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Warum steigen die Nahrungsmittelpreise?
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#988630) Verfasst am: 26.04.2008, 09:06    Titel: Antworten mit Zitat

Brasilien hat gerade angekündigt, den Reis-Export zu stoppen um sicherheitshalber Lagerbestände für 6 Monate aufzubauen. Lieferverträge an andere Lateinamerikanische Länder und Afrika wurden aufgekündigt. Diese Exportstopps eskalieren die Situation und können nun zu echten Hungerkatastrophen führen, weil hier tatsächlich Reis gehortet wird, der anderswo nicht verzehrt werden kann.

27os hat folgendes geschrieben:
Um die Wirrnis zu lichten, gehe ich nur auf das Grundprinzip ein. Wenn das begriffen ist, erübrigt sich eine Argumentation wider die Schlußfolgerungen von sokrateer.

Ich unterstelle, Du möchtest mit deinen Äußerungen, die Unwirksamkeit von Spekulation auf den Preis belegen.

Ich will nicht die Unwirksamkeit belegen. Ich zweifle nur an den in den Medien genannten und von euch vorgebrachten Mechanismus an. Das gilt sogar dann, falls sämtliches Getreide der Welt über diese Futures-Märkte gehandelt würde, was ja nicht der Fall ist.

27os hat folgendes geschrieben:

Vorausgesetzt das ist so richtig, läuft Deine folgende Überlegung, dieser Intention entgegen:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Spekulant 2 erkennt die Situation und verkauft dem Schlachter Schweinebäuche zu einem realistischeren Preis, plus einem kleineren Profit für sich selbst.


Der Profit des Spekulanten 2 erhöht den Preis. btw: Einen realistischeren Preis gibt es nicht.

Ich habe von Anfang an geschrieben, dass die Spekulanten insgesamt profitieren. Sonst würden sie ja nicht mitmachen. Die Großhändler geben mehr Geld aus, als die Bauern letztendlich bekommen. Beide Parteien stört das aber nicht, da sie das Geld an anderer Stelle in ihrem Betrieb durch die gewonnene Preisstabilität wieder einsparen können. Sonst würden sie ja gar nicht auf die Futures-Märkte gehen. Die Spekulanten zocken um die Wette, um sich ihren Profit aufzuteilen.
Insgesamt sinkt aber der Preis durch das reguläre Marktgeschehen.

27os hat folgendes geschrieben:
vorhin hat ein experte im tv gesagt, dass manche glauben, ca. 50$ im ölpreis (aktuell 116$) seien auf spekulation zurückzuführen .. beweisen könne das allerdings niemand

Diese "Experten im TV" wussten bis vor kurzem nicht einmal, was Peak-Öl ist. Jahr für Jahr sagten sie voraus, dass der Preis nur Spekulation sei und bis Jahresende auf 40, 50, 60, 80 bzw. 100 Dollar sinken würde. Diese TV-Analysten sind nichts anderes als Kaffeesudleser.

In der Frage würde ich nur einem guten Volkswirtschaftler und Statistiker vertrauen, der das Gesamtsystem volkswirtschaftlich modeliert und analysiert hat.

@Agnostiker: Stimmenthaltung
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#988656) Verfasst am: 26.04.2008, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

In der Lübecker Nachrichten äußern sich einige Biogas-Landwirte zum Thema:

http://www.ln-online.de/lokales/2347827
LN-Artikel hat folgendes geschrieben:
Gestern noch Helden, heute Übeltäter? Die Biogas-Bauern stehen am Pranger, weil sie den Hungernden der Welt angeblich das Brot wegnehmen.


LN-Artikel hat folgendes geschrieben:
Landesweit, so der Kammerexperte Holz, werden zwei Prozent der Fläche mit Rohstoffen für Biogas-Anlagen bebaut.: „Häufig auf Standorten, die für die Nahrungsmittelproduktion kaum geeignet wären. Ich weiß nicht, was daran bedenklich sein sollte.“

LN-Artikel hat folgendes geschrieben:
Früher mussten die Landwirte ein ganzes Viertel ihrer Ackerfläche mit Hafer bebauen. um Energie für ihre Zugtiere zu gewinnen“, erinnert de Fehmaraner Klaus-Dieter Blanck. „Die Versorgung der Menschheit mit Nahrung ist überhaupt nur möglich, weil die Landwirtschaft ihre Energie kaum noch selber erzeugt.“


Besonders dem von mir markierten Satz muß ich zustimmen. Ob man einen Teil der Produktionsfläche für Zugtiere oder Zugmaschinen verwendet, kann eigentlich moralisch keinen großen Unterschied machen. (bzw aus Tierschutzgründen sind die Zugmaschinen eventuell vorzuziehen).
Daß die Menschheit ohne fossile Brennstoffe nicht zu ernähren sei, halte ich allerdings für einen Fehlschluß. Oder hat er es so nicht gemeint?
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#988667) Verfasst am: 26.04.2008, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:

ich verbitte mir deine zustimmung (wozu auch immer) ... ich muss an meinen ruf denken


Hirn einschalten und Ironie wird offensichtlich.
_________________
Wer nichts weiß, glaubt alles.
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Reza
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#988714) Verfasst am: 26.04.2008, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
In der Lübecker Nachrichten äußern sich einige Biogas-Landwirte zum Thema:

http://www.ln-online.de/lokales/2347827
LN-Artikel hat folgendes geschrieben:
Gestern noch Helden, heute Übeltäter? Die Biogas-Bauern stehen am Pranger, weil sie den Hungernden der Welt angeblich das Brot wegnehmen.


LN-Artikel hat folgendes geschrieben:
Landesweit, so der Kammerexperte Holz, werden zwei Prozent der Fläche mit Rohstoffen für Biogas-Anlagen bebaut.: „Häufig auf Standorten, die für die Nahrungsmittelproduktion kaum geeignet wären. Ich weiß nicht, was daran bedenklich sein sollte.“

LN-Artikel hat folgendes geschrieben:
Früher mussten die Landwirte ein ganzes Viertel ihrer Ackerfläche mit Hafer bebauen. um Energie für ihre Zugtiere zu gewinnen“, erinnert de Fehmaraner Klaus-Dieter Blanck. „Die Versorgung der Menschheit mit Nahrung ist überhaupt nur möglich, weil die Landwirtschaft ihre Energie kaum noch selber erzeugt.“



Besonders dem von mir markierten Satz muß ich zustimmen. Ob man einen Teil der Produktionsfläche für Zugtiere oder Zugmaschinen verwendet, kann eigentlich moralisch keinen großen Unterschied machen. (bzw aus Tierschutzgründen sind die Zugmaschinen eventuell vorzuziehen).

Daß die Menschheit ohne fossile Brennstoffe nicht zu ernähren sei, halte ich allerdings für einen Fehlschluß. Oder hat er es so nicht gemeint?


Die industrielle Landwirtschaft setzt zwingend Kunstdünger ein.
Die Produktion von Kunstdünger ist rohölbasiert.

Dazu kommt ein weiterer, eben meist noch rohölbasierter (bzw. über fossile Energieträger produzierter) Energiebedarf für Transport, Weiterverarbeitung etc.
So könnte er es gemeint haben.

Ob es nicht auch anders ginge, zumindest in bedeutenden Teilen, das ist für mich eigentlich keine Frage, da schießt er sich sozusagen selbst ins Bein in der Argumentation.
Biogasanlagen, die kleinräumig, dezentral arbeiten, die Schuld in die Schuhe zu schieben, da wird es schon albern.

Aber den Energiemultis ist eigentlich nichts zu klein und unbedeutend um jeglichen Anfängen von Autarkiebestrebungen entgegenzuwirken.
Wie praktisch auch, dass in D der Preis von Erdgas an den von Öl gekoppelt ist, und so genauso steigt wie der Ölpreis.

27os hat folgendes geschrieben:
vorhin hat ein experte im tv gesagt, dass manche glauben, ca. 50$ im ölpreis (aktuell 116$) seien auf spekulation zurückzuführen .. beweisen könne das allerdings niemand


Das wäre meiner Ansicht nach nicht sonderlich schwer zu beweisen, auf diesem Markt sind die Akteure ja recht überschaubar.
Dieser Markt ist zudem schon über die Fördermengen sehr leicht und kurzfristig manipulierbar, und häufig sind die Quellen ja auch im Besitz, oder zumindest anteiligen Besitz der Energiemultis.

Da würde ich eindeutig die Preistreiber großen Stils ansiedeln.

Dass sich die Nachfrage nach Lebensmitteln erhöht, das ist schon länger absehbar, die beschleunigte Preistreiberei auf dem Energiemarkt ebenso, in den letzten 2-3 Jahren besonders, und im letzten ganz besonders.
Der Run an der Börse über Termingeschäfte in den Nahrungsmittelbereich ist dann eine logische Folge.
Plötzlich ist es allenfalls insofern, dass mit dem Platzen der Spekulationsblase auf dem Immobilienmarkt, also rasanter Preisverfall da, und Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln, ein zeitliches Zusammentreffen zweier Vorgänge auf "Waren"märkten erfolgt.
Dann werden Gelder aus dem einen Geldmarktsegment in ein anderes Segment geschoben, das geht ja ganz schnell.

An der Börse geht es ja immer um Geld, nicht um Waren, auch wenn das Warentermingeschäft heißt, wie es bei der Pferdewette nicht um Pferde geht, sondern eben auch um Geld.

Es gibt eine Verknüpfung zwischen dem Geld - und "Waren"markt, aber die Vorgänge am Geldmarkt sind nicht, und müssen schon gar nicht, direkt abhängig, insbesondere nicht zeitlich, vom Warenmarkt sein.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#988716) Verfasst am: 26.04.2008, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:

LN-Artikel hat folgendes geschrieben:
Früher mussten die Landwirte ein ganzes Viertel ihrer Ackerfläche mit Hafer bebauen. um Energie für ihre Zugtiere zu gewinnen“, erinnert de Fehmaraner Klaus-Dieter Blanck. „Die Versorgung der Menschheit mit Nahrung ist überhaupt nur möglich, weil die Landwirtschaft ihre Energie kaum noch selber erzeugt.“


Besonders dem von mir markierten Satz muß ich zustimmen. Ob man einen Teil der Produktionsfläche für Zugtiere oder Zugmaschinen verwendet, kann eigentlich moralisch keinen großen Unterschied machen. (bzw aus Tierschutzgründen sind die Zugmaschinen eventuell vorzuziehen).

Ich bin mir sicher, dass Zugmaschinen viel effizienter mit der Energie umgehen. Statt mit Tieren kann man auch mit Menschen pflügen. Die brauchen vermutlich noch mehr Energie um die gleiche Arbeit zu verrichten, wie ein Ochse. Wer harte Feldarbeit betreibt, muss viel essen.

Sanne hat folgendes geschrieben:

Daß die Menschheit ohne fossile Brennstoffe nicht zu ernähren sei, halte ich allerdings für einen Fehlschluß. Oder hat er es so nicht gemeint?

Viele glauben das fälschlicherweise. Für Kunstdünger braucht man Wasserstoff zur Herstellung von Ammoniak. China stellt den Wasserstoff aus Kohle statt aus Erdgas her. Aber Wasser+Elektrizität geht auch. Oder man gewinnt den Ammoniak aus Urin. Stichwort Gülle.
Und der Anteil am weltweiten Erdgasverbrauch ist gering. Kunstdünger werden wir also immer haben.
Bei Pestiziden, die aus Öl gewonnen werden, bin ich überfragt.
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DieNeueMitte
Ohne eigene Schuld umlautfrei



Anmeldungsdatum: 14.06.2007
Beiträge: 850
Wohnort: Southampton

Beitrag(#988763) Verfasst am: 26.04.2008, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Wurde hier schon das hier verlinkt: Exposed: the great GM crops myth
_________________
Lieber ständig übermüdet als ständig überwacht!

Center or Centrist: Your own political position, regardless of where you are outside the fora. This position is, of course, the voice of sweet reason and compromise.
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27os
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#988795) Verfasst am: 26.04.2008, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
...


Ich bin zwar kein guter Volkswirtschaftler oder Statistiker, aber ich versuche es noch einmal.

Vorab:

Ich grenze den Adressatenkreis für diesen Beitrag auf sokrateer, mario hana und mich ein, um eine allzu grpße Unübersichtlichkeit zu verhindern. Ich hoffe, dass so die Mitlesenden am meisten profitieren.

Vorab 2:


In Bezug auf die Mitverursachung der Spekulation zu Hungersnöten sage ich: Ja, das ist so. Sokrateer ist in dieser Frage unentschieden, Mario Hana stimmt mit mir wohl überein. Die Unterschiede zwischen Mario Hana und mir beziehen sich auf die Relevanz des Mechanismus, der der Preissteigerung zugrunde liegt. Insofern stimme ich mit Sokrateer überein, dass Mario Hana unrecht hat.

Der Mechanismus ist ganz einfach:

Spekulanten sind Akteure, die durch Käufe/Verkäufe von an einer Börse notierten Dingen (Aktien, Anleihen, Rohstoffe) Geld verdienen wollen. Im Gegensatz dazu gibt es Akteure, die die Dinge weiterverwerten oder für eigene Zwecke behalten wollen.
Durch das Auftreten von Spekulanten in einem beliebigen über eine Börse organisierten Markt (hier der Markt für Nahrungsmittel), die auf eine zukünftig steigende Nachfrage - und damit steigende Preise - setzen, vergrößert sich die Nachfrage nach den Produkten. Käufer sind bereit, mehr Geld für die Ware zu zahlen als andere Käufer, und überbieten sich gegenseitig. Die Anbieter können zu höheren Preisen als bisher verkaufen. Die Motive der Käufer, ob Spekulation oder nicht, sind unbekannt und für die Verkäufer uninteressant.

Die steigenden Kurse ziehen auch Verkäufer an, die glauben, dass die Preise zukünftig wieder sinken werden. Diese sind dann bereit die Ware jetzt zu den gestiegenen Kursen zu verkaufen. Das können reale Verkäufer sein oder auch Spekulanten, die die Ware gar nicht besitzen (Leerverkäufe). Die Motive der Verkäufer, ob Spekulation oder nicht, sind unbekannt und für die Käufer uninteressant.

Ist die Nachfrageseite dauerhaft größer, steigen die Preise. Das erleben wir gerade an den Märkten für Nahrungsmittel.

Über das Grundprinzip von Angebot und Nachfrage funktionieren Märkte, unabhängig ob es Tagesmärkte oder Terminmärkte sind. Gibt es für eine Ware sowohl Tages- als auch Terminmärkte ändert sich nichts am Grundprinzip, allerdings gibt es andere Möglichkeiten zur Spekulation.

An den Terminmärkten werden Rechte gehandelt, eine bestimmte Menge von Waren zu einem bestimmten Preis und einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Das Recht, eine Einheit einer Ware zu kaufen/verkaufen, wird zu einem geringeren Preis gehandelt als die Ware selbst. Daher kann hier mit geringerem Kapitaleinsatz spekuliert werden, und deswegen bevorzugen Spekulanten den Terminmarkt, wo diese Rechte u.a. als sogenannte Futures gehandelt werden. Über den von Mario Hana angeführten Arbitrage-Effekt wirkt sich die Spekulation dann auf den Tagesmarkt aus, ist aber für die Beantwortung der Threadfrage unerheblich.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Ich habe von Anfang an geschrieben, dass die Spekulanten insgesamt profitieren. Sonst würden sie ja nicht mitmachen. Die Großhändler geben mehr Geld aus, als die Bauern letztendlich bekommen. Beide Parteien stört das aber nicht, da sie das Geld an anderer Stelle in ihrem Betrieb durch die gewonnene Preisstabilität wieder einsparen können. Sonst würden sie ja gar nicht auf die Futures-Märkte gehen. Die Spekulanten zocken um die Wette, um sich ihren Profit aufzuteilen.
Insgesamt sinkt aber der Preis durch das reguläre Marktgeschehen.


Die von Dir geschilderten Zusammenhänge und Motive sind nicht nachvollziehbar.

edit:
Falls Du meinen solltest, Endverbraucher, Händler und Bauern würden zu anderen Preisen kaufen/kerkaufen als Spekulanten bzw. die Spekulanten spekulieren nur untereinander, so ist das falsch.
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#988867) Verfasst am: 26.04.2008, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Ich habe von Anfang an geschrieben, dass die Spekulanten insgesamt profitieren. Sonst würden sie ja nicht mitmachen. Die Großhändler geben mehr Geld aus, als die Bauern letztendlich bekommen. Beide Parteien stört das aber nicht, da sie das Geld an anderer Stelle in ihrem Betrieb durch die gewonnene Preisstabilität wieder einsparen können. Sonst würden sie ja gar nicht auf die Futures-Märkte gehen. Die Spekulanten zocken um die Wette, um sich ihren Profit aufzuteilen.
Insgesamt sinkt aber der Preis durch das reguläre Marktgeschehen.


Die von Dir geschilderten Zusammenhänge und Motive sind nicht nachvollziehbar.


Wir haben drei Dinge:

-Profit
-stabile realistische Preise
-Preissenkung

Die Nachvollziehbarkeit wird durch den Überraschungseffekt kompensiert.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#988875) Verfasst am: 26.04.2008, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Arbitrage zwischen Derivate-Märkten und den Gütermärkten können Preise in die Höhe treiben.

Ein natürliches Gleichgewicht zwischen Geld und Gütern gibt es nicht.

Wenn Geld aus einem Teilmarkt (Immobilien) abgezogen werden sinken dort die "letzten Preise" und die damit verbundenen Buchwerte.
Wird dieses Geld nun auf ander Märkte geschmissen (Getreide. Reis, Soja) steigen dort die "letzten Preise".

Diese bleiben so lange Hoch, bis das Geld von diesem Teilmarkt wieder abwandert.
Das die Preise auch durch reale Nachfrage und reales Angebot mitbestimmt wird ist klar.

Aber solange ein Bauer seine Scheffel für viel Geld an der Börse "versichern" kann, muss er sie nicht an den Endkunden günstig abgeben.

Was den Rohstoff-Futures Markt auszeichnet, dass nach Fristablauf, Geld gegen Ware zwingend getauscht werden muss.

Der Bauer kann nach Ablauf sich nicht aus der Warenlieferung durch Geld freikaufen.

Je länger also Futures-Kontrakte bis zum Fristablauf hin, gehalten werden, desto länger muss der Rohstoff hinterlegt bleiben.

Agnost
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27os
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#988893) Verfasst am: 26.04.2008, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Arbitrage zwischen Derivate-Märkten und den Gütermärkten können Preise in die Höhe treiben.


Zur Klarstellung:

Die Preise steigen nicht, weil es Arbitrage gibt. Die Preise steigen, weil es u.a. Spekulation gibt.

Wenn Arbitrage ausgeschlossen wäre (was nicht geht und auch nicht wünschenswert ist), würde der Preis am Tagesmarkt weitestgehend zum Erliegen kommen, weil ja jeder weiß, dass er in ein paar Monaten wesentlich mehr als heute für seine Ware bekommt.

Deshalb sind die Beiträge von Mario Hana so unpassend, weil sie in eine völlig falsche Richtung weisen. Um die Spekulation einzudämmen, müssen die spekulativen Kaufe/Verkäufe eingedämmt werden. Eine Tobin-Steuer z.B. würde die Transaktionskosten erhöhen und so erstens viele Handelsgeschäfte unprofitabel machen und zweitens das Risiko bei den dann noch lohnenden Spekulationen erhöhen.


Zuletzt bearbeitet von 27os am 26.04.2008, 21:33, insgesamt einmal bearbeitet
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#988895) Verfasst am: 26.04.2008, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Vorläufiges Resultat der kleinen Umfrage:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Der langen Posts kurzer Sinn: Ist nun die Börsenzockerei (mit)schuld an der heutigen Hungersnot oder nicht? Frage
27os hat folgendes geschrieben:
ja

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Mein Votum, es ist vorstellbar, aber niemand weiß es sicher.

Torsten hat folgendes geschrieben:
Ja. Aus irgendwas muss sich der Gewinn der Spekulanten ja generieren. Und die reiben sich wahrscheinlich noch die Hände angesichts jeder Hilfszahlung für die Betroffenen.

Reza hat folgendes geschrieben:

ich plädiere auf mitschuldig, aber nicht ursächlich auslösend!
Die Mitschuld lässt sich schwer beziffern, schon gar nicht von uns.

Somit tendenziell eher ja! Der Rest der Diskussion darüber hier ist wohl etwas müssig...
_________________
Alles denkbare ist real
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27os
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#988896) Verfasst am: 26.04.2008, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Vorläufiges Resultat der kleinen Umfrage:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Der langen Posts kurzer Sinn: Ist nun die Börsenzockerei (mit)schuld an der heutigen Hungersnot oder nicht? Frage
27os hat folgendes geschrieben:
ja

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Mein Votum, es ist vorstellbar, aber niemand weiß es sicher.

Torsten hat folgendes geschrieben:
Ja. Aus irgendwas muss sich der Gewinn der Spekulanten ja generieren. Und die reiben sich wahrscheinlich noch die Hände angesichts jeder Hilfszahlung für die Betroffenen.

Reza hat folgendes geschrieben:

ich plädiere auf mitschuldig, aber nicht ursächlich auslösend!
Die Mitschuld lässt sich schwer beziffern, schon gar nicht von uns.

Somit tendenziell eher ja! Der Rest der Diskussion darüber hier ist wohl etwas müssig...


Der Rest der Diskussion ist zwar müssig, aber wichtig, um zu entscheiden, was man tun könnte. Nach Mario Hanas Beiträgen könnte man glauben, wenn man Future-Märkte verböte oder Arbitrage verhindere, wäre das Problem gelöst. Das ist falsch.
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AXO
nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen



Anmeldungsdatum: 05.02.2007
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Wohnort: Thüringen

Beitrag(#988905) Verfasst am: 26.04.2008, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:


An der Börse geht es ja immer um Geld, nicht um Waren, auch wenn das Warentermingeschäft heißt, wie es bei der Pferdewette nicht um Pferde geht, sondern eben auch um Geld.

Es gibt eine Verknüpfung zwischen dem Geld - und "Waren"markt, aber die Vorgänge am Geldmarkt sind nicht, und müssen schon gar nicht, direkt abhängig, insbesondere nicht zeitlich, vom Warenmarkt sein.


Wo geht es denn nicht um Geld?
Natürlich geht es ums Geld - Geld lässt sich mit Warengeschäften und Spekulation "vermehren",
jegliche gehandelte Ware hingegen nicht. N Sack Reis wird solange er haltbar ist n Sack Reis bleiben,
aber man kann unterschiedlich viel Geld dafür kriegen.
_________________
Augen auf dann kann nichts passieren
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Torsten
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Beiträge: 3456

Beitrag(#989419) Verfasst am: 27.04.2008, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

LingLing hat folgendes geschrieben:
Torsten hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
4. Monsanto.


Was ist das? Die Kirche der Aktionäre der letzten Tage?


Saatgut, also die entwickeln den Krempel.


http://www.arte.tv/de/1930194.html

Wer "The Corporation" kennt sollte sich auch diese Doku anschauen(gibts als DDL im Netz). Das ist die Art von Unternehmen, von der uns der SPON-Artikel sagt, dass in dieses zu investieren weniger zynisch wäre, als eine Investition in die industrielle Nahrungsmittelproduktion rundheraus abzulehnen.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#989426) Verfasst am: 27.04.2008, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:
Nach Mario Hanas Beiträgen könnte man glauben, wenn man Future-Märkte verböte oder Arbitrage verhindere, wäre das Problem gelöst.


Blödsinn. Ich bin lediglich auf Sokrateer eingegangen um zu zeigen, wie der Futureshandel Auswirkungen auf den Preis am Tagesmarkt haben kann. Nicht mehr und nicht weniger.
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#989457) Verfasst am: 27.04.2008, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:
Nach Mario Hanas Beiträgen könnte man glauben, wenn man Future-Märkte verböte oder Arbitrage verhindere, wäre das Problem gelöst.


Blödsinn. Ich bin lediglich auf Sokrateer eingegangen um zu zeigen, wie der Futureshandel Auswirkungen auf den Preis am Tagesmarkt haben kann. Nicht mehr und nicht weniger.


wird das jetzt dein rückzugsgefecht?
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Beitrag(#989701) Verfasst am: 28.04.2008, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:
Nach Mario Hanas Beiträgen könnte man glauben, wenn man Future-Märkte verböte oder Arbitrage verhindere, wäre das Problem gelöst.


Blödsinn. Ich bin lediglich auf Sokrateer eingegangen um zu zeigen, wie der Futureshandel Auswirkungen auf den Preis am Tagesmarkt haben kann. Nicht mehr und nicht weniger.


wird das jetzt dein rückzugsgefecht?


Häh? Du hast doch schon zugegeben, dass du im Unrecht warst. Auch wenn du es weiter zu kaschieren versuchst Lachen
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Mario Hahna
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Beiträge: 9607
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Beitrag(#989702) Verfasst am: 28.04.2008, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:

Die Preise steigen nicht, weil es Arbitrage gibt. Die Preise steigen, weil es u.a. Spekulation gibt.

Wenn Arbitrage ausgeschlossen wäre (was nicht geht und auch nicht wünschenswert ist), würde der Preis am Tagesmarkt weitestgehend zum Erliegen kommen, weil ja jeder weiß, dass er in ein paar Monaten wesentlich mehr als heute für seine Ware bekommt.

Deshalb sind die Beiträge von Mario Hana so unpassend, weil sie in eine völlig falsche Richtung weisen. Um die Spekulation einzudämmen, müssen die spekulativen Kaufe/Verkäufe eingedämmt werden. Eine Tobin-Steuer z.B. würde die Transaktionskosten erhöhen und so erstens viele Handelsgeschäfte unprofitabel machen und zweitens das Risiko bei den dann noch lohnenden Spekulationen erhöhen.


Ein "unrichtig" hast du dich nicht getraut, was? Sehr glücklich
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Anmeldungsdatum: 08.01.2008
Beiträge: 374

Beitrag(#989714) Verfasst am: 28.04.2008, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, das scheinen wohl die Tücken der Kommunikation über Foren zu sein.

Ich darf Dich noch mal an den Einstieg erinnern:

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:

Das Grundprinzip der Preisbildung ist also an den Spotmärkten (heute) und Terminmärkten gleich.


Die Verknüpfung der Märkte ist das entscheidende.


Und die Verknüpfung der Spot- und Terminmärkte über den von Dir nach mehreren Posts und dem Lesen u.a. meiner Quelle richtig beschriebenen Arbitrage-Effekt ist nicht das Entscheidende. Er ist deswegen nicht falsch, sondern hier irrelevant.

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
...
Das scheint zu abstrakt für dich zu sein, mal ein Beispiel.
Bauer A will heute seine Ernte von morgen verkaufen, Spekulant B kauft sie ihm zu einem festen Preis ab, erfüllt wird der Vertrag zB in 6 Monaten.
Bauer A kann dieses Getreide nicht mehr verkaufen, wenn er sich nicht schadensersatzpflichtig machen will. Das Getreide wird also nicht mehr gehandelt, das Angebot ist somit verknappt.
Da muss nichts gelagert werden, das Getreide existiert zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal.
Das Getreide wird natürlich erst später weiterverkauft, wenn der Marktpreis gestiegen ist. Solange ist das Angebot verknappt.


Auch das ist falsch. Es werden Rechte zur zukünftigen Lieferung von Waren verkauft. Da wird niemand schadenersatzpflichtig, weil er seine Ernte zweimal verkauft. Dem Erwerber des Rechts ist egal, ob der Bauer seine Ernte liefert oder eine andere Ernte.

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:

Bauer A will heute seine Ernte von morgen verkaufen, Spekulant B kauft sie ihm zu einem festen Preis ab, erfüllt wird der Vertrag zB in 6 Monaten.
Bauer A kann dieses Getreide nicht mehr verkaufen, wenn er sich nicht schadensersatzpflichtig machen will. Das Getreide wird also nicht mehr gehandelt, das Angebot ist somit verknappt.
Da muss nichts gelagert werden, das Getreide existiert zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal.
Das Getreide wird natürlich erst später weiterverkauft, wenn der Marktpreis gestiegen ist. Solange ist das Angebot verknappt.

Es wird aber nicht das Angebot von Getreide verknappt


Doch, da dieses Getreide nicht mehr gehandelt wird.


Auch das ist falsch. Es wird kein Angebot verknappt, sondern die Nachfrage erhöht. Da konnte man übrigens deutlich erkennen, dass da zwei Laien diskutieren.

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Der Autor geht mit keinem Wort auf die Arbitrage ein. Steigt der Futurespreis entgegen dem Marktpreis aufgrund erhöhter Nachfrage nach Futures, dann kauft man zum Marktpreis am Tagesmarkt und geht short. Damit steigt der Marktpreis wieder.


Hier geht alles Durcheinander. Nur soviel: Warum soll hier jemand short-gehen, um den Marktpreis zu senken? Warum soll in dem Szenario ein Spekulant überhaupt short-gehen (wo auch immer)?

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:


nur für dich:


Ich verstehe nicht was du von mir willst. Ich kenne den Unterschied. Also?


ich will ein kind von dir ... aber erst musst du lesen, was ich dir hingestellt habe ... sonst werden wir uns nie auf einem niveau über cash and carry trades unterhalten können ... und das heisst, dass ich die haushaltskasse führen muss ... und das geht ja gar nicht


Du bist ne Null, hast nicht mal gecheckt das ich dein verlinktes Textchen paar Postings vorher vorweg genommen habe Sehr glücklich

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Der Autor geht mit keinem Wort auf die Arbitrage ein. Steigt der Futurespreis entgegen dem Marktpreis aufgrund erhöhter Nachfrage nach Futures, dann kauft man zum Marktpreis am Tagesmarkt und geht short. Damit steigt der Marktpreis wieder.


"Für sehr professionell agierende Akteure können die Preis-Differenzen an den beiden Märkten mitunter zu risikolosen Arbitragegeschäften nutzen und damit sichere Gewinne erzielen. Stellen Sie sich vor der Kassapreis für eine Feinunze Gold liegt bei 780 US-Dollar, der Future mit genau einjähriger Restlaufzeit notiert hingegen bei 850 US-Dollar und der Zinssatz für einen einjährigen Kredit beträgt vier Prozent. Nimmer der Investor jetzt ein Darlehen über 78.000 US-Dollar auf, kauft dafür am Spot-Markt 100 Unzen Gold und verkauft gleichzeitig einen Gold-Future (100 Unzen) mit Fälligkeit in einem Jahr.

Über den Verkauf eines Gold-Futures (Short) – welcher ja die unbedingte Verpflichtung zum Inhalt hat, getreu dem Zahlenbild unseres Beispiels 100 Feinunzen Gold zu 800 US-Dollar pro Feinunze bei Fälligkeit in einen Jahr zu verkaufen – wird der Wiederverkaufspreis von 85.000 US-Dollar für die auf Kredit gekauften 100 Feinunzen Gold kassa (Long) bereits heute verbindlich festgeschrieben. Bei Fälligkeit des Futures in genau einem Jahr werden dann wie geplant 100 Feinunzen tatsächlich gegen den fälligen Short-Gold-Futureskontrakt angedient."


Dem Posting sieht man schon an, dass Du unter Rechtfertigungszwang stehst. Ich hatte Dir die Quelle gegeben, um Dir den Unterschied zwischen den dort geschilderten Handelsstrategien (cash und carry trades) und dem Arbitrage-Effekt zu verdeutlichen. Leider hast Du den Unterschied nicht verstanden und fühltest Dich dadurch bestätigt. Hier ist nix mit short-gehen.

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:

Hausaufgabe:


Kein Grund übermütig zu werden, Sokrateer checkt tendenziell mehr als du.


Klar, der Einäugige erklärt dem Blinden und der nimmt bereitwillig auf. Der Einäugige ist da bedeutend unzugänglicher.

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:

Marktpreis= Tagesmarkt.
Arbitrage, jetzt kommt Nachhilfe(von jemandem der sich nur kurz damit beschäftigt hat und es trotzdem besser kapiert als du Smilie ), hat den Effekt, dass es i.d.R. nicht zu großen Preisabweichungen auf den Märkten kommt. Daher stellt der Effekt den Bezug zwischen der Märkten her.


Das ist richtig, aber irrelevant.

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:

Ich sehe bei Sokrateers letztem Beispiel auch einen Fehler, aber das Grundprinzip hast du nicht begriffen, er schon! Du gibst ein Beispiel vor, das auf dem Niveau meines ersten Bauernbeispiels hängt und das die Realität nicht wiederspiegelt.


Ihr hattet beide das Grundprinzip nicht begriffen.

Alles zusammen genommen, hast Du mehrfach Richtiges mit Falschem vermischt, und so war mein Beitrag

27os hat folgendes geschrieben:
vorsicht mit den urteilen


zu verstehen.
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PataPata
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Beitrag(#989720) Verfasst am: 28.04.2008, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Also meines Erachtens seit Ihr alle notorische Börsenzocker, sonst wüsstet Ihr nicht so "genau" Bescheit! Ihr seit verantwortlich für die heutigen Hungersnöte, gebt's doch endlich zu! Die Streitereien sind doch nur da, um vor Euch selbst und vor den anderen diese traurige Tatsache zu kaschieren... Mit den Augen rollen
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Beitrag(#989728) Verfasst am: 28.04.2008, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:

Und die Verknüpfung der Spot- und Terminmärkte über den von Dir nach mehreren Posts und dem Lesen u.a. meiner Quelle richtig beschriebenen Arbitrage-Effekt ist nicht das Entscheidende. Er ist deswegen nicht falsch, sondern hier irrelevant.


Nein, er ist entscheidend, da er die Märkte verknüpft. Den Arbitrage-Effekt habe ich dir vor deinem Link erklärt Cool


27os hat folgendes geschrieben:

Auch das ist falsch. Es werden Rechte zur zukünftigen Lieferung von Waren verkauft. Da wird niemand schadenersatzpflichtig, weil er seine Ernte zweimal verkauft. Dem Erwerber des Rechts ist egal, ob der Bauer seine Ernte liefert oder eine andere Ernte.


Schadensersatzpflichtig bei Nichterfüllung, nicht beim zweimaligen Verkaufen der Ernte.

Aber geschenkt, wie auch das folgende, denn das schrieb ich bevor ich etwas zu dem Thema las und dir danach die Welt erklärte.

27os hat folgendes geschrieben:

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Der Autor geht mit keinem Wort auf die Arbitrage ein. Steigt der Futurespreis entgegen dem Marktpreis aufgrund erhöhter Nachfrage nach Futures, dann kauft man zum Marktpreis am Tagesmarkt und geht short. Damit steigt der Marktpreis wieder.


Hier geht alles Durcheinander. Nur soviel: Warum soll hier jemand short-gehen, um den Marktpreis zu senken? Warum soll in dem Szenario ein Spekulant überhaupt short-gehen (wo auch immer)?


Strohmann. In deinem Kopf geht alles durcheinander, da steht mit keinem Wort das jemand short geht um den Marktpreis zu senken (ROFL btw!)
Zu der letzten Frage: Du hast den von dir verlinkten Text selbst nicht verstanden! Soll ich dir jetzt Nachhilfe erteilen!?

27os hat folgendes geschrieben:

Dem Posting sieht man schon an, dass Du unter Rechtfertigungszwang stehst. Ich hatte Dir die Quelle gegeben, um Dir den Unterschied zwischen den dort geschilderten Handelsstrategien (cash und carry trades) und dem Arbitrage-Effekt zu verdeutlichen. Leider hast Du den Unterschied nicht verstanden und fühltest Dich dadurch bestätigt. Hier ist nix mit short-gehen.


Du verstehst den Text tatsächlich nicht. Da passiert das gleiche wie in meinem Beispiel.
"Über den Verkauf eines Gold-Futures (Short)– welcher ja die unbedingte Verpflichtung zum Inhalt hat, getreu dem Zahlenbild unseres Beispiels 100 Feinunzen Gold zu 800 US-Dollar pro Feinunze bei Fälligkeit in einen Jahr zu verkaufen – wird der Wiederverkaufspreis von 85.000 US-Dollar für die auf Kredit gekauften 100 Feinunzen Gold kassa(Long) bereits heute verbindlich festgeschrieben. Bei Fälligkeit des Futures in genau einem Jahr werden dann wie geplant 100 Feinunzen tatsächlich gegen den fälligen Short-Gold-Futureskontrakt angedient."

27os hat folgendes geschrieben:
Das ist richtig, aber irrelevant.


Nein, es ist entscheidend.
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Beitrag(#989737) Verfasst am: 28.04.2008, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist aber ein heftiges Rückzugsgefecht. Sehr glücklich

Zur Sache:

Dass es einen Zusammenhang zwischen Spot- und Terminmarkt gibt, ist trivial. Der technische Vorgang des Zusammenhangs ist daher irrelevant. Der Arbitrage-Effekt ist nur einer von vielen. Schau Dir mal an, was an den settlement-days für Futures und Options mit den Tageskursen passiert. Da hüpft der Kurs hoch und runter. Für die Beurteilung, ob Spekulation zu Hungersnöten beiträgt, ist der Arbitrage-Effekt völlig egal. Du wolltest bloß ein bißchen Posen vor Sokrateer.

Zu Deinem fettgedruckten Text:

Genau das ist der Punkt. Das ist eine Aktion, die fallende Preise am Terminmarkt zur Folge hätte, und passt deshalb überhaupt nicht zu dem Threadthema "Hungersnöte bzw. Preissteigerungen durch Spekulation".
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Beitrag(#989744) Verfasst am: 28.04.2008, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:
Das ist aber ein heftiges Rückzugsgefecht. Sehr glücklich


Deine folgenden Zitate, ja.

27os hat folgendes geschrieben:

Dass es einen Zusammenhang zwischen Spot- und Terminmarkt gibt, ist trivial. Der technische Vorgang des Zusammenhangs ist daher irrelevant.


ROFL
Genau darum ging es, um den technischen Zusammenhang.

27os hat folgendes geschrieben:

Der Arbitrage-Effekt ist nur einer von vielen. Schau Dir mal an, was an den settlement-days für Futures und Options mit den Tageskursen passiert. Da hüpft der Kurs hoch und runter.


Relevanz?

27os hat folgendes geschrieben:

Für die Beurteilung, ob Spekulation zu Hungersnöten beiträgt, ist der Arbitrage-Effekt völlig egal.


Nein, denn es galt zu zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Spot- und Terminmarkt gibt. Du willst jetzt einen auf Checker machen, Problem: Deine Postings haben gezeigt, dass du den von dir selbst verlinkten Text nicht verstanden hattest.
Dann noch dein Einwurf mit den Religionen, ich kann dich nicht mehr ernst nehmen.
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Beitrag(#989747) Verfasst am: 28.04.2008, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:

Genau das ist der Punkt. Das ist eine Aktion, die fallende Preise am Terminmarkt zur Folge hätte, und passt deshalb überhaupt nicht zu dem Threadthema "Hungersnöte bzw. Preissteigerungen durch Spekulation".


Es geht bei meinem Beispiel um den Effekt am Spotmarkt.
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Beitrag(#989761) Verfasst am: 28.04.2008, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:

Für die Beurteilung, ob Spekulation zu Hungersnöten beiträgt, ist der Arbitrage-Effekt völlig egal.


Nein, denn es galt zu zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Spot- und Terminmarkt gibt. Du willst jetzt einen auf Checker machen, Problem: Deine Postings haben gezeigt, dass du den von dir selbst verlinkten Text nicht verstanden hattest.
Dann noch dein Einwurf mit den Religionen, ich kann dich nicht mehr ernst nehmen.


Wenn ich geahnt hätte, dass Du den gelinkten Text falsch einordnest, und mir dann vorwirfst, ich wär blöd ...

Aber nagut, ich wollte ja ein Kind von Dir, nun muss ich mit der Göre leben.

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:

Genau das ist der Punkt. Das ist eine Aktion, die fallende Preise am Terminmarkt zur Folge hätte, und passt deshalb überhaupt nicht zu dem Threadthema "Hungersnöte bzw. Preissteigerungen durch Spekulation".


Es geht bei meinem Beispiel um den Effekt am Spotmarkt.


Ein letztes Mal, und wenn Du es jetzt nicht begreifst, gehst Du ohne Essen ins Bett:

Du beschreibst den Arbitrage Effekt in einem Szenario, das nichts mit Spekulation auf steigende Preise zu tun hat. Ein Spekulations-Szenario auf steigende Kurse am Terminmarkt hingegen hat Kursbewegungen am Tagesmarkt zur Folge, die nichts mit Arbitrage zu tun haben. Daher ist der Arbitrage-Effekt irrelevant.

Die Relevanz der Kursbewegungen am settlement-day ergibt sich aus ihrer Auffälligkeit. Die Auffälligkeit ist der hervorstechendste Beweis für die Beeinflussung des Tagesmarktes durch den Terminmarkt. Und weil es jeder sehen kann, ist es trivial.
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Torsten
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Beitrag(#989765) Verfasst am: 28.04.2008, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.youtube.com/watch?v=q-7QoiOH9r0
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Beitrag(#989766) Verfasst am: 28.04.2008, 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

27os hat folgendes geschrieben:

Wenn ich geahnt hätte, dass Du den gelinkten Text falsch einordnest, und mir dann vorwirfst, ich wär blöd ...


Netter Vertuschungsversuch, aber du schriebst "niemand geht short", tja... : Du hast es nicht verstanden.

27os hat folgendes geschrieben:

Du beschreibst den Arbitrage Effekt in einem Szenario, das nichts mit Spekulation auf steigende Preise zu tun hat.


Es hat mit Kursdifferenzen zu tun, das ist trivial, denn ich beschreibe ein Arbitrage-Geschäft.

27os hat folgendes geschrieben:

Ein Spekulations-Szenario auf steigende Kurse am Terminmarkt hingegen hat Kursbewegungen am Tagesmarkt zur Folge, die nichts mit Arbitrage zu tun haben.


Das gilt es zu zeigen, und ja, im Detail. Du hattest hier schon genügend Gelegenheit dazu, ist es zu trivial für dich?
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27os
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Beitrag(#989785) Verfasst am: 28.04.2008, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
27os hat folgendes geschrieben:

Wenn ich geahnt hätte, dass Du den gelinkten Text falsch einordnest, und mir dann vorwirfst, ich wär blöd ...


Netter Vertuschungsversuch, aber du schriebst "niemand geht short", tja... : Du hast es nicht verstanden.

27os hat folgendes geschrieben:

Du beschreibst den Arbitrage Effekt in einem Szenario, das nichts mit Spekulation auf steigende Preise zu tun hat.


Es hat mit Kursdifferenzen zu tun, das ist trivial, denn ich beschreibe ein Arbitrage-Geschäft.

27os hat folgendes geschrieben:

Ein Spekulations-Szenario auf steigende Kurse am Terminmarkt hingegen hat Kursbewegungen am Tagesmarkt zur Folge, die nichts mit Arbitrage zu tun haben.


Das gilt es zu zeigen, und ja, im Detail. Du hattest hier schon genügend Gelegenheit dazu, ist es zu trivial für dich?


Endlich hast Du das Grundsätzliche begriffen.

Aber eines noch: Mit "..niemand geht short" meintest Du wohl diese Passage

27os hat folgendes geschrieben:
Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Der Autor geht mit keinem Wort auf die Arbitrage ein. Steigt der Futurespreis entgegen dem Marktpreis aufgrund erhöhter Nachfrage nach Futures, dann kauft man zum Marktpreis am Tagesmarkt und geht short. Damit steigt der Marktpreis wieder.


Hier geht alles Durcheinander. Nur soviel: Warum soll hier jemand short-gehen, um den Marktpreis zu senken? Warum soll in dem Szenario ein Spekulant überhaupt short-gehen (wo auch immer)?


Wenn die Grenze unserer Sprache die Grenze unseres Denkens darstellt, muss man bei Formulierungen von Fachfremden erst das Denken in den Grenzen ihrer Sprache erforschen. Dass es dabei zu Fehlschlüssen kommt, sollte verständlich sein.
Allerdings gibt es die Konvention zur Verwendung von Fachsprache. Dass ich die Einhaltung bei Dir nicht erwarten konnte, ist mein Fehler.

Die Verwendung der Begriffe Long/Short ist üblicherweise unabhängig vom Markt. Statt Tagesmarkt wird Spotmarkt/Kassamarkt und statt Marktpreis wird Kurs/Notierung verwendet.

Mittlerweile habe ich Deine Diktion nachvollziehen können, sodass ich das Urteil "Hier geht alles Durcheinander." revidieren habe müssen in "Hier führten die Begriffe ins Durcheinander." Fälschlicherweise hatte ich Dir unterstellt, Du wolltest einen steigenden Kassakurs mit Verkäufen am Terminmarkt bewirken.
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Mario Hahna
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Beitrag(#989806) Verfasst am: 28.04.2008, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, dann hast du mich tatsächlich nur mißverstanden.

Aber was ist nun hiermit:
"Ein Spekulations-Szenario auf steigende Kurse am Terminmarkt hingegen hat Kursbewegungen am Tagesmarkt zur Folge, die nichts mit Arbitrage zu tun haben."

Kannst du das aufzeigen?
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beachbernie
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Beitrag(#990111) Verfasst am: 28.04.2008, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Der Boersenjournalist Bernd Niquet aeussert sich diese Woche in seiner Kolumne bei wallstreet-online auch zum Thema:

Zitat:
Nichts ist mehr unmöglich



Die Zukunft ist offen – schlecken wir sie an!

Na bitte, der langsame Einstieg in die Aktien war ja bisher gar nicht verkehrt. Doch wer hätte das gedacht? Und wer hätte gedacht, dass in derartigen Krisenzeiten der sichere Hort des Goldes so dramatisch in den Keller rauscht? Wer hätte überdies noch weiter an den Erdölpreis und die Agrarrohstoffe geglaubt? Da lese ich doch heute tatsächlich, dass in den USA jetzt der Reis in den Läden rationiert wird.

An den Agrarrohstoffen lässt sich jedoch für den Anleger wenig verdienen. Das liegt daran, dass es sich hier um Nahrungsmittel handelt, die hohe Lagerkosten besitzen und stets rechtzeitig verbraucht und damit verkauft werden müssen. Zertifikate, die die Preisentwicklung von Reis-, Weizen- oder Sojakontrakten nachbilden, sind deshalb von heftigen „Überroll“-Verlusten gekennzeichnet, welche die Gewinne zum Teil wieder in Gänze auffressen. Das ist natürlich ein schlechte Nachricht für alle Spekulanten. Moralisch gesehen jedoch sehr befriedigend.

Was wird nun noch alles passieren? Bald werden wir wohl alle in Badewannen voll Trinkwasser, Schiffen für Afrikaflüchtige oder Champagner-Kontrakten zum Feiern von Steuerflucht spekulieren.

Bei uns in Berlin ist jetzt erst einmal der Frühling ausgebrochen. Neulich am Eisladen drängt sich eine junge Frau mit einem Hund auf die Bank, der etwa doppelt so groß ist wie alle in der Nähe sitzenden Kinder. Der Hund sitzt vor den geöffneten Schenkeln der Frau und bekommt nach dem ersten Genuss der Frau sogleich selbst die Eistüte vor die Schnauze gehalten, von der er mit seiner riesigen Zunge ebenso genussvoll leckt wie diese. Danach ist wieder die Frau an der Reihe. Und das geht so lange hin und her, bis Frau und Hund das Eis gemeinsam vollständig ausgeschleckt haben.

Als ich das gesehen habe, war mir klar, dass es heute wirklich nichts und nirgendwo noch irgend eine Grenze gibt. Die Zukunft ist offen – schlecken wir sie an!


http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/2357422.html
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