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Sticky vae victis
Anmeldungsdatum: 12.10.2005 Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!
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(#979301) Verfasst am: 13.04.2008, 18:11 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Sticky hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ich schrieb kapital, nicht geld. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapital
Zitat: | Das Kapital besitzt - wie andere Wirtschaftsgüter - die Eigenschaft der Knappheit. Aus der Eigenschaft der Knappheit entsteht der Kapitalzins. Der Kapitalzins ist die Nutzungsgebühr des Kapitals. Die Knappheit des Kapitals kann natürlichen Ursprungs sein oder künstlich erzeugt worden sein. Das Kapital wird nur gegen eine Nutzungsgebühr, den Kapitalzins weitergegeben.
Da Kapital betriebswirtschaftlich Vermögen ist, kann es am Markt auf der Angebotsseite in wenigen Händen oder in einer einzigen Hand konzentriert sein („Kapitalkonzentration“), tritt dann also als Oligopol oder sogar Monopol auf. Diese günstige Position kann als ein zusätzliches „Kapital“ aufgefasst werden. | (Hervorhebungen von mir)
Shadaik hat folgendes geschrieben: | Geld vermehren ist übrigens kein Problem. Alles, was man braucht ist eine ausreichend ausgestattete Druckerei und eine Genehmigung. Denn auch die Notenbanken sind banken.
Da Geld selbst daneben nahezu vollkommen wertlos ist, kann man es prinzipiell problemlos mehren. |
Denkst du, dass man so ohne Weiteres eine Genehmigung zum Gelddrucken bekommt? |
Schrieb ich was von "ohne weiteres"?
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Naja:
Zitat: | Geld vermehren ist übrigens kein Problem. [...] |
Wie würdest du diese Aussage deuten?
_________________ Gruss: Sticky
Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.
Schwarzer Block
„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#979388) Verfasst am: 13.04.2008, 20:21 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Mal ehrlich: Wer blickt durch den ganzen Bankenskandal noch durch? Im Grunde verfolgen doch die meisten Banken nur ein Ziel: Mach Geld, mach mehr Geld.
Ich blick da jedenfalls kaum noch durch. |
Welches Ziel sollten sie denn sonst verfolgen? Es ist Sinn und Zweck des modernen Bankensystems, die Menge an Kapital zu mehren oder aber zu verwalten (imFalle von Staatsbanken wie der EZB). |
Aber es ist wohl nicht ihre Aufgabe, daß dies zu einem weltweiten Banken- und Finanzskandal führt, und der "Mann auf der Straße" mit seinen paar Euro 50 Cent darunter zu leiden hat. |
Es ist niemandes Aufgabe, Fehler zu machen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass Banken nunmal dazu da sind, Kapital zu mehren (was du ihnen vorwirfst).
Im Gegenteil, dass sie eben dies normalerweise erfolgreich machen führt ja erst dazu, dass deine 50 Cent überhaupt was wert sind.
Sehr viel näher am problem ist mE Elisa.beth. |
Normalerweise ja. Diese Zustände aber, die wir in den vergangenen Monaten und Wochen erleben, sind alles andere als normal. Oder wie bewertest Du die Tatsache, daß exakt zu diesem Thema gestern die G7-Finanzminister in Washington relativ drastische Beschlüsse gefasst haben?
Und daß sich heute die Präsidenten von IWF und Weltbank zu der massiven Teuerungsrate von Lebensmitteln - was ja auch offenkundig mit Finanzpolitik zu tun hat - geäußert haben?
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#980024) Verfasst am: 14.04.2008, 18:21 Titel: |
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@ Sticky: das heisst es ist zwar einfach, aber nur wenn man die Mittel dazu hat.
@ NSK: Ob lebensmittelteuerung ein problem der Finanzpolitik ist, hängt von dne jeweiligen Ursachen ab. Die momentane Teuerung ist mE hauptsächlich ein Problem der Umwelt- und Güterpolitik. Was nicht heisst, dass die Finanzpolitik nicht versuchen kann, dem entgegenzuwirken.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Agnost dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 12.11.2006 Beiträge: 5618
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(#980052) Verfasst am: 14.04.2008, 18:42 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | @ Sticky: das heisst es ist zwar einfach, aber nur wenn man die Mittel dazu hat.
@ NSK: Ob lebensmittelteuerung ein problem der Finanzpolitik ist, hängt von dne jeweiligen Ursachen ab. Die momentane Teuerung ist mE hauptsächlich ein Problem der Umwelt- und Güterpolitik. Was nicht heisst, dass die Finanzpolitik nicht versuchen kann, dem entgegenzuwirken. |
Oh, da kann ich schon was dazu sagen:
Die Avantgarde der Hedge-Fondsler haben schon ab 2000 ihre grossen Rendite-Chancen an den Rohstoffbörsen gesehen.
Und wer weiss wie Sommerweizen gegen Winterweizen gehedged werden kann, der weiss warum in den letzten 2 Jahren immer mehr Hedgefondskapital in die Rohstoffbörsen floss.
Und warum jetzt noch mehr Hedgefondskapital dorthin fliesst.
Und da spielt eben tatsächlich der Mechanismus von Angebot und Nachfrage sehr schnell.
Je mehr Geld sich um Weizen, Soja, Mais und Reis balgt, desto mehr steigt der Preis an.
Dazu kommt die real steigende Nachfrage aus Indien und China.
Wenn dann noch Weizenfelder für Benzin-Mais aufgelassen werden, entstehen aus Spekulation, gestiegener Lebensmittelnachfrage und Energieverschwendung kumulative Effekte die zu Blasen führen.
Das diese Blasen auch platzen werden, nützt aber den ärmsten der Welt nicht, denn langfristig sind wir alle tot und mittelfristig können viel schon früher verhungern.
Und je besser die Trader um Knappheiten Bescheid wissen, desto einfacher ist es für sie auf steigende Preise zu setzen.
Wenn aber der Weizen-Future um 50% steigt, folgt nach der Last-Price Logik der reale Preis mit.
In Volkswirtschaften in denen die Nahrungsmittel nur einen kleinen Teil an den Lebenshaltungskosten ausmachen, hat diese Krise natürlich keine grossen Hungersnöte zur Folge.
Wo aber 60-80% der Einkommen für Reis, Weizen, Soja und Mais aufgeschmissen werden müssen geht es ans lebendige.
Agnost
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#980124) Verfasst am: 14.04.2008, 20:10 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | @ Sticky: das heisst es ist zwar einfach, aber nur wenn man die Mittel dazu hat.
@ NSK: Ob lebensmittelteuerung ein problem der Finanzpolitik ist, hängt von dne jeweiligen Ursachen ab. Die momentane Teuerung ist mE hauptsächlich ein Problem der Umwelt- und Güterpolitik. Was nicht heisst, dass die Finanzpolitik nicht versuchen kann, dem entgegenzuwirken. |
Und? Tut sie das?
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#980144) Verfasst am: 14.04.2008, 20:37 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | @ Sticky: das heisst es ist zwar einfach, aber nur wenn man die Mittel dazu hat.
@ NSK: Ob lebensmittelteuerung ein problem der Finanzpolitik ist, hängt von dne jeweiligen Ursachen ab. Die momentane Teuerung ist mE hauptsächlich ein Problem der Umwelt- und Güterpolitik. Was nicht heisst, dass die Finanzpolitik nicht versuchen kann, dem entgegenzuwirken. |
Und? Tut sie das? |
Offensichtlich, die Krisensitzung hast du ja selbst erwähnt.
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PataPata Agnostiker und Pataphysiker
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana
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(#980153) Verfasst am: 14.04.2008, 20:44 Titel: |
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In der Kulturzeit im 3sat kam eben als Alternative zum heutigen Bankensystem, welches eine Hungersnot herbeischwört, wieder einmal die Idee des Mikrokredites von Muhammad Yunus. Greift das nicht etwas zu kurz? Aber als funktionierende Finanzinstitution ist das schon viel wert! Oder nicht?
_________________ Alles denkbare ist real
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