Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Hier die neuesten News über den Guaido Russlands:
BILD bleibt dran. |
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Der Harvard Business Manager (HBM) ist eine deutsche Lizenzausgabe des amerikanischen Harvard Business Review (HBR) und wird von der Manager Magazin Verlagsgesellschaft mbH publiziert, die ihrerseits zur Spiegel-Gruppe gehört |
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Das Manager Magazin (Eigenschreibweise: manager magazin) ist eine seit 1971 monatlich erscheinende Wirtschaftszeitschrift der Spiegel-Gruppe mit dem Schwerpunkt Unternehmensberichterstattung und Wirtschaft. |
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Am 11. April 2021 ist es zwei Jahre her, dass das Asyl, das Ecuador dem australischen Journalisten Julian Assange in der Botschaft in London gewährt hatte, beendet wurde. Zwei Jahre, in denen Assange im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh festgehalten wird, ohne dass es einen Gerichtsprozess gegeben hätte, der eine derartige Haftstrafe rechtfertigen könnte. Die Lebensbedingungen in der Botschaft bedeuteten bereits eine Freiheitseinschränkung, über deren Intensität sicherlich gestritten werden kann. Doch spätestens mit der Unterbringung in Belmarsh und nach Verbüssung der 50 Wochen Haftstrafe wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen, kann nüchtern konstatiert werden: Hier sitzt ein Mensch ohne Anklage und Verurteilung in Haft. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Nicht Neues. Aber was sagt der Pol Pot Russlands? |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
wann hat eigentlich der spiegel das letzte mal über assange berichtet?
https://www.spiegel.de/suche/?suchbegriff=assange&seite=1 anfang januar möge er in ruhe vergammeln? |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||
https://www.spiegel.de/politik/ausland/julian-assange-wikileaks-gruender-muss-im-gefaengnis-bleiben-a-678b10cf-53f7-484a-9da7-0713ddc603e9
Gericht lehnt Julian Assanges Freilassung ab Der WikiLeaks-Gründer Julian Assange muss im Gefängnis bleiben. Ein Londoner Gericht wies seinen Antrag auf Freilassung auf Kaution ab. immerhin erscheint das dann auch im manager magazin und im havard business manger parallel
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Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
das neue deutschland muss ran
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1150616.julian-assange-ruf-nach-dem-rechtsstaat.html
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FRANKFURT - Ein erstickter Schrei hinter vorgehaltener Hand, ein Röcheln, ein Würgen. Die Sopranistin Sarah Maria Sun presst die Hand vor ihren Mund. Der Todeskampf, der in ihrer Kehle tobt, bleibt nahezu stumm und implodiert nach innen. Mit ihrem 2019 entstandenen Werk „Assange – Fragmente eine Unzeit“ für Frauenstimme, Ensemble und Sampler hat die Komponistin Iris ter Schiphorst ein starkes Plädoyer gegen die Bedrohung individueller Freiheitsrechte geschaffen. (...) Zu dem Werk angeregt wurde die Komponistin durch dem Fall Julian Assange. Seit zwei Jahren sitzt der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks in einem britischen Gefängnis. (...) Die Aufführung von Schiporsts knapp 30-minütigem Werk stand im Zentrum einer Matinee, zu der das Ensemble Modern gemeinsam mit der Initiative „Der utopische Raum im globalen Frankfurt“ am Sonntag in den Frankfurter Dachsaal geladen hatte. Die im Livestream übertragene Veranstaltung, die von dem Autor Ilija Trojanow moderiert wurde, widmete sich der Frage, wie es weltweit um die Meinungsfreiheit bestellt sei. Unterstützt wurde die Initiative von der Stiftung Medico international, dem Institut für Sozialforschung und der Frankfurter Rundschau. (...) Stephan Hebel von der Frankfurter Rundschau skizzierte den immer stärker hervortretenden Widerspruch zwischen der privatwirtschaftlichen Organisationsform der Medien und ihrem Aufklärungsauftrag. Die Autorin Sylke Gruhnwald verwies auf die Schwierigkeit von kritischen Journalisten, Missstände in der Wirtschaft öffentlich zu machen. Die freie Journalistin Franziska Grillmeier berichtete von der Behinderung ihrer Berichterstattung über die Situation im Flüchtlingslager auf Lesbos. (...) Formal spiegelt sich in ihrem streng dualistisch aufgebauten Werk ein dramatisches Ungleichgewicht der Kräfte. Die von der Sopranistin Sarah Maria Sun mit furiosem Vokalspektrum intonierte Gesangstimme symbolisierte das gefährdete Individuum, dem das Ensemble Modern mit seiner geballten Klangmacht als übermächtiges Kollektiv gegenüberstand. In unbarmherzig anschwellenden Crescendi setzte das Orchester der Gesangstimme zu, zwang sie in unnachgiebigen Rhythmen und infernalischen Temposteigerungen in die Knie – bis zur vollkommenen Zerstörung. Wie grelle, scharfkantige Splitter waren Einspieler aus Medienberichten und Politiker-Statements von Theresa May bis Hillary Clinton in die Musik miteingestreut. Die Komponistin hatte sie aus einer Flut von O-Tönen herausgegriffen, um die öffentliche Kontroverse schlaglichtartig zu beleuchten. Eine aggressive Kakophonie sich überlagernder Stimmen brachte das Individuum schließlich zum Verstummen. |
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Beobachter: Nils Melzer, als Rechtswissenschaftler und Experte für humanitäres Völkerrecht: Was hat der Fall Julian Assange bei Ihnen ausgelöst?
Nils Melzer: Eine Krise – beruflich, aber auch persönlich. Inwiefern? Ich befasse mich seit 20 Jahren mit Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen, und dies nicht nur akademisch. Mit dem IKRK arbeitete ich jahrelang in Kriegs- und Krisengebieten, wo ich täglich mit Unrecht, Gewalt und Folter konfrontiert war. Dennoch hatte ich mir stets eine gewisse Systemgläubigkeit bewahrt, dass wenigstens hier in Westeuropa der Rechtsstaat funktioniert. Wenn es aber wirklich darauf ankommt, ist dem leider ist nicht so. Wann wurde Ihnen das klar? Nachdem ich am 8. April 2019 einen Besuch bei Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London angekündigt hatte, um angebliche Menschenrechtsverletzungen zu untersuchen, koordinierten die involvierten Staaten umgehend eine Blitz-Aktion: Drei Tage später entzog ihm Ecuador ohne jedes Verfahren den Asylstatus und die Staatsbürgerschaft und liess ihn durch die britische Polizei verhaften und aus der Botschaft zerren. (...) |
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Wir reden hier aber nicht von einem totalitären System, sondern freien, westlichen Staaten wie Schweden und England.
Auch hier sind die Wurzel solcher Missstände meist ganz banale menschliche Schwächen, die wir unbewusst und sehr effizient verdrängen. Seit der Aufklärung glauben wir an das Ideal von Vernunft, Moral und Allgemeinwohl. Mittlerweile belegen aber unzählige neurobiologische und sozialpsychologische Studien, dass wir uns in Wirklichkeit vor allem von Emotionen und kurzfristigen Eigeninteressen leiten lassen – nicht nur «böse» Menschen, sondern wir alle. Sprechen Sie damit nicht die Verantwortlichen von jeder Schuld frei? Natürlich sollen die Verantwortlichen auch persönlich zur Rechenschaft gezogen werden. Aber wenn ein System so ausgestaltet ist, dass es Missverhalten zulässt oder sogar fördert, dann genügt es eben nicht, einzelne Missetäter abzustrafen, und danach einfach andere Menschen an dieselbe Stelle im System zu setzen. (...) Die Ursache des Problems liegt selten bei den einzelnen Agenten und Soldaten, die die «Drecksarbeit» verrichten, sondern fast immer in einer fehlgeleiteten Politik, die diese Menschen einem unerträglichen moralischen Dilemma aussetzt. (...) Sie beklagen auch, dass es schwierig gewesen sei, Ihren Enthüllungen Gehör zu verschaffen. Angesichts meiner geradezu skandalösen Entdeckungen dachte ich, die Medien würden sich sofort auf diese Geschichte stürzen und das wäre dann das Ende von Assanges Verfolgung. Mitnichten. Ein Live-Interview mit der grossen BBC wurde angesichts meiner unbequemen Aussagen direkt nach der Ausstrahlung vom Netz genommen und ist heute unauffindbar. Und das war kein Einzelfall. |
Zitat: |
Mit welchen Reaktionen rechnen Sie persönlich?
Die Fakten, die ich aufzeige, sind sehr unbequem. Ich gehe daher davon aus, dass man versuchen wird, mich zu diskreditieren, um eine sachliche Diskussion zu verhindern. Bereitet Ihnen das Sorgen? Nein, denn das einzige Ziel meines Buches ist die Wahrheit. Ich habe die mir zur Verfügung stehenden Beweismittel nach bestem Wissen und Gewissen ausgewertet und auf dieser Grundlage meine Schlussfolgerungen gezogen, so wie es mein Mandat vorsieht. Die betroffenen Staaten haben dazu trotz wiederholter Aufforderung nichts beigetragen. Dennoch bin ich jederzeit bereit, mir neue Argumente anzuhören und auch Korrekturen vorzunehmen, falls die Behörden die notwendigen Beweismittel doch noch präsentieren sollten. Damit rechne ich allerdings nicht, denn nach meiner Erfahrung hätten mir Staaten, die nichts zu verbergen haben, nicht zwei Jahre lang jede Kooperation verweigert. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
ob die alle verrückt sind? zumindest inkompetent? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Wie kommst du auf den Gedanken? |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||
im rechtsstaat gb läuft doch alles rund. sonst hätte es doch wohl schon eine offizielle protestnote der bundesregierung gegeben, oder? wozu also dieses engagement? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||||
Weil sie offenbar der Meinung sind, dass da nicht alles rund läuft. Das kann ja auch in einem Staat, der grundsätzlich ein Rechtsstaat ist, schon mal vorkommen. ---------------------- Um aus dem gegenseitigen Anironisieren mal rauszukommen: Deine ständige Ironie, die Sachen, die du hier postest, sceinbar wieder runterspielt, die Aussagen, dies und jenes würde hier keinen interessieren usw., finde ich ziemlich unangenehm passiv-aggressiv. Nur mal so als Rückmeldung. Du signalisierst anderen Foristen, die sich nicht in von dir gewünschter Weise verhalten, sie würden sich nicht in der moralisch gebotenen Weise engagieren o.Ä. So kommt es bei mir jedenfalls an. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||||
nicht nur bei dir. |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||
im rechtsstaat gb läuft doch alles rund. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||||
Weil sie offenbar der Meinung sind, dass da nicht alles rund läuft. Das kann ja auch in einem Staat, der grundsätzlich ein Rechtsstaat ist, schon mal vorkommen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Um aus dem gegenseitigen Anironisieren mal rauszukommen: Deine ständige Ironie, die Sachen, die du hier postest, sceinbar wieder runterspielt, die Aussagen, dies und jenes würde hier keinen interessieren usw., finde ich ziemlich unangenehm passiv-aggressiv. Nur mal so als Rückmeldung. Du signalisierst anderen Foristen, die sich nicht in von dir gewünschter Weise verhalten, sie würden sich nicht in der moralisch gebotenen Weise engagieren o.Ä. So kommt es bei mir jedenfalls an. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Immer diese störende Moral! Kann der Rechtsstaat nicht einfach mal machen, was er will? |
Zitat: |
Warum sind Sie als Sonderberichterstatter für Folter zu den Vereinten Nationen (UN) gegangen?
Ich habe in den verschiedenen Kriegsgebieten die dunkelsten Seiten der Menschheit gesehen. Im Krieg werden die Menschen blind vor Angst. Nach dem 11. September waren die Amerikaner kollektiv traumatisiert. Es war die Zeit, wie die berüchtigten black sites entstanden, wo die Amerikaner gefoltert und misshandelt haben. Ich wollte etwas tun und nicht einfach ein beschauliches Leben in der Schweiz führen. Ich habe jahrelang Gefängnisse in aller Welt besucht. Schließlich hat mich die Schweizer Regierung für den Posten empfohlen. Was ist ein UN-Sonderberichterstatter? Man hat den Status eines UN-Experten. Er genießt diplomatische Immunität und verkehrt üblicherweise auf dem Level des Außenministers. Der größte Vorteil: Der UN-Sonderberichterstatter ist unabhängig. Niemand kann ihm Weisungen erteilen. Ich bin nur dem Menschenrechtsrat in Genf verpflichtet. Eine solche Unabhängigkeit hat man auf diesem Niveau nur selten. Selbst Regierungschefs und Minister sind abhängig von Weisungen. Der Sonderberichterstatter ist ein unbezahltes Ehrenamt. Ich habe ein kleines Team. Freizeit und Wochenende gibt es aber nicht. Der Berichterstatter wird für drei Jahre bestellt. Es gibt eine Verlängerung auf maximal sechs Jahre. Ich mache das seit fünf Jahren. Ihre Aufgabe ist das Aufdecken von Folterungen und Misshandlungen durch Staaten. Gibt es da nicht viel Druck von den Regierungen? Ich habe immer darauf geachtet, dass ich nach den Vorschriften handle. Und ich kann sagen, dass ich meine Arbeit wirklich frei machen konnte. Allerdings riskiert man schon seine Karriere, wenn man den permanenten Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats allzu sehr auf die Füße steigt. Man hat mir informell mitgeteilt, dass ich einen politischen Preis zu bezahlen haben werde. Aber das nehme ich in Kauf. Sie haben nun einen sehr ungewöhnlichen Schritt getan und ein Buch über Julian Assange geschrieben. Sie gehen mit den brachialen Methoden der USA, Großbritanniens und Schwedens sehr hart ins Gericht. Sie müssen sich jede Menge Feinde gemacht haben? Bei einem Diplomatendinner wurde mir verklausuliert gesagt, es sei ein Fehler, den Fall anzunehmen. Als ich gesagt habe, Assange werde gefoltert, und von den Staaten Rechenschaft forderte, gab es von den westlichen Staaten plötzlich keine Forschungsgelder mehr für mein Mandat. Die Regierung von Norwegen hat verlangt, dass ich 100.000 US-Dollar zurückzahle, mit der fadenscheinigen Begründung, das Geld sei im Budget-Jahr nicht ausgegeben worden. Ich musste meine Forschungsassistentin entlassen. Ich habe aber nicht bei den Russen oder Chinesen angeklopft um Geld. Ich wollte mir um jeden Preis meine Unabhängigkeit bewahren. Ich wollte nicht meine Seele verkaufen. |
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Ich bekam eines Tages eine Nachricht von den Anwälten von Assange. Sie schrieben, dass Assange unmenschlich behandelt werde und sie mich um Hilfe bitten. Was war Ihre Reaktion? Ich hatte eine starke emotionale Ablehnung. Ich dachte mir: Was, dieser Schmierfink? Der hat mir ja noch gefehlt. Das mache ich sicher nicht. Ich muss neun von zehn Fällen, die an mich herangetragen werden, aus Kapazitätsgründen ablehnen. Ich muss mich auf Fälle konzentrieren, wo ich Folter noch verhindern kann. Bei Assange dachte ich: Der kann kein legitimes Anliegen haben. Das ist ein verwöhnter Junge, der Frauen belästigt hat und nun in einer Botschaft ein vergleichsweise schönes Leben hat. Ich dachte: Dem geht es doch gut, er hat ein Skateboard und eine Katze. Als ich mich dann doch auf den Fall einließ, musste ich feststellen: Nichts von diesem Narrativ stimmte. Es war ein Narrativ, das in die Welt gesetzt wurde, damit wir über eine Nebensache diskutieren: Ist Assange ein guter oder böser Mensch? Diese Diskussion dient der Ablenkung, damit nicht über das wirklich wichtige Thema diskutiert wird: nämlich die Kriegsverbrechen, die Folter und Korruption, die Assange und Wikileaks aufgedeckt haben. Der Aufdecker wurde kriminalisiert. Die wirklichen Verbrecher sind bis heute straflos. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: |
https://www.spiegel.de/ausland/iran-menschenrechtsaktivistin-narges-mohammadi-erneut-zu-haftstrafe-verurteilt-a-7ae9eb88-9391-467f-8e7d-ec3a2c70f8fa
Hat sich der Melzer schon dazu geäussert? Kommentare aus Wokistan? (sie ist kein alter weisser Mann) |
Zitat: |
Ich muss neun von zehn Fällen, die an mich herangetragen werden, aus Kapazitätsgründen ablehnen. Ich muss mich auf Fälle konzentrieren, wo ich Folter noch verhindern kann. |
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Ist das Whistleblowing, was Wikileaks betriebt? Nein, Wikileaks selber ist kein Whistleblower, sondern eine journalistische Plattform, die Informationen von Whistleblowern veröffentlicht. Wikileaks hat diese Aufgabe von klassischen Medien übernommen, die diese nicht mehr wahrgenommen haben. Wikileaks und Assange haben sicher nicht alles perfekt gemacht. Aber darum geht es hier gar nicht. Es geht um Kriegsverbrechen, die nicht verfolgt und bestraft werden. Es ist doch eines der westlichen Prinzipien, dass wir Rechtsstaatlichkeit haben. Es liegt hier ein systemisches Versagen im Westen vor. Was getan werden müsste, ist zu fragen: Was wollt ihr mit den Folterkellern? Wann werden die Schuldigen bestraft? Wann gibt es Entschädigungen für die Opfer? Darüber müsste die Öffentlichkeit diskutieren und nicht, ob sie Assange nun sympathisch oder unsympathisch findet. Es war für mich erschreckend zu sehen, dass selbst westliche Regierungen nur mit den Achseln zucken, wenn ein von ihnen selbst bestellter UN-Vertreter kommt und Beweise für schwere Menschenrechtsverletzungen vorlegt. Was soll ich denn bei den Russen und Chinesen, wenn ich schon bei den westlichen Demokratien, die meine Alliierten sein sollten, mit dem Rücken zur Wand stehe? Wenn wir systemisch etwas retten wollen, dann müssen wir im Westen ansetzen. Denn wenn wir Journalisten und Whistleblower bestrafen und nicht diejenigen, die im Namen eines Staates Verbrechen begangen haben, dann begeben wir uns in eine ganz gefährliche Spirale der Gewalt: Wir tolerieren Gewaltexzesse von staatlichen Stellen, und zwar immer und überall. Dann kommt es eben zu solchen Verbrechen wie der Ermordung von George Floyd und all den anderen Verbrechen, gegen die Black Lives Matter demonstrieren. |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/interview-un-sonderberichterstatter-nils-melzer-fall-julian-assange-bericht-psychische-folter-li.159865 |
Zitat: |
Wann haben Sie Julian Assange zum letzten Mal gesehen?
Stella Moris: Im Gericht am 6. Januar. Bevor seine Auslieferung an die USA abgelehnt wurde. Ich brachte ihm Schokoladenkekse, die er mag. Ich wollte ihn aufmuntern. Das Essen im Gefängnis ist sehr schlecht. Wie geht es ihm jetzt? Nicht gut. Psychisch und physisch. Er kämpft jeden Tag. Seit letztem Oktober hat er die Kinder nicht mehr gesehen, das belastet ihn sehr. Ich hoffe, dass wir ihn Ende dieses Monats sehen können. |
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Wikileaks-Gründer Julian Assange hat im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh zum ersten Mal seit acht Monaten Besuch von seiner Verlobten und seinen beiden kleinen Söhnen erhalten. (...)
"Es kann so nicht weitergehen", sagte Morris. Assange quäle sich, die Haft treibe ihn in eine "tiefe Depression und in Verzweiflung". |
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Für die US-Justiz gilt er als Spion und Verräter: Julian Assange veröffentlichte 2010 auf seiner Webseite "WikiLeaks" geheime Informationen über amerikanische Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan. Seitdem ist er auf der Flucht, denn in den USA drohen ihm 175 Jahre Haft. Am Montag, 28. Juni 2021, 20.15 Uhr, beleuchtet die ZDFinfo-Dokumentation "Der Fall Assange – Die Geschichte von WikiLeaks" die Geschichte der Enthüllungsplattform und ihres Gründers. Der Film von Nicolas Vescovacci, Luc Hermann und Paul Moreira ist bereits in der ZDFmediathek abrufbar. |
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Der Investigativjournalist John Goetz und frühere Spiegel-Redakteur berichtet für NDR und die Süddeutsche Zeitung über den Fall Assange. Er war selbst beim Spiegel tätig, als dieser vor zehn Jahren mit WikiLeaks zusammenarbeitete. Im Juni 2010 reiste Goetz nach London, wo er mit Assange und führenden Journalisten des Guardian und der New York Times an den Enthüllungen arbeitete, die als „Afghan War Diary“ in die Geschichte eingehen sollten.
Zuvor hatte Goetz für den Spiegel über deutsche Kriegsverbrechen in Afghanistan berichtet. Dazu gehörte auch der Bericht über den Luftangriff bei Kundus am 4. September 2009, bei dem 142 Zivilisten ums Leben kamen; Bundeswehroberst Georg Klein hatte das Blutbad angeordnet. Für diesen Bericht wurde Goetz mit dem renommierten Henri-Nannen-Preis für investigativen Journalismus ausgezeichnet. (...) |
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Fall Assange Überraschung: Schlüsselzeuge Fall Assange gibt Lügen in Anklage zu
Ein wichtiger Zeuge im Fall des US-Justizministeriums gegen Julian Assange hat zugegeben, in der Anklageschrift gegen den Wikileaks-Gründer wichtige Anschuldigungen erfunden zu haben. Die Vereinigten Staaten fordern derzeit die Auslieferung von Assange aus dem Vereinigten Königreich, um ihn wegen Spionage im Zusammenhang mit der Herausgabe durchgesickerter Verschlusssachen anzuklagen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. Die Anklageschrift hat Ängste um die Pressefreiheit in den USA und darüber hinaus geweckt und zu starken Erklärungen zur Unterstützung von Assange von Amnesty International, Reporter ohne Grenzen, der Redaktion der Washington Post und vielen anderen geführt. US-Beamte legten im vergangenen Sommer einem Amtsgericht in London eine aktualisierte Version einer Anklageschrift gegen ihn vor. Die Richtigkeit der darin enthaltenen Angaben wird nun direkt vom Hauptzeugen bestritten, auf dessen Aussage sie sich stützt. (...) Nichtsdestotrotz scheinen die Taktiken der US-Beamten erfolgreich gewesen zu sein, wie aus dem Urteil der Richterin des Magistrates Court, Vanessa Baraitser vom 4. Januar dieses Jahres, hervorgeht. Obwohl sie sich gegen eine Auslieferung ausgesprochen hatte, tat sie dies ausschließlich aus humanitären Gründen im Zusammenhang mit Assanges gesundheitlichen Bedenken, dem Suizidrisiko und den Bedingungen, denen er in US-Gefängnissen ausgesetzt sein würde. In Bezug auf die eigentlichen Anschuldigungen in der Anklageschrift hat sich Baraitser den Argumenten der amerikanischen Rechtsabteilung angeschlossen, einschließlich der Berufung auf die konkreten Beispiele aus Island, die jetzt ernsthaft in Frage gestellt werden. https://nilzeitung.com/2021/06/26/fall-assange-uberraschung-schlusselzeuge-fall-assange-gibt-lugen-in-anklage-zu/ |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Es war ja schon eine für Assange sehr gefährliche Urteilsbegründung des Londoner Gerichtes gegen die Auslieferung in die USA. Diese Begründung bestand darin, dass gesundheitliche Gefahren für Assange bestünden. Für den Revisionsantrag der USA ein Geschenk, denn deren Anwälte müssen nur glaubhaft versichern, dass Assange wie ein rohes Ei behandelt werde und er ansonsten ein faires Verfahren bekäme. Ansonsten hielten die US-Häscher ihre Beschuldigungen gegen Assange aufrecht. Und gerade diese werden nun durch den Beweis des Meineids eines wichtigen Zeugens erschüttert. Die Frage ist, inwieweit man das nutzen kann, um den Verfolgern von Assange einen Strich durch deren verbrecherisches Kalkül zu machen. |
Zitat: |
03.07.2021 15:05 Uhr
Julian Assange gründete WikiLeaks - und wird seitdem von der US-Justiz gejagt. Nach sieben Jahren Botschafts-Asyl sitzt er seit 2019 im Gefängnis. Heute wird er 50 Jahre alt. Und jetzt? |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
Immerhin:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/assange-269.html
Spon: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/news-armin-laschet-markus-soeder-annalena-baerbock-julian-assange-swr-fussball-em-italien-spanien-schweiz-belgien-a-d43a0686-1b24-4b42-a043-a61e85cb601a |
Zitat: |
Nun kommt es auf US-Präsident Joe Biden an. Es ist höchste Zeit für ihn, die Anklage fallenzulassen und sich so von seinem Vorgänger Donald Trump abzusetzen, der das Auslieferungsverfahren begonnen hatte. So könnte der noch immer mächtigste Vertreter der westlichen Welt zeigen, dass ihm Aufklärung wirklich etwas bedeutet – selbst dann, wenn Enthüllungen die Institutionen des eigenen Landes beschämen.
Und danach sollte die deutsche Bundesregierung Assange eine sichere Heimat für die Zukunft anbieten. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Zitat aus dem SPIEGEL-Artikel:
Das halte ich beides für unwahrscheinlich. Sollte Biden aber auf die Auslieferung von Assange verzichten, so müsste er sich gegen seine Geheimdienste, gegen bedeutende Teile seiner rechten Militärs stellen. Sofern er das überhaupt will, fehlt ihm dazu der Mut. Der christlichen deutschen Regierung ist Assange egal; sie unterstützt lieber rechte Oppositionelle in Venezuela und anderen Staaten, in denen sie an einem regime change interessiert ist. |
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