Würdest Du Dich unter den unten beschriebenen Umständen beamen lassen? | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Stimmen insgesamt : 87 |
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wieso, es existieren doch zwei autarke Individuen. Daher ist es für das eine, das vernichtet wird, irrelevant, daß das eine weiterexiteirt. |
boomklever hat folgendes geschrieben: |
`Man' existiert ja trotzdem noch. |
boomklever hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Nicht wenn es tatsächlich während des gesamten Vorgangs bewusstlos ist und nichts davon mitbekommt. Herr X würde ja praktisch auf dem Mars wieder aufwachen, während sein auf der Erde verbliebenes alter Ego nie wieder aufwachen würde. |
boomklever hat folgendes geschrieben: |
Herr X würde ja praktisch auf dem Mars wieder aufwachen, während sein auf der Erde verbliebenes alter Ego nie wieder aufwachen würde. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, eben nicht. Stell Dir vor, man macht eine exakte Kopie von Dir und schickt diese auf eine Weltreise, während Du - das Original - zuhause bleibst. Macht es da für das Erleben des Originals einen Unterschied, ob eine Kopie oder irgendein anderer Mensch auf Weltreise geht? Nein, wenn das Original die Kopie überlebt, dann lebt die Kopie unabhängig vom Original, so wie ein Zwilling. Vernichtet man das Original bei der Erstellung der Kopie, dann macht es für das Original keinen Unterschied, ob man es einfach so oder beim Kopieren vernichtet. Das Original stirbt dabei und wird nicht das erleben, was die Kopie erlebt. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Herr X würde auch auf dem Mars wieder aufwachen, wenn man das auf der Erde verbliebene Original in einen Kerker sperrt und vor der Welt versteckt. Das Original weiss vorher: Entweder sterbe ich gleich oder lande im Kerker. Wer auch immer auf dem Mars ankommt, ich werde es nicht sein. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Das Original stirbt dabei und wird nicht das erleben, was die Kopie erlebt. |
kolja hat folgendes geschrieben: |
Ohne präzise Begriffe kommen wir nicht weiter, das habe ich weiter oben schonmal geschrieben. Es gibt kein identisch bleibendes "Ich", unser Gehirn erzeugt nur eine endlose Folge von nicht-identischen Ich-Zuständen (wenn wir bei Bewusstsein sind), die sich teilweise an die vorangehenden Ich-Zustände erinnern können. Für unser Empfinden und unseren Alltagssprachgebrauch ist das ohne Bedeutung, aber beim Beamen müssen wir aufpassen und uns präziser ausdrücken.
Unpräzise: "Ich werde Ereignis xy erleben". Präzise: einem Ich-Zustand(1) ist bewusst, dass es später einen Ich-Zustand(2) geben wird, der xy erleben und sich an Ich-Zustand(1) erinnern wird. Unpräzise: "Ich werde zu Zeitpunkt x sterben". Präzise: einem Ich-Zustand(1) ist bewusst, dass es nach Zeitpunkt x keine weiteren Ich-Zustände mehr geben wird, die sich an Ich-Zustand(1) erinnern. In diesem Sinne kann das Gehirn, bevor es sich beamen lässt, sagen: "Ich werde auf der anderen Seite ankommen, ohne zu sterben" - weil es darauf vertraut, dass nach dem Kopieren nur die Kopie weitere Ich-Zustände erzeugen wird! Und wenn etwas schiefgeht und das Original-Gehirn nach Erzeugen der Kopie weitere Ich-Zustände erzeugt, dann werden nun beide Gehirne sagen: "Mist, Ich will aber nicht sterben". |
kolja hat folgendes geschrieben: | ||||
Und wieder die fehlerhafte Annahme eines "kontinuierlichen Ichs". Aber für die anderen hier nochmal meine Erklärung aus dem anderen Thread:
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fornit hat folgendes geschrieben: |
im übrigen verzeihe man mir den informatikbegriff "instanz". ich bin mir gerade nicht sicher, ob die bedeutung im allgemeinen sprachgebrauch ähnlich ist. imho ist er aber sehr zutreffend, denn tatsächlich beseitigt man mit einer solchen technologie einen der wichtigsten unterschiede zwischen natürlicher und künstlicher lebensform. |
kolja hat folgendes geschrieben: |
In diesem Sinne kann das Gehirn, bevor es sich beamen lässt, sagen: "Ich werde auf der anderen Seite ankommen, ohne zu sterben" - weil es darauf vertraut, dass nach dem Kopieren nur die Kopie weitere Ich-Zustände erzeugen wird! |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Richtig ist, dass auf der anderen Seite ein Gehirn ankommen wird, dass mit dem Original sämtliche vergangenen Ich-Zustände teilt. Allerdings bist Du bisher auf den schwerwiegendsten Einwand gar nicht eingegangen. Sollte das Original den Kopierprozess überleben, wird das Original feststellen, dass es sich nicht auf der anderen Seite befindet. Das Original weiss aber, dass jetzt eine Kopie existiert und dass die Kopie weitere Ich-Zustände erzeugt. Nur erlebt das Original diese Ich-Zustände nicht, es erlebt seine eigenen Ich-Zustände. Und nun fragt sich das Orignal, wo es jetzt wäre, wenn man es beim Kopiervorgang zerstört hätte. Wäre es jetzt auf der anderen Seite? Nein, da ist ja die Kopie und die existiert unabhängig und erlebt ihre eigenen Ich-Zustände. Ich Zustände, die das Original nie erleben wird, egal ob man es beim Kopiervorgang, später oder gar nicht tötet. |
kolja hat folgendes geschrieben: |
Nach der Duplizierung würden die "Instanzen" sich aufgrund unterschiedlicher Historie auseinanderentwickeln und immer mehr zu verschiedenen Individuen werden, und sie würden sich auch von Anfang an als "verschieden" wahrnehmen. Vielleicht ist hier ein Vergleich mit eineiigen Zwillingen passender. Diese Zwillinge könnten z.B. die gleiche Frau lieben, während die Frau vermutlich schlecht damit umgehen könnte, zwei ähnliche, aber nicht identische Männer zu lieben. Mit anderen gesellschaftlichen Kontakten und Verpflichtungen gäbe es vmtl. ähnliche Schwierigkeiten. Jede Menge Baustellen für eine Ethik. Auch bezweifle ich stark, dass ein Zwilling freiwillig abtreten würde, nur weil ein ähnlicher Zwillingsbruder weiterlebt, und würde jemand seinen Zwilling umbringen, dann würde ich das als Mord betrachten. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Das Original weiss aber, dass jetzt eine Kopie existiert und dass die Kopie weitere Ich-Zustände erzeugt. Nur erlebt das Original diese Ich-Zustände nicht, es erlebt seine eigenen Ich-Zustände. Und nun fragt sich das Orignal, wo es jetzt wäre, wenn man es beim Kopiervorgang zerstört hätte. Wäre es jetzt auf der anderen Seite? Nein, da ist ja die Kopie und die existiert unabhängig und erlebt ihre eigenen Ich-Zustände. Ich Zustände, die das Original nie erleben wird, egal ob man es beim Kopiervorgang, später oder gar nicht tötet. |
Doc Extropy hat folgendes geschrieben: |
Das nächste Problem:
Manch einer hat seinen Körper durch Tabakgebrauch und Saufen deftigst zugerichtet - und dann macht man so einen Beam - Anti - Klon, der muß die Krot dann fressen. |
kolja hat folgendes geschrieben: |
Richtig wäre: "ein Ich-Zustand erlebt dieses und jenes". |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Das ist keine Widerlegung meines Einwands. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Der Ich-Zustand(Original-nach-Kopiervorgang) erlebt, dass es nicht das erlebt, was der Ich-Zustand(Kopie) erlebt. Der Ich-Zustand(Original-nach-Kopiervorgang) stellt fest, dass er nicht mit den Ich-Zustand(Kopie) identisch ist und dass er wohl nicht existieren würde, wenn man ihm beim Kopiervorgang zerstört hätte. |
kolja hat folgendes geschrieben: | ||
Richtig. Darum muss man entweder verhindern, das jemals ein Ich-Zustand(Original-nach-Kopiervorgang) im Originalsubstrat entsteht, oder aber, wenn es dummerweise passiert ist, darf man das Originalsubstrat nicht mehr zerstören. |
kolja hat folgendes geschrieben: | ||||
Wir werden sehen. Immerhin verwenden wir z.Zt. die gleiche Sprache.
Richtig. Darum muss man entweder verhindern, das jemals ein Ich-Zustand(Original-nach-Kopiervorgang) im Originalsubstrat entsteht, oder aber, wenn es dummerweise passiert ist, darf man das Originalsubstrat nicht mehr zerstören. |
Kival hat folgendes geschrieben: |
Ich dachte Beamen würde wegen der Notwendigkeit des vollstndigen Übertragens aller Daten zwangsläufig dazu führen, dass keine neuen Ich-Zustände an dem Ort, von dem teleportiert wird, entstehen können, da dieser Körper zerstärt wird? |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Merkst Du nicht selber, was das für ein esoterischer Quark ist? |
kolja hat folgendes geschrieben: | ||
Ich nehme zur Kenntnis, dass ich Deinen Einwand widerlegt habe. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Die Wahrscheinlichkeit, als Original mitzubekommen, dass die Kopie schon existiert und dass man selber gleich vernichtet wird, ist so gross, wie ein Sechser im Lotto.
Würdet Ihr Euch unter diesen Umständen beamen lassen? |
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