Shevek hat folgendes geschrieben: |
Es ist kein Widerspruch, sondern eine Begrenzung:
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Shevek hat folgendes geschrieben: |
Es gibt viele Menschen, die alle ihre persönlichen Neigungen, Wünsche und Interessen haben. Darum ist es sinnvoll die persönlichen Neigungen, Wünsche und Interessen der Einzelnen durch etheische Vorgaben einzugrenzen. |
Shevek hat folgendes geschrieben: |
Du willst dich nun nicht ernthaft darüber unterhalten, warum das Bedürfniss zu morden nicht auf Kosten anderer ausgelebt werden darf? |
Shevek hat folgendes geschrieben: |
Stichwort: Mensch als Zweck, nicht als Mittel (Kant), oder auch Integrität des Menschen. Einen Mensch nicht für einen anderen opfern. |
Shevek hat folgendes geschrieben: |
Kann man sogar aus den Interessen und Bedürfnissen der Menschen ableiten: Es ist ein weit verbreites Interesse nicht für andere geopfert/benutzt zu werden. Daher wird dieses Interesse besonders hoch geachtet. |
carn hat folgendes geschrieben: |
Hallo,
auf dieses Forum wird von www.gottlos-glücklich.de verwiesen. Da ich eine Frage zu einem Text auf der Seite habe, poste ich dei Frage hier. Es geht um: http://www.gottlos-glücklich.de/?page_id=234 Der Text ist im Wesentlichen nachvollziehbar, er versucht unter anderem zu argumentieren, warum Atheismus gerade nicht in einer Bedeutungsosigkeit des menschlichen Lebens mündet, jedoch wird am Ende ein Fallstrick vollkommen ignoriert: "Der Mechanismus der Evolution führt uns genau dann zum persönlichen Glück, wenn wir (im Rahmen ethischer Regeln des fairen Interessensausgleichs wie der Goldenen Regel oder Kants Kategorischen Imperativs) unseren natürlichen, angeborenen Neigungen nachgehen dürfen. Anstatt sie religiösen Vorschriften zu unterwerfen – von der Ächtung der außerehelichen Sexualität oder der Homosexualität über die Zwangsverheiratung bis zu Burkazwang oder weiblicher Beschneidung –, nur um einen imaginären Lohn nach dem Tode zu erreichen, der nach allem, was hier dargelegt wird, alles andere als gewiss ist." Der Text ignoriert die Möglichkeit eines Widerspruchs zwischen Goldener Regel/Kategorischen Imperativ und angeborener Neigung. Dabei würde wenn jemand eine angeborene Neigung hat, die konträr zur goldenen Regel ist, er beim von dem Text erwünschten Streben nach persönlichem Glück, das persönliche Glück anderer gerade versuchen zu nichte zu machen. Und da er ja nur nach seinem persönlichen Glück strebt wäre ihm aus Textsicht auch nichts vorzuwerfen, womit im Extremfall auch Mord dann als nicht verwerflich einzuordnen wäre, womit man doch bei der Bedeutungslosigkeit landen würde. Es fehlt somit ein Argument oder Hinweis, wie mit einem solchen Widerspruch zu verfahren ist. Gibt es dese nicht? Haben sich Neigungen dem Katgorischen Imperativ unterzuordnen? Warum? Danke für Antworten |
Carn hat folgendes geschrieben: |
Also gibt es Neigungen, die akzeptabel sind und solche, die es nicht sind.
Nach welchen Kriterien entscheidet man? |
Vobro hat folgendes geschrieben: |
Ob es dann einen evolutiven Mechanismus gibt, der zu so etwas wie persönlichem Glück führt, da wäre ich eher skeptisch, da ich kaum glaube, daß das Glück der Individuen als Ziel in der Evolution verankert ist. Abgesehen davon, daß die biologische Evolution eh keine Ziele kennt, strebt sie ganz sicher nicht danach, Einzelwesen zu so etwas wie persönlichem Glück zu führen, sondern möglichst effektiv seine Überlebens- und Fortspflanzungsfähigkeit zu sichern. Das Streben nach Glück, oder nach so etwas wie persönlicher Erfüllung, geht aus meiner Sicht nicht unmittelbar aus der Natur hervor, sondern ist vielmehr eine Errungenschaft der Kultur. |
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | ||
Das denke ich nicht. Glück ist die Anwesenheit von Glücksgefühlen. Diese werden durch vom Belohnungszentrum ausgeschüttete oder dort wirkende Hormone verursacht. Glück ist die positive Bestätigung einer Handlung. Darauf lassen sich auch Drogenkonsum und allgemein die Suchtkrankheiten zurückführen, die teilweise durch Ersatz der Glückshormone, teilweise durch Stimulation des Belohnungszentrums wirken. Das Streben nach Glück ist die Art und Weise wie eine Art seine Individuen dazu überredet, sich fortzupflanzen (im Großen und Ganzen). |
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
(..)
Das Streben nach Glück ist die Art und Weise wie eine Art seine Individuen dazu überredet, sich fortzupflanzen (im Großen und Ganzen). |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Was Glück sei, kann je nach kulturellem Hintergrund, Lebenssituation und Weltanschaung so verschieden aufgefasst werden, dass es doch irgendwie eine Verkümmerung wäre, es auf die Anwesenheit von Glücksgefühlen zu reduzieren. Nicht daß ich Dir Deine Auffassung davon nehmen will. Aber sie gilt eben nur für Dein Glück, für Dein Leben (und für das Leben jeweils derjenigen, die Deine Auffassung teilen). Für sehr viele Menschen ist Glück jedoch was davon abweichendes. Und meiner Auffassung nach gehört zum Wesen des Begriffs der Konsens, daß er individuell definiert werden darf. Zumindest in einer offenen Gesellschaft. |
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: |
Das Streben nach Glück ist die Art und Weise wie eine Art seine Individuen dazu überredet, sich fortzupflanzen (im Großen und Ganzen). |
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | ||||||
Na, wenn ich mit meiner Beschreibung nicht die Individualität im Glück selbst beschrieben habe, muss ich mich in der Wortwahl total verhauen haben. Ich maße mir nicht an, zu sagen wer wodurch sein Belohnungszentrum aktiviert. |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||
Steile These. ![]() |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Nicht daß ich Dir Deine Auffassung davon nehmen will. Aber sie gilt eben nur für Dein Glück, für Dein Leben (und für das Leben jeweils derjenigen, die Deine Auffassung teilen). Für sehr viele Menschen ist Glück jedoch was davon abweichendes.. |
Shevek hat folgendes geschrieben: | ||
Was denn? |
Vobro hat folgendes geschrieben: |
Vermutlich werden antisoziale Neigungen im Text nicht als "natürliche angeborene Neigung" betrachtet, natürlich ist der Satz etwas verkürzt und eher allhemein formuliert. |
Shevek hat folgendes geschrieben: |
Oder wir stellen fest, dass eine so auf sich bezogene Sichtweise am Ende mehr Unglück als Glück über die Menschheit bringt, und lassen uns auf Ethik ein. Und da sind wir dann bei dem Kategorischen Imperartiv, der goldenen Regel und allgemein der Anerkkennung auch der Interessen und Bedürfnisse anderer Menschen. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: | ||
Ist doch einfach: "Sünde" ist, was einem Mitmenschen unnötig ein Leid zufügt oder ihm einen unnötigen Kummer macht - oder machen könnte. Ich habe das "unnötig" eingefügt, denn wenn man beispw. einen Übeltäter ins Gefängnis bringt, ist es nötig, ihm dieses Leid zuzufügen... Meiner Meinung nach ist das der Kantsche Imperativ nur in anderer und (denke ich) verständlicherer Form. |
carn hat folgendes geschrieben: | ||
Der von mir eingangs verlinkte Text fragt in der Überschrift nach dem Sinn des Lebens und gelangt letzlich zu persönlichem Glück. Wenn man aber von mehr Unklück als Glück über die Menschheit redet, ist persönliches Glück nicht mehr der Maßstab, sondern das "kollektive" Glück, wobei man irgeneinen "Verrechnungsmechanismus" postulieren kann. Das könnte insbesondere bedeuten, dass es für einige Menschen der Sinn ihres Lebens sein sollte, sofort von der nächsten Brücke zu springen (z.b. weil sie gemeingefährliche Pschopaten sind, die viel zu clever sind, um bald erwischt zu werden und sicher weggesperrt zu werden), womit das "kollektive" Glück konträr zum persönlichen Glück stehen könnte. Das heisst also der Text hat unrecht, wenn er persönliches Glück als "Sinn" des Lebens vorschlägt? Wie lässt sich für "kollektives" Glück als Sinn des Lebens argumentieren? |
Shevek hat folgendes geschrieben: |
Ich habe nicht von kollektivem Glück oder Unglück oder von Verrechnungsmechanismen geschrieben. Daher macht deine Antwort auf mein Posting auch keinen Sinn. Wenn du mit mir diskutierst, halte dich bitte an das, was ich schreibe. |
carn hat folgendes geschrieben: |
...
"Der Mechanismus der Evolution führt uns genau dann zum persönlichen Glück, ... |
Wasserhund hat folgendes geschrieben: |
Zwischen Mörder und potentiellem Mordopfer kann der Interessensausgleich aber nicht dahingehend erfolgen, daß der Mordlustige morden darf um einem Interesse nachzukommen, beim Mordopfer aber sämtliche Interessen final beendet werden. Das wäre unfair. |
carn hat folgendes geschrieben: |
Die Formulierung mag nicht sonderlich sinnvoll sein, aber immerhin klar, dass laut dem Text eben die Instinkte des Menschen dem Leben einen "Sinn" verleihen und eben gerade diese Instinkte evolutionär mutmasslich als Überlebensvorteil hervorgebracht wurden. |
Zitat: |
Der Mensch ist also ein Zufallsprodukt der Evolution. |
Zitat: |
... keinerlei Orientierung für das eigene Leben, das mithin sinnlos erscheint. Das stimmt jedoch nicht,... |
Zitat: |
...denn eben diese Evolution hat – ganz automatisch – den Menschen mit Instinkten und Bedürfnissen ausgestattet, die für sein Überleben und seine Fortpflanzung sinnvoll sind. |
Zitat: |
Wir fühlen uns genau dann glücklich – denn dies ist das evolutionäre Belohnungssystem – wenn wir diesen Instinkten folgen dürfen: Freunde finden um Gemeinsames zu unternehmen, einen Partner frei auswählen dürfen, uns verlieben, eine Familie gründen und Kinder großziehen oder lieber die Welt entdecken, einem Beruf nachgehen, der einem Freude bereitet, Hobbys haben, in einer schönen Umgebung leben, Gutes für andere Menschen tun, geachtet und geliebt werden. |
Zitat: |
Womit sich der Kreis schließt: Der Mechanismus der Evolution führt uns genau dann zum persönlichen Glück, wenn wir (im Rahmen ethischer Regeln des fairen Interessensausgleichs wie der Goldenen Regel oder Kants Kategorischen Imperativs) unseren natürlichen, angeborenen Neigungen nachgehen dürfen.... |
Zitat: |
Folglich macht es gar keinen Sinn, diese erst die evolutionär bedingten Neigungen als positiv hervorzuheben und dann ohne weitere Begründung Kant auszupacken. |
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