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1968
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Mr.Manescu
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Anmeldungsdatum: 22.11.2007
Beiträge: 346

Beitrag(#974341) Verfasst am: 07.04.2008, 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Neulich gefunden: Adorno - Wer denkt ist nicht wütend
Diese Doku gibt einen Überblick über die Frankfurter Schule, das geistige Rüstzeug der 68er.
Ein bisschen Denkgeschichte.

http://video.google.de/videoplay?docid=-4194653793842222996&q=adorno&total=979&start=0&num=10&so=0&type=search&plindex=2
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#974353) Verfasst am: 07.04.2008, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Frank Zappa als Ikone der 68er

http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Zappa

Zitat:
Ende März 1965 gab es im Studio Z einen Zwischenfall, der für das Verständnis etlicher Zappatexte aus späterer Zeit von Bedeutung ist. Für die akustische Untermalung eines „Herrenabends“ sollte Zappa ein mit Sexgeräuschen garniertes Tonband produzieren. Zappa und seine damalige Freundin setzten sich vor die Studiomikrofone und erledigten den Job. Beide wurden einige Tage später bei der Übergabe des Bandes verhaftet – der Auftraggeber entpuppte sich als Detective Sergeant der Bezirkspolizei. Zappa wurde wegen „Verschwörung zur Pornografie“ zu sechs Monaten Haft verurteilt. Zehn Tage Haft musste er absitzen, die Reststrafe wurde auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt


Zitat:
Das 1968 erschienene Album We're Only in It for the Money wurde als „erbarmungslose dunkle, wütende und düstere Antwort auf Sergeant Pepper“ bezeichnet[7] und zeigt deutlich Zappas Rolle als Teil der Gegenkultur. Falsche Hippies werden genauso parodiert wie die Erschießung protestierender Jugendlicher durch die Polizei thematisiert wird.


Zitat:
Zwei Zwischenfälle beendeten diese Mothers-Phase. Am 4. Dezember 1971 brach bei einem Konzert der Band im Casino Barrière in Montreux ein Brand aus, bei dem die gesamte Musikanlage der Band vernichtet wurde – der Deep-Purple-Song Smoke on the Water erzählt davon. Wenige Tage später, am 10. Dezember, wurde Zappa bei einem Konzert im Rainbow Theatre, London, von einem Besucher von der Bühne in den Orchestergraben gestoßen. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass er neun Monate im Rollstuhl verbringen musste.


Zitat:
In der Suite über den Eskimo „Nanook“ (Album Apostrophe’) warnte er eindringlich vor den Gefahren, sich gefrorenes Huskie-Pipi in die Augen zu reiben,


Zitat:
In „Bobby Brown“ (Album Sheik Yerbouti) machte er Spielzeuge der Schwulenszene (den „Tower of Power“) und urophile Sexualpraktiken („golden shower“) zum Thema. Und natürlich sprach er auch über die potenziellen Gefahren, die von der schönsten Nebensache der Welt ausgehen, wie beispielsweise in „Why does it hurt when I pee?“ (Album Joe’s Garage).


Solche Scatalogische Witzkens werden von Zappa-Fans gerne als Dadaistisch ausgelegt.

Aber am durchgeknalltesten war ja was er seinen Kindern antat. Den älteren Sohn taufte er Dweezil und die Tochter Moon.
Regulären Schulbesuch ermöglichte er seinen Kindern nicht.

Agnost
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#974367) Verfasst am: 07.04.2008, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Agnost,


Agnost hat folgendes geschrieben:

Dass dann eine kleine radikalisierte Minderheit in Deutschland zur RAF und in Italien zur Brigade Rosso wurden, ist für die Amerikanischen und Europäischen Jugendbewegungen der 60er Jahre untypisch.



Auch fuer Deutschland und Italien waren diese Terrorgruppen alles andere als typisch. Es war jeweils eine relativ kleine Minderheit, die diesen Weg waehlte. Solche Gruppen gab es uebrigens in den USA auch, wenngleich die ihre Operationen nicht mit der beruehmten deutschen Gruendlichkeit ausfuehrten und deshalb nicht so bekannt wurden. Vor kurzem ging z.B. eine Meldung durch die Medien, dass ein ehemaliges Mitglied der "Symbionese Army" (Patty-Hurst-Entfuehrung) aus der Haft entlassen werden sollte.

Gruss, Bernie
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#974379) Verfasst am: 07.04.2008, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich waren die RAF und die Roten Brigaden auch für die Deutsche und Italienische Jugendbewegung der 60er nicht repräsentativ.

Sie haben nur den Focus der Medien sehr stark auf den linksradikalen Rand gerichtet.

Agnost
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#974384) Verfasst am: 07.04.2008, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Agnost

Agnost hat folgendes geschrieben:
Natürlich waren die RAF und die Roten Brigaden auch für die Deutsche und Italienische Jugendbewegung der 60er nicht repräsentativ.

Sie haben nur den Focus der Medien sehr stark auf den linksradikalen Rand gerichtet.

Agnost


Man kann das natuerlich auch etwas anders formulieren:

Bestimmte Medien nutzten RAF & Co. um den Focus einer breiten Oeffentlichkeit auf das zu richten, was man ihr als "linksradikalen Rand" verkaufen wollte. Zeitweise nahm das sehr hysterische Zuege an...

Gruss, Bernie
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Tarvoc
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Beiträge: 44759

Beitrag(#974443) Verfasst am: 08.04.2008, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

pewe hat folgendes geschrieben:
[...]

Klar, die '68er waren in Wirklichkeit allesamt hartgesottene Nazis. noc
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#974482) Verfasst am: 08.04.2008, 01:46    Titel: Antworten mit Zitat

pewe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die deutsche Jugend hat sich nicht weit von ihren Vorgängern in kurzen Hosen entfernt. Die Jungs tragen zottlige Bärte und die Mädchen Perlenketten und lustige Klamotten. Aber sie sind Nazis wie ihre Väter und Mütter, sie verhalten sich wie Nazis. Das Problem ist, dass sie sich für eine neue Linke halten."

Quelle:http://planethop.blogspot.com/2007/07/papa-zappa-hardcore-antideutsch-die-taz.html

EDIT: Ein ähnliches Urteil findet sich übrigens auch im Nachwort von Peter Singers Praktischer Ethik über die "linke deutsche Jugend" der neunziger Jahre.


Basiert natürlich beides, insbesondere das von Singer, auf persönlichen Erfahrungen, die zumindest Singer ansatzweise unzulässig verallgemeinert.

Natürlich gab es eine bedauerliche und vorherzusehende Ideologisierung der Bewegung und auch in der APO. Aber wer das darauf reduziert ist auf einigenA ugen ziemlich blind.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#974484) Verfasst am: 08.04.2008, 01:54    Titel: Antworten mit Zitat

pewe hat folgendes geschrieben:

Schaut man heute rückblickend die Positionen eines Ralf Dahrendorf oder Hans Albert zu jener Zeit an, erscheinen ihre Analysen der APO schon faszinierend, zumal sie damals sicherlich nicht mehrheitsfähig waren. zwinkern


Beide haben an der APO aber sicher keine Totalkritik wie du geübt. Zumindest bei Albert ist dem definitiv nicht so.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#974502) Verfasst am: 08.04.2008, 02:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe den Eindruck, auch wenn ich die Zeit davor nicht miterlebt habe und somit nur aus 2. Hand kenne, dass vor 1968 die Gesellschaft viel homogenere Lebenszüge als heute auswies, nicht so "bunt" war, es nicht verschiedene Lebensmodelle, ja sogar kaum mal abweichendes Verhalten gab.

Natürlich gab es viel, was es heute auch gab, das musste aber vor der Öffentlichkeit versteckt werden.

1968 war der Dammbruch, der das ermöglicht hat.
Und das finde ich persönlich eine sehr gute Entwicklung (ich weiss, das manche Menschen das Bedauern und mit der "bunteren" Lebenswelt nicht klarkommen).

Das ist viel mehr Wert als einzelne politische Gedanken oder Ideen, da mag `68 im Endergebnis karg aussehen, villeicht ist sogar garnichts geblieben.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#974523) Verfasst am: 08.04.2008, 08:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass die 68er einiges zum positiven bewegt haben, und bin ihnen letztlich dankbar.

Ich denke aber, dass es damals noch viel amüsanter gewesen sein muß, sich als Student in der JU zu engagieren (viel Feind, viel Ehr).

Schön finde ich den Kommentar meines Vaters zu der Zeit (Jahrgang 46): "Ich hatte keine Zeit für den Quatsch, ich mußte arbeiten."
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#974535) Verfasst am: 08.04.2008, 08:38    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:


Ich denke aber, dass es damals noch viel amüsanter gewesen sein muß, sich als Student in der JU zu engagieren (viel Feind, viel Ehr).



Und wieso guckten die damals alle so verkniffen aus der Waesche, wenn sie sich nicht gerade in ihrem Verbindungshaus die Leber pickelten? zwinkern
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
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Beitrag(#974546) Verfasst am: 08.04.2008, 09:14    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, auch wenn ich die Zeit davor nicht miterlebt habe und somit nur aus 2. Hand kenne, dass vor 1968 die Gesellschaft viel homogenere Lebenszüge als heute auswies, nicht so "bunt" war, es nicht verschiedene Lebensmodelle, ja sogar kaum mal abweichendes Verhalten gab.

Natürlich gab es viel, was es heute auch gab, das musste aber vor der Öffentlichkeit versteckt werden.

1968 war der Dammbruch, der das ermöglicht hat.
Und das finde ich persönlich eine sehr gute Entwicklung (ich weiss, das manche Menschen das Bedauern und mit der "bunteren" Lebenswelt nicht klarkommen).

Das ist viel mehr Wert als einzelne politische Gedanken oder Ideen, da mag `68 im Endergebnis karg aussehen, villeicht ist sogar garnichts geblieben.

Da sprichst Du mir aus dem Herzen! Genauso sehe ich's auch.

Viele dieser Errungenschaften wurden danach zwar durch den Kommerz eingenommen (man denke doch als Beispiel, wie Che Guevara - nicht unbedingt ein '68er, da er 1967 hingerichtet worden ist, aber ein Symbol für den Einsatz für neue Wege - auch heute immer noch vermarktet wird, die Mode bedient sich der Freude an der Buntheit im Leben usw. - da kann man vielleicht schon von '68er Fetischismus sprechen). Politisch ist wohl einfach eine Gegenreaktion auf den Freiheitsdrang entstanden - der '68 sicher teilweise im Kleide eines Gegen-Machtanspruches daher kam. Anderseits wird heute auch diese Öffnung schamlos manipulativ eingesetzt, um Machtansprüche zu konsolidieren. Wie ekelhaft wird doch mit dem Wort "Freiheit" heute umgegangen!

Aber ein Kern von Freigeist aus den 60er Jahren wird sicher noch lange weiterleben. So lange wir die manipulativen Machenschaften durchschauen, können wir im Geiste frei bleiben und ihnen sogar Gegensteuer bieten...
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C00KIE
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#974549) Verfasst am: 08.04.2008, 09:20    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Frank Zappa

Aber am durchgeknalltesten war ja was er seinen Kindern antat. Den älteren Sohn taufte er Dweezil und die Tochter Moon.
Regulären Schulbesuch ermöglichte er seinen Kindern nicht.

Agnost

naja, also ob das jetzt wirklich "durchgeknallt" ist möchte ich doch bezweifeln; wärst du als Sohn von Frank Zappa gerne auf eine reguläre Schule gegangen?
Ausserdem las ich mal ein sehr langes Interview mit Dweezil in dem er seinen Vater als äußerst liebenswürdigen und vertrauenswürdigen Vater beschreibt dem seine Familie über alles ging.
Er war anscheinend sehr witzig und komisch und immer für seinen Sohn da.
Dweezil tritt musikalisch gesehen in seines Vaters Fußstapfen und hat damit ziemlichen Erfolg
is halt ein Leben eines Kindes von einem berühmt/berüchtigten Vater, er scheint damit gut zurecht zu kommen und ist anscheinend ein zufriedener und glücklicher Mensch.

Hatte zufällig jemand diese Doku über Joschka Fischer kürzlich gesehen?
Das war imho sehr gut verdeutlicht = auf den Egoismus und auch die Lügen der 68ger-Generation
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PataPata
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
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Beitrag(#974552) Verfasst am: 08.04.2008, 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

C00KIE hat folgendes geschrieben:

Hatte zufällig jemand diese Doku über Joschka Fischer kürzlich gesehen?
Das war imho sehr gut verdeutlicht = auf den Egoismus und auch die Lügen der 68ger-Generation

Ach, ich würde einfach lieber nicht 1968 auf die prominenten Protagonisten reduzieren! Diese waren doch nur die Spitze des Eisberges, und darunter brodelte es doch viel intensiver!

Eine der Errungenschaften von '68 ist doch auch, dass der Egoismus nicht mehr unbedingt als negative Eigenschaft angesehen werden muss. Egoismus wird doch hauptsächlich von den egoistischsten Menschen angeprangert!

Edit: Wo kann diese Doku über Joschka Fischer eingesehen werden?
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C00KIE
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#974690) Verfasst am: 08.04.2008, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
C00KIE hat folgendes geschrieben:

Hatte zufällig jemand diese Doku über Joschka Fischer kürzlich gesehen?
Das war imho sehr gut verdeutlicht = auf den Egoismus und auch die Lügen der 68ger-Generation

Ach, ich würde einfach lieber nicht 1968 auf die prominenten Protagonisten reduzieren! Diese waren doch nur die Spitze des Eisberges, und darunter brodelte es doch viel intensiver!

Eine der Errungenschaften von '68 ist doch auch, dass der Egoismus nicht mehr unbedingt als negative Eigenschaft angesehen werden muss. Egoismus wird doch hauptsächlich von den egoistischsten Menschen angeprangert!

Edit: Wo kann diese Doku über Joschka Fischer eingesehen werden?


sou? Was quasselst du dann irgwas von Frank Zappa? Hättest Iggy Pop genommen, der sich nackt auf der Bühne präsentierte, hätte ich das verstanden
Wer/oder besser gefragt "wem" sollte man nicht auf prominente Protagonisten reduzieren wenn man über die 68ger diskutiert?
Es waren immer entweder Prominente oder eben "komische" in Deutschland, die für die 68ger herhalten müssen; die 68ger sind heute diejenigen die 60Jahre alt sind - sehe ich das richtig?
Und ich finde da KEINEN dem ich dankbar wäre, die Nervensäge von Rudi Dutschke hat mir nochnie was bedeutet, die ganze "Woodstock"-sch... war noch schlimmer als der Auftritt der Stones in Altamonta/ b.z.w. was dabei herauskam: die sind entweder heute alle tot oder irgendwelche Jesusfreaks
Chaos überall, die RAF brachte uns die Schleyer-Fahndung und den Überwachungsstaat
cool- ey?
München wurde von harten Drogen überschwemmt und die Leutz waren übernacht deine Feinde u.s.w.

und dann erst diese Szene - dieser Rainer Langhans und seine Idiotencrew - da könnte ich nur kotzen
wenn ich nur das Wort tippen muss

aber ich hatte es gut - ich war zu jung für die 68ger, viel zu jung, deren politische und soziale Vorstellungen hatte ich glücklicherweise nicht miterleben müssen

natürlich gabs Ausnahmen, besonders im Amiland hatten sich die Demonstranten wirklich was getraut, damals

edit: Wo du die J.F. Doku einsehen kannst weiß ich nich, ist sicher schon 2 Wochen her
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PataPata
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Beitrag(#974696) Verfasst am: 08.04.2008, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

C00KIE hat folgendes geschrieben:

sou? Was quasselst du dann irgwas von Frank Zappa?

Ich habe kein Wort über Zappa geschrieben! Du musst mich verwechseln...
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
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Beitrag(#974700) Verfasst am: 08.04.2008, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
C00KIE hat folgendes geschrieben:

sou? Was quasselst du dann irgwas von Frank Zappa?

Ich habe kein Wort über Zappa geschrieben! Du musst mich verwechseln...


Das war ich. ICH Ich ICH

Und es ziehlt auf Pewe mit seinem Zappa-Avatar

Agnost
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C00KIE
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
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Beitrag(#974703) Verfasst am: 08.04.2008, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

ach so: "sorry" is aber nicht so schlimm, oder?
Also, jetzt würde mich doch mal interessieren, welche Person der deutschen 68ger als gutes Beispiel
genannt werden könnte
ich würde sicher auch jemanden finden, aber spontan auf die Schnelle fallen mir nur Negativ-Beispiele ein
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#974707) Verfasst am: 08.04.2008, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

C00KIE hat folgendes geschrieben:
ach so: "sorry" is aber nicht so schlimm, oder?
Also, jetzt würde mich doch mal interessieren, welche Person der deutschen 68ger als gutes Beispiel
genannt werden könnte
ich würde sicher auch jemanden finden, aber spontan auf die Schnelle fallen mir nur Negativ-Beispiele ein


Weil in Deutschland immer nur auf die Linksradikalen fokussiert wurde.

Aber wie wäre es mit Günter Netzer?

Ihr müsst euch mal vom politischen lösen und auf die kulturelle Ebene gehen:

Musik und Mode z.Bsp.

Stell dir vor du müsstest immer noch überall mit dem Kroaten-Sklaven-Strick rumlaufen, dürftest nicht mit deiner Freundin zusammenwohnen wegen Konkubinats-Verbot und alle 2 Wochen müsstest du zum Friseur um den Norm-Haarschnitt nachzutrimmen.

Die meisten wissen gar nicht wieviele alltägliche Freiheiten von den Jugendlichen der 60er Jahre durchgesetzt werden mussten.

Agnost

(Nein es ist echt nicht schlimm, Cookie, ich verzeihe dir noch einmal. zynisches Grinsen)
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PataPata
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
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Beitrag(#974709) Verfasst am: 08.04.2008, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

C00KIE hat folgendes geschrieben:
ach so: "sorry" is aber nicht so schlimm, oder?
Also, jetzt würde mich doch mal interessieren, welche Person der deutschen 68ger als gutes Beispiel
genannt werden könnte
ich würde sicher auch jemanden finden, aber spontan auf die Schnelle fallen mir nur Negativ-Beispiele ein

Das sind eben nicht bestimmte Personen, sondern viele anonyme Jugendliche (heute - so wie ich - etwa 60 Jahre alt). Die hatten damals den Mut gefasst, anders zu denken, anders zu leben, und das auch öffentlich zu bekunden. Natürlich hat das vorher schon begonnen, aber '68 war einfach die Kulmination, die die folgenden Jahre geprägt hat.
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Zuletzt bearbeitet von PataPata am 08.04.2008, 13:15, insgesamt einmal bearbeitet
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C00KIE
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#974710) Verfasst am: 08.04.2008, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

stimmt - Günter Netzer war mal ein saugeiler Typ, aber den kannst heute ja auchnichmehr anschauen, geschweige denn ihm zuhören....
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C00KIE
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#974717) Verfasst am: 08.04.2008, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
C00KIE hat folgendes geschrieben:
ach so: "sorry" is aber nicht so schlimm, oder?
Also, jetzt würde mich doch mal interessieren, welche Person der deutschen 68ger als gutes Beispiel
genannt werden könnte
ich würde sicher auch jemanden finden, aber spontan auf die Schnelle fallen mir nur Negativ-Beispiele ein

Das sind eben nicht bestimmte Personen, sondern viele anonyme Jugendliche (heute - so wie ich - etwa 60 Jahre alt). Die hatten damals den Mut gefasst, anders zu denken, anders zu leben, und das auch öffentlich zu bekunden. Natürlich hat das vorher schon begonnen, aber '68 war einfach die Kulmination, die die nächsten jahre geprägt hat.

ja das stimmt schon, allerdings sehe ich das so dass es eben ZEIT war, die alten Zöpfe abzuschneiden, ein ganz natürlicher Fortschritt der Kultur überall auf der Welt ( fast überall) kein besonderes Privileg oder Gelöbnis an die 68er
die babyboomers - die hatten tatsächlich die Welt verändert
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vrolijke
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Beitrag(#974722) Verfasst am: 08.04.2008, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:

Die meisten wissen gar nicht wieviele alltägliche Freiheiten von den Jugendlichen der 60er Jahre durchgesetzt werden mussten.



So ist es. Es wissen deshalb so wenigen, weil alles was damals erreicht worden ist, heute so selbstverständlich ist. Es war z.B. früher überhaupt nicht möglich ein Hotelzimmer zu bekommen wenn man nicht verheiratet war.

A propos, Zapa habe ich life erlebt in Frankfurt (muß so um die 30 jahr her sein). Selten son gutes Konzert erlebt.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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PataPata
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
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Beitrag(#974727) Verfasst am: 08.04.2008, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

C00KIE hat folgendes geschrieben:

ja das stimmt schon, allerdings sehe ich das so dass es eben ZEIT war, die alten Zöpfe abzuschneiden, ein ganz natürlicher Fortschritt der Kultur überall auf der Welt ( fast überall) kein besonderes Privileg oder Gelöbnis an die 68er
die babyboomers - die hatten tatsächlich die Welt verändert

Es geht ja eben nicht darum, heute Helden von 1968 auszumachen, die waren dünn gesät und waren vielleicht gar nicht jene, welche herum geboten werden (Dany Cohn-Bendit gefällt mir doch auch heute noch sehr, er hat ja auch eine bewundernswerte Entwicklung durchgemacht, sowohl politisch, wie kulturell). Natürlich war es der Zeitgeist, ich meine genau um diesen geht es doch in diesem Thread.

Interessant wäre zu diskutieren, was daraus geworden ist. Was hat sich erhalten, was ist verschwunden, wo sind wir ins Gegenteil umgeschwungen...
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Beitrag(#974728) Verfasst am: 08.04.2008, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

tzz, ein Hotelzimmer? Wer braucht denn sowas?

"Why don`t we do it IN the road "
das war ein gefährlicherer job und ein excellenter song- 2 Sätze
"lach tot"
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Agnost
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Beiträge: 5618

Beitrag(#974733) Verfasst am: 08.04.2008, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

C00KIE hat folgendes geschrieben:

ja das stimmt schon, allerdings sehe ich das so dass es eben ZEIT war, die alten Zöpfe abzuschneiden, ein ganz natürlicher Fortschritt der Kultur überall auf der Welt ( fast überall) kein besonderes Privileg oder Gelöbnis an die 68er
die babyboomers - die hatten tatsächlich die Welt verändert


Aber das musst ja auch geleistet werden. Und die ersten Babyboomer waren ja in den 60ern die Jugendlichen, die es gemacht haben.

Natürlich passierte es in den USA,
in Brasilien (Bossa Nova, Tropicalismo usw. Gilberto Gil, heute Kulturminister in Brasieien, und Caetano Veloso waren die Lennon/McCartneys Brasilien und mussten nach dem Militärputsch ins Exil).
England,
und dann in der Tschechoslowakei, Schweiz, Deutschland, Frankreich und und und.

Die Träger des Zeitgeistes (ein ziemlich religiöser Begriff für ein Freigeisterforum find ich) waren die Jugendlichen dieser Zeit, ob du sie nun Baby-Boomer. 68er oder Woodstöckler nennst ist Hemd wie Hose.

Alle hatten Eltern, Lehrer, Lehrmeister, Professoren und Bosse denen sie sich individuell widersetzen mussten, jeden Milimeter der Haarlänge, jeden Milimeter an freiem Bein im kurzen Kleid abtrotzen mussten.
Freiheiten und sei es nur in der "Individuellen Aussendarstellung" mussten erkämpft werden, es brauchte ein gerütteltes Mass an Zivilcourage.
Und das hatte es zu dieser Zeit tatsächlich gegeben und es war nicht billig.

Agnost
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PataPata
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
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Beitrag(#974751) Verfasst am: 08.04.2008, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

@Agnost: Armer COOKIE, er wird von zweien Agnostikern bedrängt! Dann noch beide Schweizer, wie ich verstanden habe. Soll ich einen neuen Namen beantragen, damit keine Konfusionen mehr entstehen? Du hast Vorrecht, Du warst schon ein Jahr vor mir angemeldet.
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C00KIE
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
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Beitrag(#974758) Verfasst am: 08.04.2008, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

j...ein!
Als die magersüchtige twiggy auftauchte war sie sofort cult, als Andy Warhol auftauchte war er sofort cult u.s.w.
und der Rest der Welt, der konservative >Teil, konnte sich des Fortschritts der Jugend nichtmehr erwehren


( ich bin übrigens eine Frau- das Avatar täuscht )


Zuletzt bearbeitet von C00KIE am 08.04.2008, 13:47, insgesamt 2-mal bearbeitet
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
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Beitrag(#974760) Verfasst am: 08.04.2008, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Die Träger des Zeitgeistes (ein ziemlich religiöser Begriff für ein Freigeisterforum find ich) ...

Finde ich nicht! Wenn schon, dann vielleicht "esotherisch" aber bestimmt nicht religiös. Man kann den Begriff Zeitgeist auch ganz pragmatisch nehmen, einfach die mehrheitliche Art zu denken und zu handeln zu einer bestimmten Zeitepoche.
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Alles denkbare ist real
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Agnost
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Beiträge: 5618

Beitrag(#974762) Verfasst am: 08.04.2008, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
@Agnost: Armer COOKIE, er wird von zweien Agnostikern bedrängt! Dann noch beide Schweizer, wie ich verstanden habe. Soll ich einen neuen Namen beantragen, damit keine Konfusionen mehr entstehen? Du hast Vorrecht, Du warst schon ein Jahr vor mir angemeldet.


Ist nicht nötig, da du ja Schweizer bist und gemäss Profil in der EU wohnst, ich aber ein in der Schweiz geborener und lebender säuschwäbischer Sohn einer dänischen Mutter bin, somit sind wir sehr wohl unterscheidbar.

Und zwei AGNOSTiker in diesem Atheisten-Forum sind sicher nicht zu viel.

Agnost
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