Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Nein. Da gibt es einen groben Unterschied, weil Filmkritiker u. ä. in ihrer Kritik sich für gewöhnlich auf die Funktion und Funktionsfähigkeit der Kunst fokussieren und Aspekte wie die real existierenden Pendants zu fiktiven und nicht realen Figuren und ihre real existierenden Probleme, Diskriminierungen und Anfeindungen ausblenden, weil sie eben keinerlei Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit der Kunst haben und von dieser und ihren eigenen Inhalten nur ablenken. Also von der Story, den Charakteren und ihren Beziehungen darin, sowie im Spezialfall Film auch noch von so immersionstragenden Teilen wie der Beleuchtung, der Einstellung, generell dem Schnitt, der Musik, den Effekten und schauspielerischen Leistungen bzw. der Animation, des Zeichenstils und der Synchronarbeit. Kurz: Fiktive Geschichten können, müssen aber nicht von realen Problemen realer Menschen(gruppen) handeln. Der Fokus darin kann eben in der Fiktion gerne mal völlig davon abgehen. Und dann halte ich es für angemessen sie anhand dessen zu kritisieren, was sie wirklich macht und nicht daran zu messen, dass sie nicht genug auf reale Probleme hinweist. Das ist eine völlig andere Stufe und hat mit Filmkritik nichts mehr zu tun. Es wendet eine, auch wenn ich mich wiederhole, zur Unterhaltung gedachte Fiktion auf gesellschaftliche Konflikte an. Das ist etwa so, als würde ich mit einem gezeichneten Hammer einen Nagel einschlagen wollen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Das ist eine gewagte These, Filmkritik müsse gesellschaftliche Hintergründe ignorieren, wenn diese im filmischen Kunstwerk nicht intendiert sind. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Mir ging es aber um die Funktion des Klischees für den Film. Realistische Settings und Figurenzeichnungen haben nach deiner Vorstellung keinen Einfluss auf die filmische Qualität? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Natürlich müssen Fiktionen abstrahieren, das funktioniert über Klischees (die auch auf den Erwartungen des Publikums basieren), doch sind die nicht zunehmend öde... in deutschen Krimis gibt es mittlerweile mehr sozialdemokratisch angehauchte Kommissare als Parteimitglieder. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Und von wegen Winnetou und Realismus: Wenn Karl May wirklich in Amerika gelebt hätte und das Leben der Indianer gekannt hätte, wäre unser Apache ständig besoffen vom Pferd gefallen und hätte mit seiner Silberbüchse nicht mal n Tipi aus 5 Meter Entfernung getroffen. ![]() |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Heutige Erzählungen und Fiktionen würden eher in dieser Realität ansetzen. Das kann man schade finden, wenn man in der behaglichen Nachkriegszeit mit klinisch sauberen Heldengeschichten aufgewachsen ist. Die darf man gesellschaftspolitisch kritisieren, aber nichtsdestotrotz aus künstlerischen oder nostalgischen Motiven sehen. |
Somerset hat folgendes geschrieben: |
1. Ist Kitsch eigentlich (a) eine ästhetische oder (b) eine moralische Kategorie?
2. Wer ist wie und wodurch legitimiert, im Falle (b) die Kriterien erstens festzulegen und zweitens durchzusetzen? |
goedelchen hat folgendes geschrieben: |
Die Fragen sind richtig gestellt und Fazit aus allen hereinschwabbernden Antworten kann nur sein...=.....Kultur ist per se immer mit Aneignung verbunden. Die kleine Meerjungfrau, Hänsel und Gretel etc.sind ebenso wie Winnetou in ihrer bisherigen Erscheinungsform unveränderbar Kulturgut und Lernelemente des Lebens.
Die Quatschköpfe nach W2/ W3 im Getriebe des pseudowissenschaftlichen Betriebes dürfen weiter Papers produzieren. Irgendwann wird der zivilisierte Mensch in Deutschland den Typ:innen den Mittelfinger zeigen und seine Ausführung zu dem Thema beginnen mit : ..... Es war einmal.......... Elend , als ob wir nicht andere Probleme hätten. Diese Minderheitenbetreuung in maximaler Form gefährdet die FDGO. Minderheit ist Minderheit geschützt und mit Rechten versehen....aber bleibt Minderheit. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Der zivilisierte Mensch in Deutschland? Du meinst die sabbernden Trolle in den Kommentarspalten? ![]() Die FDGO wird gefährdet, indem Minderheitenrechte auch im gesellschaftlichen Leben durchgesetzt werden und nicht nur auf dem Papier stehen? Geht es noch dramatischer? Ich habe als Kind leidenschaftlich Karl May gelesen und auch gerne die Filme gesehen. Ich finde, man kann eine intellektuelle Diskussion über die künstlerische Qualität, den Realismus der Darstellung und die Probleme der Indianer führen. Aber wieso soll man diese unterhaltsamen Romane und Filme bannen? Heutzutage würden diese Fantasiewelt ganz anders, moderner, lebensechter dargestellt werden. Man kann natürlich über den Sinn und Nutzen von Karl May und seiner Fantasiewelt für die FGDO oder für die Fantasie von Kindern diskutieren. Wenn man den ganzen christlichen Schmonzes mal außen vor lässt, waren Old Shatterhand und Winnetou ehrliche Helden, die für Gerechtigkeit eintraten. Unterhaltsame Literatur ist halt öfter mal recht naiv. ![]() |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Der zivilisierte Mensch in Deutschland? Du meinst die sabbernden Trolle in den Kommentarspalten? ![]() Die FDGO wird gefährdet, indem Minderheitenrechte auch im gesellschaftlichen Leben durchgesetzt werden und nicht nur auf dem Papier stehen? Geht es noch dramatischer? Ich habe als Kind leidenschaftlich Karl May gelesen und auch gerne die Filme gesehen. Ich finde, man kann eine intellektuelle Diskussion über die künstlerische Qualität, den Realismus der Darstellung und die Probleme der Indianer führen. Aber wieso soll man diese unterhaltsamen Romane und Filme bannen? Heutzutage würden diese Fantasiewelt ganz anders, moderner, lebensechter dargestellt werden. Man kann natürlich über den Sinn und Nutzen von Karl May und seiner Fantasiewelt für die FGDO oder für die Fantasie von Kindern diskutieren. Wenn man den ganzen christlichen Schmonzes mal außen vor lässt, waren Old Shatterhand und Winnetou ehrliche Helden, die für Gerechtigkeit eintraten. Unterhaltsame Literatur ist halt öfter mal recht naiv. ![]() |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Unter dem Deckmantel für Unterdrückte und Diskriminierte einzutreten scheint mir da doch eigentlich nichts als blanke Missgunst und Gehässigkeit zu werken. Kontrollieren meinen zu dürfen und zu müssen woran andere sich unterhalten können, scheint mir mindestens so eine Art Fetisch zu sein in diesen Kreisen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Ich wundere mich bei solchen Diskussionen immer über die Konservativen, die partout darauf bestehen, dass man aber auf jeden Fall solche Klischees verwenden dürfen muss. Man darf ja auch, aber es darf eben auch kritisiert werden. Und dann springen vor meinem innerern Auge die Konservativen auf und ab und reagieren auf diese Kritik nur noch, indem sie: "Ich will aber, ich will aber, ich will aber Klischees benutzen dürfen! Und ich will ich will ich will Sachen sagen dürfen, die andere beleidigend finden!" rufen, weil sie anscheinend keine Gegenargumente haben. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaubs ja nicht. Was ist das für eine Denke? "Deckmantel", "Missgunst", "Gehässigkeit", "Fetisch"... So,so. Vielleicht solltest du mal durchlesen, was du da an toilettenpsychologischen Unterstellungen loslässt? Ich gehe mal davon aus, dass sich viele der Anti-Mayisten ernsthaft mit Diskriminierung beschäftigt haben und aktiv dagegen vorgehen. Nicht wenige haben sicher schon selbst Diskriminierung erlebt oder miterlebt. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Du gehst davon aus, ich von was anderem. ![]() Edit: Außerdem zitiere ich mal Dieter Hildebrandt: "Sie haben eine Denke? Da habe ich jetzt aber eine Staune!" |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||
Dazu auch immer wieder die folgenden Schemata: 1. Es wird empört gefragt"Was darf man denn heutzutage noch?" 2. Es findet überhaupt keine inhaltliche Auseinderandersetzung mit der Gegenseite statt. Ich kann aus meiner persönlichen Sicht nur folgendes sagen: 1. Irgendein Verlag entscheidet sich ein Kinderbuch doch nicht auf den Markt zu bringen. Dazu kann ich erstmal nur sagen: Na Und? ist ja deren Entscheidung. 2. Wenn ich beim Einkaufen den Blick auf die Titelseite der Blödzeitung werfe und die eine regelrechte Kampagne für "Winnetou" fahren, dann ist meine erste Reaktion, dass ich nicht auf deren argumentativer Seite stehen möchte. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||
Na gut, wenn du nicht denkst, sondern nur staunst, kommen solche merkwürdigen Pathologisierungen heraus. Die Gehässigkeit und Missgunst unseres tillichs beruht jetzt auf welchen Fetischen? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Kurze Frage: Wie kommst du auf den Trichter, dass es den Aktivisten gegen Diskriminierung darum geht Freiheitsrechte einzuschränken, weil sie dir als notorische Spaßverderber der Volksgemeinschaft erscheinen? Freiheit, geht die auch mit Verantwortung? Oder ist das nicht vorgesehen? Das ist nur Simpeliberalität.
Ein Teil derjenigen, die sich über Verbrechen an der deutschen Sprache echauffieren, lesen keine Bücher, was man an ihren Rechtschreib- und Ausdrucksfähigkeiten erkennen kann. Dass denen das N-Wort weggenommen wird, ist schon aus Gründen der Sprachhygiene erforderlich. Die können damit eh nichts Intelligentes anfangen. ![]() ![]() |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Legitimiert sind zuallererst nur jene, die das Werk auch gelesen oder gesehen haben. ![]() |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Und von wegen Winnetou und Realismus: Wenn Karl May wirklich in Amerika gelebt hätte und das Leben der Indianer gekannt hätte, wäre unser Apache ständig besoffen vom Pferd gefallen und hätte mit seiner Silberbüchse nicht mal n Tipi aus 5 Meter Entfernung getroffen. ![]() |
Zitat: |
Unter einem sah sich „ZDF heute“ nun gezwungen, die Nutzer darauf hinzuweisen, das „I-Wort“ nicht zu verwenden, um „rassistisch geprägten Begriffen“ keine Plattform zu geben. |
Zitat: |
Den Indianern Nordamerikas war die alkoholische Gärung unbekannt, so dass ihr Umgang mit Alkoholika als Akkulturationsprozess verstanden werden muss. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
@ wolle: Eskimo = Inuit. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
@ wolle: Eskimo = Inuit. |
Wolf359 hat folgendes geschrieben: | ||
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ich weiß nicht, was das für Geschichten waren, aber ich glaube, unheimlich oder "grausig" dürfen Kindergeschichten unter Umständen schon sein. Ich denke da etwa an Neil Gaimans "Coraline", das ja doch viele Kinder lieben. Ich glaube nicht, dass es gut ist, Kinder komplett in Watte zu packen, und man merkt auch, wenn man Kinder mit geeigneten unheimlichen Geschichten konfrontiert, immer wieder, dass sie das selber auch nicht wollen. Die wollen wissen, wie es weitergeht. Ich habe gestern noch ein Tale Foundry-Video dazu gesehen, vielleicht verlinke ich das nachher mal. Kommt natürlich wie immer alles drauf an, was das nun genau für Geschichten waren, aber die totale Disneyfizierung der Kindheit ist vielleicht gar keine so gute Idee. Die Kinder lernen dann im schlimmsten Falle kaum noch, mit Gefühlen wie Furcht etc. umzugehen. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich würde genauso eingreifen, wenn jemand rotmof zu dir sagen würde. (aber ungerne). |
Wolf359 hat folgendes geschrieben: |
Außerdem ist Eskimo kein Schimpfwort. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Gibt es eigentlich schon ein Lexikon der political correctness mit den ganzen verbotenen Wörtern?
Neger, Zigeuner, Flüchtling, Lehrling, Fräulein, Putzfrau, Indianer, Eskimos, usw... |
Wolf359 hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wer kennt schon niederländische Schimpfwörter, außer Niederländer. Außerdem ist Eskimo kein Schimpfwort. Ich würde übrigens nicht eingreifen, wenn dich jemand Austernfresser nennt. ![]() |
Somerset hat folgendes geschrieben: |
Die Priesterkaste ist weg, die Leerstelle wird neu besetzt |
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