Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Wundert mich nicht. Die Jugendlichen gehen ja auch für Klimaschutz auf die Straße. Da ist was auf irrwitzige Art und Weise schiefgelaufen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, offenbar sind sie der Ansicht, daß das Klima sich davon beeindrucken läßt. |
Zitat: |
Jeder Zweite geht in mehrere Gottesdienste, über unterschiedliche Konfessionen und Denominationen hinweg. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||
.....
Das lese ich anders. Euler sagt, wenn Religion Ergebnis natürlicher Selektion sein sollte, dann müsse sie etwas leisten, das über Heilmittel, Literatur, Rechtsprechung und so weiter hinausgeht. Das tue sie nicht, sondern sei nur Sekundärlieferant, weshalb natürliche Selektion ausscheide und sexuelle Selektion herangezogen werden müsse. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||||
....
Ja, das ist manchmal nicht klar, von welcher Zeit Euler genau spricht. Macht aber nichts. Sinnzusammenhänge zu konstruieren - das haben ja die Tauben bei Skinner auch schon gemacht.
Faustkeile oder der Gebrauch des Feuers sind älter als 100 000 Jahre. Wie wurde das tradiert und übertragen, ohne Sprache? Die sehr langsame Accelleration hat meiner Meinung nach eine andere Ursache: die Bevölkerungsdichte und die Gruppengrößen waren zu klein. Dafür gibt es ein historisches Beispiel. Als Tasmanien vom australischen Kontinent abgetrennt wurde, verblieben dort vielleicht noch 10 000 Individuen. Im Laufe der Zeit vergaßen sie, wie man Boote baut und bestimmte Werkzeuge herstellt. |
Zitat: |
Nagell, Olguin und Tomasello zeigten z.B. Schimpansen und zweijährigen Menschenkindern ein rechenartiges Instrument, und einen Gegenstand, der außer Reichweite lag. Das Instrument konnte auf eine von zwei Weisen verwendet werden, die zum selben Ergebnis führten, nämlich zum Erreichendes Gegenstandes. Eine Gruppe von Probanden der jeweiligen Art beobachtete, wie ein Vorführender eine Methode des Werkzeuggebrauchs verwendete, die weniger effizient war und eine andere Gruppe beobachtete die andere, effizientere Methode des Gebrauchs. Der versuch ergab, dass, während die Menschenkinder im Allgemeinen in beiden Versuchsbedingungen die Methode des Vorführenden nachmachten (Imitationslernen), die Schimpansen verschiedene Dinge taten, um den Gegenstand zu erreichen, und diese waren von der selben Art, gleichgültig, welche Methode sie beobachtet hatten (Emulationslernen). Interessanterweise bestanden viele Kinder selbst im Fall der weniger effizienten Methode auf der Reproduktion des Erwachsenenverhaltens, was in dieser Versuchsbedingung zu einer Leistung mit geringerem Erfolg führte als bei den Schimpansen. (Tomasello "Kulturelle Entwicklung des menschlichen Denkens" S.44f) |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Kennst du das nicht, daß manchmal eine Idee oder ein Gedanke plötzlich auftaucht, ohne daß du ihn sprachlich bewußt gedacht hast? |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Die Kritik am Geschichten ausdenken teile ich. Eine darwinistische Geschichte ist schnell erfunden, aber schwierig zu bestätigen. Ansonsten ist das eine der wenigen lang stehenden Meinungsverschiedenheit zwischen uns. Ich kann mich auch in eine Sau hineinversetzen, die quiekend vor einem Metzger davonläuft. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
PS: Beim Holozän hast du einen Nuller zu viel. Nicht 120 000 Jahre, sondern 12 000. Das war die Zeit als man mit Ackerbau anfing. |
Grey hat folgendes geschrieben: | ||
https://www.hna.de/kassel/gott-und-kirche-studie-zeigt-auf-wie-jugendliche-heute-glauben-ngz-11861699.html
|
Stiftungssatzung hat folgendes geschrieben: |
Zweck der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaft und Forschung, der Religion, des öffentlichen Gesundheitswesens, der Jugend-und Altenhilfe, der Kunst und Kultur, der Volks-und Berufsausbildung, des Wohlfahrtswesens, der internationalen Gesinnung, des demokratischen Staatswesens und des bürgerschaftlichen Engagements. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich versuche es kurz zu machen |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
dumdidum flöt Das ist jetzt ein Aprilscherz, oder? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Nur zählt für jeden was anderes. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Am Ende landest du beim Gefühl. Ich fühle, also bin ich. Die Philosophie für Schneeflocken. Subjektivismus at it‘s best. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Ist im Moment gerade modern. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Globuli für‘s religiöse Gemüt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Aus "Bittere Pillen" (auch Schwarzbuch Medikamente genannt) wissen wir schon lange, dass Acetylcystein (z.B. ACC akut) in Doppelblindversuchen praktisch wirkungslos ist, heute können wir das auch in Wikipedia nachlesen. Wenn Du dich mit einem niedergelassenen Arzt darüber unterhältst, sagt er nur, dass ihm das ziemlich egal ist, weil seine Patienten ihm sagen, dass ihnen das hilft. Soll er es also nicht verordnen? |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||
...
Religion als Plazebo also? fwo schrieb kürzlich im Akupunktur-Thread:
Sollen wir Religion verordnen, wenn es hilft? Ein interessantes Dilemma. (Ich würde eher nein sagen.) .... |
smallie hat folgendes geschrieben: |
- Gerd Gigerenzer hält dagegen und sagt, diese Art des intuitiv-heuristischen Denkens sei unterm Strich effektiver. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Sollen wir Religion verordnen, wenn es hilft? Ein interessantes Dilemma. (Ich würde eher nein sagen.) |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
Bei welchen Erkrankungen kann man Religion verordnen? Mir fallen spontan nur Endlichkeitserkrankungen ein. Mangelnde Fortpflanzungsfreude ist ja eher keine Erkrankung. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Bestimmte Angstzustände. Die Religion bietet autosuggestive Methoden zur Bewältigung der Ängste, die sie selbst erzeugt. Früher waren die Ängste, die sie erzeugt hat, an sehr reale Gefahren gebunden, weil die Zugehörigkeit zur jeweiligen Kirche gleichzeitig die Zugehörigkeit zur jeweiligen Gemeinschaft, inklusive der Rechtsgemeinschaft war. Ausgestoßen zu werden, war für den normalen Menschen lebensbedrohlich. Nur, wer sich innerhalb der Gemeinde im Gebet des jeweils herrschenden Gottes versichern konnte, brauchte den Gott nicht zu fürchten. Gottesfurcht unter diesen Bedingungen, wie der Islam sie heute noch zu schaffen versucht - und auch schafft, wenn er an politische Macht kommt - ist eine existenzielle Furcht, die auch kaum innerhalb einer Generation abgebaut werden kann. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich weiß von einem Freund, der Jahrzehntelang AA-Gruppen geleitet hat, dass dort häufig Religion als Anker benutzt wird. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ich vermute mal, dass AA gerade weder das kindliche Geschäft noch Auswärtiges Amt sondern Anonyme Alkoholiker bedeutet: |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Das finde ich in einer Gesellschaft, in der immer noch eine Mehrzahl religiös sozialisiert wurde/wird?, bei Menschen in einer Lebenskrise, Alkoholismus ist ein Symptom einer existenziellen Lebenskrise, auch nicht weiter verwunderlich. Autosuggestion passt da auch gut.
btw: Sinnfragen werden zwar gerne als der Ursprung der Religion bezeichnet, ich halte sie aber eher für eine PR-Maßnahme der Kirchen, die behaupten, einen Sinn liefern zu können. |
Zitat: |
Was sagen Sie zu dem Argument, Naturwissenschaft und Glaube schlössen sich aus?
"Freund, Du hast keine Ahnung von Naturwissenschaft." Das ist eine Methode, die sehr gut funktioniert, aber die liefert in erster Linie ein Naturbild, kein Weltbild. Gott kann in schwierigen Situationen enorm helfen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass jene, die solche Positionen einnehmen, ohne starke Bindungen vor sich hin leben. Aber es gibt einen existenziellen Rand und Grund, und wer den mal berührt hat, vielleicht ohne es zu wollen, der stellt fest, dass die Welt, in der wir leben, ein außerordentlich dünnes Eis ist, und dass wir immer Hilfe brauchen. Wir sind ja in diese Welt hineingeboren, ohne eine Ahnung, woher wir kommen und wohin wir gehen. Über persönliche Erfahrungen lässt sich schwer streiten und diskutieren, wenn sie mal wieder von irgendeiner Atheisten-Gesellschaft gefragt werden, ob man Mitglied werden will. Ich habe mich schon dabei ertappt, wie ich einem gesagt habe: Ach, wissen Sie, wir sind alle lauter arme kleine Würstchen unter anderen armen kleinen Würstchen. Wir versuchen alle, den Kopf irgendwie über Wasser zu halten und sind froh, wenn es einigermaßen funktioniert. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: |
....
Würstchen-Sein kann erträglicher werden. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Die Religion bietet autosuggestive Methoden zur Bewältigung der Ängste, die sie selbst erzeugt. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
AA steht natürlich für die Amazonasameise.
Zum Thema Heilwirkung der Religion: https://www.pro-medienmagazin.de/medien/fernsehen/2010/01/08/ich-bin-vom-scheitel-bis-zur-sohle-protestant-harald-lesch-im-interview/
Würstchen-Sein kann erträglicher werden. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Wobei das Interview mit Lesch fast 10 Jahre alt ist. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
Er hat seine Meinung nicht geändert. Das ist jünger: https://www.youtube.com/watch?v=6fziMlDCjRE |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Dir ist aber hoffentlich klar, dass das Zitieren meiner Beiträge aus anderen Threads nur unter der Bedingung erlaubt ist, dass sie nicht gegen mich benutzt werden. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Zu diesem Thema hier: Dieser Vergleich hat sein Hinkebein an der Stelle, dass die Medizin Placebos gegen Krankheiten verordnet, die sie (die Placebos) nicht selbst verursachen. Das kann man bei der Religion begründet anders sehen. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Oh weh, damit bringst du mich in eine unmögliche Lage: Meine Intuition sagt mir nämlich, dass ich besser auf Rationalität setzen soll; stimmt das, was du da sagst, verlangt die Rationalität allerdings, besser der Intuition zu folgen. Du siehst mein Dilemma? |
Zitat: |
Homo Heuristicus: Why Biased Minds Make Better Inferences
Gerd Gigerenzer, Henry Brighton - 2009 Drittens, betrachten wir das Problem, Geld in N Fonds zu investieren. Harry Markowitz erhielt den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaft für die optimale Lösung, das mean-variance portfolio. Als er jedoch in seine Altersversorgung investierte, nahm er nicht seine Optimierungs-Strategie, sondern verließ sich stattdessen auf eine simple Heuristik: 1/N, das heißt, verteile das Geld gleich auf jede der N Alternativen. War seine Intuition korrekt? Eine Studie verglich die 1/N-Regel mit 14 Optimierungsmodellen. Keins der Modelle erzielte konstant bessere Ergebnisse als die einfache Heuristik. Third, consider the problem of investing money into N funds. Harry Markowitz received the Nobel prize in economicsfor finding the optimal solution, the mean-variance portfolio. When he made his own retirement investments, however, he did not use his optimizing strategy, but instead relied on a simple heuristic: 1 /N, that is, allocate your money equally to each of N alternatives (see Table 2). Was his intuition correct? ... Taking seven investment problems, a study compared the 1 /N rule with 14 optimizing models, including the mean-variance portfolio and Bayesian and non-Bayesian models ... 1 /N, in contrast, does not need any past information. In spite (or because) of this, 1 /N ranked first (out of 15) on certainty equivalent returns, second on turnover, and fifth on the Sharpe ratio, respectively. Even with their complex estimations and computations, none of the optimization methods could consistently earn better returns than this simple heuristic. http://library.mpib-berlin.mpg.de/ft/gg/GG_Homo_2009.pdf |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Intuition und Ratio müssen keine Gegensätze sein. Der vermeintliche Gegensatz scheint mir ein entferntes Echo auf den Körper/Seele-Dualismus zu sein. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Für naive Konfirmandenchristen, bei denen die religiöse Sozialisation erfolgreich war. So beschreibt er sich ja selbst. Da sehe ich auch keinen Widerspruch, weder zu Intelligenz, noch zur Rolle des Naturwissenschaftlers, wenn man sie so ausübt, wie er das tut. |
Lesch hat folgendes geschrieben: |
Unser christliches Gottesbild ist ja ein sehr personales, dem ich persönlich auch anhänge, weil ich glaube, dass wir Menschen uns nichts anderes vorstellen können als einen personalen Gott. Wir könnten uns keine rumwabernde kosmische Energie vorstellen, die zwar den Kosmos geschaffen hat, aber mit meinem Schicksal gar nichts zu tun hat. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Die Religion bietet autosuggestive Methoden zur Bewältigung der Ängste, die sie selbst erzeugt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
@ smallie: Ich versuche es kurz zu machen, indem ich mich auf die für mich wesentlichen Unterschiede konzentriere |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Naja. Sätze wie diese halte ich für ziemlich ignorant:
Lesch sollte etwas über den Tellerrand der judäo-christlich-muslimischen Überlieferung schauen. Dann würde er feststellen, daß es Religionen ohne (personalen) Gott gibt. Außerdem stoße ich mich an der "rumwabernden Energie". Das ist mir zu wabrig. Es geht doch darum, die Regeln dingfest zu machen, nach denen Energie herumwabert. Im Sprachgebrauch von Lesch wären verschiedene Religionen dann auch nur wabernde Energiefelder und man könnte nicht sagen, was die Religionen unterscheidet, was sie gemeinsam haben und warum es zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten immer wieder andere Religionen gab.
Das heißt, es gibt zwei Klassen von Ängsten? - die einen werden von Religion erzeugt und bewältigt. - die anderen gibt es unabhängig von Religion und werden von Religion weder behandelt noch bewältigt. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
...
Das heißt, es gibt zwei Klassen von Ängsten? - die einen werden von Religion erzeugt und bewältigt. - die anderen gibt es unabhängig von Religion und werden von Religion weder behandelt noch bewältigt. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Nein. Wenn die Religion sich darin als erfolgreich erweist Ängste zu bewältigen, die erst durch sie entstehen oder für die sie konstruiert ist - vor allem und am stärksten: Der Tod - so wird die Religion auch als kompetent erscheinen andere, weniger starke Ängste zu bewältigen. Religion ist ein mächtiger Trostanker, der durch Gebete einen „magischen“ Schutzfaktor bietet, der trotz aller Irrealität stärker ist als alles Menschliche. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Um das Thema nicht ganz aus den Augen zu verlieren:
Dann mach ich es auch kurz. Es gibt einen kleinen, aber deutlichen Sexualdiphormismus beim Menschen. Ist er Resultat natürlicher oder sexueller Selektion? Weiter heißt es, Frauen sein religiöser als Männer. Stimmt das? Falls ja, warum? |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde