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Wozu all die Sorge?
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Autor Nachricht
Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#962002) Verfasst am: 24.03.2008, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
das tierchen hat folgendes geschrieben:
Es ist off topic. Aber hochinteressant. Weiter so!

Ich fühlte mich als Kind immer sehr schuldig, wenn ein Tier starb. Dachte immer, ich hätte es retten können oder sonstwas. Eine Zeit lang wollte ich auch Ärztin werden.


Gut dass Du das nicht gemacht hast.

Eine ganze Handvoll meiner Schulkameradinnen sind Tierärztinnen geworden mit der Motivation, und heute hocken sie in Labors um Tierexperimente vorzunehmen oder arbeiten in Schlachthöfen.


Weil sie keine Praxis bekommen haben - beziehungsweise: Nicht das notwendige Kleingeld dafür? Oder warum?


Unter anderem.
Außerdem hieße eine eigene Tierarztpraxis halten zu wollen auch letztlich, einen entsprechenden Partner zu haben, der das mitmacht. Und den hatte halt keiner der Damen, soweit ich weiss.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#962242) Verfasst am: 25.03.2008, 05:02    Titel: Antworten mit Zitat

das tierchen hat folgendes geschrieben:
Schöner Vortrag oben, AXO... Seh ich irgendwie auch so. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als jeden Tag als den letzten zu leben. Ansonsten wirds kompliziert...


Oder man zieht weg aus Europa, irgendwohin, wo die Paranoia noch nicht so gnadenlos wuetet.....

...und hat einfach Spass!

Gruss, Bernie
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
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astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#962261) Verfasst am: 25.03.2008, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
das tierchen hat folgendes geschrieben:
Es ist off topic. Aber hochinteressant. Weiter so!

Ich fühlte mich als Kind immer sehr schuldig, wenn ein Tier starb. Dachte immer, ich hätte es retten können oder sonstwas. Eine Zeit lang wollte ich auch Ärztin werden.


Gut dass Du das nicht gemacht hast.

Eine ganze Handvoll meiner Schulkameradinnen sind Tierärztinnen geworden mit der Motivation, und heute hocken sie in Labors um Tierexperimente vorzunehmen oder arbeiten in Schlachthöfen.


Weil sie keine Praxis bekommen haben - beziehungsweise: Nicht das notwendige Kleingeld dafür? Oder warum?


Unter anderem.
Außerdem hieße eine eigene Tierarztpraxis halten zu wollen auch letztlich, einen entsprechenden Partner zu haben, der das mitmacht. Und den hatte halt keiner der Damen, soweit ich weiss.

Der hiesige Tierarzt meint, dass viele junge Frauen Tiere halt so süüüß fänden und deshalb Tierärztin werden wollten, auf große Viecher haben sie dann keine Lust, ist erstens ein Knochenjob und auch nicht immer so nett, aber Kleintierärzte werden halt nicht soviele gebraucht.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#962378) Verfasst am: 25.03.2008, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ohne jetzt darstellen zu wollen, wie ich versuche, mir so manche Ängste vom Leibe zu schaffen, und diese Versuche nehmen auch immer wieder andere Gestalt an,

will ich zwei Bücher nennen, die mir einfallen bei den Darlegungen von @Axo und der von @Cookie berichteten Geschichte, die es ganz schön in sich hat.


Bei @Axos
Zitat:
Seid diesen Tagen hab ich immer erheblichen Wert drauf gelegt im Prinzip täglich sterben zu können,
ohne mir was Getanes vorwerfen oder was Verpasstes bedauern zu müssen.
musste ich an die unvermeidliche Schullektüre früherer Tage denken: Nikolaj Ostrowski "Wie der Stahl gehärtet wurde". Vielleicht hat @Axo das Buch auch noch in der Schule lesen müssen.
Ein Rotarmist - der Autor selbst - wird im Bürgerkrieg gelähmt und lernt, mit Hilfe einer ausgetüftelten Maschinerie wieder seine Erinnerungen zu schreiben.
"Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist das Leben ..." - diesen Spruch und was darauf folgte, mussten wir in der Schule auswendig lernen.

Bei @Cookies Geschichte dachte ich an Balzacs "Verlorene Illusionen". Lucien, der Dichter, hält seine verstorbene Geliebte in den Armen und weiß, hoch verschuldet, nicht, wovon er ihr Begräbnis bezahlen soll. Just an dem Abend, da sie aufgebahrt neben ihm lag, erhielt er den Auftrag, gegen Honorar lustige Trinklieder zu verfassen, und dann war für eine würdige Bestattung gesorgt.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#962380) Verfasst am: 25.03.2008, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

http://youtube.com/watch?v=j0e10baH6cE
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#962389) Verfasst am: 25.03.2008, 14:54    Titel: Re: Wozu all die Sorge? Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
So gesehn bin ich sogar
dankbar für diese Erfahrung weil ihre Verarbeitung mir bisher ein sehr erlebnisreiches und zugleich
befriedigendes Leben ermöglicht hat.


Hmm, es gelingt leider nicht jedem, einschneidende Erlebnisse für sich positiv und gewinnbringend zu verarbeiten. Weiß nicht, woran das liegt.
Manche verfallen nach einem traumatischen Erlebnis eher in Schockstarre oder entwickeln eine posttraumatische Belastungsstörung oder diverse Angsterkrankungen.
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#963039) Verfasst am: 26.03.2008, 02:10    Titel: Re: Wozu all die Sorge? Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
So gesehn bin ich sogar
dankbar für diese Erfahrung weil ihre Verarbeitung mir bisher ein sehr erlebnisreiches und zugleich
befriedigendes Leben ermöglicht hat.


Hmm, es gelingt leider nicht jedem, einschneidende Erlebnisse für sich positiv und gewinnbringend zu verarbeiten. Weiß nicht, woran das liegt.


Grundsätzliche Einstellung vielleicht. Ich hab viel drüber nachgedacht und vermute die Ursachen ganz
unspektakulär in der Art der Kindheitserfahrungen. In meiner Familie herrscht ein extrem ausgeprägter
Gerechtigkeitssinn und alles negative was mir wiederfahren ist, war einer eindeutigen Ursache auf
meiner Seite zuzuordnen. Von daher gab es nie was das ich nicht begreifen konnte und ich hab erst
sehr viel später erfahren das ich damit wohl relativ privilegiert bin.

Zitat:

Manche verfallen nach einem traumatischen Erlebnis eher in Schockstarre oder entwickeln eine posttraumatische Belastungsstörung oder diverse Angsterkrankungen.


was soll ich sagen? -> es war unser JOB. Um der aktuellen politcal correktness zu entsprechen tät ich
gern sagen das ich Angst hatte - war aber nicht so.
Ich hatte das Glück das er mich zwar problemlos im Visier hatte (was ich aber zu diesem Zeitpunkt nicht wußte),
er sich aber nicht verraten wollte und erst meinen Kameraden durchs Gesicht geschossen hat, als dieser ihm zu nahe kam.
Ich hab nur den Schuß (ca50m entfernt) gehört und als ich wenig später
zwischen russischen Aufklärern und Stasi-Scharfschützen im Straßengraben lag, hat er nur über unsere
Köpfe hinweg geschossen - war zwar knapp - aber nicht gezielt - von daher nicht so gefährlich wie's bei
der Erzählung scheinen mag. Im Ganzen war's auch völlig surreal - als ob man nen Film sieht ohne
zu begreifen das man mitten drin ist.

Was mich dabei allerdings tatsächlich psychisch relativ beeindruckt hat, war nicht so sehr die Tatsache
erschossen werden zu können sondern vielmehr der Aspekt wen erschießen zu müssen.
Ich glaub auch heut noch nicht das tot sein schlimmer ist als zu leben und jemanden getötet zu haben
und trotzdem hätt ichs getan und über nichts in meinem Leben bin ich froher als darüber das ich nach der
Entscheidung es zu tun nicht in die Verlegenheit kam es zu machen.

Trotzdem -> wer anders (Russen) haben's gemacht und im Prinzip ist egal ob jetz die oder ich
mit den Folgen der Entscheidung leben. Schlimm ist das Menschen vor solche Entscheidungen gestellt werden.

However - es ist lange her und unwichtig. Trotzdem bin ich dankbar für den Einblick in die Perspektive
von 3 Tagen Krieg. Es war wenig genug um mir nicht zu schaden und nah genug um zu begreifen
wie's ist ->>> unspektakulär. Und nur deshalb funktionierts immer wieder.
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AXO
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Beitrag(#963063) Verfasst am: 26.03.2008, 03:20    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
das tierchen hat folgendes geschrieben:
Schöner Vortrag oben, AXO... Seh ich irgendwie auch so. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als jeden Tag als den letzten zu leben. Ansonsten wirds kompliziert...


Oder man zieht weg aus Europa, irgendwohin, wo die Paranoia noch nicht so gnadenlos wuetet.....

...und hat einfach Spass!

Gruss, Bernie


Smilie Flucht zwinkern
Is für mich auch ne Option - wenn die Bedigungen die Grenze des für mich Zumutbaren überschreiten
bin ich weg. (allerdings eher nach Asien als nach Kanada)
Du mußt aber zugeben das dies für die Mehrzahl keine Option ist - gerade für die nicht, für die
diese Grenze längst überschritten ist.
Wer sich zu helfen weiß, der weiß sich eh immer zu helfen - wenn man das aber zur Pflicht erhebt,
springen 80% aller über die Klinge.
_________________
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AXO
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Beitrag(#963064) Verfasst am: 26.03.2008, 03:26    Titel: Antworten mit Zitat

@Reza und Cookie -> sehr interessant die Betrachtung des Todes.
Ich selbst denke das viele ihr Leben interessanter gestalten könnten/würden,
wenn sie sich des allgegenwärtigen Todes bewußt wären - lernen würden mit ihm zu
leben anstatt ihn zu ignorieren.
Dementsprechend dürften die Leute die irgendwann mal auf Madakskar solche Rituale begründet haben,
m.E. äußerst weise zu nennen sein.
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Beitrag(#963065) Verfasst am: 26.03.2008, 03:29    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
das tierchen hat folgendes geschrieben:
Nö, im Gegenteil, es wird einfacher. Du gibts einfach in allem dein Bestes, bist ehrlich und schleppst keinen Groll mit dir herum. Das ist alles. Und am nächsten Tag dasselbe nochmal. Wie im Film "Und täglich grüßt das Murmeltier".


Emotional gesehen, vielleicht. Ich möchte aber doch wissen, wie meine Kinder schauen, wenn ich ihre Anmeldung zur Klassenfahrt nicht abgebe, weil ich dachte, gestern wär der letzte Tag gewesen. zwinkern Nur so als Beispiel.


kein Gutes Smilie

Das eine schließt doch das andere nicht aus.
sieh einfach jeden Tag als den ERSTEN anstatt den letzten - schon passt es zwinkern
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Zuletzt bearbeitet von AXO am 26.03.2008, 03:40, insgesamt einmal bearbeitet
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AXO
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Beitrag(#963067) Verfasst am: 26.03.2008, 03:39    Titel: Antworten mit Zitat

das tierchen hat folgendes geschrieben:
Schöner Vortrag oben, AXO... Seh ich irgendwie auch so. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als jeden Tag als den letzten zu leben. Ansonsten wirds kompliziert...


Freut mich das Dus ähnlich siehst. Smilie
Allerdings hat Astarte keinesfalls Unrecht. Ich schätz mal dasses auch maßgeblich davon abhängt wieviel
Vernatwortung man für andere trägt (können ja eigentlich nur die eigenen Kinder sein, weil jeder Erwachsene die Verantwortung für sich schließlich selbst zu tragen hat)

Als täglich grüßt das Murmeltier empfand ich allerdings immer den üblichen Way of Life = ein Leben
lang um die gleiche Zeit aufstehen, den gleichen Weg zur Arbeit fahren um jeden Tag das gleiche zu machen,
und immer davon zu träumen, irgendwann mal das Geld zu haben um zu tun was man eigentlich möchte Mit den Augen rollen

Ich hab immer gemeint es wär sinnvoller eigentlich gleich zu machen Schulterzucken

Erst recht wenn ich die alten Leute reden hör die sagen - >>> hätt ich nur, hätt ich nur....
DAS kanns doch nicht gewesen sein...
Fast alle sagen das - warum sollte man also so blöd sein das nach zu machen?
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