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ZEIT ONLINE: Es gibt keine Partei mehr, die die Interessen der Arbeiter vertritt?
Eribon: Das Problem ist, dass Europa von einer Klasse regiert wird, die der britische Autor Tariq Ali einmal die "extreme Mitte" genannt hat: Diese Leute glauben, dass das, was den gut ausgebildeten Menschen in den Metropolen nützt, automatisch gut für alle ist. Das ist offensichtlich falsch: Es gibt in Europa sehr viele Menschen, die marginalisiert sind, die verzweifelt sind, die über das, was in ihrem Leben vor sich geht, wütend sind. Die nicht nur keine Arbeit haben, sondern die sich auch nicht mehr vorstellen können, dass sie jemals wieder einen Job bekommen werden oder dass es ihren Kindern eines Tages besser gehen wird. Und diese Leute haben kaum eine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen: Wenn man keine Arbeit hat, kann man nicht streiken. Und wenn man einen Job hat, riskiert man, dass der befristete Vertrag nicht verlängert wird oder man während des Streiks nicht bezahlt wird, was sich viele schlicht nicht leisten können. Und wenn sie dann demonstrieren, wissen sie, dass das keinerlei Effekt haben wird, selbst wenn sie wie in Frankreich eine sogenannte linke Regierung haben. Die Leute, die in diesen Tagen auf die Straße gehen, haben die aktuelle Regierung gewählt, bekommen aber nun zu hören, dass ihre Meinung keine Rolle spielt. Was bleibt ihnen also anderes übrig, als nächstes Mal in Frankreich FN zu wählen, in Österreich FPÖ, in Großbritannien Brexit und in Deutschland AfD? |
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Die Linke müsse klären, für wen sie in erster Linie Politik machen wolle, sagte Wagenknecht weiter. "Für die gut ausgebildete, gehobene Mittelschicht in den Metropolen oder für diejenigen, die um ihr bisschen Wohlstand immer härter kämpfen müssen? Wenn wir Menschen jenseits des hippen Großstadtmilieus erreichen wollen, müssen wir ihre Sicht der Dinge ernst nehmen, statt sie zu belehren, wie sie zu reden und zu denken haben", erklärte Wagenknecht, die nur noch bis zur Neubesetzung ihrer Funktion im Herbst amtiert. Unter anderem wegen ähnlicher früherer Äußerungen liegt sie mit Teilen ihrer Partei über Kreuz. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
https://www.zeit.de/kultur/2016-07/didier-eribon-linke-angela-merkel-brexit-frankreich-front-national-afd-interview/komplettansicht
Eribon ist die derzeit klügste Stimme der europäischen Linken. Ich empfehle seine zwei Bücher „Rückkehr nach Reims“ und „Gesellschaft als Urteil“. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
https://www.zeit.de/kultur/2016-07/didier-eribon-linke-angela-merkel-brexit-frankreich-front-national-afd-interview/komplettansicht
Eribon ist die derzeit klügste Stimme der europäischen Linken. Ich empfehle seine zwei Bücher „Rückkehr nach Reims“ und „Gesellschaft als Urteil“. |
Eribon hat folgendes geschrieben: |
Dass diese Misere ausgerechnet zu Lasten der Migranten geht, also auf dem Rücken der Ärmsten ausgetragen wird, ist vollkommen absurd. Den Flüchtlingen gegenüber haben wir nur eine Option: Wir müssen alles aufbieten, was in unserer Macht steht, um sie anständig willkommen zu heißen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
....
Das Problem mit Wagenknecht - sie hat zwar Recht, dass eine Entfremdung mit den Abgehängten stattgefunden hat. Diese muss aber über die soziale Frage gelöst werden. Und nicht über die Abkehr von der offenen Gesellschaft. |
RosaRot hat folgendes geschrieben: |
Jetzt hab ich mich doch wieder mal vom Namen verleiten lassen. "Freigeisterhaus" ... das klang so vielversprechend.
Und was lese ich? Den selben Mist wie bei SPIEGEL, ZEIT u. co. Meinungen, die in keines der zwei verbliebenen Schemata passen, scheint es kaum noch zu geben. Schade ... wieder nix ... seid trotzdem lieb gegrüßt ... Bettina |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Nicht so voreilig. Lesetips: https://freigeisterhaus.de/search.php?search_author=Icesurfer https://freigeisterhaus.de/search.php?search_author=Er_Win https://freigeisterhaus.de/search.php?search_author=Schneemann https://freigeisterhaus.de/search.php?search_author=Freier https://freigeisterhaus.de/search.php?search_author=Johnny https://freigeisterhaus.de/search.php?search_author=sauber https://freigeisterhaus.de/search.php?search_author=Satori https://freigeisterhaus.de/search.php?search_author=Lila+Einhorn https://freigeisterhaus.de/search.php?search_author=KOLLEKTOR Dies ist nur eine sehr sehr kleine Auswahl aus dem hiesigen Qualitätsforum |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Die Mehrzahl dieser User ist permanent gesperrt. Die waren zu freigeistig. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
https://www.zeit.de/kultur/2016-07/didier-eribon-linke-angela-merkel-brexit-frankreich-front-national-afd-interview/komplettansicht
Eribon ist die derzeit klügste Stimme der europäischen Linken. Ich empfehle seine zwei Bücher „Rückkehr nach Reims“ und „Gesellschaft als Urteil“. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Mann, bin ich froh, dass ich nicht weiß, wen du damit meinst. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Ist das Problem nicht eher, dass es die klassische Arbeiterklasse zumindest in den westlichen Industriegesellschaften gar nicht mehr gibt und manche Linke das nur immer noch nicht bemerkt haben? Ich habe bei vielen Marxisten das Gefühl, dass denen die Klientel abhanden gekommen ist und sie gerade deshalb immer weltfremder daherkommen. Der moderne Arbeiter ist längst kein verelendetes, ausgebeutetes Subjekt mehr, sondern ein relativ wohlhabender Besitzbuerger, der im Gegensatz zum traditionellen Proletariat einiges zu verlieren hat und solche Leute lassen sich naturgemäß eher schlecht fuer das Besitzstandsrisiko Revolution begeistern. An die Stelle des alten Proletariats ist laengst ein modernes Prekariat getreten, bestehend aus Leuten, die mit Brot und Spielen bei Laune gehalten, ebenfalls in relativem Wohlstand, aber ohne die Sicherheiten des klassischen Sozialstaats (die meist ein reguläres Vollzeitbeschaeftigungsverhaeltnis voraussetzen, das es laengst nicht mehr fuer alle geben kann) oft ohne viel Zukunftsperspektive leben müssen. Da denen die klassische Kontaktbörse Berufsleben fehlt, sind sie oft vereinsamt und nur schwer politisch zu organisieren. Eine moderne Linke muss sich auf diese veränderten Verhältnisse einstellen, wenn sie was bewirken will. Die alten Parolen taugen nicht mehr in der heutigen Zeit. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Eine Arbeiterklasse ist notwendig für die Erzeugung von Kapitalwachstum. Es wird nicht möglich sein, Kapital aus Kapital zu erzeugen. Eine andere Frage ist, wo sich die Spalten im Felsen auftun bzw. die Risse im Gebäude. Das kann man nicht proklamieren, das muss man beobachten. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Na? Sollst du denn flunkern? |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||
Ohne scheiß: Ich weiß kaum, wer die alle sind. Hab die Namen wohl schon mal gelesen (bei manchen bin ich mir nicht ganz sicher), sonst weiß ich gar nichts über diese Leute. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ist denn die heutige "Arbeiterklasse", oft mit schmucken Eigenheim, grossem Auto in der Garage und auch sonst mit viel Luxus ausgerüstet, wirklich noch auch nur ansatzweise mit der Arbeiterklasse zu Zeiten von Marx und Engels vergleichbar? Heutzutage gehören doch die meisten Arbeiter laengst zu einer privilegierten Schicht, die Einiges zu verlieren und somit zu verteidigen hat. Heute gibt es gesellschaftliche Gruppen, die erheblich dringender einer politischen Lobby bedürfen als der gute alte "Arbeiter", der zunehmend von der Politik verlangt, das sie ihm vor allem die von unten nachdrängende Konkurrenz vom Leib hält (was linke Politik gerade nicht machen darf, wenn sie glaubwürdig sein will), die er als Hauptgefahr fuer seinen Besitzstand wahrnimmt und laengst nicht mehr wie früher den "gierigen Kapitalisten", der ihm immerhin einen relativ grossen Wohlstand ermöglicht, der durch die klassischen Sozialgesetze auch recht gut abgesichert ist, zumindest solange das System funktioniert. Weshalb der moderne Arbeiter ein grosses Eigeninteresse am Bestand des kapitalistischen Systems hat und mit nicht unberechtigtem Argwohn auf alles reagiert, das dieses abschaffen, "überwinden" oder sonstwie zerstören will. Schau Dir doch mal an wer "Linksaußen" wählt und wer nicht. |
sponor hat folgendes geschrieben: |
"Man kann doch niemanden als Nazi diffamieren, nur weil er Nazi ist" – sehr schöne Wutrede von Sascha Lobo mal wieder.
Der dort verlinkte Zeit-Artikel "Der Faschismus hat keinen moderaten Flügel" gefällt ebenso. (Könnte beides auch in den "Journalismussterben"-Thread.) |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Der Zeit-server antwortet bei mir gerade nicht, aber die Wutrede von Lobo gehört bestimmt in den "Journalismussterben"-Thread. Der geht mit viel zu leichtfertig mit dem Wort Nazi um (was mich vermutlich in seiner Definition jetzt selbst zu einem macht.) |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
....
Hast du schon wieder Angst um deine Rechten? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
ich mag sie nur nicht. Das letzte unterscheidet mich anscheinend von Dir. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
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fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Du solltest nicht immer so schwarz weiß denken (von bb bin ich das ja gewöhnt.) Mit Das letzte meinte ich den ganzen Teil, den ich im Zitat wieder vervollständigt habe. Außerdem ist auch Hass eine mögliche Alternative zu nicht mögen. Was ich bei Skeptiker vermute, ist in der Tat eine Mischung aus Angst und Hass. Ich halte beides nicht für nützlich. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
....
Wir haben nur das kommentiert was Du geschrieben hast! Kein Grund patzig zu werden. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Aber bei diesem Kommentar habt ihr ein schwarz-weiß-Denken an den Tag gelegt, das Euch kennzeichnet. Es gibt nämlich mehr als eine Alternative zu nicht mögen - wenn man nicht nur in schwarz-weiß denkt. Statt nachzufragen, wenn die eigene Möglichkeiten nicht reichen, mit zu reagieren, würde ich dann eher als patzig bezeichnen. Dass ich ein derartiges Denken, wie Du es mit diesem Kommentar gezeigt hast, von Dir gewöhnt bin, ist einfach nur eine Feststellung. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Du solltest nicht immer so schwarz weiß denken (von bb bin ich das ja gewöhnt.) Mit Das letzte meinte ich den ganzen Teil, den ich im Zitat wieder vervollständigt habe. Außerdem ist auch Hass eine mögliche Alternative zu nicht mögen. Was ich bei Skeptiker vermute, ist in der Tat eine Mischung aus Angst und Hass. Ich halte beides nicht für nützlich. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Worte haben einen Sinn und eine Bedeutung. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
...Du wolltest Skeptiker eine reinwürgen und hast dich in der Hitze des Gefechts verrannt. Das ist wohl jedem von uns schonmal passiert und es ist auch wirklich nichts Schlimmes daran, das einzugestehen. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
...noch habe ich Angst vor ihnen, ich mag sie nur nicht. Das letzte unterscheidet mich anscheinend von Dir. |
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