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voltaire atheistischer Humanist
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 289
Wohnort: Hamm
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(#947426) Verfasst am: 05.03.2008, 14:37 Titel: |
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fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: |
Auf der Intellektebene kannst Du mit Wahrscheinlichkeiten rechnen. Glauben und Intellekt haben aber wenig miteinander zu tun. Glauben bedeutet gefühlsmäßige Gewissheit. Bei einer "geglückten" Gottesimplantierung / -infektion bereitet ein Infragestellen Schmerzen und Ängste (das ist das Erziehungsziel Gottesfurcht). Wenn das so ist, brauchst Du einen entsprechenden Leidensdruck auf einer anderen Ebene um, dich dem auszusetzen und da durchzugehen. Die Intelligenz ist da nicht hinderlich aber auch nicht Vorraussetzung.
Um als Beispiel Vermutungen für die eigene Person anzustellen: Bei mir war es wahrscheinlich die väterliche Forderung nach Wahrhaftigkeit, die den Stein ins Rollen brachte. Und da war ich 8 - 10.
fwo |
Hm, das Glauben nichts mit dem Intellekt gemeinsam haben, das kann ich so nicht stehen lassen..
Dein Bespiel mit deinem Vater zeigt ja, dass du mit deiner wachsenen Intelligenz in diesem Alter für Dich entschieden hast - moment mal, irgendwas ist hier faul mit dem Glaube. Dein Vater war doch sogesehen der Auslöser für deine weiteren Denkprozesse, ergo hast Du deine Intelligenz benutzt, um 1 und 1 zusammenzuzählen... Ich unterstelle Dir mal, dass du das ja nicht blind gemacht hast, nachdem Motto, Papa hat gesagt, also stimmt das. Sondern ausschlaggebend von dem Vorbild deines Vaters hast du selbstständig die Religion hinterfragt und für dich als Humbug erklärt...
Ich bleibt dabei, je höher der Intellekt/die Intelligenz, desto wahrscheinlicher ist es, dass der entsprechende Mensch im Klaren ist, was eigentlich hinter der Religion steckt, nämlich ein rein von Menschen erschaffenes Modell zur einfachsten (und nicht gerade intelligentesten) Beantwortung des Lebens... Deswegen würde ich es nie einen halbwegs intelligenten Menschen glauben, der wissenschaftliche Erkenntnisse akzeptiert und auch nachvollziehen kann, dass er an religiöse Dinge glaube, obwohl es eindeutig für ihn sein müsste, dass es nach wissenschaftlichen Erkenntnissen absoluter Humbug sei...
Man kann sich sicherlich darüber totdiskutieren
_________________ cU vOLt@IRE ! "Ich denke, also bin ich KEIN Christ" - Karlheinz Deschner
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26595
Wohnort: im Speckgürtel
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(#947458) Verfasst am: 05.03.2008, 15:30 Titel: |
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voltaire hat folgendes geschrieben: | ...
Hm, das Glauben nichts mit dem Intellekt gemeinsam haben, das kann ich so nicht stehen lassen..
Dein Bespiel mit deinem Vater zeigt ja, dass du mit deiner wachsenen Intelligenz in diesem Alter für Dich entschieden hast - moment mal, irgendwas ist hier faul mit dem Glaube. Dein Vater war doch sogesehen der Auslöser für deine weiteren Denkprozesse, ergo hast Du deine Intelligenz benutzt, um 1 und 1 zusammenzuzählen... Ich unterstelle Dir mal, dass du das ja nicht blind gemacht hast, nachdem Motto, Papa hat gesagt, also stimmt das. Sondern ausschlaggebend von dem Vorbild deines Vaters hast du selbstständig die Religion hinterfragt und für dich als Humbug erklärt...
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naja.... eben nicht nach dem Vorbild meines Vaters. Es war vielmehr so, dass er seinen eigenen Ansprüchen an Wahrhaftigkeit nicht gerecht wurde, weshalb ich mich auch noch von ihm trennte (Die Trennung von der Mutter war bereits vollzogen. Gefühlsmäßig - gegessen hab' ich da noch ) Das heißt, nachdem die Vater-Kind-Beziehung erschüttert war, konnte auch Gott infrage gestellt werden. Aber immer noch angstbesetzt.
Ich sehe die primäre Wirkung von Intelligenz in diesem Zusammenhang weniger im Durchschauen der Konstruktion Gott als in der Sensibilität für Risse im Elternbild - immer vorausgesetzt, wir reden von einer konservativen, religiösen Erziehung. (In diesem Fall weder fundamentalistisch noch katholisch.)
Der intellektuelle und psychische Aufwand, den Gott der anderen zu verwerfen, ist wohl nicht ganz so anstrengend.
Zitat: |
Man kann sich sicherlich darüber totdiskutieren |
deshalb hör ich an dieser Stelle auch auf.
fwo
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kalkant registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.08.2005 Beiträge: 698
Wohnort: München
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(#948371) Verfasst am: 06.03.2008, 14:08 Titel: |
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Ich denke, dass es bei vielen Menschen hauptsächlich von der Art der Erziehung abhängt, ob sie später gläubig sind oder nicht. Wer als Kind und Jugendlicher intensiv religiös indoktriniert wurde, der bleibt in der Regel religiös - in solchen Fällen mag dann aber hohe Intelligenz hilfreich sein, um die aufgestülpte Religiosität zu durchschauen und ablegen zu können.
Wer unreligiös erzogen wurde bleibt vermutlich auch dann religionslos, wenn er ansonsten nur eine geringe Intelligenz zeigt (meine Vermutung - weiß es jemand besser?)
Ich habe mich schon des öfteren gefragt, warum bei mir so gar kein Bedarf nach Religiosität spürbar ist. Ist es wirklich so, dass ich aufgrund erhöhter Schlauheit den christlichen Klimbim frühzeitig durchschaut habe? Oder liegt es doch eher daran, dass meine (nur ziemlich moderat gläubigen) Eltern einfach die religiöse Erziehung haben schleifen lassen? Habe ich vielleicht einfach nur Glück gehabt?
Die offiziellen Missionierungsversuche durch Religionslehrer und Pfarrer haben jedenfalls nicht wirklich gefruchtet. Mir kamen die ganzen Rituale schon als Kind irgendwie albern vor, an eine tatsächliche Wirksamkeit erschien mir zumindest fragwürdig. Ich kann mich noch erinnern, wie wir in einem Übungsgottesdienst zur bevorstehenden Firmung die demütige Bethaltung (mit Hinknien usw.) üben sollten und mich dabei statt ehrfürchtiger Gefühle der Drang zum Kichern überkam. Dem Pfarrer war daraufhin gar nicht zum Lachen zumute - er stauchte mich mächtig zusammen. Mein Glaube wurde dadurch aber nicht gestärkt...
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