TheStone hat folgendes geschrieben: |
Falls sich irgendjemand für die Statements von Somuncu und Schröder zu dem Podcast interessiert:
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/modo1619/_/debatte-um-schroeder---somuncu-podcast.html |
Pan narrans hat folgendes geschrieben: | ||
Tja, das ist eben die Sache: Er geht von „Erwachsenen mit Abstraktionsvermögen und Auffassungsgabe“ aus. Sehr viele sind aber halt nur Erwachsene. Es ist Geschmackssache, ob man derbe und "dumme" Parodien von derben und dummen Leuten bzw. Ansichten mag oder nicht – und auch, wie weit und authentisch man den Advocatus Diaboli mag oder nicht. Verstehen sollte man das aber schon genauso wie auch zugestehen – und nicht einfach unterstellen, dass dies nur eine Farce wäre, der Disclaimer, um die eigene rassistische, sexistisch,[…] Meinung hinauszuposaunen. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
https://www.rnd.de/medien/serdar-somuncu-uber-podcast-provokation-es-tut-mir-wirklich-aufrichtig-leid-2ROE4S6PSNGZ5LMLV7NUHKFMNA.html
Serdar Somuncu über den besagten Podcast |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Die Disclaimer-Idee, die Schröder da anspricht, ist ja auch was für Kleinkinder. |
Pan narrans hat folgendes geschrieben: | ||||||
Hätte ich nicht passender sagen können. Der Anthony Hopkins-Vergleich trifft es m.E. sehr gut. Genau auf dem Level befindet sich solch eine identitätspolitische Hexenjagd, allerdings wohl weniger aus Unfähigkeit, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden, sondern mehr aus Unwille, dies zu tun, wenn es einem nicht in den Kram passt. Wobei ich mich ohnehin wundere, dass Serdar diesbezüglich solange unbehelligt blieb (trotz Migrationshintergrund als Schutzschild). @ zelig
Das wird sicherlich ein Aspekt sein, überhaupt ist diese ganze Beschimpfungs-Nummer von Serdar (Jede Minderheit hat das Recht auf Diskriminierung) auch immer ein Stück weit die (pubertäre?) Freude an Provokation und „Tabubruch“. Aber eben auch nicht nur, ein bisschen mehr steckt da ja schon hinter. Letztlich ist es Parodie. Und zur Klärung: „Die Sau raus lassen“ meint aber eben dies: Freude an Provokation und „Tabubruch“, speziell in Form von Vulgarität haben und nicht: die versteckte rassistische/sexistische/homophobe/usw. Sau rauslassen, die im innersten wohnt – oder? Wenn du letzteres meinst, Somuncu aber tatsächlich etwas kennst, dann müsstest du das wirklich mal erklären, denn das wäre schon reichlich schwer nachzuvollziehen. War das auch von dir im ersten Sinne gemeint, dann wäre doch die Frage, inwieweit das nun zu verurteilen wäre. Klar, man kann ästhetische Einwände haben, man kann auch funktionelle Einwände haben, aber Satire sollte man dabei schon Satire sein lassen, auch wenn das so manche kognitiv zu überfordern scheint. Im Grunde ist es wohl aber tatsächlich Geschmackssache ob man überspitze Parodien von zu verurteilenden Denkweisen und „Argumentations“weisen in drastisch-vulgärer Form nun unterhaltsam findet oder nicht. Aber als Parodie verstehen sollte man das schon. ... |
Pan narrans hat folgendes geschrieben: |
Und zur Klärung: „Die Sau raus lassen“ meint aber eben dies: Freude an Provokation und „Tabubruch“, speziell in Form von Vulgarität haben und nicht: die versteckte rassistische/sexistische/homophobe/usw. Sau rauslassen, die im innersten wohnt – oder? |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich will es nicht verurteilen. Ich hatte den Eindruck, daß Somuncu in dem Moment keine Distanz zu der Rolle hielt, die er spielte. Er war sozusagen in der Minute emotional authentisch. Damit behaupte ich nicht, daß er ein misogyner Hater ist, der versehentlich seine wahre Natur gezeigt hat. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Er hätte nur die drastische Wirkung der drastischen Performance vorhersehen sollen. Er war danach ja auch ungücklich darüber. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Ich frage mich, warum das ein besonders relevanter Unterschied sein soll. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Im einen Fall meint jemand: "Ich bin, weil ich zum gesellschaftlich bevorzugten Team A gehöre, etwas Besseres als die Angehörigen des gesellschaftlich benachteiligten Teams B, und das kann/darf/muss ich dadurch bestätigen, dass ich letztere mit passenden Beleidigungen versehe." Im anderen Fall meint jemand: "Ich habe ein besonders wichtiges Bedürfnis, nämlich das, zu provozieren und Tabus zu brechen. Das geht ganz prima, indem ich Beleidigungen gegenüber Team B reproduziere; weil dessen gesellschaftliche Benachteiligung heute von vielen kritisiert wird, wird das im Allgemeinen nicht so gerne gesehen. Aber das Provokationsbedürfnis von mir als Team-A-Mitglied ist natürlich viel wichtiger als das Bedürfnis von Team-B-Mitgliedern, nicht beleidigt zu werden, also ist das schon OK." |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Aus bloßer Lust an der Provokation rassistische Beleidigungen zu reproduzieren, ist mE selbst rassistisch. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
https://www.youtube.com/watch?v=BiqDZlAZygU
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Zitat: |
....Der Ort Neger liegt im Negertal und ist unterteilt in Unterneger, Mittelneger und Oberneger. In der Stadt Olpe ist der Ortsname längst kein Thema mehr. Dennoch sorgt er immer wieder für Verwirrung. Zumindest bei Menschen von außerhalb. Während im Sommer Unbekannte die Ortsschilder beschmiert haben, regen sich nun erneut kritische Stimmen seitens Sprachwissenschaftler und Initiativen für schwarze Menschen. Doch was sagen die Bürger in Neger eigentlich dazu?
Anatol Stefanowitsch ist ein Sprachwissenschaftler aus Berlin. Er findet: „Das N-Wort ist extrem herabwürdigend, es ist in der deutschen Sprache eines der als am schlimmsten diskriminierend empfundenen Worte überhaupt.“.... ......Rund 400 Menschen wohnen in Neger. Einer davon ist Martin Reißner. Er findet, dass die Diskussion völlig absurd und lächerlich ist. „Ich glaube, dass die Menschen wesentlich mehr Probleme haben, als sich über so einen Scheiß aufzuregen“, sagt er. „Wir Negeraner leben gern hier und haben überhaupt nichts gegen diesen Namen.“ Reißner, der als Meister für Veranstaltungstechniker in der Stadthalle Attendorn und nebenberuflich als Pyrotechniker arbeitet, betont, dass der Ursprung des Namens keinerlei rassistische Bedeutung hat..... |
Pan narrans hat folgendes geschrieben: |
Das halte ich für einen extrem überdehnten Rassismusbegriff, der zwar bei Manchen absolut en vogue sein mag, m.E. aber nicht nur in der Sache daneben ist, sondern auch katastrophal hinschlich der gesellschaftlichen Wirkung. Diese totale Abkopplung von Aussage und Intention/Motiv führt zur Rassimus-Keule, die sich dann an jedem Hans und Franz abnutzt und irgendwann nicht mal mehr gegen wirkliche Rassisten taugt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wie stellt man denn so eine Intention fest? |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Im Zweifel frage ich, wenn möglich nach, was die beabsichtigte Intention war. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Und du gehst davon aus, dass die Leute bei sowas bezüglich ihrer Intention ehrlich sind? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Wenn du mich fragst: tillichs Definition ist vielleicht zu weit, aber die von Pan narrans ist zu eng. Gerade wenn man die Selbstangabe bezüglich der Intention zum Kriterium macht, kommt mitunter recht Absurdes dabei heraus. Der von Pan narrans kritisierten Identitätspolitik, die überall Rassismus wittert, steht die 4chan-Situation gegenüber, wo massenweise regelrecht KKK- und Nazipropaganda verbreitet wird und trotzdem keiner rassistisch ist, weil natürlich niemand das "wirklich so meint", sondern alle nur "ironisches" Shitposting betreiben (wer's glaubt!). Dass es Graustufen (und womöglich auch "Farben", was auch immer die Metapher bedeuten soll) gibt, ist ja okay. Aber wissentlich und willentlich mögliche rassistische Wirkungen in Kauf zu nehmen ist halt schon bestenfalls tief dunkelgrau. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Lediglich möchte ich mir den Luxus gönnen manchmal naiv sein zu dürfen und auch den allerschlimmsten Rassismus nicht ernst zu nehmen und mich nicht darüber zu echauffieren. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Bei der alten Diskussion ging es aber noch nicht mal um unbewussten Rassismus, sondern darum, Rassismus zu benutzen, weils ja so lustig ist, haha, aber ich mein's ja nicht so. Da wird der Unterschied für mich wirklich ganz klein. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Allerdings auch, weil, wenn ich Rassismus satirisch, zynisch, sarkastisch usw. verwende, dann meine ich ihn auch ganz genau so. Und wenn man mich fragt, dann ist dieser nahezu anarchische Umgang mit solchen diskriminierenden sozialen Phänomenen der einzig richtige Weg, der einzige, der zu einer dauerhaften Entwaffnung der Rassisten und zu einem gesunden Umgang mit Menschen anderer Herkunft, also schlussendlich auch gegen Xenophobie als ganzes, führt. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß mal wieder nicht, ob klar wird, was ich meine. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Allerdings auch, weil, wenn ich Rassismus satirisch, zynisch, sarkastisch usw. verwende, dann meine ich ihn auch ganz genau so. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Und wenn man mich fragt, dann ist dieser nahezu anarchische Umgang mit solchen diskriminierenden sozialen Phänomenen der einzig richtige Weg, der einzige, der zu einer dauerhaften Entwaffnung der Rassisten und zu einem gesunden Umgang mit Menschen anderer Herkunft, also schlussendlich auch gegen Xenophobie als ganzes, führt. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Das Anderssein gerade auf die Schippe zu nehmen ist die reinste Form es zu akzeptieren, die einzige Normalität, die für mich überhaupt erstrebsam scheint. [...] Satire usw. oder auch ganz profaner Humor kann da nämlich leisten, was politische Korrektheit niemals vermag: Das Andere trivial erscheinen lassen. Ihm das Befremdliche nehmen. Es Teil der eigenen Identität werden lassen. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Und eben nicht wie ein Storch im Salat zusammenzucken und wie das Kaninchen vor der Schlange zu erstarren, wenn jemand den Raum betritt, der anders aussieht als man selbst, weil man Angst hat was falsch zu machen oder sich (bewusst oder unbewusst) rassistisch zu verhalten. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Nun, den Luxus muss man sich gönnen können. --------------------- Zum Thema Intention: Natürlich ist die Intention nicht völlig irrelevant. Wenn jemand ganz ohne Absicht, bloß aus Gedankenlosigkeit oder unbewusster Prägung heraus Rassismus reproduziert, aber bewusst eigentlich Rassismus ablehnt, hat das natürlich eine andere Qualität, als wenn jemand ganz bewusst rassistische Einstellungen vertritt. Dennoch halte ich die tatsächliche Wirkung für deutlich relevanter. Wenn jemand, der irgendwo Macht ausübt (eine Polizistin, die Kontrollen vornimmt; ein Lehrer, der Noten oder Schulempfehlungen schreibt; aber auch ganz kleine Sachen, durch die irgendwo Zugehörigkeit oder Ausgrenzung hergestellt wird) Leute nach rassistischen Kriterien unterschiedlich behandelt, ist das eben Rassismus, auch wenn es unbewusst und gegen die bewussten Einstellungen passiert. Das sollte man anerkennen, um etwas daran ändern zu können. Bei der alten Diskussion ging es aber noch nicht mal um unbewussten Rassismus, sondern darum, Rassismus zu benutzen, weils ja so lustig ist, haha, aber ich mein's ja nicht so. Da wird der Unterschied für mich wirklich ganz klein. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Manche Leute benutzen auch gar nicht Rassismus, sondern Dinge, die Leute wie Du absurderweise fuer Rassismus halten, weil es so lustig ist, wenn Leute wie Du sich darueber aufregen. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Lediglich möchte ich mir den Luxus gönnen manchmal naiv sein zu dürfen |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaube, das kann nicht funktionieren. Wenn man einmal etwas durchschaut hat, dann kann man nicht mehr hinter die Erkenntnis zurück. Das naive, vielleicht unschuldige Paradies bleibt verschlossen. Und man sieht es ja auch beispielsweise Leuten wie BB an, daß sie ihrer naiven Pose selber nicht trauen. Wie bei des Kaisers neuen Kleidern. Aufklärung ist Arbeit. In diesen Zeiten ganz besonders, scheint es. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Testen wir das doch mal aufs Exempel. Posten wir diese Art von Witzen auf 4chans /pol/-Board und sehen wir, ob sie den dortigen Rassismus zurückdrängen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Es ist schon klar, welche Strategie du im Sinn hast. Serdar Somuncu ist ja ein gutes Beispiel. Nur funktioniert das eben nicht ganz so, wie du es meinst. Die meisten Comedians, die klischeebasierte Witze machen, haben den genau gegenteiligen Effekt, nämlich die Zementierung von Vorurteilen. Mit Klischees zu diesem Zweck humoristisch spielen muss man eben auch können. Wenn man es nicht kann, erreicht man damit nämlich u.U. eben nicht, was du damit willst, sondern das Gegenteil. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaube, das kann nicht funktionieren. Wenn man einmal etwas durchschaut hat, dann kann man nicht mehr hinter die Erkenntnis zurück. Das naive, vielleicht unschuldige Paradies bleibt verschlossen. Und man sieht es ja auch beispielsweise Leuten wie BB an, daß sie ihrer naiven Pose selber nicht trauen. Wie bei des Kaisers neuen Kleidern. Aufklärung ist Arbeit. In diesen Zeiten ganz besonders, scheint es. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Vermutlich gar nicht. Hab da noch nie gelesen und werde das wohl auch nie, aber ich stelle mir vor, die "Witze" die da so gemacht werden sind so nach dem Muster "Wieviele Schwarze braucht man um eine Glühbirne einzudrehen? Keinen. Ein Weißer reicht." -.- |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Manche Leute benutzen auch gar nicht Rassismus, sondern Dinge, die Leute wie Du absurderweise fuer Rassismus halten, weil es so lustig ist, wenn Leute wie Du sich darueber aufregen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Findet ihr nicht auch, dass es hier irgendwie nach Leuchtgas riecht? |
Zitat: |
If you are wrong about the "Shannanigans" call and there is nothing sinister about the situation, you will look like a douchebag |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
...Nein, auf 4chans /pol/-Board verwendet wirklich niemand das Wort "Schwarzer". |
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