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Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt?

 
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Keller
last neoliberal standing and car of the year 1983!



Anmeldungsdatum: 30.11.2006
Beiträge: 1411

Beitrag(#983800) Verfasst am: 18.04.2008, 22:25    Titel: Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt? Antworten mit Zitat

Oft liest man Sachen wie diese: wenn man üble Toilettengerüche kaschieren will, soll man ein Steichholz entzünden. Der Brandgeruch würde nämlich sofort alles andere in der Wahrnehmung überlagern, was wiederum in der Evolutionsgeschichte des Menschen begründet liege, da er sich derartig sensibilisiert vor den Gefahren des Feuers schützen konnte.

Sind Erklärungen nach diesem Strickmuster wirklich überzeugend? Ich meine, klar, Feuer ist gefährlich und war auch schon früher gefährlich. Und möglicherweise war die Gefahr durch Feuer oder dessen Folgen zu sterben, in der Frühgeschichte deutlich höher als heute, keine Ahnung. Dennoch ist mir schleierhaft, wie die Eigenschaft, sensibel auf Brandgeruch zu reagieren, einen Selektionsvorteil bieten soll, der dazu führt, dass heute alle (?) Menschen entsprechend veranlagt sind. Die Leute müssten dann ja kohortenweise verbrannt sein. Dazu kommt, dass es innerhalb einer sozialen Gruppe doch genügen sollte, wenn nur wenige Individuen entsprechend ausgestattet sind, die die anderen warnen. Und ist Brandgeruchssensibilität in freier Wildbahn wirklich so entscheidend? Sind Rauch, fliehende Tiere, etc. i.d.R. nicht ebenfalls ausreichend, um mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit entkommen zu können? Und wie oft wären die Umgebungsgerüche überhaupt so dominant, dass eine entsprechende Sensibilität evolutionstechnisch bedeutsam ist?

Wie gesagt, das ganze mal exemplarisch am Beispiel Feuer gefragt
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ateyim
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Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#983825) Verfasst am: 18.04.2008, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

die Sache mit dem Streichholz kannte ich zwar, aber dieser evolutionaere Hintergrund ist mir neu Sehr glücklich

aber das erinnert mich auch an meine Zweifel, die ich hatte, als ich mich mal über meine doch sehr grosse Spinnenphobie schlau machen wollte...

diese Phobie mag mir heute zwar laestig erscheinen, stand so ungefaehr in einem der Texte, aber solche Uraengste haetten "damals" das Überleben der Menschen gesichert. Ich sah im Geiste plötzlich einen Rudel mammutgrosser Spinnen eine Steinzeitsippe angreifen zwinkern

gut, dass du diese Frage mal in die Runde wirfst
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#983832) Verfasst am: 18.04.2008, 22:43    Titel: Re: Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt? Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
Oft liest man Sachen wie diese: wenn man üble Toilettengerüche kaschieren will, soll man ein Steichholz entzünden.

Besteht dann nicht Explosionsgefahr? Cool
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#983861) Verfasst am: 18.04.2008, 23:01    Titel: Re: Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt? Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
Oft liest man Sachen wie diese: wenn man üble Toilettengerüche kaschieren will, soll man ein Steichholz entzünden.

Besteht dann nicht Explosionsgefahr? Cool


Bloss beim Plumpsklo....
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#983865) Verfasst am: 18.04.2008, 23:04    Titel: Re: Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt? Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
Oft liest man Sachen wie diese: wenn man üble Toilettengerüche kaschieren will, soll man ein Steichholz entzünden.

Besteht dann nicht Explosionsgefahr? Cool


Ja. Und die Druckwelle vertreibt dann auch die üblen Gerüche. Nix mit Evolution, also.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#983883) Verfasst am: 18.04.2008, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Keller,

damit sich ein Evolutionsvorteil im Genom auswirkt, muss dieser nicht "deutlich" sein! Ueber lange Zeitraeume betrachtet setzen sich auch minimalste Evolutionsvorteile langfristig durch!

Dass Arten auf Brandgeruch hypersensibel reagieren, ist uebrigens recht haeufig, da die Evolution sehr, sehr lange Zeit hatte diesbezueglich zu selektieren. Da reicht es im Prinzip, wenn ein nur relativ geringer Teil der Individuen durch Feuer umkommt um ein "Warnsystem" herauszuselektieren...

Gruss, Bernie
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#983930) Verfasst am: 18.04.2008, 23:47    Titel: Re: Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt? Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
Oft liest man Sachen wie diese: wenn man üble Toilettengerüche kaschieren will, soll man ein Steichholz entzünden. Der Brandgeruch würde nämlich sofort alles andere in der Wahrnehmung überlagern, was wiederum in der Evolutionsgeschichte des Menschen begründet liege, da er sich derartig sensibilisiert vor den Gefahren des Feuers schützen konnte.

Finde ich nicht so überzeugend. Allerdings dürfte sich diese Sensibilität gegen Brandgeruch schon bei den Vorfahren unserer menschl Vorfahren evolutionär ausgezahlt haben. Ich würde also zB bei allen in der Steppe lebenden Tieren so ein Merkmal erwarten, das der Mensch dann einfach geerbt hat.

Zitat:
Sind Erklärungen nach diesem Strickmuster wirklich überzeugend?

Ja und Nein. ich finde solche einfachen Biologismen sehr gefährlich, vor allem wenn nur aufgrund einer solchen Erklärung weitreichende Schlüsse gezogen werden und das passiert mM ziemlich häufig.

Hier liegt die Sache aber anders mM.
Man wird das Menschen mM nachweisen können, ebenso wie anderen Säugetieren. Zudem ist eingebette in ein umfangreicherer Erklärungen. Nicht nur reagieren die Riechorgane empfindlicher auf gefährliche (giftige) Gerüche (hier abbrennender Schwefel) sondern sämtliche Sinne reagieren auf Gefahr deutlich sensibler usw.


Zitat:
Die Leute müssten dann ja kohortenweise verbrannt sein. Dazu kommt, dass es innerhalb einer sozialen Gruppe doch genügen sollte, wenn nur wenige Individuen entsprechend ausgestattet sind, die die anderen warnen.

Sind sie ja wahrscheinlich auch. Jeder Familie und jeder Gruppe in denen KEIN einziger entsprechend empfindlich reagiert würde ich langfristige relativ geringe bis überhaupt keine Überlebenschance einräumen zB in der afrikanischen Steppe wo Steppenbrände periodisch gehäuft auftreten.
Jede Gruppe bei denen möglichst viele über das entsprechende Merkmal verfügen hat besser Chancen.
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#983933) Verfasst am: 18.04.2008, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Die Sensibilität gegen Brandgeruch müßte sich schon laaaaange vor den ersten menschenähnlichen Tieren etabliert haben.
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Paradox
nicht mehr da



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Beitrag(#984767) Verfasst am: 19.04.2008, 23:48    Titel: Re: Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt? Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
Dennoch ist mir schleierhaft, wie die Eigenschaft, sensibel auf Brandgeruch zu reagieren, einen Selektionsvorteil bieten soll, der dazu führt, dass heute alle (?) Menschen entsprechend veranlagt sind.


So kannst Du die meisten menschlichen Eigenschaften in Frage stellen. Ein paar hunderttausend Jahre lassen selbst kleinste Überlebensvorteile wirksam werden.

Ausserdem ist es sicher so, wie auch schon andere schrieben, dass auch Tiere auf Brandgeruch reagieren. Diese Sensibilität wird beim Menschen wohl in den evolutionär älteren Teilen des Gehirns liegen.
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Agnost
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#984772) Verfasst am: 19.04.2008, 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

Die Sensibilität gegenüber Brandgerüchen ist auch heute noch sehr nützlich.

Aber die Chemikalien in Streichhölzern sind selbst so pentetrant, dass sie in der Lage sind Fürze zu konkurrieren.

Aber die Tatsache, dass sie uns lieber sind als Furzgerüche dürfte mit ein Grund sein, warum wir sie dann mehr zur Kenntnis nehmen als die Gerüche unserer Darmgänge.

Agnost
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JLT
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2008
Beiträge: 19

Beitrag(#984812) Verfasst am: 20.04.2008, 01:08    Titel: Re: Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt? Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
Sind Erklärungen nach diesem Strickmuster wirklich überzeugend?


Dazu vielleicht ganz interessant:
Evolution Myths: Everything is an adaption

Daraus:
Zitat:
For just about every aspect of our bodies and behaviour, it's easy to invent evolutionary "Just So" stories to explain how they came to be that way. We tend to assume that everything has a purpose, but often we are wrong. [...]
Then there's our sense of smell. Do you find the scent of roses overwhelming or do you struggle to detect it? Can you detect the distinctive odour that most people's urine acquires after eating asparagus? People vary greatly when it comes to smell, largely due to chance mutations in the genes that code for the smell receptors rather than for adaptive reasons.[...]


Neben der Frage, ob es tatsächlich eine Adaption ist, bin ich noch nicht einmal sicher, ob der beschriebene Effekt tatsächlich darauf zurückzuführen ist, dass wir Rauch-Geruch besser wahrnehmen. Das Gehirn "gewöhnt" sich an länger bestehende Reize (wie einen Geruch; beispielsweise riecht man sein eigenes Deo nicht die ganze Zeit), könnte also einfach sein, dass *jeder* starke neue Reiz den schon länger bestehenden überdecken würde.

JLT
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#985058) Verfasst am: 20.04.2008, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Der Geruch von Holzrauch muß nicht unbedingt alarmierend sein. Bei mir erweckt er angenehme Assoziationen, da kommt meine Pfadfinderzeit und das Kochen und Pfannkuchenbacken auf offenem Holzfeuer wieder auf.
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q6g36
registrierter User



Anmeldungsdatum: 01.10.2007
Beiträge: 819
Wohnort: Leipzig

Beitrag(#985090) Verfasst am: 20.04.2008, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Säuger waren doch mal nicht großer als ne Maus. Die sind bei nem Steppenbrand ganz bestimmt kohortenweise verbrannt. Während der T-Rex einfach davon getrottet ist (oder die gebratenen Ur-Säger verspeist hat).
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#985154) Verfasst am: 20.04.2008, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stimme zu, dass Erklärungen mithilfe der Evolution oft extrem platt sind. Zur Überprüfung sollte man immer versuchen, ob man auch das Gegenteil leicht begründen könnte.

("Menschen reagieren wesentlich empfindlicher auf Klogerüche, weil Infektionskrankheiten in ihrer Vergangenheit deutlich mehr Opfer gefordert haben als Brände, auf die man auch durch andere Reize aufmerksam werden kann.")

Will man in die Tiefe gehen, muss man das entsprechende Verhalten von anderen Tieren und auch die involvierten Gene studieren, denn vielleicht kommt gute Wahrnehmung von Brandgerüchen mit Pollenallergie im Doppelpack. Ein guter Geruchsinn ist generell nützlich und dennoch sind wir darin schlechter als viele andere Tiere, weil das eben auch mit Kosten verbunden ist.

(ZB kommt es durch den guten Brandgeruchsinn irgendwann zur Rauferei mit dem Kettenraucher in der Nachbarhöhle und beide versäumen die Mammutjagd und verhungern.)
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#985158) Verfasst am: 20.04.2008, 17:33    Titel: Re: Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt? Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
Oft liest man Sachen wie diese: wenn man üble Toilettengerüche kaschieren will, soll man ein Steichholz entzünden.

Besteht dann nicht Explosionsgefahr? Cool


Bloss beim Plumpsklo....


Und manche Menschen pupsen ja nicht. Oder dürfen es jedenfalls nicht, hab ich in einer Diskussion hier im FGH gehört.


Brrr, wennn ich daran zurückdenkige wird es mir ganz frostig irgendwie.
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kereng
Privateer



Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3052
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Beitrag(#985161) Verfasst am: 20.04.2008, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
("Menschen reagieren wesentlich empfindlicher auf Klogerüche, weil Infektionskrankheiten ...

Finde ich auch einleuchtend: Wir empfinden den Geruch von Exkrementen als unangenehm, im Gegensatz zu unseren Nicht-Vorfahren, die dann an mehr Infektionskrankheiten litten.

Aber Feuer erfordert eben dringender eine Reaktion.
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Michelwald
Feuersalamanderfleckenputzer



Anmeldungsdatum: 02.03.2008
Beiträge: 22
Wohnort: Tuebingen

Beitrag(#985178) Verfasst am: 20.04.2008, 17:55    Titel: Re: Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt? Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
Oft liest man Sachen wie diese: wenn man üble Toilettengerüche kaschieren will, soll man ein Steichholz entzünden. Der Brandgeruch würde nämlich sofort alles andere in der Wahrnehmung überlagern, was wiederum in der Evolutionsgeschichte des Menschen begründet liege, da er sich derartig sensibilisiert vor den Gefahren des Feuers schützen konnte.


Hier geht es nicht um die Evolutionsgeschichte des Menschen, sondern darum:

Fürze und ähnliche Gerüche (Darmgase) sind Kohlenwasserstoffverbindungen, die bei Anwesenheit einer offenen Flamme verbrennen (oxidieren). Deshalb: Kein Geruch mehr. Kritisch wird es erst ab bestimten Konzentrationen, dann kann die Verbrennung explosionsartig gehen, dann besser in Deckung gehen Smilie

Michelwald
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#985580) Verfasst am: 21.04.2008, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich das so lese wird mir nachträglich noch bedenklich zumute: Als Schuljunge wohnte ich ein dreiviertel Jahr in einem Haus, das mit Plumpsklos ausgerüstet war. Die Konstruktion war in Sachsen häufig, das konnte ich 1945 in vielen zerstörten Häusern sehen: Die Klos waren im Treppenhaus übereinander angeordnet, ein tönernes Rohr von gut einem halben Meter Durchmesser ging von oben herab bis zur Senkgrube. In jenem besagten Haus nun war auf den Klos kein elektrisches Licht, man nahm dann Abends eine Kerze mit.

Und ich zündete dann jedesmal an der Kerze ein Blatt Klopapier an (Zeitungspapier zurechtgeschnitten) und ließ es ins Klo fallen, wo ich so schön sehen konnte, wie es in dem Rohr langsam abwärts segelte und unten verschwand.
Hätte ich dabei das Haus in die Luft sprengen können? Au weia.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#985594) Verfasst am: 21.04.2008, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
......Hätte ich dabei das Haus in die Luft sprengen können? Au weia.

Dafür hätte es mit Sicherheit nicht gereicht. Faulgase reichen nur in so hoher Konzentration zu Verpuffung, wie Du sie in einer derart offenen Anlage und bei derartigen Volumina nicht erreichst.

Aber - und nun kommt tatsächlich etwas, was ich bei der Bundeswehr fürs Leben gelernt habe - es ist möglich, Fürze abzufackeln. Zu diesem Thema gab es nämlich bei uns eine öffentliche Belehrung, weil es gerade wieder ein paar Jungs geschafft hatten, einem Kameraden auf diese Art gefährliche Verbrennungen im Mastdarm beidzubringen.

Ansonsten würde ich die Benennung bei der gesamten Problematik umkehren und weniger vom Vorteil der geruchsempfindlichen als vom Nachteil der unempfindlichen reden.

Das beste Beispiel ist übrigens unsere Emfindlichkeit für das hochgiftige Nervengift Schwefelwasserstoff, den wir fast auf Molekülebene wahrnehmen. Und auch hier gilt, wie schon oben erwähnt, dass es sich um Anpassungen handelt, die viel älter sind als die Menscheit, in diesem Fall vielleicht sogar älter als die Vertebraten - im Gegensatz zu Feuergeruch, der erst mit der Besiedlung des Landes aktuell wurde.

fwo
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beachbernie
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#986066) Verfasst am: 21.04.2008, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Wenn ich das so lese wird mir nachträglich noch bedenklich zumute: Als Schuljunge wohnte ich ein dreiviertel Jahr in einem Haus, das mit Plumpsklos ausgerüstet war. Die Konstruktion war in Sachsen häufig, das konnte ich 1945 in vielen zerstörten Häusern sehen: Die Klos waren im Treppenhaus übereinander angeordnet, ein tönernes Rohr von gut einem halben Meter Durchmesser ging von oben herab bis zur Senkgrube. In jenem besagten Haus nun war auf den Klos kein elektrisches Licht, man nahm dann Abends eine Kerze mit.

Und ich zündete dann jedesmal an der Kerze ein Blatt Klopapier an (Zeitungspapier zurechtgeschnitten) und ließ es ins Klo fallen, wo ich so schön sehen konnte, wie es in dem Rohr langsam abwärts segelte und unten verschwand.
Hätte ich dabei das Haus in die Luft sprengen können? Au weia.


Plumpsklos soll man nicht unterschaetzen, Ahriman.

Ein ehemaliger Mitschueler von mir hatte mal auf einem solchen geraucht. Das ging lange gut, bis er sich umdrehte und dabei mit der Fluppe der Oeffnung zu nahe kam. Einer ueber einen Meter lange Stichflamme schoss aus der Oeffnung und der Junge hatte ein Riesenglueck, dass seine Augen heil blieben und lediglich die Augenbrauen wegesengt wurden, sowie ein paar leichtere Verbrennungen im Gesichsbereich auftraten.

Gruss, Bernie
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#986085) Verfasst am: 21.04.2008, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Wenn ich das so lese wird mir nachträglich noch bedenklich zumute: Als Schuljunge wohnte ich ein dreiviertel Jahr in einem Haus, das mit Plumpsklos ausgerüstet war. Die Konstruktion war in Sachsen häufig, das konnte ich 1945 in vielen zerstörten Häusern sehen: Die Klos waren im Treppenhaus übereinander angeordnet, ein tönernes Rohr von gut einem halben Meter Durchmesser ging von oben herab bis zur Senkgrube. In jenem besagten Haus nun war auf den Klos kein elektrisches Licht, man nahm dann Abends eine Kerze mit.

Und ich zündete dann jedesmal an der Kerze ein Blatt Klopapier an (Zeitungspapier zurechtgeschnitten) und ließ es ins Klo fallen, wo ich so schön sehen konnte, wie es in dem Rohr langsam abwärts segelte und unten verschwand.
Hätte ich dabei das Haus in die Luft sprengen können? Au weia.


Plumpsklos soll man nicht unterschaetzen, Ahriman.

Ein ehemaliger Mitschueler von mir hatte mal auf einem solchen geraucht. Das ging lange gut, bis er sich umdrehte und dabei mit der Fluppe der Oeffnung zu nahe kam. Einer ueber einen Meter lange Stichflamme schoss aus der Oeffnung und der Junge hatte ein Riesenglueck, dass seine Augen heil blieben und lediglich die Augenbrauen wegesengt wurden, sowie ein paar leichtere Verbrennungen im Gesichsbereich auftraten.

Gruss, Bernie


Muss am <s>kanadischen Whiskey</s> deutschen Korn liegen. Mr. Green

edit: ich bin plöd. Mitschüler.


Zuletzt bearbeitet von Evilbert am 21.04.2008, 22:26, insgesamt einmal bearbeitet
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ateyim
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Beitrag(#986099) Verfasst am: 21.04.2008, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

ist es im Grunde nicht so, dass man nach ca. 5 Minuten, egal bei welchem Geruch, diesen nicht mehr wahrnehmen würde?

Meine so etwas gelesen zu haben... und genau diese simple Lösung finde ich eigentlich aus evolutionaerer Sicht plausibler...

genauso wie das Gehirn bei anderen Sinne gewisse Schutzfilter vor einer Überwaeltigung durch eine Reizüberflutung entwickelt haben (z.B. die Augen und Ohren), kann ich mir vorstellen, dass bezüglich des Geruchssinns auch eine solche Entwicklung stattgefunden hat.

Den unangenehm empfundenen Geruch durchgehend wahrzunehmen, waere eine Beeintraechtigung, gegen die der Körper durchaus einen Riegel entwickelt haben könnte...
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#986108) Verfasst am: 21.04.2008, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
ist es im Grunde nicht so, dass man nach ca. 5 Minuten, egal bei welchem Geruch, diesen nicht mehr wahrnehmen würde?


Auch bei Leichengeruch?
Ich glaub manche Gerüche sind so krass, dass das "Ausschalten" nicht mehr funktioniert.
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ateyim
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Beitrag(#986117) Verfasst am: 21.04.2008, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

wie ist es mit denen, die in Indien z.B. ohne Masken stundenlang in Kanalisationen arbeiten. Würde das Gehirn da nicht eine Barriere zwischenschalten, würde dies doch keiner machen können...

oder unsere Ahnen haetten die Geruchszustaende in manchen mittelalterlichen Staedten nicht aushalten können... denke ich mir zumindest so Am Kopf kratzen
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liesmie
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Beiträge: 10

Beitrag(#986464) Verfasst am: 22.04.2008, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Die Geruchsrezeptoren in der Nase desensitisieren nach ca 1-3 Minuten (sprich, sie vermitteln das Binden von Geruchsmolekülen nicht mehr an das Gehirn). Wenn sich die Intensität des Geruches oder seine Zusammensetzzung ändert (ein Geruch hat ja i. d. R. mehrere Komponenten), dann wird dies wieder wahrgenommen.
Es kann allerdings zur Sensibilisierung kommen, bei der die Geruchsrezeptoren dann übertrieben auf das Binden von Geruchsmolekülen reagieren. Sensibilisierung ist unabhängig vom Geruchsmolekül.
LG
Liesmie
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
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Beitrag(#986480) Verfasst am: 22.04.2008, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

liesmie hat folgendes geschrieben:
Die Geruchsrezeptoren in der Nase desensitisieren nach ca 1-3 Minuten (sprich, sie vermitteln das Binden von Geruchsmolekülen nicht mehr an das Gehirn). Wenn sich die Intensität des Geruches oder seine Zusammensetzzung ändert (ein Geruch hat ja i. d. R. mehrere Komponenten), dann wird dies wieder wahrgenommen.
Es kann allerdings zur Sensibilisierung kommen, bei der die Geruchsrezeptoren dann übertrieben auf das Binden von Geruchsmolekülen reagieren. Sensibilisierung ist unabhängig vom Geruchsmolekül.
LG
Liesmie

Daumen hoch! Wahrgenommen werden Differenzen zum Status quo, konstante Reize werden durch eine Anhebung des Schwellenwertes ausgeblendet.

Wer einen fiesen Geruch nicht wahrnehmen will, darf also nicht versuchen ihn zu vermeiden, sondern muss im Gegenteil absichtlich ein paar tiefe Züge nehmen.

(Die Vermeider wurden beim Präparieren in der Zoologie immer regelmäßig grün um die Nase und mussten raus zynisches Grinsen )

fwo
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ateyim
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Beitrag(#986485) Verfasst am: 22.04.2008, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:

(Die Vermeider wurden beim Präparieren in der Zoologie immer regelmäßig grün um die Nase und mussten raus zynisches Grinsen )

fwo



Da sagst du was: ich habe damals über meinen Professor im Zoologiepraktikum lustig gemacht, als er auf so manche Beschwerden a la "Igitt das stinkt" ganz laessig meinte:

"Mach die Bauchdecke auf, führ deine Nase heran, nimm ein paar tiefe Züge und gut ist"

Lachen

OK... aus seiner Formulierung sprach auch, dass er richtig angenervt war... aber es geht wohl in diese Richtung.

Jedenfalls spar ich mir beim naechsten Klobesuch die Streichhölzer und versuche es mit ein paar kraeftigen Atemzügen.
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blaue fee
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Anmeldungsdatum: 22.10.2007
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Beitrag(#986544) Verfasst am: 22.04.2008, 19:27    Titel: Re: Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt? Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
Oft liest man Sachen wie diese: wenn man üble Toilettengerüche kaschieren will, soll man ein Steichholz entzünden. Der Brandgeruch würde nämlich sofort alles andere in der Wahrnehmung überlagern, was wiederum in der Evolutionsgeschichte des Menschen begründet liege, da er sich derartig sensibilisiert vor den Gefahren des Feuers schützen konnte.

Sind Erklärungen nach diesem Strickmuster wirklich überzeugend? Ich meine, klar, Feuer ist gefährlich und war auch schon früher gefährlich. Und möglicherweise war die Gefahr durch Feuer oder dessen Folgen zu sterben, in der Frühgeschichte deutlich höher als heute, keine Ahnung. Dennoch ist mir schleierhaft, wie die Eigenschaft, sensibel auf Brandgeruch zu reagieren, einen Selektionsvorteil bieten soll, der dazu führt, dass heute alle (?) Menschen entsprechend veranlagt sind. Die Leute müssten dann ja kohortenweise verbrannt sein. Dazu kommt, dass es innerhalb einer sozialen Gruppe doch genügen sollte, wenn nur wenige Individuen entsprechend ausgestattet sind, die die anderen warnen. Und ist Brandgeruchssensibilität in freier Wildbahn wirklich so entscheidend? Sind Rauch, fliehende Tiere, etc. i.d.R. nicht ebenfalls ausreichend, um mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit entkommen zu können? Und wie oft wären die Umgebungsgerüche überhaupt so dominant, dass eine entsprechende Sensibilität evolutionstechnisch bedeutsam ist?

Wie gesagt, das ganze mal exemplarisch am Beispiel Feuer gefragt


Gut beobachtet. So etwas ist mir auch schon mehrmals aufgefallen. Das Muster ist immer dasselbe: Man fragt sich, warum manche Lebewesen die Eigenschaft/ verhalten X haben. Dann kommt der deus ex machina, die Evolutionstheorie, man postuliert einen Selektionsvorteil Y für die Eigenschaft X und alles ist geklärt, die EvoTheo mal wieder "bestätigt".

Natürlich ist damit nichts bewiesen. Nur weil es so schön ins Bild der EvoTheo passt, heißt ja nicht das man richtig geraten hat. Mit etwas Kreativität könnte man sich für dasselbe Phänomen 100 weitere Erklärungen ausdenken, von haarsträubend bis deutlich plausibler. Freilich wären diese genauso wenig bewiesen und es gibt keinen objektiven Anhaltspunkt, die eine der anderen vorzuziehen, und es bleibt reine Beliebigkeit welche man nun für richtig hält.

Sowas regt mich immer auf, wenn solche Artikel voller Spekulationen den Rang von Wissenschaftlichkeit beanspruchen, nur weil man die Behauptungen sich so schön vorstellen kann.
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Alice
wundert sich



Anmeldungsdatum: 24.06.2006
Beiträge: 134
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#986553) Verfasst am: 22.04.2008, 19:51    Titel: Re: Evolution als allzu einfaches Erklärungsmuster für irgendwie alles halt? Antworten mit Zitat

blaue fee hat folgendes geschrieben:

Gut beobachtet. So etwas ist mir auch schon mehrmals aufgefallen. Das Muster ist immer dasselbe: Man fragt sich, warum manche Lebewesen die Eigenschaft/ verhalten X haben. Dann kommt der deus ex machina, die Evolutionstheorie, man postuliert einen Selektionsvorteil Y für die Eigenschaft X und alles ist geklärt, die EvoTheo mal wieder "bestätigt".


In den Medien wird es häufig so dargestellt, als ob eine bestimmte Eigenschaft deswegen erstmals auftritt, weil sie einen Selektionsvorteil bringt; die Evolution wird als zielgerichtet dargestellt. Mit den Augen rollen
Außerdem: Woher weiß man eigentlich, ob etwas einen Selektionsvorteil bringt? Dazu muss man doch die Alternativen kennen, oder? Manche Eigenschaften sind doch aber nur deswegen da, weil (noch) nichts besseres daherkam?
_________________
<center>Das ist eines der wohl tragischsten Missverständnisse unserer Zeit: Wir glauben, wenn etwas zweifelsfrei als falsch bewiesen ist, müsse das Gegenteil richtig sein.
(Salvador de Madariaga y Rojo)</center>
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liesmie
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Anmeldungsdatum: 21.04.2008
Beiträge: 10

Beitrag(#987121) Verfasst am: 23.04.2008, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Nur weil etwas da ist, heißt es nicht gleich, daß es ein Selektionsvorteil ist. Es kann auch schlicht und ergreifend sein, daß es kein SelektrionsNACHteil ist.
Vor 200 Jahren hatten Frauen im Schnitt ein breiteres Becken als heute - sie (und ihre Kinder) hatten den Vorteil, eine Geburt zu überleben. Heute ist das durchschnittliche Frauenbecken schmaler, da es Kaiserschnitte gibt und so die Veranlagung, ein schmales Becken zu haben, relative gesehen häufiger weitergegeben wird bzw. solche Frauen mehr Kinder haben. Früher waren schmale Becken ein Nachteil, heute sind sie (in westlichen Ländern) quasi neutral.
LG
Liesmie
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