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Wie bekehre ich (m)einen Christen?
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Quetsche2000
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Anmeldungsdatum: 06.02.2008
Beiträge: 780

Beitrag(#979755) Verfasst am: 14.04.2008, 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

Halli Hallo Hallöle zusammen!

Bei uns früher (bis 1972) wurde der kurze Dienstweg gewählt.
Wenn uns einer missionieren wollte, gegen unseren freien Willen, dann wurden die Klassensprecher, der Elternbeirat und die Direktion eingeschaltet.
Ratz fatz kam es dann zu einer Aussprache unter allen Beteiligten, und es wurde entsprechend gehandelt. Dank der 68er Bewegung war so etwas möglich gewesen.
Gar manch ein Lehrer wurde versetzt.

Schlecht wäre halt, wenn du mit deiner Position alleine da stehst, und keine Verbündeten hast. Dann nähmlich würde an deiner Glaubwürdigkeit gezweifelt werden, bezw. deine subjektive Wahrnehmung als Weltfremd bezeichnet werden.
_________________
Wer zum Unrecht schweigt, der fügt ein weiteres Unrecht hinzu!
Freiheit ist die Meinung des Andersdenkenden
http://glaubensportal.npage.de/
http://justizmuell.cms4people.de/index.html
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#979852) Verfasst am: 14.04.2008, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:

Die Einladung ins FGH klänge mir persönlich zu sehr nach "Ich hab noch einen großen Bruder.", auch wenn die Aufforderung sich einem Gegener in der eigenen Gewichtsklasse zu stellen, nicht mehr als fair wäre.


Da stimme ich Dir zu. Die "Großer-Bruder"-Masche kommt nicht gut an in der Klassengemeinschaft. War ein blöder Ratschlag. Mich nervt es halt nur so gewaltig, wenn Leute ein offensichtliches intellektuelles Ungleichgewicht dreist ausspielen und auf diese Weise z.B. längst als falsch widerlegte Argumente noch und nöcher perpetuieren.

Gerade bei der Kreationismus-Sache: Ich habe bei Jesus.de eine ganze Reihe dieser Kreationismus-vs.-Evolutionstheorie-Threads verfolgt. Und da tauchen dann Kreationisten auf, die immer und immer wieder denselben Scheiß behaupten gegenüber jüngeren und/oder uninformierteren und neu in die Diskussion gefunden habenden Usern. Immer wieder tauchen die Dino+Menschen-Spuren auf, immer wieder der zweite thermodynamische Hauptsatz, immer wieder das "aus nichts kann nichts entstehen"-Argument, immer wieder der versteinerte Hammer, der Mondstaub, die "fehlenden Mosaikformen", die hirnrissige Unterscheidung zwischen mikro- und makroskopischer Evolution usw. usf.. Man kann diesen Leuten ihre Argumentationsfehler mathematisch klar unter die Nase reiben - dann entfernen sie sich aus der Diskussion (je nach Charakter mit oder ohne ad-hominem-Ausfälle). Um in der nächsten Diskussion gegenüber Jüngeren/Uninformierteren mit genau dem gleichen Humbug wieder aufzuwarten. Das macht mich richtiggehend wütend, weil es so verlogen ist und weil hier gewissermaßen ein Machtgefälle ausgenutzt wird: Denen gegenüber, die's nicht durchschauen können, wird dreist gelogen - anders kann man es ja wohl kaum nennen.

Und wenn hier der Lehrer des Threaderstellers den Unsinn, welchen Ratzinger so schreibt, so hochjubelt oder kreationistische Positionen gegenüber seinen Schülern vertritt, dann ist das doch genau diese Strategie: Er verläßt sich darauf, daß seine Schüler uniformiert genug sind, um nicht ernsthafte Gegenargumente auffahren zu können.

Übrigens scheint mir das Motiv dieses Lehrers nicht einmal darin zu bestehen, die Schüler indoktrinieren zu wollen - die Indoktrination ist gewissermaßen nur der Kollateralschaden. Vielmehr scheint hier vor allem Eitelkeit im Spiel zu sein, eine Annahme, auf die mich der Hinweis brachte, er erzähle auch ansonsten viel Privates, insbesondere über sein Sexualleben. Ein Lehrer, der ein bißchen bi ist - hach, wie originell! Als wenn das Sexleben des Lehrers für seine Schüler von irgendeiner Relevanz zu sein hätte! Ich vermute mal, der Mann gefällt sich einfach nur in der Rolle des Unangepaßten, des In-keine-Schublade-Passenden, des "Originals". Und er kokettiert also mit dem Katholizismus oder dem Kreationismus, ist eine Art Salon-Kreationist, der es hip und cool findet, gegen die herrschende Meinung zu sein.
Was ja vom Ansatz her nicht immer falsch sein mag (schließlich sind wir hier im Freigeisterhaus... Sehr glücklich ) , es aber in Sachen Kreationismus definitiv ist.

Hhm. Mein Tipp zum Umgang mit diesem Lehrer: Richard Dawkins "Der Gotteswahn" lesen, sowie "Die Entzauberung des Regenbogens." Danach ist man zumindest schon mal mit ein paar grundlegenden Argumenten gewappnet und kann so einem eitlen Gecken wie diesem Lehrer auch ohne Big-Brother-Hilfe ein bißchen paroli bieten (denn ich vermute stark, daß ein Deutsch/Englisch-Lehrer denn doch nicht sooooooo genau bewandert ist in den naturwissenschaftlichen, insbesondere evolutionsbiologischen Argumentationsmustern).
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Gott_der_Luecke
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Anmeldungsdatum: 26.02.2008
Beiträge: 3110

Beitrag(#980516) Verfasst am: 15.04.2008, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Naja ich bin schon Idealist, vor allem wenns um einen intelligenten Menschen geht, der viel Einfluss und Ansehen hat. Bei irgend einem Mitschüler wär mir das egal.

Neuster Stand:

Also hab in deutsch, wieder einen atheistischen Text vorgelesen... kam sehr gut an. Lehrer hat nur gelacht und fand meinen Text ganz gut. Zu meinen atheistischen Ausführungen hat er keinen wirklichen Kommentar abgegeben...

Nur er ist meiner Meinung nach wirklich fast allwissend... Mit den Augen rollen Er kann deutsch, englisch, mathematik, philospophie, religion und physik... Das sind die Fächer die er irgendwie studiert hat oder fast studiert hat. Philosophie hat er angefangen... hat sich aber dann wohl gedacht... damit wird man nur arbeitslos und hat dann umgesattelt Mit den Augen rollen
Also von Bio hat er wohl keine Ahnung... Er meint immer sowas wie...: "Immer dieser scheiß Positivismus"

Er meinte irgendwie sowas ich sollte mich mit mehr Philosophie beschäftigen, dann würde ich auch andere bzw. vernünftigere Gedanken kommen. Ich hab ihm aber dann gesagt, dass Philosophie nicht rational ist und er soll sich doch von dieser primitiven vom Menschen geschaffenen Philosophie lösen" (ich verabscheue Philosophie wirklich. Ich finde das sowas von überflüssig) Und dann hat er gesagt: "Papst Bene hat gesagt: "Bei maximaler Rationalität stößt man auf Gott" und Naturwissenschaft ist auch vom Menschen geschaffen" (oder so ähnlich) Ich soll mir übrigens dieses Buch kaufen. Der Atheismus-Wahn http://www.amazon.de/Atheismus-Wahn-Alister-McGrath/dp/3865912893/ref=pd_bbs_sr_1?ie=UTF8&s=books&qid=1208256385&sr=8-1

Ziemlich viel schlechte Kritik...

Naja er liest auf jeden Fall gerade eine Broschüre von den Zeugen Jehovas über die Schöpfungslehre und warum die Evolution falsch ist... Er will mir eine mitbringen. Er findet, dass sie dass sehr gut gemacht haben. Ich wollte schon mal danach googlen, aber fand jetzt nix. Ich weiß ich müsste mich etwas mehr mit der Gegenseite beschäftigen, aber ich wüsste auch nicht was es jetzt für gute kreationisitsche Argumente gibt, die so gut gegen Evolution sprechen, dass man sie tatsächlich in eine lesenswerte Broschüre packen könnte.

Ich kann mich übrigens meinem Vorposter anschließen zum Charakter des Lehrers. Das könnte wahrscheinlich ganz gut passen... Vom Charakter und auch etwas vom optischen erinnert er an Jürgen Vogel "Die Welle" nicht ganz, aber schon mehr als etwas. Achja "Der Gotteswahn" ist auch meine Waffe, aber eben auch die Einzeige... Das hilft nicht viel bei so einem.
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Chinasky
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Beiträge: 1264
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Beitrag(#980553) Verfasst am: 15.04.2008, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Aaaalso: Du solltest nicht dieselben Fehler machen wie Dein Lehrer. Wenn er sich über den "Scheiss-Positivismus" aufregt, der ihn also wohl vor Argumente stellt, die ihm unangenehm sind, solltest Du nicht die Philosophie verteufeln. Tatsächlich kann man manche Argumente von Gläubigen nur durch philosophische Argumente widerlegen. Philosophie ist kein Humbug, sondern war über Jahrhunderte hinweg eine wissenschaftliche Hauptdisziplin - viele bekannte Philosophen bemühten sich, naturwissenschaftliche Erkenntnisse in ihren Überlegungen zu berücksichtigen und es ist in solchen Diskussionen sehr hilfreich, die grundlegenden Argumentationsstrukturen zu kennen, insbesondere, was die erkenntnistheoretischen Fragen angeht. Statt Müll wie die Ratzinger-Ausführungen oder JZ-Propagandamaterial solltest Du Dir vielleicht eher gute philosophische Kost reinziehen. Mein persönlicher Favorit ist Schopenhauer - wenn man den liest, bekommt man Kant gewissermaßen gratis mitgeliefert, und außerdem ist Schopenhauer-Lektüre ganz einfach unterhaltsam: Er kann so herrlich wütend werden. Sehr glücklich

Wenn Dein Lehrer das nächste mal über den Positivismus sich erregt, dann frage ihn doch einfach mal, was am positivistischen Standpunkt er für verkehrt hält, wie er z.B. zwischen Naturalismus, (dialektischem) Materialismus und Positivismus unterscheidet etc.. Du mußt Dich da ja noch gar nicht festlegen - interessant wäre ja erstmal, seine Argumente (also diejenigen, die für ihn wichtig sind) zu erfahren. Dann kannst Du die hier ja mal im Forum posten und wir können überlegen, was an diesen Argumenten dran ist.

Wenn Du Dich über die kreationistische Position informieren willst, solltest Du Dir mal von Juncker und Scherer "Evolution - ein kritisches Lehrbuch" anschauen. Das ist das Standard-Werk, auf welches sich gegenwärtig in Deutschland Kreationisten berufen.

Wie sehen denn Deine "atheistischen Texte" aus, die Du im Unterricht vorliest? Ich habe Probleme damit, mir atheistische Texte vorzustellen, da Atheismus für mich nichts weiter ist als das Nichtvorhandensein der Vorstellung, es würden Götter existieren. zwinkern


p.s.: Zu Allister McGrath gibt's bei Google ein Video, wo er ein Streitgespräch mit Dawkins führt.

http://video.google.com/videoplay?docid=6474278760369344626

Dort sieht man sehr schön, wie er herumlaviert. Der "Atheismus-Wahn" (den ich selbst noch nicht gelesen habe) scheint mir ein Schnellschuß gewesen zu sein, um aus dem "God-Delusion"-Hype Kapital zu schlagen, indem man die Vorzeichen umkehrt.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#980558) Verfasst am: 15.04.2008, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

Es kann nich sein, dass ein Deutsch- und/oder Englischlehrer seine Schüler auch noch abseits des RU indoktriniert. Zwischen einem Lehrer und Schüler herrscht keine intellektuelle bzw. bildungs- und erfahrungsmäßige Waffengleichheit. Aber selbst wenn die herrschen würde, wäre es immer noch nicht Aufgabe des Lehrers, den Waffengang z.B. im Englisch-Unterricht zu suchen. Insofern wäre m.E. eine Beschwerde beim Lehrer angebracht, dass er seine Missionierungsversuche bitte zu unterlassen habe.

Ansonsten sollte der offizielle Beschwerdeweg beschritten werden.

Eine weitere (inoffizielle) Möglichkeit wäre noch, die Biologie-Lehrer an der Schule zu bitten, dem Lehrer Nachhilfe in Evolutionsbiologie zu geben. Der Kreationismus der ZJ ist übrigens völlig bescheuert.
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Chinasky
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Beitrag(#980567) Verfasst am: 15.04.2008, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

@Schalker: Vielleicht irre ich mich,aber mir scheint, daß Gott_der_Luecke seinen Lehrer als intellektuelle Herausforderung begreift. Lehrer können ja auch als Möglichkeiten begriffen werden, an denen man sich abarbeiten, sei Argumentationsvermögen schulen kann. Lernen durch Konflikt! Smilie Solange Gott_der_Luecke nicht das Gefühl hat, von seinem Lehrer an die Wand gespielt zu werden, kann er es doch ausnutzen. Kommt halt drauf an, wie missionarisch der Lehrer genau ist und ob dessen weltanschaulichen Ergüsse tatsächlich übergriffig sind. Wenn ich mich zurückerinnere, so war eine links-feministische Lehrerin, mit der ich mich immer wieder zoffte in der Obestufe, das Beste, was mir passieren konnte in Sachen Streitkultur: ich lernte, damit umzugehen, aufgrund der schlechteren Argumente doof dazustehen, solange, bis ich mich besser informiert hatte und den "Tanz" wieder aufnehmen konnte.

Wichtig ist, daß der Lehrer fair bleibt, daß also weltanschaulich-inhaltlicher Widerspruch nicht zu schlechteren Noten usw. führt.
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fwo
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Beitrag(#980581) Verfasst am: 15.04.2008, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
@Schalker: Vielleicht irre ich mich,aber mir scheint, daß Gott_der_Luecke seinen Lehrer als intellektuelle Herausforderung begreift. Lehrer können ja auch als Möglichkeiten begriffen werden, an denen man sich abarbeiten, sei Argumentationsvermögen schulen kann. Lernen durch Konflikt! Smilie ....


Seh ich auch so - und wahrscheinlich ist auch umgekehrt etwas ähnliches vorhanden. Ein derartiger Streit führt übrigens bei den wenigsten Lehrern zu einer Abwertung, im Normalfall führt Streit - auch ein fachlich unqualifizierter - sogar eher zur Aufwertung.

Beim Thema Evolutionstheorie sehe ich zwei Punkte, die sehr einfach sind.
A .) Die Hierarchie - wenn der Typ so ein Ratzi-Fan ist, sollte ihm nicht entgangen sein, dass Ratzi Darwinist ist Lachen
B .) Und Gott schuf jedes Tier in seiner Art. (Oder so ähnlich) Der Artbegriff dieser Leute ist so schlicht, dass ein einfaches Erklären der Artproblematik in der Gegenwart die Leute normalerweise schon aus dem Konzept wirft:
z.B: Löwen Tiger Leoparden sind fertil kreuzbar.
Da wandert eine Meisenart (Lasurmeise?) einmal um den Himalaya und bildet eine kontinuierleiche Polpulation, die an jedem Punkt des Kreises stabil ist. Nur am Treffpunkt, der den Kreis schließt, kennen die sich nicht mehr und sind zwei Unter?arten, die nicht mehr miteinander können.
Da hat Gott wohl gefuscht.

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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Rasmus
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Beitrag(#980588) Verfasst am: 15.04.2008, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:
B .) Und Gott schuf jedes Tier in seiner Art. (Oder so ähnlich) Der Artbegriff dieser Leute ist so schlicht, dass ein einfaches Erklären der Artproblematik in der Gegenwart die Leute normalerweise schon aus dem Konzept wirft:
z.B: Löwen Tiger Leoparden sind fertil kreuzbar.


Liger sind niedlich!

Zitat:
Da wandert eine Meisenart (Lasurmeise?) einmal um den Himalaya und bildet eine kontinuierleiche Polpulation, die an jedem Punkt des Kreises stabil ist. Nur am Treffpunkt, der den Kreis schließt, kennen die sich nicht mehr und sind zwei Unter?arten, die nicht mehr miteinander können.
Da hat Gott wohl gefuscht.


Das nennt man wohl Ringspezies und da gibt es noch mehr Beispiele von, ich glaube sogar in globalen Maßstäben, so daß die Viecher also nicht bloß einmal um einen Berg herumleben, sondern einen kompletten Breitengrad als Lebensraum nutzen. (Klar: Etwa gleiches Klima...)

Ich persönlich erachte Evolution als zwingende Notwendigkeit: Es kann eigentlich gar nicht anders sein. Es gibt eine Maschine, die nicht-perfekte Kopien von sich selber anfertigt. Da *muss* Evolution einfach zwingend die Folge sein.
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Effô Tisetti
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Wohnort: 75

Beitrag(#980609) Verfasst am: 15.04.2008, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Lehrer können ja auch als Möglichkeiten begriffen werden, an denen man sich abarbeiten, sei Argumentationsvermögen schulen kann. Lernen durch Konflikt! Smilie


Natürlich.

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Solange Gott_der_Luecke nicht das Gefühl hat, von seinem Lehrer an die Wand gespielt zu werden, kann er es doch ausnutzen. Kommt halt drauf an, wie missionarisch der Lehrer genau ist und ob dessen weltanschaulichen Ergüsse tatsächlich übergriffig sind.


Genau. Privater Spaßkrieg zwischen Lehrer und Schüler sind ok. Hatte ich auch mit einem Lehrer. Die Grenze ist aber überschritten, wenn der Lehrer das Thema - und seis auch nur beiläufig - immer wieder vor der ganzen Klasse anspricht. Wenn das nich so is, dann braucht man sich in der Tat nicht zu beschweren.

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Und wenn jemand Wenn ich mich zurückerinnere, so war eine links-feministische Lehrerin, mit der ich mich immer wieder zoffte in der Obestufe, das Beste, was mir passieren konnte in Sachen Streitkultur: ich lernte, damit umzugehen, aufgrund der schlechteren Argumente doof dazustehen, solange, bis ich mich besser informiert hatte und den "Tanz" wieder aufnehmen konnte.


Ja, kenne ich auch. Es kommt aber m.E. auf das Wo (z.B. Englischunterricht vor der versammelten Klasse?), das Wann (während des Englischunterrichts?) und das Wie (auf Initiative des Lehrers vor der versammelten Klasse?) an.

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Wichtig ist, daß der Lehrer fair bleibt, daß also weltanschaulich-inhaltlicher Widerspruch nicht zu schlechteren Noten usw. führt.


Das sowieso. Das Gegenteil dürfte allerdings kaum nachweisbar sein. Frag mal meine damaligen Reli-Lehrer... Lachen
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Chinasky
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Beitrag(#980640) Verfasst am: 15.04.2008, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:


Chinasky hat folgendes geschrieben:
Wichtig ist, daß der Lehrer fair bleibt, daß also weltanschaulich-inhaltlicher Widerspruch nicht zu schlechteren Noten usw. führt.


Das sowieso. Das Gegenteil dürfte allerdings kaum nachweisbar sein. Frag mal meine damaligen Reli-Lehrer... Lachen


Naja, Reli ist ja auch ein Ausnahmefach. Ich denke mal, Du hattest da einfach den Stoff nicht kapiert... Sehr glücklich Denn kapieren dürfte ja aus Sicht des weltanschaulich gefestigten Religionslehrers bedeuten, daß man genau das glaubt, was einem so im Unterricht offenbart wird. Daher ja auch: Offenbarungsreligion. Da ist weltanschaulicher Widerspruch eben dasselbe wie: Stoff nicht draufhaben.

Leider kann ich mich kaum noch an meinen Reli-Unterricht erinnern, da ich ihn schon im 9. Schuljahr abwählen konnte (und ob wir in der 5./6. Klasse überhaupt Reli hatten, weiß ich nicht mal mehr. Ich weiß nur, daß ich immer eine Eins in Religion hatte - und das war für mich wohl der erste Hinweis darauf, daß es sich um ein Thema für geistige Leichtgewichte handele: Wenn man für so wenig Aufwand mit einer Eins belohnt wurd, konnte das ja nüscht Vernünftiges sein... (Oder vielleicht verklärt sich das in der Erinnerung auch nur und ich war in Wirklichkeit ein ekelhafter Streber, der dem Herrn Pastor - denn ein solcher lehre bei uns an der Schule Reli, weil sich sonst kein "qualifiziertes" Lehrpersonal zu finden schien - in den Arsch kroch. Gegen diese These spricht allerdings, daß mir keine Innenansichten des pastoralen Dickdarms erinnerlich sind... Cool )
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Mo.
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Beitrag(#980654) Verfasst am: 15.04.2008, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe in einer Prüfung auch Religion gewählt, weil es einfach ist, dort eine 1 zu schreiben. Und so wars dann auch: Vernuft ausblenden, seitenweise rumschwurbeln: Voila!
Wo kriegt man sonst ohne vorherige (Lern-)Anstrengung ne 1?
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Beitrag(#980668) Verfasst am: 15.04.2008, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Frage
Also ich musste immer um die 4 kämpfen Lachen
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Beitrag(#980669) Verfasst am: 15.04.2008, 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Backside hat folgendes geschrieben:
Frage
Also ich musste immer um die 4 kämpfen Lachen


Lass mich raten: Du hast versucht auf der Basis rationaler Argumente zu diskutieren.
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astarte
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Beitrag(#980671) Verfasst am: 15.04.2008, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Backside hat folgendes geschrieben:
Frage
Also ich musste immer um die 4 kämpfen Lachen


Lass mich raten: Du hast versucht auf der Basis rationaler Argumente zu diskutieren.

Hab in der Kollegstufe in einem Halbjahr mal 3 Punkte in Reli gehabt. Sehr glücklich
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Tja
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Beitrag(#980683) Verfasst am: 15.04.2008, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Backside hat folgendes geschrieben:
Frage
Also ich musste immer um die 4 kämpfen Lachen


Lass mich raten: Du hast versucht auf der Basis rationaler Argumente zu diskutieren.

Hab in der Kollegstufe in einem Halbjahr mal 3 Punkte in Reli gehabt. Sehr glücklich


Selbst schuld Cool
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Wohnort: Sirius

Beitrag(#980694) Verfasst am: 15.04.2008, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Backside hat folgendes geschrieben:
Frage
Also ich musste immer um die 4 kämpfen Lachen


Lass mich raten: Du hast versucht auf der Basis rationaler Argumente zu diskutieren.

Hm nein, also eigentlich hab ich gar nicht zugehört zynisches Grinsen
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Mo.
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Beitrag(#980696) Verfasst am: 15.04.2008, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sagte doch: Vernunft ausschalten!!! Und rumschwurbeln.
Ok, die religiöse Erziehung, die ich "genossen" habe, war schon von Vorteil. Zuhören ist dafür später dann eigentlich nicht mehr vonnöten, nur eben, wie gesagt: Vernunft ausschalten!
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Rene Hartmann
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Beitrag(#980703) Verfasst am: 15.04.2008, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Aaaalso: Du solltest nicht dieselben Fehler machen wie Dein Lehrer. Wenn er sich über den "Scheiss-Positivismus" aufregt, der ihn also wohl vor Argumente stellt, die ihm unangenehm sind, solltest Du nicht die Philosophie verteufeln. Tatsächlich kann man manche Argumente von Gläubigen nur durch philosophische Argumente widerlegen. Philosophie ist kein Humbug, sondern war über Jahrhunderte hinweg eine wissenschaftliche Hauptdisziplin - viele bekannte Philosophen bemühten sich, naturwissenschaftliche Erkenntnisse in ihren Überlegungen zu berücksichtigen und es ist in solchen Diskussionen sehr hilfreich, die grundlegenden Argumentationsstrukturen zu kennen, insbesondere, was die erkenntnistheoretischen Fragen angeht. Statt Müll wie die Ratzinger-Ausführungen oder JZ-Propagandamaterial solltest Du Dir vielleicht eher gute philosophische Kost reinziehen. Mein persönlicher Favorit ist Schopenhauer - wenn man den liest, bekommt man Kant gewissermaßen gratis mitgeliefert, und außerdem ist Schopenhauer-Lektüre ganz einfach unterhaltsam: Er kann so herrlich wütend werden. Sehr glücklich



Wenn's was neueres sein soll, wäre mein Tipp: Bunge/Mahner: Über die Natur der Dinge - Materialismus und Wissenschaft
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
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Beitrag(#980794) Verfasst am: 15.04.2008, 20:05    Titel: Re: Wie bekehre ich (m)einen Christen? Antworten mit Zitat

wortpass hat folgendes geschrieben:
Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
Ein Lehrer eigentlich ein ganz lockerer typ nervt immer mit "seiner" Religion. Auch wenn man es ihm überhaupt nicht abkauft und glauben kann, neigt er sehr stark zum katholischen Glauben bzw. zum Kreationismus.


Religion arbeitet auf der menschlichen Gefühlsebene - vielleicht hat er hier Bedürfnisse, die durch seinen Glauben befriedigt werden.

Das Gefühl von starker Gemeinschaft, Loyalität und Geborgenheit sollte man nicht unterschätzen. Aufmerksamkeit durch Beistand gehört auch dazu. Beistand in schwierigen Situationen zu bekommen ist für uns alle sehr angenehm. Er ist nur eben bei vielen Religionen nicht wirklich selbstlos wird aber so "verkauft".

Diesen typisch infantil-paradiesischen Schaum den Viele anbieten zieht die danach verträumt Bedürftige schon sehr stark an. Ich selbst bin hier vor kurzem im FGH aufgewacht.

Alles kein Problem wenn es nicht politisch wird.


Nur zum Verständnis: Religiöse Bekenntnisse eines (nicht Religions-)Lehrers stören Dich nicht?
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Paradox
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Anmeldungsdatum: 21.03.2007
Beiträge: 418
Wohnort: Köln

Beitrag(#981080) Verfasst am: 15.04.2008, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
ich verabscheue Philosophie wirklich. Ich finde das sowas von überflüssig


Da müssen wohl noch einige Hirnschranken fallen Smilie
Man muss sich ja nicht gerade mit Hegel quälen (das war wirklich ein Spinner), aber auf dem Weg zum selbstständig denkenden Wesen sollte man schonmal bei der antiken Philosophie vorbei gekommen sein.
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Gott_der_Luecke
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Anmeldungsdatum: 26.02.2008
Beiträge: 3110

Beitrag(#982385) Verfasst am: 17.04.2008, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm... naja ich möchte hier meine Texte nicht unbedingt vorstellen die sind einfach zu krass... Ich schreib halt sehr gerne schwarze Satiren oder Satiren und schreib für gewöhnlich keine normalen Texte. Als atheistischer Text verstehe ich, wenn ich religiösen Glauben in meinem Text schlecht mache und den Nichtglauben sehr stark positiv dastelle. Das mache ich sehr häufig, wenns passt... Das geht sehr gut bei Erörterung, aber natürlich weniger gut bei Interpretation von Lektüren und Kurzgeschichten, obwohl ich da auch sehr gerne satirisch schreibe und wenns ein wenig religiös wird hier auch gerne mal meinen Senf dazu gebe.

Es ist natürlich schon oft recht patzig und weniger konstruktiv... nicht immer aber oft... ich möchte damit ja auch amüsieren. er hat gemeint, dass sich viele seiner kollegen von mir verarscht fühlen würden und mir wahrscheinlich eher ne 5-6 geben würden.

Steh aber in allen Fächern auf glatt 1... Ich möchte nicht, dass man mich für doof hält... Ich bin nur noch etwas oder vielleicht auch sehr grün hinter den Ohren. Mit den Augen rollen

Er ist übrigens mein Deutsch, Englisch und Mathelehrer... Mathelehrer fachfremd, weil der richtige Mathelehrer für längere Zeit ausgefallen ist. Habe also viel Zeit mit ihm zu diskutieren... Lachen

Ich habe ihm auch gefragt über den Unterschied von Naturalismus, Positivismus und dialektischen Materialismus... Irgendwie hab ich nur 20% verstanden... Weinen (Ich hab auch ehrlich gesagt, fast kein Verständnis darüber)

Naturalismus hat er gesagt ist ne Kunstepoche. Er hält das irgendwie alles für völlig unterschiedliche Dinge... die aber dann doch irgendwie miteinander in Verbindung stehen. Das mit dialektischen Materialismus hab ich nur sehr wenig verstanden.. Hat was mit Marxismus zu tun oder so? Naja und er finden Positivismus nicht gut, weil man eben sowas wie Liebe und Gefühle und natürlich Gott nicht fassen kann... aber ich bin der Überzeugung, dass sich Liebe sehr gut über Positivismus beschreiben lässt bzw. über Biologie... Diese Prozesse, Hormone und Reize die da eine Rolle spielen find ich schon sehr interessant. Er ignoriert das aber und findet, dass man Liebe so nicht fassen kann. Ich finde das aber schon... eigentlich sogar ausschließlich... Mit was denn sonst... Zauberei? Gott?

Er findet das aber sehr gut, dass ich mich damit so beschäftige... kann nur gut sein... aber ich hab halt nicht immer zeit... mal gucken ob ich das grüne hinter den Ohren mit der Zeit weg bekomme... Find ich halt schon doof, wenn man sich wie so ein kleines nichts fühlt, weil man in einigen Themen deutlich unterlegen ist. Das Problem ist mehr als patzig sein kann ich in manchen Themen einfach nicht... Meine Unwissenheit nutzt der Lehrer aber auch einfach gerne aus um mich zu entwaffnen... Find ich echt fies... aber er ist auch der erste Lehrer, den ich für wirklich intellektuell halte und nicht nur für einen Fachidioten. Der wirkt echt so als hätte er einen IQ von 200.... Seh ihn auf jeden Fall als Herausforderung.

naja mal gucken... werd euch auf dem laufenden halten
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Rasmus
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Beitrag(#982396) Verfasst am: 17.04.2008, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Paradox hat folgendes geschrieben:
Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
ich verabscheue Philosophie wirklich. Ich finde das sowas von überflüssig


Da müssen wohl noch einige Hirnschranken fallen Smilie
Man muss sich ja nicht gerade mit Hegel quälen (das war wirklich ein Spinner), aber auf dem Weg zum selbstständig denkenden Wesen sollte man schonmal bei der antiken Philosophie vorbei gekommen sein.


Vor allen Dingen sollte man verstanden haben, was das Wort überhaupt bedeutet, und mal überlegen was man über sich aussagt, wenn man solchen Dünnsinn verzapft. (Oder alternativ wesentlich besser artikulieren, was man eigentlich meint.)

Ich gebe ja zu, nicht völlig unvoreingenommen zu sein, aber ich verstehe nicht, wie man das Streben nach Wissen verabscheuen kann. Was treibt einen Menschen zu so einer Aussage?

@Gott_der-Luecke
Erzähl doch mal: Wieso hasst Du Philosophie genau? Was bzw. wen hast Du schon alles gelesen, daß Du zu diesem Urteil kommen konntest? Gibt es da keine Ausnahmen?

(Ich halte "Cogito Ergo Sum" für eine geniale, bahnbrechende Erkenntnis. Wenn ich an den religiösen Müll denke, den Descartes darüber hinaus ausgeführt hat möchte ich mit dem Kopf gegen die nächste Wand schlagen. Dennett zu lesen macht einfach Spass. Und auch die Antiken Philosophen sind nicht uninteressant - und wenn's nur ist, um Pratchett besser verstehen zu können.)
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GermanHeretic
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Beitrag(#982404) Verfasst am: 17.04.2008, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Paradox hat folgendes geschrieben:
Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
ich verabscheue Philosophie wirklich. Ich finde das sowas von überflüssig


Da müssen wohl noch einige Hirnschranken fallen Smilie
Man muss sich ja nicht gerade mit Hegel quälen (das war wirklich ein Spinner), aber auf dem Weg zum selbstständig denkenden Wesen sollte man schonmal bei der antiken Philosophie vorbei gekommen sein.

Warte mal, um selbständig denken zu können, muß man die Denke von anderen kennen?
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Evilbert
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Beitrag(#982408) Verfasst am: 17.04.2008, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Paradox hat folgendes geschrieben:
Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
ich verabscheue Philosophie wirklich. Ich finde das sowas von überflüssig


Da müssen wohl noch einige Hirnschranken fallen Smilie
Man muss sich ja nicht gerade mit Hegel quälen (das war wirklich ein Spinner), aber auf dem Weg zum selbstständig denkenden Wesen sollte man schonmal bei der antiken Philosophie vorbei gekommen sein.

Warte mal, um selbständig denken zu können, muß man die Denke von anderen kennen?


Das muss man in der Tat. Wobei das nun nicht gerade die der antiken Philosophen sein muss, sondern das vieler anderer mit einem lebender Menschen.
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Rasmus
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Beitrag(#982412) Verfasst am: 17.04.2008, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
Naja und er finden Positivismus nicht gut, weil man eben sowas wie Liebe und Gefühle und natürlich Gott nicht fassen kann... aber ich bin der Überzeugung, dass sich Liebe sehr gut über Positivismus beschreiben lässt bzw. über Biologie... Diese Prozesse, Hormone und Reize die da eine Rolle spielen find ich schon sehr interessant. Er ignoriert das aber und findet, dass man Liebe so nicht fassen kann. Ich finde das aber schon... eigentlich sogar ausschließlich... Mit was denn sonst... Zauberei? Gott?


Kommt drauf an?

Sicherlich kann man Liebe erklären, indem man über Hormone, Biologie und ähnliches redet. Aber wer sein Leben lang nur Notenblätter zu sehen bekommen hat, der wird nicht wissen, was Musik eigentlich "ist".

Menschen sind nun mal emotionale Wesen, und das wird man nicht wegdiskutieren können. Aber bloß weil wir Emotionen haben muss man nicht annehmen, sie wäre rational begründbar. Ja, Liebe sind nur ein paar Hormone, und Musik bloß ein paar Frequenzen. Das macht beides nicht weniger schön oder wertvoll. (Ich finde, sogar das Gegenteil ist der Fall!)
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Chinasky
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Beitrag(#982493) Verfasst am: 17.04.2008, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
Ich möchte nicht, dass man mich für doof hält... Ich bin nur noch etwas oder vielleicht auch sehr grün hinter den Ohren. Mit den Augen rollen


Also ich halte Dich nicht für doof. Deine Aussage, daß Du nix von Philosophie hältst, kam nur doof rüber, wahrscheinlich hast Du da selbst nicht genau gewußt, was Philosophie überhaupt ist. Aber wie Du selbst ja zugestehst, bist Du noch etwas grün hinter den Ohren - und Einsicht ist der erste, wesentliche Schritt zur Besserung. Philosophie ist nicht in toto Quatsch, aber viele, die Quatsch verzapfen, tun so, als wären sie Philosophen. Sehr glücklich Da ist es schwierig, den Unterschied zu erkennen, solange man selbst noch nicht soviel Ahnung von der Materie hat. Insbesondere bezeichnen ja viele Philosophen andere Philosophen als Deppen. Mein Lieblingsbeispiel ist hier wieder Schopenhauer. Wie der über Hegel ablästert, das ist einfach köstlich! Gröhl...

Kurz: revidiere einfach Deine wohl von Vorurteilen geprägte Meinung über Philosophie, dann bist Du schon einen Schritt weiter. Smilie

Zitat:
Ich habe ihm auch gefragt über den Unterschied von Naturalismus, Positivismus und dialektischen Materialismus... Irgendwie hab ich nur 20% verstanden... Weinen (Ich hab auch ehrlich gesagt, fast kein Verständnis darüber)
Naturalismus hat er gesagt ist ne Kunstepoche.


Also, zum ersten: Die unterschiedlichen Strömungen/Schulen/Meinungen/Definitionen in der Philosophie auseinanderzuhalten ist extrem schwierig. Um da kompetent mitreden zu können, muß man das Fach fast schon ordentlich studiert oder sich zumindest ausgiebig in seiner Freizeit damit beschäftigt haben. Es gibt hier im FGH ja immer wieder so Threads, wo Leute sich selbst einsortieren, ob sie eher Positivist oder Materialist, oder Naturalist oder... seien, und dann wird über die genaue Definition gestritten bist der Arzt kommt. Sehr glücklich

Daß der Naturalismus eine Kunstepoche gewesen sei, ist falsch. Sehr glücklich Das darf ich behaupten, hab ja immerhin Kunst studiert. Aber es gab und gibt freilich künstlerische Strömungen, die als "Naturalismus" bezeichnet wurden, sowohl in der Literatur (im Deutschunterricht wird der Naturalismus häufig am Beispiel von Gerhard Hauptmann durchgenommen), als auch in der bildenden Kunst, wo aber eher von Realismus gesprochen wird. In der Musik gibt es einen solchen Naturalismus übrigens nicht (da spricht man meines Wissens eher von "Programmmusik", beispielsweise bei Smetanas "Moldau"), deswegen kann man auch nicht von einer Kunstepoche sprechen. Kunstepochen wären z.B. die Renaissance, der Barock, das Rockoko, die Romantik oder die klassische Moderne.
Daß Dein Lehrer also den Naturalismus als Kunstepoche bezeichnet, ist ein weiterer rhethorischer Trick: Wieder einmal verläßt er sich darauf, daß Du nicht genug weißt, um diesen Trick zu durchschauen. Wahrscheinlich hat er keinen Bock, gegen philosophisch-naturalistische Positionen zu argumentieren, weil die halt ziemlich überzeugend sein können. zwinkern Der Naturalismus ist sowohl eine Bezeichnung für bestimmte künstlerische Strömungen/Konzepte, als auch Bezeichnung für eine bestimmte philosophische Weltsanschauung, Weltbetrachtungsweise. Gib mal das Stichwort "Naturalismus" in der Suchfunktion ein, und Du dürftest auf einige interessante Threds zum Thema stoßen (oder einfach mal bei Wikipedia nachschauen zwinkern ).

Zitat:
Das mit dialektischen Materialismus hab ich nur sehr wenig verstanden.. Hat was mit Marxismus zu tun oder so?

Joa... Auch hier wieder: Nicht schlimm, daß Du das mit dem dialektischen Materialismus nicht verstanden hast. Selbst hier im FGH haben viele Leute (auch ich manchmal) häufig Schwierigkeiten, Dialektiv von dualistischem Denken zu unterscheiden und das Prinzip der Dialektik (aus These und Antithese wird einem weiteren Schritt eine Synthese gebildet) anhand von Beispielen deutlich zu machen. Viele Leute sind dem dialektischen Materialismus oder der materialistischen Dialektik gegenüber skeptisch, weil diese Schlagworte eben mit dem Marxismus und damit, in einem weiteren Assoziationsschrit, mit dem gefloppten "real existierenden Sozialismus" verbunden werden. Außerdem ist es verdächtig, wie sich so mancher Großdenker auf die dialektische Weise bis zum über allem schwebenden Weltgeist hoch-hegelt... zwinkern
Ist ein kompliziertes und schwieriges Thema, wie überhaupt Philosophie, die Liebe zur Weisheit, wenn man sie ernsthaft betreibt, nicht simpel ist: Wahrheiten und Weisheiten sind häufig kompliziert.

Zitat:
Naja und er finden Positivismus nicht gut, weil man eben sowas wie Liebe und Gefühle und natürlich Gott nicht fassen kann... aber ich bin der Überzeugung, dass sich Liebe sehr gut über Positivismus beschreiben lässt bzw. über Biologie... Diese Prozesse, Hormone und Reize die da eine Rolle spielen find ich schon sehr interessant. Er ignoriert das aber und findet, dass man Liebe so nicht fassen kann. Ich finde das aber schon... eigentlich sogar ausschließlich... Mit was denn sonst... Zauberei? Gott?


Das ist ein immer wieder auftretender Streitpunkt zwischen Naturalisten/Materialisten und Idealisten/Irrationalisten. Deswegen wird die Liebe von Gläubigen so gern ins Feld geführt, weil man damit das Publikum erstmal auf seine Seite bekommt: Liebe ist ja schließlich was schönes, Gutes, Positives. Und Liebe ist unerklärlich. Angeblich...
Ob Liebe nun ein biochemisch determinierter psychologischer Ablauf ist, ob es sich um ein sprachliches Mißveständnis handelt, um eine Konvention oder um ein philosophisches Konzept mit wenig Bezug zur Realität - darüber kann man bis in alle Ewigkeiten streiten. Allein schon, weil sowohl die Beziehung eines Mannes zu seiner Frau, als auch zu seinem Kind, zu seinen Eltern, zu seinem Hund, zu seinem Fußballverein. zu seinem Auto, zu seiner Nation.... Liebe genannt werden kann.
Wichtig ist, zu erkennen, warum von Gläubigen die Liebe so oft als Argument angeführt wird: Weil damit an die Gegenseite appeliert wird, zuzugeben, daß manche Dinge nicht erklärt werden können. Dein Lehrer möchte also, daß Du zugibst, daß bestimmte Dinge nicht erklärt werden können: er möchte die Begründungspflicht von sich abwälzen. Er hat natürlich schon den Analogieschluß im Hinterkopf: Man kann Liebe nicht begründen, und darum braucht man auch Gott nicht begründen (erklären)... Außerdem hat, wer zugibt, daß Liebe nicht erklärt werden kann, in den Augen vieler Gläubiger schon zugegeben, daß Gott nicht erklärt werden kann (und auch nicht braucht). Denn Gott ist ja laut Definition häufig die Liebe selbst...
Der Positivismus (so, wie ich ihn vestehe) behauptet nicht, alle Phänomene erklären zu können. Er behauptet lediglich, daß im Prinzip alle Phänomene erklärbar seien. Das ist ein Unterschied! Ein Gläubiger dagegen behauptet, daß es bestimmte erfahrbare Phänomene gäbe, die prinzipiell nicht vernünftig erklärbar seien (Gott/Liebe/Heiliger Geist). Das ist aber der ultimative Diskussionsstopper: Wenn man behauptet, etwas nicht vernünftig erklären zu können, kann man sich jeglichen Austausch darüber sparen, denn was, außer unbegründeten Privatmeinungen, soll denn da sonst herauskommen? Wenn Dein Lehrer also den Positivismus ablehnt (er tut das deswegen, weil der Begriff Positivismus philosophiegeschichtlich eher negativ konnotiert ist, da manche Positivisten einem ziemlich platten, mechanistischen Materialismus anhingen), lehnt er eigentlich das rationale Prinzip ab. Nur wagt er das nicht so klar zu sagen, ebenso wie sein großer Einflüsterer Papst Benedikt Ratzefummel, denn er möchte beides: Den Kuchen haben und ihn aufessen: Auch Ratzinger reklamiert ja das Vernunftprinzip für sich und seinen Glauben, weil er ahnt, daß ein glattes Ablehnen der Rationalität ihn als dämlich dastehen ließe. Tatsächlich sind es gerade die schwurbeligen Ausführungen Ratzingers zum Thema "Vernunft", die ihm den unverdienten Ruf eines großen Intellektuellen eingebracht haben. Er spitzfindelt so lange, bis es so scheint, als sei der Glaube an Gott vernünftig. An den christlichen Gott, wohlgemerkr! zwinkern Deswegen findet Dein Lehrer ihn wohl so toll: Denn irgendwie scheint Herrn Ratzinger die Quadratur des Kreises gelungen zu sein: der "Sprung in den Glauben" (das ist eine Phrase des christlichen Philosophen Kierkegard) sieht fast so aus wie ein unvermeidbarer Schritt...
Deine Reaktion ist da schon ganz richtig: Wenn wir versuchen, den Begriff "Liebe" näher zu definieren, kommen wir den Erklärungen für das Phänomen Liebe schon ein gutes Stück näher. Du führst z.B. Hormone an, das wäre die naturwissenschaftliche, biologistische Herangehensweise. Eine andere Möglichkeit wäre, den Begriff "Liebe" in der Geistesgeschichte zurückzuverfolgen: Was verstand man im Mittelalter unter Liebe, was unterschied da z.B. die Minne von der Liebe? Was bedeutet romantische Liebe, wo taucht dieser Begriff zuerst auf, was sind die Kriterien dafür, da wir von romantischer Liebe sprechen? Hat das vielleicht etwas mit gesellschaftlichen Rollenvorstellungen zu tun? Was verbindet ein Mädchen, das zehnjährig einem doppelt so alten Mann verheiratet wirde, mit diesem Mann, wenn sie beide dreißig Jahre älter sind und auf eine große Kinderschar blicken? Man kann auf diese Weise zu dem Schluß kommen, daß "Liebe" ein Kampfbegriff ist, mittels dessen bestimmte (gesellschafts-) politische Weltanschauungsweisen durchgesetzt werden sollen.
Du könntest also Deinen Lehrer fragen, wie genau er die Liebe, die nicht erklärt werden könne, definiert, und wie er sie z.B. von der Elternliebe zu ihren Kindern (die ja nun recht einfach als evolutionsbiologisch determiniertes Verhaltensmuster erklärt werden kann) unterscheiden würde.
Übrigens lauert hier eine Dikussionsfalle: Häufig versuchen Gläubige bei diesem Streitthema ihr Gegenüber hier menschlich-persönlich bloßzustellen. Gerade wenn Du z.B. mit Deinem Lehrer in der Klasse diskutierst, wo ja auch Mitschülerinnen anwesend sind, eventuell sogar ein Mädchen, in das Du verliebt bist, ist es für Dich natürlich unangenehm, wenn Du hier eine anti-romantische Position vertreten sollst. Sagen wir mal, da sitzt eine Manuela, auf die Du ein Auge geworfen hast. Wenn Du nun in ihrer Anwesenheit dazu gezwungen wirst, sämtlichen Zauber, der dem Liebesbegriff innewohnt, kaputt zu argumentieren, könnte es sein, daß diese Manuela Dir etwaige spätere Liebesschwüre nicht mehr abnimmt. Das heißt, wenn Dein Lehrer geschickt in der Argumentation ist, kann er es so hindrehen, als würdest Du Gefühle ablehnen. Das ist aber eigentlich Quatsch, denn jemand, der Gefühle erklärt, akzeptiert die Existenz des Phänomens "Gefühl" - er gibt deren Realität nicht nur zu, sondern betont sogar ihren realen Charakter!

Du bist also derjenige, der die These vertritt, daß (Deine) Liebes-Gefühle real sind und daher prinzipiell auch begründet werden können. Damit behauptest Du keineswegs, daß Du selbst Deine Gefühle jederzeit rational begründen kannst. Du kannst also dieser fiktiven Manuela ohne rot zu werden, bzw. ohne Dir selbst zu widersprechen, noch am selben Tag ewige Liebe schwören - denn Deine Gefühle für sie sind echt, auch wenn Du sie nicht bis ins Letzte begründen kannst - prinzipiell wären sie begründbar, und das reicht. zwinkern

Aber wie gesagt: Häufig versuchen es die Vertreter des Irrationalismus (so nenne ich alle Gläubigen und Idealisten) es so hinzudrehen, als wäre man ein gefühlskalter Klotz - und indem sie es so hinzudrehen versuchen, wenden sie sich an die Zuhörer, nicht ihren eigentlichen Diskussionsgegner. Ein Beispiel wäre die Fernsehdebatte bei Kerner, wo Dawkins sich dieses dumme Argument von den Kirchenvertretern gefallen lassen mußte, und wo man ihm nicht die Zeit einräumte, es angemessen zu widerlegen.

Falls Dein Lehrer das Liebesargument nochmal bringt, dann drehe den Spieß mal um und frage ihn, ob Haß und Ablehnung auch nicht erklärt weden könnten. Ob also z.B. der Ausländer- oder Schwulenhaß von Neonazis ebenso als transzendent hingenommen werden müßten wie die Liebe? Aufgrund seines pädagogischen Auftrags dürfte er da in die Bredouille geraten, denn den Rassismus als immun gegenüber vernunfgegründeter Kritik
hinzustellen, kann er sich kaum leisten.

Zitat:
Er findet das aber sehr gut, dass ich mich damit so beschäftige... kann nur gut sein... aber ich hab halt nicht immer zeit... mal gucken ob ich das grüne hinter den Ohren mit der Zeit weg bekomme... Find ich halt schon doof, wenn man sich wie so ein kleines nichts fühlt, weil man in einigen Themen deutlich unterlegen ist.


Ich hab auch das Gefühl, daß dieser Lehrer gar nicht mal schlecht für Dich ist. Es kann nur gut sein, daß Du Dich mit den Themen beschäftigst, das sehe ich genauso. Und daß Deine Motivation erstmal vor allem in Deinem Widerspruchsgeist liegt, ist in Ordnung: Oft merkt man erst, wofür man ist, wenn man gegen etwas ist. Sehr glücklich

Zitat:
Das Problem ist mehr als patzig sein kann ich in manchen Themen einfach nicht... Meine Unwissenheit nutzt der Lehrer aber auch einfach gerne aus um mich zu entwaffnen... Find ich echt fies... aber er ist auch der erste Lehrer, den ich für wirklich intellektuell halte und nicht nur für einen Fachidioten. Der wirkt echt so als hätte er einen IQ von 200.... Seh ihn auf jeden Fall als Herausforderung.


Ich finde, Du siehst das auf genau die richtige Weise: Als Herausforderung. Daß Dir momentan noch etwas die guten Argumente fehlen und Du dies durch Patzigkeit wettzumachen suchst, ist ein Beleg dafür, wie selbstkritisch Du Dich hier betrachtest: Du erkennst Deine Schwächen und Fehler. Nun ginge es vor allem darum, es zukünftig besser zu machen. Das ist gar nicht sooooo schwer, dauert nur eben etwas. Der gefühlte IQ Deines Lehrers von 200 sollte Dich nicht schrecken. Es ist wirklich nur ein gefühlter IQ. Der Mann weiß einfach mehr als Du: Er ist besser informiert, er scheint sehr belesen zu sein, er hatte ein paar Jahre mehr Zeit als Du, sich Bildung anzueignen. Vielleicht ist er sogar intelligenter als Du, möglich ist alles. Garantiert aber ist er eben gebildeter als Du. Nur: Bildung kann man sich draufschaffen. Einfach viel lesen und sich informieren. Wer untrainiert ist, kann auch gegen einen Leistungssportler nicht anstinken im Wettbewerb.

Du scheinst selbst mit Dir unzufrieden zu sein in diesen Diskussionen. Deine Patzigkeit erkennst Du höchstwahrscheinlich schon selbst als Ausweich- oder Blendverhalten, als Posing, als Attitüde. Und Du weißt, wo die Gefahr liegt: Daß andere irgendwann zu dem Schluß kommen: "Große Fresse und nix dahinter!" Gegen Deinen Lehrer wirst Du nicht auf Dauer mit Dreistigkeit/Patzigkeit anstinken können, und inwieweit Dir die Dreistigkeit seitens Deiner Mitschüler als Mut positiv oder als Profilneurose negativ angekreidet wird, wird sich ja herausstellen. Der sinnvollste Ausweg: Lernen, dafür sorgen, daß es heißen muß: "Große Fresse, aber eben aus gutem Grund!" zwinkern

Zitat:
naja mal gucken... werd euch auf dem laufenden halten

Fände ich gut, es würde mich ehrlich interessieren! Smilie
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Beitrag(#983275) Verfasst am: 18.04.2008, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Gut das mit der Philosophie da muss ich mich korrigieren und verteidigen... Ich habe bisher nur so theologisch und generell geisteswissenschaftliche Ansätze für Philosophie gehalten... aber eigentlich kann man ja fast alles als Philosophie bezeichnen... selbst das was ich hier gerade schreibe.

Ich kenn halt quasi nur die Philosophie aus dem Deutschunterricht, von dem Lehrer und ich hab mal was von Heidegger gelesen, aber den halte ich echt für ziemlich belanglos und stumpf... seine Beschreibung des seins oder seine Position zur Liebe find ich einfach nur komplex und überflüssig und zu "geisteswissenschaftlich". Also sagen wir mal so: ich hab mit einer nicht naturwissenschaftlich nachvollziehbaren Philosphie so meine Probleme... Wenn die Philosophie so klingt nach: "Der Himmel ist blau und die Wiesen sind grün und deswegen gibt es Gott." Dann geht das für mich garnicht.

Übrigens lehnt mein Lehrer Kierkegard völlig ab. Er sagt sowas wie: "Meine Kollegen wollen immer was mit den Schüler über Kierkegard lesen. Kierkegard taugt garnix... Das ist ein Idiot." So irgendwie hab ich das in Erinnerung. Ich weiß jetzt nicht welche Philosophen er mag... Muss ich mal nachfragen. (Ich kenne den auch nicht... was macht der so? wenn er religiös ist müsste er ihn nicht lieben?)

Und noch ein Beispiel, was ich ziemlich krass von ihm finde, aber sowas macht er ständig... Letztens erst diskutierten wir übers Hühnerf... (ich hoffe es weiß jeder was gemeint ist zwinkern ). Er findet das Hühnerf... doch ganz ok sei, weil was spricht gegen eine Liebesbeziehung zu einem Huhn? Was ist besser? Legebatterie oder Hühnerf... Dann sagte er noch sowas wie... 20% aller ländlichen Bewohner hatten bereits sexuelle Erfahrungen mit Tieren gemacht... Es ist doch nur eure gesellschaftliche Prägung, warum ihr euch davor ekelt. ok gut die Bibel hat was dagegen....

Irgendwie hat er ja recht... aber was soll man von so einem Lehrer halten? Er macht sowas ständig um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und hat als Katholik extremst humanistische fast schon "zu" tolerante Züge. Verwirrt mich immer wieder...

Hab jetzt übrigens 2 "neue" Bücher...
Schöne neue Welt (Huxley) und
Manifest des evolutionären Humanismus (Salomon) --> den find ich irgendwie genial


Zuletzt bearbeitet von Gott_der_Luecke am 18.04.2008, 13:06, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#983284) Verfasst am: 18.04.2008, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

mist doppelt
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Beitrag(#983286) Verfasst am: 18.04.2008, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
Gut das mit der Philosophie da muss ich mich korrigieren und verteidigen... Ich habe bisher nur so theologisch und generell geisteswissenschaftliche Ansätze für Philosophie gehalten... aber eigentlich kann man ja fast alles als Philosophie bezeichnen... selbst das was ich hier gerade schreibe.

Ich kenn halt quasi nur die Philosophie aus dem Deutschunterricht, von dem Lehrer und ich hab mal was von Heidegger gelesen, aber den halte ich echt für ziemlich belanglos und stumpf... seine Beschreibung des seins oder seine Position zur Liebe find ich einfach nur komplex und überflüssig und zu "geisteswissenschaftlich". Also sagen wir mal so: ich hab mit einer nicht naturwissenschaftlich nachvollziehbaren Philosphie so meine Probleme... Wenn die Philosophie so klingt nach: "Der Himmel ist blau und die Wiesen sind grün und deswegen gibt es Gott." Dann geht das für mich garnicht.


Das ist ja auch keine Philosophie, sondern Dummschwätzerei. Wer Theologie und Philosophie vergleicht gehört ohnehin gefoltert ...

Zitat:
Und noch ein Beispiel, was ich ziemlich krass von ihm finde, aber sowas macht er ständig... Letztens erst diskutierten wir übers Hühnerf... (ich hoffe es weiß jeder was gemeint ist zwinkern ). Er findet das Hühnerf... doch ganz ok sei, weil was spricht gegen eine Liebesbeziehung zu einem Huhn? Was ist besser? Legebatterie oder Hühnerf... Dann sagte er noch sowas wie... 20% aller ländlichen Bewohner hatten bereits sexuelle Erfahrungen mit Tieren gemacht... Es ist doch nur eure gesellschaftliche Prägung, warum ihr euch davor ekelt. ok gut die Bibel hat was dagegen....

Irgendwie hat er ja recht... aber was soll man von so einem Lehrer halten? Er macht sowas ständig um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und hat als Katholik extremst humanistische fast schon "zu" tolerante Züge. Verwirrt mich immer wieder...


Wo ist das Problem? Wenn er recht hat, hat er recht ...
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Beitrag(#983310) Verfasst am: 18.04.2008, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:

Übrigens lehnt mein Lehrer Kierkegard völlig ab. Er sagt sowas wie: "Meine Kollegen wollen immer was mit den Schüler über Kierkegard lesen. Kierkegard taugt garnix... Das ist ein Idiot." So irgendwie hab ich das in Erinnerung. Ich weiß jetzt nicht welche Philosophen er mag... Muss ich mal nachfragen. (Ich kenne den auch nicht... was macht der so? wenn er religiös ist müsste er ihn nicht lieben?)


So gut kenne ich mich mit Kierkegaard auch nicht aus. Ich hab irgendwann mal einfach so ein dickes Buch durchgeackert, das hieß "Geschichte der Philosophie" oder ähnlich, war ein Sonderangebot... zwinkern Da kam Kierkegaard vor, und das Kapitel fand ich interessant und las dann noch ein paar Auszüge seiner Schriften aus anderen Quellen. Der firmiert halt irgendwie gleichzeitig unter Christentum und Existenzphilosophie und von ihm stammt der Terminus "Sprung in den Glauben"... Kannst ja mal ein bißchen über ihn googeln. Nur, weil einer gläubig ist, muß Dein Lehrer den noch lange nicht gut finden. Mit wem streiten sich die Gläubigen denn am meisten? Mit anderen Gläubigen. Da glaubt doch jeder, nur seine Art des Glaubens sei richtig. Und wenn sie sich mit uns Atheisten/Agnostikern streiten, dann gehen sie zumeist auch fest davon aus, daß Agnostizismus und Atheismus irgendeine Art von - am besten noch religiösem - Glauben sind. Sehr glücklich



Zitat:
Und noch ein Beispiel, was ich ziemlich krass von ihm finde, aber sowas macht er ständig... Letztens erst diskutierten wir übers Hühnerf... (ich hoffe es weiß jeder was gemeint ist zwinkern ). Er findet das Hühnerf... doch ganz ok sei, weil was spricht gegen eine Liebesbeziehung zu einem Huhn? Was ist besser? Legebatterie oder Hühnerf... Dann sagte er noch sowas wie... 20% aller ländlichen Bewohner hatten bereits sexuelle Erfahrungen mit Tieren gemacht... Es ist doch nur eure gesellschaftliche Prägung, warum ihr euch davor ekelt. ok gut die Bibel hat was dagegen....

Irgendwie hat er ja recht... aber was soll man von so einem Lehrer halten?


Also das Beispiel macht ihn mir sympathisch. Er provoziert halt und regt Euch somit an, das, was für Euch eigentlich unhinterfragbar war, als hinterfragbar zu erkennen. Als jemand, der selbst vom Land kommt, halte ich die angegebenen 20% übrigens dennoch für übertrieben. Aber wer weiß, woher (d.h. aus welcher Zeit) er seine Statistik hat... zwinkern
Jedenfalls ist das Hühnerficker-Beispiel doch sehr schön, um Leuten, die sich heute, Jahrzehnte nach der sexuellen Revolution, vielleicht etwas auf ihre Toleranz einbilden, mal vor Augen zu führen, inwieweit sie tatsächlich das Prinzip der Toleranz verstanden haben. So kann man auch erfahren, wie sich intolerante Reflexe anfühlen: Ich kann ja überhaupt nicht mehr nachvollziehen, wie jemand sich körperlich angeekelt fühlen kann, wenn er nur mit dem Thema Homosexualität konfrontiert wird. Leute, die Schwule schlagen, sind für mich einfach nur plemplem, ich bringe keinerlei Verständnis für sie auf.
Aber Leute, die sich beim Gedanken ans Hühnerficken ekeln, die kann ich noch irgendwie verstehen. Warum? Es ist ja nicht wirklich der Tierschutzgedanke, der einem da das Gefühl der Befremdlichkeit einhaucht... Bezüglich des Sex mit Tieren kann ich also besser nachempfinden, wie sich der Schwulenhass bei Schwulen anfühlen mag.

Damit will ich nicht sagen, daß Schwulenhass eigentlich berechtigt oder verständlich (im Sinne des billigenden Verstehens) sei. Aber er wird in gewissem Maße verstehbar

Insofern hat da Euer Lehrer pädagogisch ziemlich clever agiert.

Zitat:
Hab jetzt übrigens 2 "neue" Bücher...

Schöne neue Welt (Huxley) und
Manifest des evolutionären Humanismus (Salomon) --> den find ich irgendwie genial


Genial finde ich MSS nicht, aber in der gesellschaftspolitischen Debatte schon wichtig - und lesenswert auf jeden Fall. Und das Huxley-Buch ist ja inzwischen ein anerkannter Klassiker und unbedingt zu empfehlen. Smilie by the way: Wenn Dir MSS gefällt, wäre "Stollbergs Inferno" vielleicht ein Buch für Dich: Da kommt ein überzeugter Atheist in die katholische (Vor-) Hölle... Liest sich locker an einem Nachmittag weg (und ist angesichts dessen vielleicht etwas überteuert), und man amüsiert sich bei der Lektüre. Außerdem kommen in diesem "Roman" (ich würde hier lieber von einer "Geschichte" reden) viele für das Thema Glauben/Philosophie/Aufklärung/Atheismus relevante Namen vor, und Du könntest das Buch als Ausgangsbasis nehmen, um weiter nachzuforschen.
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