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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#951519) Verfasst am: 10.03.2008, 03:01 Titel: |
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Vor deinem Fenster? In deiner Abwesenheit, nehme ich an.
Natürlich täuscht der Medizinische Fortschritt über vieles hinweg. Ein guter Teil der Verlußte in mittelalterlichen Schlachten ist ebenfalls dem Wundbrand zuzuordnen.
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gwarpy Psychonaut
Anmeldungsdatum: 19.09.2004 Beiträge: 2012
Wohnort: KinA
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(#951521) Verfasst am: 10.03.2008, 03:05 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Vor deinem Fenster? In deiner Abwesenheit, nehme ich an.
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Leider nicht.
gwarpy
_________________ Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#951523) Verfasst am: 10.03.2008, 03:06 Titel: |
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gwarpy hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | Vor deinem Fenster? In deiner Abwesenheit, nehme ich an.
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Leider nein.
gwarpy |
äh... also du hast vergeblich versucht zu helfen? Wurde die Halsschlagader verletzt? Ist ja furchtbar, tut mir leid, dass du das sehen musstest.
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gwarpy Psychonaut
Anmeldungsdatum: 19.09.2004 Beiträge: 2012
Wohnort: KinA
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(#951535) Verfasst am: 10.03.2008, 03:27 Titel: |
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Nein, ich habe nicht versucht zu helfen, weil ich das ganze erst registriert habe, als der Notarzt eintraf. Der arme Kerl wurde wegen einer Nichtigkeit aufgeschlitzt. Gestern (Sa) gab´s den nächsten Großeinsatz nur hundert Meter weiter, und vor einem Jahr musste man an fast der selben Stelle einen Teenager 15 Minuten lang wiederbeleben, weil ihm von einer Gruppe Besoffener der Schädel eingetreten wurde, weil denen sein Aussehen nicht gefiel. Er ist bis dato medizinischer und psychologischer Behandlung, und wird sein Leben lang an den Folgen leiden.
Und ich wohne in dem, was man eine ruhige idyllische Kleinstadt nennt.
gwarpy
_________________ Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#951536) Verfasst am: 10.03.2008, 03:28 Titel: |
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gwarpy hat folgendes geschrieben: | ...Und ich wohne in dem, was man eine ruhige idyllische Kleinstadt nennt.
gwarpy |
West Virginia
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#951612) Verfasst am: 10.03.2008, 10:14 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Herausforderung besteht fuer mich vor allem darin, dafuer zu sorgen, dass diesmal nicht wieder solche blutgierigen Monstren am Ende herauskommen als die sich die Nationalismen des 19. Jahrhunderts letztlich entpuppt hatten. |
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Tolles Gemaelde, semnon...
Ist das nicht das Meisterwerk von Krankach dem Dementeren "St. Semnon zieht gegen die poehsen Gutmenschen in die Schlacht", schwarz weiss pastell aus der Wallfahrtskirche in Altoetting?
_________________ Defund the gender police!!
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Antidogmatiker registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.02.2008 Beiträge: 330
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(#952067) Verfasst am: 10.03.2008, 22:19 Titel: |
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gwarpy hat folgendes geschrieben: | Man sollte auch bedenken, dass die moderne Medizin die Zahlen gewissermaßen verfälscht. Heute überlebt man eher als früher... |
Man muss allerdings gleichfalls bedenken, dass der technische Fortschritt die Zahl der Kriegs- und Verbrechensopfer erhöht und ihre Überlebenschancen verringert. Mit Schusswaffen tötet es sich nämlich leichter als mit Speeren...
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#952071) Verfasst am: 10.03.2008, 22:25 Titel: |
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Antidogmatiker hat folgendes geschrieben: | gwarpy hat folgendes geschrieben: | Man sollte auch bedenken, dass die moderne Medizin die Zahlen gewissermaßen verfälscht. Heute überlebt man eher als früher... |
Man muss allerdings gleichfalls bedenken, dass der technische Fortschritt die Zahl der Kriegs- und Verbrechensopfer erhöht und ihre Überlebenschancen verringert. Mit Schusswaffen tötet es sich nämlich leichter als mit Speeren... |
Viele Schussverletzungen sind nicht tödlich.
In Ruanda wurde ein Zehntel der Bevölkerung mit Macheten zerhackt.
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#952078) Verfasst am: 10.03.2008, 22:34 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Antidogmatiker hat folgendes geschrieben: | gwarpy hat folgendes geschrieben: | Man sollte auch bedenken, dass die moderne Medizin die Zahlen gewissermaßen verfälscht. Heute überlebt man eher als früher... |
Man muss allerdings gleichfalls bedenken, dass der technische Fortschritt die Zahl der Kriegs- und Verbrechensopfer erhöht und ihre Überlebenschancen verringert. Mit Schusswaffen tötet es sich nämlich leichter als mit Speeren... |
Viele Schussverletzungen sind nicht tödlich.
In Ruanda wurde ein Zehntel der Bevölkerung mit Macheten zerhackt. |
Grundsätzlich stimmst du aber schon zu, dass man mit Maschinengewehr, Bomben und all diesen humanen Tötungsgerätschaften mehr Leute erwischt, auf einmal und teils aus sicherer Entfernung als mit einer Machete und dgl.?
Oder willst du diese Diskussion jetzt ernsthaft auf dieser Ebene weiter betreiben?
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Antidogmatiker registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.02.2008 Beiträge: 330
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(#952086) Verfasst am: 10.03.2008, 22:46 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Viele Schussverletzungen sind nicht tödlich.
In Ruanda wurde ein Zehntel der Bevölkerung mit Macheten zerhackt. |
Nichtstotrotz tötet es sich mit moderner Technik leichter. Wofür sonst wurden denn sonst moderne Waffen entwickelt? Deine Beispiele beweisen nur, dass der Unterschied, der sich durch moderne Technik ergibt nicht so groß ist, dass ohne sie kein Völkermord möglich wäre, oder, dass Schusswaffen immer oder in der Mehrzahl der Fälle tödlich wären. Auch kommt es auf den Aufwand an, den z. B. in Völkermord bei gegebenem technischem Nieveau verursacht.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#952087) Verfasst am: 10.03.2008, 22:47 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Antidogmatiker hat folgendes geschrieben: | gwarpy hat folgendes geschrieben: | Man sollte auch bedenken, dass die moderne Medizin die Zahlen gewissermaßen verfälscht. Heute überlebt man eher als früher... |
Man muss allerdings gleichfalls bedenken, dass der technische Fortschritt die Zahl der Kriegs- und Verbrechensopfer erhöht und ihre Überlebenschancen verringert. Mit Schusswaffen tötet es sich nämlich leichter als mit Speeren... |
Viele Schussverletzungen sind nicht tödlich.
In Ruanda wurde ein Zehntel der Bevölkerung mit Macheten zerhackt. |
Grundsätzlich stimmst du aber schon zu, dass man mit Maschinengewehr, Bomben und all diesen humanen Tötungsgerätschaften mehr Leute erwischt, auf einmal und teils aus sicherer Entfernung als mit einer Machete und dgl.?
Oder willst du diese Diskussion jetzt ernsthaft auf dieser Ebene weiter betreiben? |
Mir persönlich ist egal, ob ich in einem Krieg gemeinsam mit 100 anderen an einer Bombe sterbe, oder durch einen mit Macheten bewaffneten 10er-Mob. Mord mit einer Machete ist auch eine ziemlich sichere Angelegenheit, solange man einen Überraschungsangriff tätigt.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#952094) Verfasst am: 10.03.2008, 23:06 Titel: |
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Antidogmatiker hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Viele Schussverletzungen sind nicht tödlich.
In Ruanda wurde ein Zehntel der Bevölkerung mit Macheten zerhackt. |
Nichtstotrotz tötet es sich mit moderner Technik leichter. Wofür sonst wurden denn sonst moderne Waffen entwickelt? Deine Beispiele beweisen nur, dass der Unterschied, der sich durch moderne Technik ergibt nicht so groß ist, dass ohne sie kein Völkermord möglich wäre, oder, dass Schusswaffen immer oder in der Mehrzahl der Fälle tödlich wären. Auch kommt es auf den Aufwand an, den z. B. in Völkermord bei gegebenem technischem Nieveau verursacht. |
Das alles klingt eher wie eine Frage der Ehrenhaftigkeit. Der Kampf mit Speeren und Macheten klingt auf den ersten Fall ehrenhafter und fairer, ist es aber in der Praxis wohl nicht, da sich die Stämme ja nicht nach mittelalterlicher Idealvorstellung auf einem Feld treffen. Die Hemmschwelle, ein Maschinengewehr abzufeuern ist sicher geringer. Aber das hat auch den Vorteil, dass die Soldaten eben nicht die viel größere Hemmschwelle, einen anderen wie ein Tier abzuschlachten, überwinden müssen.
Ich wohne lieber neben einem ehemaligen Fremdenlegionär, als neben einem erfahrenen Schwertkämpfer.
Letztendlich muss man sich ansehen, wieviel Opfer es am Ende gibt. Und da scheint die Hypothese, dass moderne Technologie für sich mehr Todesopfer ermöglicht, letztlich keinen Unterschied zu machen.
Abgesehen gibt es auch gegenteilige Beispiele. Lasergestützte Bomben können weniger Zivilisten treffen, als Flächenbombardements.
Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 10.03.2008, 23:25, insgesamt einmal bearbeitet |
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#952105) Verfasst am: 10.03.2008, 23:21 Titel: |
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man sollte auch mit bedenken, dass es heute viel mehr menschen gibt als zu speer-zeiten
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#952121) Verfasst am: 10.03.2008, 23:54 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Letztendlich muss man sich ansehen, wieviel Opfer es am Ende gibt. Und da scheint die Hypothese, dass moderne Technologie für sich mehr Todesopfer ermöglicht, letztlich keinen Unterschied zu machen.
Abgesehen gibt es auch gegenteilige Beispiele. Lasergestützte Bomben können weniger Zivilisten treffen, als Flächenbombardements. |
Ja, und die Neutronenbombe zerstört nur lebende Organismen, alles andere lässt sie unversehrt, von der hört man gar nichts mehr.
Dann mein halt weiter was du meinst. Was du übrigens als heutige Stammesauseinandersetzungen meinst, das ist was völlig anderes, aber das beeinflusst dein Meinen ja nicht, dazu würde es dann schon weitergehenderer Auseinandersetzung mit dem Thema bedürfen, daran scheint dir nicht gelegen.
Auch der hpd link ist ja so, da springt einer munter durch die Jahrtausende, sagt nie, wo er eigentlich gerade ist, ein paar Behauptungen hier, ein paar Behauptungen da, vermischt mit irgendwelchen archäologischen Funden- wo? von wann? wie viele an einem Ort?, leider keine Quellen im verlinkten Artikel, zu nix, macht aber nix, für dich reicht es offensichtlich um die ganze Welt in der allerfriedlichsten Zeit der gesamten Menschheitsgeschichte zu wähnen.
Ja dann mein's halt, wenn du meinst, was ist, interessiert dich ja ohnehin nicht, sonst würdest du anders diskutieren.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#954589) Verfasst am: 14.03.2008, 02:12 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | man sollte auch mit bedenken, dass es heute viel mehr menschen gibt als zu speer-zeiten |
das ist sehr wesentlich, da es eine viel größere psychische Belastung und eine viel größere Anstrengung darstellt, Kriege mit Nahkampfwaffen auszufechten oder Massenmorde damit durchzuführen. Das Töten durch die Distanzwaffe, durch Artillerie und Bombardierung ist entpersonalisiert, kinderleicht und schon daher potentiell sehr schnell auf viel mehr Ziele ausdehnbar.
Was noch dazu kommt ist die Siedlungsart, die eine Invasionsmacht in einem Gebiet vorfindet und die natürlich ebenfalls nicht-trivial mit der Todesrate in Kriegen UND der Bevölkerungsdichte zusammenhängt. Riesige hochurbanisierte Gebiete sind viel schwerer mit Gewalt zu überziehen, als kleine Siedlungsinselchen. Das kann dazu führen, dass in verzerrenden historischen Darstellungen einzelne Auslöschungsaktionen als viel umfassender dargestellt werden, als sie das heutzutage üblicherweise sind.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#954600) Verfasst am: 14.03.2008, 02:34 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Das alles klingt eher wie eine Frage der Ehrenhaftigkeit. Der Kampf mit Speeren und Macheten klingt auf den ersten Fall ehrenhafter und fairer, ist es aber in der Praxis wohl nicht, da sich die Stämme ja nicht nach mittelalterlicher Idealvorstellung auf einem Feld treffen. |
Mit Ehre hat das überhaupt nichts zu tun, sondern das waren damals einfach die verfügbaren Kampfmittel. Das mittelalterliche Schlachten nach Verabredung auf Feldern stattgefunden seien, wie sich heute Hooligans zum Prügeln treffen, ist sowieso vollkommener Quatsch. Es wurden auch mit, nach dem damaligen Stand, technisch ausgefeilten Methoden Guerillakriege geführt und die letzten Hinterfotzigkeiten begangen, die einfach den Sieg ermöglichten und für die Bewegung von Heeren in Formationen, die dann auf feindliche, organisierte Truppen trafen, gab es im Prinzip dieselben strategischen Gründe wie heute auch, die natürlich absolut zwingend sind. Man kann natürlich nicht immer auf Plänklerstrategieen setzen oder glaubst du, die kommunistischen Russen im WK2 wollten sich der vorrückenden Wehrmacht nach dem Vorbild ritterlicher Ehrvorstellungen auf dem Schlachtfeld stellen? Ich bitte dich...
Heutige Masseker in Afrika mit diesen Klischeevorstellungen vom Mittelalter zu assozieeren ist aber auch noch gleich doppelt falsch. Diese Stämme gehen nicht als organisierter Verband vor und die Waffen, die sie zur Verfügung haben, sind techisch selbst antiker Waffentechnik in jeder Hinsicht bei weitem unterlegen.
Zitat: | Die Hemmschwelle, ein Maschinengewehr abzufeuern ist sicher geringer. |
daran ist absolut nichts gut.
Zitat: | Aber das hat auch den Vorteil, dass die Soldaten eben nicht die viel größere Hemmschwelle, einen anderen wie ein Tier abzuschlachten, überwinden müssen. |
Für den, der Leben auslöschen will ist es eine Begünstigung, ja.
Zitat: | Ich wohne lieber neben einem ehemaligen Fremdenlegionär, als neben einem erfahrenen Schwertkämpfer. |
Fremdenlegionäre mit Kampferfahrung haben nicht nur auch den Nahkampf durchgemacht, sondern durchaus auch gesehen, wie Granaten und Maschinengewehrfeuer menschliche Körper zerfetzt haben. So ein gewaltiger Unterschied zum Nahkampf in vergangenen Epochen ist das psychologisch auch wieder nicht. Erst Artillerie und Luftwaffe machen eigentlich diesen Unterschied aus. Das Töten mit einer Nahkampfwaffe, wie einer stumpfen Machete oder einem Küchenmesser ist natürlich ekliger und man ist noch näher dran, aber zu Zeiten, als es noch Schwertkämpfer gab, war eben das die übliche Weise, Leute umzubringen und diese Kämpfer waren sich einer Andersartigkeit aus der Sicht moderner Mneschen nicht bewußt, wie auch die restliche Gesellschaft nicht. Man könnte sagen, dass der Anblick des Tötens damals einfach nicht so ungewohnt war und nicht als so schrecklich empfunden wurde, daher könnte man einem mittelalterlichen Schwertkämpfer auch keine ungewöhnliche Blutrünstigkeit unterstellen. Ausserdem waren Schwerter aus hochwertigem Metall und rasiermesserscharf. Man konnte mit wenig Kraft verheerende Schäden am Körper anrichten, so ein psychopathisches Gehacke, wie du dir das vorstellst, kann das nicht gewesen sein. Mit Keulen und Macheten in den Händen von modernen Halbzivilisierten mag das anders sein.
Zitat: | Abgesehen gibt es auch gegenteilige Beispiele. Lasergestützte Bomben können weniger Zivilisten treffen, als Flächenbombardements. |
Moderne Waffensystem ermöglichen in jeder Hinsicht mehr, das für sich ist natürlich kein Argument.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#954688) Verfasst am: 14.03.2008, 10:45 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | man sollte auch mit bedenken, dass es heute viel mehr menschen gibt als zu speer-zeiten |
das ist sehr wesentlich, da es eine viel größere psychische Belastung und eine viel größere Anstrengung darstellt, Kriege mit Nahkampfwaffen auszufechten oder Massenmorde damit durchzuführen. Das Töten durch die Distanzwaffe, durch Artillerie und Bombardierung ist entpersonalisiert, kinderleicht und schon daher potentiell sehr schnell auf viel mehr Ziele ausdehnbar.
Was noch dazu kommt ist die Siedlungsart, die eine Invasionsmacht in einem Gebiet vorfindet und die natürlich ebenfalls nicht-trivial mit der Todesrate in Kriegen UND der Bevölkerungsdichte zusammenhängt. Riesige hochurbanisierte Gebiete sind viel schwerer mit Gewalt zu überziehen, als kleine Siedlungsinselchen. Das kann dazu führen, dass in verzerrenden historischen Darstellungen einzelne Auslöschungsaktionen als viel umfassender dargestellt werden, als sie das heutzutage üblicherweise sind. |
auch das auslöschen/versklaven/abbrennen ganzer dörfer war leichter und weniger moralisch geächtet als heute.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Antidogmatiker registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.02.2008 Beiträge: 330
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(#954951) Verfasst am: 14.03.2008, 17:11 Titel: |
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Lustig finde ich, dass gerade diejenigen, die bisher die Stammesgesellschaft verteidigten, nun meine Meinung, dass der technische Fortschritt die Zahl der Todesopfer von Kriegen nach oben treibe, verteidigen, obwohl dies doch eher gegen die Stammesgesellschaft spricht.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass eine moderne demokratische, individualistische Gesellschaft besser ist als eine Stammesgesellschaft. Die Gründe habe ich am Anfang dieses Threads bereits angeführt. Wenn man nun historische Daten über die Zahl der Kriegsopfer zur Verteidigung anbringt, dann ist natürlich zu beachten, dass die Zahl der Todesopfer auch noch von anderen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel vom technischen und medizinischen Fortschritt, von der Erleichterung des Tötens durch die Möglichkeiten des Tötens auf Distanz, die Siedlungsart, der Metalität etc., die zum Teil in die eine, zum Teil in die andere Richtung wirken.
Die Geschichte spricht dabei eher dafür, dass eine demokratische, individualistische Gesellschaft friedlicher ist als Stammesgesellschaften, da 1) bei einem solchen Vergleich die Todesopfer totalitärer Systeme nicht zählen (dies wäre nur der Fall, wenn man Stammesgesellschaften mit allen Staaten vergleichen würde) und 2) der Fortschritt die Zahl der Todesopfer, Verletzten etc. mit Sicherheit insbesamt nach oben treibt. Aber auch, wenn 2) falsch sein sollte, was ich nicht glaube, wiegt 1) immer noch schwer genug.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#954959) Verfasst am: 14.03.2008, 17:17 Titel: |
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Wie kommst du eigentlich auf so`n schmales Brett, dass sogenannte demokratische Gesellschaften friedlicher als Stammesgesellschaften seien. Dah ist doch grad mal so dahingeplaudert.
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Antidogmatiker registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.02.2008 Beiträge: 330
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(#954975) Verfasst am: 14.03.2008, 17:37 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Wie kommst du eigentlich auf so`n schmales Brett, dass sogenannte demokratische Gesellschaften friedlicher als Stammesgesellschaften seien. Dah ist doch grad mal so dahingeplaudert. |
Dass du der Meinung bist, dass es noch nie auch nur ein bisschen Demokratie gegeben hat ist mir klar...
Eine perfekte Demokartie hat es zwar noch nie gegeben, aber in den letzten Jahrhunderten ist es tendenziell immer demokratischer (nicht nur scheindemokratischer) geworden, auch wenn sich die Entwicklung derzeit wieder im Rückwärtsgang befindet. Somit kann man aus der Geschichte durchaus Aussagen über demokratische Gesellschaften ableiten durch Vergleich mit dem vorherigen Zustand.
Wenn man nach deinem Weltbild geht, geht das natürlich nicht!
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#955029) Verfasst am: 14.03.2008, 18:30 Titel: |
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Deine Naivität ist schon recht fulminant.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#955137) Verfasst am: 14.03.2008, 22:28 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: |
das ist sehr wesentlich, da es eine viel größere psychische Belastung und eine viel größere Anstrengung darstellt, Kriege mit Nahkampfwaffen auszufechten oder Massenmorde damit durchzuführen. Das Töten durch die Distanzwaffe, durch Artillerie und Bombardierung ist entpersonalisiert, kinderleicht und schon daher potentiell sehr schnell auf viel mehr Ziele ausdehnbar.
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...das finde ich ja richtig toll, dass wir inzwischen all die tollen Sachen erfunden haben, die den Soldaten das Leben erleichtern und deren psychische Belastung verringern. Da soll noch einer sagen, dass bei unserer uns so ueberlegen machenden "Aufklaerung" nix bei herausgekommen waere....
_________________ Defund the gender police!!
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#955144) Verfasst am: 14.03.2008, 22:37 Titel: |
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du hast zwar offensichtlich keinen Schimmer davon, was dich zu diesem Kommentar bewegt hat, aber egal:
Was haben Spass und Freude an lustigen Techniken mit Aufklärung zu tun?
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#955158) Verfasst am: 14.03.2008, 22:49 Titel: |
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Antidogmatiker hat folgendes geschrieben: | Peter H. hat folgendes geschrieben: | Wie kommst du eigentlich auf so`n schmales Brett, dass sogenannte demokratische Gesellschaften friedlicher als Stammesgesellschaften seien. Dah ist doch grad mal so dahingeplaudert. |
Dass du der Meinung bist, dass es noch nie auch nur ein bisschen Demokratie gegeben hat ist mir klar...
Eine perfekte Demokartie hat es zwar noch nie gegeben, aber in den letzten Jahrhunderten ist es tendenziell immer demokratischer (nicht nur scheindemokratischer) geworden, auch wenn sich die Entwicklung derzeit wieder im Rückwärtsgang befindet. Somit kann man aus der Geschichte durchaus Aussagen über demokratische Gesellschaften ableiten durch Vergleich mit dem vorherigen Zustand.
Wenn man nach deinem Weltbild geht, geht das natürlich nicht! |
Und deines könnte einfach daran liegen, dass du keine Ahnung von Stammesgesellschaften hast, also, nicht mal ne prinzipielle, geschweige denn genaueres da und dort.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#955192) Verfasst am: 14.03.2008, 23:16 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: |
Und deines könnte einfach daran liegen, dass du keine Ahnung von Stammesgesellschaften hast, also, nicht mal ne prinzipielle, geschweige denn genaueres da und dort. |
Nicht in der bloßen Behauptung liegt die Stärke liebe Reza, sondern in der ganz konkreten Argumentation. (sic)
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#955199) Verfasst am: 14.03.2008, 23:23 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Reza hat folgendes geschrieben: |
Und deines könnte einfach daran liegen, dass du keine Ahnung von Stammesgesellschaften hast, also, nicht mal ne prinzipielle, geschweige denn genaueres da und dort. |
Nicht in der bloßen Behauptung liegt die Stärke liebe Reza, sondern in der ganz konkreten Argumentation. (sic) |
Werter Peter H.,
ich bezog mich auf Antidogmatiker, wenn Sie genau gucken würden...........
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#955265) Verfasst am: 15.03.2008, 00:16 Titel: |
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Sorry!
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