Heiner hat folgendes geschrieben: |
Die "ethische Verpflichtung" besteht für mich darin, dass das Überleben eines jeden menschlichen Individuums, ob Erwachsener oder Embryo, nicht infrage gestellt werden darf. |
Zitat: |
Embryonen, da nicht-bewusste menschliche Individuen, als minderwertig zu deklarieren und deren Tötung als unproblematisch zu behaupten, untergräbt m.E. eine Ethik der Mitmenschlichkeit. Wenn der Ursprung eines jeden Menschen als im Abfalleimer zu "entsorgender Müll" betrachtet wird, geht dies zudem an die Wurzeln der eigenen Existenz. |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||||
Nur durch Hinterfragen erfährt man tiefere Erkenntnis, auch wenn man seine Meinung dadurch nicht ändert. |
Nikolaus hat folgendes geschrieben: |
Du schreibst, dass du es aber doch infrage stellst. |
Heiner hat folgendes geschrieben: | ||
Meinst du, weil ich den Threadtitel als Frage formuliert habe? |
Heiner hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Die Feststellung "ein menschlicher Embryo ist ein Mensch" ist aber keine irrationale Voraussetzung. |
Nikolaus hat folgendes geschrieben: | ||
Weiter vorne im Thread habe ich ja bereits geschrieben, dass es imho schwachsinnig ist, sich über Triebe oder Interessen eines Embryos zu unterhalten. Da wurde mir entgegengehalten, dass mich die Triebe oder Interessen derer, die Embryonen in die Welt setzen, nichts angingen. |
Nikolaus hat folgendes geschrieben: | ||
Verhütung und Abtreibung, das ist ja bereits ein Strafmaß. Genau wie die moralischen Diskussionen darüber. Wo liegt die Verfehlung, die solche Strafen - und noch ganz andere - nach sich zieht? In etwas verbrauchten und überholten, das beim "Baggern" anfängt und nicht selten in der Erkenntnis der darin liegenden Hochstapelei endet. |
Nikolaus hat folgendes geschrieben: | ||
Abtreibung ist Mord oder kein Mord, das ist als Diskussionsgegenstand übers Ziel hinausgeschossen. Finde ich. Wenn ich eine Spezies anträfe, die unter gewissen Umständen ihren Nachwuchs abtreibt bzw. auf verschiedenen Wegen versucht, eine Schwangerschaft erst gar nicht entstehen zu lassen, dann sagte ich nicht, dass das Mörder sind. Ich sagte, diese haben ein Problem. Aber auch die Möglichkeiten, es zu lösen. Dazu reicht fast ein Blick ins .. Netz. Dort sehen wir die mannigfaltigsten Phantasien rund um Partnerschaft und Zeugung. Wir prüfen es und legen alles zur Seite was ohne Belang ist für ein bestimmtes Gefühl. Ja dem manchmal sogar himmelschreiend widerspricht, einen Missbrauch darstellt, eben weil es der Lösung gar nicht so unähnlich ist. |
Nikolaus hat folgendes geschrieben: | ||
Lässt du dich eigentlich gerne anbaggern? |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn man gemeinsame Grundsätze findet, kann man eine Verpflichtung zeigen, indem man sie aus den Grundsätzen herleitet. |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
Rational alleine nicht. |
Wolf hat folgendes geschrieben: |
Dennoch besteht für mich ein deutlicher Unterschied zwischen Heiners und Steps Argumentation. |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
Glücklicherweise ist dies weitgehend Konsens. Es ist unmittelbar einsichtig, aber eben nicht logisch zwingend. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Muß heißen "aus einem menschlichen Embryo WIRD ein Mensch"
ein Embryo ist in mancher Hinsicht noch "unfertig", sonst würde man ihn ja auch nicht "Embryo/Fötus" nennen Ein Kilo Wolle und ein Satz Stricknadeln sind auch noch kein Pullover |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||||
Genau, weil man die Grundsätze benötigt. Es ist jedoch (mE) ziemlich irrational, so zu tun, als seien Grundsätze 'rational'. |
Zitat: | ||
Vielleicht weil Du eher steps Grundsätzen zustimmst? |
Zitat: | ||||
Das finde ich aber wenig einsichtig. Wieso sollte ich per se ethisch dazu verpflichtet sein, Anderer Interessen zu berücksichtigen? Vielleicht widersprechen die meinen ethischen Grundsätzen, dann würde ich sie bekämpfen. Aber sicher nicht berücksichtigen. Und mich erst recht nicht dazu verpflichtet fühlen, die berücksichtigen zu müssen. Wieso sollte ich auch? |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Es gibt aber Menschen, die sich aufopfern. Und nicht zu knapp. Dürfen die dann von einer Frau verlangen ein Kind auszutragen, oder was? Dürfen die sagen: schau, was ich tue, nun trag du das Kind gefälligst auch aus? Ab welchem Grad Aufopferung darf man das dann? Vielleicht darf der weniger sich Aufopfernde von einer Frau in weniger schwierigen Verhältnissen verlangen, ein Kind auszutragen, das sie nicht will, der schwer in Krisengebieten Schuftende, sich Seuchen ausetzende bis zur Erschöpfung Helfende, dann auch von solchen in schwierigeren Lagen? Siehst du wohin das Aufrechnen führt? Diese Doppelmoral gibt es, aber sie ist nicht pauschal jedem Abtreibungsgegner zu unterstellen. |
Nikolaus hat folgendes geschrieben: |
"Die "ethische Verpflichtung" besteht für mich darin, dass das Überleben eines jeden menschlichen Individuums, ob Erwachsener oder Embryo, nicht infrage gestellt werden darf." |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||||||
Unmittelbar einsichtig, aber nicht logisch zwingend heißt soviel wie gar nicht einsichtig, aber gefühlsmäßig richtig (zumindest was mich betrifft). |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
..dass ich Dir dann Dein Interesse absprechen würde, das wäre ja ein berechtigtes und legitimes Interesse, da habe ich gar nichts gegen, nicht im Geringsten. Nur: wieso wäre ich dann ethisch verpflichtet, etwas zu tun, (Dir was zu spenden z.B.), damit Du Dein Interesse in die Tat umsetzen kannst? Wieso kann ich nicht einfach sagen: ist OK, aber nicht mein Problem?
|
Nikolaus hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn Frauen nahezu risikolos und ohne größere Probleme bei sich selbst eine Abtreibung durchführen könnten, dann würde die Diskussion in Teilen auch anders aussehen. Aber es ist unredlich, dem Embryo etwas vorzuwerfen, worauf frau bei seiner Beseitigung selbst - rechtlich - Anspruch erhebt: Hilfe. |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
Weswegen darf man nicht fragen? |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
bist du sicher, daß du mein posting gelesen hast?
|
Heiner hat folgendes geschrieben: | ||
Die "rationalen Gründe" halten einer näheren Prüfung aber häufig nicht stand. |
Heiner hat folgendes geschrieben: |
Auch gegen Singers Thesen sind trifftige Einwände vorgebracht worden. |
Heiner hat folgendes geschrieben: |
Ich habe hier etwa bereits aufgezeigt, dass der Mensch vom Mutterleib an dem gleichen Überlebensprogramm verpflichtet ist. |
Heiner hat folgendes geschrieben: |
Das, was Singer als "bewusstes Interesse am Leben" deklariert, das beim Erwachsenen zu schützen sei, ist eben nur eine Oberfläche. Dieser Oberfläche das entscheidende Gewicht zu geben und eine kategoriale Differenz zwischen Erwachsenen und Embryonen/Säuglingen/Kindern zu behaupten, beruht auf einem irrigen (rationalistischen) Menschenbild. |
Nikolaus hat folgendes geschrieben: | ||
Um ehrlich zu sein: Nein. |
jagy hat folgendes geschrieben: | ||
BS! Keine kategoriale ethische Differenz zwischen einem Erwachsenen und einem Embryo zu machen, beruht auf einem irrigen irrationalistischem Menschenbild. |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
Wie kommst du darauf, dass du verpflichtet wärst, nur weil meine Interessen, ebenso wie deine berücksichtigt werden sollten? |
Wolf hat folgendes geschrieben: |
Berücksichtigen, ist nicht gleich unterstützen. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: | ||
Stimmt nur so nicht: falsche Zeit Muß heißen "aus einem menschlichen Embryo WIRD ein Mensch" ein Embryo ist in mancher Hinsicht noch "unfertig", sonst würde man ihn ja auch nicht "Embryo/Fötus" nennen Ein Kilo Wolle und ein Satz Stricknadeln sind auch noch kein Pullover (siehe Frühgeburten, bei denen oft die Lungen noch nicht voll ausgereift sind -> Atemnotsyndrom etc) |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Bin dann ab sonntag 18. abends wieder im Forum |
Nikolaus hat folgendes geschrieben: |
Also: Entweder fragst du Heiner nochmals nach seiner ethischen Verpflichtung, oder du beantwortest meine Frage, warum du das Überleben in Frage stellst. Aber verquicke nicht seine Stellungnahme mit meiner Fragestellung. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Die Frage ist: wieso sind Deine Interessen nicht einfach Deine Interessen, die mich nicht interessieren müssen? Wieso sollte ich ethisch dazu verpflichtet sein, Deine Interessen überhaupt in irgend eine Überlegung von mir einzubeziehen?
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Zitat: |
(Es mag nützlich für mich sein, gewisse Interessen anderer zu berücksichtigen, sicher, explizit solche, die ich auch im Gegenzuge gerne berücksichtigt sehen möchte. Aber eine ethische Verpflichtung zur Berücksichtigung aller anderer Interessen folgt daraus noch lange nicht. Woraus folgt die also?) |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||||
Na wenn der die Frauen doch alle kennt. Und die mögliche Bedeutung von zB "ich musste doch meine Ausbildung fertig machen" in jedem Fall voll erfasst und beurteilen kann, als armselig. :passendersmilie: |
Wolf hat folgendes geschrieben: | ||
Eine Einbeziehung ergibt sich mehr oder minder automatisch, sobald Interessen kollidieren, ansonsten ist es wie gesagt irrelevant. Das Interessen anderer zu berücksichtigen(in die Abwägung mit "einfließen" zu lassen) ist für sich alleine eine ziemliche Nullaussage. Wir haben hier ja nur eine Abtreibungsdiskussion, weil verschiedene Interessen aufeinander stoßen: Kein Interesse des Embryos. Das Interesse abzutreiben zu dürfen. Heiners und anderen Drittens Interesse nicht abzutreiben dürfen. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Es gibt hier anscheinend folgende Auffassungen:
1. ab der Zeugung sollen einem Embryo volle Rechte eines Menschen verliehen werden (-> jede Abtreibung ist Mord) 2. ab der Wahrnehmungsfähigkeit ist es nicht mehr ethisch unbedenklich, einen Fötus zu töten 3. bis zur Geburt ist es ethisch unbedenklich, einen Fötus zu töten 4. nur bei Personen ist es ob ihres Selbst-Bewusstseins ethisch bedenklich, sie zu töten |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Aber nur ein bisschen: denn es ist (mE) nicht wahr, dass es einen rationalen (im Sinne von letztbegründbaren) Standpunkt gibt. |
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
ich spreche bspw. von spätabtreibungen. wenn du in solchen fällen keine chance auf ein leben erkennst brauchst du auf meine kommentare auch nicht antworten, da kann ich dann nämlich drauf verzichten. |
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