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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#99298) Verfasst am: 04.03.2004, 20:17 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | übrigens ist das römisch-germanische museum architektonisch ein ausbund an häßlichkeit, wie ich einige jahre täglich festzustellen gezwungen war. |
Da kommts wohl eher auf die Inhalte an, hm?
Zitat: | bei den leuten, die für das schleifen des kölner doms eintreten, befürchte ich, daß sie alsdann ein gleiches für die akropolis fordern. |
Wer tritt denn dafür ein?
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#99304) Verfasst am: 04.03.2004, 20:40 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | übrigens ist das römisch-germanische museum architektonisch ein ausbund an häßlichkeit, wie ich einige jahre täglich festzustellen gezwungen war. |
Da kommts wohl eher auf die Inhalte an, hm?  |
ich habe mehr den eindruck, daß es um äußerlichkeiten geht.
die inhalte des RG-museums können ohne weiteres sonstwohin verbracht werden, ohne daß ein schaden entsteht.
der dom zu kölle dagegen ist eindeutig ein schützenswertes welterbe, wie auch die zerstörten buddha-staten in afghanistan es waren, wie auch die pyramiden und die akropolis es sind.
Zitat: | Zitat: | bei den leuten, die für das schleifen des kölner doms eintreten, befürchte ich, daß sie alsdann ein gleiches für die akropolis fordern. |
Wer tritt denn dafür ein?  |
hier im thread (bisher) niemand.
wenn aber argumente wie "der kölner dom muß weg, weil XYZ..." erfolg zeitigen, dann spätestens wird genau dasselbe argument von den hassern griechischer kultur auf den tisch gelegt werden. und die gibt es im realen leben nicht zu knapp, wenn auch nicht im FGH.
es darf nicht mit zweierlei maß gemessen werden.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#99313) Verfasst am: 04.03.2004, 21:06 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | übrigens ist das römisch-germanische museum architektonisch ein ausbund an häßlichkeit, wie ich einige jahre täglich festzustellen gezwungen war. |
Da kommts wohl eher auf die Inhalte an, hm?  |
ich habe mehr den eindruck, daß es um äußerlichkeiten geht. |
Nicht wirklich. Wir haben hier nur zwei Sachverhalte: die Inhalte des RG-Museums auf der einen Seite und den Dom an sich auf der anderen. Das wäre maßgeblich.
Zitat: | die inhalte des RG-museums können ohne weiteres sonstwohin verbracht werden, ohne daß ein schaden entsteht. |
Sicher
Zitat: | der dom zu kölle dagegen ist eindeutig ein schützenswertes welterbe, wie auch die zerstörten buddha-staten in afghanistan es waren, wie auch die pyramiden und die akropolis es sind. |
Ich mag romanische Gebäude (sagte ich schon weiter oben). Noch lieber mag ich aber romanische Gebäude, wenn sie sinnvoll genutzt werden. Schamanischer Firlefanz gehört für mein Empfinden nicht dazu. Und wenn dieser schamanische Firlefanz auch noch mit meinen Steuergeldern finanziert wird, mag ich es noch weniger.
Zitat: | Zitat: | Zitat: | bei den leuten, die für das schleifen des kölner doms eintreten, befürchte ich, daß sie alsdann ein gleiches für die akropolis fordern. |
Wer tritt denn dafür ein?  |
hier im thread (bisher) niemand. |
Na dann ist ja gut.
Zitat: | wenn aber argumente wie "der kölner dom muß weg, weil XYZ..." erfolg zeitigen, dann spätestens wird genau dasselbe argument von den hassern griechischer kultur auf den tisch gelegt werden. und die gibt es im realen leben nicht zu knapp, wenn auch nicht im FGH.
es darf nicht mit zweierlei maß gemessen werden. |
Wenn das Wörtchen wenn nicht wär. Ich sehe keine Veranlassung, mir über ungelegte Eier Gedanken zu machen.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#99323) Verfasst am: 04.03.2004, 21:42 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | übrigens ist das römisch-germanische museum architektonisch ein ausbund an häßlichkeit, wie ich einige jahre täglich festzustellen gezwungen war. |
Da kommts wohl eher auf die Inhalte an, hm?  |
ich habe mehr den eindruck, daß es um äußerlichkeiten geht. |
Nicht wirklich. Wir haben hier nur zwei Sachverhalte: die Inhalte des RG-Museums auf der einen Seite und den Dom an sich auf der anderen. Das wäre maßgeblich.
Zitat: | die inhalte des RG-museums können ohne weiteres sonstwohin verbracht werden, ohne daß ein schaden entsteht. |
Sicher
Zitat: | der dom zu kölle dagegen ist eindeutig ein schützenswertes welterbe, wie auch die zerstörten buddha-staten in afghanistan es waren, wie auch die pyramiden und die akropolis es sind. |
Ich mag romanische Gebäude (sagte ich schon weiter oben). Noch lieber mag ich aber romanische Gebäude, wenn sie sinnvoll genutzt werden. Schamanischer Firlefanz gehört für mein Empfinden nicht dazu. Und wenn dieser schamanische Firlefanz auch noch mit meinen Steuergeldern finanziert wird, mag ich es noch weniger.  |
das gebäude an sich ist kein schamanischer firlefanz, sondern ein paradefall hochgotischer architektur.
das steuerargument ist natürlich ein ernstzunehmendes.
wenn die mehrheit aller steuerzahler beschließt, dafür keine steuern mehr zu zahlen bereit zu sein, dann muß aber immer noch jenen leuten, die zahlungswillig und -fähig sind, die gelegenheit eingeräumt werden, dies auch zu tun.
Zitat: | Zitat: | Zitat: | Zitat: | bei den leuten, die für das schleifen des kölner doms eintreten, befürchte ich, daß sie alsdann ein gleiches für die akropolis fordern. |
Wer tritt denn dafür ein?  |
hier im thread (bisher) niemand. |
Na dann ist ja gut.
Zitat: | wenn aber argumente wie "der kölner dom muß weg, weil XYZ..." erfolg zeitigen, dann spätestens wird genau dasselbe argument von den hassern griechischer kultur auf den tisch gelegt werden. und die gibt es im realen leben nicht zu knapp, wenn auch nicht im FGH.
es darf nicht mit zweierlei maß gemessen werden. |
Wenn das Wörtchen wenn nicht wär. Ich sehe keine Veranlassung, mir über ungelegte Eier Gedanken zu machen. |
ich schon. weil ich weiß, daß es manchmal zu spät ist, sich gedanken zu machen.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#99327) Verfasst am: 04.03.2004, 21:53 Titel: |
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@ Nav
Du fragst unter Bezugnahme auf einen Beitrag von mir, was denn verschiedene Dinge, darunter auch die Hetze gegen Homosexuelle, mit Kultur zu tun haben. Natürlich nichts. Das ist auch nicht der Punkt. Mir geht es um bestimmte Gebäude und ihre Erhaltung als Kulturdenkmäler. Sie wurden nicht von Königen und Bischöfen erbaut, sondern von Maurern, Steinmetzen, Zimmerleuten usw. Deren Arbeit darf nicht verloren gehen. Als Beispiel möchte ich das größte Grab Europas anführen, den Speyerer Dom. Nicht die ins Maßlose überspannte Einstellung von Kaiser Konrad zu seiner eigenen Person und zur Herrscherperson überhaupt macht ihn erhaltenswert, genauso wenig wie die Verwendung als Kirche - sondern der künstlerische, architektonische und historische Wert. Ich selbst betrete übrigens katholische Kirchen, d.h. auch den Speyerer Dom, seit ein paar Jahren nicht mehr, eben wegen der Schwulenhetze. Meine Verachtung der katholischen Kirche als Institution mindert aber nicht meine Ehrfurcht vor dem größten romanischen Bauwerk der Welt und meine Achtung vor der Leistung unserer Vorfahren, die mit geringen technischen Mitteln in der Lage waren, dieses Gebäude zu errichten.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#99329) Verfasst am: 04.03.2004, 21:57 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | wenn die mehrheit aller steuerzahler beschließt, dafür keine steuern mehr zu zahlen bereit zu sein, dann muß aber immer noch jenen leuten, die zahlungswillig und -fähig sind, die gelegenheit eingeräumt werden, dies auch zu tun. |
Da würde ich auch nie etwas gegen sagen. Die Kirchenturmrenovierung hier in Bochum lief allerdings so ab, dass das Land 80%, die Stadt 10% und die Leute, die zahlungswillig waren, auch nur 10% aufbringen mussten.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#99339) Verfasst am: 04.03.2004, 22:29 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | wenn die mehrheit aller steuerzahler beschließt, dafür keine steuern mehr zu zahlen bereit zu sein, dann muß aber immer noch jenen leuten, die zahlungswillig und -fähig sind, die gelegenheit eingeräumt werden, dies auch zu tun. |
Da würde ich auch nie etwas gegen sagen. Die Kirchenturmrenovierung hier in Bochum lief allerdings so ab, dass das Land 80%, die Stadt 10% und die Leute, die zahlungswillig waren, auch nur 10% aufbringen mussten. |
so relativ wohl ich mich in BO auch gefühlt habe, muß ich doch anerkennen, daß der BO-filz beispielhaft dasteht.
es wäre wohl eine lebensaufgabe, den ganzen geldströmen hinterzusteigen, die lediglich wegen guter und bester connections zwischen politik und gewerbe nach BO geflossen sind und weiterhin fließen.
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The_Librarian registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.02.2004 Beiträge: 96
Wohnort: JWD
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(#99361) Verfasst am: 05.03.2004, 00:16 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Klar, Heike, alles eine Frage, wie man zur Kultur steht.
Da bei der Kultur und beim Sozialen immer zuerst gekürzt wird, halte ich es für falsch, gerade diese beiden gegen einander auszuspielen oder innerhalb der Kultur eines gegen das andere aufzurechnen. Ich möchte meine Heimatstadt mit ihren beiden gotischen Kirchen und mit ihren Schwimmbädern, Kindergärten und ihrem Theater haben und bin nicht bereit, eines für das andere zu opfern. |
Mir fiele da die Entscheidung aber sowas von leicht...  |
Ja, aber du bist auch ein Fundamentalist.
Nav hat folgendes geschrieben: |
Kirchen dienen weder der Unterhaltung, noch der Bildung und der Demokratie auch nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall.
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Ach, und was macht dich in dieser Sache zu einer Instanz die "Bildung" definiert?
Nach deiner Logik - weil das Bauwerk zu Religiösen Zwecken errichtet wurde, ist es automatisch wertlos - dienen auch die Pyramiden von Gizeh, die Akropolis oder Stonehenge nicht der Bildung.
Nav hat folgendes geschrieben: |
Und was das Verbrennen von Hexen, das Hetzen gegen Homosexuelle, das Zitieren aus den Sagen primitiver Zigenhirtenstämme und dergleichen mit "Kultur" zu tun hat, sollte man durchaus mal durchdenken... |
Es dient insofern der Bildung, als dass es ein Zeugnis der Geschichte ist. Das religiöse Kulthandlungen selbst nicht per se einen bildenden Wert haben ist klar; nur sollte man in der Lage sein, diese Handlungen von ihrem geschichtlichen Kontext gelöst zu betrachten.
_________________ Murder now the path called "must we"
just before the son has come.
Jesus, won't you fucking whistle
something but the past and done?
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#99362) Verfasst am: 05.03.2004, 00:31 Titel: |
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Wenn man Kirchen historisch und architektonisch ganz erfasst hat, spricht aber nichts mehr dafür sie noch stehen zu lassen.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#99374) Verfasst am: 05.03.2004, 01:27 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Wenn man Kirchen historisch und architektonisch ganz erfasst hat, spricht aber nichts mehr dafür sie noch stehen zu lassen. |
dann fang mal an darzustellen, was du mit "ganz erfaßt" meinst.
ich vermute, du meinst eher "oberflächennah".
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#99376) Verfasst am: 05.03.2004, 01:33 Titel: |
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Nashörner sind eigentlich auch genug erforscht, um sie endlich aussterben zu lassen.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#99379) Verfasst am: 05.03.2004, 01:36 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Nashörner sind eigentlich auch genug erforscht, um sie endlich aussterben zu lassen. |
beim tasmanischen beutelwolf wurde bereits nach diesem prinzip ("was nicht eßbar ist, wird plattgemacht") verfahren; das letzte exemplar starb in den 30-ger jahren des 20. jahrhunderts im zoo.
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#99394) Verfasst am: 05.03.2004, 03:55 Titel: |
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Ich bin fürs stehen lassen, schon des abschreckenden Beispiels wegen
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#99675) Verfasst am: 05.03.2004, 18:26 Titel: |
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Kirchen wurden von Arbeitern, Architekten, Steinmetzen und Künstlern geschaffen. Die Auftraggeber, die das alles mit blutverschmiertem Geld finanzierten, ändern nichts am künstlerischen Wert des Resultats.
Da es allerdings so viele Kirchen gibt, macht es nicht so viel, wenn man ein paar abreißt.
@Blaubär:
Vielleicht könntest du ja einen wohlmeinenden Leserbrief schreiben, der mit dieser uralten Stigmatisierung als Abtrünnige, aber tief drinnen dennoch Gläubige, aufräumt!
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ric Gast
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(#99760) Verfasst am: 05.03.2004, 22:39 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Wenn man Kirchen historisch und architektonisch ganz erfasst hat, spricht aber nichts mehr dafür sie noch stehen zu lassen. | Nimm mal den Begriff wörtlich.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#99816) Verfasst am: 06.03.2004, 10:12 Titel: |
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Grundsätzlich halte ich Kulturgüter für sehr erhaltenswert (und damit meine ich eben nicht nur Kirchen). Es gibt ganze Städte, die - sofern restauriert - ein Stück "lebendige" Geschichte darstellen. Ein gutes Beispiel ist Quedlingburg im Harz:
Ich kenne diese Stadt noch aus DDR-Zeiten (eine Großtante lebte da). Die große Anzahl an mittelalterlichen Gebäuden, samt Burg, war recht heruntergekommen, bestenfalls wurden Fassaden halbwegs in Stand gesetzt. Mitte der 80er kam dann auch die Staatsriege auf die Idee, dass alte Gemäuer erhaltenswert sein könnten und begannen, Fachleute aus Polen zu beauftragen, um die alten Gebäude zu restaurieren. Das wurde dann nach der "Wende" verstärkt fortgesetzt. Die Stadt ist wieder sehr schön geworden.
Abwägen muss man IMHO nur, wenn es wirklich darum geht, dass nicht genügend Geld im Säckel ist. Es kann nicht angehen, dass wichtige aktuelle Projekte langfristig aufgeschoben oder aufgehoben werden und pauschal Unsummen in den Erhalt alter Kirchen gesteckt werden, die sich letztendlich als Fass ohne Boden herausstellen. Notfalls müssen solche Ausgaben dann anders finanziert werden, z.B. über Fördervereine.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#99819) Verfasst am: 06.03.2004, 10:23 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Grundsätzlich halte ich Kulturgüter für sehr erhaltenswert (und damit meine ich eben nicht nur Kirchen). Es gibt ganze Städte, die - sofern restauriert - ein Stück "lebendige" Geschichte darstellen. Ein gutes Beispiel ist Quedlingburg im Harz:
Ich kenne diese Stadt noch aus DDR-Zeiten (eine Großtante lebte da). Die große Anzahl an mittelalterlichen Gebäuden, samt Burg, war recht heruntergekommen, bestenfalls wurden Fassaden halbwegs in Stand gesetzt. Mitte der 80er kam dann auch die Staatsriege auf die Idee, dass alte Gemäuer erhaltenswert sein könnten und begannen, Fachleute aus Polen zu beauftragen, um die alten Gebäude zu restaurieren. Das wurde dann nach der "Wende" verstärkt fortgesetzt. Die Stadt ist wieder sehr schön geworden.
Abwägen muss man IMHO nur, wenn es wirklich darum geht, dass nicht genügend Geld im Säckel ist. Es kann nicht angehen, dass wichtige aktuelle Projekte langfristig aufgeschoben oder aufgehoben werden und pauschal Unsummen in den Erhalt alter Kirchen gesteckt werden, die sich letztendlich als Fass ohne Boden herausstellen. Notfalls müssen solche Ausgaben dann anders finanziert werden, z.B. über Fördervereine. |
schön, dann sind wir uns ja einig.
abgewogen werden muß immer.
aber alles, nicht nur kultur gegen soziales.
wie wär's z.b., die parteien zu normalen vereinen zurückzustufen? ohne garantierte zuflüsse aus unübersehbar vielen öffentlichen und klandestinen quellen?
die haben sich nämlich mittlerweile zu einer nicht staatstragenden, sondern staatsgefährdenden hydra entwickelt.
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#99822) Verfasst am: 06.03.2004, 10:29 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | wie wär's z.b., die parteien zu normalen vereinen zurückzustufen? ohne garantierte zuflüsse aus unübersehbar vielen öffentlichen und klandestinen quellen?
die haben sich nämlich mittlerweile zu einer nicht staatstragenden, sondern staatsgefährdenden hydra entwickelt. |
Scheint mir eine andere Diskussion zu sein, obwohl es natürlich eine Schnittmenge gibt.
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#99837) Verfasst am: 06.03.2004, 11:06 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | wie wär's z.b., die parteien zu normalen vereinen zurückzustufen? ohne garantierte zuflüsse aus unübersehbar vielen öffentlichen und klandestinen quellen?
die haben sich nämlich mittlerweile zu einer nicht staatstragenden, sondern staatsgefährdenden hydra entwickelt. |
Scheint mir eine andere Diskussion zu sein, obwohl es natürlich eine Schnittmenge gibt. |
stimmt. aber ich mach jetzt keinen neuen thread auf.
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#100274) Verfasst am: 07.03.2004, 22:34 Titel: |
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Blaubär hat folgendes geschrieben: | Für die Behauptung mit den "eisernen Atheisten" bleibt der Autor übrigens jeden Beleg schuldig, ich fühle mich jedenfalls nicht angesprochen. |
Ich auch nicht. Naja, immerhin war die Vorfreude schon ganz nett, als die ZEIT bei uns auf dem Tisch lag mit dem Aufmacher. Wer kann denn ahnen, dass wenig sinnvolles dabei herauskam?
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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fox registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.02.2004 Beiträge: 327
Wohnort: Schweiz
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Kunigunde Seltsam
Anmeldungsdatum: 10.08.2003 Beiträge: 655
Wohnort: zu Hause
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(#105846) Verfasst am: 20.03.2004, 18:20 Titel: |
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In dem Zusammenhang könnte man auch fragen: Wie sollen die Kirchen, die man wieder aufbaut, genutzt werden? Ich denke hier vor allem an die im 2. WK zerstörte Frauenkirche in Dresden.
Auch in Leipzig will man mit Spenden- und Steuergeldern die unter Ulbricht abgerissene Paulinerkirche wieder aufbauen.
Ich meine, die anderen Kirchen sind doch eh schon leer, neue Kirchgemeinden sind überflüssig.
Ich habe mal gehört, die Frauenkirche in DD soll wieder kirchlichen Zwecken dienen. Sicher wird diese Kirche am Anfang auch gut besucht sein, schon wegen ihrer Geschichte. Ich als Steuerzahler habe das aber mit finanziert, ohne dass ich religiös bin. Sicher ist unbestritten, dass sich dieser Barockbau gut in das Stadtbild einfügt, aber kann man das nicht anders nutzen. Oder kann man sich nicht einfach mit den im Krieg geschehenen Tatsachen abfinden und alles beim alten belassen?
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#105855) Verfasst am: 20.03.2004, 18:28 Titel: |
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Es ist immer eine schwierige Frage, ob man kriegszerstörte Bauwerke wiederherstellen soll oder nicht. Im Allgemeinen bin ich dafür, erst recht, wenn sie nicht völlig zerstört wurden. Sonst kapituliert die Kultur vor der Barbarei. Auch wenn das Gebäude zwar gänzlich vernichtet wurde, aber von außerordentlich hohem historischen oder Kunstwert war, trete ich für einen Wiederaufbau ein, wenn auch klar sein muss, es wird eine Kopie, denn das Original ist unwiederbringlich verloren. Die Frauenkirche ist ein solcher Fall. Natürlich sollte man sich vorher Gedanken über eine sinnvolle Nutzung machen. Was die Frauenkirche angeht, kommt sicher ein Einsatz als Konzertsaal u.ä. in Frage.
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Kunigunde Seltsam
Anmeldungsdatum: 10.08.2003 Beiträge: 655
Wohnort: zu Hause
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(#105868) Verfasst am: 20.03.2004, 18:38 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Im Allgemeinen bin ich dafür, erst recht, wenn sie nicht völlig zerstört wurden. Sonst kapituliert die Kultur vor der Barbarei. Auch wenn das Gebäude zwar gänzlich vernichtet wurde, aber von außerordentlich hohem historischen oder Kunstwert war, trete ich für einen Wiederaufbau ein, wenn auch klar sein muss, es wird eine Kopie, denn das Original ist unwiederbringlich verloren. Die Frauenkirche ist ein solcher Fall. Natürlich sollte man sich vorher Gedanken über eine sinnvolle Nutzung machen. Was die Frauenkirche angeht, kommt sicher ein Einsatz als Konzertsaal u.ä. in Frage. |
Zum Wiederaufbau aus kulturhistorischen Gründen gebe ich Dir recht. Ich meinte ja auch die Nutzung als Ort der Religionsausübung. Doch wieviele nichtsakrale Gebäude in D hätten auch einen Wiederaufbau verdient, an den niemand auch nur gedacht hat?
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#105877) Verfasst am: 20.03.2004, 18:45 Titel: |
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Warum müssen wir unsere Städte eigentlich mit alten Gebäuden verschandeln? Können wir nicht was neues, schöneres, sinnvolleres bauen?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Nav Gast
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(#105878) Verfasst am: 20.03.2004, 18:46 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Warum müssen wir unsere Städte eigentlich mit alten Gebäuden verschandeln? Können wir nicht was neues, schöneres, sinnvolleres bauen? |
Ich bin fürs Abreißen von Kirchen und daß man stattdessen Parks hinbaut, mit einem kleinen Teich in der Mitte.
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#105879) Verfasst am: 20.03.2004, 18:48 Titel: |
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Nun ja, in Dresden und Frankfurt wurden z.B. die Opernhäuser wiederaufgebaut, in München die Residenz mit beiden Theatern, in Saarbrücken und Zweibrücken das jeweilige Schloss usw. usf. Dass viele Bauten nicht wiederhergestellt wurden, liegt sicher am mangelnden Geschichtsbewusstsein und Kunstsinn der 50er Jahre. Heute wäre das wohl anders. Man sieht es an den Diskussionen über einen Wiederaufbau der Schlösser in Berlin und Potsdam.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#105881) Verfasst am: 20.03.2004, 18:48 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Warum müssen wir unsere Städte eigentlich mit alten Gebäuden verschandeln? Können wir nicht was neues, schöneres, sinnvolleres bauen? |
Ich bin fürs Abreißen von Kirchen und daß man stattdessen Parks hinbaut, mit einem kleinen Teich in der Mitte.  |
Aber wichtige Orte wie der Petersdom, der Tempelberg usw. sollten Denkmälern für die Opfern weichen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#105884) Verfasst am: 20.03.2004, 18:49 Titel: |
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Nav hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Warum müssen wir unsere Städte eigentlich mit alten Gebäuden verschandeln? Können wir nicht was neues, schöneres, sinnvolleres bauen? |
Ich bin fürs Abreißen von Kirchen und daß man stattdessen Parks hinbaut, mit einem kleinen Teich in der Mitte.  |
Nav, du kannst Gedanken lesen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Nav Gast
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(#105885) Verfasst am: 20.03.2004, 18:49 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Nav hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Warum müssen wir unsere Städte eigentlich mit alten Gebäuden verschandeln? Können wir nicht was neues, schöneres, sinnvolleres bauen? |
Ich bin fürs Abreißen von Kirchen und daß man stattdessen Parks hinbaut, mit einem kleinen Teich in der Mitte.  |
Aber wichtige Orte wie der Petersdom, der Tempelberg usw. sollten Denkmälern für die Opfern weichen. |
Natürlich!
Und wenn man die Kirchen enteignet hat, kann man z.B. den Homosexuellen, die früher mal wegen ihrer Sexualität im Gefängnis waren Entschädigungen zahlen.
Wäre sehr passend, weil die Kirchen daran ja massiven Anteil hatten, daß das so war!
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