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"credit crunch" - Phase II
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#973484) Verfasst am: 06.04.2008, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:

Wir werden gezwungen, bei Strafe des Untergangs, uns diesen gesellschaftlichen Zwängen zu unterwerfen, uns in den Lohnarbeitsprozess einzugliedern und ein stupides, obrigkeitshöriges und entmündigtes Leben als bedeutungslose Produktionseinheit zur Herstellung von Zivilisationsmüll einzufügen.


Das stimmt nicht. Der Mehrzahl fühlt sich dazu gezwungen und beschehrt sich
den Untergang gegenseitig wenn jemand dem Gefühl wiedersprechend zu handeln versucht.
Zwingend notwendig ist diese Konsequenz aber nicht.


Hast du mal versucht, Lohnarbeit zu verweigern?
Es gibt einige Berber, die es versuchen, jedoch trotz allem auf Almosen angewiesen sind.
Wer keinen Grundbesitz hat, um dort autark für das eigene Überleben zu sorgen, ist entweder zu Lohnarbeit gezwungen, oder ein finanziell unabhängiger Millionär.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#973488) Verfasst am: 06.04.2008, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:


AXO hat folgendes geschrieben:

Das is übrigens auch ein Grund, warum ich meine das man sich Gedanken über ein taugliches
Gesellschaftskonzept machen sollte. Die Konsequenz aus der Entwicklung des derzeitigen Systems
ist m.E. unausweichlich - egal ob sie in 5,10 oder 25 Jahren eintritt
und nichts wär schlimmer als wenn dann ein paar Revoluzzer ans Ruder kämen die ähnlich hilf- und ahnungslos sind.
Die Menschenexperimente sollten m.E. irgendwann mal ein Ende haben - schließlich gabs in der Geschichte
genug davon um auf ein umfassendes Erfahrungspotenial zurückgreifen zu können und aus dem
jeweils Besten von allem einen halbwegs passenden Maßanzug als Grundlage für echte Weiterentwicklung zu schneidern.


Dummerweise ist jede Weiterentwicklung einer Gesellschaft ein 'Menschenexperiment', wenn die Entwicklung als Positiv empfunden wird wird das nur nich so wahrgenommen. Ich jedenfalls kann gut darauf verzichten, Versuchskaninnchen in einer kooperativen Gesellschaft zu sein.


Wenn Du den von Dir zitierten Text verstanden hättest, wäre Dir bewußt das ich mich für eine
Minimierung des experimentellen Charakters von Gesellschaften ausspeche.
Wenn Du Dir die Politikbocksprünge der letzten 15 Jahre anschaust, sind wir derzeit mehr Versuchskanichen denn je,
weil wir völlig plan- und konzeptlos regiert werden und jeder der grad regirt mal eben bißchen rumprobiert,
was dem Verständnis seines Spatzenhirns entspricht.

Auch sollte sich von selbst verstehen das Kooperation statt Konkurrenz in jedem Falle jeglichen
Fortschritt einer breiteren Menge zugute kommt. Wenn Du Dich allerdings zu den Winnern des
Konkurrenzkampfes zählst und Dir der Rest der Loser egal ist, steht Dir diese Auffassung natürlich frei.
Wenn nicht kannst du von Kooperation nur profitieren.
Ich bin jedenfalls einer der letzten die auf ihrem Spielfeld Konkurrenz zu fürchten hätten und favorisiere
trotzdem Kooperation - einfach weil ich lieber sozial als asozial denke und handle und meine Mitmenschen mir nicht egal sind.
_________________
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#973496) Verfasst am: 06.04.2008, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:

Wir werden gezwungen, bei Strafe des Untergangs, uns diesen gesellschaftlichen Zwängen zu unterwerfen, uns in den Lohnarbeitsprozess einzugliedern und ein stupides, obrigkeitshöriges und entmündigtes Leben als bedeutungslose Produktionseinheit zur Herstellung von Zivilisationsmüll einzufügen.


Das stimmt nicht. Der Mehrzahl fühlt sich dazu gezwungen und beschehrt sich
den Untergang gegenseitig wenn jemand dem Gefühl wiedersprechend zu handeln versucht.
Zwingend notwendig ist diese Konsequenz aber nicht.


Hast du mal versucht, Lohnarbeit zu verweigern?


Seid April 90 - trotz der zwischenzeitlichen Konsequenz in ner kurzen Phase von Wasser
und Brot zu leben und beinahe obdachlos zu sein - erfolgreich.
Auch diese Phase wäre nicht nötig gewesen, weil ich jederzeit die Option hatte mich zu
Lohnarbeit zu entschließen, was ich jedoch strickt verweigert habe. Auf gesellschaftliche
Hilfe hab ich ebenfalls verzichtet. Ich wollte einfach mir beweisen was möglich ist und
was nicht. Es ist erheblich mehr möglich als man vorher zu glauben bereit ist.

Zitat:

Es gibt einige Berber, die es versuchen, jedoch trotz allem auf Almosen angewiesen sind.


Ich würde mir die Pfoten abhacken bevor ich bettel oder Almosen annehme.
Wann immer mir jemand was gegeben hat habe ich vorher oder nachher mindestens den
entsprechenden Gegenwert geleistet.

Zitat:

Wer keinen Grundbesitz hat, um dort autark für das eigene Überleben zu sorgen, ist entweder zu Lohnarbeit gezwungen, oder ein finanziell unabhängiger Millionär.


Das stimmt nicht. Ich habe 90 mit NULL angefangen, es bis 98 zu ner eigenen schuldenfreien
Firmenimobilie und relativ solider Existenzsicherung gebracht - danach in Expanison investiert
und mit ner Scheidung 2000/2001 alles wieder verloren - trotzdem nie in Erwägung gezogen,
für andere Leute Lohnarbeit zu leisten (obwohl ich qualifiziert genug bin sie relativ gut bezahlt zu kriegen)
und bin jetzt nach wie vor selbstständig und arbeite was ich will, wann ich will zu dem Kurs den ich
festsetze.

Das alles fällt einem aber nicht in den Schoß...
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#973514) Verfasst am: 06.04.2008, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Ich meinte nicht die Komplexität von Wirtschaft, sondern die technische Leistungsfähigkeit und Produktivität mit einem Minimum an Arbeitsaufwand


Technischer Leistungsfähigkeit zieht komplexere und vor allem mehr Produkte nach sich, nach denen dann auch Bedarf entsteht, ein senken des Arbeitsaufwandes tut ein übriges dazu - ergo wird die Wirtschaft durch technischen Fortschritt komplexer.

venicius hat folgendes geschrieben:
Das kommt darauf an, ob die Vernichtung aller Ressourcen dieses Planeten und auch unserer eigenen Existenzgrundlage denn auch als Fortschritt bezeichnet werden kann. Oder Aber die Produktion von Zivilisationsmüll und Schrott, der gerade mal für die Dauer der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungszeit funktioniert (wenn überhaupt) und danach auf der Deponie landet.


Das ist grob einseitig gesehen. Mit Fortschritt meine ich z.B. auch den technischen Fortschritt und der zeigt sich auf unbestreitbar wichtigen Gebieten wie z.B. der Medizin, Telekomunikation, Landwirtschaft, dem Maschinen- und Fahrzeugbau. Das als 'Zivilisationsmüll' abzutun ist hochgradig ignorant.

Zitat:
Diese kapitalistische Produktion hat uns unbegrenzte Mengen an Müll jedweder Art gebracht und dadruch erzeugten Reichtum (Müllmillionäre) und Armut (Müllproduktionssklaven).


Diesen Zustand empfinde ich in der Tat als nicht optimal, auch wenn ich daraus andere Schlüsse ziehe als Du. Nachzulesen u.a. hierdrinn.

Zitat:
Was bringt dir diese Gesellschaft für einen Gewinn?
Die Möglichkeit, für ein Leben in Abhängigkeit, Ausbeutung, Bevormundung und Demütigung Müll in jeder Form im Überfluss zu konsumieren. - viel mehr nicht, denke ich.


Sie bringt mir zunächst die Gewissheit, dass sich meine recht intensive Ausbildung für mich auch wirtschaftlich lohnen wird, dann die Gewissheit dass sich für fast jedes meiner Materiellen Bedürfnisse ein Anbieter finden wird und zuletzt die Möglichkeit, selber unternehmerisch Tätig zu werden, was ich langfristig auch tun möchte, um mit eigenen Produkten und Ideen in Wettbewerb/Konkurrenz zu anderen zu treten.
Was den Konsum von Müll angeht: Ich gebe mein Geld derzeit aus für Essen, Kleidung, Wohnung, Lehrmaterialien und Bücher (nicht nur für die Uni) und Bahnfahrkarten (meine Freundin wohnt ~300km entfernt Traurig), das Essen stammt zu gut 50% aus dem Bioladen, ab und zu ist aber auch mal sogenanntes Junkfood dabei. Dazu kommt ab und zu ein Bierchen wenn ich mit ein paar Kumpels in einer Kneipe oder sonstwo bin. Wieviel Müll ist da derzeit dabei?

Zitat:
Gleichzeitig machst du dich dann aber zu einem stützenden Teil dieser Machtverhältnisse, die es Menschen wie mir verwehren ein erfülltes und zufriedenstellendes Leben in Freiheit, Solidarität und Humanität zu führen.


Genauso könnte ich nun sagen Du bist Teil einer Strömung, die mir die Möglichkeiten zu einem Leben in Freiheit und Humanität nehmen will (Solidarität per se ist für mich nicht erstrebenswert).
Aber lassen wir diese Diskusionsebene, ist ohnehin müßig.
Es ist doch nicht so dass Du keine Möglichkeiten hättest, deinem Ideal auch in dieser Gesellschaft näherzukommen. Du kannst mit gleichgesinnten eine Genossenschaft gründen um deine Ideale zu praktizieren und demonstrieren das der Sozialismus, zumindest im kleinen, doch lebenswert ist. Du kannst Deine Erfüllung in gemeinnütziger Arbeit suchen, politisch auf die humanität hinarbeiten, insbesondere auf kommunalebene ist da mit begrenztem Aufwand was zu erreichen; Du kannst selber versuchen Produkte zu entwickeln und zu etablieren die Du für sinnvoll hälst oder Dir eine Arbeit suchen in der Du schon jetzt an solchen Dingen arbeiten kannst, daneben kannst Du auch den Konsum von 'Müll' boykottieren. Gerade im Kapitalismus hast Du Möglichkeiten, Einfluss auf unsere Ökonomie zu nehmen.
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Danol
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Beiträge: 3027

Beitrag(#973532) Verfasst am: 06.04.2008, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
Eben an diesem Wiederspruch beginnen wir zur Zeit zu scheitern.
Aus Konkurrenzgünden gibt es eine Gesellschaft in diesem Sinne zunehmend nicht mehr.


Dann wäre es wohl das beste, die 'Gesellschaft' auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren (Sprich das was zur Absicherung der Grundbedürfnisse und Gewährleistung der Grundrechte nötig ist + Sicherungen gegen Finanzoligarchie wie sie gegenwärtig herrscht) und den Rest dem Wettbewerb zu überlassen.

AXO hat folgendes geschrieben:
Sehe ich genauso und erlebe das auch täglich im Geschäftsalltag. [...]


Den Ausführungen in diesem gesamten Posting kann ich nur zustimmen, mit so einem System könnte ich sehr gut leben. Solange Freiwilligkeit sichergestellt ist habe ich nichts gegen Kooperation.

AXO hat folgendes geschrieben:
Wenn Du Dir die Politikbocksprünge der letzten 15 Jahre anschaust, sind wir derzeit mehr Versuchskanichen denn je,
weil wir völlig plan- und konzeptlos regiert werden und jeder der grad regirt mal eben bißchen rumprobiert,
was dem Verständnis seines Spatzenhirns entspricht.


Aha? Ich empfinde das eher als halbherzigen rummdrehen an diversen Stellschrauben eines schon in der Grundkonzeption falschen Systems. Längst nicht so weltbewegend wie viele andere Bocksprünge davor.

AXO hat folgendes geschrieben:
Wenn Du Dich allerdings zu den Winnern des
Konkurrenzkampfes zählst und Dir der Rest der Loser egal ist, steht Dir diese Auffassung natürlich frei.
Wenn nicht kannst du von Kooperation nur profitieren.
Ich bin jedenfalls einer der letzten die auf ihrem Spielfeld Konkurrenz zu fürchten hätten und favorisiere
trotzdem Kooperation - einfach weil ich lieber sozial als asozial denke und handle und meine Mitmenschen mir nicht egal sind.


Mir sind andere Menschen absolut nicht egal, ich ziehe aus der Situation nur eben andere Schlüsse als Du - haben wir aber schon mehrfach diskutiert.
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Baldur
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Beiträge: 8326

Beitrag(#973546) Verfasst am: 06.04.2008, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
[
Wer keinen Grundbesitz hat, um dort autark für das eigene Überleben zu sorgen, ist entweder zu Lohnarbeit gezwungen, oder ein finanziell unabhängiger Millionär.


Das stimmt nicht. Ich habe 90 mit NULL angefangen, es bis 98 zu ner eigenen schuldenfreien
Firmenimobilie und relativ solider Existenzsicherung gebracht - danach in Expanison investiert
und mit ner Scheidung 2000/2001 alles wieder verloren - trotzdem nie in Erwägung gezogen,
für andere Leute Lohnarbeit zu leisten (obwohl ich qualifiziert genug bin sie relativ gut bezahlt zu kriegen)
und bin jetzt nach wie vor selbstständig und arbeite was ich will, wann ich will zu dem Kurs den ich
festsetze.

Das alles fällt einem aber nicht in den Schoß...


Bist du also gezwungen, lohnabhängig zu arbeiten? Oder zumindest mittelbar über deine Angestellten? Oder ist deine Firmenimmobilie vom Himmel gefallen? Etwas Arbeit wirst du dafür wohl investiert haben müssen. Woher hast du denn die Produktionsmittel genommen? Computer, Papier, Büroräume usf.? Bist du vielleicht begünstigter einer Stiftung?

Tut mir Leid, aber deine Argumentation überzeugt mich nicht wirklich.
Wie sollte ich selbstbestimmt leben und ohne Gewinnabsicht arbeite können, wenn mir das nötige Kapital fehlt? Gibt es Stiftungen, die Existenzgründungen finanzieren, ohne Aussicht darauf, dieses "Startkapital jemals zurückgezahlt zu bekommen? - Dann gib mir mal nen Tipp, wie ich mietfrei einen Landwirtschaftsbetrieb zur autarken Lebensversorgung ohne Gewinnabsicht finanziert bekomme, auf dem ich dann u. A. eine Künstlerwerkstatt, vielleicht eine Künstlerkolonie einrichten könnte. Ich glaube, wenn niemand der Bewohner Startkapital einbringen kann, wird das wohl nix.

Bei Null (überhauptgarkein Startkapital) angefangen hast du also wohl kaum, nehme ich an.

AXO hat folgendes geschrieben:


Das alles fällt einem aber nicht in den Schoß...


Eben.
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Baldur
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Beiträge: 8326

Beitrag(#973559) Verfasst am: 06.04.2008, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:


venicius hat folgendes geschrieben:
Das kommt darauf an, ob die Vernichtung aller Ressourcen dieses Planeten und auch unserer eigenen Existenzgrundlage denn auch als Fortschritt bezeichnet werden kann. Oder Aber die Produktion von Zivilisationsmüll und Schrott, der gerade mal für die Dauer der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungszeit funktioniert (wenn überhaupt) und danach auf der Deponie landet.


Das ist grob einseitig gesehen. Mit Fortschritt meine ich z.B. auch den technischen Fortschritt und der zeigt sich auf unbestreitbar wichtigen Gebieten wie z.B. der Medizin, Telekomunikation, Landwirtschaft, dem Maschinen- und Fahrzeugbau. Das als 'Zivilisationsmüll' abzutun ist hochgradig ignorant.


Zugegeben, der von mir angesprochene Müll wird aber gemeinhin auch als Fortschritt gesehen.
Die von dir genannten Errungenschaften sind natürlich wichtig und gut, dennoch bin ich bereit für eine lebenswertere Gesellschaft eine Verlangsamung dieses Fortschritts in Kauf zu nehmen, was mE nicht zwingend ist.

.

Zitat:
Zitat:
Was bringt dir diese Gesellschaft für einen Gewinn?
Die Möglichkeit, für ein Leben in Abhängigkeit, Ausbeutung, Bevormundung und Demütigung Müll in jeder Form im Überfluss zu konsumieren. - viel mehr nicht, denke ich.


Sie bringt mir zunächst die Gewissheit, dass sich meine recht intensive Ausbildung für mich auch wirtschaftlich lohnen wird, dann die Gewissheit dass sich für fast jedes meiner Materiellen Bedürfnisse ein Anbieter finden wird und zuletzt die Möglichkeit, selber unternehmerisch Tätig zu werden, was ich langfristig auch tun möchte, um mit eigenen Produkten und Ideen in Wettbewerb/Konkurrenz zu anderen zu treten.


Also die Möglichkeit andere zu übervorteilen und sie nötigenfalls dem finanziellen und existenziellen Ruin preiszugeben. Entweder du schlägst zu, oder du wirst geschlagen. Dabei aber nie vergessen, nach oben zu buckeln und nach unten zu treten, sonst kommt man zu langsam vorwärts, oder aber überhauptnicht. Dein Erfolg und Wohlstand auf Kosten Anderer also. Natürlich kannst du dabei auch der Verlierer sein.



Zitat:

Es ist doch nicht so dass Du keine Möglichkeiten hättest, deinem Ideal auch in dieser Gesellschaft näherzukommen. Du kannst mit gleichgesinnten eine Genossenschaft gründen um deine Ideale zu praktizieren und demonstrieren das der Sozialismus, zumindest im kleinen, doch lebenswert ist. Du kannst Deine Erfüllung in gemeinnütziger Arbeit suchen, politisch auf die humanität hinarbeiten, insbesondere auf kommunalebene ist da mit begrenztem Aufwand was zu erreichen; Du kannst selber versuchen Produkte zu entwickeln und zu etablieren die Du für sinnvoll hälst oder Dir eine Arbeit suchen in der Du schon jetzt an solchen Dingen arbeiten kannst, daneben kannst Du auch den Konsum von 'Müll' boykottieren. Gerade im Kapitalismus hast Du Möglichkeiten, Einfluss auf unsere Ökonomie zu nehmen.


Eine Genossenschaft ohne Eigenkapital - wo gibts denn sowas?

Gibst du mir (uns) finanzielle Unterstützung?

Arbeit habe ich trotz Abitur, Ausbildung, Studium bisher nicht bekommen können. Vielleicht liegt das an meinem schlechten Durchsetzungsvermögen oder meinem zu schwach ausgeprägten Konkurrenzdenken oder Durchsetzungswillen. Ich profitiere nicht gern auf Kosten Anderer. Jeder der heute einen Arbeitsplatz hat, müsste sich eigentlich schämen diesen einem Anderen wegzunehmen. (Und dabei der Wirtschaft noch Kosten zu verursachen - sowas.)
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#973562) Verfasst am: 06.04.2008, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Dann gib mir mal nen Tipp, wie ich mietfrei einen Landwirtschaftsbetrieb zur autarken Lebensversorgung ohne Gewinnabsicht finanziert bekomme, auf dem ich dann u. A. eine Künstlerwerkstatt, vielleicht eine Künstlerkolonie einrichten könnte. Ich glaube, wenn niemand der Bewohner Startkapital einbringen kann, wird das wohl nix.


Nun, gerade für Kunst gibt es doch Mäzen genug. Das einzige Problem dürfte sein, sie auf Dich aufmerksam zu machen. Desweiteren: Wie teuer ist denn das von Dir favorisierte Stückchen Land? Und was hält Dich davon ab, dich mit gleichgesinnten zusammenzuschließen, einige Jahre in der gegenwärtigen Wirtschaft zu arbeiten und das Stückchen Land dann zu erwerben? Ist es btw. wirklich verwerflich für Dich, ein paar Jahre lang doch mit Gewinnabsicht z.B. Biolebensmittel zu produzieren um einen Kredit abzubezahlen und dann erst auf Selbstversorgung Umzustellen? Dafür sollten sich die Mittel beim gegenwärtigen Bioboom doch auftreiben lassen ...
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#973570) Verfasst am: 06.04.2008, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Die von dir genannten Errungenschaften sind natürlich wichtig und gut, dennoch bin ich bereit für eine lebenswertere Gesellschaft eine Verlangsamung dieses Fortschritts in Kauf zu nehmen, was mE nicht zwingend ist.


Dann hast Du jetzt die einmalige Chance, der erste zu sein der mir plausibel erklärt wie Fortschritt in einem 'echten' Sozialismus tempomäßig mit dem Kapitalismus gegenwärtiger Prägung mithalten kann.

venicius hat folgendes geschrieben:
Also die Möglichkeit andere zu übervorteilen und sie nötigenfalls dem finanziellen und existenziellen Ruin preiszugeben. Entweder du schlägst zu, oder du wirst geschlagen. Dabei aber nie vergessen, nach oben zu buckeln und nach unten zu treten, sonst kommt man zu langsam vorwärts, oder aber überhauptnicht. Dein Erfolg und Wohlstand auf Kosten Anderer also. Natürlich kannst du dabei auch der Verlierer sein.


Ich bin durchaus der Meinung das dieser Konkurrenzkampf etwas positives ist, sofern er tatsächlich über die Qualität der Arbeit entschieden wird (was z.Z. noch im argen liegt). Zum Thema Existenzsicherung habe ich mich schon ausgelassen. Im Übrigen müsste ich für jeden 'ausgeschalteten' Konkurrenten selber expandieren, sonst bringt mir der Sieg im Konkurrenzkampf wenig - das geht aber nur, wenn ich dafür wiederum anderen Menschen Arbeit gebe.
Bei den Spezialisierungen die heute möglich sind hat man allerdings ohnehin gute Chancen, konkurrenzarme Nischen aufzufinden.

venicius hat folgendes geschrieben:
Eine Genossenschaft ohne Eigenkapital - wo gibts denn sowas?

Gibst du mir (uns) finanzielle Unterstützung?


Wenn ich das nötige Geld hätte würde ich sicherlich in Versuchung kommen.
Aber nochmal die Frage: Ist es denn ein Problem für dich, ein normales Unternehmen auf Kredit zu gründen und bei Abzahlung der Schulden in eine Genossenschaft umzuwandeln?
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#973609) Verfasst am: 06.04.2008, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
Eben an diesem Wiederspruch beginnen wir zur Zeit zu scheitern.
Aus Konkurrenzgünden gibt es eine Gesellschaft in diesem Sinne zunehmend nicht mehr.


Dann wäre es wohl das beste, die 'Gesellschaft' auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren (Sprich das was zur Absicherung der Grundbedürfnisse und Gewährleistung der Grundrechte nötig ist + Sicherungen gegen Finanzoligarchie wie sie gegenwärtig herrscht) und den Rest dem Wettbewerb zu überlassen.


sehe ich komplett andersrum. Eine stabile funktionierende Gesellschaft (damit meine ich keineswegs Regeln und Verbote - im Gegenteil),
ist gegen so ziemlich alles ausreichend gewappnet.

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:
Sehe ich genauso und erlebe das auch täglich im Geschäftsalltag. [...]


Den Ausführungen in diesem gesamten Posting kann ich nur zustimmen, mit so einem System könnte ich sehr gut leben. Solange Freiwilligkeit sichergestellt ist habe ich nichts gegen Kooperation.

freut mich das wir uns diesbezüglich einig sind. Ich bin eh gegen alles was nicht auf Freiwilligkeit beruht,
weil Freiwilligkeit nicht nur erheblich produktiver/innovativer ist sonder nauch kaum ein Mensch ungezwungen
nem anderen schadet.

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:
Wenn Du Dir die Politikbocksprünge der letzten 15 Jahre anschaust, sind wir derzeit mehr Versuchskanichen denn je,
weil wir völlig plan- und konzeptlos regiert werden und jeder der grad regirt mal eben bißchen rumprobiert,
was dem Verständnis seines Spatzenhirns entspricht.


Aha? Ich empfinde das eher als halbherzigen rummdrehen an diversen Stellschrauben eines schon in der Grundkonzeption falschen Systems. Längst nicht so weltbewegend wie viele andere Bocksprünge davor.


Mit dem ersten Teil geh ich konform - was aber die früheren Bocksprünge betrifft war die Vergangeheit m.E. erheblich weniger experimentell.
(wobei ich grundsätzlich nicht gegen Experimente bin - sie sollten aber wenigstens einen
Hauch von Sinn und Verstand vermuten lassen und wenigstens die Aussicht auf positiven
Erfolg im Ansatz beinhalten.

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:
Wenn Du Dich allerdings zu den Winnern des
Konkurrenzkampfes zählst und Dir der Rest der Loser egal ist, steht Dir diese Auffassung natürlich frei.
Wenn nicht kannst du von Kooperation nur profitieren.
Ich bin jedenfalls einer der letzten die auf ihrem Spielfeld Konkurrenz zu fürchten hätten und favorisiere
trotzdem Kooperation - einfach weil ich lieber sozial als asozial denke und handle und meine Mitmenschen mir nicht egal sind.


Mir sind andere Menschen absolut nicht egal, ich ziehe aus der Situation nur eben andere Schlüsse als Du - haben wir aber schon mehrfach diskutiert.


okay - das kann ich akzeptieren. Mir schien nur so als ob Du wesentliche Teile des bestehenden
Systems favorisierst (obwohl Du es grad eben als grundsätzlich falsch einstufst - ich mich also wohl getäuscht habe)
Das bestehende System jedenfalls ist asozial und menschenverachtend und ich denke schon,
das die Hauptbegründung dafür im Konkurrenzgedanken liegt,
welcher m.E. auch viel mehr vom Prinzip -> teile und herrsche - ins Spiel gebracht wurde als
von immer wieder unterstellten natürlichen Vorraussetzungen.
Die Natur belohnt das Symbioseprinzip erheblich mehr als vernichtende Konkurrenz.
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#973646) Verfasst am: 06.04.2008, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
[
Wer keinen Grundbesitz hat, um dort autark für das eigene Überleben zu sorgen, ist entweder zu Lohnarbeit gezwungen, oder ein finanziell unabhängiger Millionär.


Das stimmt nicht. Ich habe 90 mit NULL angefangen, es bis 98 zu ner eigenen schuldenfreien
Firmenimobilie und relativ solider Existenzsicherung gebracht - danach in Expanison investiert
und mit ner Scheidung 2000/2001 alles wieder verloren - trotzdem nie in Erwägung gezogen,
für andere Leute Lohnarbeit zu leisten (obwohl ich qualifiziert genug bin sie relativ gut bezahlt zu kriegen)
und bin jetzt nach wie vor selbstständig und arbeite was ich will, wann ich will zu dem Kurs den ich
festsetze.

Das alles fällt einem aber nicht in den Schoß...


Bist du also gezwungen, lohnabhängig zu arbeiten?


nein - ich bin zu NICHTS gezwungen - außer irgendwann vielleicht mal zum sterben
(und selbst darüber hab ich ne sehr eigene Meinung)


Zitat:
Oder zumindest mittelbar über deine Angestellten?


hab ich schon lange nicht mehr

Zitat:

Oder ist deine Firmenimmobilie vom Himmel gefallen?


mit meinen beiden Händen und vor allem meinen Kopf erarbeitet - auf Heller und Pfennig

Zitat:

Etwas Arbeit wirst du dafür wohl investiert haben müssen.


sagte ich das ich NICHT gearbeitet habe/arbeite?
unter Lohnarbeit verstehe ich 9to5 die ganze Woche und ein Leben lang um die erheblichsten
Teile des Arbeitsertrages an Arbeitgeber und deren Finaziers abzuführen.
Wenn Du damit allerdings ARBEIT überhaupt meinst is jede weitere Diskussion übrig.
Solange Arbeit noch erforderlich ist (und das wird sie immer bleiben) musses wen geben
der sie erledigt. Wer das nicht einsieht soll zusehen wo er bleibt. Aus meiner Sicht stellt
sich allein die Frage inwieweit Arbeit honoriert wird und diese Frage habe ich (für mich)
zur vollsten Zufriedenheit geklärt.

Zitat:

Woher hast du denn die Produktionsmittel genommen?


In der Faserverbundbranche in welcher ich meien Selbstständigkeit begonnen habe ist Handwerk
das hauptsächliche Produktionsmittel (und wird es mangels Alternative auch bleiben)
Die nötigen Formen werden nach Modell selbst gebaut bzw. bei Auftragsproduktion vom Auftraggeber
häufig gestellt.

Zitat:

Computer, Papier, Büroräume usf.?


Sehr glücklich 90 war ein PC nicht zwingend notwenidig - später hab ich ihn mir vom erarbeiteten Geld gekauft
(und darauf 98 meine erste Website mit eigener Domain erstellt - nach dem ich mir beigebracht habe
wie das geht - zu ner Zeit als nur wirklich große Firmen grad mal begonnen haben damit zu werben
das sie AUCH im Web präsent sind und kein Handwerksbetrieb im Traum dran gedacht hätte das dies mal nötig sein könnte)
Papier? ->>>> ein Zweckform Rechnungsbuch wo ich handschriftlich reingeschrieben hab was
ich für meine Arbeit haben will. Kosten? 2 Mark vielleicht Schulterzucken
um weiteren Fragen zuvor zu kommen ->>> erste Werkstatt war ein umgebauter Schweinestall,
auf dem Hof meiner ELtern. Arbeitsaufwand -> ein Wochenende - Kosten nicht bezifferbar.

Zitat:
Bist du vielleicht begünstigter einer Stiftung?


nein - mein einziger "Gönner" war mein erster Geschäftspartner, welcher sich die Aussicht
auf seinerzeit spottbilligen Einkauf im Osten nen VOrschuß in Form von Material in Höhe von 15 Mille DM hat kosten lassen.
Abzuzahlen und abgezahlt (innerhalb von nem halben Jahr) in Form von Abzug von 30% des jeweiligen Rechungsbetrages.

Zitat:

Tut mir Leid, aber deine Argumentation überzeugt mich nicht wirklich.


logisch weil das was ich sage Dein Vorstellungsvermögen dessen was möglich ist übersteigt.
Dafür kann aber ICH nichts. Ich kann Dir lediglich versichern das alle meine Angaben wahrheitsgemäß sind und im Zweifelsfall belegbar wären.

Zitat:

Wie sollte ich selbstbestimmt leben und ohne Gewinnabsicht arbeite können, wenn mir das nötige Kapital fehlt?


es gibt a) Banken und b) kann (und sollte) man KLEIN anfangen. ALLEIN selbstständig zu sein
ist schonmal ein erheblicher Vorteil gegenüber Lohnarbeit für andere. Wie weit man ab da kommt
liegt an jedem selbst.

Zitat:

Gibt es Stiftungen, die Existenzgründungen finanzieren, ohne Aussicht darauf, dieses "Startkapital jemals zurückgezahlt zu bekommen?


nicht immer zuerst an SCHENKUNGEN denken zwinkern
Es schenkt Dir keiner was und wenn ist es absolut unbefriedigend sich was schenken zu lassen.

Zitat:

- Dann gib mir mal nen Tipp, wie ich mietfrei einen Landwirtschaftsbetrieb zur autarken Lebensversorgung ohne Gewinnabsicht finanziert bekomme, auf dem ich dann u. A. eine Künstlerwerkstatt, vielleicht eine Künstlerkolonie einrichten könnte. Ich glaube, wenn niemand der Bewohner Startkapital einbringen kann, wird das wohl nix.


Das wär ne Herausvorderung *smile* Am einfachsten wäre das zu realiseren, wenn Dir der Standort
völlig egal wäre und Du bereit wärst anfangs in ner Ruine zu leben und Du und/oder Deine Kollegen
das handwerkliche Geschick hätten den Hof nach und nach herzurichten.
Eure Anvisierte Tätigkeit - Kunst, Landwirtschaft usw. sollte aber wenigstens so gewinnorientiert sein,
das sie das Baumaterial abwirft.
Sofer ndiese Vorraussetzungen gegeben sind dürften die Chancen im Osten - speziell Brandenburg,
nahezu täglich besser stehen das Euch jemand nen verfallenden Hof mietfrei überlässt wenn ihr
im Gegenzug dem Verfall begegnet = zu eigenem Nutzen und zum Erhalt des Eigentums des Eigentümers
tätig seid.
Ich kann nun nicht versichern das Ihr was passendes findet - aber als ich kürzlich in Riesa bei nem
Geschäftspartner war hab ich auf dem Weg dahin in den umliegenden Nestern ne Menge verfallende,
leere Gehöfte gesehn bei deren Anblick mir das Herz "geblutet" hat. Ich steh selbst auf sowas - hab
aber aber nicht mehr den Elan sowas anzukurbeln.
Schaut Euch um - macht Besitzer ausfindig - redet mit ihnen - seid überzeugend und glaubwürdig Schulterzucken
Besser kostenfrei bewohnt als unbewohnt verfallen.

Zitat:

Bei Null (überhauptgarkein Startkapital) angefangen hast du also wohl kaum, nehme ich an.


ich habs grad beschrieben wie's gelaufen ist. Mein Konto war allerdings tatsächlich auf null
(=kurz vorher geheiratet und erste Wohnung eingerichtet)

Zitat:

AXO hat folgendes geschrieben:


Das alles fällt einem aber nicht in den Schoß...


Eben.


eben - machen - tun - kümmern - arbeiten - gucken vor allem - WO-WAS geht = alles besser als jammern und flennen zwinkern

unternehmen halt...
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#973670) Verfasst am: 06.04.2008, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:

Wir werden gezwungen, bei Strafe des Untergangs, uns diesen gesellschaftlichen Zwängen zu unterwerfen, uns in den Lohnarbeitsprozess einzugliedern und ein stupides, obrigkeitshöriges und entmündigtes Leben als bedeutungslose Produktionseinheit zur Herstellung von Zivilisationsmüll einzufügen.


Das stimmt nicht. Der Mehrzahl fühlt sich dazu gezwungen und beschehrt sich
den Untergang gegenseitig wenn jemand dem Gefühl wiedersprechend zu handeln versucht.
Zwingend notwendig ist diese Konsequenz aber nicht.


Hast du mal versucht, Lohnarbeit zu verweigern?
Es gibt einige Berber, die es versuchen, jedoch trotz allem auf Almosen angewiesen sind.
Wer keinen Grundbesitz hat, um dort autark für das eigene Überleben zu sorgen, ist entweder zu Lohnarbeit gezwungen, oder ein finanziell unabhängiger Millionär.


...oder beachbernie!

ich besitze weder Immobilien, noch bin ich Millionaer (da fehlt sogar noch 'ne ganze Menge dazu!) und habe dennoch seit ueber 5 Jahren praktisch nicht mehr zum Lebensunterhalt gearbeitet..

Gruss, Bernie
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Beitrag(#973689) Verfasst am: 06.04.2008, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

...oder beachbernie!

ich besitze weder Immobilien, noch bin ich Millionaer (da fehlt sogar noch 'ne ganze Menge dazu!) und habe dennoch seit ueber 5 Jahren praktisch nicht mehr zum Lebensunterhalt gearbeitet..

Gruss, Bernie


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Beitrag(#973692) Verfasst am: 06.04.2008, 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

...oder beachbernie!

ich besitze weder Immobilien, noch bin ich Millionaer (da fehlt sogar noch 'ne ganze Menge dazu!) und habe dennoch seit ueber 5 Jahren praktisch nicht mehr zum Lebensunterhalt gearbeitet..

Gruss, Bernie


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Beitrag(#973694) Verfasst am: 06.04.2008, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

...oder beachbernie!

ich besitze weder Immobilien, noch bin ich Millionaer (da fehlt sogar noch 'ne ganze Menge dazu!) und habe dennoch seit ueber 5 Jahren praktisch nicht mehr zum Lebensunterhalt gearbeitet..

Gruss, Bernie


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Soweit mir bekannt ist mit Kapital das er sich zuvor erarbeitet hat.
Es ist sehr vieles möglich - venicius - man muß ich vor allem entscheiden was man will.
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beachbernie
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Beitrag(#973698) Verfasst am: 06.04.2008, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo AXO

AXO hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

...oder beachbernie!

ich besitze weder Immobilien, noch bin ich Millionaer (da fehlt sogar noch 'ne ganze Menge dazu!) und habe dennoch seit ueber 5 Jahren praktisch nicht mehr zum Lebensunterhalt gearbeitet..

Gruss, Bernie


Rentner?
Oder Lottogewinner?
Oder Hartz IV über 55?
Oder was?


Spekulant Mr. Green


Ich ziehe die Vokabel "Anleger" vor. "Spekulant" klingt zu sehr nach Spielkasino. Man kann die Boerse zwar auch als Spielcasino nutzen, wenn man das will, bei mir geniesst allerdings der Kapitalerhalt einen recht hohen Stellenwert, schon allein deshalb, weil mein Kapital derzeit meine einzige Einkommensquelle darstellt und ich mir nicht leisten kann, die zu verlieren. Deshalb verbieten sich fuer mich riskantere Anlagestrategien, die auf Gluecksspiel hinauslaufen, von selber.



AXO hat folgendes geschrieben:
Soweit mir bekannt ist mit Kapital das er sich zuvor erarbeitet hat.
Es ist sehr vieles möglich - venicius - man muß ich vor allem entscheiden was man will.


Mein Kapital speisst sich aus 3 Quellen. Selbst erarbeitetem Geld, langjaehrigem extremen Konsumverzicht (mein Etat lag lange Zeit deutlich unter Sozialhilfeniveau) und eine kleinere Erbschaft, die mir ein paar Jahre laenger im Rattenrennen ersparte.

Gruss, Bernie

@venicius: Bei einer durchschnittlichen Jahresrendite von ca. 20%, wie ich sie in den letzten gut 10 Jahren erzielt habe, braucht man kein Millionaer zu sein um davon leben zu koennen, vor allem, wenn man wie ich, einen recht unmaterialistischen Lebensstil pflegt.
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Beitrag(#973702) Verfasst am: 06.04.2008, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:


eben - machen - tun - kümmern - arbeiten - gucken vor allem - WO-WAS geht = alles besser als jammern und flennen zwinkern

unternehmen halt...


Tu ich ja nicht (jammern und flennen).
Aber Banken geben ihr Geld auch nicht so einfach heraus wie ´90 noch.
Vor allem wenn nicht erwartet werden kann, dass sie das Geld wiedersehen wird. Heute ist ein voll ausgearbeiteter Investitionsplan erforderlich und man muss belegen können, dass man das Geld eigentlich gar nicht braucht, sondern man es sich auch überall sonst leihen könnte. Oder man müsste soviel Vermögen und Sicherheiten in der Hinterhand haben, dass man eben keinen Kredit bräuchte.
Ist eben nicht ganz so wie in den USA, hier.

Und wenn mein Unternehmen pleite geht, oder nicht genug Gewinn abwirft, häng ich auf den Schulden und darf drei Finger heben und bin wieder in der Lohnarbeitsfalle.

Zitat:
unter Lohnarbeit verstehe ich 9to5 die ganze Woche und ein Leben lang um die erheblichsten
Teile des Arbeitsertrages an Arbeitgeber und deren Finaziers abzuführen.
Wenn Du damit allerdings ARBEIT überhaupt meinst is jede weitere Diskussion übrig.
Solange Arbeit noch erforderlich ist (und das wird sie immer bleiben) musses wen geben
der sie erledigt. Wer das nicht einsieht soll zusehen wo er bleibt. Aus meiner Sicht stellt
sich allein die Frage inwieweit Arbeit honoriert wird und diese Frage habe ich (für mich)
zur vollsten Zufriedenheit geklärt.


Da verstehst du mich glaube ich miss.
Unter Arbeitszwang und Lohnarbeit verstehe ich die Notwendigkeit die eigene Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt (dem Kapitalisten) anzubieten:
Wikipedia - Lohnarbeit

Dh nicht, dass ich Arbeit an sich ablehne, sondern ich will eine befriedigende Tätigkeit, bei der ich mich mit dem Produkt meiner Tätigkeit identifizieren kann und in der ich das Ergebnis meiner Kreativität wiederfinde.
Leider sind die meisten dieser Erzeugnisse heute in industrieller Massenfertigung wesentlich effizienter zu produzieren und in Massen zu Niedrigstpreisen (zB aus China) am Markt erhältlich. Die Illusion mit künstlerisch wertvollen Schmiede- und Tischlerarbeiten sich am lokalen Markt etablieren und davon leben zu können. habe ich nicht. Und auch sonst habe ich keine geniale Geschäftsidee.

Im Grunde will ich nur einen Platz für mich und meine Familie, an dem ich von meiner eigenen Hände Arbeit existieren kann und wo man uns mit allen Behörden- und Finanzangelegenheiten in Ruhe lässt. - Ein typischer Späthippie und Aussteiger vielleicht.
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AXO
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Beitrag(#973734) Verfasst am: 07.04.2008, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
AXO hat folgendes geschrieben:


eben - machen - tun - kümmern - arbeiten - gucken vor allem - WO-WAS geht = alles besser als jammern und flennen zwinkern

unternehmen halt...


Tu ich ja nicht (jammern und flennen).
Aber Banken geben ihr Geld auch nicht so einfach heraus wie ´90 noch.


Bevor Du mich falsch verstehst ->>> ICH bekam auch 90 kein Geld von Banken - nicht weil
ichs nicht gekriegt hätte -> es war nicht nötig.

Zitat:

Vor allem wenn nicht erwartet werden kann, dass sie das Geld wiedersehen wird. Heute ist ein voll ausgearbeiteter Investitionsplan erforderlich und man muss belegen können, dass man das Geld eigentlich gar nicht braucht, sondern man es sich auch überall sonst leihen könnte. Oder man müsste soviel Vermögen und Sicherheiten in der Hinterhand haben, dass man eben keinen Kredit bräuchte.


das alles ist mir bekannt und war 90 auch schon nicht anders.

Zitat:

Ist eben nicht ganz so wie in den USA, hier.


Auch in den USA wollen Anleger Rendite sehen und für 20% kriegste auch in Deutschland private
Geldgeber. nur wirst Du die mit Deinem Vorhaben vor der Hand nicht realisieren, viel weniger garantieren können.
Eben darum hab ich Dir den arbeitsintensiven und unverschuldeten Weg empfohlen.

Zitat:

Und wenn mein Unternehmen pleite geht, oder nicht genug Gewinn abwirft, häng ich auf den Schulden und darf drei Finger heben und bin wieder in der Lohnarbeitsfalle.


richtig - Lohnarbeitsfalle droht dann aber trotzdem nicht - Du bist lediglich nicht mehr kreditwürdig,
kriegst nirgendwo mehr n Konto und darfst nicht mehr besitzen als Du benötigst.
Davon abgesehn ->>> wenn Du Dir selbst schon vorher nicht vertraust, dann lass es ganz.
Wenn Du aber nicht wirklich etwas zu verlieren hast, gibts keinen Grund es nicht zu versuchen.


Zitat:

Zitat:
unter Lohnarbeit verstehe ich 9to5 die ganze Woche und ein Leben lang um die erheblichsten
Teile des Arbeitsertrages an Arbeitgeber und deren Finaziers abzuführen.
Wenn Du damit allerdings ARBEIT überhaupt meinst is jede weitere Diskussion übrig.
Solange Arbeit noch erforderlich ist (und das wird sie immer bleiben) musses wen geben
der sie erledigt. Wer das nicht einsieht soll zusehen wo er bleibt. Aus meiner Sicht stellt
sich allein die Frage inwieweit Arbeit honoriert wird und diese Frage habe ich (für mich)
zur vollsten Zufriedenheit geklärt.


Da verstehst du mich glaube ich miss.
Unter Arbeitszwang und Lohnarbeit verstehe ich die Notwendigkeit die eigene Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt (dem Kapitalisten) anzubieten:
Wikipedia - Lohnarbeit


naja - dann stimmen wir ja überein und ich wiederhole meine Anmerkung das ich, seid ich
in diesem System lebe noch nie meine Arbeitskraft einem Kaptalisten angeboten habe.
(ich hab nämlich in der Schule aufgepasst und begriffen welche Seite man - in einem System wo es
Seiten überhaupt gibt - wählen muß.)

Zitat:

Dh nicht, dass ich Arbeit an sich ablehne, sondern ich will eine befriedigende Tätigkeit, bei der ich mich mit dem Produkt meiner Tätigkeit identifizieren kann und in der ich das Ergebnis meiner Kreativität wiederfinde.


jep so sehe ich das auh und tue es seid 18 Jahren.

Zitat:

Leider sind die meisten dieser Erzeugnisse heute in industrieller Massenfertigung wesentlich effizienter zu produzieren und in Massen zu Niedrigstpreisen (zB aus China) am Markt erhältlich.


Massenfertigung ist für zahlungskräftige Kunden uninteressant und nicht Zahlungskräftige Kunden wilst Du nicht.
über industrielle Effizienz hab ich davon abgesehn auch so meine eigenen Ansichten

Zitat:

Die Illusion mit künstlerisch wertvollen Schmiede- und Tischlerarbeiten sich am lokalen Markt etablieren und davon leben zu können. habe ich nicht.


lokal sowieso nicht - die Standorte die der Kosten wegen für Dich interessant sind, bieten keinen
lokalen Markt der sich Deine Arbeit leisten kann. Heutzutage kannst Du aber problemlos global
verkaufen und damit einen kostengünstigen Standortvorteil optimal nutzen.
Du mußt Dich wenn Du künstlerisch/exklusiv arbeitest nur von der Idee lösen billig und viel zu verkaufen.
Teurer und wenig ist Deine Chance.

Zitat:

Im Grunde will ich nur einen Platz für mich und meine Familie, an dem ich von meiner eigenen Hände Arbeit existieren kann und wo man uns mit allen Behörden- und Finanzangelegenheiten in Ruhe lässt. - Ein typischer Späthippie und Aussteiger vielleicht.


naja - die Hippiideologie geht mir völlig ab - ansonsten seh ich das aber ebenso - kann ich aber überall
leben wo ich will. Ich gebe aber zu das ich viele Jahre gebraucht hab mir den entsprechenden Namen
bzw. die entsprechenden Referenzen zu erarbeiten. Gebe aber auch zu bedenken das dies heutzutage
erheblich schneller möglich ist.
Leute mit Geld (davon gibts genug) sind geil auf Außergewöhnliches und handwerklich/geschmackvolles gibts täglich weniger,
weil die Könner aussterben.

ich nutze das auf dem Automobil/Motorrad/Motorsportsektor - sehe aber keinen Grund warum
das auf dem Schmiede/Tischlersektor anders sein sollte.
Wichtig ist können und maximal mögliche Perfektion - für unzureichende Beliebigkeit gibt keiner viel Geld aus.
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Beitrag(#973985) Verfasst am: 07.04.2008, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

AXO hat folgendes geschrieben:



Zitat:

Leider sind die meisten dieser Erzeugnisse heute in industrieller Massenfertigung wesentlich effizienter zu produzieren und in Massen zu Niedrigstpreisen (zB aus China) am Markt erhältlich.


Massenfertigung ist für zahlungskräftige Kunden uninteressant und nicht Zahlungskräftige Kunden wilst Du nicht.
Ist auch meine Erfahrung. Allerdings dürfte sich auch dieses "Marktsegment" in den nächsten Jahren mehr und mehr schließen, da viele Handwerker schon aus reiner Existenznot "gezwungen" werden, mit dem Kopf gegen das Schild "Wenig und Fein" zu knallen. Man muss also in die Gänge kommen.
Zitat:

über industrielle Effizienz hab ich davon abgesehn auch so meine eigenen Ansichten

Zitat:

Die Illusion mit künstlerisch wertvollen Schmiede- und Tischlerarbeiten sich am lokalen Markt etablieren und davon leben zu können. habe ich nicht.


lokal sowieso nicht - die Standorte die der Kosten wegen für Dich interessant sind, bieten keinen
lokalen Markt der sich Deine Arbeit leisten kann. Heutzutage kannst Du aber problemlos global
verkaufen und damit einen kostengünstigen Standortvorteil optimal nutzen.
Du mußt Dich wenn Du künstlerisch/exklusiv arbeitest nur von der Idee lösen billig und viel zu verkaufen.
Teurer und wenig ist Deine Chance.
Absolut richtig. Kleines Beispiel (von mehreren, die ich kenne): Ich lasse mir als (für norw. Verhältnisse) Geringverdiener in Deutschland exlusive Lederklamotten, Schuhe und anderes Zeugs anfertigen. http://www.blockhead-leder.de Alles Dinge, die durch ihre meisterliche Verarbeitung ein Leben lang halten, durch ihre absolute Einmaligkeit auch Ausdruck meiner Individualität und Ergebnis einer jahrzehntelangen Suche und Entwicklung danach sind. Dafür bin ich bereit, ein für meine (und norw.) Verhältnisse exorbitanten Preis zu zahlen, der sich dadurch aber wieder weitesgehend relativiert, das ich Schritt für Schritt klamottentechnisch (und bei anderen Gebrauchgegenständen) lebenslang "aussorge". D.h., daß ich bestimmte Dinge und Klamotten teilweise nie wieder kaufen muss, weil sie bei guter Pflege Hunderte Jahre und länger "überleben" könnten. D.h. ich habe zu Lebzeiten schon das Privileg zu wissen, daß ich mich zumintestens in "meinem letzten Hemd" wohlfühlen werde...Außerdem trage ich zu umweltschonender Produktion bei, da ich mir im Gegensatz zum Normalbürger jedes Jahr höchstens EINE Klamotte kaufe (von Unterwäsche abgesehen). Zum Beispiel habe ich mir letztes Jahr eine Lederweste (meine dritte) anfertigen lassen, was 1440 Euronen gekostet hat, zusätzlich einen alten Naziledermantel zur Jacke für 300 Euro umarbeiten lassen. Das hat mich erstmal soviel gekostet, daß ich ein paar andere wichtige Dinge hintenanstellen mußte. Wenn ich jetzt aber etwas nur annähernd vergleichbares von wesentlich geringerer Qualität und Exclusivität im Laden kaufe, gebe ich vielleicht ein Fünftel dafür aus, schmeiße das nach 2 Jahren weg oder ziehe es nie wieder an, und irgendwann kaufe ich mir was neues. Wenn man, was meistens so ist, bei diesem Rythmus bleibt, kommt man nach 30 Jahren (ich hoffe, noch so lange zu leben) auf eine Summe, die wesentlich höher ist als das, was ich jetzt einmalig ausgebe.
Eigentlich will ich aber folgendes sagen: Ich gehöre zu einer Gruppe von Wahnsinnigen, die bereit ist, für relativ viel Qualität auch relativ viel Kohle auszugeben. Offensichtlich wächst, trotz allgemein galoppierender Vollverblödung, auch die Gruppe dieser Leute. Das gilt für alle Handwerke im weitesten Sinne. Der Typ, der für mich anfertigt, verbindet handwerkliche Meisterschaft mit persönlicher, entspannter und zeitintensiver Kundenberatung ( letztes Jahr haben wir über 2 Stunden über Details gesessen, mit Drinks, Snacks usw.) und exclusivst-möglicher Ausführung. Bei Problemen wird von ihm jegliche Möglichkeit genutzt, zeitnahe Lösungen zu finden. Der Mann hat sich gerade erweitert, weil er mit dem Arbeiten nicht hinterherkommt, bestellt wird aus ganz Europa, den Staaten und selbst Japan, d.h., die Leute kommen direkt zu ihm...
Ich weiß von anderen Bereichen (Auto, Motorrad, Gartenbau, Bau allgemein usw.), daß es da ganz genau so ist.
Es gibt also für Leute, die etwas abseits der ausgetretenen Pfade wandeln, immer noch Möglichkeiten - wenn sie die denn sehen wollen...
Zitat:

Im Grunde will ich nur einen Platz für mich und meine Familie, an dem ich von meiner eigenen Hände Arbeit existieren kann und wo man uns mit allen Behörden- und Finanzangelegenheiten in Ruhe lässt. - Ein typischer Späthippie und Aussteiger vielleicht.

[/quote] Ich bin auch Späthippie und Aussteiger: Allerdings habe ich mich schon vor Jahrzehnten nicht von der damit verbundenen Ideologie vereinnahmen lassen. Das hat mir einerseits knallharte Ächtung sowohl von der bürgerlichen als auch von der "Aussteiger" - Seite eingebracht, andererseits eine wesentliche Erweiterung meines Horizonts. Das hat sehr dabei geholfen, Wege aus meinen persönlichen Krisen zu finden - nebenbei auch zumindest den Ausstieg aus der bundesrepublikanischen Bürgergesellschaft. (quote]
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Snickerman
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Beitrag(#974003) Verfasst am: 07.04.2008, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

"Der Amerikanische Traum"- alles wird besser, es geht voran, alle haben die Chance auf Reichtum und Glück... ist ausgeträumt.
Entlarvt als ein Märchen, das die Nutznießer dieser Gesellschaft all denen erzählt haben,
die nichts hatten als die Hoffnung und den Glauben...
Also eine Art Religionsersatz:
"Strengt Euch an und ihr könnt es schaffen!"
Umgekehrt: Habt ihr es nicht geschafft?- Selber schuld!

Wer nach einem langen und heftigen Rausch erwacht, der weiß,
wie man sich am nächsten Morgen fühlt.
Es dauert, bis der Kopf wieder klar wird...
Diese Schmerzen sind erst der Anfang einer weltweiten Krise
im Finanz- und Wirtschaftssystem.

Gestern: Steigende Brotpreise in Ägypten treiben die Menschen auf die Straße.
Grundnahrungsmittel sind seit Anfang diesen Jahres um 50%! teurer geworden!
Die fünf subventionierten Fladen pro Mensch sind nicht mehr für alle erhältlich,
nun wird nach der Armee gerufen, sie soll als Bäcker einspringen.

Es gibt im Land nur zwei Gruppen, die der Armen und die der Superreichen.
Der Zusammenprall steht unmittelbar bevor, bis hin zu einem Bürgerkrieg.
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Beiträge: 410

Beitrag(#974068) Verfasst am: 07.04.2008, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Snickerman hat folgendes geschrieben:
"Der Amerikanische Traum"- alles wird besser, es geht voran, alle haben die Chance auf Reichtum und Glück... ist ausgeträumt.
Entlarvt als ein Märchen, das die Nutznießer dieser Gesellschaft all denen erzählt haben,
die nichts hatten als die Hoffnung und den Glauben...
Also eine Art Religionsersatz:
"Strengt Euch an und ihr könnt es schaffen!"
Umgekehrt: Habt ihr es nicht geschafft?- Selber schuld!

Wer nach einem langen und heftigen Rausch erwacht, der weiß,
wie man sich am nächsten Morgen fühlt.
Es dauert, bis der Kopf wieder klar wird...
Diese Schmerzen sind erst der Anfang einer weltweiten Krise
im Finanz- und Wirtschaftssystem.

Gestern: Steigende Brotpreise in Ägypten treiben die Menschen auf die Straße.
Grundnahrungsmittel sind seit Anfang diesen Jahres um 50%! teurer geworden!
Die fünf subventionierten Fladen pro Mensch sind nicht mehr für alle erhältlich,
nun wird nach der Armee gerufen, sie soll als Bäcker einspringen.

Es gibt im Land nur zwei Gruppen, die der Armen und die der Superreichen.
Der Zusammenprall steht unmittelbar bevor, bis hin zu einem Bürgerkrieg.


Also, ich weiß nicht, was Du da gerade mit Ägypten am Laufen hast...
Deine Anfangsargumentation rührt wahrscheinlich daher, weil Du als Neuling hier (obwohl ich selber noch relativ "neu" hier bin) nicht wissen kannst, daß Du gerade Eulen nach Athen trägst...
Sowohl ich als auch Axo (wie ich mich "dunkel" erinnere) und einige andere hier schätzen die gesamtgesellschaftliche bzw. globale Lage ähnlich kritisch, ja apokalyptisch ein, die Schlußfolgerungen variieren lediglich, allerdings auch nicht so, daß man da nicht auf einen ungefähr gemeinsamen Nenner kommen könnte...
Neben der weltpolitischen und nationalkapitalistischen Lagebesprechung kann man sich doch wohl nochmal darüber austauschen, ob es nicht TROTZDEM für den einen oder anderen einen Weg aus einer beruflichen Sackgasse gibt, obwohl sonst alles superscheiße ist.
Schließlich ist man ja kein Karteileiche im Weltgeschichtsroman, sondern irgend so ein Primat mit Überlebensinstinkten...
Falls Du Interesse hast, Dich ansonsten einzubringen, kannst Du das gerne hier tun: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=21515&postdays=0&postorder=asc&&start=0
Ansonsten gibts hier noch so einige Threads, die diese Thematik mehr oder weniger berühren...
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AXO
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Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Beitrag(#974249) Verfasst am: 07.04.2008, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Snickerman hat folgendes geschrieben:
"Der Amerikanische Traum"- alles wird besser, es geht voran, alle haben die Chance auf Reichtum und Glück... ist ausgeträumt.


wer war so so blöd je dran zu glauben?

Zitat:

Entlarvt als ein Märchen, das die Nutznießer dieser Gesellschaft all denen erzählt haben,
die nichts hatten als die Hoffnung und den Glauben...
Also eine Art Religionsersatz:
"Strengt Euch an und ihr könnt es schaffen!"
Umgekehrt: Habt ihr es nicht geschafft?- Selber schuld!


is ja nun nie wirklich schwer durchschaubar gewesen - oder?

Zitat:

Wer nach einem langen und heftigen Rausch erwacht, der weiß,
wie man sich am nächsten Morgen fühlt.


wer sich hat berauschen lassen.... Schulterzucken

Zitat:

Es dauert, bis der Kopf wieder klar wird...
Diese Schmerzen sind erst der Anfang einer weltweiten Krise
im Finanz- und Wirtschaftssystem.


*grins* diese Schmerzen sind noch nichtmal Schmerzen.

Zitat:

Gestern: Steigende Brotpreise in Ägypten treiben die Menschen auf die Straße.
Grundnahrungsmittel sind seit Anfang diesen Jahres um 50%! teurer geworden!
Die fünf subventionierten Fladen pro Mensch sind nicht mehr für alle erhältlich,
nun wird nach der Armee gerufen, sie soll als Bäcker einspringen.


n Stück weiter südlich verhungern sie seid Jahrzehnten - gibts nen Grund sich über Ägypten aufzuregen?

Zitat:

Es gibt im Land nur zwei Gruppen, die der Armen und die der Superreichen.
Der Zusammenprall steht unmittelbar bevor, bis hin zu einem Bürgerkrieg.


ja und?
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Beitrag(#974329) Verfasst am: 07.04.2008, 22:22    Titel: 1930 – 1936 – 2008 Antworten mit Zitat

Weil's so schoen zum Thema passt. So sieht mein Lieblingsboersenjournalist Bernd Niquet die derzeitige Lage:



Zitat:
Pessimismus=Futter für die Optimisten

George Soros warnt derzeit davor, dass wir uns in der größten Finanzkrise seit 1930 befinden. Für die Optimisten wie mich ist das eine gute Nachricht. Schließlich bedeutet das: Die Welt wird nicht untergehen. Wir werden vielleicht noch ein paar Kursverluste erleben, aber die Finanzwelt wird nicht untergehen. Wenn man sich da manche Argumente der Goldkäufer anhört, könnte man ja durchaus an ganz andere Szenarien denken.

Derzeit steht der MADchester-Kapitalismus in voller Blüte. Es sind wirklich verrückte Zeiten, in denen wir leben. Da wird selbst der größte Pessimismus noch zum Futter für den Optimisten. Anscheinend scheint dies den Dingen inne zu wohnen. Dieser doppelte Schein.

Und natürlich sollten wir alle zur Olympiade nach Peking fahren. 1936 sind doch die anderen auch zu uns gekommen. Und dann können wir uns gegen den Zeitgeist stellen und während der Eröffnungsfeier heimlich pupsen.

Einen neuen Hitler wird es natürlich nicht geben. Auch beim Leben im Zeitraffer, wenn wir jetzt 1930 und bald 1936 haben. Dieses Mal wird alles anders sein. Wir brauchen gar keinen Feind von außen oder einen Herrscher von oben. Wir verfaulen einfach von innen heraus ganz langsam vor uns hin.




http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/2329144.html


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Beitrag(#974405) Verfasst am: 07.04.2008, 23:32    Titel: Re: 1930 – 1936 – 2008 Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Pessimismus=Futter für die Optimisten

George Soros warnt derzeit davor, dass wir uns in der größten Finanzkrise seit 1930 befinden. Für die Optimisten wie mich ist das eine gute Nachricht. Schließlich bedeutet das: Die Welt wird nicht untergehen. Wir werden vielleicht noch ein paar Kursverluste erleben, aber die Finanzwelt wird nicht untergehen. Wenn man sich da manche Argumente der Goldkäufer anhört, könnte man ja durchaus an ganz andere Szenarien denken.

Derzeit steht der MADchester-Kapitalismus in voller Blüte. Es sind wirklich verrückte Zeiten, in denen wir leben. Da wird selbst der größte Pessimismus noch zum Futter für den Optimisten. Anscheinend scheint dies den Dingen inne zu wohnen. Dieser doppelte Schein.

Und natürlich sollten wir alle zur Olympiade nach Peking fahren. 1936 sind doch die anderen auch zu uns gekommen. Und dann können wir uns gegen den Zeitgeist stellen und während der Eröffnungsfeier heimlich pupsen.

Einen neuen Hitler wird es natürlich nicht geben. Auch beim Leben im Zeitraffer, wenn wir jetzt 1930 und bald 1936 haben. Dieses Mal wird alles anders sein. Wir brauchen gar keinen Feind von außen oder einen Herrscher von oben. Wir verfaulen einfach von innen heraus ganz langsam vor uns hin.



Beissend treffender Sarkasmus.

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Beitrag(#976511) Verfasst am: 10.04.2008, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="beachbernie" postid=972971]

AXO hat folgendes geschrieben:
Erheblich Beunruhigenderes war m.E. gestern in den RTL-Spätnachrichten (Zufall Verlegen) zu hören.
Die steigenden Lebensmittelpreise, welche hier nur als unangenehm empfunden werden, bringen
immer größere Teile der Weltbevölkerung an den Rand zur Unterernährung.
Der Weltmarktpreis für Reis z.B., von dem die Hälfte der Weltbevölkrung lebt, ist innerhalb eines
Jahres auf das Doppelte gestiegen. Was für uns noch problemlos abzufangen ist, bedeutet für die
überwiegende Masse unmittelbare Existenzbedrohung.
Wenn RTL von einem befürchteten Aufstand der Hungernden
spricht, mag das im Moment vielleicht noch übertrieben klingen.
Der Sprengstoff welcher in der hungernden Masse liegt dürfte jedoch jede Finanzkrise bei weitem übertreffen.



http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,546477,00.html
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Beitrag(#976521) Verfasst am: 10.04.2008, 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

1929 - 2008, Parallelen sind da.
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Beitrag(#976574) Verfasst am: 10.04.2008, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
1929 - 2008, Parallelen sind da.

Parallelen sind schon lange da. Der Kapitalismus hat sich eben nur extrem flexibilisiert. Starre Systeme mit antagonistischen Widersprüchen wie der real existierende Sozialismus sind hauptsächlich an dieser fehlenden Flexibilität (und anderen Ursachen)gescheitert, was allerdings nichts über den eventuell richtigen Grundansatz aussagt.
Diese Flexibilität und die effektive Nutzung der evolutionär ausgebildeten egoistischen Selbsterhaltungstriebe des Menschen verleihen dem globalen Kapitalismus sein enorme Macht. Wenn Menschen und Gruppen, die vorgeben, dieses menschenverachtende System bekämpfen zu wollen, nicht an ihren eigenen "Erstarrungen" arbeiten, sehen die Chancen für eine Veränderungen schlecht aus.
Allerdings kann man schon die Hoffnung haben, daß die systemerhaltende Wandlungsfähigkeit des Kapitalismus irgendwann erschöpft ist, weil sich bestimmte antagonistische Widersprüche eben doch nicht auf Dauer flexibel "wegkonsumieren" lassen, einige Anzeichen sprechen dafür. Hoffentlich erlebt das die Erde in der heutigen Form noch...
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Beitrag(#976588) Verfasst am: 10.04.2008, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
1929 - 2008, Parallelen sind da.


Ich würde das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends eher mit den Goldenen Zwanzigern vergleichen. Auch Parallelen zum Biedermeier kann man sicherlich finden. Aber der große Crash als Parallele zu 1929 steht uns erst noch bevor.
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Shadaik
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Beitrag(#976729) Verfasst am: 10.04.2008, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
1929 - 2008, Parallelen sind da.

Ausnahmsweise gebe ich dir mal Recht, sehe die Parallelen aber nicht nur in der Wirtschaft. Die Zersplitterung der Parteien in Deutschland 8aber auch anderswo) einschließlich Machtverlust der Großen, Heranzüchtung eines neuen Feindes der Zivilisation, Aufstieg neuer geopolitischer Kräfte aus der Mitte der vorherigen Mittelmächte, Parolendreschereien allenthalben, Rückkehr längst vergessener "Recht und Ordnung" Mentalitäten...

Die Liste ist lang.
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Konstrukt
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Beitrag(#976777) Verfasst am: 10.04.2008, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich hat venicius schon alles gesagt, was ich auch sagen würde. Ich schließe mich seiner Meinung bis hierhin voll an.

Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis das System zusammenkracht. Aber ich bin sicher das es passieren wird.


Es kann nur so lange ausgebeutet werden, wie es was zum ausbeuten gibt. So einfach ist das. Klingt komisch, ist aber so. Da muss man eigentlich echt keine Wissenschaft draus machen. Das Wirtschaften mit knappen Gütern ist keine komplexe Theorie, sondern banale Praxis. Angebot und Nachfrage...solcher Schmaren ist m.E. längst widerlegt. Das wird einseitig gesteuert. Bedürfnisse werden im Zweifelsfall impliziert. Ich sag nur Werbung und was da an Arbeitsplätzen dran hängt. Minimalprinzip und Maximalprinzip funktionieren nicht mehr richtig. Es geht nicht mehr so einfach: Minimalprinzip ist ein gegebenes Ziel mit minimalen Mitteln erreichen und Maximalprinzip ist ein maximales Ziel mit gegebenen Mitteln erreichen. Es sieht doch eher so aus: Ein maximales Ziel (Gewinn) mit minimalen Mitteln (Kosten, v.a. Personalkosten) zu erreichen. So funktioniert das in Wahrheit. Und ich spreche als GmbH-Geschäftsführer hier aus Erfahrung. Was ich in der Uni gelernt habe ist alles für den Arsch. Vollkommen irrellevante Überintellektualisierung und Verkomplizierung von eigentlich ganz einfachen Dingen. Bedürfnisse befriedigen ist ja schön und gut. Aber hier gilt leider ein Kapitaldarwinismus. Wenn etwas knapp ist, geht immer jemand leer aus, v.a. dann, wenn es zur Natur des Wirtschaftssystems gehört, dass einer mit vollen Händen da steht oder vielmehr da stehen darf, kann und will und ergo alles nur noch auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist. Geiz ist geil, Gier ist legal und gesellschaftlich legitimiert, weil ja angeblich alle so sind. Da wäre mir eine Reichtumsbeschränkung zugunsten einer gerechteren Verteilung auf Basis von Kooperation und Gleichheit lieber. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Lieber eine bezahlbare Wohnung und Essen als das nutzlose Recht auf ne Villa und Kaviar. Was nützen Rechte und Gesetze, die man sich kaum mehr leisten kann. Im Klagefall? Wer sich den besseren, oftmals teureren Anwalt leisten kann, der bekommt häufiger Recht. So sieht es doch meistens aus. Für mich eine glatte Rechtsbeugung. Was nützen Möglichkeiten, denen einfache Wahrscheinlichkeit bzw. Unwahrscheinlichkeit entgegen steht. Was nützt den Ossis die Reisefreiheit, wenns Geld nicht reicht für einen Urlaub.

Was könnte man machen? Sicherlich vieles, wenn man bereit dazu wäre. Zum Beispiel: Ab 30 Mio Vermögen 100% Steuer. Das wäre fein. Aber da habe ich eben leider nichts zu kammellen. Ich muss auch nur kämpfen, kämpfen, kämpfen und mich im scheinheiligen, typisch kapitalistischen Zweck- und Zeckenoptimismus üben. Bleibt ja auch nix übrig. Als Arbeitnehmer darfste nicht pessimistisch sein und keine Schwäche zeigen, als Unternehmer erst recht nicht. Jeder ist sich halt selbst der Nächste, solange man ihn lässt. Wir sind als Menschheit offensichtlich noch nicht soweit uns als wirkliche soziale Wesen verstehen zu können. Die Evolution hat beim Geld nen Knick bekommen.

Übrigens beobachte man doch mal, was zur Zeit in Haiti abgeht.
http://www.n24.de/news/newsitem_652602.html
http://www.nzz.ch/nachrichten/international/erneut_proteste_gegen_teure_lebensmittel_in_haiti_1.705598.html
http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Haiti;art123,2507423
http://www.tagesschau.de/ausland/haiti26.html
So schwer vorzustellen, dass sowas auch in anderen Ländern passieren könnte? In Europa völlig ausgeschlossen? Fragt sich für mich nur wie lange noch.
Auch denke ich, dass unsere Hartzis hierzulande auf wellenförmige Konjunktur scheißen, denn der Aufschwung kommt eben unten so gut wie nie wirklich an. Nein, in meinen Augen hat die Marktwirtschaft bzw. der Kapitalismus bereits verloren. Das ist wie beim Monopoloy mit eigenen Regeln. Da wird solange angeschrieben, bis die Bank nichts mehr hat. GAME OVER. Nur ne Frage der Zeit.

Dennoch hoffe ich, dass ich das selbst nicht mehr erleben muss, da ich befürchte, dass es dann äußerst ungemütlich auf diesem Planeten werden wird. Dann wird geplündert, gemordet, Krieg geführt...dann geht alles wieder von vorne los.

Schulterzucken

Ich empfehle Erich Fromm zu lesen: Haben oder Sein

http://www.amazon.de/Haben-oder-Sein-Erich-Fromm/dp/3423361034

Erst danach würde ich Marx und Smith lesen. Denn sonst könnte man ja glauben, nur wer was hat, sei auch was. Es heißt aber eben oder, nicht und. Was den Menschen fehlt ist die einfachste Basis. In vielerlei Hinsicht.
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"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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