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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#972778) Verfasst am: 05.04.2008, 18:12 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: |
Jetzt bin ich aber neugierig, wie nicht-bürgerliche Wissenschaften funktonieren, bzw. wie ihre Erkenntnistheorie aussieht. |
Schau dir mal den dir folgenden Avatar an, dann weisst du`s.
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Johnnyboy Stück Scheiße
Anmeldungsdatum: 26.06.2005 Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon
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(#972941) Verfasst am: 05.04.2008, 21:55 Titel: |
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Zitat: | Ja und weiter reicht der bornierte Horizont halt nicht! |
Ja und zwar für alle. Ob "bürgerlich" oder "proletarisch"...
Zitat: | Die Fragestellung ist natürlich erst der Auftakt. Ein Schritt reicht natürlich nicht. doch die bürgerliche W. schwingt sich ja oftmals noch nicht mal zu einer solchen auf. |
Hast du da konkrete Beispiele im Sinn?
Zitat: | Was redest du denn für`n Blech. Selbstverständlich gebührt der Logik ein zentraler Platz. Jedoch mit ihr allein ist eben noch Vieles nicht getan. Hier ist der Materialismus und die Dialektik heranzuziehen. |
Mich würde auch hier eine nähere Erläuterung interessieren (anhand eines Beispiels z.b.).
_________________ "Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#972969) Verfasst am: 05.04.2008, 22:14 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Was redest du denn für`n Blech. Selbstverständlich gebührt der Logik ein zentraler Platz. Jedoch mit ihr allein ist eben noch Vieles nicht getan. Hier ist der Materialismus und die Dialektik heranzuziehen. |
Mich würde auch hier eine nähere Erläuterung interessieren (anhand eines Beispiels z.b.). |
Ein beispiel für einen dialektisches Gegenteilpaar ist Zweibeiner vs. Vierbeiner.
Ein streng logisches Gegenteilpaar wäre Beinler vs. Keinbeinler.
Wenn man nun wirtschaftliche Phänomene untersuchen will kann eine dialektische Betrachtungsweise tatsächlich nützlich sein.
Da sind dann z.Bsp. Marktwirtschaft und Planwirtschaft eben einander gegenteilig.
Agnost
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#973127) Verfasst am: 06.04.2008, 01:47 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | Johnnyboy hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Was redest du denn für`n Blech. Selbstverständlich gebührt der Logik ein zentraler Platz. Jedoch mit ihr allein ist eben noch Vieles nicht getan. Hier ist der Materialismus und die Dialektik heranzuziehen. |
Mich würde auch hier eine nähere Erläuterung interessieren (anhand eines Beispiels z.b.). |
Ein beispiel für einen dialektisches Gegenteilpaar ist Zweibeiner vs. Vierbeiner.
Ein streng logisches Gegenteilpaar wäre Beinler vs. Keinbeinler.
Wenn man nun wirtschaftliche Phänomene untersuchen will kann eine dialektische Betrachtungsweise tatsächlich nützlich sein.
Da sind dann z.Bsp. Marktwirtschaft und Planwirtschaft eben einander gegenteilig.
Agnost |
Marktwirtschaft funktioniert meistens, Planwirtschaft nie. Was ist daran dialektisch?
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#973218) Verfasst am: 06.04.2008, 11:26 Titel: |
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Johnnyboy hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Die Fragestellung ist natürlich erst der Auftakt. Ein Schritt reicht natürlich nicht. doch die bürgerliche W. schwingt sich ja oftmals noch nicht mal zu einer solchen auf. |
Hast du da konkrete Beispiele im Sinn?
Zitat: | Was redest du denn für`n Blech. Selbstverständlich gebührt der Logik ein zentraler Platz. Jedoch mit ihr allein ist eben noch Vieles nicht getan. Hier ist der Materialismus und die Dialektik heranzuziehen. |
Mich würde auch hier eine nähere Erläuterung interessieren (anhand eines Beispiels z.b.). |
Halt ich nicht für sinnvoll, denn dies zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Lebens durch. Besser warten, bis hier ein User seine bürgerliche Haltung ausbreitet oder aber einen bestimmten Aspekt der Gesellschaft präsentiert, dann einhaken. (sogenanntes Falkenmotiv)
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#973221) Verfasst am: 06.04.2008, 11:31 Titel: |
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Gibt es eine (nicht)bürgerliche Mathematik?
_________________ Trish:(
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#973222) Verfasst am: 06.04.2008, 11:32 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Marktwirtschaft funktioniert meistens, Planwirtschaft nie. Was ist daran dialektisch?
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Marktwirtschaft funktioniert meistens, Planwirtschaft nie. Was ist daran dialektisch? [/quote]
Erstens stimmt das so in dieser Absolutheit überhaupt nicht.
Planwirtschaft in einem Marktwirtschaftlichen System kann sogar sehr nützlich sein.
Du glaubst doch nicht im Ernst, das eine rein marktwirtschaftliche Lösung der Wasserversorgung funktionieren würde.
Auch ist eine rein marktwirtschaftliche Lösung für das Gesundheitswesen sicher nicht praktikabel.
Aber du hast schlicht nicht begriffen, dass das rein logische Gegenteil zu Wirtschaft
"Keine Wirtschaft" ist, während eben die Planwirtschaft das dialektische Gegenteil zur Marktwirtschaft ist.
Es gibt nun dialektische Synthesen:
Marktwirtschaftssystem mit planwirtschaftlichen Bereichen. (Findest du zum Beispiel ganz explizit in jeder Versicherungsgesellschaft aber im Grunde in jedem Unternehmen ab einer gewissen Grösse.)
Planwirtschaftssystem mit marktwirtschaftlichen Bereichen: Typisches Beispiel: Yugoslawien in den 60ern, 70ern und 80ern.
Die bisherigen Erfahrungen sprechen für die erste Synthese und gegen die zweite.
Agnost
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#973335) Verfasst am: 06.04.2008, 14:50 Titel: |
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Die reine Marktwirtschaft haben wir doch garnicht, denn das würde Wettbewerb von vornherein überall und als Priorität bedeuten. Da wir aber eine wesentliche Marktbeherrschung durch die Monopole vorfinden, ist ein freier Wettbewerb nicht gegeben.
Jugoslawien würde ich nicht als Land der einstigen Planwirtschaft nebst Marktwirtschaft bezeichnen, sondern als ein sozialistisches Marktwirtschaftsland mit einigen planerischen Elementen.
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#973336) Verfasst am: 06.04.2008, 14:53 Titel: |
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@Agnost
Dass es unterschiedliche Organisationsformen der Wirtschaft gibt steht doch ausser Frage.
Nur verstehe ich nicht, inwieweit der Begriff der Dialektik hier irgendetwas an Erklärungswert besitzen könnte.
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#973397) Verfasst am: 06.04.2008, 16:39 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Gibt es eine (nicht)bürgerliche Mathematik? |
Engels erklärt Dialektik im Anti Dühring mit hoher Mathematik:
"Ebenso in der Mathematik. Nehmen wir eine beliebige algebraische Größe, also a. Negieren wir sie, so haben wir -a (minus a). Negieren wir diese Negation, indem wir -a mit -a multiplizieren, so haben wir +a2, d.h. die ursprüngliche positive Große, aber auf einer höhern Stufe, nämlich auf der zweiten Potenz."
Warum man Synthesen über die Operation der Multiplikation gewinnt, bleibt uns der große dialektische Zauberer allerdings schuldig.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#973430) Verfasst am: 06.04.2008, 17:59 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | @Agnost
Dass es unterschiedliche Organisationsformen der Wirtschaft gibt steht doch ausser Frage.
Nur verstehe ich nicht, inwieweit der Begriff der Dialektik hier irgendetwas an Erklärungswert besitzen könnte. |
Nunja, du musst schon von dem hegel'schen Dialektikbegriff andere trennen. Dass Dialektik auf These, Antithese und Synthese dieser beiden beruht, ist nicht etwa ein zwingendes Verständnis, sondern nur das, welches Hegel daraus gemacht hat.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#973467) Verfasst am: 06.04.2008, 19:02 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Gibt es eine (nicht)bürgerliche Mathematik? |
Engels erklärt Dialektik im Anti Dühring mit hoher Mathematik:
"Ebenso in der Mathematik. Nehmen wir eine beliebige algebraische Größe, also a. Negieren wir sie, so haben wir -a (minus a). Negieren wir diese Negation, indem wir -a mit -a multiplizieren, so haben wir +a2, d.h. die ursprüngliche positive Große, aber auf einer höhern Stufe, nämlich auf der zweiten Potenz."
Warum man Synthesen über die Operation der Multiplikation gewinnt, bleibt uns der große dialektische Zauberer allerdings schuldig. |
Hausaufgabe an dich: nochmals die Dialektik durchgehen. Dort erfährst du dann Näheres zum Thema Negation der Negation, ein Terminus der D.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#973510) Verfasst am: 06.04.2008, 19:49 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Hausaufgabe an dich: nochmals die Dialektik durchgehen. Dort erfährst du dann Näheres zum Thema Negation der Negation, ein Terminus der D. |
Würdest du bitte die Frage beantworten, ob es eine (nicht)bürgerliche Mathematik gibt.
_________________ Trish:(
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26398
Wohnort: München
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(#973524) Verfasst am: 06.04.2008, 19:57 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Peter H. hat folgendes geschrieben: |
Hausaufgabe an dich: nochmals die Dialektik durchgehen. Dort erfährst du dann Näheres zum Thema Negation der Negation, ein Terminus der D. |
Würdest du bitte die Frage beantworten, ob es eine (nicht)bürgerliche Mathematik gibt. |
Die Frage ist so bescheuert, auf die kann nur ein bürgerlicher Intellektueller kommen.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#973525) Verfasst am: 06.04.2008, 19:58 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | Wolf hat folgendes geschrieben: | Gibt es eine (nicht)bürgerliche Mathematik? |
Engels erklärt Dialektik im Anti Dühring mit hoher Mathematik:
"Ebenso in der Mathematik. Nehmen wir eine beliebige algebraische Größe, also a. Negieren wir sie, so haben wir -a (minus a). Negieren wir diese Negation, indem wir -a mit -a multiplizieren, so haben wir +a2, d.h. die ursprüngliche positive Große, aber auf einer höhern Stufe, nämlich auf der zweiten Potenz."
Warum man Synthesen über die Operation der Multiplikation gewinnt, bleibt uns der große dialektische Zauberer allerdings schuldig. |
Hausaufgabe an dich: nochmals die Dialektik durchgehen. Dort erfährst du dann Näheres zum Thema Negation der Negation, ein Terminus der D. |
Nochmals: Engels eklärt anhand, nicht analog der Mathematik die Dialektik. Warum wird die Multiplikation und nicht die Addition oder eine andere Operation genutzt?
Oder können wir uns darauf einigen, den Begriff der Dialektik durch "heiligen Geist" zu ersetzen?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#973530) Verfasst am: 06.04.2008, 20:02 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Die Frage ist so bescheuert, auf die kann nur ein bürgerlicher Intellektueller kommen. |
Die Frage folgt aus der bescheuerten Annahme es gibt eine bürgerliche und eine nicht bürgerliche Wissenschaft.
_________________ Trish:(
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#973539) Verfasst am: 06.04.2008, 20:09 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | @Agnost
Dass es unterschiedliche Organisationsformen der Wirtschaft gibt steht doch ausser Frage.
Nur verstehe ich nicht, inwieweit der Begriff der Dialektik hier irgendetwas an Erklärungswert besitzen könnte. |
Nunja, du musst schon von dem hegel'schen Dialektikbegriff andere trennen. Dass Dialektik auf These, Antithese und Synthese dieser beiden beruht, ist nicht etwa ein zwingendes Verständnis, sondern nur das, welches Hegel daraus gemacht hat. |
Natürlich kann ich Begriffsgeschichte betreiben. Aber was bleibt nach Platon über Hegel zu Marx bis Adorno heute von diesem "Gesetz" übrig?
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26398
Wohnort: München
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(#973543) Verfasst am: 06.04.2008, 20:19 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Die Frage ist so bescheuert, auf die kann nur ein bürgerlicher Intellektueller kommen. |
Die Frage folgt aus der bescheuerten Annahme es gibt eine bürgerliche und eine nicht bürgerliche Wissenschaft. |
Nun ja, die Mathematik in diese Frage zu stecken, ist doch recht frech, ist sie doch in ihren Methoden und Erkenntnisinteresse weitgehend frei von persönlichen Einstellungen der Wissenschaftler, was zum Beispiel für die Ökonomie, Jurisprudenz oder Philosophie nicht gilt.
Allein die Bedingungen unter denen Mathematiker arbeiten können, z.B. wie viel Geld steht ihnen zur Verfügung, wieviel Personal wird ihnen in den Universitäten gewährt etc. ist abhängig von den gesellschaftlichen Strukturen.
Man sollte in diesem Thread sowieso streng zwischen Natur- und Geisteswissenschaften trennen, wobei die Mathematik vielleicht weder das eine noch das andere ist.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#973581) Verfasst am: 06.04.2008, 20:57 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | @Agnost
Dass es unterschiedliche Organisationsformen der Wirtschaft gibt steht doch ausser Frage.
Nur verstehe ich nicht, inwieweit der Begriff der Dialektik hier irgendetwas an Erklärungswert besitzen könnte. |
Dialektik ist eben nicht klassisch formale Logik.
Die Gegensatzpaare stehen eben nicht in totaler Opposition.
Wirtschaft und Nichtwirtschaft lassen sich nicht synthetisieren.
Marktwirtschaft und Planwirtschaft wie von mir oben beschrieben eben schon.
In der marktwirtschaftlichen Kapitalistenhochburg Zürich kommt kein halbwegs vernünftiger Mensch auf die Idee ein der besten Trinkwasserversorgungen der Welt nach marktwirtschaftlichen Prinzipien zu organisieren.
Da wird man von der Wasser-Planwirtschaft nicht abrücken, da die Wasserversorgung sonst nur schlechter werden würde.
Du siehst also: Die dialektischen Antagonisten Marktwirtschaft und Planwirtschaft werden in eine pragmatische Synthese überführt.
Agnost
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#973653) Verfasst am: 06.04.2008, 22:14 Titel: |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Nun ja, die Mathematik in diese Frage zu stecken, ist doch recht frech, ist sie doch in ihren Methoden und Erkenntnisinteresse weitgehend frei von persönlichen Einstellungen der Wissenschaftler, was zum Beispiel für die Ökonomie, Jurisprudenz oder Philosophie nicht gilt. | Nun wenn es nur um sogenannte Geistes"wissenschaften" geht hätte man doch auch von bürgerlichen Geisteswissenschaften schreiben können. Bei Wissenschaften denke ich zuerst an Naturwissenschaft und Mathematik.
Nun ich halte es für fraglich in wiefern man hier von Wissenschaften sprechen kann, weiß aber leider zu wenig wie sie arbeiten.
Aber inwiefern sind denn die Ergebnisse nicht bürgerlicher Geisteswissenschaften "wissenschaftlicher"?
Hängen sie nicht ebenso sehr von den persönlichen Einstellungen ab?
_________________ Trish:(
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#973655) Verfasst am: 06.04.2008, 22:15 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | @Agnost
Dass es unterschiedliche Organisationsformen der Wirtschaft gibt steht doch ausser Frage.
Nur verstehe ich nicht, inwieweit der Begriff der Dialektik hier irgendetwas an Erklärungswert besitzen könnte. |
Dialektik ist eben nicht klassisch formale Logik.
Die Gegensatzpaare stehen eben nicht in totaler Opposition.
Wirtschaft und Nichtwirtschaft lassen sich nicht synthetisieren.
Marktwirtschaft und Planwirtschaft wie von mir oben beschrieben eben schon.
In der marktwirtschaftlichen Kapitalistenhochburg Zürich kommt kein halbwegs vernünftiger Mensch auf die Idee ein der besten Trinkwasserversorgungen der Welt nach marktwirtschaftlichen Prinzipien zu organisieren.
Da wird man von der Wasser-Planwirtschaft nicht abrücken, da die Wasserversorgung sonst nur schlechter werden würde.
Du siehst also: Die dialektischen Antagonisten Marktwirtschaft und Planwirtschaft werden in eine pragmatische Synthese überführt.
Agnost |
Du meinst mit klassischer Logik könnte man zu diesem Ergebnis nicht kommen?
_________________ Trish:(
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26398
Wohnort: München
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(#973674) Verfasst am: 06.04.2008, 22:58 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Nun ja, die Mathematik in diese Frage zu stecken, ist doch recht frech, ist sie doch in ihren Methoden und Erkenntnisinteresse weitgehend frei von persönlichen Einstellungen der Wissenschaftler, was zum Beispiel für die Ökonomie, Jurisprudenz oder Philosophie nicht gilt. | Nun wenn es nur um sogenannte Geistes"wissenschaften" geht hätte man doch auch von bürgerlichen Geisteswissenschaften schreiben können. Bei Wissenschaften denke ich zuerst an Naturwissenschaft und Mathematik.
Nun ich halte es für fraglich in wiefern man hier von Wissenschaften sprechen kann, weiß aber leider zu wenig wie sie arbeiten.
Aber inwiefern sind denn die Ergebnisse nicht bürgerlicher Geisteswissenschaften "wissenschaftlicher"?
Hängen sie nicht ebenso sehr von den persönlichen Einstellungen ab? |
Aber natürlich. Ich bin für eine Kritische Wissenschaft, die sich auch selbstreflexiv mit den ökonomischen, sozialen und strukturellen Bedingungen ihrer Wissenschaftlichkeit befasst. In den Naturwissenschaften ist das genauso notwendig wie in den Geistes- und Sozialwissenschaften, wobei der Forschungsgegenstand an sich (Physik, Chemie, Biologie etc.: Dinge der Natur vs. Psychologie, Jura, Ökonomie, Philosophie: Soziale Dinge) allerdings unterschiedlich ist und auch die grundelegenden Methoden.
Die Erkenntnisse der Ethnomathematik z.B. widersprechen einem rein eurozentrischen Blick auf die Mathematik (siehe hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Ethnomathematics ).
Ich finde, das Begriffspaar bürgerlich vs. nichtbürgerlich(marxistisch) ist sehr unglücklich. Besser finde ich den Gegensatz kritisch vs. nicht-kritisch. Ich gehe davon aus, dass die "Ökonomisierung" der Wissenschaft, also das die derzeit zu beobachtende Unterwerfung der Wissenschaft unter das Diktat der Wirtschaft (Wissenschaft soll produktiv sein, den Nachwuchs ausbilden) nachteilig ist und einer kritischen Wissenschaft nicht förderlich ist. Auch sollte man das universitäre System (Habilitation, ökonomischen Bedingungen und Abhängigkeiten von Nachwuchswissenschaftlern, notwendiges Eintreiben von Drittmitteln) einer dringend notwendigen Überprüfung unterziehen.
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#973728) Verfasst am: 07.04.2008, 00:08 Titel: |
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Die Einteilung bürgerliche und proletarische/marxistische Wissenschaft bezieht sich natürlich in erster Linie auf die Gesellschafts/Geisteswissenschaften. Bei den Naturwissenschaften kann es eine solche Einteilung nicht geben. Natürlich gibt es auch keine bürgerliche Mathematik, das wäre geballter Schwachsinn. Bei den Naturwissenschaften kommt indes immer mal wieder die Frage, warum - für wen- womit- zu wessen Nutzen usw. auf. Dies ragt dann hinein in eine entweder bürgerliche oder aber proletarische Betrachtung. Diese W-Fragen werden von bürgerlicher Seite meist ausgeblendet.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#973739) Verfasst am: 07.04.2008, 00:18 Titel: |
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Ich habe aber gerade anderswo gelernt, daß es eine bürgerliche und eine proletarische Informatik gibt.
Die Bürgerliche benutzt Windows, die Proletarische Linux
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#973745) Verfasst am: 07.04.2008, 00:26 Titel: |
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Da muss ich mich mal schlau machen. Ich weiss lediglich vom Forum Stalinwerke.de, dass dort für Linux die Werbetrommel gerührt wird.
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#973747) Verfasst am: 07.04.2008, 00:27 Titel: |
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und die Apple User werden wieder ausgegrenzt. Ich protestiere.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#973748) Verfasst am: 07.04.2008, 00:27 Titel: |
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atheist666 hat folgendes geschrieben: | Ich habe aber gerade anderswo gelernt, daß es eine bürgerliche und eine proletarische Informatik gibt.
Die Bürgerliche benutzt Windows, die Proletarische Linux |
Also ich benutze Windows nur, weil ich da den "Gang durch die Institutionen" quasi virtuell nachvollziehen kann.
Wunder Dich also nicht, wenn ich irgendwann nach meiner Bundekanzlerschaft nach Seattle ziehen und dort als Berater tätig werde.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#973798) Verfasst am: 07.04.2008, 02:10 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Da muss ich mich mal schlau machen. Ich weiss lediglich vom Forum Stalinwerke.de, dass dort für Linux die Werbetrommel gerührt wird. |
Tatsächlich: Linux für den Kommunismus
Stalinwerke.de
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#973826) Verfasst am: 07.04.2008, 08:15 Titel: |
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Wolf hat folgendes geschrieben: | Agnost hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | @Agnost
Dass es unterschiedliche Organisationsformen der Wirtschaft gibt steht doch ausser Frage.
Nur verstehe ich nicht, inwieweit der Begriff der Dialektik hier irgendetwas an Erklärungswert besitzen könnte. |
Dialektik ist eben nicht klassisch formale Logik.
Die Gegensatzpaare stehen eben nicht in totaler Opposition.
Wirtschaft und Nichtwirtschaft lassen sich nicht synthetisieren.
Marktwirtschaft und Planwirtschaft wie von mir oben beschrieben eben schon.
In der marktwirtschaftlichen Kapitalistenhochburg Zürich kommt kein halbwegs vernünftiger Mensch auf die Idee ein der besten Trinkwasserversorgungen der Welt nach marktwirtschaftlichen Prinzipien zu organisieren.
Da wird man von der Wasser-Planwirtschaft nicht abrücken, da die Wasserversorgung sonst nur schlechter werden würde.
Du siehst also: Die dialektischen Antagonisten Marktwirtschaft und Planwirtschaft werden in eine pragmatische Synthese überführt.
Agnost |
Du meinst mit klassischer Logik könnte man zu diesem Ergebnis nicht kommen? |
Nein, das würde ich so nicht behaupten, es geht nur darum, was man unter "Gegensätzen" versteht.
Nach klassischer Logik sind Martkwirtschaft und Planwirtschaft einfach keine "Gegensätze".
In der Wirtschaftsphilosophie aber sind sie in "dialektischem Sinne" in ihrer "Reinheit" "gegensätzliche" Positionen.
Es passiert aber oft, dass die beiden Positionen als im klassisch logischen Sinne als Gegensätze genommen werden, was natürlich ein Fehler ist. Ein Fehler, der allerdings viel öfters passiert als man denken möchte.
Agnost
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#973932) Verfasst am: 07.04.2008, 12:16 Titel: |
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Agnost hat folgendes geschrieben: |
Nein, das würde ich so nicht behaupten, es geht nur darum, was man unter "Gegensätzen" versteht.
Nach klassischer Logik sind Martkwirtschaft und Planwirtschaft einfach keine "Gegensätze".
| Doch sind sie, wenn man von einer strengen[d.h. reinen] Marktwirtschaft und Planwirtschaft ausgeht schon.
Beispiel:
Satz: A ist ein Kreis.
Gegensatz: A ist ein Quadrat.
Beides kann nicht stimmen, aber es kann auch keines von beiden stimmen.
(Das nennt man konträre Gegensätze. ) Zitat: |
In der Wirtschaftsphilosophie aber sind sie in "dialektischem Sinne" in ihrer "Reinheit" "gegensätzliche" Positionen. | Wie ich oben dargelegt habe, braucht es dazu keinen "dialektischen Sinn". Zitat: |
Es passiert aber oft, dass die beiden Positionen als im klassisch logischen Sinne als Gegensätze genommen werden, was natürlich ein Fehler ist. Ein Fehler, der allerdings viel öfters passiert als man denken möchte. |
Wenn man in der klassischen Logik unter Gegensatz des Satzes A stets eine Negation des Satzes A verstehen würde, hättest du damit wohl recht, aber unter Gegensätze versteht man im allgemeinen nur, dass nicht beide Sätze wahr sein können.
Ich sehe immer noch keine Vorzüge der Dialektik.
Klingt für mich auch eher unkritisch. Da habe ich eine These da eine Antithese, also ist eine Synthese war.
_________________ Trish:(
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