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Der Tod als Kunst
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#994267) Verfasst am: 04.05.2008, 23:59    Titel: Der Tod als Kunst Antworten mit Zitat

http://www.welt.de/meinung/article1918624/Tod_als_Kunst_darf_nicht_bloss_Provokation_sein.html

Gregor Schneider (der Mann mit der Kabba-atrappe) will einen Menschen live im Museum sterben lassen, der Tod als Kunststück oder Stück Kunst, wie man will, als letzter Tabu bruch?


Ich denke nicht, der letzte Tabubruch wäre zB. wenn jemand im Museum mit einer Leiche geschlechtlich verkehren würde, oder wenn jemand Menschenfleisch aus der dritten Welt essen würde, DAS wäre ein Tabubruch, der Tod ist es nicht.

Was denkt ihr darüber?
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#994291) Verfasst am: 05.05.2008, 00:23    Titel: Re: Der Tod als Kunst Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:

Was denkt ihr darüber?


Ob Provokation oder nicht, einen Menschen real beim Sterben zu präsentieren ist nicht Kunst, nicht kreative Verarbeitung der Wirklichkeit in einem Werk, sondern die Wirklichkeit an sich.
_________________
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#994294) Verfasst am: 05.05.2008, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

So ganz spontan kommt mir da das Ableben des letzten Papstes in den Sinn. Der hat naemlich seinen Tod bewusst auch als Medienereignis inszeniert..

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16358
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#994295) Verfasst am: 05.05.2008, 00:27    Titel: Re: Der Tod als Kunst Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
http://www.welt.de/meinung/article1918624/Tod_als_Kunst_darf_nicht_bloss_Provokation_sein.html

Gregor Schneider (der Mann mit der Kabba-atrappe) will einen Menschen live im Museum sterben lassen, der Tod als Kunststück oder Stück Kunst, wie man will, als letzter Tabu bruch?


Ich denke nicht, der letzte Tabubruch wäre zB. wenn jemand im Museum mit einer Leiche geschlechtlich verkehren würde, oder wenn jemand Menschenfleisch aus der dritten Welt essen würde, DAS wäre ein Tabubruch, der Tod ist es nicht.

Was denkt ihr darüber?


Vielleicht wird es ja als Tabu angesehen, seinen Tod in irgendeiner Form zu inszenieren oder gar in die Hand zu nehmen und zu gestalten, insbesondere öffentlich. Dabei süffisant ist, daß in Literatur und auf der Bühne der Tod - [Edit:] wenn auch fiktiv bzw. nacherzählend heroisch oder anrührend aufgebohrt - schon seit ewigen Zeiten, [Edit:] und auch in der Propaganda Todesdarstellungen inszeniert werden. Man denke da etwa an Shakespeare... Am Kopf kratzen.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 05.05.2008, 01:06, insgesamt einmal bearbeitet
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pewe
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#994309) Verfasst am: 05.05.2008, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Beim Spazierengehen bin ich mal über die Gräber gestolpert und wusste erst gar nichts mit anzufangen.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#994349) Verfasst am: 05.05.2008, 01:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zweck einer solchen "Kunst"?
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#994356) Verfasst am: 05.05.2008, 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Zweck einer solchen "Kunst"?
auf jeden Fall nicht die Heranbildung des richtigen Klassenbewustseins
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Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#994414) Verfasst am: 05.05.2008, 06:42    Titel: Re: Der Tod als Kunst Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Was denkt ihr darüber?
Kunst ist, etwas erschaffen. Einen Organismus zu zerstören, ihn zu töten, ist das Gegenteil davon.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#994416) Verfasst am: 05.05.2008, 07:06    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht unbedingt wenn das zerstören an sich eine Kunst darstellt bzw. prouziert dann ist es auch Kunst bzw. das was dadurch erregt wird könnte Kunst sein.

Das Sterben soll in einem dafür gestallteten Raum stattfinden, dh das zelebrieren des Todes, als ob wir dieses Unding nicht schon genug zelebrieren in der Welt, versteh wer die Künstler.
Tabubruch ist es keiner da müßte der Künstler schon Menschen verspeißen oder abgelebte nageln, wie ich bereits erwähnt habe.
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#994422) Verfasst am: 05.05.2008, 07:42    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Aussage gilt sehr wohl unbedingt. Zerstörung halte ich niemals für Kunst.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#994435) Verfasst am: 05.05.2008, 08:19    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
So ganz spontan kommt mir da das Ableben des letzten Papstes in den Sinn. Der hat naemlich seinen Tod bewusst auch als Medienereignis inszeniert..

Gruss, Bernie


Dachte ich auch. (War allerdings eher der Beraterstab des Papstes, der das öffentliche Sterben inszeniert hat. Selbst wenn der Papst das selber so gewollt und angeordnet hat, die hätten es verhindern können Am Kopf kratzen andererseits können die Gottes Stellvertreter ja nicht widersprechen, vielleicht hat er sein Sterben Ex Cathedra verfügt...)
... diese Kunst-Aktion wird sicher auch irgendeines Gottes Wille sein.
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#994444) Verfasst am: 05.05.2008, 08:38    Titel: Re: Der Tod als Kunst Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Was denkt ihr darüber?
Kunst ist, etwas erschaffen. Einen Organismus zu zerstören, ihn zu töten, ist das Gegenteil davon.


So wie Nergal das formuliert, soll eigentlich niemand getoetet werden, sondern lediglich das Sterben oeffentlich stattfinden, ohne das dabei nachgeholfen wird...

Man kann nun, wie z.B. ich, der Auffassung sein, dass ein so persoenliches Geschehen nichts im Licht einer breiten Oeffentlichkeit zu suchen hat, aber eine aktive Zerstoerung eines Organismus findet hier nicht statt...

Gruss, Bernie
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#994488) Verfasst am: 05.05.2008, 11:09    Titel: Re: Der Tod als Kunst Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
http://www.welt.de/meinung/article1918624/Tod_als_Kunst_darf_nicht_bloss_Provokation_sein.html

Gregor Schneider (der Mann mit der Kabba-atrappe) will einen Menschen live im Museum sterben lassen, der Tod als Kunststück oder Stück Kunst, wie man will, als letzter Tabu bruch?


Ich denke nicht, der letzte Tabubruch wäre zB. wenn jemand im Museum mit einer Leiche geschlechtlich verkehren würde, oder wenn jemand Menschenfleisch aus der dritten Welt essen würde, DAS wäre ein Tabubruch, der Tod ist es nicht.

Was denkt ihr darüber?


Das ist der Gipfel der Dekadenz. Der Typ hat eine Vollmeise. Würde auch nur der leiseste Verdacht bestehen, dass er da irgend eine Notlage ausgenutzt hat, um das Einverständnis des Sterbenden zu bekommen, würde der Laffe eingelocht werden und nicht mehr so bald rauskommen, wenns nach mir gienge.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#994499) Verfasst am: 05.05.2008, 11:25    Titel: Re: Der Tod als Kunst Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Das ist der Gipfel der Dekadenz. Der Typ hat eine Vollmeise.


Ich kann nichts schlechtes an dem finden, was er da vorhat. Nicht meine Vorstellung von Unterhaltung, aber an sich doch völlig unproblematisch.

Zitat:
Würde auch nur der leiseste Verdacht bestehen, dass er da irgend eine Notlage ausgenutzt hat, um das Einverständnis des Sterbenden zu bekommen, würde der Laffe eingelocht werden und nicht mehr so bald rauskommen, wenns nach mir gienge.


Wegen was?

Kommt der dann in die gleiche Zelle wie mein Chef? Der nutzt auch eiskalt die Tatsache aus, daß ich immer noch nicht im Lotto gewonnen habe ...

Ab wann ist etwas eine "Notlage"? Geld dient immer dazu, jemanden etwas tun zu lassen, was er ohne nicht machen würde.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#994505) Verfasst am: 05.05.2008, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

Es zur Schau zu stellen, wie jemand tatsächlich stirbt, ist nicht unproblematisch. Ich sehe auf Leute herab, die der Meinung sind, dem wäre nicht so. Schulterzucken
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#994509) Verfasst am: 05.05.2008, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Es zur Schau zu stellen, wie jemand tatsächlich stirbt, ist nicht unproblematisch.


Dann sollte es Dir leichtr fallen aufzuzeigen, wo das Problem ist, oder?

Zitat:
Ich sehe auf Leute herab, die der Meinung sind, dem wäre nicht so. Schulterzucken


Kratzt mich nicht weiter, insbesondere dann nicht, wenn Du keine Argumente bringst.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#994512) Verfasst am: 05.05.2008, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist absolut offensichtlich, was daran ein Problem ist.
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#994517) Verfasst am: 05.05.2008, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Es ist absolut offensichtlich, was daran ein Problem ist.


Mir offenkundig nicht. Also, kannst Du es nun erklären oder willst Du weiter unbelegte Behautpungen in die Welt setzen?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#994519) Verfasst am: 05.05.2008, 11:59    Titel: Re: Der Tod als Kunst Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:

Was denkt ihr darüber?


Ob Provokation oder nicht, einen Menschen real beim Sterben zu präsentieren ist nicht Kunst, nicht kreative Verarbeitung der Wirklichkeit in einem Werk, sondern die Wirklichkeit an sich.


Er betrachtet es als Kunst, wenn er den Tod einem Publikum präsentiert, also rein auf seine Intention bezogen. Das ist absolut lachhaft "Seht her, ich zeig euch was, kuckt alle, was ich für tolle Intentionen habe".
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#994521) Verfasst am: 05.05.2008, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Argaith hat folgendes geschrieben:
Es ist absolut offensichtlich, was daran ein Problem ist.


Mir offenkundig nicht. Also, kannst Du es nun erklären oder willst Du weiter unbelegte Behautpungen in die Welt setzen?


Du kannst dir ein par Brötchen belegen, wenn du willst.

Frag dich doch einfach mal, was das Ganze aus der Sicht des "Künstlers" eigentlich soll, wenn es kein Tabubruch wäre.

Vielleicht hat dein Moralzentrum auch eine Macke oder was weiss ich. Hast du wenigstens ein Problem mit öffentlichen Hinrichtungen?
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#994524) Verfasst am: 05.05.2008, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Meine Aussage gilt sehr wohl unbedingt. Zerstörung halte ich niemals für Kunst.



Ich hab schon mehrfach eine weiße Oberfläche zerstört.
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#994526) Verfasst am: 05.05.2008, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Es hat in der Kunst-Welt ja schon massenhaft Tabubrüche gegeben. Künstler oder Kunst-Darsteller haben sich übergeben, uriniert, gekackt, kopuliert, amputiert, tätowiert, getanzt, getötet, geatmet, gesungen, geboren. Alles Dinge, die nicht in jeder Gesellschaft vor Publikum erlaubt sind.
"gestorben" hat es bestimmt auch schon mal gegeben. Und wahrscheinlich war es früher in irgendeiner Kultur sowieso mal üblich, daß Menschen inmitten der Gemeinschaft sterben, anstatt in abgeschiedener Privatheit.
Ein Tabubruch eben. Solange man nicht gezwungen wird hinzugehen oder hinzusehen
(der letzte Papst hat da echte Pionierarbeit geleistet, denn zumindest Fernsehzuschauer waren gezwungen, sein Sterben zu begleiten), und solange man nicht gezwungen wird, auf diese Weise zu sterben, passiert da was spannendes, aber nichts schlimmes.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#994528) Verfasst am: 05.05.2008, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Das Ganze, die Inkarnation spätkapitalistischer Dekadenz. Dieses menschenverachtende respektlose Ansinnen gehört ganz einfach verboten und fertig.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#994530) Verfasst am: 05.05.2008, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Es hat in der Kunst-Welt ja schon massenhaft Tabubrüche gegeben. Künstler oder Kunst-Darsteller haben sich übergeben, uriniert, gekackt, kopuliert, amputiert, tätowiert, getanzt, getötet, geatmet, gesungen, geboren. Alles Dinge, die nicht in jeder Gesellschaft vor Publikum erlaubt sind.
"gestorben" hat es bestimmt auch schon mal gegeben. Und wahrscheinlich war es früher in irgendeiner Kultur sowieso mal üblich, daß Menschen inmitten der Gemeinschaft sterben, anstatt in abgeschiedener Privatheit.
Ein Tabubruch eben. Solange man nicht gezwungen wird hinzugehen oder hinzusehen
(der letzte Papst hat da echte Pionierarbeit geleistet, denn zumindest Fernsehzuschauer waren gezwungen, sein Sterben zu begleiten), und solange man nicht gezwungen wird, auf diese Weise zu sterben, passiert da was spannendes, aber nichts schlimmes.


Geschockt

Äh, ja... das kann schon sein, dass das in Kulturen in ähnlicher Form mal üblich war... und? Hast du auch nur die leiseste Ahnung davon, was in Kulturen alles üblich sein kann??

@Rasmus und wer auch immer:

Ernsthaft, wenn man damit "kein Problem" hat, wieso sollte man dann ein Problem mit öffentlichen Selbstmorden haben? Und wo ist die entscheidende Distanz zur öffentlichen Hinrichtung, sofern sie zB als Strafe freiwillig akzeptiert werden würde?

Der Anblick des Sterbens sollte Mitgefühl bis hin zu Entsetzen auslösen. Diese Natürlichen Reaktionen als 'Kunst' zu vermarkten, ist obszön. Das ist reines Selbstdarstellertum, das den Bruch mit einem völlig berechtigten und sinnvollen Tabu als kreativen Akt präsentieren soll. Es geht hier um puren Voyeurismus, der als 'Kunst' bezeichnet wird. Genauso gut könnte man Hardcore Pornos als Kunst bezeichnen. In diesem Fall wird aber etwas gravierend Amoralisches als Kunst bezeichnet. Würde man daraus eine Fernsehshow machen, hättest du sicherlich auch ein Problem damit. Da das als Kunstwerk keinerlei Glaubwürdigkeit hat, reduziert es sich aber genau darauf.
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#994531) Verfasst am: 05.05.2008, 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Frag dich doch einfach mal, was das Ganze aus der Sicht des "Künstlers" eigentlich soll, wenn es kein Tabubruch wäre.
Kunst hat an sich keinen Zweck (wie das Leben ja auch keinen Sinn hat). Von Künstlern zu verlangen, dass sie mit ihrer Kunst etwas "wollen", zerstört die Kunst!
Zitat:
Vielleicht hat dein Moralzentrum auch eine Macke oder was weiss ich. Hast du wenigstens ein Problem mit öffentlichen Hinrichtungen?
Was hat Kunst mit Moral zu tun? Man kann etwas gegen Hinrichtungen haben, aber nichts gegen dessen Öffentlichkeit. Oder man kann sogar verlangen, dass wenn schon hingerichtet wird, das in der Öffentlichkeit geschehen soll. Und das ganz mit einer "sauberen" Moral!
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Alles denkbare ist real


Zuletzt bearbeitet von PataPata am 05.05.2008, 12:32, insgesamt einmal bearbeitet
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#994532) Verfasst am: 05.05.2008, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Du kannst dir ein par Brötchen belegen, wenn du willst.


Ich hätte lieber zumindest ein gutes Argument von Dir...

Zitat:
Frag dich doch einfach mal, was das Ganze aus der Sicht des "Künstlers" eigentlich soll, wenn es kein Tabubruch wäre.


Was ändert das? Vielleicht turn ihn das an, oder er hat einfach im Suff eine dämliche Wette verloren, oder es gefällt ihm einfach, oder, oder, oder ...

Zitat:
Vielleicht hat dein Moralzentrum auch eine Macke oder was weiss ich.


Wenn Du was wüsstest sollte es Dir vergleichsweise leicht vorkommen, dieses Wissen hier kundzutun. Bis jetzt scheiterst Du daran aber kläglich.

Zitat:
Hast du wenigstens ein Problem mit öffentlichen Hinrichtungen?


Gute Frage. Ich habe ein Problem mit Hinrichtungen. Fände ich die nun schlimmer, wenn sie öffentlich wären? Ja, unter Umständen. Aber nicht, weil man da schlicht jemandem beim Sterben zusehen könnte - weil genau das nämlich nicht passiert. Bei einer Hinrichtung wird nicht schlicht gestorben, und meine Probleme mit einer Hinrichtung - egal ob öffentlich oder nicht - beziehen sich alle nicht auf das schlichte Sterben dahinter.

Ich halte die Hinrichtung pauschal also für keinen guten Vergleich. Das könnte ich wohl deutlich besser beurteilen, wenn Du irgendwann mal verraten würdest, was eigentlich genau Dein Problem ist.
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#994535) Verfasst am: 05.05.2008, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Ernsthaft, wenn man damit "kein Problem" hat, wieso sollte man dann ein Problem mit öffentlichen Selbstmorden haben?


Habe ich nicht.

Ich habe ein Problem damit, wenn unfreiwillige dazu gezwungen werden, zuzusehen - das ist aber was völlig anderes.

Zitat:
Und wo ist die entscheidende Distanz zur öffentlichen Hinrichtung, sofern sie zB als Strafe freiwillig akzeptiert werden würde?


Wenn jemand sich freiwillig hinrichten lässt sehe ich keinen deutlichen Unterschied zum Selbstmord.

Zitat:
Der Anblick des Sterbens sollte Mitgefühl bis hin zu Entsetzen auslösen.


Sagt wer?

Spontan habe ich nicht dne Eindruck, daß "Mitgefühl" und "Entsetzen" an unterschiedlichen Enden der gleichen Skala anzuordnen sind. Was glaubst du liegt in der Mitte?

Zitat:
Diese Natürlichen Reaktionen als 'Kunst' zu vermarkten, ist obszön.


Ach? Wieso?

Zitat:
Das ist reines Selbstdarstellertum, das den Bruch mit einem völlig berechtigten und sinnvollen Tabu als kreativen Akt präsentieren soll. Es geht hier um puren Voyeurismus, der als 'Kunst' bezeichnet wird.


Mag ja sein. Erscheint mir aber immer noch nicht problematisch.

Zitat:
Genauso gut könnte man Hardcore Pornos als Kunst bezeichnen.


Und?

Zitat:
In diesem Fall wird aber etwas gravierend Amoralisches als Kunst bezeichnet.


Weitere leere Behauptungen ohne Beleg. Wieso sind Hardcore Pornos jetzt gravierend amoralisch?

Zitat:
Würde man daraus eine Fernsehshow machen, hättest du sicherlich auch ein Problem damit.


Mit dem sterben oder den Pornos? Nö!

Zitat:
Da das als Kunstwerk keinerlei Glaubwürdigkeit hat, reduziert es sich aber genau darauf.


Und? Dann ist es halt keine Kunst. Back Dir'n Ei drauf. Das spricht immer noch nicht im geringsten dagegen, es zu tun.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#994536) Verfasst am: 05.05.2008, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Freigeister-Bigoterie in Hochform. Bin schon gespannt, was noch alles kommt.

@Rasmus: Siehe auch meine Antwort an Sanne.
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
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Wohnort: Nordschland

Beitrag(#994538) Verfasst am: 05.05.2008, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Argaith hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Es hat in der Kunst-Welt ja schon massenhaft Tabubrüche gegeben. Künstler oder Kunst-Darsteller haben sich übergeben, uriniert, gekackt, kopuliert, amputiert, tätowiert, getanzt, getötet, geatmet, gesungen, geboren. Alles Dinge, die nicht in jeder Gesellschaft vor Publikum erlaubt sind.
"gestorben" hat es bestimmt auch schon mal gegeben. Und wahrscheinlich war es früher in irgendeiner Kultur sowieso mal üblich, daß Menschen inmitten der Gemeinschaft sterben, anstatt in abgeschiedener Privatheit.
Ein Tabubruch eben. Solange man nicht gezwungen wird hinzugehen oder hinzusehen
(der letzte Papst hat da echte Pionierarbeit geleistet, denn zumindest Fernsehzuschauer waren gezwungen, sein Sterben zu begleiten), und solange man nicht gezwungen wird, auf diese Weise zu sterben, passiert da was spannendes, aber nichts schlimmes.


Geschockt

Äh, ja... das kann schon sein, dass das in Kulturen in ähnlicher Form mal üblich war... und? Hast du auch nur die leiseste Ahnung davon, was in Kulturen alles üblich sein kann??

Cool
Zitat:
@Rasmus und wer auch immer:

Ernsthaft, wenn man damit "kein Problem" hat, wieso sollte man dann ein Problem mit öffentlichen Selbstmorden haben? Und wo ist die entscheidende Distanz zur öffentlichen Hinrichtung, sofern sie zB als Strafe freiwillig akzeptiert werden würde?

???
Es geht doch um einen sogenannten natürlichen Tod, nicht um eine Tötung.

Zitat:
Der Anblick des Sterbens sollte Mitgefühl bis hin zu Entsetzen auslösen.


Wenn Menschen in absehbarer Zeit sterben, entscheiden sie selber und/ oder die Angehörigen, in welcher Umgebung gestorben wird. Das kann zuhause sein, inmitten der Familie und Freunde, das kann alleine und einsam in einer Wohnung sein, wo die Leiche erst nach vielen Monaten gefunden wird, das kann im Krankenhaus auf der Intensivstation sein oder im Hospiz/ Pflegeheim mit professioneller Sterbebegleitung.
Wenn nun der sterbende noch mehr Leute dabei haben will, auch Fremde, und deswegen öffentlich
einlädt, warum hast du was dagegen?


Zitat:
Diese natürlichen Reaktionen als 'Kunst' zu vermarkten, ist obszön. Das ist reines Selbstdarstellertum, das den Bruch mit einem völlig berechtigten und sinnvollen Tabu als kreativen Akt präsentieren soll. Es geht hier um puren Voyeurismus, der als 'Kunst' bezeichnet wird. Genauso gut könnte man Hardcore Pornos als Kunst bezeichnen. In diesem Fall wird aber etwas gravierend Amoralisches als Kunst bezeichnet. Würde man daraus eine Fernsehshow machen, hättest du sicherlich auch ein Problem damit. Da das als Kunstwerk keinerlei Glaubwürdigkeit hat, reduziert es sich aber genau darauf.

Kunst ist immer Voyeurismus.
die Frage ist, ob jemand zu Schaden kommt. Und das kann ich bei diesem Prokjekt nicht finden. (Bei Hardcore Pornos ist es teilweise sicher der Fall, daß jemandem aktiv geschadet wird. Gegen solche Pornos hätte ich was, egal ob man sie als Kunst oder wasauchimmer bezeichnet)
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#994539) Verfasst am: 05.05.2008, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus

Zitat:

Weitere leere Behauptungen ohne Beleg. Wieso sind Hardcore Pornos jetzt gravierend amoralisch?


Ich will nicht wirklich mit dir diskutieren. Wer eine Begründung für elementare Empfindungen braucht, hat ein ganz anderes Problem. Es würde sowieso viel zu viel Zeit drauf gehen, bis du überhaupt kapiert hast was ich meine.

Hier meinte ich zB nicht die Hardcorepornos, sondern eben die Zurschaustellung des Sterbens. Wenn es HPs wären, wäre es nicht unebdingt problematisch, aber eben auch als Kunst unglaubwürdig. Diese Show ist aber beides.
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