt den Menschen seine Töchter zur Vergewaltigung -- die Bürger wollen interessanterweise gar nicht --. Ist Vergewaltigung von Frauen moralisch akzeptabel? Das wiederholt sich noch einmal an anderer Stelle in der Bibel, diesmal wird die Frau aber vergewaltigt. Der mitfühlende Verantwortliche tötet sie danach und zerteilt sie, um die Teile an die Stämme Israels zu schicken.
"Abtreibung ist Mord"? Gott betrachtet das nicht so. Kinder unterhalb eines Monats nach Geburt zählen für ihn nicht zum "Volk". Und wenn jemand eine Schwangere schlägt, so daß die ihr Kind verliert, dann muß er nur Entschädigung in Geld leisten, und nicht, wie ein Mörder mit dem Tod, oder wie ein Totschläger mit lebenslangem Exil büßen.
Samson ist ein "Glaubensheld": als die Philister sich versammeln, um ihn angekettet zu sehen, bringt er ein Gebäude zum Einsturz, so daß 3000 Philister sterben. Ein "Selbstmordanschlag" also. Wie kann ich diese Tat loben, aber das Handeln der Attentäter des 11.September 2001 verurteilen, welche sich doch ebenso "angekettet" gesehen haben?
Würde man einen solchen Gott nicht als unmoralisch bezeichnen, der solche Gesetze aufstellt oder solche Menschen als moralisch bezeichnet, die so handeln?
Christen versuchen auch, das Problem des freien Willens zu diskutieren, und sagen, man entschlösse sich etwa dazu, sich zu diesem Gott zu bekehren oder nicht. Das aber stimmt nicht. Denn "[Gott] erbarmt sich, wessen er will, und verstößt, wen er will" (Römer 9,18 ). Es existiert also keine Willensfreiheit, wie wir auch gesehen haben, als "der HErr" das Herz des ägyptischen Herrschers verhärtet hat, sondern alle Menschen handeln ohne freien Willen.
Weiterhin: Interessant fand ich die Ausführungen über den Götzendienst in Jesaja 66 bzw. 44,6-20. Demnach kann jemand, der ein Ikon aus Holz verehrt, etwa ein Kreuz, oder gar einen Jesus am Kreuz, nicht zum "Heil" gelangen. Die Christen sind also aus Sicht "GOttes" verloren...
[Edit: 1 in 18 ) geändert...]
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
Zuletzt bearbeitet von Critic am 22.02.2004, 02:04, insgesamt einmal bearbeitet |
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Volker Bekennender Atheist
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 190
Wohnort: Würzburg
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(#93557) Verfasst am: 20.02.2004, 08:30 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Ist das Beispiel mit den beiden Aborigines schon auf deiner Seite vorhanden? Ich frage weil du da keinen Link gepostet hast.  |
Nicht direkt - aber im Heilsplan II sind die relevanten Ideen dazu versammelt. Die Aborigines sind übrigens Atheisten - sie glauben nicht an einen Gott oder Götter ...
_________________ Die erste Sünde der Menschheit war Glauben, ihre erste Tugend war Zweifel.
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shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
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(#93568) Verfasst am: 20.02.2004, 10:07 Titel: Babies? |
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@narziss:
"Aber Evangelikale schicken alle in die Hölle. Sogar Babies."
Hä? Ich denke, die taufen keine Kinder und sind der Meinung, Babies kommen automatisch in den Himmel, wenn sie sterben.
(Makaber: Das wirft ein neues Licht auf Abtreibungen...)
Die Vorstellung, dass Babies in die Hölle kommen, wenn sie nicht getauft sind, stammt m.E. aus dem Mittelalter (von Katholiken).
(M.E. gibt es sowieso keine Hölle - was solls...)
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shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
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(#93569) Verfasst am: 20.02.2004, 10:10 Titel: Unparteiisch? |
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@frajo:
"...denn das ZDF kann nicht als unparteiisch eingestuft werden."
Wer ist Deiner Meinung nach denn unparteiisch?
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#93736) Verfasst am: 20.02.2004, 14:17 Titel: Re: Babies? |
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Fischkopp hat folgendes geschrieben: | @narziss:
"Aber Evangelikale schicken alle in die Hölle. Sogar Babies."
Hä? Ich denke, die taufen keine Kinder und sind der Meinung, Babies kommen automatisch in den Himmel, wenn sie sterben.
(Makaber: Das wirft ein neues Licht auf Abtreibungen...)
Die Vorstellung, dass Babies in die Hölle kommen, wenn sie nicht getauft sind, stammt m.E. aus dem Mittelalter (von Katholiken).
(M.E. gibt es sowieso keine Hölle - was solls...) |
Bei Nikodemus hab ich mal was darüber gelesen. Babies gehören eigentlich in die Hölle, aber wenn Gott doch eines in den Himmel aufnimmt, dann ist das ein Beweis für seine Gnade. Aber ich denke, dass es viele Evangelikale gibt, die das radikaler sehen.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#93737) Verfasst am: 20.02.2004, 14:18 Titel: |
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Den Gedanken mit den Aborigines hatte ich abgeschwächt vor einiger Zeit auch. Allerdings nur so weit, dass das Ausbleiben von Msiion nicht negativ ist, nicht aber, dass Mission selbst negativ ist.
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#93927) Verfasst am: 20.02.2004, 20:51 Titel: |
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Volker hat folgendes geschrieben: | Anders gesagt, mit dem Hören der christlichen Botschaft vermindert sich seine Wahrscheinlichkeit, errettet zu werden. Er wäre besser dran, wenn ihm nie jemand von Jesus erzählt hätte. So vermindert sich nach christlichem Glauben seine Wahrscheinlichkeit, das Heil zu erlangen, wenn er dem Missionar zuhört. Er wäre besser dran gewesen, wenn er dem Missionar, bevor dieser den Mund aufgemacht hat, umgebracht hätte ...
Das gilt natürlich auch für die Kinder der Christen. Sie wären besser dran, wenn ihre Eltern es sorgfältig vermieden hätten, ihnen auch nur den Namen von Jesus zu erzählen. Wer seine Kinder liebt, bewahrt sie vor der Möglichkeit, sich gegen Jesus zu bekennen und hält besser den Mund. Aber genau das tun die Christen nicht ...
Diese tiefe Unlogik steckt hinter der christlichen Mission, und nichts kann einen davor bewahren, das nicht als höchst ungerecht zu empfinden. Aber offensichtlich geht es hier um etwas ganz Anderes. Wenn das Christentum wahr ist, ist christliche Mission ein Verbrechen. Also kann auch ein Christ das Christentum nicht für wahr halten ... |
Wo siehst Du da die Unlogik, Volker? Wenn ich bspw. nach Schilda komme und das Treiben der dortigen Bewohner sehe, wie sie meinetwegen eine Kirche, diese aber ohne Fenster errichten, und ich sie daraufhin weise, dass es dann sehr dunkel wird, wenn sie die Türe hinter sich schließen, und ich auch noch eine Öffnung in die Mauer schlage, um ihnen "vom Licht zu zeugen", und sie dennoch keine Einsicht zeigen, was ist dann ihnen nicht mehr? Zu helfen.
Wenn es ihnen nun keiner sagt, und sie ihren Fehler machen, dann kann keiner sagen, ob sie einsichtig gewesen wären oder nicht. So besteht wenigstens noch die Hoffnung darauf. Aber wäre das ein Grund, sie nicht auf ihren Fehler hinzuweisen, wenn man sie trifft?
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Im Anfang war die Form und die Form wart die Materie und die Materie war Gott.
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Volker Bekennender Atheist
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 190
Wohnort: Würzburg
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(#93970) Verfasst am: 20.02.2004, 22:16 Titel: |
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Torsten hat folgendes geschrieben: | Volker hat folgendes geschrieben: | Anders gesagt, mit dem Hören der christlichen Botschaft vermindert sich seine Wahrscheinlichkeit, errettet zu werden. Er wäre besser dran, wenn ihm nie jemand von Jesus erzählt hätte. So vermindert sich nach christlichem Glauben seine Wahrscheinlichkeit, das Heil zu erlangen, wenn er dem Missionar zuhört. Er wäre besser dran gewesen, wenn er dem Missionar, bevor dieser den Mund aufgemacht hat, umgebracht hätte ...
Das gilt natürlich auch für die Kinder der Christen. Sie wären besser dran, wenn ihre Eltern es sorgfältig vermieden hätten, ihnen auch nur den Namen von Jesus zu erzählen. Wer seine Kinder liebt, bewahrt sie vor der Möglichkeit, sich gegen Jesus zu bekennen und hält besser den Mund. Aber genau das tun die Christen nicht ...
Diese tiefe Unlogik steckt hinter der christlichen Mission, und nichts kann einen davor bewahren, das nicht als höchst ungerecht zu empfinden. Aber offensichtlich geht es hier um etwas ganz Anderes. Wenn das Christentum wahr ist, ist christliche Mission ein Verbrechen. Also kann auch ein Christ das Christentum nicht für wahr halten ... |
Wo siehst Du da die Unlogik, Volker? Wenn ich bspw. nach Schilda komme und das Treiben der dortigen Bewohner sehe, wie sie meinetwegen eine Kirche, diese aber ohne Fenster errichten, und ich sie daraufhin weise, dass es dann sehr dunkel wird, wenn sie die Türe hinter sich schließen, und ich auch noch eine Öffnung in die Mauer schlage, um ihnen "vom Licht zu zeugen", und sie dennoch keine Einsicht zeigen, was ist dann ihnen nicht mehr? Zu helfen.
Wenn es ihnen nun keiner sagt, und sie ihren Fehler machen, dann kann keiner sagen, ob sie einsichtig gewesen wären oder nicht. So besteht wenigstens noch die Hoffnung darauf. |
Es sind nicht die Aborigines, die nach Schilda kommen, sondern die Schilder Bürger kommen zu den Aborigines ... die wären ohne eine christliche Mission genauso glücklich, wenn nicht sogar viel glücklicher.
Die Unlogik besteht darin, ihnen "helfen" zu wollen, obwohl sie keine Hilfe angefordert haben, wobei diese Hilfe eben genau das Risiko birgt, das sie eben des Heils (dessen sie sonst garantiert teilhaftig geworden wären) verlustig gehen. Würde man sie einfach ihr Leben leben lassen, dann würde auch nichts Schlimmes passieren. So werden einige von ihnen ihre potenzielle Unsterblichkeit verlieren.
Andererseits könnte man natürlich auch anerkennen, dass Gott niemals jemanden dafür "bestrafen" würde, der gute Gründe hat, das Christentum abzulehnen. Mehr noch: Wer das Christentum akzeptiert, weil er irgendeinen sozialen oder sonstigen Druck (Höllendrohung durch die Evangelikalen oder Moslems, Verlust des ewigen Lebens durch die Katholiken) verspürt, scheint mir für Gott kein guter Umgang zu sein. Denn es bedeutet, dass jemand sich ethisch verhält, nur weil er an Belohnung oder Strafe denkt, aber nicht aus eigenem Antrieb (freiem Willen) heraus.
Wenn dem so wäre, dann würde das bedeuten: Nur Atheisten kommen in den Himmel. Das würde jegliche Mission erst recht kontraproduktiv machen ...
Wer seinen Unglauben ethisch und rational rechtfertigen kann (was, zugegebenermaßen, nicht auf viele zutrifft) ist sicher im Himmel besser aufgehoben als jemand, der den Glauben annimmt, weil man es ihm als Kind so beigebracht hat oder weil er sich dem Druck beugt oder weil er nach einer Hoffnung lebt, die nicht aus ihm selbst kommt. Wer also nicht glaubt und ein guter Mensch ist, hat daher in jedem Fall bessere Karten, ins Paradies zu gelangen (wenn es überhaupt einen Gott und ein Paradies gibt). Manchmal erreicht man ein Ziel besser, wenn man es nicht anstrebt (alte ZEN-Weisheit). Und was ist ein Ziel wert, zu dem man gedrängt wurde?
_________________ Die erste Sünde der Menschheit war Glauben, ihre erste Tugend war Zweifel.
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Torsten dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.09.2003 Beiträge: 3456
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(#94000) Verfasst am: 20.02.2004, 23:10 Titel: |
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Volker hat folgendes geschrieben: | Es sind nicht die Aborigines, die nach Schilda kommen, sondern die Schilder Bürger kommen zu den Aborigines ... die wären ohne eine christliche Mission genauso glücklich, wenn nicht sogar viel glücklicher. |
Es ist für mich etwas unglücklich, dass Du ausgerechnet die Aboriginals als Beispiel anführst. Naja, seis drum.
Zitat: | Die Unlogik besteht darin, ihnen "helfen" zu wollen, obwohl sie keine Hilfe angefordert haben, wobei diese Hilfe eben genau das Risiko birgt, das sie eben des Heils (dessen sie sonst garantiert teilhaftig geworden wären) verlustig gehen. Würde man sie einfach ihr Leben leben lassen, dann würde auch nichts Schlimmes passieren. So werden einige von ihnen ihre potenzielle Unsterblichkeit verlieren. |
Dazu eine Antwort, die ich einmal Cano auf den Vorwurf der Kulturzerstörung durch das Christentum gab:
Entweder man erkennt, dass es nur eines geben kann, das in seiner Illusions- und Kompromisslosigkeit dem Leben gerecht wird, oder man entscheidet sich dafür, dass man kulturelle Vielfalt und jeden Aberglauben als das Leben betrachtet, das es zu schützen gilt, egal wohin es führt. Und es führt immer zu etwas, aber nie zu etwas dauerhaft tragfähigem bzw. das Leben nicht erschöpfendem. Denn nichts davon ist anhaltend.
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Volker Bekennender Atheist
Anmeldungsdatum: 29.07.2003 Beiträge: 190
Wohnort: Würzburg
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(#94020) Verfasst am: 20.02.2004, 23:41 Titel: |
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Zitat: | Dazu eine Antwort, die ich einmal Cano auf den Vorwurf der Kulturzerstörung durch das Christentum gab:
Entweder man erkennt, dass es nur eines geben kann, das in seiner Illusions- und Kompromisslosigkeit dem Leben gerecht wird, oder man entscheidet sich dafür, dass man kulturelle Vielfalt und jeden Aberglauben als das Leben betrachtet, das es zu schützen gilt, egal wohin es führt. Und es führt immer zu etwas, aber nie zu etwas dauerhaft tragfähigem bzw. das Leben nicht erschöpfendem. Denn nichts davon ist anhaltend. |
Aber dass das Christentum den Leuten, die ein ewiges Leben hätten haben können, weil sie das Christentum nicht kennen konnten, dieses Leben als Hoffnung gibt, aber es ihnen teilweise wieser nimmt, erkennst Du doch an? Ich rede ja nicht von der Kulturzerstörung des Christentums - wiewohl es das auch gibt, aus der Überheblichkeit stammend, mit der Christen meinen, sie hätten die "einzig wahre Kultur".
Ich rede vielmehr davon, dass wenn das Christentum recht hätte und die "einzig wahre Kultur" besäße, die Mission umso verheerender wirkte. Was ist da schon die Zerstörung der Kultur gegen die Zerstörung des ewigen Lebens?
Wir können auch von anderen Menschen reden, z. B. von den Kindern der Christen, die genau derselben Gefahr ausgesetzt werden. Sie, die garantiert unschuldig sind, weil sie das Christentum aus Unkenntnis nicht annehmen, werden der Gefahr der Hölle oder des ewigen Todes mutwillig ausgesetzt.
Meine Eltern haben alles getan, damit ein gläubiger Christ aus mir wurde: Ich wurde getauft, meine Eltern haben mich mit zur katholischen Messe genommen, seit ich zurückdenken kann (und sogar davor), ich bin in einen katholischen Kindergarten gegangen, auf eine katholische Schule, habe jeden Religionsunterricht mitgemacht, ging zur Kommunion, zur Beichte, zur Firmung (immer mit begleitendem Unterricht). Aber dann mussten sie in den Norden, in die Diaspora, umziehen, und ich lernte, dass es auch Menschen gibt, die nicht gläubig sind. Und ich begann mich zu fragen, warum das sein kann. Und sieh, was aus mir geworden ist. Aus dem Gläubigen wurde ein Skeptiker, aus dem Skeptiker ein Zweifler, aus dem Zweifler ein Atheist, der nicht an einen Gott glauben kann, der so dem Verstand spottet.
Hätte ich nie vom Christentum gehört, dann wäre das alles nicht passiert. Ich würde leben, sterben und nichtsahnend ins Paradies gelangen, ohne Zweifel gehabt zu haben. So ist mein ewiges Leben zerstört ...
_________________ Die erste Sünde der Menschheit war Glauben, ihre erste Tugend war Zweifel.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#94022) Verfasst am: 20.02.2004, 23:43 Titel: |
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Hätten sie nicht versucht nen Christen aus dir zu machen, dann wär die atheistische Bewegung um dich ärmer.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#94026) Verfasst am: 20.02.2004, 23:53 Titel: Re: Unparteiisch? |
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Fischkopp hat folgendes geschrieben: | @frajo:
"...denn das ZDF kann nicht als unparteiisch eingestuft werden."
Wer ist Deiner Meinung nach denn unparteiisch? |
alle leute, die weder mit den herrschenden kreisen der verblichenen UdSSR noch mit denen in D verbandelt sind.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#94028) Verfasst am: 21.02.2004, 00:16 Titel: |
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Torsten hat folgendes geschrieben: | Volker hat folgendes geschrieben: | Es sind nicht die Aborigines, die nach Schilda kommen, sondern die Schilder Bürger kommen zu den Aborigines ... die wären ohne eine christliche Mission genauso glücklich, wenn nicht sogar viel glücklicher. |
Es ist für mich etwas unglücklich, dass Du ausgerechnet die Aboriginals als Beispiel anführst. Naja, seis drum.
Zitat: | Die Unlogik besteht darin, ihnen "helfen" zu wollen, obwohl sie keine Hilfe angefordert haben, wobei diese Hilfe eben genau das Risiko birgt, das sie eben des Heils (dessen sie sonst garantiert teilhaftig geworden wären) verlustig gehen. Würde man sie einfach ihr Leben leben lassen, dann würde auch nichts Schlimmes passieren. So werden einige von ihnen ihre potenzielle Unsterblichkeit verlieren. |
Dazu eine Antwort, die ich einmal Cano auf den Vorwurf der Kulturzerstörung durch das Christentum gab:
Entweder man erkennt, dass es nur eines geben kann, das in seiner Illusions- und Kompromisslosigkeit dem Leben gerecht wird, oder man entscheidet sich dafür, dass man kulturelle Vielfalt und jeden Aberglauben als das Leben betrachtet, das es zu schützen gilt, egal wohin es führt. Und es führt immer zu etwas, aber nie zu etwas dauerhaft tragfähigem bzw. das Leben nicht erschöpfendem. Denn nichts davon ist anhaltend. |
ein m.e. wesentlicher gesichtspunkt ist hierbei außer acht gelassen worden.
nämlich der unterschied zwischen einer (erkenntnisorientierten) diskussion innerhalb einer gesellschaft und dem informationstransfer (um einen möglichst neutralen begriff zu benutzen) zwischen deutlich bis völlig getrennten gesellschaften.
die innere diskussion begrüße ich und fordere sie uneingeschränkt ein.
der nicht angeforderte informationstransfer von einer ("überlegenen") gesellschaft in eine andere ("unterlegene") gesellschaft hinein dagegen ist ein frevelhafter akt von kulturimperialismus, der notwendig destruktive auswirkungen hat. was auch immer der eigentliche, wenn auch meist uneingestandene, zweck der übung ist.
eine nichtdestruktive ("überlegene") gesellschaft stellt ihr informationsangebot zur verfügung, ohne es aufzupressen.
dies war in etwa auch die grundidee alexanders, nachdem er die vom persischen reich ausgehende bedrohung beseitigt hatte.
diese grundidee wurde, dank des imperium romanum und seiner tochter im geiste, nie wieder umgesetzt.
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