Ist Abtreibung Mord?
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#301:  Autor: Nikolaus BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 18:21
    —
Nikolaus hat folgendes geschrieben:
sondern vom Wunsch des Individuums getragen, zugunsten der Freiheit auf einen Gesetzgeber zu verzichten.


Man könnte auch sagen: Die Herzen für Gott öffnen, statt sich seiner als einer Kopfgeburt zu unterwerfen.

#302:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 18:27
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
nocquae hat folgendes geschrieben:

Vor allem benutzt er bei dieser Einlassung als Argument das, was erst zu beweisen wäre (Embryo = Mensch).



Dass ein Embryo ein Mensch ist, muss ich nicht beweisen.
Was sollte ein Embryo sonst sein?

Bei Tieren wird der sich aus einer befruchteten Eizelle (Zygote) neu entwickelnde Organismus als Embryo bezeichnet, solange er sich noch im Muttertier oder in einer Eihülle oder Eischale befindet. Nach Ausbildung der inneren Organe (Organogenese) – beim Menschen ab der neunten Schwangerschaftswoche – wird der Embryo als Fetus (auch Fötus geschrieben) bezeichnet.

#303:  Autor: Heiner BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 18:37
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:


Dass ein Embryo ein Mensch ist, muss ich nicht beweisen.
Was sollte ein Embryo sonst sein?

Bei Tieren wird der sich aus einer befruchteten Eizelle (Zygote) neu entwickelnde Organismus als Embryo bezeichnet, solange er sich noch im Muttertier oder in einer Eihülle oder Eischale befindet. Nach Ausbildung der inneren Organe (Organogenese) – beim Menschen ab der neunten Schwangerschaftswoche – wird der Embryo als Fetus (auch Fötus geschrieben) bezeichnet. [/quote]

Dass wir hier von menschlichen Embryonen sprechen, dachte ich, ergibt sich aus dem Thema des Threads... skeptisch

#304:  Autor: Heiner BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 18:46
    —
Apropos Tierembryonen:

Schaut euch die folgenden Bilder an und sagt, was ihr seht

a) ein kleines Pferd

b) einen Zellhaufen

http://www.nemr.net/~ccason/index.fetus.htm
Auf den Arm nehmen

Dies führt uns zu der Frage: Ab wann ist ein Pferd ein Pferd?

Edit: Link korrigiert


Zuletzt bearbeitet von Heiner am 08.04.2010, 18:49, insgesamt einmal bearbeitet

#305:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 18:49
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:

Dass wir hier von menschlichen Embryonen sprechen, dachte ich, ergibt sich aus dem Thema des Threads... skeptisch

Das passt schon, weil auch der Mensch zu den Tieren gehört. Ansonsten ist der Embryo irgend etwas auf dem Weg vom Zellhaufen zum Menschen.

fwo

#306:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 18:52
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
Dass ein Embryo ein Mensch ist, muss ich nicht beweisen. Was sollte ein Embryo sonst sein?

http://de.wikipedia.org/wiki/Embryo Bei Tieren wird der sich aus einer befruchteten Eizelle (Zygote) neu entwickelnde Organismus als Embryo bezeichnet, solange er sich noch im Muttertier oder in einer Eihülle oder Eischale befindet. Nach Ausbildung der inneren Organe (Organogenese) – beim Menschen ab der neunten Schwangerschaftswoche – wird der Embryo als Fetus (auch Fötus geschrieben) bezeichnet.
Dass wir hier von menschlichen Embryonen sprechen, dachte ich, ergibt sich aus dem Thema des Threads...

Keineswegs.

In diesem thread stehen derlei intuitive Fehlschlüsse ja gerade zur Debatte:

- Ist ein menschl. Embryo ein ethisches Subjekt, oder gilt das nur für Personen?
- Gelten Schadenszufügungskriterien nur für Angehörige der eigenen Art?
- Wessen Interessen werden mit einer Abtreibung verletzt?
- Hat ein Wesen per se Rechte, oder werden sie ihm zugewiesen?
- Liegt die Produktion vieler Nachkommen im allgemeinen Interesse?
- Dürfen wir anders handeln als unsere instinktgesteuerten Vorfahren?
- ...

#307:  Autor: Babyface BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 18:54
    —
Hier sind zwei Interessen abzuwägen:

1. das Interesse der Mutter auf körperliche Selbstbestimmung
2. die empathischen Interessen Dritter am Embryo/Fetus

Empathische Interessen lasse ich nur gelten, sofern es sich um ein leid- und empfindungsfähiges Lebewesen handelt. Die Wahl eines in Bezug auf die Leidensfähigeit konservativen Zeitkriteriums stellt daher einen fairen Interessensausgleich dar, welcher der Mutter ausreichend Zeit lässt sich für oder gegen eine Schwangerschaft zu entscheiden als auch die empathischen Interessen der Gesellschaft Rechnung trägt. Stellt die Schwangerschaft zudem eine ernsthafte Bedrohung Lebens oder der physischen oder psychischen Gesundheit der Mutter dar, müssen empathische Interessen Dritter auch nach Überschreitung des Zeitkriteriums zurücktreten.

#308:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 18:57
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
.....

Dies führt uns zu der Frage: Ab wann ist ein Pferd ein Pferd?


Wenn man sich draufsetzen kann. Davor spricht man von Fohle n, davor von Foeten und davor von Embryonen - auch Pferde gehören zu den Tieren, auch wenn das in Zeiten der Vereinsamung in der Gesellschaft einige Pferdeliebhaber nicht wahrhaben wollen und es für einen Kanibalenakt hielten, ein Pferd zu essen.

fwo

#309:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 18:57
    —
Nikolaus hat folgendes geschrieben:
Ihr schreibt ständig von Rechten. Da kann man doch mal fragen, wo die herkommen. Und wozu sie gebraucht werden.

Die spiegeln die Interessen der Anderen wieder.

Nikolaus hat folgendes geschrieben:
Und ich sage, die kommen vom Gesetzgeber. Um Normen festzulegen.

Ja, weil Kooperation dann besser funktioniert.

Nikolaus hat folgendes geschrieben:
Die aber die Moraldiskussion nicht beenden können. Die Moraldiskussion beenden kann nur ein "ganz enger Pflichtrahmen", der aber nicht vom Gesetzgeber festgelegt wird, sondern vom Wunsch des Individuums getragen, zugunsten der Freiheit auf einen Gesetzgeber zu verzichten.

Du scheinst irgendwie implizit vorauszusetzen, daß es absolute Werte gibt und alle Wesen die teilen.

#310:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 19:00
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
Apropos Tierembryonen:

Schaut euch die folgenden Bilder an und sagt, was ihr seht

a) ein kleines Pferd

b) einen Zellhaufen



Wow, super Umfrage!


noc

da fehlt Antwort c) ein Pferdeembryo

#311:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 19:02
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
Ab wann ist ein Pferd ein Pferd?
Wenn man sich draufsetzen kann.

Lachen - hm ... ein embryonaler Cowboy könnte drauf sitzen ...

Ach ja, wie konnte ich es vergessen: Der Pferdeembryo könnte zu etwas werden, das später einmal etwas trägt, zu dem ein Cowboyembryo wird.

#312:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 19:10
    —
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Es ist völlig simpel: Niemand hat ein Recht am Körper der FRau, außer der Frau selber. Daraus ergibt sich *zwingend* ein Recht zur Abtreibung, ebenso wie zum Selbstmord und vielen anderen schönen Dingen.

Bravo! Nur wird der Papst das nie begreifen.
Die meisten Menschen sind traurige Folgen einer unterlassenen Abtreibung. (Karl Kraus)

#313:  Autor: Heiner BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 19:12
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
.....

Dies führt uns zu der Frage: Ab wann ist ein Pferd ein Pferd?


Wenn man sich draufsetzen kann. Davor spricht man von Fohle n, davor von Foeten und davor von Embryonen - auch Pferde gehören zu den Tieren, auch wenn das in Zeiten der Vereinsamung in der Gesellschaft einige Pferdeliebhaber nicht wahrhaben wollen und es für einen Kanibalenakt hielten, ein Pferd zu essen.

fwo


Und wie definiert man Fohlen? Fohlen = junges Pferd. (da kann man sich noch nicht draufsetzen)
Und was ist der Foetus eines Pferdes? Ein ganz junges Pferd. Smilie

#314:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 19:13
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Nikolaus hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Nikolaus hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Es ist völlig simpel: Niemand hat ein Recht am Körper der FRau, außer der Frau selber. Daraus ergibt sich *zwingend* ein Recht zur Abtreibung


Jede Frau ist ihrem Körper selber verpflichtet.

Was soll das denn heißen?


Eigenverantwortung.

"Niemand hat ein Recht am Körper der FRau, außer der Frau selber. "

Aber erklär mir mal, was das heissen soll? "Selbstverrechtung" oder wie oder was?

Wer hat den Rechte an deinem Körper? Und was für Pflichten hast du?

Und?

#315:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 19:26
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
.....

Dies führt uns zu der Frage: Ab wann ist ein Pferd ein Pferd?


Wenn man sich draufsetzen kann. Davor spricht man von Fohle n, davor von Foeten und davor von Embryonen - auch Pferde gehören zu den Tieren, auch wenn das in Zeiten der Vereinsamung in der Gesellschaft einige Pferdeliebhaber nicht wahrhaben wollen und es für einen Kanibalenakt hielten, ein Pferd zu essen.

fwo


Und wie definiert man Fohlen? Fohlen = junges Pferd. (da kann man sich noch nicht draufsetzen)
Und was ist der Foetus eines Pferdes? Ein ganz junges Pferd. Smilie

Das kannst Du durchaus machen. Du redest dann von der Art, deren Chromosmensatz der Zellhaufen trägt, den Du da betrachtest.

Das kannst Du natürlich auch bei menschlichen Zellhaufen so machen. Nur solltest Du den so definierten Menschen nicht in eine moralische oder gar juristische Diskussion werfen, weil da andere Definitionen gelten. Da Du offensichtlich nicht in der Lage bist, einem Link zu folgen, den ich bereits zweimal gegeben habe - sonst würdest Du anderes bzw. gezielter fragen, hier das Vollzitat:
fwo hat folgendes geschrieben:
Hope hat folgendes geschrieben:
....
Was ist für Dich ein Mensch?

Ein Mensch ist ein Großaffe der Art Homo sapiens. Er ist Mitglied einer Gemeinschaft und damit Träger einer Kultur / Sprache besitzt normalerweise eine exzentrische Position (= ist ich-fähig) und genießt den besonderen Schutz dieser Gemeinschaft.

Mensch im eigentlichen Sinne wird ein Kind, wenn es anfängt zu sprechen. Den besonderen Schutz unserer Gesellschaft (=juristischen Status als Gesellschaftsmitglied) erhält ein Kind in vollem Maße erst bei der Geburt, die die offzielle Aufnahme des Kindes in die Gesellschaft darstellt. Weil wir jedoch in einer Demokratie leben, und über einen (glücklicherweise schwindenden) Anteil an Leuten verfügen, die bereits eine befruchtete Eizelle für einen Menschen halten, gibt es juristisch während der Schwangerschaft noch einen Übergang, bis zu dem der Mutter nach einer formalen Drangsalierung das Verfügungsrecht über diesen Zellhaufen gewährt wird.

Direkt zu diesem Thema gab es bereits folgende Statements:

fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:
Assarhaddon hat folgendes geschrieben:
.....Wenn Embryos Kinder sind, ....

Das ist der wesentlichen Punkt und da gibt es keine Wahrheit, sondern nur juristische Festlegungen, bzw. persönliche Entscheidungen.

Für mich ist ein Embryo kein Kind - und ich hätte auch nichts dagegen, den Zeitpunkt der Geburt als juristischen Grenztermin zu nehmen. Es gibt/gab? auch Naturvölker, die das so gehandhabt haben - da wurde nach der Geburt festgelegt, ob dieses Wesen in die Gemeinschaft aufgenommen werden sollte. Diese Entscheidung billigen wir allerdings nur noch den Eltern zu. Das wiederum ändert nichts an der Willkürlichkeit des Zeitpunktes.

fwo


Argaith hat folgendes geschrieben:
Es erfüllt mich immer wieder mit (vermutlich perversem) Vergnügen, Leuten beim Winden um unangenehme Erkenntnisse zuzusehen Teufel

Es ist vollkommen willkürlich, irgend ein Entwicklungsstadium eines Embryos als vollwertig humanoid/moralisch relevant anzusehen. Die Wahrheit ist, dass irgendwann unsere teils angeborenen, teils tradierten Beschütz-das-putzige-Baby-Empfindungen anspringen (oder auch nicht) und dann fangen wir an, das Töten als Töten anzusehen. Das ist nicht nach irgendwelchen gut begründeten Kriterien zu deduzieren, es ist eine rein ästhetische Bewertung. Diese Erkenntnis bedient nicht nur meinen Zynismus, sondern hilft auch dabei, Bigoterie vorzubeugen und einen Konsens zu finden. Das allerdings vermutlich grausam anmutende Nebenprodukt dessen ist es aber, dass das Töten so allgemein relativiert werden kann, sobald es seinem ästhetischen Bewertungsrahmen entrückt wird. Insbesondere impliziert das, dass genau der Bewertungsrahmen, der das Töten als solches bestimmt, nicht nur allenfalls begrenzt rationalisierbar ist, sondern gar nicht vollständig von seiner willkürlich erscheinenden Sentimentalität befreit werden darf, solange man Ethik dafür als zuständig ansehen will Sehr glücklich


Um die Frage, warum ich denn nicht für Abtreibung bis zum Sprechalter bin, gleich vorwegzunehmen:
1. wird sowieso jede Frau duch Schwangerschaft, Geburt und Stillen über angeborene Reaktionsmuster und Hormoncocktails in einen Zustand versetzt, dass das bereits kurz nach der Geburt nur noch eine kranke oder sehr verzweifelte Frau könnte (die Entscheidungfreiheit zum Abbruch gestehe ich im Wesentlichen der Mutter zu)
2. haben wir in unserem Staat schon einmal schlechte Erfahrung damit gemacht, eine weitergehende Definition als die formale Zugehörigkeit zur Gesellschaft als rechtlich verbindend zu betrachten (siehe "Euthanansie" im Nationalsozialismus).

Die Verlogenheit der konservativen Position, es gehe bei der Gesetzgebung um den &218 nur um das Wohl der Kinder, kann an einem ganz schlichten Punkt festgemacht werden:
Es gab in der DDR bei einer erheblich liberaleren Abtreibungspraxis in der Summe und pro Frau erheblich weniger Abtreibungen als in der BRD. Das kann nur bedeuten, dass die Ausführung des Abtreibungsparagraphen für die Zahl der Abbrüche unwesentlich ist. Eine Erschwerung des Abbruches verlagert diesen nur in ein anderes Land bzw. in die Illegalität der "Engelmacher".

Und tschüss.

fwo

#316:  Autor: Heiner BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 19:26
    —
Zitat:
Es ist völlig simpel: Niemand hat ein Recht am Körper der FRau, außer der Frau selber. Daraus ergibt sich *zwingend* ein Recht zur Abtreibung, ebenso wie zum Selbstmord und vielen anderen schönen Dingen.


Wenn der Mutter das Recht zugestanden wird, ihr Muttersein zu beenden, wenn sie das wünscht, muss auch dem Vater zugestanden werden, sein Vatersein nach Wunsch zu beenden.
Sprich: keine Unterhaltszahlungen zu leisten.

Motto: Dein Bauch gehört dir, mein Geld gehört mir.

#317:  Autor: Heiner BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 19:36
    —
Zitat:
Mensch im eigentlichen Sinne wird ein Kind, wenn es anfängt zu sprechen.


Und was ist mit taubstummen Kindern?
Oder anderweitig behinderten Kindern, die nicht sprechen können?

Sind das keine "Menschen im eigentlichen Sinn"?

Traurig

#318:  Autor: Trinculo BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 19:57
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
Wenn der Mutter das Recht zugestanden wird, ihr Muttersein zu beenden, wenn sie das wünscht, muss auch dem Vater zugestanden werden, sein Vatersein nach Wunsch zu beenden.
Es geht nicht ums "Muttersein beenden" sondern ums Schwangersein beenden.

Jeder Mensch hat das Verfügungsrecht über den eigenen Körper. Und wenn jemand etwas am eigenen Körper verändern will, darf er das tun. Wenn man sich was vergrößern lassen will, dann darf man das tun. Wenn man sich etwas entfernen lassen will, wie den Blinddarm oder einen Parasiten oder eben einen Fetus, dann darf man das tun.
Aber immer nur beim eigenen Körper. Niemand darf jemand zwingen, etwas zu behalten, oder etwas zu entfernen. Das heißt, der Vater darf weder festlegen, dass der Fetus drin zubleiben, noch dass er entfernt zu werden hat, solange er sich im Körper eines anderen Mensch (der Mutter) befindet. Wenn der Vater einen Fetus im eigenen Bauch entdeckt, dann darf er darüber bestimmen. Oder falls du einen in deinem finden solltest, dann darfst du auch bestimmen, was damit geschieht!


Zuletzt bearbeitet von Trinculo am 08.04.2010, 19:59, insgesamt einmal bearbeitet

#319:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 19:58
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Mensch im eigentlichen Sinne wird ein Kind, wenn es anfängt zu sprechen.


Und was ist mit taubstummen Kindern?
Oder anderweitig behinderten Kindern, die nicht sprechen können?

Sind das keine "Menschen im eigentlichen Sinn"?

Traurig

Du hast gelesen, dass ich diese anthropologische Definition nachher aufgeweicht habe - aber wenn Du durchaus ernsthaft auf Ausnahmen eingehen willst: Gemeint ist die Fähigkeit zum für Menschen typischen Sozialleben. Gehörlose sind durchaus fähig eine Sprache zu erlernen und ein relativ normales Sozialleben zu führen. Viel kritischer ist das allerdings bei taubblinden Kindern, die außer der Wärme der körperlichen Zuwendung nichts zu spüren in der Lage sind und entsprechend reduziert bleiben. Die geben tolle Versuchskaninchen für Humanbiologen ab, sind aber nicht wirklich in der Lage, ein menschliches und menschenwürdiges Leben zu führen. Die Eltern dieser Kinder tun mir leid und wenn sie die Kraft dazu haben, würde ich denen auch eine postnatale Abtreibung verzeihen. Ich hoffe aber, dass Du den Unterschied bemerkst, dass ich das nicht empfohlen habe - da hat sich jeder Außenstehende nach meiner Meinung rauszuhalten.

fwo

#320:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 20:12
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es ist völlig simpel: Niemand hat ein Recht am Körper der FRau, außer der Frau selber. Daraus ergibt sich *zwingend* ein Recht zur Abtreibung, ebenso wie zum Selbstmord und vielen anderen schönen Dingen.


Wenn der Mutter das Recht zugestanden wird, ihr Muttersein zu beenden, wenn sie das wünscht, muss auch dem Vater zugestanden werden, sein Vatersein nach Wunsch zu beenden.
Sprich: keine Unterhaltszahlungen zu leisten.

Motto: Dein Bauch gehört dir, mein Geld gehört mir.


falsche Formulierung: die Frau entschließt sich nicht, "ihr Muttersein zu beenden", sondern es gar nicht erst bis zum Mutter"sein" durchzuziehen

aus welchen Gründen auch immer: sie kann den Bauch inklusive Inhalt nicht einfach 9 Monate lang in die Ecke stellen, eine Schwangerschaft ist eine verfluxt invasive Sache: wenn man das gewollt erlebt kann das (trotz der diversen Beschwerden...) toll sein, aber ungewollt/gegen den eigene Willen sollte das keine Frau durchziehen müssen.
Ich habe zwei (gewollte) Schwangerschaften hinter mir, die erste lief unter dem Titel "Risikoschwangerschaft" und war ziemlich beschwerlich (die Geburt war dann auch nicht gerade ein Spaziergang....), die zweite verlief unkomplizierter, aber auch nicht völlig beschwerdefrei und noch heute erinnert mich ab und zu mein Ischiasnerv zwickenderweise an diese beiden "Umstände".
Ich hab meine Kiddies gewollt, also habe ich sie bekommen; hätte ich sie nicht gewollt, hätte ich sie nicht bekommen. Punkt.

Ich würde mir aber nie anmaßen, einer anderen Frau vorzuschreiben, ihren Fötus auszutragen, wenn sie sich dazu nicht imstande fühlt, aus welchen Gründen auch immer.



der Rest deines Postings ist billige Polemik, sowas ignorier ich lieber mal... zynisches Grinsen

Und im übrigen zum Thema Spirale:

wikipedia - stérilet hat folgendes geschrieben:
En fait, le principal mode d'action du stérilet au cuivre est spermicide...


= die hauptsächliche Wirkung der Kupfer-Spirale ist spermizid... ist also in den allermeisten Fällen nix mit Befruchtung und wo es keine befruchtete Eizelle gibt, kann sich auch keine einnisten Auf den Arm nehmen

wikipedia - Hormonspirale hat folgendes geschrieben:
Der Schleim im Gebärmutterhals wird durch Levonorgestrel dickflüssig und damit undurchlässiger für die Spermien.
Die Beweglichkeit der Spermien, die den Gebärmutterhals dennoch passieren, wird gehemmt.
Durch lokale Einwirkung des IUP auf die Gebärmutterschleimhaut werden die Bedingungen für die Einnistung der befruchteten Eizelle erschwert.
Eireifung und Eisprung werden beeinflusst und bei einem Teil der Frauen unterdrückt.
Der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird verringert (infolge auch der menstruelle Blutfluss).[6]
(in vielen Fällen läßt nach ein paar Monaten die Regelblutung progressiv nach und bleibt dann ganz aus - bis das IUP wieder entfernt wird)

weiß jetzt nicht mehr, wer die Anwendung der "Spirale" als Mord im selben Sinne wie bei einer IVG (interruption volontaire de grossesse = freiwilliger Abbruch einer Schwangerschaft), derjenige sollte sich aber erst mal etwas besser informieren, bevor er anfängt rumzutönen... Mit den Augen rollen

#321:  Autor: Heiner BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 20:17
    —
Trinculo hat folgendes geschrieben:


Jeder Mensch hat das Verfügungsrecht über den eigenen Körper.


Das moralische Problem resultiert ja daraus, dass auch der Embryo einen eigenen Körper hat.
Sicherlich ist der Embryo nicht ohne die Mutter überlebensfähig, Kinder nach der Geburt aber auch nicht.
Ein Embryo ist eben kein Pickel, den man sich nach Belieben ausdrücken darf.

#322:  Autor: Dr. BenchmarkWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 20:20
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
Ein Embryo ist eben kein Pickel, den man sich nach Belieben ausdrücken darf.


Ich habe nichts dagegen, daß Du das so siehst.
Ich sehe das anders.
Und jetzt?

#323:  Autor: Heiner BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 20:24
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Viel kritischer ist das allerdings bei taubblinden Kindern, die außer der Wärme der körperlichen Zuwendung nichts zu spüren in der Lage sind und entsprechend reduziert bleiben. Die geben tolle Versuchskaninchen für Humanbiologen ab, sind aber nicht wirklich in der Lage, ein menschliches und menschenwürdiges Leben zu führen. Die Eltern dieser Kinder tun mir leid und wenn sie die Kraft dazu haben, würde ich denen auch eine postnatale Abtreibung verzeihen. Ich hoffe aber, dass Du den Unterschied bemerkst, dass ich das nicht empfohlen habe - da hat sich jeder Außenstehende nach meiner Meinung rauszuhalten.

fwo


Woher willst du wissen, dass ein taubblindes Kind kein menschenwürdiges Leben leben kann?
Kennst du welche persönlich?
zynisches Grinsen

#324:  Autor: AszWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 20:27
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
Trinculo hat folgendes geschrieben:


Jeder Mensch hat das Verfügungsrecht über den eigenen Körper.


Das moralische Problem resultiert ja daraus, dass auch der Embryo einen eigenen Körper hat.
Sicherlich ist der Embryo nicht ohne die Mutter überlebensfähig, Kinder nach der Geburt aber auch nicht.
Ein Embryo ist eben kein Pickel, den man sich nach Belieben ausdrücken darf.


Der Fehler ist, zu behaupten, daß das Embryo einen eigenen Körper hat. Es ist mit einer Nabelschnur fest verbunden mit der Mutter (dem Wirtskörper) und ernährt sich von ihr(ihm).
Mit deinen blöden Argumenten könnte man auch verbieten, jeden Tumor aus einem Körper zu entfernen. Wer sagt denn, daß das nicht der Versuch der Natur (irgendjemand anderes) einen neuen Menschen zu bilden? Und bis zu einem gewissen Zeitpunkt funktioniert das auch, nur irgendwann artet es aus. Hat aber menschliche Gene.
Ist das Myom in meiner Gebärmutter vielleicht auch ein (vielleicht) Embryo und ich muß mal gucken, obs nicht vielleicht doch noch klappt oder darf ich es entfernen lassen?
Ich bin diese Diskussion so leid. Weil sie im Endeffekt auch in Glaubensfragen und Ängste ausartet. Und in Fremdbestimmung.

#325:  Autor: Nikolaus BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 20:36
    —
Asz hat folgendes geschrieben:
Ich bin diese Diskussion so leid. Weil sie im Endeffekt auch in Glaubensfragen und Ängste ausartet. Und in Fremdbestimmung.


Ein "Recht auf Abtreibung" ist Fremdbestimmung. Auch wenn es in einer Verfassung als ewig gültiges Frauenrecht garantiert würde.

#326:  Autor: Heiner BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 20:38
    —
Asz hat folgendes geschrieben:


Der Fehler ist, zu behaupten, daß das Embryo einen eigenen Körper hat. Es ist mit einer Nabelschnur fest verbunden mit der Mutter (dem Wirtskörper) und ernährt sich von ihr(ihm).


Wieso soll der Embryo keinen eigenen Körper haben??
Auch kurz nach der Geburt ist das Kind noch mittels Nabelschnur mit der Mutter verbunden, bevor diese durchtrennt wird: Hat das Kind erst einen eigenen Körper, nach dem dies geschehen ist?

Zitat:
Mit deinen blöden Argumenten könnte man auch verbieten, jeden Tumor aus einem Körper zu entfernen.


Interessante Vergleiche, die hier angestellt werden: Embryonen sind Parasiten, Tumore...
Was darf es als nächstes sein?


Zitat:
Wer sagt denn, daß das nicht der Versuch der Natur (irgendjemand anderes) einen neuen Menschen zu bilden? Und bis zu einem gewissen Zeitpunkt funktioniert das auch, nur irgendwann artet es aus. Hat aber menschliche Gene.
Ist das Myom in meiner Gebärmutter vielleicht auch ein (vielleicht) Embryo und ich muß mal gucken, obs nicht vielleicht doch noch klappt oder darf ich es entfernen lassen?


Der absurde Versuch, wegzudiskutieren, dass ein Fetus eben ein kleiner Mensch ist - und kein "Krebsgeschwür".

#327:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 20:39
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
Das moralische Problem resultiert ja daraus, dass auch der Embryo einen eigenen Körper hat.

Nein, es resultiert daraus, daß manche Leute intuitiv glauben, daß Abtreibung gegen jemandes Interessen verstößt (des Embryos, des zukünftigen Menschen, des Volkskörpers, des Gottes ...).

#328:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 20:43
    —
Heiner hat folgendes geschrieben:
... wegzudiskutieren, dass ein Fetus eben ein kleiner Mensch ist ...

Dem Embryo fehlt aber noch die Personeneigenschaft. Er ist also nur insofern ein "kleiner Mensch", als er klein ist und genetisch-menschliche Organe hat.

#329:  Autor: Heiner BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 20:43
    —
step hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
Das moralische Problem resultiert ja daraus, dass auch der Embryo einen eigenen Körper hat.

Nein, es resultiert daraus, daß manche Leute intuitiv glauben, daß Abtreibung gegen jemandes Interessen verstößt (des Embryos, des zukünftigen Menschen, des Volkskörpers, des Gottes ...).


Der Embryo hat ein Interesse zu leben.

Dieses Interesse ist zwar nicht sprachlich ausformuliert, dokumentiert sich aber durch die biologischen (Wachstums-)Prozesse.

#330:  Autor: Norm BeitragVerfasst am: 08.04.2010, 20:45
    —
Nikolaus hat folgendes geschrieben:
Asz hat folgendes geschrieben:
Ich bin diese Diskussion so leid. Weil sie im Endeffekt auch in Glaubensfragen und Ängste ausartet. Und in Fremdbestimmung.


Ein "Recht auf Abtreibung" ist Fremdbestimmung. Auch wenn es in einer Verfassung als ewig gültiges Frauenrecht garantiert würde.

Du willst als einem Ebrio ein naturgegebens Selbstbestimmungsrecht zugestehen, der Frau aber nicht?



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