Soll jeder Deutsche zur Impfung gegen SARS-CoV2 gezwungen werden? | ||||||||||||||
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Stimmen insgesamt : 13 |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Wenn ich also sage, ich könnte eine wirklich allgemeingültige Moral entwickeln, oder sie bestünde bereits, so bleibt doch offen, ob sie auch in jedem Falle eine "Anwendung" findet. Denn nur dann könnte sie Gesetze ersetzen. |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Gibt es nur eine mögliche allgemeingültige Moral? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Umgekehrt. Es sind gerade die Gesetze, die sich jeder Staat und jede Menschengruppe bastelt, wie sie will. Moral wird nicht "gebastelt", sondern Moral ist die Übernahme einer Pflicht in und aus Freiheit und um der Freiheit willen. Jede Pflicht und jede Geltung auf äußerem Zwang gründen zu wollen ist hingegen gerade der Kerngedanke des politischen Autoritarismus, und den scheinst du (wenn ich dich nicht falsch verstehe) komischerweise mit den Impfgegnern zu teilen. Das Argument der Impfgegner ist ja: Ihr könnt uns nicht zwingen, also sind wir nicht verpflichtet. Ob ein gesetzlicher Zwang z. B. verfassungsrechtlich möglich ist, ist eben auch nur eine verfassungsrechtliche Frage. Die Impfgegner argumentieren aber moralisch: "Ihr habt nicht das moralische Recht, uns zu zwingen" bedeutet: "Ihr habt die moralische Pflicht, Zwang zu unterlassen." Von dieser Pflicht erwarten die Impfgegner, dass wir sie freiwillig übernehmen. Diese Forderung nach Anerkennung ihres "Selbsteigentums" ist nur deshalb möglich, weil die Idee der Übernahme einer Pflicht ohne äußeren Zwang bereits implizit anerkannt ist: Ein Max-Stirner-Soziopath könnte den Impfgegnern einfach erwidern, dass sie überhaupt kein "Selbsteigentum" haben, sondern sein Eigentum sind. Vom Standpunkt der Moral ist die richtige Antwort hingegen die, dass Eigentum verpflichtet und dass sie selbst, solange sie nicht freiwillig die moralische Pflicht zur Impfung auf sich nehmen, ihr eigenes Prinzip dadurch untergraben, dass sie sich selbst und andere wider besseren Wissens und ohne Not der Gefahr des Verlusts der körperlichen Autonomie aussetzen. Sie widersprechen also ihrem eigenen Prinzip: Wenn es überhaupt "Selbsteigentum" geben soll, dann gibt es eine moralische Impfpflicht, die jeder ohne Zwang aus freiem Willen zu übernehmen hätte. Zwang ist in dieser ganzen Diskussion überhaupt nur deshalb überhaupt als Mittel auf dem Tisch, weil Impfgegner sich wider alle Vernunft nicht freiwillig impfen lasst und damit die Freiheit und das Leben anderer gefährden und damit ihr eigenes Prinzip des Selbsteigentums untergraben. (Die größten Freiheitsfeinde sind immer die, die die Anerkennung ihrer Freiheit fordern, ohne sich selbst auf die Freiheit als Wert auch praktisch zu verpflichten.) |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Mir ist gerade ein guter Vergleich eingefallen.
Seid Einführung der Gurtpflicht im Auto, gibt es immer noch tödliche Autounfälle. Es gibt sogar welche, die durch den Gurt ums Leben gekommen sind. Aber insgesamt, hat der Gurt tausende von Leben gerettet. |
Siegfried hat folgendes geschrieben: | ||||
Du bist immerhin schon einen Schritt weiter indem du das GG nicht als bindend ansiehst. Aber nein, Freiheit ist nicht verpflichtend, Freiheit ist absolut. Mein Körper, meine Entscheidung, unabhängig von den Konsequenzen. |
Siegfried hat folgendes geschrieben: | ||
Ich schnalle mich immer an. Die Gurtpflicht ist trotzdem falsch. Wer das nicht versteht, ist rin Freiheitsfeind. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Das die Gesellschaft aufkommen muss, für die Krüppel, die nichts mehr zu der Gesellschaft beitragen können, ist dir wohl egal. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das mag zutreffen, wenn du allein auf eine einsame Insel lebst. Sobald auch nur ein Mensch dazu kommt, geht es ohne Rücksicht auf den jeweiligen andern nicht. |
Siegfried hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich möchte nicht, daß die Gesellschaft dafür aufkommen MUSS (aber wünsche mir, daß sie es freiwillig tut). |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Warum sollten sie aufkommen für jemand, der sich nicht an ein Minimum von Regeln hält? Jemand der sich nicht an gesellschaftliche Regeln hält, stellt sich doch selbst außerhalb der Gemeinschafft. Warum sollten sie ihn helfen wenn er doch selber Schuld ist? |
Siegfried hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Das ist korrekt wenn es den anderen betrifft. Entscheidungen über meinen Körper sind davon nicht betroffen. |
Siegfried hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Ich fordere ja gerade nicht, daß irgendjemand hilft. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
Ach. |
Wolf359 hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||||
Er wünscht sich doch nur, dass es die Gesellschaft freiwillig tut. Es muss aus dem Inneren kommen. Nicht das Äußere, das Innere ist der entscheidende Punkt! Denn wenn du ES nicht im Inneren spürst, dann verstehst du ES nicht wirklich und handelst nur nach dem Äußeren! |
Siegfried hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß nicht worauf du heraus willst, aber ich würde dir natürlich helfen, wenn du in der Not vor meiner Tür stündest. Selbst wenn du dich zuvor verantwortungslos verhalten hättest, ich würde dir trotzdem helfen.
Aber das ist meine persönliche Entscheidung und ich will niemanden dazu zwingen. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Willst du meiner Willkür ausgesetzt sein? |
Siegfried hat folgendes geschrieben: | ||||
Nein, natürlich nicht. Ich sehe nicht den Zusammenhang. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nur für den Fall, dass du mal in Not vor meiner Tür stehst. Libertäre esse ich nämlich idR. |
Siegfried hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Es steht dir natürlich frei, asozial zu sein. |
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