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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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(#985007) Verfasst am: 20.04.2008, 13:00 Titel: |
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moritura hat folgendes geschrieben: | Jenseits der Art, wie manche das rüberbringen,
habe ich auch etwas Magenschmerzen, bei der vermutlich etwas einseitgen Sichtweise,
die zum Konflikt Tibet/China verbreitet ist.
(Nein, China ist für mich nicht der Verbreiter der Menschenrechte im ostasiatischen Raum)
Mich erinnert das Ganze so ein bischen an z.Bsp Afghanistan, als es noch von den Russen besetzt war.
Wer sich daran noch erinnern kann, damals gehörten die Taliban zu den Guten. Zu den Freiheitskämpfern gegen die Hegemonialansprüche der Sowjetunion.
oder der Iran/Irak Konflikt. Auch dort war damals Saddam Hussein der Bewahrer der Welt vor den bösen Mullahs, die im Iran gerade die Amerikaner rausgeworfen hatten.
Ich halte die Sichtweise Chinas nicht für richtig. Und das jetzt, damit Olympia als Erfolg über die Bühne gebracht werden kann, alle Kritiker mundtot (und teilweise auch ganz) gemacht werden, ist nicht nur zu kritisieren, sonder dem muß entschieden entgegen getreten werden.
Ich bin dagegen, das die olympischen Spiele in China abgehalten werden.
Aber nun extremen tibetischen Stömungen dafür den Vorrang zu geben, könnte den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Es wäre, siehe meine beiden Beispiele, nicht das erste Mal. |
Danke für deine Meinung. Es ist schon was dran. Solche Beispiele könnte man beliebig fortsetzen.
Eins ist Fakt: Wir werden einseitig informiert, und zwar nur gegen China und für Tibet.
Es sieht dann so aus, als wenn paar Millionen böse Chinesen nach Tibet ziehen und dieses arme Land und die dortige Kultur vernichten wollen. Aber die Chinesen haben selbst eine Kultur, die sie bewahren wollen.
Gestern kam wieder ein Bericht, diesmal über Koch- und Ess- also Lebensgewohnheiten in China. Wenn mehr solche Beiträge kämen, würde der Schwerpunkt sich sofort verschieben.
Mein Gott, auf Menschen wird in fast allen Ländern dieser Erde eingeprügelt. Sie werden gejagt, getötet, auch in den USA, verstümmelt, vergewaltigt, enteignet, den Eltern weggenommen, arbeitslos gemacht, sie verhungern, bekommen medizinisch nicht die geringste Behandlung, keine Bildung, leben im größten Dreck, in Armut, in verseuchter Umwelt, die Ressourcen vieler Länder werden von westlichen Gesellschaften brutal ausgebeutet, die Einheimischen bekommen nichts davon, Kinder werden als Soldaten gezwungen, zu töten und zu verstümmeln, im Grunde wird die ganze Erde und alle ihre Bestandteile rücksichtslos ausgebeutet und zerstört, u.v.a.m.
Man muss endlich die Schwerpunkte erkennen, und diese angehen. Dazu wäre eine gehörige Portion Selbsterkenntnis und -kritik des Westens unbedingt erforderlich. Aber darum geht es den Menschen wie bekannt meist leider nicht.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#985033) Verfasst am: 20.04.2008, 13:41 Titel: |
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moritura hat folgendes geschrieben: | Wer sich daran noch erinnern kann, damals gehörten die Taliban zu den Guten. Zu den Freiheitskämpfern gegen die Hegemonialansprüche der Sowjetunion. |
Deine Erinnerung trügt ein wenig. Unterstützt wurden die Mudschaheddin. Die Taliban entstanden erst später. Auch die Unterstützung OBLs bzw. der Al Kaida durch die CIA ist ein unbelegter Mythos, den "Experten", wie Peter Scholl-Latour, nicht müde werden, zu verbreiten.
moritura hat folgendes geschrieben: |
oder der Iran/Irak Konflikt. Auch dort war damals Saddam Hussein der Bewahrer der Welt vor den bösen Mullahs, die im Iran gerade die Amerikaner rausgeworfen hatten. |
Und das ändert an meiner Urteilsfähgikeit, als Bürger des neutralen Österreich genau was?
moritura hat folgendes geschrieben: | Aber nun extremen tibetischen Stömungen dafür den Vorrang zu geben, könnte den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Es wäre, siehe meine beiden Beispiele, nicht das erste Mal. |
Die Exiltibeter, sowie der Dalai-Lama sprechen jedenfalls von einer Demokratie, die in einem unabhängigen Tibet herrschen solle. Falls die sich nicht daran halten, muss sich nachträglich niemand einen Vorwurf machen. Das ist nicht mit Iran/Irak vergleichbar, da es sich beim Irak damals eindeutig um einen Beelzebub handelte.
Klimsch hat folgendes geschrieben: | Danke für deine Meinung. Es ist schon was dran. Solche Beispiele könnte man beliebig fortsetzen.
Eins ist Fakt: Wir werden einseitig informiert, und zwar nur gegen China und für Tibet.
Es sieht dann so aus, als wenn paar Millionen böse Chinesen nach Tibet ziehen und dieses arme Land und die dortige Kultur vernichten wollen. Aber die Chinesen haben selbst eine Kultur, die sie bewahren wollen.
Gestern kam wieder ein Bericht, diesmal über Koch- und Ess- also Lebensgewohnheiten in China. Wenn mehr solche Beiträge kämen, würde der Schwerpunkt sich sofort verschieben. |
Wer genau macht denn den Chinesen in ihren Heimatgebieten ihre Kultur abstreitig? Wenn jemand die chinesische Kultur zu zerstören versuchte, dann war das Mao mit seiner Kulturrevolution.
Klimsch hat folgendes geschrieben: |
Mein Gott, auf Menschen wird in fast allen Ländern dieser Erde eingeprügelt. Sie werden gejagt, getötet, auch in den USA, verstümmelt, vergewaltigt, enteignet, den Eltern weggenommen, arbeitslos gemacht, sie verhungern, bekommen medizinisch nicht die geringste Behandlung, keine Bildung, leben im größten Dreck, in Armut, in verseuchter Umwelt, die Ressourcen vieler Länder werden von westlichen Gesellschaften brutal ausgebeutet, die Einheimischen bekommen nichts davon, Kinder werden als Soldaten gezwungen, zu töten und zu verstümmeln, im Grunde wird die ganze Erde und alle ihre Bestandteile rücksichtslos ausgebeutet und zerstört, u.v.a.m. |
Interessant. Das China-Bild ist dir zu einseitig kritisch und dann vertrittst du selber eine absurde, groteskte, realitätsfremde Hass-Sicht auf die USA und den Westen?
Wer genau wird in den USA von der Regierung gejagt, verstümmelt und vergewaltigt?
Welche Gesellschaften werden von Deutschland, Österreich oder Italien brutal ausgebeutet?
Klimsch hat folgendes geschrieben: | Man muss endlich die Schwerpunkte erkennen, und diese angehen. Dazu wäre eine gehörige Portion Selbsterkenntnis und -kritik des Westens unbedingt erforderlich. Aber darum geht es den Menschen wie bekannt meist leider nicht. |
Schon mal vom Tu quoque-Fehlschluss gehört? Die Kritik wird an einem Land verliert um kein bisschen an Gültigkeit, nur weil Kritik an anderen Ländern auch angebracht ist.
Gibt es dir etwa nicht genug Kritik an den USA und am Irak-Krieg? Das Thema ist doch ständig in den Medien, während über China, abgesehen von wirtschaftlichen Fragen, kaum berichtet wird.
Die Welt war noch nie so friedlich, human, gerecht und wohlhabend, wie heute. Mal abgesehen vom Wohlstand, ist die chinesische Politik in dieser Hinsicht ein Schandfleck.
Deine Kritik an der "Ausbeutung" irgendwelcher Völker müsstest du heutzutage konsequenterweise umso mehr an die Chinesen richten:
Sambia: Minenarbeiter verprügeln Chinesische Manager
Mugabe erwartet Schiffsladung voller Waffen aus China
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#985037) Verfasst am: 20.04.2008, 13:50 Titel: |
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Ich kann Klimsch nur beipflichten. Wir werde extrem einseitig informiert. Es sollte mal eine Debatte um die Pressefreiheit in den Westlichen Länder geben m.E. sind sie ziemlich gleichgeschaltet.. Kein Wort über die Fortschritte in Sachen Menschenrecht die China in den letzten Jahren gemacht hat. Kein Wort darüber dass sich China (leider) wieder zur Religion hingewendet hat und deren Ausübung nicht behindert wird. Der China Haß der hier mitunter verbreitet wird ist echt ekelerregend. Wenn der rote Kutten Mob marschiert dann ist das toll aber wenn vermummte Muslime marschieren dann läuft allen ein kalter Schauer über den Rücken....sagt mal merkt ihrs noch? Zum Thema Menschenrecht: Ich kann da nur an den Bösen Aliende erinnern der Unternehmen verstaatlicht und Häuser für obdachlose gebaut hat und den guten Pinochet mit seiner vorbildlichen liberalen Wirtschaftspolitik... Klasse von Frau Merkel fand ich auch im Zuge des G8 Gipfels Putin darauf hinzuweisen doch Demonstrationen oppositioneller Kräfte zuzulassen...
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Die Exiltibeter, sowie der Dalai-Lama sprechen jedenfalls von einer Demokratie, die in einem unabhängigen Tibet herrschen solle. Falls die sich nicht daran halten, muss sich nachträglich niemand einen Vorwurf machen.
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Wo genau ist da der Unterschied zu
den Basken, Iren...etc...?
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Wer genau macht denn den Chinesen in ihren Heimatgebieten ihre Kultur abstreitig? Wenn jemand die chinesische Kultur zu zerstören versuchte, dann war das Mao mit seiner Kulturrevolution.
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Mao ist schon ne ganze Weile tot... Wir aber werden, wenn mal wieder Milch, Käse und Fleisch teurer wird mit "die Chinesen..." abgespeist.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Wer genau wird in den USA von der Regierung gejagt, verstümmelt und vergewaltigt? |
Aliens (Hispanics) schon mal was von Getto gehört ? Nicht Menschen verachtend? Guantanamo ?
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Welche Gesellschaften werden von Deutschland, Österreich oder Italien brutal ausgebeutet?
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Das Prekariat.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Die Welt war noch nie so friedlich, human, gerecht und wohlhabend, wie heute. Mal abgesehen vom Wohlstand, ist die chinesische Politik in dieser Hinsicht ein Schandfleck.
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Genau die ganze Welt ist vorbildlichst dabei die Menschenrecht hoch zuhalten man schau sich nur die vorbildlichen Zustände in Guantanamo und im Irak an. Afrika ist auch äußerst friedlich, ein Paradies quasi, aber die Chinesen....
Zuletzt bearbeitet von q6g36 am 20.04.2008, 14:37, insgesamt einmal bearbeitet |
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#985055) Verfasst am: 20.04.2008, 14:10 Titel: |
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q6g36 hat folgendes geschrieben: | Ich kann Klimsch nur beipflichten. Wir werde extrem einseitig informiert. Es sollte mal eine Debatte um die Pressefreiheit in den Westlichen Länder geben m.E. sind sie ziemlich gleichgeschaltet.. |
Gibt es doch ständig, teilweise total übertrieben, vor allem dann, wenn von Hirnwäsche die Rede ist.
Outfoxed, Bildblog.
Leider gibt es zu wenig Kritik an den besseren Zeitungen, Arte, 3sat usw.
q6g36 hat folgendes geschrieben: | Zum Thema Menschenrecht: Ich kann da nur an den Bösen Aliende erinnern der Unternehmen verstaatlicht und Häuser für obdachlose gebaut hat und den guten Pinochet mit seiner vorbildlichen liberalen Wirtschaftspolitik... |
Pinochet hat übrigens die Kupferbetriebe nicht wieder privatisiert. Aber woher weißt denn du vom Geheimnis des chilenischen Coups? Diese neue Information, die du ansprichst über die Vorkommnisse in Chile 1973 ändern die Sicht auf die Lage in China 2008 freilich völlig. Chile und China, teilen sich sogar die erste Silbe.
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moritura pan narrans
Anmeldungsdatum: 01.12.2003 Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin
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(#985059) Verfasst am: 20.04.2008, 14:18 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | moritura hat folgendes geschrieben: | Wer sich daran noch erinnern kann, damals gehörten die Taliban zu den Guten. Zu den Freiheitskämpfern gegen die Hegemonialansprüche der Sowjetunion. |
Deine Erinnerung trügt ein wenig. Unterstützt wurden die Mudschaheddin. Die Taliban entstanden erst später. |
Mag sein. Ich hatte den Eindruck, das die Taliban aus Teilen der Mudschaheddin entstanden.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
moritura hat folgendes geschrieben: |
oder der Iran/Irak Konflikt. Auch dort war damals Saddam Hussein der Bewahrer der Welt vor den bösen Mullahs, die im Iran gerade die Amerikaner rausgeworfen hatten. |
Und das ändert an meiner Urteilsfähgikeit, als Bürger des neutralen Österreich genau was?
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Nichts, wieso. Das sollte nur ein Beispiel sein, wie einseitig Berichterstattung sein kann.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
moritura hat folgendes geschrieben: | Aber nun extremen tibetischen Stömungen dafür den Vorrang zu geben, könnte den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Es wäre, siehe meine beiden Beispiele, nicht das erste Mal. |
Die Exiltibeter, sowie der Dalai-Lama sprechen jedenfalls von einer Demokratie, die in einem unabhängigen Tibet herrschen solle. Falls die sich nicht daran halten, muss sich nachträglich niemand einen Vorwurf machen. Das ist nicht mit Iran/Irak vergleichbar, da es sich beim Irak damals eindeutig um einen Beelzebub handelte. |
Ich kann die Lage in Tibet nicht beurteilen,
du selbst sagst hier aber, das der Dalai-Lama nicht unbedingt für ganz Tibet spricht:
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Die Tibeter haben die Forderung des Dalai Lama in dieser Hinsicht ohnehin nicht akzeptiert. Sie wollen einen Nationalstaat, keine halben Sachen. |
Und bevor ich jemand unterstütze, bräuchte ich schon ein paar Kenntnisse über die Situation, damit ich sie einschätzen kann. Das ist auf Grund der derzeitigen Lage nicht möglich. Deshalb halte ich mich da lieber raus.
Gegen Olympia in China zu sein, dazu braucht es nicht den Tibet-Konflikt. Dazu reicht die Geschichte mit dem "Platz des himmlischen Friedens", der meines Wissens nach von der chinesischen Regierung auch heute noch nicht als Unrecht gesehen wird.
Auch wenn versucht wird, mich hier zu instrumentalisieren. Ich bin durchaus nicht auf dem "die armen Chinesen" Trip. Ich warne nur davor allzu bereit in einem Konflikt Stellung zu beziehen, in den wir nicht wirklich Einblick haben.
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#985081) Verfasst am: 20.04.2008, 14:52 Titel: |
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Bei allen Demos hat man rot Uniformierte gesehen das allein finde ich abstoßend. Auch dass China scheinbar als das ultimative Böse aufgebaut wird. Wie einfach die Welt doch ist schwarz und weiß...
Fakt ist die Tibeter zetteln Unruhen an.
Fakt ist wenn China das nicht will wäre eine Abspaltung Völkerrechts widrig.
Fakt ist Tibet ist bereits eine Chinesische Provins die mehr Autonomie genießt als andere.
Fakt ist die Ereignisse der Kulturrevolution oder andere Begebenheiten in der Mao Ära sind überall in China geschehen damit kann daraus keine Diskriminierung der Tibetischen Mindeheit abgeleitet werden.
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#985101) Verfasst am: 20.04.2008, 15:29 Titel: |
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Klimsch hat folgendes geschrieben: | [Eins ist Fakt: Wir werden einseitig informiert, und zwar nur gegen China und für Tibet. | wenn dem so wäre hättest du das in diesen Thread zitierte Interview nie gesehen.(nur so als Hinweiß)
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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(#985190) Verfasst am: 20.04.2008, 18:11 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Deine Erinnerung trügt ein wenig. Unterstützt wurden die Mudschaheddin.... | Du kritisiertst die Kritik am Westen, äußerst dich aber doch ebenfalls recht einseitig.
In diesem Punkt hast du zwar recht, dass es um die Mudschaheddin ging, und nicht um die Taliban, aber unterstützt würden sie von den USA, es ist keine Erfindung Scholl-Latours.
lies u. a. hier: www.sozialismus-jetzt.de/linx-01-25/cia_binladen.htm Es gibt viele andere Quellen,
interessant hier: www.greenleft.org.au/2001/465/25199
Was der Dalai Lama (ver)spricht, ist nur Schall und Rauch. Es wäre auch seltsam, wenn er sagen würde, dass er eine feudale Theokratie will und sich Peking um den ganzen anderen teuren Rest kümmern soll.
Hier hast du wohl auch recht: Zitat: | Wenn jemand die chinesische Kultur zu zerstören versuchte, dann war das Mao. | Aber hat es auf Dauer funktioniert?
Aber deine Antwort auf meinen Absatz "Mein Gott..." ist selbst reichlich absurd und realitätsfremd. Und du unterstellst mir nicht geäußerte Aussagen, wie
- ich schrieb nicht, dass die USA Leute verstümmeln und jagen,
- ich schrieb auch nicht, dass Gesellschaften ausgebeutet werden
- ich schrieb auch nicht, dass man China nicht wegen seiner Politik kritisieren dürfe,
und verdrehst sie auf diese Weise. Nennst du das etwa fair diskutieren?
Und deine Aussage:
Zitat: | Die Welt war noch nie so friedlich, human, gerecht und wohlhabend, wie heute. |
ist der beste Beweis, das beste Ergebnis für die einseitige und damit falsche Information der Bevölkerung.
Dein Auge und Hirn ist für jegliche offene, einigermaßen neutrale Weltsicht, für die Selbstkritik des Westens und für gerechte Beurteilung Anderer bereits regelrecht blind geworden. Und du merkst es höchstwahrscheinlich nicht einmal. Wie das immer so ist bei solchen Leuten.
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Zuletzt bearbeitet von Klimsch am 20.04.2008, 18:24, insgesamt einmal bearbeitet |
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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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(#985193) Verfasst am: 20.04.2008, 18:17 Titel: |
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DeHerg hat folgendes geschrieben: | Klimsch hat folgendes geschrieben: | [Eins ist Fakt: Wir werden einseitig informiert, und zwar nur gegen China und für Tibet. | wenn dem so wäre hättest du das in diesen Thread zitierte Interview nie gesehen.(nur so als Hinweiß) |
Theoretisch ja, aber erstens kam es auf 3SAT und außerdem war es dermaßen kurz gehalten, dass der Eindruck entstand, es sei nicht groß der Rede wert. Der vorherige Teil mit der hübschen Tibeterin war wesentlich länger ausgeschmückt.
Und an dich habe ich auch mal einen kleinen Hinweis:
Hinweiß ist falsch, man weist auf etwas hin, weiß ist eine Farbe bzw. das Fehlen bzw. Übereinanderliegen aller Farben (Optik).
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Zuletzt bearbeitet von Klimsch am 20.04.2008, 18:19, insgesamt einmal bearbeitet |
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#985194) Verfasst am: 20.04.2008, 18:18 Titel: |
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Klimsch hat folgendes geschrieben: | Du kritisiertst die Kritik am Westen, äußerst dich aber doch ebenfalls recht einseitig. |
Deine (allerdings auch nur teilweisen) zutreffenden Vorwürfe an Sokrateers Adresse sind aber nicht unbedingt durch die einseitige Medienlandschaft ursächlich bedingt.
Du hast doch auch Deine Infos; der Heberer kam z. B. in der taz zu Wort, aber auch anderswo... usw.
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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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(#985200) Verfasst am: 20.04.2008, 18:26 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Deine (allerdings auch nur teilweisen) zutreffenden Vorwürfe an Sokrateers Adresse sind aber nicht unbedingt durch die einseitige Medienlandschaft ursächlich bedingt.... | Stimmt, sie sind vor allem durch Sokrateer selbst verursacht.
Und wer hat schon 100 % immer recht? Ich jedenfalls auch nicht.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#985353) Verfasst am: 20.04.2008, 21:50 Titel: |
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moritura hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | moritura hat folgendes geschrieben: | Wer sich daran noch erinnern kann, damals gehörten die Taliban zu den Guten. Zu den Freiheitskämpfern gegen die Hegemonialansprüche der Sowjetunion. |
Deine Erinnerung trügt ein wenig. Unterstützt wurden die Mudschaheddin. Die Taliban entstanden erst später. |
Mag sein. Ich hatte den Eindruck, das die Taliban aus Teilen der Mudschaheddin entstanden. |
Die Taliban "Schüler" aus Pakistan. Einzelne Personen mögen auch vorher bei den Mudschaheddin mitgekämpft haben. Die Taliban sind aber keine Abspaltung der Mudschaheddin, sondern sie sind eine radikal-islamische Gegenbewegung. Die Mudschaheddin waren eher nationalistisch und machtpolitisch motiviert.
moritura hat folgendes geschrieben: |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
moritura hat folgendes geschrieben: |
oder der Iran/Irak Konflikt. Auch dort war damals Saddam Hussein der Bewahrer der Welt vor den bösen Mullahs, die im Iran gerade die Amerikaner rausgeworfen hatten. |
Und das ändert an meiner Urteilsfähgikeit, als Bürger des neutralen Österreich genau was?
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Nichts, wieso. Das sollte nur ein Beispiel sein, wie einseitig Berichterstattung sein kann. |
Saddam Hussein wurde auch damals schon kritisiert. Die Mullahs hatten damals einer der stärksten Armeen der Welt vom Schah übernommen und waren wirklich böse.
moritura hat folgendes geschrieben: |
Ich kann die Lage in Tibet nicht beurteilen,
du selbst sagst hier aber, das der Dalai-Lama nicht unbedingt für ganz Tibet spricht:
moritura hat folgendes geschrieben: |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Die Tibeter haben die Forderung des Dalai Lama in dieser Hinsicht ohnehin nicht akzeptiert. Sie wollen einen Nationalstaat, keine halben Sachen. |
Und bevor ich jemand unterstütze, bräuchte ich schon ein paar Kenntnisse über die Situation, damit ich sie einschätzen kann. Das ist auf Grund der derzeitigen Lage nicht möglich. Deshalb halte ich mich da lieber raus. |
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Es geht um das prinzipielle Selbstbestimmungsrecht der Völker. Ein Volk, dass auf einem Fleckchen Land angestammt ist, sollte selbstständig über seine Geschicke entscheiden können. Ob der Wunsch zur Selbstbestimmung besteht, kann man ohne freies und faires Referendum nicht wissen. Ob irgendwelche konkreten Gruppierungen, die den Selbstbestimmungswunsch umsetzen wollen, das dann später missbrauchen, wie beispielsweise Fidel in Cuba, das kann man vorher nie zu 100% wissen.
Mit deiner skeptischen Haltung, könntest du prinzipiell jedes Unabhängigstreben von unterdrückten Völkern ablehnen.
moritura hat folgendes geschrieben: | Ich warne nur davor allzu bereit in einem Konflikt Stellung zu beziehen, in den wir nicht wirklich Einblick haben. |
Und wie soll sich etwas ändern? Druck von Außen kann solchen Regimen durchaus unangenehm werden und langfristig ein Umdenken einleiten, vor allem dann, wenn das Regime was besseres zu tun hat, was in China der Fall wäre.
Klimsch hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Deine Erinnerung trügt ein wenig. Unterstützt wurden die Mudschaheddin.... | Du kritisiertst die Kritik am Westen, äußerst dich aber doch ebenfalls recht einseitig.
In diesem Punkt hast du zwar recht, dass es um die Mudschaheddin ging, und nicht um die Taliban, aber unterstützt würden sie von den USA, es ist keine Erfindung Scholl-Latours.
lies u. a. hier: www.sozialismus-jetzt.de/linx-01-25/cia_binladen.htm Es gibt viele andere Quellen,
interessant hier: www.greenleft.org.au/2001/465/25199 |
Ja, das habe ich doch geschrieben, dass die Mudschaheddin nicht unterstützt wurden.
Das sind übrigens keine Quellen, sondern eine Zusammensammlung von Zitaten aus Mainstream-Medien bzw. quellenlose Behauptungen.
Klimsch hat folgendes geschrieben: |
Was der Dalai Lama (ver)spricht, ist nur Schall und Rauch. Es wäre auch seltsam, wenn er sagen würde, dass er eine feudale Theokratie will und sich Peking um den ganzen anderen teuren Rest kümmern soll. |
Schall und Rauch ist es nicht. Er wird von westlichen Medien praktisch nie kritisch interviewt wird, was mir massiv missfällt. In letzter Zeit sprechen ihn Reporter auch noch mit "Eure Heiligkeit" an.
Trotzdem erklärt er häufig ganz ungefragt, dass das alte System heute nicht mehr richtig wäre und dass eine Trennung von Kirche und Staat herrschen müsse. Damit ist er weiter, als der Papst und man könnte ihn hinterher darauf festnageln.
q6g36 hat folgendes geschrieben: | Bei allen Demos hat man rot Uniformierte gesehen das allein finde ich abstoßend. Auch dass China scheinbar als das ultimative Böse aufgebaut wird. Wie einfach die Welt doch ist schwarz und weiß...
Fakt ist die Tibeter zetteln Unruhen an. |
In ihrem eigenen Land ist das ihr gutes Recht. Für Exiltibeter gilt die Demonstrationsfreiheit.
q6g36 hat folgendes geschrieben: | Fakt ist wenn China das nicht will wäre eine Abspaltung Völkerrechts widrig. |
Das ist erstens umstritten und zweitens aus ethischer Sicht nicht maßgeblich.
q6g36 hat folgendes geschrieben: | Fakt ist Tibet ist bereits eine Chinesische Provins die mehr Autonomie genießt als andere. |
Eine Autonomie muss eine Autonomie im Sinne des ansässigen Volkes sein und keine Autonomie der lokalen imperialistischen Marionettenregierung.
q6g36 hat folgendes geschrieben: |
Fakt ist die Ereignisse der Kulturrevolution oder andere Begebenheiten in der Mao Ära sind überall in China geschehen damit kann daraus keine Diskriminierung der Tibetischen Mindeheit abgeleitet werden. |
Darum ging es nicht. Klimsch deutete eine Bedrohung der chinesischen Kultur an. Ich wies darauf hin, dass diese bisher nur von den Maoisten bedroht wurde.
Klimsch hat folgendes geschrieben: |
Und deine Aussage:
Zitat: | Die Welt war noch nie so friedlich, human, gerecht und wohlhabend, wie heute. |
ist der beste Beweis, das beste Ergebnis für die einseitige und damit falsche Information der Bevölkerung. |
Ganz im Gegenteil. Die einseitige Sichtweise, die alle Medien und Bürger, wie ein Mantra herunterbeten, ist, dass
- eine weltweite Kluft zwischen Arm und Reich bestünde (falsch, da die meisten Länder ein mittleres Einkommen haben.
- dass diese Kluft und Armut generell zunehmen würde (falsch, da sich alle bis auf eine Reihe von afrikanischen Ländern prächtig entwickeln und von der Globalisierung profitieren)
- die Welt heute in Krieg und Unruhen versinken würde (falsch, da die Zahl von Kriegen, Konflikten, Vertriebenen und Kriegsopfern beständig sinkt
- die Kriminalität besonders hoch wäre und die Jugend verrohen würde (falsch, da Gewaltverbrechen sinken und sich heute auf historischen Tiefständen befindet.
- ....
Klimsch hat folgendes geschrieben: | Dein Auge und Hirn ist für jegliche offene, einigermaßen neutrale Weltsicht, für die Selbstkritik des Westens und für gerechte Beurteilung Anderer bereits regelrecht blind geworden. Und du merkst es höchstwahrscheinlich nicht einmal. Wie das immer so ist bei solchen Leuten. |
Ich bin erstaunt darüber, wie schnell du meine >10.000 Postings gelesen hast, um mir mangelnde Kritik am Westen unterstellen zu können.
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#985371) Verfasst am: 20.04.2008, 22:18 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | moritura hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | moritura hat folgendes geschrieben: | Wer sich daran noch erinnern kann, damals gehörten die Taliban zu den Guten. Zu den Freiheitskämpfern gegen die Hegemonialansprüche der Sowjetunion. |
Deine Erinnerung trügt ein wenig. Unterstützt wurden die Mudschaheddin. Die Taliban entstanden erst später. |
Mag sein. Ich hatte den Eindruck, das die Taliban aus Teilen der Mudschaheddin entstanden. |
Die Taliban "Schüler" aus Pakistan. Einzelne Personen mögen auch vorher bei den Mudschaheddin mitgekämpft haben. Die Taliban sind aber keine Abspaltung der Mudschaheddin, sondern sie sind eine radikal-islamische Gegenbewegung. Die Mudschaheddin waren eher nationalistisch und machtpolitisch motiviert. |
Das Wort Mudschaheddin leitet sich von Dschihad ab ..., die Jungs wurden von den USA und Saudi-Arabien finanziert und tragen die Verantwortung für Bürgerkrieg, Tod und Vertreibung. Das hat keine Sau mehr interessiert, wen interessiert schon Afghanistan, wenn nicht gerade Russen einmarschieren?
Mit Tibet könnte es ähnlich ablaufen, manche Menschenrechtsverletzungen sind eben gleicher.
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#985405) Verfasst am: 20.04.2008, 22:46 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Es geht um das prinzipielle Selbstbestimmungsrecht der Völker. Ein Volk, dass auf einem Fleckchen Land angestammt ist, sollte selbstständig über seine Geschicke entscheiden können. Ob der Wunsch zur Selbstbestimmung besteht, kann man ohne freies und faires Referendum nicht wissen. Ob irgendwelche konkreten Gruppierungen, die den Selbstbestimmungswunsch umsetzen wollen, das dann später missbrauchen, wie beispielsweise Fidel in Cuba, das kann man vorher nie zu 100% wissen.
Mit deiner skeptischen Haltung, könntest du prinzipiell jedes Unabhängigstreben von unterdrückten Völkern ablehnen.
q6g36 hat folgendes geschrieben: | Bei allen Demos hat man rot Uniformierte gesehen das allein finde ich abstoßend. Auch dass China scheinbar als das ultimative Böse aufgebaut wird. Wie einfach die Welt doch ist schwarz und weiß...
Fakt ist die Tibeter zetteln Unruhen an. |
In ihrem eigenen Land ist das ihr gutes Recht. Für Exiltibeter gilt die Demonstrationsfreiheit.
q6g36 hat folgendes geschrieben: | Fakt ist wenn China das nicht will wäre eine Abspaltung Völkerrechts widrig. |
Das ist erstens umstritten und zweitens aus ethischer Sicht nicht maßgeblich.
q6g36 hat folgendes geschrieben: | Fakt ist Tibet ist bereits eine Chinesische Provins die mehr Autonomie genießt als andere. |
Eine Autonomie muss eine Autonomie im Sinne des ansässigen Volkes sein und keine Autonomie der lokalen imperialistischen Marionettenregierung.
q6g36 hat folgendes geschrieben: |
Fakt ist die Ereignisse der Kulturrevolution oder andere Begebenheiten in der Mao Ära sind überall in China geschehen damit kann daraus keine Diskriminierung der Tibetischen Mindeheit abgeleitet werden. |
Darum ging es nicht. Klimsch deutete eine Bedrohung der chinesischen Kultur an. Ich wies darauf hin, dass diese bisher nur von den Maoisten bedroht wurde.
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Ehrlich gesagt klingt mir das alles zu völkisch.... den Begriff Volk mal zu definieren wie ich das oben gefordert habe ist dir nicht in den Sinn gekommen. Aber das Völkerrecht sei umstritten und das Volk darf auf seinen Boden........ blabla Nationalismus halt.. Du willst den Chinesen ersthaft Imperialismus vorwerfen? Zur Bedrohung der Chinesischen Kultur: die ging in der Tat vom Westen aus, durch die Opiumkriege, den Kolonisierungsversuch und die Vernichtung der Bibliothek in der Verbotenen Stadt. Nur daraus konnte dann letztendlich auch ein Mao entstehen..
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#985416) Verfasst am: 20.04.2008, 23:00 Titel: |
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q6g36 hat folgendes geschrieben: | Ehrlich gesagt klingt mir das alles zu völkisch.... den Begriff Volk mal zu definieren wie ich das oben gefordert habe ist dir nicht in den Sinn gekommen. Aber das Völkerrecht sei umstritten und das Volk darf auf seinen Boden........ blabla Nationalismus halt.. Du willst den Chinesen ersthaft Imperialismus vorwerfen? |
Wenn ein Volk über ein anderes herrscht, dann ist das Imperialismus. Versuche mal Imperialismus ohne Volksbegriff abzulehnen.
Ich hätte dann auch gerne ein Rechtfertigung für die kubanische und die venezolanische Revolution. Stichwort "patria o muerte"
q6g36 hat folgendes geschrieben: | Zur Bedrohung der Chinesischen Kultur: die ging in der Tat vom Westen aus, durch die Opiumkriege, den Kolonisierungsversuch und die Vernichtung der Bibliothek in der Verbotenen Stadt. Nur daraus konnte dann letztendlich auch ein Mao entstehen.. |
Den westlichen Einfluss durch den Marxismus bitte nicht vergessen.
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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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(#985520) Verfasst am: 21.04.2008, 09:36 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Verfasst am: 20.04.2008, 21:50 |
Zunächst mal danke für deine ausführliche und fundierte Antwort.
Du magst Recht haben mit den Quellen, aber ich glaube nicht, dass man etwas Schriftliches aus den Archiven des CIA findet. Zumindest nicht in den nächsten 50 Jahren.
(Genauso verhält es sich vielleicht mit den gegensätzlichen Aussagen der Mondlandung. Da frage ich mich, warum man nicht die Flagge sieht, wo man doch heutzutage eine Zigarettenschachtel sehen könnte, oder steht die auf der Rückseite des Mondes? Wenn ja, wäre das bloß wieder ein Grund für Spekulationen.
Oder nimm die Geschichte mit dem angeblichen amerikanischen Auftrag zum Überfall auf das WTC. Keiner weiß es genau, aber der Gedanke liegt nahe, dass Bush und Konsorten ihren guten arabischen "Bekannten" etwas in der Art gesagt haben: lasst euch mal was einfallen, wir brauchen einen Vorwand, um in den mittleren Osten inkl. Irak einzufallen, denn mein Vater hat die Geschichte ja leider nicht zu Ende geführt.)
Die zunehmende Verherrlichung des Dalai Lama ist so schlecht wie die des Papstes. Allerdings muss ich ihm lassen, dass er in seinem jüngsten USA-Besuch weniger Missfallen erregt hat wie bisher sonst in seinen Äußerungen.
Zitat: | Klimsch deutete eine Bedrohung der chinesischen Kultur an. | Ich schrieb, dass sie sie bewahren wollen. Sie wurde auch von anderen bedroht, u. a. haben sie deshalb die Große Mauer gebaut, Japan, aber auch Russland wären hier zu nennen. Und jetzt ist es "der Westen" mit seinen Voreingenommenheiten, Ängsten, Verurteilungen und einseitigen Informationen über China.
Zitat: | falsch, da die meisten Länder ein mittleres Einkommen haben. | Das ist doch nur Durchschnitt. Dass die Kluft immer größer wird, weiß inzwischen fast jeder.
Zitat: | falsch, da die Zahl von Kriegen, Konflikten, Vertriebenen und Kriegsopfern beständig sinkt | Wo nimmst du bloß diese Aussagen her? Wenn man mal die beiden Weltkriege ausklammern würden, denn sie waren sicherlich der Gipfel in einer unrühmlichen Entwicklung, dann würde mich mal diese Kurve interessieren.
Zitat: | falsch, da Gewaltverbrechen sinken und sich heute auf historischen Tiefständen befindet. | Das halte ich für Propaganda. Vielleicht in Deutschland in den letzten Jahren zutreffend. Aber auch diese Statistik ist gefälscht.
Zitat: | wie schnell du meine >10.000 Postings gelesen hast | Entschuldige, aber auch ich bin zu schnell mit Vorverurteilungen. Wenn ich mich in den nächsten 2 Jahren nicht melden sollte, liegt das bestimmt an meiner Beschäftigung mit deinen Postings.
Übrigens halte ich sehr viel von Scholl-Latours Weltkenntnissen. Er hat alles selbst erlebt und erfahren, hat Aufzeichnungen geführt und schreibt nicht nur wie ein Schriftsteller von zu Hause aus. Seine direkte Art, ohne Umschweife seine Meinungen zum Ausdruck zu bringen, gefällt mir. Sie kommt natürlich nicht bei allen so gut an. Das spricht aber nach meinem Geschmack nicht gegen, sonden für ihn. Auch die derzeitige Lage nach dem völkerrechtswidrigen Einfall Amerikas und seiner nachlaufenden Hunde in den Irak hat er vorhergesagt.
Gruß, Klimsch
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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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(#985534) Verfasst am: 21.04.2008, 10:01 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Wenn ein Volk über ein anderes herrscht, dann ist das Imperialismus. Versuche mal Imperialismus ohne Volksbegriff abzulehnen.
Ich hätte dann auch gerne ein Rechtfertigung für die kubanische und die venezolanische Revolution. Stichwort "patria o muerte" | Lt. wiki bedeutet Imperialismus:
".... die Bestrebungen eines Staates, seinen Einfluss auf andere Länder oder Völker auszudehnen. Dieser Machterweiterungspolitik können unter anderem bevölkerungspolitische, nationalistische und wirtschaftspolitische Motive zugrunde liegen."
Nichts anderes betreiben auch die USA, haben Stalin und seine zaristischen Vorgänger betrieben, hat Japan betrieben, und auch der letzte deutsche, wahrscheinlich einer der dämlichsten dt. Kaiser aller Zeiten. Die gesamte Kolonisationspolitik diente diesem Zweck. Heute geht es nicht so sehr um ideologische Hintergründe, sondern alles dient nur einem: Der Vermehrung des Profits. Also haben wirtschaftspolitische Motive stets den Vorrang und alle anderen sind dem untergeordnet.
Die kubanische Revolution hatte m. M. nach nicht diesen Grundgedanken. Die Ursachen liegen (Kurzfassung) angefangen in der unberechtigten Landbesetzung durch die Spanier, auch die Versklavung und Verschleppung der Afrikaner spielt hier hinein - in der imperialistischen Intervention der USA nach der Freigabe durch Spanien, und gipfelten in der Abschaffung der Diktatur und der Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft. Vergiss bitte nicht, dass der Grundgedanke des Sozialismus nicht Imperialismus war, sondern Abschaffung des als negativ eingestuften Kapitals und der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. (Klingt gut, nicht wahr?)
Die Parole Vaterland oder Tod ist verständlich. Welche hättest du denn gewählt, um das Volk beim Freiheitskampf zu motivieren?
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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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(#985589) Verfasst am: 21.04.2008, 12:16 Titel: An Sokrateer |
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Entwicklung der Kriege
Ich denke, Sokrateer, dass deine Aussage tatsächlich nicht so stimmt. Man muss ja auch nach den verschiedenen Kriterien unterscheiden, nach denen man Kriege statistisch darstellen will.
Bei
www.bpb.de/themen/U1PE0U,0,Innerstaatliche_Kriege_seit_1945.html
kann man Interessantes dazu lesen, weiter unten ist eine PDF angeboten
www.sozialwiss.uni-hamburg.de/publish/Ipw/Akuf/publ/KG2000SB.pdf
die auch interessante Aussagen dazu macht.
Interessant wäre z. B. auch diese Entwicklung über einen längeren Zeitraum, wenn man einmal die beiden extremen Entgleisungen der Menschheit, den 1. und 2. Weltkrieg auslassen würde, denn diese stellen ja wohl eine Besonderheit dar, das hoffentlich so nie wieder passieren wird.
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#985592) Verfasst am: 21.04.2008, 12:20 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Wenn ein Volk über ein anderes herrscht, dann ist das Imperialismus. Versuche mal Imperialismus ohne Volksbegriff abzulehnen.
Ich hätte dann auch gerne ein Rechtfertigung für die kubanische und die venezolanische Revolution. Stichwort "patria o muerte"
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Wenn ein Staat, aufgrund von wirtschaftspolitischen Beweggründen, versucht seinen Einfluß auf einen anderen Auszuweiten ist das Imperialismus. Wenn aber eine ethnische Minderheit versucht sich abzuspalten ist das Separatismus. Weder in Cuba noch in Venezuela ist etwas derartiges passiert. Der zugegeben nicht ohne Vorsicht zu genießende Patriotismus/Nationalismus in Cuba entspringt der imperialistischen Bedrohung durch die USA. (In den 50ziger Jahren gab es in der BRD etwas ähnliches in der Friedensbewegung... Go Home) Tibet gehört zu China also kann nicht im geringsten von Imperialismus gesprochen werden (u.U. von einem westlichen Imperialismus der versucht seinen Einfluß auf Tibet aus zu weiten definitiv aber von keinem chinesischen). Wenn eine ethnische Minderheit anfängt sich von anderen abgrenzen zu wollen dann ist das immer bedenklich man nehme nur mal die ethnische Minderheit (weils eine erfundene ist klappt das so schön..) der Arier....
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punkhuhn schräger Vogel
Anmeldungsdatum: 14.04.2007 Beiträge: 95
Wohnort: Ösistan
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(#985604) Verfasst am: 21.04.2008, 12:50 Titel: |
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Die gegenwärtige Tibet-Berichterstattung ist imho untrennbar mit der bevorstehenden Olympiade verbunden. Jedenfalls erinnert mich das Ganze fatal an die Boykottaufrufe anlässlich der Sommerspiele 1980 in Moskau.
Tibets Probleme mit der Zentralregierung sind seit Jahrzehnten bekannt. Den Medien sind sie aber keinen Huster wert, solange die Berichterstattung nicht für Stimmungsmache instrumentalisiert werden kann.
zB finde ich den Vorwurf einer schleichenden Umvolkung glaubwürdig aber nichts Neues. Es war und ist gängige Praxis von Zentralregierungen, einen allfälligen Autonomiestatus von Minderheiten durch die gezielte Ansiedlung von Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung zu unterlaufen (vgl. vergangene Bestrebungen zur Italianisierung Südtirols oder zur Russifizierung von nichtrussischen Sowietrepubliken).
Dass die Tibeter auf den aktuellen Medienhype in Form von verstärkten Aktionen aufspringen, kann man ihnen wohl kaum zum Vorwurf machen.
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#985611) Verfasst am: 21.04.2008, 13:14 Titel: |
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Das aus jeder Ecke ein Exil Tibeter hochspringt finde ich genausowenig ok wie Deutsche mit Migrationshintergrund die sich in der 3. Generation nach als Türke fühlen.... So ein wenig Integration wäre wohl angebracht.....
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ateyim registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.05.2007 Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul
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(#985614) Verfasst am: 21.04.2008, 13:22 Titel: |
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q6g36 hat folgendes geschrieben: | Das aus jeder Ecke ein Exil Tibeter hochspringt finde ich genausowenig ok wie Deutsche mit Migrationshintergrund die sich in der 3. Generation nach als Türke fühlen.... So ein wenig Integration wäre wohl angebracht..... |
irgendwie schafft man es glaube ich jeden Thread in Richtung "Türken bzw. Moslems in Deutschland" umzulenken....
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q6g36 registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.10.2007 Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig
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(#985628) Verfasst am: 21.04.2008, 14:05 Titel: |
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Nein das wollte ich nicht... ich wollte nur ein anschauliches Beispiel anführen das ich auch die Exil Tibeter nicht ok finde... es sind halt Nationalisten die in ihrer eigenen ethno-Suppe schwimmen wollen egal wo sie sind... Wenn ich anfangen würde mich als Sachse zu fühlen und gegen andere Ethnien vorgehen würde (Bayern, Thüringer, Hessen, Deutsche mit Migrationshintergrund, Chinesen......) dann wäre wohl das harmloseste was man mich nennen könnte einen Idioten..... Noch krasser ist es natürlich wenns selektiv gegen eine Ethnie geht....
Die Aggression geht von den Tibeter aus und wird vom Lama angestachelt...
("Heute gibt es 56 anerkannte Ethnien in China. Die Regionen in denen diese Völker leben haben den Status von autonomen Regionen. Sie können sich somit selbst verwalten und ihre Kultur und Sprache beibehalten.", Quelle)
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#985652) Verfasst am: 21.04.2008, 15:10 Titel: |
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Nix blöder als sich selbst über eine/"seine" Nation zu definieren.
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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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(#985656) Verfasst am: 21.04.2008, 15:18 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Nix blöder als sich selbst über eine/"seine" Nation zu definieren. | Ich stimme dir wieder einmal zu. Ich hab schon früher (ganz früher) immer gesagt, ich bin nicht stolz, ein Deutscher zu sein, eher im Gegenteil.
Als einer meiner Brüder in den Westen ging und dann zum Globetrotter wurde, schrieb er uns einmal, jetzt könne er verstehen, warum die Deutschen nicht geliebt sind.
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Reza dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 10.09.2006 Beiträge: 4188
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(#985659) Verfasst am: 21.04.2008, 15:24 Titel: |
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q6g36 hat folgendes geschrieben: | Das aus jeder Ecke ein Exil Tibeter hochspringt finde ich genausowenig ok wie Deutsche mit Migrationshintergrund die sich in der 3. Generation nach als Türke fühlen.... So ein wenig Integration wäre wohl angebracht.....
ayetim hat folgendes geschrieben: |
irgendwie schafft man es glaube ich jeden Thread in Richtung "Türken bzw. Moslems in Deutschland" umzulenken.... |
Nein das wollte ich nicht... ich wollte nur ein anschauliches Beispiel anführen das ich auch die Exil Tibeter nicht ok finde... ....
Die Aggression geht von den Tibeter aus und wird vom Lama angestachelt...
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Also, wenn ich das richtig verstehe was du zum Besten gibst, dann versuchen die Tibeter in Tibet, die Han Chinesen von deren angestammten Gebiet zu vertreiben und als Ethnie auszugrenzen.
Also sind die Tibeter kürzlich in Tibet eingewandert, und haben die Han Chinesen vertrieben?
Es gab nämlich Aufstände von Tibetern in Tibet.
Vorausgesetzt, man darf überhaupt davon ausgehen, dass es Tibet samt Tibetern je gegeben hat.
Was meinst du?
Wäre dann - wenn schon - nicht eher die Haltung der Türkei zu den Kurden vergleichbar?
Kurden gab es ja eigentlich, folgt man der Argumentation der Türkei, auch nie wirklich, einschließlich deren Sprache und Kultur.
Das Schöne an dieser Argumentation ist, dass man jegliche Befreiungsbestrebungen jeglicher Ethnien, dann als Aggression begreifen kann, während man gleichzeitig den Nationalstaat samt Gebiet als unverrückbar hinstellt, den zuletzt herrschenden halt, denn auch Nationalstaaten ändern nun mal Gebiet und Zusammensetzung fortwährend.
Nationalstaat als völkerrechtlich anerkannten Status gibt es ja noch nicht so lange, wer versäumt hat das völkerrechtlich zu fixieren, wie z.B. Tibet, der hat schon mal prinzipiell Pech gehabt, und die Bewohner dürfen sich niemals unterdrückt fühlen, auch wenn sie es sind, weil sie sonst automatisch Terroristen sind?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#985661) Verfasst am: 21.04.2008, 15:35 Titel: |
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Klimsch hat folgendes geschrieben: | Peter H. hat folgendes geschrieben: | Nix blöder als sich selbst über eine/"seine" Nation zu definieren. | Ich stimme dir wieder einmal zu. Ich hab schon früher (ganz früher) immer gesagt, ich bin nicht stolz, ein Deutscher zu sein, eher im Gegenteil. |
Du schämst dich Deutscher zu sein?
_________________ Trish:(
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Klimsch registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.04.2008 Beiträge: 319
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(#985662) Verfasst am: 21.04.2008, 15:37 Titel: |
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Reza hat folgendes geschrieben: | Also, wenn ich das richtig verstehe was du zum Besten gibst, dann versuchen die Tibeter in Tibet, die Han Chinesen von deren angestammten Gebiet zu vertreiben und als Ethnie auszugrenzen.
Also sind die Tibeter kürzlich in Tibet eingewandert, und haben die Han Chinesen vertrieben?
... | Quatschkopp, wie immer Reza. Wann wirst du endlich vernünftiger? Vor dem Betätigen der Tastatur Gehirn einschalten nicht vergessen!
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#985663) Verfasst am: 21.04.2008, 15:40 Titel: |
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q6g36 hat folgendes geschrieben: | Das aus jeder Ecke ein Exil Tibeter hochspringt finde ich genausowenig ok wie Deutsche mit Migrationshintergrund die sich in der 3. Generation nach als Türke fühlen.... So ein wenig Integration wäre wohl angebracht..... |
Sind Tibeter in Tibet Chinesen mit Migrationshintergrund?
Und sind die Chinesen in Tibet die heimische Bevölkerung?
_________________ Trish:(
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