Es lebe Katalonien!
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: Es lebe Katalonien! Autor: YorkWohnort: Republik Baden BeitragVerfasst am: 25.11.2012, 11:51
    —
Es lebe Katalonien!

Eine echte Schicksalswahl heute - für Spanien - und für Katalonien.

Zitat:

Katalonien wählt ein neues Parlament - und droht mit einem entscheidenden Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Wenn Regionspräsident Mas die absolute Mehrheit holt, kommt das Referendum über die Abspaltung. Spanien droht ausgerechnet in der größten Krise ein gefährliches Abenteuer.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/gastbeitrag-zur-katalonien-wahl-von-javier-cercas-a-868890.html

#2: Re: Es lebe Katalonien! Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 25.11.2012, 11:55
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York hat folgendes geschrieben:
Es lebe Katalonien!

Eine echte Schicksalswahl heute - für Spanien - und für Katalonien.

Zitat:

Katalonien wählt ein neues Parlament - und droht mit einem entscheidenden Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Wenn Regionspräsident Mas die absolute Mehrheit holt, kommt das Referendum über die Abspaltung. Spanien droht ausgerechnet in der größten Krise ein gefährliches Abenteuer.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/gastbeitrag-zur-katalonien-wahl-von-javier-cercas-a-868890.html


Schottland, Flamen/Walonie, Katalonien und schon vorher die ex-jugoslawischen, tschechoslowakischen und sowjetischen Stückelstaaten.

Europa wächst zusammen, indem es sich aufstückelt.

Na denn - wenn es denn über diesen Umweg zu fortschrittlichen Entwicklungen käme, wäre es trotzdem ein Fortschritt. Aber ist das anzunehmen?

#3: Re: Es lebe Katalonien! Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 25.11.2012, 14:27
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Skeptiker hat folgendes geschrieben:
York hat folgendes geschrieben:
Es lebe Katalonien!

Eine echte Schicksalswahl heute - für Spanien - und für Katalonien.

Zitat:

Katalonien wählt ein neues Parlament - und droht mit einem entscheidenden Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Wenn Regionspräsident Mas die absolute Mehrheit holt, kommt das Referendum über die Abspaltung. Spanien droht ausgerechnet in der größten Krise ein gefährliches Abenteuer.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/gastbeitrag-zur-katalonien-wahl-von-javier-cercas-a-868890.html


Schottland, Flamen/Walonie, Katalonien und schon vorher die ex-jugoslawischen, tschechoslowakischen und sowjetischen Stückelstaaten.

Europa wächst zusammen, indem es sich aufstückelt.

Na denn - wenn es denn über diesen Umweg zu fortschrittlichen Entwicklungen käme, wäre es trotzdem ein Fortschritt. Aber ist das anzunehmen?


In Hinterpfuitupfingen soll irgendwo noch eine Milchkanne stehen, die die Unabhängichkeit möchte.

Wie man besser leben kann in kleinere einheiten, kann ich nicht nachvollziehen.
Welche von den von Dir aufgezählte Regionen, ist autark lebensfähig?

Diese Stückelung führt nur zum Kirchturmdenken und intolleranz. (Kenne ich von meine Flaminganten-Bekannten)

Es ist also nicht anzunehmen, dass Aufstückelung zum "Fortschritt" führt.

#4:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 25.11.2012, 15:11
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So etwa vor 10 Jahren gab es eine Art europäisches Bewusstsein. Im Vorfeld des Irakkriegs fühlten sich dei Eruopäer ein wenig wie "Friedenshüter" gegen die aggressiven USA. Jetzt ist davon nichts mehr übrig.

#5:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 25.11.2012, 17:33
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
So etwa vor 10 Jahren gab es eine Art europäisches Bewusstsein. Im Vorfeld des Irakkriegs fühlten sich dei Eruopäer ein wenig wie "Friedenshüter" gegen die aggressiven USA. Jetzt ist davon nichts mehr übrig.


Damals hatten alle Staaten noch genügend Geld... sobald es um Kröten geht, ist keiner mehr bereit sie zu schlucken.

#6:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 00:26
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
So etwa vor 10 Jahren gab es eine Art europäisches Bewusstsein. Im Vorfeld des Irakkriegs fühlten sich dei Eruopäer ein wenig wie "Friedenshüter" gegen die aggressiven USA. Jetzt ist davon nichts mehr übrig.


Damals hatten alle Staaten noch genügend Geld... sobald es um Kröten geht, ist keiner mehr bereit sie zu schlucken.

Kriegstreiber Frankreich und England haben 'Blut geleckt' seitdem sie durch ihren Libyen-Feldzug die "Torte" (der Landkarte und des Einflusses) neu aufgeteilt haben. Jetzt schreckt Frankreich auch vor der Zusammenarbeit mit durchgeknallten Terroristen in Syrien (sogenannte "Aktivisten") nicht mehr zurück.
Die haben sich bloß an die "aggressiven USA" angepasst.

#7:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 01:06
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
So etwa vor 10 Jahren gab es eine Art europäisches Bewusstsein. Im Vorfeld des Irakkriegs fühlten sich dei Eruopäer ein wenig wie "Friedenshüter" gegen die aggressiven USA. Jetzt ist davon nichts mehr übrig.


Damals hatten alle Staaten noch genügend Geld... sobald es um Kröten geht, ist keiner mehr bereit sie zu schlucken.

Kriegstreiber Frankreich und England haben 'Blut geleckt' seitdem sie durch ihren Libyen-Feldzug die "Torte" (der Landkarte und des Einflusses) neu aufgeteilt haben. Jetzt schreckt Frankreich auch vor der Zusammenarbeit mit durchgeknallten Terroristen in Syrien (sogenannte "Aktivisten") nicht mehr zurück.
Die haben sich bloß an die "aggressiven USA" angepasst.


Und das, obwohl oder weil der Friedensnobelpreisträger 2012 jetzt eine "Außenministerin" hat... in Zeiten der Krise(n) rekurrieren die Nationen auf sich selbst, hier ist sich jeder selbst der nächste. Ein (vielleicht nur auf dem Papier existente) "europäisches Bewußtsein" wird durch die nationalen "Unterbewußtseine" zerstört.

#8: Re: Es lebe Katalonien! Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 01:16
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:


In Hinterpfuitupfingen soll irgendwo noch eine Milchkanne stehen, die die Unabhängichkeit möchte.

Wie man besser leben kann in kleinere einheiten, kann ich nicht nachvollziehen.
Welche von den von Dir aufgezählte Regionen, ist autark lebensfähig?

Diese Stückelung führt nur zum Kirchturmdenken und intolleranz. (Kenne ich von meine Flaminganten-Bekannten)

Es ist also nicht anzunehmen, dass Aufstückelung zum "Fortschritt" führt.


Das würde ich nicht so verallgemeinern, im Baltikum sind alle ganz froh über ihre Unabhängigkeit.

#9: Re: Es lebe Katalonien! Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 01:19
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
York hat folgendes geschrieben:
Es lebe Katalonien!

Eine echte Schicksalswahl heute - für Spanien - und für Katalonien.

Zitat:

Katalonien wählt ein neues Parlament - und droht mit einem entscheidenden Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Wenn Regionspräsident Mas die absolute Mehrheit holt, kommt das Referendum über die Abspaltung. Spanien droht ausgerechnet in der größten Krise ein gefährliches Abenteuer.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/gastbeitrag-zur-katalonien-wahl-von-javier-cercas-a-868890.html


Schottland, Flamen/Walonie, Katalonien und schon vorher die ex-jugoslawischen, tschechoslowakischen und sowjetischen Stückelstaaten.

Europa wächst zusammen, indem es sich aufstückelt.

Na denn - wenn es denn über diesen Umweg zu fortschrittlichen Entwicklungen käme, wäre es trotzdem ein Fortschritt. Aber ist das anzunehmen?


Und wann kommt eigentlich die Unabhängigkeitserklärung Bayerns von Deutschland? zwinkern

#10: Re: Es lebe Katalonien! Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 01:22
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


In Hinterpfuitupfingen soll irgendwo noch eine Milchkanne stehen, die die Unabhängichkeit möchte.

Wie man besser leben kann in kleinere einheiten, kann ich nicht nachvollziehen.
Welche von den von Dir aufgezählte Regionen, ist autark lebensfähig?

Diese Stückelung führt nur zum Kirchturmdenken und intolleranz. (Kenne ich von meine Flaminganten-Bekannten)

Es ist also nicht anzunehmen, dass Aufstückelung zum "Fortschritt" führt.


Das würde ich nicht so verallgemeinern, im Baltikum sind alle ganz froh über ihre Unabhängigkeit.


Wo Du Recht hast, hast Du Recht.

#11: Re: Es lebe Katalonien! Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 01:27
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


In Hinterpfuitupfingen soll irgendwo noch eine Milchkanne stehen, die die Unabhängichkeit möchte.

Wie man besser leben kann in kleinere einheiten, kann ich nicht nachvollziehen.
Welche von den von Dir aufgezählte Regionen, ist autark lebensfähig?

Diese Stückelung führt nur zum Kirchturmdenken und intolleranz. (Kenne ich von meine Flaminganten-Bekannten)

Es ist also nicht anzunehmen, dass Aufstückelung zum "Fortschritt" führt.


Das würde ich nicht so verallgemeinern, im Baltikum sind alle ganz froh über ihre Unabhängigkeit.


Bis auf die Russen in Estland und Lettland...

#12: Lieber Hessen - als das Baltikum Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 01:29
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


In Hinterpfuitupfingen soll irgendwo noch eine Milchkanne stehen, die die Unabhängichkeit möchte.

Wie man besser leben kann in kleinere einheiten, kann ich nicht nachvollziehen.
Welche von den von Dir aufgezählte Regionen, ist autark lebensfähig?

Diese Stückelung führt nur zum Kirchturmdenken und intolleranz. (Kenne ich von meine Flaminganten-Bekannten)

Es ist also nicht anzunehmen, dass Aufstückelung zum "Fortschritt" führt.


Das würde ich nicht so verallgemeinern, im Baltikum sind alle ganz froh über ihre Unabhängigkeit.

damit hast Du es verallgemeinert,
denn die Russen in Lettland zum Beispiel fanden dies nicht so toll - plötzlich Minderheit zu sein - und lettisch lernen zwinkern

#13:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 01:30
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http://www.sueddeutsche.de/politik/regionalwahl-in-katalonien-rueckschlag-fuer-unabhaengigkeitsplaene-1.1532845

Zitat:
Die Regionalwahl in Katalonien hat Auswirkungen auf ganz Spanien. Der katalanische Regierungschef Artur Mas erleidet zwar eine Niederlage. Es zeichnet sich nach Progonosen jedoch massive Unterstützung für separatistische Parteien ab.
zynisches Grinsen

Der CiU ist es jedenfalls nicht gelungen, ihre eigene Unfähigkeit durch die Unabhängigkeitsbewegung übertünchen zu lassen...

#14: Re: Es lebe Katalonien! Autor: esme BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 01:33
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

In Hinterpfuitupfingen soll irgendwo noch eine Milchkanne stehen, die die Unabhängichkeit möchte.

Wie man besser leben kann in kleinere einheiten, kann ich nicht nachvollziehen.
Welche von den von Dir aufgezählte Regionen, ist autark lebensfähig?

Diese Stückelung führt nur zum Kirchturmdenken und intolleranz. (Kenne ich von meine Flaminganten-Bekannten)

Es ist also nicht anzunehmen, dass Aufstückelung zum "Fortschritt" führt.


Solange Vergangenheit und Gegenwart voll mit Unterdrückung zumindest der Kultur der Minderheit ist, braucht man nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Wenn in manchen osteuropäischen Staaten vor dem zweiten Weltkrieg das Motto "Lieber Hitler als Habsburg" war, dann ist das vielleicht ein klitzekleines Anzeichen, dass deine "Milchkannen" in den mächtigen großen Reichen nicht immer ganz glücklich waren.

Ich erinnere mich noch, dass sich die russischen Zeitungen nach dem Fall der Sowjetunion im exakt gleichen Ton deines ersten Satzes über die Unabhänigkeit von "nicht autarken" Sowjetrepubliken lustig gemacht haben, die eine weit höhere Bevölkerungszahl als die meisten souveränen Staaten Europas hatten.

Ich schlage vor, dass du statt nur mit "Flamiganten" auch mal mit Südtirolern, Slowenischsprachigen in Österreich usw. redest, wenn du dir tatsächlich eine differenzierte Meinung bilden willst.

Was speziell Katalonien betrifft, so ist Francos Zeit noch nicht so lange her, und zum Thema, wie man in kleineren Einheiten besser leben kann als in größeren:
Würdest du hier und heute in den Vereinigten Staaten der Erde wohnen wollen und mit allen Menschen gemeinsam die Mehrheit über die Gesetze (Menschenrechte, Sozialstaat, Religionsfreiheit, Abtreibung & Verhütung, Amtssprache) entscheiden lassen?

#15:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 01:34
    —
Aber... lustig...

Zitat:
Die marxistisch-separatistische Partei CUP zieht erstmals mit 5 bis 6 Abgeordneten ins Parlament in Barcelona ein.
Lachen Die kannte ich gar nicht, was es alles gibt...

EDIT:

Candidatura d'Unitat Popular - http://es.wikipedia.org/wiki/Candidaturas_de_Unidad_Popular
http://en.wikipedia.org/wiki/Popular_Unity_Candidates

#16: Re: Es lebe Katalonien! Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 02:24
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:


Das würde ich nicht so verallgemeinern, im Baltikum sind alle ganz froh über ihre Unabhängigkeit.


Bis auf die Russen in Estland und Lettland...


Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

damit hast Du es verallgemeinert,
denn die Russen in Lettland zum Beispiel fanden dies nicht so toll - plötzlich Minderheit zu sein - und lettisch lernen zwinkern


Gut, ich korrigiere: Das würde ich nicht so verallgemeinern, die Balten sind alle ganz froh über ihre Unabhängigkeit. Oder jedenfalls die meisten.

Recht so?

#17:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 26.11.2012, 10:29
    —
In Deutschland sind Nationalisten Arschlöcher.
In Spanien vermutlich auch. Pfeifen

#18:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.11.2012, 02:50
    —
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock

#19:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 27.11.2012, 12:28
    —
Bin da völlig neutral und leidenschaftslos. Wenn die Mehrheit der Betroffenen einen eigenen Staat haben will und sich davon Vorteile verspricht, sehe ich nicht, wieso man ihnen das verwehren sollte.

#20:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 27.11.2012, 13:15
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Aber... lustig...

Zitat:
Die marxistisch-separatistische Partei CUP zieht erstmals mit 5 bis 6 Abgeordneten ins Parlament in Barcelona ein.
Lachen Die kannte ich gar nicht, was es alles gibt...

EDIT:

Candidatura d'Unitat Popular - http://es.wikipedia.org/wiki/Candidaturas_de_Unidad_Popular
http://en.wikipedia.org/wiki/Popular_Unity_Candidates


Tja, da kannst mal sehen. In Barcelona wird nicht nur gut Fußball gespielt. zwinkern

Auch aus Graz gibt es ein vergleichbares Ergebnis zu vermelden:

Zitat:
Graz. Bei der Wahl zum Gemeinderat in Graz hat die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) mit ihrer Spitzenkandidatin Elke Kahr ihr Ergebnis von vor vier Jahren fast verdoppeln können und wurde laut Hochrechnungen mit 20,4 Prozent zweitstärkste Kraft im Lokalparlament. Wahlsieger ist die konservative ÖVP von Bürgermeister Siegfried Nagl, die 32,5 Prozent erreichte. Auf den dritten Platz abgerutscht sind die Sozialdemokraten, die nur noch auf 16 Prozent kamen. Weitere Parteien im Gemeinderat sind der Prognose zufolge die Grünen, die FPÖ und die Piraten. (jW)

http://www.jungewelt.de/2012/11-26/063.php


Nur fußballerisch hinken die Grazer den Barceloniern weit hinterher ...-

#21:  Autor: Fake BeitragVerfasst am: 27.11.2012, 13:25
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Bin da völlig neutral und leidenschaftslos. Wenn die Mehrheit der Betroffenen einen eigenen Staat haben will und sich davon Vorteile verspricht, sehe ich nicht, wieso man ihnen das verwehren sollte.

Weil wir gerade am Gegenteil (EU) arbeiten.

#22:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 27.11.2012, 13:32
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Weil wir gerade am Gegenteil (EU) arbeiten.

Wir arbeiten nicht an der EU. Die EU be-arbeitet uns.

#23:  Autor: reznor BeitragVerfasst am: 27.11.2012, 19:08
    —
Als Katalane kann/muss ein paar Fragen beantworten:

Pseudo-Nazis und andere Rechtsradikale: Sorry, mit euch haben wir gar nicht zu tun. Die einzige faschistische Partei (PxC) hat kaum 60.000 Stimmen gehabt und damit keinen Sitz im Parlament.

Die katalanische Unabhängigkeitsbewegung wird von den spanischen Medien häufig als "nationalistisch" bezeichnet (v.a. weil besonders "radikal" oder sogar diskriminierend klingt). Es geht eher um Propaganda als um eine sachliche Analyse: "nationalistisch" bezeichnet nur, dass Spanien als Zentralstaat kritisch betrachtet ist bzw. in Frage gestellt wird. Das politische Ziel des "katalanischen Nationalismus" war stets ein Föderalstaat nach deutschem Vorbild. Doch aus verschiedenen Gründen hat sich die Lage so verändert (vor allem in den letzten vier Jahren), dass eine Mehrheit für einen eigenen Staat steht.

Die Wahlergebnisse bilden eine Mehrheit für die "Pro-Unabhängigkeit-Parteien":

CiU (Convergència i Unió) - liberal-konservativ (wirtschaftlich neoliberal, was an Gesellschaft angeht eher liberal, also eine offene Gesellschaft: pro Homo-Ehe, Integrationspolitik, Gleichstellung, etc.). Pro-Unabhängigkeit. 50 Sitze.

ERC (Esquerra Republicana de Catalunya) - sozialdemokratisch. Dazu "republikanisch", weil Spanien eine Monarchie ist und Katalonien als unabhängiger Staat häufig mit einer Republik verknüpft wird (und mit mehr Gleichberechtigung/soziale Gerechtichkeit). Pro-Unabhängigkeit. 21 Sitze.

PSOE und PP - die zwei spanischen Volksparteien (rechtskonservativ bzw. sozialdemokratisch). Natürlich dagegen, v.a. die konservative Volkspartei, die auch gerne Kesseltreiben gegen Migranten veranstaltet. 20 (PSOE) bzw. 19 (PP) Sitze.

ICV - ökosozialistische Partei/die Grünen. Sie sind damit einverstanden, das Referendum abzuhalten. Ansonsten nicht stark positioniert. 13 Sitze.

C's - populistisch. Stark dagegen. 9 Sitze.

CUP - antikapitalistische Linke. Pro-Unabhängigkeit (und die einzige Partei, die gegen die EU/Euro, NATO, etc. als Teil der Märkte/des Imperialismus ist). 3 Sitze.


Mehr dazu unter:

http://www.neues-deutschland.de/artikel/805583.html

http://marx21.de/content/view/1796/32/


PS. Mein Deutsch zu korrigieren ist für euch alle Pflicht! Vielen Dank im Voraus dafür!


Zuletzt bearbeitet von reznor am 30.11.2012, 18:01, insgesamt einmal bearbeitet

#24:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 27.11.2012, 21:02
    —
Fake hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Bin da völlig neutral und leidenschaftslos. Wenn die Mehrheit der Betroffenen einen eigenen Staat haben will und sich davon Vorteile verspricht, sehe ich nicht, wieso man ihnen das verwehren sollte.

Weil wir gerade am Gegenteil (EU) arbeiten.

Ich meine nicht, daß die EU ausschließt, daß Mitgliedsstaaten sich aufteilen.

Durchaus interessant finde ich aber die Frage, inwieweit der abgespaltene Teil Anspruch darauf hat, Mitglied in der EU zu sein. Schließlich ist der neue Staat ja in seinem Gebiet Rechtsnachfolger des vormaligen Zentralstaats. Oder? Weiß da jemand Genaueres?

#25:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 28.11.2012, 11:03
    —
reznor hat folgendes geschrieben:
Als Katalane kann/muss ein paar Fragen beantworten:

.....


PS. Mein Deutsch zu korrigieren ist für euch alle Pflicht! Vielen Dank im Voraus dafür!


Welcome und danke für die aufschlussreiche Darstellung. Winken

PS: Mit Pflichten hab ich es nicht so. Hier schreibt eh jeder, wie ihm die Finger gewachsen sind, selbst Mods ... zwinkern

#26:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 28.11.2012, 11:23
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Bin da völlig neutral und leidenschaftslos. Wenn die Mehrheit der Betroffenen einen eigenen Staat haben will und sich davon Vorteile verspricht, sehe ich nicht, wieso man ihnen das verwehren sollte.

Weil wir gerade am Gegenteil (EU) arbeiten.

Ich meine nicht, daß die EU ausschließt, daß Mitgliedsstaaten sich aufteilen.

Durchaus interessant finde ich aber die Frage, inwieweit der abgespaltene Teil Anspruch darauf hat, Mitglied in der EU zu sein. Schließlich ist der neue Staat ja in seinem Gebiet Rechtsnachfolger des vormaligen Zentralstaats. Oder? Weiß da jemand Genaueres?

den schotten hat man ja zugesagt, dass sie nach möglicher trennung von UK in der EU als staat verbleiben könnten. das wird man den katalanen dann nicht verweigern können - wenn sie es denn wollen.

#27:  Autor: reznor BeitragVerfasst am: 29.11.2012, 17:38
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
reznor hat folgendes geschrieben:
Als Katalane kann/muss ein paar Fragen beantworten:

.....


PS. Mein Deutsch zu korrigieren ist für euch alle Pflicht! Vielen Dank im Voraus dafür!


Welcome und danke für die aufschlussreiche Darstellung. Winken

PS: Mit Pflichten hab ich es nicht so. Hier schreibt eh jeder, wie ihm die Finger gewachsen sind, selbst Mods ... zwinkern


Bitte sehr! Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

PS. Da fehlt so was wie "/ Smilie", um klar zu machen, dass lediglich um eine harmlose "Empfehlung" ging. Also freue mich, meine Fehler zu erkennen! Dafür brauche aber eure Hilfe zwinkern

#28:  Autor: AlexJWohnort: Köln BeitragVerfasst am: 29.11.2012, 19:29
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Bin da völlig neutral und leidenschaftslos. Wenn die Mehrheit der Betroffenen einen eigenen Staat haben will und sich davon Vorteile verspricht, sehe ich nicht, wieso man ihnen das verwehren sollte.

Weil wir gerade am Gegenteil (EU) arbeiten.

Ich meine nicht, daß die EU ausschließt, daß Mitgliedsstaaten sich aufteilen.

Durchaus interessant finde ich aber die Frage, inwieweit der abgespaltene Teil Anspruch darauf hat, Mitglied in der EU zu sein. Schließlich ist der neue Staat ja in seinem Gebiet Rechtsnachfolger des vormaligen Zentralstaats. Oder? Weiß da jemand Genaueres?

den schotten hat man ja zugesagt, dass sie nach möglicher trennung von UK in der EU als staat verbleiben könnten. das wird man den katalanen dann nicht verweigern können - wenn sie es denn wollen.


Es dürfte wohl vor allem davon abhängen wie die staatlich ökonomische Trennung vom Rest von Spanien abläuft. Vor allem die Regelung der Staatsschulden.

Wenn ich das richtig mitbekommen habe ist Katalonien relativ wohlhabend verglichen mit dem Rest von Spanien. Das beste was Katalonien erreichen kann ist wohl die EU-Mitgliedschaft auf Kosten eines höheren Anteils an den Staatsschulden Spaniens und Pro-Kopf höheren Mitgliedsbeiträgen für die EU(wovon dann Einiges an das Struktur schwächer Spanien fließen dürfte).

Die von einigen in Katalonien erträumte finanzielle Besserung, dadurch das man nicht mehr für den Rest Spaniens aufkommen müsse, wird nicht nur ausbleiben sondern zumindest vorerst(bis sich Katalonien durch Staats Verträge eine eigene politische Basis aufbaut) im Gegenteil verkehrt.

#29:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.12.2012, 03:47
    —
http://jungle-world.com/artikel/2012/48/46679.html - Katalanisches Nirgendwo

Zitat:
Angesichts der schweren Krise hatten die in Katalonien regierenden Konservativen auf den Separatismus gesetzt. Bei den Wahlen haben sie einen Rückschlag erlitten, nicht jedoch der Nationalismus.


http://jungle-world.com/artikel/2012/48/46678.html - Ein Gespenst geht um: Europa

Zitat:
Die Idee von den Vereinigten Staaten von Europa und der nationalistische Separatismus passten nicht zufällig schon immer gut zueinander.





#30:  Autor: reznor BeitragVerfasst am: 01.12.2012, 15:00
    —
AlexJ hat folgendes geschrieben:
Die von einigen in Katalonien erträumte finanzielle Besserung, dadurch das man nicht mehr für den Rest Spaniens aufkommen müsse, wird nicht nur ausbleiben sondern zumindest vorerst(bis sich Katalonien durch Staats Verträge eine eigene politische Basis aufbaut) im Gegenteil verkehrt.


Taugt für einen flüchtigen Zeitungsbericht, lässt sich aber nur schwer belegen. Am besten mit Fakten.


BIP pro Kopf (2009, €)

EU-27 - 23.500
Deutschland - 27.200
Katalonien - 28.200
Spanien (mit Katalonien) - 24.200
Spanien (ohne Katalonien) - 21.275

Quelle:
http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/1-13032012-AP/DE/1-13032012-AP-DE.PDF#page=4


Finanzausgleich (2011):

Katalonien - 16,45 Milliarden Euro (205.490 BIP, 28.200 pro Kopf).
Bayern - 3,66 Milliarden Euro (393.345 BIP, 31.500 pro Kopf).

#31:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 01.12.2012, 15:37
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock


Würdest Du dann etwa zurück kommen, dauerhaft wohnhaft auf deutschem Staatsgebiet? zwinkern

#32:  Autor: AlexJWohnort: Köln BeitragVerfasst am: 01.12.2012, 17:29
    —
reznor hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:
Die von einigen in Katalonien erträumte finanzielle Besserung, dadurch das man nicht mehr für den Rest Spaniens aufkommen müsse, wird nicht nur ausbleiben sondern zumindest vorerst(bis sich Katalonien durch Staats Verträge eine eigene politische Basis aufbaut) im Gegenteil verkehrt.


Taugt für einen flüchtigen Zeitungsbericht, lässt sich aber nur schwer belegen. Am besten mit Fakten.


Welche Fakten?

Fakt ist das finanzstarke Mitglieder der EU stärker zur Kasse gebeten werden als Finanz schwache, um damit Struktur ausgleiche zu Finanzieren.

Fakt ist das politische Schwergewichte durchsetzen können das sie weniger Zahlen brauchen als rein nach ihrer Wirtschaftskraft der Fall wäre, siehe z.B. das sogenannte Briten-Rabat.

Fakt ist das die EU nicht gerade mit Begeisterung darauf reagieren wird, wenn das ärmerer Rest von Spanien nun weniger in die EU-Kasse Zahlen muss/kann und mehr Geld aus der EU-Kasse bekommt. Das Geld werden sie sich mit höchster Sicherheit bei Katalonien zurück holen wollen.

Fakt ist das sich Katalonien, wenn es unabhängig wird, in einer politisch und wirtschaftlich schwierigen Lage befindet. Die rechts-nachfolge befindet sich in einer Grauzone, die vor allem am Verhandlungstisch geklärt werden wird. Wenn es seine Wirtschaft nicht ruiniert sehen möchte, ist Katalonien auf Handelsverträge vor allem mit der EU angewiesen(viel dringender als die EU auf Handelsbeziehungen zu Katalonien angewiesen ist).

Eine weit geringere politische Machtfülle kombiniert mit eine dringendere Ausgangslage bedeute erhebliche Nachteile bei Verhandlungen. Verhandlungen mit einem Partner, welcher die Absicht haben wird Katalonien (und Spanien) für alle sie betreffenden negativen Effekte der Separation blechen zu lassen.

Diese negativen Effekte werden sich nicht nur auf die geänderten Ein- und Auszahlungen Spaniens in die EU beschränken sondern auch die allgemeine wirtschaftliche Folgen, welche eine Separation innerhalb der EU für die Finanzmärkte der EU haben wird.

Fakt ist das die Finanzmärkte negativ auf die durch die Separation ausgelösten Ungewissheiten reagieren werden. Dass Kapital wird sich sicherer Gefilden für ihre Profite suchen. Etwas das die Finanzmärkte in Katalonien noch stärker betreffen wird als den Rest der EU.

Zusammengefasst wird es für Katalonien zu erheblichen wirtschaftliche und finanzielle Belastungen kommen, welche nicht durch die Einsparungen der bestehenden Finanzausgleich-Zahlungen decken lassen wird.

#33:  Autor: Danol BeitragVerfasst am: 04.12.2012, 16:37
    —
Wenn es Katalonien hinbekommt, wäre ihm wohl mit einer Lösung nach schweizer Art am bestgen gedient: Beitritt oder DeFacto-Beitritt zu diversen Abkommen im Rahmen der EU, z.B. Schengen, aber keine Mitgliedschaft. Wenn die Alternative ein Katalonien außerhalb der EU wäre, müssten zumindest die direkten Nachbarländer (Spanien und Frankreich) ein ökonomisches Interesse an dieser Lösung haben. Ich bezweifle auch dass die Katalonier auf einen EU-Beitritt angewiesen sind. Gerade in anbetracht der jetzigen Situation mancher EU-Länder könnte das, trotz aller wirtschaftlichen Vorteile, am Ende teurer werden als eine Nicht-Mitgliedschaft. Das Katalonien die EU mehr braucht als andersherum bezweifle ich auch. Die EU, insbesondere die Euro-Länder, können es sich momentan nicht leisten ein ökonomisch so weit entwickeltes Gebiet auszugrenzen, insbesondere nicht weil Spanien in der aktuellen Schuldenkrise nicht gerade gut dasteht, aber von dem Verlust von Handelsbeziehungen zu Katalonien wohl am stärksten betroffen wäre.

#34:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 08.12.2012, 17:31
    —
Danol hat folgendes geschrieben:
Wenn es Katalonien hinbekommt, wäre ihm wohl mit einer Lösung nach schweizer Art am bestgen gedient: Beitritt oder DeFacto-Beitritt zu diversen Abkommen im Rahmen der EU, z.B. Schengen, aber keine Mitgliedschaft. Wenn die Alternative ein Katalonien außerhalb der EU wäre, müssten zumindest die direkten Nachbarländer (Spanien und Frankreich) ein ökonomisches Interesse an dieser Lösung haben. Ich bezweifle auch dass die Katalonier auf einen EU-Beitritt angewiesen sind. Gerade in anbetracht der jetzigen Situation mancher EU-Länder könnte das, trotz aller wirtschaftlichen Vorteile, am Ende teurer werden als eine Nicht-Mitgliedschaft. Das Katalonien die EU mehr braucht als andersherum bezweifle ich auch. Die EU, insbesondere die Euro-Länder, können es sich momentan nicht leisten ein ökonomisch so weit entwickeltes Gebiet auszugrenzen, insbesondere nicht weil Spanien in der aktuellen Schuldenkrise nicht gerade gut dasteht, aber von dem Verlust von Handelsbeziehungen zu Katalonien wohl am stärksten betroffen wäre.


wobei genaugenommen zu den "Països Catalans" ja nicht nur die Catalunya (aktuell Spanien) sondern auch noch die Balearen (ok, auch aktuell Spanien, obwohl das Palais des Rois de Majorque in Perpignan steht zwinkern ), die Principauté d'Andorre und ein frz Département (Pyrénées Orientales, bzw 95% davon) gehören:
Karte bei wikipedia

was sagen die Andorraner dazu? Schliessen die sich an oder bleiben sie ein eigner Staat?

auf frz Seite sollte es mich doch wundern, dass sich da ein département* selbständig machen könnte und selbst wenn man durchaus ein paar separatistische graffitis findet, so virulent wie die spanischen Separatisten sind die frz nun doch nicht, das läuft afaik mehr auf dem Niveau kulturelle Identität. Die Serdanya hängt dann auch so ziemlich überall neben der Tricolore (dasselbe gilt übrigens auch für die okzitanische Fahne oder die Gwen-ha-du etc ).


* wobei die Pyrénées Orientales "nur" au 95% katalanisch sind: da gibt es nämlich eine okzitanische Enklave, das Fenouillèdes. (ich kenn die Gegend ein bisserl, unter anderem auch durch meine genealogischen Suchexpeditionen, einige meiner Vorfahren väterlicherseits kommen aus der Ecke)

#35:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 08.12.2012, 23:30
    —
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock


Würdest Du dann etwa zurück kommen, dauerhaft wohnhaft auf deutschem Staatsgebiet? zwinkern


Wenn die Pfalz unabhaengig wird, dann ist sie kein deutsches Staatsgebiet mehr.

#36:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 09.12.2012, 00:50
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock


Würdest Du dann etwa zurück kommen, dauerhaft wohnhaft auf deutschem Staatsgebiet? zwinkern


Wenn die Pfalz unabhaengig wird, dann ist sie kein deutsches Staatsgebiet mehr.


Deutsch bleibt deutsch, da hilft auch kein Auswandern oder Ausgliedern... Sehr glücklich

#37:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 09.12.2012, 14:38
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock


Würdest Du dann etwa zurück kommen, dauerhaft wohnhaft auf deutschem Staatsgebiet? zwinkern


Wenn die Pfalz unabhaengig wird, dann ist sie kein deutsches Staatsgebiet mehr.


Deutsch bleibt deutsch, da hilft auch kein Auswandern oder Ausgliedern... Sehr glücklich


Hmm, zeitweise war die Pfalz ja auch mal ganz bzw teilweise französisch... zwinkern

und gehörte auch mal ne Zeitlang zu Bayern Auf den Arm nehmen

das lässt also schon etwas Spielraum Cool

#38:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 09.12.2012, 22:33
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock


Würdest Du dann etwa zurück kommen, dauerhaft wohnhaft auf deutschem Staatsgebiet? zwinkern


Wenn die Pfalz unabhaengig wird, dann ist sie kein deutsches Staatsgebiet mehr.


Deutsch bleibt deutsch, da hilft auch kein Auswandern oder Ausgliedern... Sehr glücklich
Ich sehe plötzlich eine Welle von Forenaustritten in Österreich voraus. Lachen

#39:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 02:20
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock


Würdest Du dann etwa zurück kommen, dauerhaft wohnhaft auf deutschem Staatsgebiet? zwinkern


Wenn die Pfalz unabhaengig wird, dann ist sie kein deutsches Staatsgebiet mehr.


Deutsch bleibt deutsch, da hilft auch kein Auswandern oder Ausgliedern... Sehr glücklich


Hmm, zeitweise war die Pfalz ja auch mal ganz bzw teilweise französisch... zwinkern

und gehörte auch mal ne Zeitlang zu Bayern Auf den Arm nehmen

das lässt also schon etwas Spielraum Cool


Interessanterweise gab es in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Pfaelzer Seperatistenbewegung, die den Austritt der Pfalz aus dem deutschen Reich und die Unabhaengigkeit bei starker Anlehnung an Frankreich propagierte.

Ansonsten: Lieber tot als Bayer! Let's Rock

#40:  Autor: Murphy BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 02:56
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ansonsten: Lieber tot als Bayer! Let's Rock

Vorsgsicht, des is fei dünnes Eis auf dem du da schlitterst, Freundchenl!

Andererseits... die Strapazen, die man als Bayer aushalten muss sind tatsächlich nichts für jedermann. Das Klima ist schon rauher hier, der Boden karg und steinig, das Bier ist dreimal so stark wie woanders, die Bullen auch und die CSU führt ein strammes Regiment. Nicht zu vergessen der Katholizismus, der wie eine dunkle Wolke über den Tälern hängt, überall seine Späher hat und Helfershelfer, und der jede Hoffnung auf vernunftbestimmtes Leben zu ersticken droht. idee

Da kann ich schon verstehn, dass angesichts solcher Widrigkeiten mancher den einfacheren Weg wählt.
Basst, bist entschuldigt! Winken

#41:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 03:58
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock


Würdest Du dann etwa zurück kommen, dauerhaft wohnhaft auf deutschem Staatsgebiet? zwinkern


Wenn die Pfalz unabhaengig wird, dann ist sie kein deutsches Staatsgebiet mehr.


Deutsch bleibt deutsch, da hilft auch kein Auswandern oder Ausgliedern... Sehr glücklich


Hmm, zeitweise war die Pfalz ja auch mal ganz bzw teilweise französisch... zwinkern

und gehörte auch mal ne Zeitlang zu Bayern Auf den Arm nehmen

das lässt also schon etwas Spielraum Cool


Interessanterweise gab es in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Pfaelzer Seperatistenbewegung, die den Austritt der Pfalz aus dem deutschen Reich und die Unabhaengigkeit bei starker Anlehnung an Frankreich propagierte.

Ansonsten: Lieber tot als Bayer! Let's Rock


Aussagen des Abkömmlings eines unter Minderwertigkeitskomplexen und Leberschäden leidenden Völkchens, das unter jahrhundertelangem Weinmissbrauch leidet und allenfalls solch nüchterne Geisteskoryphäen wie Brüderle, Beck, Beachbernie und Kohl hervorgebracht hat, das Saumagen für ein Essensersatz und Wein für ein Wasserersatz hält. In der Weltgeschichte hat die Pfalz keine Spuren hinterlassen, die über Mäuseköttel hinausgehen. Dass sich Beachbernie hier so aufplustert, gehört zu den sympathischeren Angewohnheiten der kleingeistigen pfälzischen Waldbevölkerung über die bereits in einer weltzugewandten Stadt wie Frankfurt herzhaft gelacht wird und das nicht nur während des Karnevals. Tja.

#42:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 18:29
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock


Würdest Du dann etwa zurück kommen, dauerhaft wohnhaft auf deutschem Staatsgebiet? zwinkern


Wenn die Pfalz unabhaengig wird, dann ist sie kein deutsches Staatsgebiet mehr.


Deutsch bleibt deutsch, da hilft auch kein Auswandern oder Ausgliedern... Sehr glücklich


Hmm, zeitweise war die Pfalz ja auch mal ganz bzw teilweise französisch... zwinkern

und gehörte auch mal ne Zeitlang zu Bayern Auf den Arm nehmen

das lässt also schon etwas Spielraum Cool


Interessanterweise gab es in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Pfaelzer Seperatistenbewegung, die den Austritt der Pfalz aus dem deutschen Reich und die Unabhaengigkeit bei starker Anlehnung an Frankreich propagierte.

Ansonsten: Lieber tot als Bayer! Let's Rock


Aussagen des Abkömmlings eines unter Minderwertigkeitskomplexen und Leberschäden leidenden Völkchens, das unter jahrhundertelangem Weinmissbrauch leidet und allenfalls solch nüchterne Geisteskoryphäen wie Brüderle, Beck, Beachbernie und Kohl hervorgebracht hat, das Saumagen für ein Essensersatz und Wein für ein Wasserersatz hält. In der Weltgeschichte hat die Pfalz keine Spuren hinterlassen, die über Mäuseköttel hinausgehen. Dass sich Beachbernie hier so aufplustert, gehört zu den sympathischeren Angewohnheiten der kleingeistigen pfälzischen Waldbevölkerung über die bereits in einer weltzugewandten Stadt wie Frankfurt herzhaft gelacht wird und das nicht nur während des Karnevals. Tja.



Motzen Duell Prügel

ich stamme auch aus der Pfalz

mein Opa mütterlicherseit war übrigens Bayer zynisches Grinsen Cool

#43:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 18:33
    —
was sollen denn diese albernen Regionalitäten?

Pfalz, Baden, Schwaben, Bayern, Franken...ist doch allet dat gleiche Schulterzucken

#44:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 21:20
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
was sollen denn diese albernen Regionalitäten?

Pfalz, Baden, Schwaben, Bayern, Franken...ist doch allet dat gleiche Schulterzucken


Du bist bestimmt Jugoslawe, hm? zwinkern

#45:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 22:13
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
was sollen denn diese albernen Regionalitäten?

Pfalz, Baden, Schwaben, Bayern, Franken...ist doch allet dat gleiche Schulterzucken


Du bist bestimmt Jugoslawe, hm? zwinkern


Nö!
Aber die Balkanvölker sind auch alle das Gleiche. zwinkern

#46:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 22:31
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
was sollen denn diese albernen Regionalitäten?

Pfalz, Baden, Schwaben, Bayern, Franken...ist doch allet dat gleiche Schulterzucken


Du bist bestimmt Jugoslawe, hm? zwinkern


Nö!
Aber die Balkanvölker sind auch alle das Gleiche. zwinkern


Du hast ja Recht, aber auf dem Balkan glaubt Dir das keiner... witzigerweise haben die EU-Staaten massiv die Teilung Jugoslawiens unterstützt, und wollen auch noch das Kosovo befreien - blöd nur, wenn eine Region im europäischen Kernland aufmuckt, in dem Falle Katalonien, dann machen sie gleich wieder auf nationale Einheit, diese dreckige Heuchlerbande...

#47:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 22:38
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
was sollen denn diese albernen Regionalitäten?

Pfalz, Baden, Schwaben, Bayern, Franken...ist doch allet dat gleiche Schulterzucken


Du bist bestimmt Jugoslawe, hm? zwinkern


Nö!
Aber die Balkanvölker sind auch alle das Gleiche. zwinkern


Du hast ja Recht, aber auf dem Balkan glaubt Dir das keiner... witzigerweise haben die EU-Staaten massiv die Teilung Jugoslawiens unterstützt, und wollen auch noch das Kosovo befreien - blöd nur, wenn eine Region im europäischen Kernland aufmuckt, in dem Falle Katalonien, dann machen sie gleich wieder auf nationale Einheit, diese dreckige Heuchlerbande...


Das habe ich tatsächlich nie begriffen.

#48:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 22:40
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
was sollen denn diese albernen Regionalitäten?

Pfalz, Baden, Schwaben, Bayern, Franken...ist doch allet dat gleiche Schulterzucken



Man will doch mit der Zeit gehen. Regionalismen bluehen heutzutage ueberall wieder auf, von Schottland bis Katalonien strebt schon bald jeder Landkreis, der was auf sich haelt, die Unabhaengigkeit an. Je skurriler desto lieber! Sehr glücklich

#49:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 23:11
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
was sollen denn diese albernen Regionalitäten?

Pfalz, Baden, Schwaben, Bayern, Franken...ist doch allet dat gleiche Schulterzucken


Du bist bestimmt Jugoslawe, hm? zwinkern


Nö!
Aber die Balkanvölker sind auch alle das Gleiche. zwinkern


Du hast ja Recht, aber auf dem Balkan glaubt Dir das keiner... witzigerweise haben die EU-Staaten massiv die Teilung Jugoslawiens unterstützt, und wollen auch noch das Kosovo befreien - blöd nur, wenn eine Region im europäischen Kernland aufmuckt, in dem Falle Katalonien, dann machen sie gleich wieder auf nationale Einheit, diese dreckige Heuchlerbande...


Das habe ich tatsächlich nie begriffen.


Simple Einflusssphärenpolitik: Serbien als ehemals führendes Land Jugoslawiens ist traditionell Russland zugewandt - (sichtbar an der kyrillische Schrift, manifestiert in der orthodoxen Religion) um den Einfluss Russlands in der Region zu schwächen, musste Jugoslawien gespalten werden - zusätzlicher Effekt: kleinere Nationen sind leichter zu gängeln und zu formen...

#50:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 10.12.2012, 23:13
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock


Würdest Du dann etwa zurück kommen, dauerhaft wohnhaft auf deutschem Staatsgebiet? zwinkern


Wenn die Pfalz unabhaengig wird, dann ist sie kein deutsches Staatsgebiet mehr.


Deutsch bleibt deutsch, da hilft auch kein Auswandern oder Ausgliedern... Sehr glücklich


Hmm, zeitweise war die Pfalz ja auch mal ganz bzw teilweise französisch... zwinkern

und gehörte auch mal ne Zeitlang zu Bayern Auf den Arm nehmen

das lässt also schon etwas Spielraum Cool


Interessanterweise gab es in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Pfaelzer Seperatistenbewegung, die den Austritt der Pfalz aus dem deutschen Reich und die Unabhaengigkeit bei starker Anlehnung an Frankreich propagierte.

Ansonsten: Lieber tot als Bayer! Let's Rock


Aussagen des Abkömmlings eines unter Minderwertigkeitskomplexen und Leberschäden leidenden Völkchens, das unter jahrhundertelangem Weinmissbrauch leidet und allenfalls solch nüchterne Geisteskoryphäen wie Brüderle, Beck, Beachbernie und Kohl hervorgebracht hat, das Saumagen für ein Essensersatz und Wein für ein Wasserersatz hält. In der Weltgeschichte hat die Pfalz keine Spuren hinterlassen, die über Mäuseköttel hinausgehen. Dass sich Beachbernie hier so aufplustert, gehört zu den sympathischeren Angewohnheiten der kleingeistigen pfälzischen Waldbevölkerung über die bereits in einer weltzugewandten Stadt wie Frankfurt herzhaft gelacht wird und das nicht nur während des Karnevals. Tja.



Motzen Duell Prügel

ich stamme auch aus der Pfalz

mein Opa mütterlicherseit war übrigens Bayer zynisches Grinsen Cool


Herkunft ist kein ewig bindendes Band - mit genügend eleganten französischen Weinen und der entsprechenden Lebensart kannst du Dich reinwaschen zwinkern

#51:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 11.12.2012, 00:03
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock


Würdest Du dann etwa zurück kommen, dauerhaft wohnhaft auf deutschem Staatsgebiet? zwinkern


Wenn die Pfalz unabhaengig wird, dann ist sie kein deutsches Staatsgebiet mehr.


Deutsch bleibt deutsch, da hilft auch kein Auswandern oder Ausgliedern... Sehr glücklich


Hmm, zeitweise war die Pfalz ja auch mal ganz bzw teilweise französisch... zwinkern

und gehörte auch mal ne Zeitlang zu Bayern Auf den Arm nehmen

das lässt also schon etwas Spielraum Cool


Interessanterweise gab es in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Pfaelzer Seperatistenbewegung, die den Austritt der Pfalz aus dem deutschen Reich und die Unabhaengigkeit bei starker Anlehnung an Frankreich propagierte.

Ansonsten: Lieber tot als Bayer! Let's Rock


Aussagen des Abkömmlings eines unter Minderwertigkeitskomplexen und Leberschäden leidenden Völkchens, das unter jahrhundertelangem Weinmissbrauch leidet und allenfalls solch nüchterne Geisteskoryphäen wie Brüderle, Beck, Beachbernie und Kohl hervorgebracht hat, das Saumagen für ein Essensersatz und Wein für ein Wasserersatz hält. In der Weltgeschichte hat die Pfalz keine Spuren hinterlassen, die über Mäuseköttel hinausgehen. Dass sich Beachbernie hier so aufplustert, gehört zu den sympathischeren Angewohnheiten der kleingeistigen pfälzischen Waldbevölkerung über die bereits in einer weltzugewandten Stadt wie Frankfurt herzhaft gelacht wird und das nicht nur während des Karnevals. Tja.



Motzen Duell Prügel

ich stamme auch aus der Pfalz

mein Opa mütterlicherseit war übrigens Bayer zynisches Grinsen Cool


Herkunft ist kein ewig bindendes Band - mit genügend eleganten französischen Weinen und der entsprechenden Lebensart kannst du Dich reinwaschen zwinkern


nun, väterlicherseits stammt meine family aus frankreich, witzigerweise teilweise aus der okzitanischen Enklave der Pyrénées Orientales, teilweise aus den dépts Aude und Ariège... zwinkern

#52: Nordalbaner und Südösis Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 11.12.2012, 00:55
    —
sehr schön,
ein bisschen Zwergvölkerbashing,
da mache ich mit Sehr glücklich

Sehr viele Pathien, hiervon doch weniger die Sym als die Anti-, erntet man,

nennt man Serben und Koraten einfach mal Nordalbaner, oder aber Slowenen, Serben und Kroaten Südösis zwinkern

Zumindest bei den Albanern dürfte die erster Bezeichnung helle Begeisterung auslösen - denn damit schenke ich diesen mehr, als sie sich je für ihr 'Großalbanien' zu hoffen wagten.

Nebenbei wünsche ich den Kartoffelnasen aus der Pfalz alles Gute.

#53:  Autor: AlexJWohnort: Köln BeitragVerfasst am: 11.12.2012, 01:09
    —
Danol hat folgendes geschrieben:
Wenn es Katalonien hinbekommt, wäre ihm wohl mit einer Lösung nach schweizer Art am bestgen gedient: Beitritt oder DeFacto-Beitritt zu diversen Abkommen im Rahmen der EU, z.B. Schengen, aber keine Mitgliedschaft. Wenn die Alternative ein Katalonien außerhalb der EU wäre, müssten zumindest die direkten Nachbarländer (Spanien und Frankreich) ein ökonomisches Interesse an dieser Lösung haben. Ich bezweifle auch dass die Katalonier auf einen EU-Beitritt angewiesen sind. Gerade in anbetracht der jetzigen Situation mancher EU-Länder könnte das, trotz aller wirtschaftlichen Vorteile, am Ende teurer werden als eine Nicht-Mitgliedschaft. Das Katalonien die EU mehr braucht als andersherum bezweifle ich auch. Die EU, insbesondere die Euro-Länder, können es sich momentan nicht leisten ein ökonomisch so weit entwickeltes Gebiet auszugrenzen, insbesondere nicht weil Spanien in der aktuellen Schuldenkrise nicht gerade gut dasteht, aber von dem Verlust von Handelsbeziehungen zu Katalonien wohl am stärksten betroffen wäre.


Du behauptest das die EU sich das nicht leisten könne und/oder ein wirtschaftliches Interesse habe das sonst gestört wäre. Aber wie genau soll sich Katalonien das leisten? Und besteht nicht auch ein Interesse der EU Katalonien wirtschaftlich bluten zu lassen, besonders durch einen Vertrag der für die EU von nutzen ist?

Fakt ist wenn die EU nicht mit Katalonien Verträge abschließt dann tut das der EU weh, aber davon geht die EU nicht unter. Auch die Euro Länder inklusive Spanien können sich so ein Verlust notfalls erlauben. Es tut weh und läuft bestimmten Interessen entgegen, aber es gibt auch ein bestehendes Interesse in der gesamt EU, aber besonders in Frankreich und Spanien, einen Vertrag abzuschließen der so gut wie möglich ist für die EU.
Katalonien hat auch ein Interesse ein möglichst guten Vertrag abzuschließen, aber wenn Katalonien keinen Vertrag mit der EU abschließt, dann tut das nicht einfach nur weh. Es bedeutet ein aus für einen Großteil der katalanischen Wirtschaft.
Ohne Handelsverträge mit der EU würden im übrigen auch die meisten anderen möglichen Handelspartner die schwäche Kataloniens ausnutzen, um für sie einseitig bessere Verträge zu bekommen.
Die EU kann es sich erlauben ein unverschämt hohen Preis zu Verlagen, weil Katalonien keine Wahl hat. Klar die EU riskiert dann bei ihren Verhandlung das es ihr weh tut. Das tritt aber nur dann ein wenn Katalonien die ansonsten gestellten Forderungen der EU nicht annimmt und sich statt dessen für die Zerstörung seiner Wirtschaft entscheidet.

#54:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.12.2012, 22:47
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich will eine freie und unabhaengige Pfalz! Let's Rock


Würdest Du dann etwa zurück kommen, dauerhaft wohnhaft auf deutschem Staatsgebiet? zwinkern


Wenn die Pfalz unabhaengig wird, dann ist sie kein deutsches Staatsgebiet mehr.


Deutsch bleibt deutsch, da hilft auch kein Auswandern oder Ausgliedern... Sehr glücklich


Hmm, zeitweise war die Pfalz ja auch mal ganz bzw teilweise französisch... zwinkern

und gehörte auch mal ne Zeitlang zu Bayern Auf den Arm nehmen

das lässt also schon etwas Spielraum Cool


Interessanterweise gab es in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Pfaelzer Seperatistenbewegung, die den Austritt der Pfalz aus dem deutschen Reich und die Unabhaengigkeit bei starker Anlehnung an Frankreich propagierte.

Ansonsten: Lieber tot als Bayer! Let's Rock


Aussagen des Abkömmlings eines unter Minderwertigkeitskomplexen und Leberschäden leidenden Völkchens, das unter jahrhundertelangem Weinmissbrauch leidet und allenfalls solch nüchterne Geisteskoryphäen wie Brüderle, Beck, Beachbernie und Kohl hervorgebracht hat, das Saumagen für ein Essensersatz und Wein für ein Wasserersatz hält. In der Weltgeschichte hat die Pfalz keine Spuren hinterlassen, die über Mäuseköttel hinausgehen. Dass sich Beachbernie hier so aufplustert, gehört zu den sympathischeren Angewohnheiten der kleingeistigen pfälzischen Waldbevölkerung über die bereits in einer weltzugewandten Stadt wie Frankfurt herzhaft gelacht wird und das nicht nur während des Karnevals. Tja.



Motzen Duell Prügel

ich stamme auch aus der Pfalz

mein Opa mütterlicherseit war übrigens Bayer zynisches Grinsen Cool


Herkunft ist kein ewig bindendes Band - mit genügend eleganten französischen Weinen und der entsprechenden Lebensart kannst du Dich reinwaschen zwinkern


nun, väterlicherseits stammt meine family aus frankreich, witzigerweise teilweise aus der okzitanischen Enklave der Pyrénées Orientales, teilweise aus den dépts Aude und Ariège... zwinkern



Meine Familie stammt vaeterlicherseits aus dem Elsass (im 18.Jahrhundert in die Pfalz gekommen), daher auch mein franzoesischer Nachname. Bedeutet dass jetzt, dass ich einen doppelten "Migrationshintergrund" habe, nachdem ich nach Kanada migriert bin? Am Kopf kratzen

#55: Re: Nordalbaner und Südösis Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.12.2012, 22:49
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sehr schön,
ein bisschen Zwergvölkerbashing,
da mache ich mit Sehr glücklich

Sehr viele Pathien, hiervon doch weniger die Sym als die Anti-, erntet man,

nennt man Serben und Koraten einfach mal Nordalbaner, oder aber Slowenen, Serben und Kroaten Südösis zwinkern

Zumindest bei den Albanern dürfte die erster Bezeichnung helle Begeisterung auslösen - denn damit schenke ich diesen mehr, als sie sich je für ihr 'Großalbanien' zu hoffen wagten.

Nebenbei wünsche ich den Kartoffelnasen aus der Pfalz alles Gute.



Suedlich des Mains sortiere ich eh alles unter dem Ueberbegriff "Balkanvoelker" ein...

#56: Re: Nordalbaner und Südösis Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 11.12.2012, 23:09
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sehr schön,
ein bisschen Zwergvölkerbashing,
da mache ich mit Sehr glücklich

Sehr viele Pathien, hiervon doch weniger die Sym als die Anti-, erntet man,

nennt man Serben und Koraten einfach mal Nordalbaner, oder aber Slowenen, Serben und Kroaten Südösis zwinkern

Zumindest bei den Albanern dürfte die erster Bezeichnung helle Begeisterung auslösen - denn damit schenke ich diesen mehr, als sie sich je für ihr 'Großalbanien' zu hoffen wagten.

Nebenbei wünsche ich den Kartoffelnasen aus der Pfalz alles Gute.



Suedlich des Mains sortiere ich eh alles unter dem Ueberbegriff "Balkanvoelker" ein...

siehste,
da finde ich vrolijkes idee, sich mal wegzubewegen gar ned schlecht zwinkern
ich dachte früher immer, südlich der elbe fängt der balkan an Lachen

#57: Re: Nordalbaner und Südösis Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 11.12.2012, 23:23
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sehr schön,
ein bisschen Zwergvölkerbashing,
da mache ich mit Sehr glücklich

Sehr viele Pathien, hiervon doch weniger die Sym als die Anti-, erntet man,

nennt man Serben und Koraten einfach mal Nordalbaner, oder aber Slowenen, Serben und Kroaten Südösis zwinkern

Zumindest bei den Albanern dürfte die erster Bezeichnung helle Begeisterung auslösen - denn damit schenke ich diesen mehr, als sie sich je für ihr 'Großalbanien' zu hoffen wagten.

Nebenbei wünsche ich den Kartoffelnasen aus der Pfalz alles Gute.



Suedlich des Mains sortiere ich eh alles unter dem Ueberbegriff "Balkanvoelker" ein...

siehste,
da finde ich vrolijkes idee, sich mal wegzubewegen gar ned schlecht zwinkern
ich dachte früher immer, südlich der elbe fängt der balkan an Lachen


Und in diesem Punkt, weiß ich wirklich wovon ich rede.

#58: Im Imperium daheim - auf der Seite von Licht und Glück Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 11.12.2012, 23:36
    —
mmh, kann man auch alles anders sehen,
die Zivilisationsscheide ist nach wie vor der Limes,
und man merkt es noch heute zwinkern

#59: Re: Nordalbaner und Südösis Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 11.12.2012, 23:37
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sehr schön,
ein bisschen Zwergvölkerbashing,
da mache ich mit Sehr glücklich

Sehr viele Pathien, hiervon doch weniger die Sym als die Anti-, erntet man,

nennt man Serben und Koraten einfach mal Nordalbaner, oder aber Slowenen, Serben und Kroaten Südösis zwinkern

Zumindest bei den Albanern dürfte die erster Bezeichnung helle Begeisterung auslösen - denn damit schenke ich diesen mehr, als sie sich je für ihr 'Großalbanien' zu hoffen wagten.

Nebenbei wünsche ich den Kartoffelnasen aus der Pfalz alles Gute.



Suedlich des Mains sortiere ich eh alles unter dem Ueberbegriff "Balkanvoelker" ein...

siehste,
da finde ich vrolijkes idee, sich mal wegzubewegen gar ned schlecht zwinkern
ich dachte früher immer, südlich der elbe fängt der balkan an Lachen


Und in diesem Punkt, weiß ich wirklich wovon ich rede.

ich auch, irgendwie zwinkern
nach so ungefähr 5 jahren aus hamburg weg, fand ich meine freunde dort noch toll, es war wie heimat, mit denen zusammen zu sein. nach zehn jahren dachte ich, hmm, die haben sich null bewegt, es sind immer noch dieselben menschen zusammen, es gibt nix neues. nach zwanzig jahren bin ich mitten in der nacht von so einem wiedersehenstreffen zurück ins münsterland gefahren.
meine besten freuden sind nicht die aus hamburg, sondern die aus münster....

#60:  Autor: HatioraWohnort: Frankfurt BeitragVerfasst am: 12.12.2012, 00:30
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
was sollen denn diese albernen Regionalitäten?

Pfalz, Baden, Schwaben, Bayern, Franken...ist doch allet dat gleiche Schulterzucken


*hust! Ich bin kein Schwabe! Welch finstere Unterstellung! Zur Veranschaulichung:
Badner und Schwaben mögen sich etwa so arg Sandkastenkindereien

#61:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 12.12.2012, 02:03
    —
Hatiora hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
was sollen denn diese albernen Regionalitäten?

Pfalz, Baden, Schwaben, Bayern, Franken...ist doch allet dat gleiche Schulterzucken


*hust! Ich bin kein Schwabe! Welch finstere Unterstellung! Zur Veranschaulichung:
Badner und Schwaben mögen sich etwa so arg Sandkastenkindereien


Das ist wie bei den Israelis und Palis... nur dass Badner und Schwaben über weniger Waffen verfügen (wenn man mal die Sprache außer Acht lässt)...

#62:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 13.12.2012, 15:22
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
was sollen denn diese albernen Regionalitäten?

Pfalz, Baden, Schwaben, Bayern, Franken...ist doch allet dat gleiche Schulterzucken


Du bist bestimmt Jugoslawe, hm? zwinkern


Nö!
Aber die Balkanvölker sind auch alle das Gleiche. zwinkern


Du hast ja Recht, aber auf dem Balkan glaubt Dir das keiner... witzigerweise haben die EU-Staaten massiv die Teilung Jugoslawiens unterstützt, und wollen auch noch das Kosovo befreien - blöd nur, wenn eine Region im europäischen Kernland aufmuckt, in dem Falle Katalonien, dann machen sie gleich wieder auf nationale Einheit, diese dreckige Heuchlerbande...


Das habe ich tatsächlich nie begriffen.
Teile und herrsche?
Es ist ja durchaus interessant, dass Slowenien praktisch sofort nach Austritt aus Jugoslawien in die EU ging und inzwischen auch Kroatien Beitrittskandidat ist.
Allgemein scheint es so, dass viele der Konflikte in den ehem. Ostblockstaaten auf die Vielvölkerkonstrukte (Tschechoslowakei, Jugoslawien, Sowjetunion) zurückgehen. Deutschland hat sich erfolgreich über die Phase der Vielvölkerstaaten retten können, indem es eine neue übernationale Nationalität konstruieren konnte, die die Bevölkerung zu großen Teilen annahm.
Frankreich ist da ähnlich, Spanien und Belgien sind Fälle, wo dies einst so war aber in den letzten Jahrzehnten zunehmend kriselte. Spanien ist als Beispiel oder Vergleich für Deutschland besonders interessant, weil beide Staaten nach dem Ende ihrer Kolonialreiche große interne Konflikte durchlebten, die schließlich durch die Herrschaft eines extremen Nationalismus zumindest vorläufig gelöst wurden.
Und hier enden dann die Parallelen, mit den unterschiedlichen Schicksalen von Hitler und Franco.

#63: Re: Nordalbaner und Südösis Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.12.2012, 20:52
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sehr schön,
ein bisschen Zwergvölkerbashing,
da mache ich mit Sehr glücklich

Sehr viele Pathien, hiervon doch weniger die Sym als die Anti-, erntet man,

nennt man Serben und Koraten einfach mal Nordalbaner, oder aber Slowenen, Serben und Kroaten Südösis zwinkern

Zumindest bei den Albanern dürfte die erster Bezeichnung helle Begeisterung auslösen - denn damit schenke ich diesen mehr, als sie sich je für ihr 'Großalbanien' zu hoffen wagten.

Nebenbei wünsche ich den Kartoffelnasen aus der Pfalz alles Gute.



Suedlich des Mains sortiere ich eh alles unter dem Ueberbegriff "Balkanvoelker" ein...

siehste,
da finde ich vrolijkes idee, sich mal wegzubewegen gar ned schlecht zwinkern
ich dachte früher immer, südlich der elbe fängt der balkan an Lachen


Ich habe mich doch schon wegbewegt.....noch weiter geht nimmer ohne Raumschiff. Schulterzucken

#64: Re: Nordalbaner und Südösis Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.12.2012, 04:50
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sehr schön,
ein bisschen Zwergvölkerbashing,
da mache ich mit Sehr glücklich

Sehr viele Pathien, hiervon doch weniger die Sym als die Anti-, erntet man,

nennt man Serben und Koraten einfach mal Nordalbaner, oder aber Slowenen, Serben und Kroaten Südösis zwinkern

Zumindest bei den Albanern dürfte die erster Bezeichnung helle Begeisterung auslösen - denn damit schenke ich diesen mehr, als sie sich je für ihr 'Großalbanien' zu hoffen wagten.

Nebenbei wünsche ich den Kartoffelnasen aus der Pfalz alles Gute.



Suedlich des Mains sortiere ich eh alles unter dem Ueberbegriff "Balkanvoelker" ein...

siehste,
da finde ich vrolijkes idee, sich mal wegzubewegen gar ned schlecht zwinkern
ich dachte früher immer, südlich der elbe fängt der balkan an Lachen


Ich habe mich doch schon wegbewegt.....noch weiter geht nimmer ohne Raumschiff. Schulterzucken


Du könntest noch mit Drogen experimentieren, die würden dich in ganz andere Sphären bringen Sehr glücklich

#65:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 14.12.2012, 15:30
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Bin da völlig neutral und leidenschaftslos. Wenn die Mehrheit der Betroffenen einen eigenen Staat haben will und sich davon Vorteile verspricht, sehe ich nicht, wieso man ihnen das verwehren sollte.

Weil wir gerade am Gegenteil (EU) arbeiten.

Ich meine nicht, daß die EU ausschließt, daß Mitgliedsstaaten sich aufteilen.

Durchaus interessant finde ich aber die Frage, inwieweit der abgespaltene Teil Anspruch darauf hat, Mitglied in der EU zu sein. Schließlich ist der neue Staat ja in seinem Gebiet Rechtsnachfolger des vormaligen Zentralstaats. Oder? Weiß da jemand Genaueres?

den schotten hat man ja zugesagt, dass sie nach möglicher trennung von UK in der EU als staat verbleiben könnten. das wird man den katalanen dann nicht verweigern können - wenn sie es denn wollen.

ich muss mich korrigieren, schottlands chefminister Alex Salmond, der auch die treibende kraft für die trennung von GB ist, hatte das immer so dargestellt, als wäre ein verbleib schottlands in der EU gegeben.
Zitat:
Am Montagnachmittag erklärte Barroso gegenüber der BBC klipp und klar, dass Schottland durch einen Austritt aus dem Vereinigten Königreich die Mitgliedschaft in der EU verlöre. Barroso betonte, die Regel gehe auf EU-Prinzipien zurück, die schon 2004 klargestellt worden seien. Damals sei festgehalten worden, dass ein Teil eines EU-Mitgliedslandes, der ein unabhängiger Staat werden wolle, ein Drittstaat in Bezug auf die EU werde. Dieser unabhängige Staat müsse sich selbstverständlich nach den geltenden Prozeduren um eine EU-Mitgliedschaft bewerben und die Bedingungen verhandeln.Am Montagnachmittag erklärte Barroso gegenüber der BBC klipp und klar, dass Schottland durch einen Austritt aus dem Vereinigten Königreich die Mitgliedschaft in der EU verlöre. Barroso betonte, die Regel gehe auf EU-Prinzipien zurück, die schon 2004 klargestellt worden seien. Damals sei festgehalten worden, dass ein Teil eines EU-Mitgliedslandes, der ein unabhängiger Staat werden wolle, ein Drittstaat in Bezug auf die EU werde. Dieser unabhängige Staat müsse sich selbstverständlich nach den geltenden Prozeduren um eine EU-Mitgliedschaft bewerben und die Bedingungen verhandeln.
http://www.nzz.ch/aktuell/international/unabhaengiges-schottland-waere-nicht-eu-mitglied-1.17884135

somit wäre katalonien auch raus aus der EU....

#66: Re: Nordalbaner und Südösis Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.12.2012, 21:00
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sehr schön,
ein bisschen Zwergvölkerbashing,
da mache ich mit Sehr glücklich

Sehr viele Pathien, hiervon doch weniger die Sym als die Anti-, erntet man,

nennt man Serben und Koraten einfach mal Nordalbaner, oder aber Slowenen, Serben und Kroaten Südösis zwinkern

Zumindest bei den Albanern dürfte die erster Bezeichnung helle Begeisterung auslösen - denn damit schenke ich diesen mehr, als sie sich je für ihr 'Großalbanien' zu hoffen wagten.

Nebenbei wünsche ich den Kartoffelnasen aus der Pfalz alles Gute.



Suedlich des Mains sortiere ich eh alles unter dem Ueberbegriff "Balkanvoelker" ein...

siehste,
da finde ich vrolijkes idee, sich mal wegzubewegen gar ned schlecht zwinkern
ich dachte früher immer, südlich der elbe fängt der balkan an Lachen


Ich habe mich doch schon wegbewegt.....noch weiter geht nimmer ohne Raumschiff. Schulterzucken


Du könntest noch mit Drogen experimentieren, die würden dich in ganz andere Sphären bringen Sehr glücklich


Was Du immer mit Deinen Drogen hast. Mit den Augen rollen

#67: Re: Nordalbaner und Südösis Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.12.2012, 01:19
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sehr schön,
ein bisschen Zwergvölkerbashing,
da mache ich mit Sehr glücklich

Sehr viele Pathien, hiervon doch weniger die Sym als die Anti-, erntet man,

nennt man Serben und Koraten einfach mal Nordalbaner, oder aber Slowenen, Serben und Kroaten Südösis zwinkern

Zumindest bei den Albanern dürfte die erster Bezeichnung helle Begeisterung auslösen - denn damit schenke ich diesen mehr, als sie sich je für ihr 'Großalbanien' zu hoffen wagten.

Nebenbei wünsche ich den Kartoffelnasen aus der Pfalz alles Gute.



Suedlich des Mains sortiere ich eh alles unter dem Ueberbegriff "Balkanvoelker" ein...

siehste,
da finde ich vrolijkes idee, sich mal wegzubewegen gar ned schlecht zwinkern
ich dachte früher immer, südlich der elbe fängt der balkan an Lachen


Ich habe mich doch schon wegbewegt.....noch weiter geht nimmer ohne Raumschiff. Schulterzucken


Du könntest noch mit Drogen experimentieren, die würden dich in ganz andere Sphären bringen Sehr glücklich


Was Du immer mit Deinen Drogen hast. Mit den Augen rollen


Da will ich Dir mal was Gutes gönnen und du musst gleich wieder mit den Augen rollen und meckern...

#68: Re: Nordalbaner und Südösis Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 15.12.2012, 01:26
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sehr schön,
ein bisschen Zwergvölkerbashing,
da mache ich mit Sehr glücklich

Sehr viele Pathien, hiervon doch weniger die Sym als die Anti-, erntet man,

nennt man Serben und Koraten einfach mal Nordalbaner, oder aber Slowenen, Serben und Kroaten Südösis zwinkern

Zumindest bei den Albanern dürfte die erster Bezeichnung helle Begeisterung auslösen - denn damit schenke ich diesen mehr, als sie sich je für ihr 'Großalbanien' zu hoffen wagten.

Nebenbei wünsche ich den Kartoffelnasen aus der Pfalz alles Gute.



Suedlich des Mains sortiere ich eh alles unter dem Ueberbegriff "Balkanvoelker" ein...

siehste,
da finde ich vrolijkes idee, sich mal wegzubewegen gar ned schlecht zwinkern
ich dachte früher immer, südlich der elbe fängt der balkan an Lachen


Ich habe mich doch schon wegbewegt.....noch weiter geht nimmer ohne Raumschiff. Schulterzucken


Du könntest noch mit Drogen experimentieren, die würden dich in ganz andere Sphären bringen Sehr glücklich


Was Du immer mit Deinen Drogen hast. Mit den Augen rollen


Da will ich Dir mal was Gutes gönnen und du musst gleich wieder mit den Augen rollen und meckern...


Deine Drogen "was Gutes"? Geschockt


Und waru......ach lassen wir das, denken wir ein bisschen an astartes Leberwerte. Smilie

#69: Re: Nordalbaner und Südösis Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.12.2012, 01:44
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
sehr schön,
ein bisschen Zwergvölkerbashing,
da mache ich mit Sehr glücklich

Sehr viele Pathien, hiervon doch weniger die Sym als die Anti-, erntet man,

nennt man Serben und Koraten einfach mal Nordalbaner, oder aber Slowenen, Serben und Kroaten Südösis zwinkern

Zumindest bei den Albanern dürfte die erster Bezeichnung helle Begeisterung auslösen - denn damit schenke ich diesen mehr, als sie sich je für ihr 'Großalbanien' zu hoffen wagten.

Nebenbei wünsche ich den Kartoffelnasen aus der Pfalz alles Gute.



Suedlich des Mains sortiere ich eh alles unter dem Ueberbegriff "Balkanvoelker" ein...

siehste,
da finde ich vrolijkes idee, sich mal wegzubewegen gar ned schlecht zwinkern
ich dachte früher immer, südlich der elbe fängt der balkan an Lachen


Ich habe mich doch schon wegbewegt.....noch weiter geht nimmer ohne Raumschiff. Schulterzucken


Du könntest noch mit Drogen experimentieren, die würden dich in ganz andere Sphären bringen Sehr glücklich


Was Du immer mit Deinen Drogen hast. Mit den Augen rollen


Da will ich Dir mal was Gutes gönnen und du musst gleich wieder mit den Augen rollen und meckern...


Deine Drogen "was Gutes"? Geschockt


Und waru......ach lassen wir das, denken wir ein bisschen an astartes Leberwerte. Smilie


Ich überlass Dir doch die Wahl, Herr Pfalzgraf...

#70:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 15.12.2012, 21:05
    —
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Bin da völlig neutral und leidenschaftslos. Wenn die Mehrheit der Betroffenen einen eigenen Staat haben will und sich davon Vorteile verspricht, sehe ich nicht, wieso man ihnen das verwehren sollte.

Weil wir gerade am Gegenteil (EU) arbeiten.

Ich meine nicht, daß die EU ausschließt, daß Mitgliedsstaaten sich aufteilen.

Durchaus interessant finde ich aber die Frage, inwieweit der abgespaltene Teil Anspruch darauf hat, Mitglied in der EU zu sein. Schließlich ist der neue Staat ja in seinem Gebiet Rechtsnachfolger des vormaligen Zentralstaats. Oder? Weiß da jemand Genaueres?

den schotten hat man ja zugesagt, dass sie nach möglicher trennung von UK in der EU als staat verbleiben könnten. das wird man den katalanen dann nicht verweigern können - wenn sie es denn wollen.

ich muss mich korrigieren, schottlands chefminister Alex Salmond, der auch die treibende kraft für die trennung von GB ist, hatte das immer so dargestellt, als wäre ein verbleib schottlands in der EU gegeben.
Zitat:
Am Montagnachmittag erklärte Barroso gegenüber der BBC klipp und klar, dass Schottland durch einen Austritt aus dem Vereinigten Königreich die Mitgliedschaft in der EU verlöre. Barroso betonte, die Regel gehe auf EU-Prinzipien zurück, die schon 2004 klargestellt worden seien. Damals sei festgehalten worden, dass ein Teil eines EU-Mitgliedslandes, der ein unabhängiger Staat werden wolle, ein Drittstaat in Bezug auf die EU werde. Dieser unabhängige Staat müsse sich selbstverständlich nach den geltenden Prozeduren um eine EU-Mitgliedschaft bewerben und die Bedingungen verhandeln.Am Montagnachmittag erklärte Barroso gegenüber der BBC klipp und klar, dass Schottland durch einen Austritt aus dem Vereinigten Königreich die Mitgliedschaft in der EU verlöre. Barroso betonte, die Regel gehe auf EU-Prinzipien zurück, die schon 2004 klargestellt worden seien. Damals sei festgehalten worden, dass ein Teil eines EU-Mitgliedslandes, der ein unabhängiger Staat werden wolle, ein Drittstaat in Bezug auf die EU werde. Dieser unabhängige Staat müsse sich selbstverständlich nach den geltenden Prozeduren um eine EU-Mitgliedschaft bewerben und die Bedingungen verhandeln.
http://www.nzz.ch/aktuell/international/unabhaengiges-schottland-waere-nicht-eu-mitglied-1.17884135

somit wäre katalonien auch raus aus der EU....
Ich würde allerdings in beiden Fällen mit einem relativ unkomplizierten Beitritt der neuen Staaten rechnen. Bei Katalonien sogar noch mehr, wenn mich nicht alles täuscht würden die neuer Nettozahler werden und zugleich die Menge der Zuwendungen an Spanien verringern (da dafür auch die Bevölkerungszahl relevant ist).
Für die EU (sowie die Geberländer und die übrigen Nehmerländer) wäre eine Abspaltung Kataloniens bei gleichzeitigem Verbleib des neuen Staates in der Union zumindest oberflächlich über den Daumen gepeilt durchaus lukrativ, nur für Spanien halt nicht.

#71:  Autor: reznor BeitragVerfasst am: 17.12.2012, 03:45
    —
AlexJ hat folgendes geschrieben:
reznor hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:
Die von einigen in Katalonien erträumte finanzielle Besserung, dadurch das man nicht mehr für den Rest Spaniens aufkommen müsse, wird nicht nur ausbleiben sondern zumindest vorerst(bis sich Katalonien durch Staats Verträge eine eigene politische Basis aufbaut) im Gegenteil verkehrt.


Taugt für einen flüchtigen Zeitungsbericht, lässt sich aber nur schwer belegen. Am besten mit Fakten.


Welche Fakten?



Die Quelle dieser "Berechnungen".

#72:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.08.2014, 00:45
    —
Pujol, die alte Flitzpiepe, wurde erwischt...

http://www.nzz.ch/international/der-schatten-des-patriarchen-1.18353327

Zitat:
Jordi Pujol, einst die Ikone des katalanischen Nationalismus und langjähriger Regierungschef Kataloniens, hat vor dem Fiskus ein Millionenerbe versteckt. Sein tiefer Fall trifft seine Partei und auch die Sezessionsbewegung.

Ausgerechnet von seinem politischen Ziehvater droht Kataloniens Regional-Regierungschef Artur Mas und seinem Sezessionskurs nun schwerer Schaden. Vor einigen Tagen nämlich hat der legendäre katalanische Politiker Jordi Pujol, langjähriger Ministerpräsident der spanischen Region Katalonien, einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, als er bekannte, 34 Jahre lang dem Fiskus ein Millionenerbe im Ausland vorenthalten zu haben.

Spanische Medien berichten von vier Millionen Euro, die die Familie Pujol in Andorra gehortet haben soll. Die Gelder seien erst vor wenigen Tagen dem Finanzamt gemeldet worden, gab der 84-jährige Altpolitiker kleinlaut in einem Communiqué bekannt. Bedauerlicherweise habe er in all den Jahren nie den richtigen Moment gefunden, das Erbe seines Vaters zu deklarieren.

#73:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 01.08.2014, 00:49
    —
Aber viel interessanter... Artur Mas und Mariano Rajoy haben sich getroffen. Katalonien plant ein Referendum über die Unabhängigkeit, Spanien ist aber vehement dagegen. Spanien gehört auch deshalb zu den wenigen Ländern im Westen, die weder den Kosovo noch die Krim anerkennen...

http://www.heise.de/tp/news/Katalanische-Unabhaengigkeit-auf-spanischer-Tagesordnung-2281100.html

Zitat:
Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy empfing am Mittwoch den katalanischen Regierungschef Artur Mas unterkühlt. Damit machte der Konservative zu Beginn des Treffens die Ablehnung der Regierung gegen das zentrale Anliegen des Katalanen deutlich.

Fast ein Jahr hatte Rajoy sich diesem Treffen verweigert. Denn die Regionalregierung, die auch von Teilen der Opposition unterstützt wird, hatte beschlossen, die Bevölkerung in der Region an der nordspanischen Mittelmeerküste am 9. November über die Unabhängigkeit abstimmen zu lassen. Zwei Drittel der Parlamentarier hatte sich für das Selbstbestimmungsrecht ausgesprochen. Inzwischen sind auch Teile der gespaltenen Sozialisten in der Region dafür, die mit Fraktionszwang noch zum Nein gezwungen worden waren.

#74:  Autor: reznor BeitragVerfasst am: 01.08.2014, 02:16
    —
Na ja, der Skandal schadet v.a. seiner Partei (CiU, Liberalen+Christdemokraten). Davon profitiert massiv die traditionelle "Pro-Unabhängigkeitspartei" ERC (Sozialdemokraten), die die Europawahlen schon gewonnen hat.

Also der s.g. "Prozess" bzw. Übergang zur Unabhängigkeit (Kataloniens) ist und bleibt m.E.n. überparteilich und stabil. Mit dem Referendum Ende dieses Jahres als Ziel. Ich bin gespannt...

#75:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.08.2014, 21:12
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Pujol, die alte Flitzpiepe, wurde erwischt...

http://www.nzz.ch/international/der-schatten-des-patriarchen-1.18353327

Zitat:
Jordi Pujol, einst die Ikone des katalanischen Nationalismus und langjähriger Regierungschef Kataloniens, hat vor dem Fiskus ein Millionenerbe versteckt. Sein tiefer Fall trifft seine Partei und auch die Sezessionsbewegung.

Ausgerechnet von seinem politischen Ziehvater droht Kataloniens Regional-Regierungschef Artur Mas und seinem Sezessionskurs nun schwerer Schaden. Vor einigen Tagen nämlich hat der legendäre katalanische Politiker Jordi Pujol, langjähriger Ministerpräsident der spanischen Region Katalonien, einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, als er bekannte, 34 Jahre lang dem Fiskus ein Millionenerbe im Ausland vorenthalten zu haben.

Spanische Medien berichten von vier Millionen Euro, die die Familie Pujol in Andorra gehortet haben soll. Die Gelder seien erst vor wenigen Tagen dem Finanzamt gemeldet worden, gab der 84-jährige Altpolitiker kleinlaut in einem Communiqué bekannt. Bedauerlicherweise habe er in all den Jahren nie den richtigen Moment gefunden, das Erbe seines Vaters zu deklarieren.



So sind sie halt, die Nationalisten: Beim Geld hoert der Patriotismus auf! Sehr glücklich

#76:  Autor: reznor BeitragVerfasst am: 12.11.2014, 21:38
    —
Einen m.E. sehr ausgewogenen Beitrag:

Zitat:
Etwa 2,2 Millionen Katalan_innen und damit über 80 Prozent der Wähler_innen stimmten in einer nicht bindenden Abstimmung am vergangenen Wochenende für die Unabhängigkeit der autonomen spanischen Region Katalonien. Auch wenn die Abstimmung kein juristisches Gewicht hat -- ein offizielles Referendum wurde vom spanischen Verfassunggericht schon vor Monaten verboten -- so sagt sie doch einiges über die Stimmung der Katalan_innen aus. Das findet Raul Zelik, Schriftsteller und Professor für Politik an der Nationaluniversität Kolumbiens, wie er Helen Vierkötter erzählte.


http://www.freie-radios.net/67311

#77:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 21.09.2017, 14:19
    —
Die Fronten verhärten sich.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-09/katalonien-spanien-separatisten-madrid-referendum
Zitat:
Die Katalanen treiben das fragwürdige Referendum über ihre Unabhängigkeit voran, Eskalation inklusive. Ihr undemokratisches Vorgehen zwingt Madrid zu harten Reaktionen.

#78:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 21.09.2017, 23:43
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Die Fronten verhärten sich.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-09/katalonien-spanien-separatisten-madrid-referendum
Zitat:
Die Katalanen treiben das fragwürdige Referendum über ihre Unabhängigkeit voran, Eskalation inklusive. Ihr undemokratisches Vorgehen zwingt Madrid zu harten Reaktionen.



Ich denke, spanische Verfassung hin, spanische Verfassung her, das Referendum sollte zugelassen werden. Eine Unterdrueckung des Referendums kann nur zu einer weiteren Entfremdung und Radikalisierung der katalanischen Bevoelkerung fuehren. Dies birgt enorme politische Risiken bis hin zu einer moeglichen gewaltsamen Eskalation.

Ich wuerde es begruessen, wenn das Referendum unter regulaeren Umstaenden stattfindet und sich eine Mehrheit der Katalanen fuer ein Verbleiben im spanischen Staatsverbund entscheidet. Wenn sich keine solche Mehrheit findet, dann wird's halt wirtschaftlich etwas "messy", wenn das Ergebnis in die Praxis umgesetzt wird. Aber das Recht in ihr Unglueck zu rennen sollten die Katalanen schon haben. Soviel Demokratie moecht schon sein. zwinkern

#79:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 21.09.2017, 23:49
    —
Die Katalanen sollten selbst entscheiden dürfen, ob sie unabhängig sein wollen. Die Schotten, die Quebecer ebenso. (Von mir aus die Bayern und die Rheinländer auch, obwohl sie kein Bedürfnis zu haben scheinen).

#80:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 00:06
    —
Bis dato hatte ich eigentlich gehört, daß die Mehrheit der Katalanen (so +/- 59%) es eigentlich in Spanien ganz schön fänden und sich nicht trennen wollten.

(So gesehen hätte die Zentralregierung dem ja gelassen entgegensehen können - und am Tag nach der Abstimmung dann eine Untersuchung einleiten lassen können, woher denn das Geld für die Abhaltung kam (allein 10 Millionen Stimmzettel, Wahlbenachrichtungen etc. pp. drucken zu lassen dürfte ja ein paar Euro kosten), ob dafür nicht öffentliche Gelder zweckentfremdet wurden et cetera.)

Allerdings frage ich mich, ob die Handlungen der spanischen Zentralregierung, sofern sie von den Katalanen als gewalttätig und/oder überzogen gewertet werden, dieses Meinungsbild noch verschieben könnten: Das Ergebnis hat zwar keine rechtliche Bindungskraft -- kann aber evtl. immer noch als Hinweis auf ein Mißtrauen oder auf eine Skepsis dienen. Und die Akteure - auch die Katalanen, die das jetzt instrumentalisieren - tun ja ggf. das Ihrige, um eine derartige Skepsis zu nähren.

#81:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 01:56
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Die Katalanen sollten selbst entscheiden dürfen, ob sie unabhängig sein wollen. Die Schotten, die Quebecer ebenso. (Von mir aus die Bayern und die Rheinländer auch, obwohl sie kein Bedürfnis zu haben scheinen).



Eine Einschraenkung wuerde ich aus der kanadischen Erfahrung heraus schon machen:

Die Frage des Referendums sollte von vorneherein so formuliert sein, dass eine etwaige Entscheidung fuer einen Verbleib im jeweiligen Staatsverbund fuer ca. 50 Jahre verbindlich ist, d.h. dass im naechsten halben Jahrhundert kein weiteres Referendum stattfinden kann, um zu vermeiden, dass trotz gescheitertem Unabhaengigkeitsreferendum eine staendige politische Unsicherheit die wirtschaftliche Stabilitaet des Staates beschaedigt.

Warum die Zahl von ca. 50 Jahren? Die Abstimmenden sollen sich im klaren darueber sein, dass ihre Stimmabgabe den Rest ihres Lebens mitbestimmt und diejenigen, die zu jung waren um selber abzustimmen sollen wissen, dass es noch zu ihren Lebzeiten eine weitere Abstimmung geben kann.

Dies soll auch dazu dienen, dass eine solche Abstimmung nicht nur dazu missbraucht wird politische Extrawuerste fuer die eigene Region aus der Zentralregierung rauszupressen, die natuerlich ein grosses Interesse daran hat den Laden zusammenzuhalten und schon deshalb versucht ist durch "Geschenke" das Ergebnis einer solchen Abstimmung zu beeinflussen.

#82:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 08:07
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Bis dato hatte ich eigentlich gehört, daß die Mehrheit der Katalanen (so +/- 59%) es eigentlich in Spanien ganz schön fänden und sich nicht trennen wollten.

(So gesehen hätte die Zentralregierung dem ja gelassen entgegensehen können - und am Tag nach der Abstimmung dann eine Untersuchung einleiten lassen können, woher denn das Geld für die Abhaltung kam (allein 10 Millionen Stimmzettel, Wahlbenachrichtungen etc. pp. drucken zu lassen dürfte ja ein paar Euro kosten), ob dafür nicht öffentliche Gelder zweckentfremdet wurden et cetera.)

Allerdings frage ich mich, ob die Handlungen der spanischen Zentralregierung, sofern sie von den Katalanen als gewalttätig und/oder überzogen gewertet werden, dieses Meinungsbild noch verschieben könnten: Das Ergebnis hat zwar keine rechtliche Bindungskraft -- kann aber evtl. immer noch als Hinweis auf ein Mißtrauen oder auf eine Skepsis dienen. Und die Akteure - auch die Katalanen, die das jetzt instrumentalisieren - tun ja ggf. das Ihrige, um eine derartige Skepsis zu nähren.


Ich finde die Reaktion er Zentralregierung selten dämlich. Mit der völlig überzogenen Reaktion hat man den Befürwortern der Sezession ungewollt in die Hände gespielt. Jetzt noch ein paar rechtswidrige Aktionen von Seiten der Zentralregierung - und auf einem Mal herrscht in Katalonien Einigkeit und eine breite Mehrheit darüber, unabhängig zu werden.
Das Dumme ist: ein Spanien ohne Katalonien ist wirtschaftlich praktisch nicht überlebensfähig. Restspanien ist mit Ausnahme einiger Küstenregionen und dem Großraum Madrid wirtschaftlich sehr strukturschwach.

#83: Die russische Zeitung WZGLJAD Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 09:04
    —
Gestern aus der internationalen Presseschau des DLF,
die russische Zeitung WZGLJAD zu Spanien und Katalanien:
http://www.deutschlandfunk.de/internationale-presseschau.2860.de.html

Zitat:
Die russische Zeitung WZGLJAD vergleicht die geplante Volksabstimmung mit dem Referendum über den Status der Krim im Jahr 2014. Dieses wird von der EU als illegal angesehen. Aus Sicht des Blattes gab es einen Unterschied zu Katalonien: "Auf der Krim bekamen die Menschen eine Chance, ihre Meinung frei zu äußern, während man diese den Katalanen nicht einräumen wird. Die spanische Regierung hat eine rote Linie überschritten, die demokratische Systeme von totalitären unterscheidet. Damit wurde Spanien zu einer Schande für die europäische Demokratie. Madrid wird es Barcelona nicht erlauben, dieses Referendum durchzuführen, denn die Katalanen würden für den Austritt stimmen. Nun greift Spanien auf außerordentliche Maßnahmen zurück. Es ist erstaunlich, dass so etwas in Europa möglich ist", findet die Zeitung WZGLJAD aus Moskau.


Wenn man in dem Text Spanien durch Russland, spanisch durch russisch und vor allem,
Katalanien durch Tschetschenien ersetzt,
bekommt der Text einen dreh - wie er vielleicht auch in Russland nicht ohne eine kleine Hausdurchsuchung über die Walzen geht.


Ansonsten,
jenseits grüner Männchen in Scheinuniformen ging es ja bei der Krimabstimmung nur um die historische Korrektur einer über dem Volk hinweg getroffenen Entscheidung aus den Zeiten der Sowjetunion. Ohne diese und andere Manipulationen hätten trotzdem mehr als 70 % prorussisch gestimmt. Dafür brauchte es keinen Krieg - aber die Ukraine hätte einem solchen Referendum niemals zugestimmt.
Und die EU mit vielen Staaten mir regionalen Selbstbestimmungskräften natürlich auch nicht. Und sie haben dabei übersehen, das es in diesem Fall um ganz was anderes ging. Nämlich lediglich um eine Zugehörigkeitsveränderung, nicht um eine Unabhängigkeit. Also ganz was anderes. Aber mit Blick auf die baltischen Staaten und ihrem hohen Anteil von Russen schon von einiger, weitergedachter Relevanz.

#84:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 09:44
    —
Was mich echt frage:
Wer dürfte in diesem (aus meiner Sicht schädlichen) "Referendum" abstimmen?
Was/wer ist ein Katalane? Muß er kalanisch sprechen? Die in den Nachrichten gezeigten Aktivisten sprachen alle Spanisch.
Muss er dort geboren sein? Oder auch die Eltern? Vorfahen bis zu welchem Grad?
Und was ist "dort"? Genaue geographische Bestimmung Kataloniens, bitte!

editH: Oder reicht nur der Wohnsitz?
Wie lange muss er bestehen? Wie lange pa muss derjenige sicht dort aufhalten?
Machen die es analog der Einkommensteuereranlagung? Mit den Augen rollen

Die Zunft Europas liegt in politischer Einigung unter Beibehaltung kultureller Vielfalt.

Aber doch nicht Auseinanderfrimmeln. Das macht uns schwach, wirtschaftlich und politisch.

#85:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 09:51
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Was mich echt frage:
Wer dürfte in diesem (aus meiner Sicht schädlichen) "Referendum" abstimmen?
Was/wer ist ein Katalane? Muß er kalanisch sprechen? Die in den Nachrichten gezeigten Aktivisten sprachen alle Spanisch.
Muss er dort geboren sein? Oder auch die Eltern? Vorfahen bis zu welchem Grad?
Und was ist "dort"? Genaue geographische Bestimmung Kataloniens, bitte!

editH: Oder reicht nur der Wohnsitz?
Wie lange muss er bestehen? Wie lange pa muss derjenige sicht dort aufhalten?
Machen die es analog der Einkommensteuereranlagung? Mit den Augen rollen

Die Zunft Europas liegt in politischer Einigung unter Beibehaltung kultureller Vielfalt.

Aber doch nicht Auseinanderfrimmeln. Das macht uns schwach, wirtschaftlich und politisch.


So sehe ich das auch!

#86: Sprache Basis der Autonomie - und Geisel der Gemeinschaft Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 10:30
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Was mich echt frage:
Wer dürfte in diesem (aus meiner Sicht schädlichen) "Referendum" abstimmen?
Was/wer ist ein Katalane? Muß er kalanisch sprechen? Die in den Nachrichten gezeigten Aktivisten sprachen alle Spanisch.


Die sprechen Spanisch,
damit sie in Madrid verstanden werden.

Ansonsten ging die den Katalanen gewährte Autonomie deutlich zu weit. So überließ man diesen das Schulsystem was dann dazu führte, dass katalanisch Unterrichtssprache wurde. Heute gibt es in den Schulen dann laut einem DLF Interview (jetzt) in der Erinnerung, nur noch 2h Stunden in der Woche Spanisch.
Sprache ist nun mal ein wesentlicher Faktor in der Indentitätsbildung von Menschen. Wenn man aber wie hier mehrere Generationen 'katalanisiert',
dann hat man am Ende auch 'Katalanen'.

Im Kosovo führte der Schulboykott albanischer Kinder und der albanische Untergrundunterricht in den Ende 80ern / Anfang 90ern zu den gefälligen Killermaschinen der späteren UCK,
die dann auch viele der übriggebliebenen Serben vertrieben.
Klar fehlt hier jetzt auch der serbische Faktor - nur - die Serben haben nicht die kruden Schulbücher der Kosovo-Albaner in den 80ern geschrieben, zwinkern

Würden wir heute in den sorbischen Gebieten die Schulen total auf sorbisch umstellen,
und 2h die Woche Deutsch unterrichten,
dann hätten wir vielleicht in 30 Jahren auch eine Sorbische Nation,
Schulterzucken

(...)

Naastika hat folgendes geschrieben:
Die Zunft Europas liegt in politischer Einigung unter Beibehaltung kultureller Vielfalt.

Eine politische Einigung 'trägt' aber 'alleine' nicht, wie man ja sieht. Ziel sollte auch eine Überwindung bzw. Bekämpfung sozialer Ungerechtigkeiten sein, und dies ist ja der EU wie auch der EU-Tanzkapelle von Pulse of Europe recht egal.
Aktuell ist es ja nur ein 'geiler Binnenmarkt', mehr nicht.
Schulterzucken

Wer die politische Einigung will,
sollt auch diesen Schwachsinn von Monarchien innerhalb der EU beseitigen. Könige und Fürsten lassen sich nur schwer mit der Demokratie verbinden,
als Schluss mit dem Schwurbel 'konstitutionell'

#87: Re: Sprache Basis der Autonomie - und Geisel der Gemeinschaft Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 10:43
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Was mich echt frage:
Wer dürfte in diesem (aus meiner Sicht schädlichen) "Referendum" abstimmen?
Was/wer ist ein Katalane? Muß er kalanisch sprechen? Die in den Nachrichten gezeigten Aktivisten sprachen alle Spanisch.


Die sprechen Spanisch,
damit sie in Madrid verstanden werden.

Ansonsten ging die den Katalanen gewährte Autonomie deutlich zu weit. So überließ man diesen das Schulsystem was dann dazu führte, dass katalanisch Unterrichtssprache wurde. Heute gibt es in den Schulen dann laut einem DLF Interview (jetzt) in der Erinnerung, nur noch 2h Stunden in der Woche Spanisch.
Sprache ist nun mal ein wesentlicher Faktor in der Indentitätsbildung von Menschen. Wenn man aber wie hier mehrere Generationen 'katalanisiert',
dann hat man am Ende auch 'Katalanen'.


Ögh.. Franko ist doch erst seit 1975 tot, wie ist das möglich?? Geschockt

Zu der einheitstiftenden Funtion der Sprache (auch im unheilsamen Sinne) gebe ich dir recht.

#88: Re: Sprache Basis der Autonomie - und Geisel der Gemeinschaft Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 10:54
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Was mich echt frage:
Wer dürfte in diesem (aus meiner Sicht schädlichen) "Referendum" abstimmen?
Was/wer ist ein Katalane? Muß er kalanisch sprechen? Die in den Nachrichten gezeigten Aktivisten sprachen alle Spanisch.


Die sprechen Spanisch,
damit sie in Madrid verstanden werden.

Ansonsten ging die den Katalanen gewährte Autonomie deutlich zu weit. So überließ man diesen das Schulsystem was dann dazu führte, dass katalanisch Unterrichtssprache wurde. Heute gibt es in den Schulen dann laut einem DLF Interview (jetzt) in der Erinnerung, nur noch 2h Stunden in der Woche Spanisch.
Sprache ist nun mal ein wesentlicher Faktor in der Indentitätsbildung von Menschen. Wenn man aber wie hier mehrere Generationen 'katalanisiert',
dann hat man am Ende auch 'Katalanen'.


Ögh.. Franko ist doch erst seit 1975 tot, wie ist das möglich?? Geschockt

Zu der einheitstiftenden Funtion der Sprache (auch im unheilsamen Sinne) gebe ich dir recht.


Ich habe dazu dies hier mal von 2012:
Zitat:

Empörung über Madrids Schulreform

Katalanisch-Unterricht an der Grundschule El Sagrer in Barcelona. Die 24 Schüler der Klasse sechs sortieren das Unterrichtsmaterial des vergangenen Trimesters: Grammatik, Textformen, mündlicher Ausdruck. Drei Stunden Katalanisch wöchentlich sieht der Lehrplan vor, ebenso viel wie für Spanisch. Aber Katalanisch wird nicht nur im Sprachunterricht gesprochen, sondern auch in allen anderen Fächern, im Mathematik- und Kunstunterricht, in Sachkunde und Sport. Seit 1984 ist Katalanisch die gesetzlich festgelegte Verkehrssprache an allen öffentlichen Schulen der Region. Dahinter steckt der Versuch, das während der Franco-Zeit ins Private verbannte Katalanisch zu fördern und es nachhaltig zu schützen, (...)


http://www.deutschlandfunk.de/empoerung-ueber-madrids-schulreform.795.de.html?dram:article_id=232311

Wie wichtig Sprache als politisches Kampfmittel gerade an Schulen ist,
zeigt auch ein Beispiel aus deutsch-polnischer Geschichte (ich habe aber nicht alles von dem Linktext gelesen, nur das hier zitierte):

http://www.eeo.uni-klu.ac.at/index.php?title=Westpreu%C3%9Fen

Zitat:
Bis weit in das 19. Jh. hinein waren Veränderungen das Ergebnis friedlicher Assimilation hin und her gewesen. Das war nun zu Ende: Der Staat begann rigorose Maßnahmen bis hin zur tausendfachen Ausweisung von Polen zu ergreifen, deren rechtsstaatlicher Charakter immer zweifelhafter wurde. Das vielleicht wichtigste Feld staatlicher Einwirkung war die Schulpolitik, die das Deutsche zur alleinigen Unterrichtssprache machte. Seit 1887 durfte nicht einmal der Religionsunterricht in Polnisch erteilt werden, was man 1894 wieder lockerte.

Ein Mittel polnischen Widerstandes war der Schulboykott. Mit dem Ziel eines größeren demographischen Gewichtes warb man andererseits zunehmend um die anderen Minderheiten in W. und Ostpreußen, die Masuren und Kaschuben. Während die Masuren sich wegen ihres evangelischen Bekenntnisses aber kaum gewinnen ließen, näherten sich Polen und Kaschuben einander immer weiter an, eine Entwicklung, die der Kulturkampf wesentlich förderte.

#89:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 11:14
    —
@Wiesbaden: MEiNE FRESSE... Geschockt

Die haben sich damit kulturell sowas in die Ecke gemalt..

Klar, 1984, da sind die seitdem Geborenen bis zu 33 Jahren alt..
Und seit dem der Einfluss der Schule. Unsere Sprache, unsere Vergangenheit, DIE haben uns immer unterdrückt!

Und irgendwelche politischen Alpha-Tiere wollen sich profilieren.... Und der Rest lässt sich manipulieren.... skeptisch

#90:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 12:24
    —
Ich habe Freunde in Katalonien jüngerer und älterer Generation und denke, dass sie relativ repräsentativ sind Als Ausländer kann ich das Ganze nicht ganz vollziehen aber ich merke, dass das Ressentiment gegenüber den Spaniern so stark ist, dass ich mir vorstellen könnte, dass das Ganze eskaliert. Die Haltung der aktuellen spanischen Regierung ist auch denkbar ungeschickt. Laut Umfragen ist eine kleine Mehrheit noch für den Verbleib im spanischen Staat aber mit einer starken Autonomie. Aber wenn die zentrale Regierung weiter so macht, werden die Nerven blank und die unentschlossenen könnten auch für die Unabhängigkeit kämpfen. Den nationalen Stolz und den Willen zum Widerstand der Katalanen sollte man nicht unterschätzen.

#91:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 12:35
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Was mich echt frage:
Wer dürfte in diesem (aus meiner Sicht schädlichen) "Referendum" abstimmen?
Was/wer ist ein Katalane? Muß er kalanisch sprechen? Die in den Nachrichten gezeigten Aktivisten sprachen alle Spanisch.
Muss er dort geboren sein? Oder auch die Eltern? Vorfahen bis zu welchem Grad?
Und was ist "dort"? Genaue geographische Bestimmung Kataloniens, bitte!

editH: Oder reicht nur der Wohnsitz?
Wie lange muss er bestehen? Wie lange pa muss derjenige sicht dort aufhalten?
Machen die es analog der Einkommensteuereranlagung? Mit den Augen rollen

Die Zunft Europas liegt in politischer Einigung unter Beibehaltung kultureller Vielfalt.

Aber doch nicht Auseinanderfrimmeln. Das macht uns schwach, wirtschaftlich und politisch.


Ehrlich gesagt wäre es besser, die Instanz der Nationalstaaten abzuschaffen und deren Kompetenzen den Regionen zuzuordnen. Dann gäbe es so unnütze Streitereien, wie im Fall Katalonien nicht.

#92:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 12:39
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Ich habe Freunde in Katalonien jüngerer und älterer Generation und denke, dass sie relativ repräsentativ sind Als Ausländer kann ich das Ganze nicht ganz vollziehen aber ich merke, dass das Ressentiment gegenüber den Spaniern so stark ist, dass ich mir vorstellen könnte, dass das Ganze eskaliert. Die Haltung der aktuellen spanischen Regierung ist auch denkbar ungeschickt. Laut Umfragen ist eine kleine Mehrheit noch für den Verbleib im spanischen Staat aber mit einer starken Autonomie. Aber wenn die zentrale Regierung weiter so macht, werden die Nerven blank und die unentschlossenen könnten auch für die Unabhängigkeit kämpfen. Den nationalen Stolz und den Willen zum Widerstand der Katalanen sollte man nicht unterschätzen.


Was hätte die Regierung denn machen sollen? Etwas das was die britische Regierung mit der Abstimmung über den Brexit gemacht hat, und wo nun ein ganzes Land mit dem Salat dahersteht? Laut spanischer Verfassung ist eine solche Abstimmung illegal. Rätst du einer spanischen Regierung, die spanische Verfassung zu ignorieren? Nebenher ist diese Unabhängigkeit ein ähnlicher Schwachsinn wie zB die Lega Nord in Italien. Am Ende wird ein weiteres ruiniertes Land herauskommen, denn weder kann Spanien ohne Katalonien, noch Katalonien ohne Spanien. Aber das ist solchen Nationalisten und Separatisten ja egal.

#93:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 12:44
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ehrlich gesagt wäre es besser, die Instanz der Nationalstaaten abzuschaffen und deren Kompetenzen den Regionen zuzuordnen. Dann gäbe es so unnütze Streitereien, wie im Fall Katalonien nicht.


Und wozu würden diese Kleinstaatler ihre neugewonnen Kompetenzen nutzen (außer zum Fettfüttern ihrer Anführer)? Zuerst würden sie Europa noch mehr zum Selbstbedienungsladen machen, bei gleichzeitiger Abschaffung aller Gemeinsamkeiten, um dann den Laden insgesamt expodieren zu lassen. Nationalismus ist schon ein Irrweg, diese Sektiererei ist endgültig Schwachsinn. Regionen sind eine schöne Sache, aber ihre "Regierungen" sollten nur eine Kompetenz haben: Fremdenverkehr. Alles andere gehört zentral geregelt, demokratisch, effizient und möglichst geräuschlos.

#94:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 12:58
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich habe Freunde in Katalonien jüngerer und älterer Generation und denke, dass sie relativ repräsentativ sind Als Ausländer kann ich das Ganze nicht ganz vollziehen aber ich merke, dass das Ressentiment gegenüber den Spaniern so stark ist, dass ich mir vorstellen könnte, dass das Ganze eskaliert. Die Haltung der aktuellen spanischen Regierung ist auch denkbar ungeschickt. Laut Umfragen ist eine kleine Mehrheit noch für den Verbleib im spanischen Staat aber mit einer starken Autonomie. Aber wenn die zentrale Regierung weiter so macht, werden die Nerven blank und die unentschlossenen könnten auch für die Unabhängigkeit kämpfen. Den nationalen Stolz und den Willen zum Widerstand der Katalanen sollte man nicht unterschätzen.


Was hätte die Regierung denn machen sollen? Etwas das was die britische Regierung mit der Abstimmung über den Brexit gemacht hat, und wo nun ein ganzes Land mit dem Salat dahersteht? Laut spanischer Verfassung ist eine solche Abstimmung illegal. Rätst du einer spanischen Regierung, die spanische Verfassung zu ignorieren? Nebenher ist diese Unabhängigkeit ein ähnlicher Schwachsinn wie zB die Lega Nord in Italien. Am Ende wird ein weiteres ruiniertes Land herauskommen, denn weder kann Spanien ohne Katalonien, noch Katalonien ohne Spanien. Aber das ist solchen Nationalisten und Separatisten ja egal.

Spanien kann auch ohne Katalonien und Katalonien ebenso. Es geht nicht darum, dass alle Beziehungen sich in die Luft auflösen. Bestimmte Verträge werden dann geändert, annulliert oder neu beschlossen und damit hat sich das. Die Katalanen sind auch sehr pragmatisch, wenn es um Geld und Wirtschaft geht. Also dramatisch wäre es für Katalonien nicht, für Spanien natürlich wäre es problematischer , weil das Geldtransfer, das von Katalonien kommt, erheblich ist. Die EU könnte dann in Spanien mehr investieren. Für solche Fälle sollte die Solidarität funktionieren.
Was die heilige Kuh der Verfassung betrifft, besteht das Problem mit Katalonien und dem Baskenland seit Jahrzehnten, wenn nicht seit Jahrhunderten. Das hätte man ruhig in der Verfassung berücksichtigen können, anstatt nur auf Repressionen zu setzen. Ist Franco wieder da?


Zuletzt bearbeitet von luc am 22.09.2017, 13:05, insgesamt einmal bearbeitet

#95:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 13:03
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ehrlich gesagt wäre es besser, die Instanz der Nationalstaaten abzuschaffen und deren Kompetenzen den Regionen zuzuordnen. Dann gäbe es so unnütze Streitereien, wie im Fall Katalonien nicht.


Und wozu würden diese Kleinstaatler ihre neugewonnen Kompetenzen nutzen (außer zum Fettfüttern ihrer Anführer)? Zuerst würden sie Europa noch mehr zum Selbstbedienungsladen machen, bei gleichzeitiger Abschaffung aller Gemeinsamkeiten, um dann den Laden insgesamt expodieren zu lassen. Nationalismus ist schon ein Irrweg, diese Sektiererei ist endgültig Schwachsinn. Regionen sind eine schöne Sache, aber ihre "Regierungen" sollten nur eine Kompetenz haben: Fremdenverkehr. Alles andere gehört zentral geregelt, demokratisch, effizient und möglichst geräuschlos.



Daumen hoch!

#96:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 13:09
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich habe Freunde in Katalonien jüngerer und älterer Generation und denke, dass sie relativ repräsentativ sind Als Ausländer kann ich das Ganze nicht ganz vollziehen aber ich merke, dass das Ressentiment gegenüber den Spaniern so stark ist, dass ich mir vorstellen könnte, dass das Ganze eskaliert. Die Haltung der aktuellen spanischen Regierung ist auch denkbar ungeschickt. Laut Umfragen ist eine kleine Mehrheit noch für den Verbleib im spanischen Staat aber mit einer starken Autonomie. Aber wenn die zentrale Regierung weiter so macht, werden die Nerven blank und die unentschlossenen könnten auch für die Unabhängigkeit kämpfen. Den nationalen Stolz und den Willen zum Widerstand der Katalanen sollte man nicht unterschätzen.


Was hätte die Regierung denn machen sollen? Etwas das was die britische Regierung mit der Abstimmung über den Brexit gemacht hat, und wo nun ein ganzes Land mit dem Salat dahersteht? Laut spanischer Verfassung ist eine solche Abstimmung illegal. Rätst du einer spanischen Regierung, die spanische Verfassung zu ignorieren? Nebenher ist diese Unabhängigkeit ein ähnlicher Schwachsinn wie zB die Lega Nord in Italien. Am Ende wird ein weiteres ruiniertes Land herauskommen, denn weder kann Spanien ohne Katalonien, noch Katalonien ohne Spanien. Aber das ist solchen Nationalisten und Separatisten ja egal.


OhMann! Daumen hoch!

#97:  Autor: reznor BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 21:51
    —
Der sehr wohl politische Konflikt wurde in der Berichterstattung jahrelang in pittoresken Kategorien ("eigene Sprache", "stolze Nation") verkitscht dargestellt, das Politische wurde meist unterschlagen oder die offizielle Version der Zentralregierung 1 zu 1 übernommen. Nun steht Katalonien vor der Unabhängigkeit und man fragt sich, ob es völlig untaugliche Vergleiche mit der Lega Nord oder Bayern wieder herausgekramt werden, oder ob man sich ernsthaft mit der politischen Situation befassen wird.

1932, 1978, 2006. An den Jahren wurden eigene Landesverfassungen eingeführt. Dass sich Katalonien als politisches Subjekt wahrnimmt (keineswegs unbedingt als unabhängiger Staat!) hat zur spanischen, zentralistischen Staatsräson nie gepasst, die Devise lautete: sich irgendwie damit arrangieren, aber bloß keine Staatssouveränität abgeben. Sämtliche Militärdiktaturen fangen damit an, die recht bescheidenen Reformen in Richtung Föderalisierung mit knallharter Repression rückgängig zu machen.

Wie gesagt, 2006 wurde in Katalonien eine neue Landesverfassung per Referendum eingeführt. Im Vorfeld deren bloßen Verfassung und der späteren Abstimmung wurde am recht(er)en Rand der PP eine regelrechte Hetzkampagne dagegen angezettelt: verfassungswidrig! das ginge zu weit, die Einheit Spaniens sei bedroht. Was als Angriff gegen die Sozialisten (PSOE) anfing, die in der Zentralregierung saßen und auch in Katalonien mitregierten (in Koalition mit "Separatisten" und Grünen), nahm ein Eigenleben, jede "Föderalisierungstendenz" wurde stark tabuisiert, als anti-spanisch, als Gefahr für die Staatssouveränität, etc. abgestempelt.

In dieser hausgemachten vergifteten Atmosphäre wurde 2010 die geltende kat. Landesverfassung vom Verfassungsgericht in vielen Punkten gestrichen, auch viele, im kat. Parlament vereinbarten Gesetze wurden gekippt. Die in CiU (die kat. CDU+CSU) vertretenen katalanischen Eliten waren trotzdem scharf auf jeden möglichen Deal mit der Zentralregierung, einerseits um sich als Garanten der Autonomierechte Kataloniens zu inszenieren, andererseits um die Lage zu befriedigen und das beste für sich herauszuholen. Selbst diese Beschwichtigungspolitik war an der offenen Ablehnung Madrids krachend gescheitert.

Nach und nach sind diejenigen, die die relative Mehrheit für den Verbleib in einem (potenziell) föderalen Spanien bildeten, zum Lager der Unabhängigkeitsbefürwörter gewandert. Seit den Wahlen in 2015 gibt es eine parlamentarische Mehrheit für den Austritt, die per Referendum entschieden werden soll. In diesem Zusammenhang findet die aktuelle Repression statt.

Nun ist die Frage, ob es im Rahmen der wachsenden Repression im großen Stil das Referendum überhaupt abgehalten werden kann. Mehr und mehr werden wir als Gesellschaft vor die Wahl gestellt: entweder autoritärer Zentralstaat oder ziviler Ungehorsam fürs Referendum und Gründung/Aufbau eines eigenen Staates.

Edit: Posting ergänzt.


Zuletzt bearbeitet von reznor am 23.09.2017, 00:59, insgesamt 4-mal bearbeitet

#98:  Autor: reznor BeitragVerfasst am: 22.09.2017, 21:54
    —
Doppelt

#99:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 18:09
    —
Rajoy macht alles falsch. Klar ist dieses Referendum verfassungswidrig. Nur... wer hat diese Verfassung geschrieben, alte Franquisten, die ganz genau wussten, wie Repression funktioniert. Es ist überhaupt nicht sicher, dass die Katalanen mehrheitlich die Unabhängigkeit wollten aber wenn man sieht, wie der Repressionsapparat heute arbeitet , kann man sich vorstellen, dass die gedemütigten Katalanen jetzt nur noch die Independencia wollen.

#100:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 18:17
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Rajoy macht alles falsch. Klar ist dieses Referendum verfassungswidrig. Nur... wer hat diese Verfassung geschrieben, alte Franquisten, die ganz genau wussten, wie Repression funktioniert. Es ist überhaupt nicht sicher, dass die Katalanen mehrheitlich die Unabhängigkeit wollten aber wenn man sieht, wie der Repressionsapparat heute arbeitet , kann man sich vorstellen, dass die gedemütigten Katalanen jetzt nur noch die Independencia wollen.


Das Problem ist nur, dass dann Restspanien der Staatsbankrott droht. Die hocken schon auf einem Riesenberg an Schulden. Und weil Spanien ein Euro-Land ist, wird das dann auch hier für jeden massive Folgen haben.
Die politische Hauptverantwortung daran trägt dann allein die aktuelle spanische Zentralregierung mit ihrem dämlichen Vorgehen.

#101:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 18:35
    —
Ein ganzes Volk, hier die Katalanen, zu demütigen hat immer Konsequenzen. Es wird eskalieren und die EU wird Feuerwehr spielen müssen, denn Madrid hat kläglich versagt.

#102:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 19:41
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Ein ganzes Volk, hier die Katalanen, zu demütigen hat immer Konsequenzen. Es wird eskalieren und die EU wird Feuerwehr spielen müssen, denn Madrid hat kläglich versagt.


Die Spaltung und Zersplitterung Jugoslawiens, der ehemaligen Sowjetunion, Syriens und des Irak ist dem Imperialismus willkommen, Unabhängigkeitsbewegungen in der Ukraine und in Spanien werden dagegen nach dem G20-Muster knüppelnder Polizeigewalt und entsprechender Urteile der bürgerlichen rechten Justiz behandelt.

Zitat:
Erstes Fazit, erste Abschätzung der Folgen

Die brutale Polizeigewalt, die der spanische Zentralregierung in Katalonien walten ließ, wird nicht ohne Folgen bleiben. Gabriel Rufian, Abgeordneter der Republikanischen Linken Kataloniens (ERD) erwartet, dass dem »Faschismus« der regierenden Volkspartei (PP) nun der »Lack« abfällt. Er fordert die Ciuadadanos (Bürger) und die Sozialdemokraten (PSOE) auf, ihre »Kollaboration« aufzugeben: »Was dieser Prozess geschafft hat, ist, dem Staat die Maske vom Gesicht zu ziehen.« Nicht unähnlich hat sich der Chef der spanischen Linkspartei Podemos geäußert. Pablo Iglesias hat erklärt: »Die Strategie der PP und ihrer Verbündeten ist gescheitert und hat die Demokratie und das Zusammenleben an bisher unbekannte Grenzen gebracht.« Er fügte an: »Wer glaubt, dass die Demokratie mit Schlagstöcken aus den Kloaken des Staats verteidigt wird, versteht nicht, was Demokratie ist ...

Nach Angaben der katalanischen Behörden wurden am Sonntag bis zum Nachmittag 465 Bürger verletzt, darunter einige schwer. Ada Colau schrieb auf Twitter: »Als Bürgermeisterin von Barcelona fordere ich ein sofortiges Ende des polizeilichen Vorgehens gegen die verteidigungslose Bevölkerung«. Trotz des Polizeieinsatzes wurde vielerorts in Katalonien abgestimmt. Die Regionalregierung teilte mit, 96 Prozent der 3215 Wahllokale hätten am Sonntag normal funktioniert.


https://www.neues-deutschland.de/artikel/1065461.katalanen-stimmen-trotz-brutaler-polizeigewalt-ab.html






http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-10/katalonien-verletzte-zusammenstoesse-referendum-polizei

Die Militarisierung der westlichen Innenpolitik schreitet weiter voran. Trump findet die *Einheit Spaniens* übrigens ganz wichtig und Merkel ebenfalls.

Doch auch Spanien durchläuft eine soziale und ökonomische Krise, wie auch andere westliche Ökonomien. Und da haut die Bourgoisie schon mal dazwischen, damit wieder Ruhe & Ordnung einkehrt, wie sich das gehört in der so genannten Demokratie. Cool

#103:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 20:04
    —
Was hatn 'Neues Deutschland' eigentlich zur Tschechei '68 gesagt? Lachen

#104:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 20:13
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Was hatn 'Neues Deutschland' eigentlich zur Tschechei '68 gesagt? Lachen


Sicher etwas ganz anderes als das, was der Westen damals gesagt hat. Und der wägt ja wie gesagt immer genau ab, welche Unabhängigkeitsbewegung ihm nützt und welche ihm gefällt.

Was auch immer in Tschechien damals stattfand - dem Westen hat's gefallen. Was jetzt in Spanien stattfindet und auch in der Ukraine - dem Westen gefällts nicht.

Trump z.B. is überhaupt not amused und weiß sich mit der katholischen Zentrumspolitikerin der CDU darin einig.

Das, was das ND in dem Artikel macht, ist zweierlei:

1. es dokumentiert und

2. es misst den Westen an der Elle, die der Westen selber vorgibt.


Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 01.10.2017, 20:19, insgesamt einmal bearbeitet

#105:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 20:18
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Was hatn 'Neues Deutschland' eigentlich zur Tschechei '68 gesagt? Lachen


Die haben damals das gedruckt, was zuvor die SED abgenickt hat und die SED hat das abgenickt, was zuvor der Große Bruder in der UdSSR abgesegnet hat... zwinkern

Wissen die Schreiberlinge des Blättchens eigentlich, daß Stalin tot und die Mauer gefallen ist? zynisches Grinsen

#106:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 20:22
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Was hatn 'Neues Deutschland' eigentlich zur Tschechei '68 gesagt? Lachen


Die haben damals das gedruckt, was zuvor die SED abgenickt hat und die SED hat das abgenickt, was zuvor der Große Bruder in der UdSSR abgesegnet hat... zwinkern

Wissen die Schreiberlinge des Blättchens eigentlich, daß Stalin tot und die Mauer gefallen ist? zynisches Grinsen


Du meinst DIE ZEIT? Oder welches der beiden Blättchen?

Die Berichterstattung deckt sich im wesentlichen, was die Fakten betrifft.

Gut, die Interpretationen sind unterschiedlich, aber beim ND ist es das Anlegen der westlichen Elle selbst, wie geschrieben.

G20 und so, weisst schon. zwinkern

#107:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 20:34
    —
In Frankreich könnte das einige Leute auf Ideen bringen...

Ein Teil der historischen Catalogne (Roussillon, Vallespir, Conflent, Cerdagne) wurde 1659 im Traité des Pyrénées Frankreich zugeschlagen.
Wenn die spanische Seite auf Autonomie macht, könnten da welche auf die Idee kommen, Catalanien in seinen historischen Grenzen wiederzubeleben.
Dann braucht's nur noch die Basken und fertig ist der Lack im Südwesten...
Wenn darauf hin die Elsässer und Lothringer meinen, was die können, können wir schon lange... und überhaupt "Du foin pour nos vaches, le Berry indépendant!"... Mit den Augen rollen

Da kann ein Steinchen eine Riesenlawine ins Rollen bringen, die im Moment keiner braucht, da derzeit wohl erstmal dringendere Probleme anstehen. Irgendwann wird die Problematik regionaler Autonomien innerhalb Europas durchaus zu behandeln sein, ist nur grade nicht der beste Zeitpunkt für.

#108:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 20:35
    —
Ich weiss immer noch nicht, wer eigentlich wahlberechtigt ist...

#109:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 20:54
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
In Frankreich könnte das einige Leute auf Ideen bringen...

Ein Teil der historischen Catalogne (Roussillon, Vallespir, Conflent, Cerdagne) wurde 1659 im Traité des Pyrénées Frankreich zugeschlagen.
Wenn die spanische Seite auf Autonomie macht, könnten da welche auf die Idee kommen, Catalanien in seinen historischen Grenzen wiederzubeleben.
Dann braucht's nur noch die Basken und fertig ist der Lack im Südwesten...
Wenn darauf hin die Elsässer und Lothringer meinen, was die können, können wir schon lange... und überhaupt "Du foin pour nos vaches, le Berry indépendant!"... Mit den Augen rollen

Da kann ein Steinchen eine Riesenlawine ins Rollen bringen, die im Moment keiner braucht, da derzeit wohl erstmal dringendere Probleme anstehen. Irgendwann wird die Problematik regionaler Autonomien innerhalb Europas durchaus zu behandeln sein, ist nur grade nicht der beste Zeitpunkt für.



Dass diese ganzen Abspaltereien nicht wuenschenswert sind, darueber sind wir uns wohl einig. Nichts braucht die Welt weniger als immer neue Nationalstaaten!

Die Unterdrueckung des Referendums halte ich jedoch fuer noch schaedlicher, weil es gibt doch was, was die Welt noch weniger braucht und das sind neue bewaffnete Konflikte, was in Katalonien durchaus drohen kann. Lieber nehme ich einen neuen katalanischen Nationalstaat in Kauf als eine neue terroristische Bewegung oder gar einen Buergerkrieg, zumal ein solcher bewaffneter Konflikt sehr leicht erst recht zur Abspaltung der betreffenden Region fuehren kann. Das derzeitige Vorgehen der spanischen Zentralregierung halte ich deshalb fuer extrem kontraproduktiv und gefaehrlich!

#110:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 20:57
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
Was hatn 'Neues Deutschland' eigentlich zur Tschechei '68 gesagt? Lachen


Die haben damals das gedruckt, was zuvor die SED abgenickt hat und die SED hat das abgenickt, was zuvor der Große Bruder in der UdSSR abgesegnet hat... zwinkern

Wissen die Schreiberlinge des Blättchens eigentlich, daß Stalin tot und die Mauer gefallen ist? zynisches Grinsen


Du meinst DIE ZEIT? Oder welches der beiden Blättchen?

Die Berichterstattung deckt sich im wesentlichen, was die Fakten betrifft.

Gut, die Interpretationen sind unterschiedlich, aber beim ND ist es das Anlegen der westlichen Elle selbst, wie geschrieben.

G20 und so, weisst schon. zwinkern


Das Blättchen, auf das sich mein Post bezog, war das ND, falls dir das entgangen sein sollte...
Das hier ist dir doch bekannt, oder etwa nicht?
https://de.wikipedia.org/wiki/Neues_Deutschland hat folgendes geschrieben:
Von 1946 bis 1989 war die Zeitung in der DDR das Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).


"Die Zeit" ist eine Wochenzeitschrift, das Ex-SED-Parteiblättchen "Neues Deutschland" ist eine Tageszeitung. Was wiederum unterschiedliche Blickwinkel in der Berichterstattung impliziert: üblicherweise schreibt man etwas anders, wenn man des jeweilige aktuelle Tagesgeschehen zu vermittlen hat, als wenn man eine Zusammenfassung der letzten Woche liefert (da hat sich in der Zwischenzeit schon mal etliches abgeklärt und weiterentwickelt).
Die Auflange beider Blätter sind auch etwas unterschiedlich... Lachen
Das ND hat den Anspruch bundesweit erhältlich zu sein und bringt es nicht mal auf die Auflage unseres
lokalen Käseblättchens, sogar "L'Humanité" (Parteiblättchen der PCF, also in gewisser Hinsicht ähnliche Basen) bringt mehr Leser auf die Beine als die ND.

edith: Tippfehler korrigiert


Zuletzt bearbeitet von Quéribus am 01.10.2017, 21:00, insgesamt einmal bearbeitet

#111:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 21:00
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Ich weiss immer noch nicht, wer eigentlich wahlberechtigt ist...

Nach spanischen Gesetzen niemand, so eine Abspaltung ist nicht erlaubt/vorgesehen.

#112:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 21:36
    —
Trotzdem kein Grund sich aufzuführen, als wäre der 18. Mai 68 und Franco noch an der Macht, und nicht eine Demokratie. Der Innenminister, der diese Polizeieinsätze angeordnet hat, sollte schleunigst zurückgetreten werden.

#113:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 22:32
    —
Link gekürzt

Sieht Demokratie so aus?



Link gekürzt. vrolijke

#114:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 22:37
    —
Eben nicht.

#115:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 23:15
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Sieht Demokratie so aus?

Was hat das mit Demokratie zu tun? Da ist eine gewählte Staatsmacht die (praktischerweise vorhandene legitimierende) Gesetze durchsetzt bzw durchsetzen lässt.
Es geht hier doch nicht über Durchsetzung von Gesetzen sondern das wie bzw die Härte, oder?

#116:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 23:29
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Sieht Demokratie so aus?

Was hat das mit Demokratie zu tun? Da ist eine gewählte Staatsmacht die (praktischerweise vorhandene legitimierende) Gesetze durchsetzt bzw durchsetzen lässt.
Es geht hier doch nicht über Durchsetzung von Gesetzen sondern das wie bzw die Härte, oder?


Auch wenn dieses Referendum in der spanischen Verfassung nicht vorgesehen ist, hat die Polizei nicht so vorzugehen.

Hier sind einfache Bürger, die sich nur über die Zukunft ihrer Nation äußern wollen. Das sind keine Krawallhorden mit Molotow-Coktails und Eisenstangen. Die Demokratie scheint mit der spanischen Realität inkompatibel zu sein. Die gleichen Szenen hat man früher in Leipzig, Dresden und Ostberlin gesehen. Ach ja, natürlich, das war die DDR.

#117:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 01.10.2017, 23:59
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
Ich weiss immer noch nicht, wer eigentlich wahlberechtigt ist...

Laut Aussage des katalonischen Regierungschefs: Alle die in Katalonien leben, dort arbeiten und Katalonien lieben.

(Katalonien lieben zu müssen ist ein bescheuertes Argument.)



Naastika hat folgendes geschrieben:
Die Zunft Europas liegt in politischer Einigung unter Beibehaltung kultureller Vielfalt.

Aber doch nicht Auseinanderfrimmeln. Das macht uns schwach, wirtschaftlich und politisch.

Wirtschaftliche und politische Stärke ist Endzweck der europäischen Vereinigung?

Du sagst "uns", aber das "uns" existiert nicht, wenn es keine Gemeinsamkeit bei den grundlegenden Werten gibt. Dazu gehört für mich auch, daß man jederzeit aus einem Klub austreten kann, in dem man aufgrund historischer Zufälle Mitglied ist.

#118:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 00:01
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Rätst du einer spanischen Regierung, die spanische Verfassung zu ignorieren?

Ja natürlich.

Denn der Staat ist für die Menschen da und nicht der Mensch für den Staat.

#119:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 01:05
    —
luc hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Sieht Demokratie so aus?

Was hat das mit Demokratie zu tun? Da ist eine gewählte Staatsmacht die (praktischerweise vorhandene legitimierende) Gesetze durchsetzt bzw durchsetzen lässt.
Es geht hier doch nicht über Durchsetzung von Gesetzen sondern das wie bzw die Härte, oder?


Auch wenn dieses Referendum in der spanischen Verfassung nicht vorgesehen ist, hat die Polizei nicht so vorzugehen.

Hier sind einfache Bürger, die sich nur über die Zukunft ihrer Nation äußern wollen. Das sind keine Krawallhorden mit Molotow-Coktails und Eisenstangen. Die Demokratie scheint mit der spanischen Realität inkompatibel zu sein. Die gleichen Szenen hat man früher in Leipzig, Dresden und Ostberlin gesehen. Ach ja, natürlich, das war die DDR.


Stimmt, und gerade weil ein Referendum in der Verfassung nicht vorgesehen ist, wäre es für die spanische Zentralregierung das einfachste gewesen, nicht dagegen vorzugehen, sondern die Separatisten die Chose durchziehen zu lassen und dann zu erklären, das Ergebnis sei irrelevant, da eben in der Verfassung nicht vorgesehen.
Da mit Gewalt gegen vorzugehen war absoluter Schwachsinn. Verbieten ebenfalls: bringt nix, macht die Sache nur interessanter. Wenn Madrid das verbietet, dann ist das ein Grund mehr, es trotzdem zu tun.
Die frz. Katalanen stehen in dem Ruf, ein ziemlich eigensinniges Völkchen zu sein... Mr. Green (hab selbst ein paar katalanische Würzelchen, väterlicherseits Pfeifen ) und ich nehme an, auf der anderen Seite der Grenze sind sie ähnlich gestrickt: von den jeweiligen Zentralregierungen hat keiner der beiden Teile je viel positives zu erwarten gehabt, entsprechend ist dann die Reaktion, sich da abseilen zu wollen mit Forderungen nach Unabhängigkeit oder mehr Autonomie.
Dafür dann derart gewaltmässig eins auf die Mütze zu bekommen ist nun aber wirklich das Letzte und dürfte heutzutage in einem sich demokratisch nennenden Staat eigentlich nicht mehr vorkommen.

#120:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 01:15
    —
Ich habe gerade in den Nachrichten gehört, daß der katalanische Regierungschef das Ergebnis der Abstimmung verkündet habe.

Demnach hätten sich 90% der Abstimmenden für die Unabhängigkeit ausgesprochen.

Ich bin natürlich gerade am Rechnen: Laut den Zahlen auf Wikipedia waren es knapp über 2 Millionen Ja-Stimmen. Katalonien hat aber 7.5 Millionen Einwohner. Wieviele Wahlberechtigte könnte es also geben, fünf Millionen? Das würde sich ja dann ungefähr mit den letzten Umfragen decken, die so 40% für eine Unabhängigkeit (oder auch generell eher knappere Ergebnisse) sahen.

Es kann natürlich auch sein, daß, wie schon vorher befürchtet, die Handlungen der Zentralregierung zu einem massiven Meinungsumschwung geführt haben. Oder sind gar viele Gegner einer Unabhängigkeit gar nicht erst hingegangen, weil sie das Ganze auch noch als Farce ohne jegliche juristische Bindungskraft angesehen haben?

#121:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 09:00
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Ich habe gerade in den Nachrichten gehört, daß der katalanische Regierungschef das Ergebnis der Abstimmung verkündet habe.

Demnach hätten sich 90% der Abstimmenden für die Unabhängigkeit ausgesprochen.

Ich bin natürlich gerade am Rechnen: Laut den Zahlen auf Wikipedia waren es knapp über 2 Millionen Ja-Stimmen. Katalonien hat aber 7.5 Millionen Einwohner. Wieviele Wahlberechtigte könnte es also geben, fünf Millionen? Das würde sich ja dann ungefähr mit den letzten Umfragen decken, die so 40% für eine Unabhängigkeit (oder auch generell eher knappere Ergebnisse) sahen.

Es kann natürlich auch sein, daß, wie schon vorher befürchtet, die Handlungen der Zentralregierung zu einem massiven Meinungsumschwung geführt haben. Oder sind gar viele Gegner einer Unabhängigkeit gar nicht erst hingegangen, weil sie das Ganze auch noch als Farce ohne jegliche juristische Bindungskraft angesehen haben?


Nun, nicht alle Katalanen sind Separatisten*. Von denen, die sich von dem Referendum angesprochen fühlten, haben 90% mit Ja gestimmt. Bleibt nur die Frage, wievielen gar nicht daran teilgenommen haben, weil ihnen diese Abstimmung am Allerwertesten vorbeiging... (davon wiederum dürften etliche zwar für mehr Autonomie sein, aber deswegen gleich einen eigenen Laden aufmachen? Nö, soweit nun doch nicht).

Und der Madrider Regierung kann das Ergebnis egal sein, da ein Referendum in der Verfassung nicht vorgesehen ist und sie sich daher an das Resultat nicht gebunden zu fühlen brauchen.
Gerade deshalb war deren gewalttätige Überreaktion ja so idiotisch: einfach ignorieren wäre die bessere Lösung gewesen.

*Du siehst die "senyera" sehr viel öfter als die "estelada".

#122:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 10:05
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Ich habe gerade in den Nachrichten gehört, daß der katalanische Regierungschef das Ergebnis der Abstimmung verkündet habe.

Demnach hätten sich 90% der Abstimmenden für die Unabhängigkeit ausgesprochen.

Ich bin natürlich gerade am Rechnen: Laut den Zahlen auf Wikipedia waren es knapp über 2 Millionen Ja-Stimmen. Katalonien hat aber 7.5 Millionen Einwohner. Wieviele Wahlberechtigte könnte es also geben, fünf Millionen? Das würde sich ja dann ungefähr mit den letzten Umfragen decken, die so 40% für eine Unabhängigkeit (oder auch generell eher knappere Ergebnisse) sahen.

Es kann natürlich auch sein, daß, wie schon vorher befürchtet, die Handlungen der Zentralregierung zu einem massiven Meinungsumschwung geführt haben. Oder sind gar viele Gegner einer Unabhängigkeit gar nicht erst hingegangen, weil sie das Ganze auch noch als Farce ohne jegliche juristische Bindungskraft angesehen haben?


Nun, nicht alle Katalanen sind Separatisten*. Von denen, die sich von dem Referendum angesprochen fühlten, haben 90% mit Ja gestimmt. Bleibt nur die Frage, wievielen gar nicht daran teilgenommen haben, weil ihnen diese Abstimmung am Allerwertesten vorbeiging... (davon wiederum dürften etliche zwar für mehr Autonomie sein, aber deswegen gleich einen eigenen Laden aufmachen? Nö, soweit nun doch nicht).

Und der Madrider Regierung kann das Ergebnis egal sein, da ein Referendum in der Verfassung nicht vorgesehen ist und sie sich daher an das Resultat nicht gebunden zu fühlen brauchen.
Gerade deshalb war deren gewalttätige Überreaktion ja so idiotisch: einfach ignorieren wäre die bessere Lösung gewesen.

*Du siehst die "senyera" sehr viel öfter als die "estelada".


Als *idiotisch* würde ich die bürgerlich-repressive Aufrüstung samt Prügelorgien der Robocops im Inneren - wie auch beim letzten G20 zu studieren - nicht bezeichnen. Ebenso wenig würde ich die imperialistische Politik von Trump als *idiotisch* bezeichnen, sondern dahinter steckt System. Denn so wie die westlichen Gesellschaftlichen machtmäßig strukturiert sind, sind Störungen nicht vorgesehen. (Das einzige, was da an *Demokratie* erlaubt ist, sind parlamentarische Abstimmungen über verschiedene, jedoch sehr ähnliche bürgerliche Programme.)

Zitat:
Gewalt bei Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien

In Barcelona demonstrierten unterdessen hunderte Rechtsextremisten gegen die Abspaltung Kataloniens. In Madrid gingen etwa tausend Menschen für Spaniens Einheit au die Straße.

Rajoy wertete den Großeinsatz der Polizei als Erfolg . "Heute hat es kein Referendum für eine Selbstbestimmung in Katalonien gegeben", sagte er nach dem Ende der Abstimmung in einer Fernsehansprache. "Der Rechtsstaat bleibt mit all seiner Stärke in Kraft." Die Sicherheitskräfte hätten dabei "ihre Pflicht" getan und die Entscheidungen der Justiz umgesetzt.


https://de.nachrichten.yahoo.com/rajoy-spanische-regierung-hat-rechtsstaat-katalonien-durchgesetzt-190216948.html


Der bürgerlich-konservative Block hat also im Sinne der Faschisten gehandelt. Da wächst zusammen, was schon immer zusammen gehörte.

Dagegen haben sich der FC Barcelona und seine katalanischen Spieler für das Referednum ausgesprochen:

Zitat:
Der spanische Nationalspieler Gerard Piqué hat die Katalanen vor dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum zu einem friedlichen Verhalten aufgerufen.

"Von heute bis Sonntag werden wir uns friedlich ausdrücken. Gebt ihnen keine Entschuldigung", schrieb der 30 Jahre alte Profi des FC Barcelona und Weltmeister von 2010 bei Twitter. (...)

Barça, der Klub des deutschen Nationaltorhüters Marc-André ter Stegen, ist das Aushängeschild des Sports in der Metropole und hat sich zuletzt für ein Abhalten des Referendums ausgesprochen.


http://www.weltfussball.de/news/_n2915881_/referendum-pique-appelliert-an-katalanen/

Die Mannschaft hatte sich in Trikots in den Farben der katalanischen Flagge aufgewärmt. In Katalonien wurden beim teilweise rabiaten Vorgehen der Polizei gegen Wähler und Demonstranten Hunderte Menschen verletzt.

http://www.weltfussball.de/news/_n2919487_/messi-fuehrt-barca-zu-heimsieg-im-geisterspiel/


Es gibt schon seit den Zeiten vom Franco eine politische Gegnerschaft zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid, dem Franco-Klub.

#123:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 10:47
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Als *idiotisch* würde ich die bürgerlich-repressive Aufrüstung samt Prügelorgien der Robocops im Inneren - wie auch beim letzten G20 zu studieren - nicht bezeichnen. Ebenso wenig würde ich die imperialistische Politik von Trump als *idiotisch* bezeichnen, sondern dahinter steckt System. Denn so wie die westlichen Gesellschaftlichen machtmäßig strukturiert sind, sind Störungen nicht vorgesehen. (Das einzige, was da an *Demokratie* erlaubt ist, sind parlamentarische Abstimmungen über verschiedene, jedoch sehr ähnliche bürgerliche Programme.)

Ich lehne Verschwörungstheorien nicht grundsätzlich ab. Aber die Bedeutung der Idiotie in der Politik wird unterschätzt. In dem Fall hat Queribus recht.

#124:  Autor: Strahli BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 10:47
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Denn so wie die westlichen Gesellschaftlichen machtmäßig strukturiert sind, sind Störungen nicht vorgesehen. (Das einzige, was da an *Demokratie* erlaubt ist, sind parlamentarische Abstimmungen über verschiedene, jedoch sehr ähnliche bürgerliche Programme.)

Wenn das richtig ist, warum durfte an der letzten Bundestagswahl eine MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands) teilnehmen? Und wieso sagst Du, dass da nur parlamentarische Abstimmungen erlaubt sind? Vor diesen Abstimmungen wird das Parlament doch erstmal gewählt, und zwar von allen (Erwachsenen mit der Staatsbürgerschaft des jeweiligen Landes).

#125:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 11:05
    —
Was in Spanien gelaufen ist, ist eine Schande für die spanische Regierung. Wie kann man angesichts der Krise eine so gefühllose, dumme, arrogante und primitive Antwort geben? Franco hätte es wahrscheinlich genauso getan.

#126:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 11:31
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Ich habe gerade in den Nachrichten gehört, daß der katalanische Regierungschef das Ergebnis der Abstimmung verkündet habe.

Demnach hätten sich 90% der Abstimmenden für die Unabhängigkeit ausgesprochen.

Ich bin natürlich gerade am Rechnen: Laut den Zahlen auf Wikipedia waren es knapp über 2 Millionen Ja-Stimmen. Katalonien hat aber 7.5 Millionen Einwohner. Wieviele Wahlberechtigte könnte es also geben, fünf Millionen? Das würde sich ja dann ungefähr mit den letzten Umfragen decken, die so 40% für eine Unabhängigkeit (oder auch generell eher knappere Ergebnisse) sahen.

Es kann natürlich auch sein, daß, wie schon vorher befürchtet, die Handlungen der Zentralregierung zu einem massiven Meinungsumschwung geführt haben. Oder sind gar viele Gegner einer Unabhängigkeit gar nicht erst hingegangen, weil sie das Ganze auch noch als Farce ohne jegliche juristische Bindungskraft angesehen haben?


Nun, nicht alle Katalanen sind Separatisten*. Von denen, die sich von dem Referendum angesprochen fühlten, haben 90% mit Ja gestimmt. Bleibt nur die Frage, wievielen gar nicht daran teilgenommen haben, weil ihnen diese Abstimmung am Allerwertesten vorbeiging... (davon wiederum dürften etliche zwar für mehr Autonomie sein, aber deswegen gleich einen eigenen Laden aufmachen? Nö, soweit nun doch nicht).

Und der Madrider Regierung kann das Ergebnis egal sein, da ein Referendum in der Verfassung nicht vorgesehen ist und sie sich daher an das Resultat nicht gebunden zu fühlen brauchen.
Gerade deshalb war deren gewalttätige Überreaktion ja so idiotisch: einfach ignorieren wäre die bessere Lösung gewesen.

*Du siehst die "senyera" sehr viel öfter als die "estelada".



Die Frage waere natuerlich auch wieviele nicht abstimmten, weil die Stoeraktionen der Zentralregierung dies verhinderten oder weil sie sich angesichts der Polizeigewalt nicht trauten. Nicht jeder, der zuhause blieb, tat dies, weil es ihm "am Arsch vorbei ging".

Es ist nach Lage der Dinge schwer bis unmoeglich halbwegs zuverlaessige Zahlen darueber zu bekommen wieviele Katalanen tatsaechlich fuer die Sezession von Spanien sind. Da dies vor allem von den Aktionen der Zentralregierung verursacht wurde, wird den Seperatisten die Argumentation um die Zahlen hochzuinterpretieren eher erleichtert. Es war ein grosser Fehler zu versuchen die Abstimmung zu verhindern. So entstand genau die Unsicherheit, aus der sich Legenden stricken lassen, mit denen sich widerum Gewalt rechtfertigen laesst. Es waere besser gewesen das Referendum seinen Lauf nehmen zu lassen. Noch besser waere es gewesen seitens der spanischen Regierung das Referendum zu befuerworten und Einfluss auf die Bedingungen des Referendums zu nehmen. Fuer den inneren Frieden in Spanien allemal.

Die naechsten Tage werden spannend werden.

#127:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 13:17
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Ich habe gerade in den Nachrichten gehört, daß der katalanische Regierungschef das Ergebnis der Abstimmung verkündet habe.

Demnach hätten sich 90% der Abstimmenden für die Unabhängigkeit ausgesprochen.

Ich bin natürlich gerade am Rechnen: Laut den Zahlen auf Wikipedia waren es knapp über 2 Millionen Ja-Stimmen. Katalonien hat aber 7.5 Millionen Einwohner. Wieviele Wahlberechtigte könnte es also geben, fünf Millionen? Das würde sich ja dann ungefähr mit den letzten Umfragen decken, die so 40% für eine Unabhängigkeit (oder auch generell eher knappere Ergebnisse) sahen.

Es kann natürlich auch sein, daß, wie schon vorher befürchtet, die Handlungen der Zentralregierung zu einem massiven Meinungsumschwung geführt haben. Oder sind gar viele Gegner einer Unabhängigkeit gar nicht erst hingegangen, weil sie das Ganze auch noch als Farce ohne jegliche juristische Bindungskraft angesehen haben?


Nun, nicht alle Katalanen sind Separatisten*. Von denen, die sich von dem Referendum angesprochen fühlten, haben 90% mit Ja gestimmt. Bleibt nur die Frage, wievielen gar nicht daran teilgenommen haben, weil ihnen diese Abstimmung am Allerwertesten vorbeiging... (davon wiederum dürften etliche zwar für mehr Autonomie sein, aber deswegen gleich einen eigenen Laden aufmachen? Nö, soweit nun doch nicht).

Und der Madrider Regierung kann das Ergebnis egal sein, da ein Referendum in der Verfassung nicht vorgesehen ist und sie sich daher an das Resultat nicht gebunden zu fühlen brauchen.
Gerade deshalb war deren gewalttätige Überreaktion ja so idiotisch: einfach ignorieren wäre die bessere Lösung gewesen.

*Du siehst die "senyera" sehr viel öfter als die "estelada".



Die Frage waere natuerlich auch wieviele nicht abstimmten, weil die Stoeraktionen der Zentralregierung dies verhinderten oder weil sie sich angesichts der Polizeigewalt nicht trauten. Nicht jeder, der zuhause blieb, tat dies, weil es ihm "am Arsch vorbei ging".

Es ist nach Lage der Dinge schwer bis unmoeglich halbwegs zuverlaessige Zahlen darueber zu bekommen wieviele Katalanen tatsaechlich fuer die Sezession von Spanien sind. Da dies vor allem von den Aktionen der Zentralregierung verursacht wurde, wird den Seperatisten die Argumentation um die Zahlen hochzuinterpretieren eher erleichtert. Es war ein grosser Fehler zu versuchen die Abstimmung zu verhindern. So entstand genau die Unsicherheit, aus der sich Legenden stricken lassen, mit denen sich widerum Gewalt rechtfertigen laesst. Es waere besser gewesen das Referendum seinen Lauf nehmen zu lassen. Noch besser waere es gewesen seitens der spanischen Regierung das Referendum zu befuerworten und Einfluss auf die Bedingungen des Referendums zu nehmen. Fuer den inneren Frieden in Spanien allemal.

Die naechsten Tage werden spannend werden.


Danach sieht es allerdings aus... Geschockt

Die Spacken der Madrider Zentralregierung haben's immer noch nicht kapiert und legen noch eins drauf Böse
"Madrid wird alles, was das Gesetz erlaubt tun, um eine Unabhängigkeitserklärung zu verhindern"

Anstatt einfach zu verkünden: "das Ergebnis eures Referendums könnt ihr euch einrahmen lassen, das ist für uns nicht relevant. Sorry, wir haben darauf leider dann doch überreagiert. Wenn die allgemeine Stimmung sich wieder etwas beruhigt hat, könnten wir uns eventuell zusammen setzen, um über etwas mehr regionale Autonomien unterhalten..."

Eskalation bringt keinem etwas Böse
Es gab auch Demonstrationen von Katalanen für einen Verbleib in Spanien. Wie gesagt, nicht jeder Katalane ist ein Separatist. Die könnten aber mehr Zulauf bekommen, wenn Madrid nicht etwas zurücksteckt und den Regionen etwas mehr Autonomie zubilligt.
Selbst wenn's die derzeitige Verfassung nicht vorsieht: Verfassungen kann man ändern, die sind nicht per se in Stein gemeisselt/auf ewig festgeschrieben.

#128:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 15:20
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
Ich weiss immer noch nicht, wer eigentlich wahlberechtigt ist...

Nach spanischen Gesetzen niemand, so eine Abspaltung ist nicht erlaubt/vorgesehen.



Und die Katalanen?

Wen lassen die an die Wahlurnen ran? Mit den Augen rollen Jeden, der abstimmen will? Pillepalle

#129:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 02.10.2017, 15:33
    —
Gestern hat Rajoy Katalonien endgültig verloren.

#130: Schlafes Bruder war kein Schläfer Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 08.10.2017, 17:05
    —
Interessant finde ich,
wie sich die EU aus diesem Konflikt heraushält bzw. wie 'unsichtbar' sie dort agiert (oder abwartet?) - vergleicht das mal mit der EU - Politik zu Beginn der Ukraine Krise.

#131: Re: Schlafes Bruder war kein Schläfer Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 27.10.2017, 21:53
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Interessant finde ich,
wie sich die EU aus diesem Konflikt heraushält bzw. wie 'unsichtbar' sie dort agiert (oder abwartet?) - vergleicht das mal mit der EU - Politik zu Beginn der Ukraine Krise.


und die Vergleichsmöglichkeit rückt mit der heutigen Entscheidung näher.

Nur zur Erinnerung. Dereinst nutzte ein Trupp rechtsextremer Demonstranten auf dem Majdan die Stimmung, um dann das Rathaus zu stürmen und zu besetzen.
Regierungsgebäude einer gewählten Regierung wurden gestürmt - und wochen- ja monatelang besetzt.


Damals ergriffen Schulz und Co. eindeutig Partei für die Majdandemonstranten - und drehten so an der Eskalationsschraube eifrig mit.

Ähnliches könnte sich nun auch hier abspielen, nur ohne Schulz. Die Separatisten in Katalonien werden vielleicht öffentliche Plätze und Regierungsgebäude besetzen.
Sie werden zumindest das Durchgreifen der Madrider Regierung soweit als möglich zu hindern.
Wenn also die Madrider Regierung gezwungen ist - Gewalt anzuwenden (und Gewalt verursacht immer hässliche Bilder), wie verhält sich dann die EU - die bisher ja treu auf der Seite der spanischen Regierung steht?

Es wird spannend - so oder so.

#132: Re: Schlafes Bruder war kein Schläfer Autor: alcaser BeitragVerfasst am: 28.10.2017, 08:15
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

und die Vergleichsmöglichkeit rückt mit der heutigen Entscheidung näher.

Dereinst nutzte ein Trupp rechtsextremer Demonstranten auf dem Majdan die Stimmung, um dann das Rathaus zu stürmen und zu besetzen.
Regierungsgebäude einer gewählten Regierung wurden gestürmt - und wochen- ja monatelang besetzt.[/url]

Ähnliches könnte sich nun auch hier abspielen, nur ohne Schulz. Die Separatisten in Katalonien werden vielleicht öffentliche Plätze und Regierungsgebäude besetzen.


nur ohne das eine gewählte Regierung gestürzt werden sollte oder rechtsextreme Demonstranten mitmachen muss man noch hinzufügen
https://en.wikipedia.org/wiki/Catalan_regional_election,_2015
https://es.wikipedia.org/wiki/Elecciones_generales_de_Espa%C3%B1a_de_2016
13,3% und 8,5% für Rajoy in Katalonien ist sehr weit hergeholt zu sagen, dass die Katalanen ihn gewählt hätten. Wenn man die beiden Parteien hinzuaddiert, die ihm mit ihren Stimmen geholfen haben sich durch den spanischen Senat vorerst selbst als katalanischer Regierungschef zu inthronisieren, um das Zepter dann im Dezember wenn möglich an Arrimadas zu überreichen, kommt man auf 39 und 40%, weniger als die 47,8% pro-Unabhängigkeit 2015, die vielleicht kein Mandat waren für die DUI, aber eine parlamentarische Mehrheit bis zu dessen gestriger Auflösung. Auch wenn Puigdemont nicht persönlich als Spitzenkandidat gewählt wurde damals.
Niemand auf separatistischer Seite will Rajoy verwehren weiter Regierungschef Restspaniens zu sein.
Von daher ist es schwer zu konstruieren, dass hier der Independismus eine gewählte Regierung stürzt und nicht die PP-Regierung

Katalanisches Pendent zu ukrainischen und russischen Rechtsextremisten wäre eindeutig pxc
https://en.wikipedia.org/wiki/Platform_for_Catalonia
ich stand am 11.9 selber am Straßenrand in Barcelona als sie beim Casanova-Denkmal wie jährlich die Blumen abgelegt haben, um zu provozieren
https://www.youtube.com/watch?v=GfsjyyKkYNo
Man sieht und hört in dem Video ja schon an ihren Flaggen und den Pfiffen der separatistischen Zuschauer, was die PxC von einem katalanischen Staat und was die katalanistischen Zuschauer von ihnen.

Über die Haltung von ganzspanisch aktiven Gruppen, die rechts von Ciudadanos und PP stehen wie Vox und Espana 2000 braucht man ja eh nicht rätseln.

Aber es ist natürlich so, dass keine dieser 3 Parteien bei den Wahlen was reisst, weswegen Spanien von den europäische Rechtspopulismushassern ja immer gelobt und bewundert wird, weil sie neben Portugal als einziges Land rechts der Konservativen nichts stärken. Aber die Frage ist halt, ob die PP ideologisch so gleichsetzbar mit der Merkel CDU, UMP und den Tories ist. Naja etwas links vom türkischen nationalismus muss man dem spanischen nationalismus sicher einordnen. Bei der Flüchtlingsfrage kann man ja nicht distinguieren, weil UK und Frankreich da zumindest sehr ähnlich agieren wie Rajoy in Ceuta und Melilla und es jetzt sowieso europaweit vorbei ist mit Merkels Politik aus dem Herbst 2015.

#133:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 28.10.2017, 10:54
    —
Thx für die Antwort, Alcaser.

Es war wahrscheinlich etwas missverständlich was ich schrieb.
Der Hinweis - das wir im Gegensatz zur Situation in der Ukraine 2013 hier in Katalonien Akteure auf beiden Seiten haben, die über sich sagen können, das sie gewählt sind, ist natürlich richtig.

Im Falle der Ukraine war dies eben nur Juschtschenko (und das Wahlen in der Ukraine bis zu diesem Zeitpunkt immer große Manipulationen aufwiesen, betraf auch die Vorgängerpräsidenten und Regierungen in der Ukraine, war also damals traurige Landesfolklore).

Die EU hatte durch ihr Engagement auf Seiten des Majdan ziemlich einseitig Partei ergriffen - und dies in einer Situation - in der die Demonstranten monatelang Regierungsgebäude besetzten und zum Ende hin mehrfach offen drohten - das Parlament zu stürmen.

Ich stellte mir damals die Frage - wie sich wohl die EU verhalten würde. Wenn innerhalb eines ihrer Länder eine vergleichbare Situation entstehen würde - also die legitime Regierung eines Landes zum Erhalt ihrer Legitimität bewaffnet vorgehen muss.

In Katalonien könnte dies nun der Fall sein. Die spanische Regierung hat zur Durchsetzung der spanischen Einheit die separatistische katalanische Regierung abgesetzt.
Die folgen werden wahrscheinlich sein - dass die separatistisch gestimmten Katalanen spätestens am Montag die Regierungs- und Verwaltungsgebäude besetzen.
Die weitere Folge dürfte sein, dass die spanische Regierung zur Durchsetzung des Rechtes eben ihre noch getreuen und loyalen Polizei und Militärverbände in Bewegung setzt,
um die Verwaltung wieder unter spanische Kontrolle zu bringen.
So schnell rutscht man in den Bürgerkrieg.

Aber wie verhält sich nun die EU?
Würde sie sich so wie zu Zeiten des Majdans verhalten - müsste sie ja eben gegen die spanische Regierung vorgehen und diese zum Einlenken bewegen.

Klar wird sie das nicht - die EU ist im Kern zentralstaatlich und antiseparatistisch. Ein bisschen scheint sie mir auch stark antiautonomistisch zu sein - was wahrscheinlich in den nächsten Jahren noch zu vielen anderen Binnenkonflikten innerhalb der EU führen wird.

Im Falle der Ukraine wurde damals wieder mal 'ein' Rubikon überschritten - es stellt sich nur die Frage in welche Richtung die EU damals diesen überschritt, zwinkern

Wenn man weitere Vergleiche sucht - könnte man auch das Eingreifen der Reichswehr in Thüringen und in Sachsen im Herbst 1923 anführen - dort wurden legitime Regierungen abgesetzt. Viele Verhaftungen erfolgten.

Aber verlassen wir die Geschichte und beobachten,
was nun in Barcelona, Madrid und Brüssel passiert.

#134:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 28.10.2017, 11:06
    —
Sollen sie doch eine eigene Währung einführen, Grenzkontrollen sowieso.
Diese Länder sind dann einfach Ausland und ganz autonom. Aufenthalsgenehmigung nach den gleichen Regelungen wie nicht-EU-Bürger, Import-Export-Steuer, Zölle und der ganzer Chose wie es früher zwischen Länder zuging.
Dann wissen sie auch, welche Nachteile mit der Autonomie zusammenhängen.

#135:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 28.10.2017, 18:10
    —
https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=IXisXxAnAtM

Ja, das erklärt einiges.

#136:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 28.10.2017, 22:13
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Sollen sie doch eine eigene Währung einführen, Grenzkontrollen sowieso.
Diese Länder sind dann einfach Ausland und ganz autonom. Aufenthalsgenehmigung nach den gleichen Regelungen wie nicht-EU-Bürger, Import-Export-Steuer, Zölle und der ganzer Chose wie es früher zwischen Länder zuging.
Dann wissen sie auch, welche Nachteile mit der Autonomie zusammenhängen.


Warum eigentlich kein Katalonien, das als eigener Staat die EU-Mitgliedschaft übernimmt? Vorausgesetzt, dass dies von denen auch so gewünscht wird.

Ich denke. es wird so langsam Zeit, dass Erwachsene die Sache regeln, nachdem die Kindskoeppe in Madrid und Barcelona eindrucksvoll bewiesen haben, dass sie nur immer noch größeres Chaos produzieren können.

Ich würde der EU empfehlen sich nicht so bedingungslos hinter die spanische Zentralregierung zu stellen, diese Idioten sind nämlich durch ihr unbesonnenes Verhalten in erheblichem Masse mitverantwortlich dafür, dass sich die Sache zu einer echten Staatskrise auswachsen konnte.

#137:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 28.10.2017, 23:19
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Sollen sie doch eine eigene Währung einführen, Grenzkontrollen sowieso.
Diese Länder sind dann einfach Ausland und ganz autonom. Aufenthalsgenehmigung nach den gleichen Regelungen wie nicht-EU-Bürger, Import-Export-Steuer, Zölle und der ganzer Chose wie es früher zwischen Länder zuging.
Dann wissen sie auch, welche Nachteile mit der Autonomie zusammenhängen.


Warum eigentlich kein Katalonien, das als eigener Staat die EU-Mitgliedschaft übernimmt? Vorausgesetzt, dass dies von denen auch so gewünscht wird.

Ich denke. es wird so langsam Zeit, dass Erwachsene die Sache regeln, nachdem die Kindskoeppe in Madrid und Barcelona eindrucksvoll bewiesen haben, dass sie nur immer noch größeres Chaos produzieren können.

Ich würde der EU empfehlen sich nicht so bedingungslos hinter die spanische Zentralregierung zu stellen, diese Idioten sind nämlich durch ihr unbesonnenes Verhalten in erheblichem Masse mitverantwortlich dafür, dass sich die Sache zu einer echten Staatskrise auswachsen konnte.
Warum nicht jedes Dorf seinen eigenen Staat?

#138:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 01:21
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Sollen sie doch eine eigene Währung einführen, Grenzkontrollen sowieso.
Diese Länder sind dann einfach Ausland und ganz autonom. Aufenthalsgenehmigung nach den gleichen Regelungen wie nicht-EU-Bürger, Import-Export-Steuer, Zölle und der ganzer Chose wie es früher zwischen Länder zuging.
Dann wissen sie auch, welche Nachteile mit der Autonomie zusammenhängen.


Warum eigentlich kein Katalonien, das als eigener Staat die EU-Mitgliedschaft übernimmt? Vorausgesetzt, dass dies von denen auch so gewünscht wird.

Ich denke. es wird so langsam Zeit, dass Erwachsene die Sache regeln, nachdem die Kindskoeppe in Madrid und Barcelona eindrucksvoll bewiesen haben, dass sie nur immer noch größeres Chaos produzieren können.

Ich würde der EU empfehlen sich nicht so bedingungslos hinter die spanische Zentralregierung zu stellen, diese Idioten sind nämlich durch ihr unbesonnenes Verhalten in erheblichem Masse mitverantwortlich dafür, dass sich die Sache zu einer echten Staatskrise auswachsen konnte.
Warum nicht jedes Dorf seinen eigenen Staat?


Ich haette es ja auch besser gefunden, wenn alles beim Alten geblieben wäre. Allerdings ist mir ein unabhängiges Katalonien immer noch lieber als eine munter weiter eskalierende Krise, die vielleicht irgendwann in tödliche Gewalt einmündet. Mir ist nämlich weder die Einheit Spaniens als auch die Unabhängigkeit Kataloniens auch nur einen Toten wert.

#139:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 00:04
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Sollen sie doch eine eigene Währung einführen, Grenzkontrollen sowieso.
Diese Länder sind dann einfach Ausland und ganz autonom. Aufenthalsgenehmigung nach den gleichen Regelungen wie nicht-EU-Bürger, Import-Export-Steuer, Zölle und der ganzer Chose wie es früher zwischen Länder zuging.
Dann wissen sie auch, welche Nachteile mit der Autonomie zusammenhängen.

Du alter Euro-Faschist. Zustimmung

Die Nachteile hast du gerade eben erfunden, um die Abtrünnigen zu strafen. Du hättest sie auch mit offenen Armen empfangen können, dann gäbe es keine Nachteile. Stichwort: Prodi-Doktrin.

Das ist nicht das Europa, das ich mir wünsche. nee Ein Europa, das Staaten über Menschen stellt, will ich nicht. Die EU, wenn sie was taugen soll, müßte sagen, daß nationale Abspaltungen automatisch EU-Mitgliedschaft erhalten. Über's Stimmrecht könnte man sprechen, damit eine Abspaltung wie zum Beispiel Bremen nicht soviel Stimmrecht erhält wie Rest-Deutschland.

Weißt du, was das Verlogene an der Debatte ist? Hätten die Schotten nach dem Brexit ihre Unabhängigkeit erklärt, wären sie mit Jubel in die EU aufgenommen worden. Als symbolischer Akt, ohne vorher Detail-Verhandlungen zu führen.


vrolijke hat folgendes geschrieben:
Warum nicht jedes Dorf seinen eigenen Staat?

Ja, warum denn nicht? Ich wäre sofort dafür, wenn das Stimmrecht geregelt ist.

Leider kann ich schlecht gegen Argumente argumentieren, die du nicht nennst. Aber ich kann's mir schon denken: es wird auf ein Dammbruch-Argument hinauslaufen, daß dann alle so anfangen könnten.

Das hat Gil Scott-Heron bereits festgestellt:

Zitat:
Menschenrechte, Frauenrechte, Schwulenrechte: alles falsch. Wo ist die Kavallerie, um diese übergeschnappte Vorstellung von Freiheit zu unterbinden? Gottverdammt. Gibts du einem die Freiheit, dann will gleich die ganze Welt die Freiheit.

Civil rights, women's rights, gay rights: …it's all wrong. Call in the cavalry to disrupt this perception of freedom gone wild. God damn it, first one wants freedom, then the whole damn world wants freedom.



Den Fascho-Vorwurf bitte in diesem Zusammenhang verstehen:

smallie hat folgendes geschrieben:
Looking back on the Spanish War
George Orwell - 1943

Nach einigen Wochen an der Front hatte ich Schwierigkeiten mit einem meiner Leute. Zu jener Zeit ich "cabo" oder Korporal, zwölf Mann standen unter meinem Kommando. Es war Stellungskrieg und bitter kalt, und meine Hauptarbeit bestand darin, die Wachen am Einschlafen zu hindern, während sie auf Posten waren.

Einmal weigerte sich ein Mann, seinen Posten zu beziehen, weil der Posten feindlichem Feuer ausgesetzt war, wie der Mann zutreffend feststellte. Er war ein schmalbrüstiger Kerlch, ich packte ihn und wollte ihn zu seinem Posten zerren. Das brachte die Übrigen gegen mich, denn die Spanier sind, wie ich glaube, gegen körperliche Berührung empfindlicher als wir. Im Nu war ich von einem Kreis schreiender Männer umgeben. "Faschist, Faschist! Laß den Mann los! Wir sind keine Bourgeois-Armee! Faschist!" etc.

Europa ist keine bourgeoise Fascho-Veranstaltung, in der die Staaten mehr Rechte haben als die Menschen. Dachte ich bisher.

Offensichtlich habe ich mich geirrt.


PS:

Falls meine Gutmensch-Thesen nicht überzeugen, kann ich noch die wirtschaftliche Keule auspacken. Wie idiotisch ist es, eine Nettozahlerregion aus der EU kicken zu wollen?

#140:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 01:00
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Sollen sie doch eine eigene Währung einführen, Grenzkontrollen sowieso.
Diese Länder sind dann einfach Ausland und ganz autonom. Aufenthalsgenehmigung nach den gleichen Regelungen wie nicht-EU-Bürger, Import-Export-Steuer, Zölle und der ganzer Chose wie es früher zwischen Länder zuging.
Dann wissen sie auch, welche Nachteile mit der Autonomie zusammenhängen.

Du alter Euro-Faschist. Zustimmung

Die Nachteile hast du gerade eben erfunden, um die Abtrünnigen zu strafen. Du hättest sie auch mit offenen Armen empfangen können, dann gäbe es keine Nachteile. Stichwort: Prodi-Doktrin.

Das ist nicht das Europa, das ich mir wünsche. nee Ein Europa, das Staaten über Menschen stellt, will ich nicht. Die EU, wenn sie was taugen soll, müßte sagen, daß nationale Abspaltungen automatisch EU-Mitgliedschaft erhalten. Über's Stimmrecht könnte man sprechen, damit eine Abspaltung wie zum Beispiel Bremen nicht soviel Stimmrecht erhält wie Rest-Deutschland.

Weißt du, was das Verlogene an der Debatte ist? Hätten die Schotten nach dem Brexit ihre Unabhängigkeit erklärt, wären sie mit Jubel in die EU aufgenommen worden. Als symbolischer Akt, ohne vorher Detail-Verhandlungen zu führen.


vrolijke hat folgendes geschrieben:
Warum nicht jedes Dorf seinen eigenen Staat?

Ja, warum denn nicht? Ich wäre sofort dafür, wenn das Stimmrecht geregelt ist.

Leider kann ich schlecht gegen Argumente argumentieren, die du nicht nennst. Aber ich kann's mir schon denken: es wird auf ein Dammbruch-Argument hinauslaufen, daß dann alle so anfangen könnten.

Das hat Gil Scott-Heron bereits festgestellt:

Zitat:
Menschenrechte, Frauenrechte, Schwulenrechte: alles falsch. Wo ist die Kavallerie, um diese übergeschnappte Vorstellung von Freiheit zu unterbinden? Gottverdammt. Gibts du einem die Freiheit, dann will gleich die ganze Welt die Freiheit.

Civil rights, women's rights, gay rights: …it's all wrong. Call in the cavalry to disrupt this perception of freedom gone wild. God damn it, first one wants freedom, then the whole damn world wants freedom.



Den Fascho-Vorwurf bitte in diesem Zusammenhang verstehen:

smallie hat folgendes geschrieben:
Looking back on the Spanish War
George Orwell - 1943

Nach einigen Wochen an der Front hatte ich Schwierigkeiten mit einem meiner Leute. Zu jener Zeit ich "cabo" oder Korporal, zwölf Mann standen unter meinem Kommando. Es war Stellungskrieg und bitter kalt, und meine Hauptarbeit bestand darin, die Wachen am Einschlafen zu hindern, während sie auf Posten waren.

Einmal weigerte sich ein Mann, seinen Posten zu beziehen, weil der Posten feindlichem Feuer ausgesetzt war, wie der Mann zutreffend feststellte. Er war ein schmalbrüstiger Kerlch, ich packte ihn und wollte ihn zu seinem Posten zerren. Das brachte die Übrigen gegen mich, denn die Spanier sind, wie ich glaube, gegen körperliche Berührung empfindlicher als wir. Im Nu war ich von einem Kreis schreiender Männer umgeben. "Faschist, Faschist! Laß den Mann los! Wir sind keine Bourgeois-Armee! Faschist!" etc.

Europa ist keine bourgeoise Fascho-Veranstaltung, in der die Staaten mehr Rechte haben als die Menschen. Dachte ich bisher.

Offensichtlich habe ich mich geirrt.


PS:

Falls meine Gutmensch-Thesen nicht überzeugen, kann ich noch die wirtschaftliche Keule auspacken. Wie idiotisch ist es, eine Nettozahlerregion aus der EU kicken zu wollen?


Gut gesagt, smallie! bravo

Zum Thema der katalytischen Abspaltung Kataloniens von Spanien schreibt Hans-Christian Rößler in der FAZ heute:

Zitat:
Doch die Befürworter eines eigenen Staates übersahen, dass in Europa nicht das Recht, über die eigene Zukunft zu bestimmen, ganz oben steht.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/kommentar-zur-katalonien-krise-armutszeugnis-fuer-barcelona-und-madrid-15268104.html


Offenbar stehen ganz andere Rechte in Europa ganz oben als das Recht, über die eigene Zukunft zu bestimmen.

#141:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 02:02
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Weißt du, was das Verlogene an der Debatte ist? Hätten die Schotten nach dem Brexit ihre Unabhängigkeit erklärt, wären sie mit Jubel in die EU aufgenommen worden. Als symbolischer Akt, ohne vorher Detail-Verhandlungen zu führen.


vrolijke hat folgendes geschrieben:
Warum nicht jedes Dorf seinen eigenen Staat?

Ja, warum denn nicht? Ich wäre sofort dafür, wenn das Stimmrecht geregelt ist.

Leider kann ich schlecht gegen Argumente argumentieren, die du nicht nennst. Aber ich kann's mir schon denken: es wird auf ein Dammbruch-Argument hinauslaufen, daß dann alle so anfangen könnten.


Es ist natürlich jetzt eine Klein-Fritzchen-Argumentation, ich bin weder Jurist noch habe ich dazu jetzt die einschlägige Literatur gelesen (und wahrscheinlich wird der eine oder andere Jurist angesichts solcher Diskussionen sowieso mit den Ohren wackeln):

Einerseits:

Ein Staat ist auch eine Übereinkunft von Menschen. Ein Staat setzt Menschen voraus, die dazugehören wollen. Wenn jetzt Menschen partout nicht mehr dazugehören wollen, kann man sie dann zwingen? Es wird auch davon gesprochen, daß in hiesigen Gefilden "die Herrschaft vom Volke ausgeht".


Andererseits:

(Wobei aber nicht einmal notwendigerweise die Mehrheit der Katalanen für die Unabhängigkeit sein muß -- es könnten einfach die ungefähr 40% zu der Abstimmung gegangen sein, die gemäß der letzten Umfragen dafür waren, während die meisten anderen sie für Unsinn gehalten haben könnten. Es ist ja letztlich irgendwo eine Energieverschwendung für etwas, das letztlich sowieso keine Rechtsgültigkeit hat.)

Allerdings hat ja in der Praxis "das Volk" viel von seinen Rechten an bestimmte Organe übertragen: Die Bürger jagen in der Regel die Verbrecher nicht selbst, und zu Putin fliege auch nicht ich, sondern im Zweifelsfall jemand, den ich weder notwendigerweise persönlich kennen noch selbst gewählt haben muß. Die Bürger haben zu bestimmten Dingen auch nur soweit das Recht, wie letztlich diese Organe das Recht wieder zurückübertragen. Im Falle von Schottland gab es da ja einen Prozeß, zu dem auch die Regierung von GB letztlich ihr Einverständnis gegeben hatte. Die spanische Verfassung sieht allerdings einen solchen Prozeß nicht vor, und die spanische Regierung hat sich auch prinzipiell gegen die Frage gesperrt, ob man da Änderungen herbeiführen, sprich einen solchen Prozeß zulassen sollte.



Man könnte aber auch verschiedene Nachteile von Staatenbildungen "an sich" anführen:

"Koordinationsprobleme"/"Handlungsfähigkeit": Dann wäre zumindest eine andere Verfassung der EU erforderlich? Wir haben ja immer wieder Situationen, in denen sich nicht einmal 28 (bzw. dann 27) Staaten einig werden können. Denken wir zum Beispiel an die Frage der Aufteilung von Flüchtlingen. Ein Konsensprinzip kann in sofern zu Problemen führen, da bräuchte es dann auch einen Reformprozeß.

Die Frage der Handlungsfähigkeit betrifft aber auch die Einzelstaaten: Braucht es möglicherweise eine Mindestgröße, damit ein Staat in bestimmten Bezügen handlungsfähig sein kann, bspw. ein Sozialsystem zu organisieren, als auch innere oder äußere Sicherheit? Man könnte natürlich eine ganze Menge davon "europäisieren" - aber könnte man die Staatenbildung dann nicht auch bleiben lassen?

Ohnehin haben wir ja die Phase dieser Duodezfürstentümer seit 200 Jahren hinter uns, diese sind im Zuge der Geschichte und unter der Idee eines "Nationalstaates" immer weiter zusammengeführt worden. Die Idee des Nationalstaates hat in den letzten Jahrhunderten soviel Schaden angerichtet. Der supranationale Überbau wurde dort letztlich als Fortschritt begriffen, der letztlich Konflikte abbauen und Verständnis verbessern sollte. Geschichtlich sehen wir insofern erst einmal eher eine Tendenz zur höheren Integration. Und nun stellt sich die Frage, was denn der Weg sein sollte - die Fragmentierung wieder zu stärken oder doch mehr Europa?

(Man erinnere mich an diesen Beitrag, wenn in Europa wieder irgendetwas völlig Unsinniges beschlossen wird, das gemäß EU-Verträgen wieder in nationales Recht überführt werden muß -- aber es gibt auch in Europa offenbar Prozesse, mit dem solche Entscheidungen abändern kann.)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 30.10.2017, 14:50, insgesamt einmal bearbeitet

#142:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 08:40
    —
smallie hat folgendes geschrieben:

Falls meine Gutmensch-Thesen nicht überzeugen, kann ich noch die wirtschaftliche Keule auspacken. Wie idiotisch ist es, eine Nettozahlerregion aus der EU kicken zu wollen?

Die Frage ist, wie lange sie ausserhalb der EU eine "Nettozahlerregion" blieben.
Diverse Firmen packen schon jetzt ihre Koffer. Kleinstaaterei lohnt sich nicht.
Am Ende darf Europa den Laden dann trotzdem durchfüttern.

Mal ganz abgesehen davon, dass die Einteilung in "Armenhäuser" und "Nettozahler" zeitlich ziemlich variabel ist.
Das kann sich alle paar Jahrzehnte umkehren, je nachdem ob eine Industrie grade hip und modern ist.

#143:  Autor: Arkanum BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 15:37
    —
Sieht aus, als sei die katalanische Regierung nach Brüssel ausgereist (Meldung sollte noch mit Vorsicht behandelt werden).

#144:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 20:23
    —
Wenn Menschen denken, dass es Rajoy um Demokratie und Recht geht, kann man nur ihren Kinderglauben bewundern.

Warum lässt mit nicht Regionen gehen, die gehen wollen? Um was geht es dann?

#145:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 20:53
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Wenn Menschen denken, dass es Rajoy um Demokratie und Recht geht, kann man nur ihren Kinderglauben bewundern.

Warum lässt mit nicht Regionen gehen, die gehen wollen? Um was geht es dann?



Ich verstehe beide Seiten nicht und was diese Aufregung eigentlich soll. Ist es nicht völlig wurscht ob Katalonien selbstständig ist oder nicht? So richtig souverän ist doch ohnehin kaum noch ein Land.

Von mir aus kann man ein Referendum durchführen und das Ergebnis ist von allen zu respektieren. Das ist allemal besser als sich zu zanken.


Mir gibt es auf beiden Seiten zu viele Nationalfahnen, weil meine Erfahrung sagt mir, dass es dort, wo die bunten Fahnen wehen, viel zu leicht ungemütlich werden kann, weil Nationalspinner keine vernunftgesteuerten Zeitgenossen sind.

Deshalb tue ich einen Deibel und schlage mich nicht auf eine der beiden Seiten. Ich halte die beide für bekloppt.

#146:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 21:34
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Wenn Menschen denken, dass es Rajoy um Demokratie und Recht geht, kann man nur ihren Kinderglauben bewundern.

Warum lässt mit nicht Regionen gehen, die gehen wollen? Um was geht es dann?



Ich verstehe beide Seiten nicht und was diese Aufregung eigentlich soll. Ist es nicht völlig wurscht ob Katalonien selbstständig ist oder nicht? So richtig souverän ist doch ohnehin kaum noch ein Land.

Von mir aus kann man ein Referendum durchführen und das Ergebnis ist von allen zu respektieren. Das ist allemal besser als sich zu zanken.


Mir gibt es auf beiden Seiten zu viele Nationalfahnen, weil meine Erfahrung sagt mir, dass es dort, wo die bunten Fahnen wehen, viel zu leicht ungemütlich werden kann, weil Nationalspinner keine vernunftgesteuerten Zeitgenossen sind.

Deshalb tue ich einen Deibel und schlage mich nicht auf eine der beiden Seiten. Ich halte die beide für bekloppt.

Wenn man nicht unterdrückt wird, gibt es keinen Grund zur Rebellion. In Spanien wird aber noch oft in Franko-Manieren regiert. Das müssen sich die Katalanen nicht gefallen lassen. Abgesehen davon ist Nationalismus immer suspekt. Den Katalanen nationalistische Tendenzen zu unterstellen, ist aber nicht fair. Ich würde die Meisten eher als freiheitliebend bezeichnen , auch wenn es darunter wie überall Knallköpfe gibt.

#147:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 21:47
    —
luc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Wenn Menschen denken, dass es Rajoy um Demokratie und Recht geht, kann man nur ihren Kinderglauben bewundern.

Warum lässt mit nicht Regionen gehen, die gehen wollen? Um was geht es dann?



Ich verstehe beide Seiten nicht und was diese Aufregung eigentlich soll. Ist es nicht völlig wurscht ob Katalonien selbstständig ist oder nicht? So richtig souverän ist doch ohnehin kaum noch ein Land.

Von mir aus kann man ein Referendum durchführen und das Ergebnis ist von allen zu respektieren. Das ist allemal besser als sich zu zanken.


Mir gibt es auf beiden Seiten zu viele Nationalfahnen, weil meine Erfahrung sagt mir, dass es dort, wo die bunten Fahnen wehen, viel zu leicht ungemütlich werden kann, weil Nationalspinner keine vernunftgesteuerten Zeitgenossen sind.

Deshalb tue ich einen Deibel und schlage mich nicht auf eine der beiden Seiten. Ich halte die beide für bekloppt.

Wenn man nicht unterdrückt wird, gibt es keinen Grund zur Rebellion. In Spanien wird aber noch oft in Franko-Manieren regiert. Das müssen sich die Katalanen nicht gefallen lassen. Abgesehen davon ist Nationalismus immer suspekt. Den Katalanen nationalistische Tendenzen zu unterstellen, ist aber nicht fair. Ich würde die Meisten eher als freiheitliebend bezeichnen , auch wenn es darunter wie überall Knallköpfe gibt.


Ich bezweifle stark, dass heutzutage Katalanen "mit Franco-Manieren" unterdrückt werden. Und wenn, dann hätten die ganz selbstverständlich Zugang zum europäischen Gerichtshof um sich dagegen zu wehren.


Aber ich gebe gerne zu, dass die spanische Zentralregierung mit ihrer bescheuerten Reaktion auf das Referendum nichts unversucht liess diesen Eindruck zu erwecken.

#148:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 11:42
    —
Puigdemont floh mit dem Auto über Marseille nach Brüssel.

Zitat:
Unklar blieb zunächst, ob der Katalane in Belgien Asyl beantragen will. „Das ist noch nicht beschlossen“, betonte Bekaert, der unter anderem auch Angehörige der früheren baskischen Terrorgruppe Eta vertrat und auf Menschenrechte sowie Auslieferungsfragen spezialisiert ist.

#149:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 13:37
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Wenn man nicht unterdrückt wird, gibt es keinen Grund zur Rebellion. In Spanien wird aber noch oft in Franko-Manieren regiert. Das müssen sich die Katalanen nicht gefallen lassen. Abgesehen davon ist Nationalismus immer suspekt. Den Katalanen nationalistische Tendenzen zu unterstellen, ist aber nicht fair. Ich würde die Meisten eher als freiheitliebend bezeichnen , auch wenn es darunter wie überall Knallköpfe gibt.

Wobei sich hier die Begrenztheit des sogenannten Verfassungspatriotismus zeigt. Das Wir der Bürger scheint von Fall zu Fall anders begründet und anderes zu wünschen.

#150:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 21:09
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Puigdemont floh mit dem Auto über Marseille nach Brüssel.

Gut, dass ich den Namen mal zu lesen bekomme.
Im Radio verstehe ich immer "Putsch-Dämon".

#151:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 22:51
    —
Mit seiner feigen Ausreise hat er verkackt. Das war's dann wohl.

#152:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 22:53
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Puigdemont floh mit dem Auto über Marseille nach Brüssel.

Gut, dass ich den Namen mal zu lesen bekomme.
Im Radio verstehe ich immer "Putsch-Dämon".

Lachen ja, das passt.

#153:  Autor: alcaser BeitragVerfasst am: 01.11.2017, 00:22
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Mit seiner feigen Ausreise hat er verkackt. Das war's dann wohl.


Die 3 pro-spanischen verfassungstreuen Parteien haben natürlich einige Trümpfe in der Hand und Hinterhand für die Wahl am 21.Dezember, indem sich die EU da noch einschalten wird und viele politischen Stimmen aus Paris, Brüssel und Berlin noch den Katalanen empfehlen werden PP, PSC oder C's zu wählen, um in der EU zu bleiben. Womöglich werden sogar manche mittel-bis hochrangige europäische Politiker selber am Wahlkampfauftritten teilnehmen. Außerdem haben sie natürlich die Wahlempfehlung der katalanischen Wirtschaft auf ihrer Seite und ein Pfund mit dem sie auch noch wuchern können, um die separatistischen Wähler zu demobilisieren ist natürlich auch, daß ein Wahlsieg den Unabhängigkeitsfreunden auch wieder nichts bringen wird, weil unter undemokratischer Zustimmung der EU und Weltgemeinschaft dann Paragraf 155 beibehalten wird und solange gewählt wird bis ein passendes Resultat herausspringen würde oder genug Sektoren der katalanischen Parteien umgefallen sind wegen Hoffnungslosigkeit des Unabhängigkeitsprojekts.

Sehe aber am 21.Dezember im besten Fall für den spanischen Unionismus ein hung parliament entstehen. Podemos Madrider Parteichefs haben jetzt den katalanischen Podemos Chef Fachin entmachtet wegen Separatismus-Nähe und gesagt, dass jeder der für die katalanische Unabhängigkeit ist bei Podemos in der falschen Partei ist, aber sehe nicht wie Pablo Iglesias und Irene Montero noch weiter gehen könnten und Ines Arrimadas zur katalanischen Regierungschefin wählen oder in eine pro-spanische 4 Parteien-Einheitskoalition gehen könnte. Iglesias hat jetzt viele Wochen 155 und Rajoy kritisiert und Podemos Position Schottlands Referendum als Beispiel zu nehmen und in einer solchen verbindlichen Abstimmung die Unabhängigkeitsanhänger zu schlagen.

Podemos ja sowieso landesweit im Abwärtstrend, sicher hauptsächlich nicht nur weil die Wähler mit ihrer Nicht Unterstützung von Rajoys Maßnahmen in Katalonien nicht einverstanden sind, sondern noch mehr wegen dem BIP-Wachstum Spaniens und den sinkenden Arbeitslosenzahlen, die einige Wähler anscheinend ihre schlechten Beschäftigungsverhältnisse vergessen oder tolerieren lassen verglichen zur intensiven anti-austeritätsstimmung 2012.

Aber Podemos hatte auch einen Misstrauensvotum gegen Rajoy initiiert und in den letzten Wochen auch gesagt, daß bei der scheinheiiligen, oberflächlichen Verfassungsreform die PP, PSOE und C's initiieren wollen, um sich reformbereit zu geben, jede Kommaänderung vom spanischen Volk in einem Referendum abgestimmt werden muss, was geändert wird (obwohl ich nicht weiß ob sie parlamentarisch überhaupt die nötigen Sitze haben dafür in Madrid)

und soziale Aspekte in die Verfassung verankert werden müssten
http://www.handelsblatt.com/politik/international/verfassungsaenderung-spanien-fuehrt-schuldenbremse-ein/4569426.html
anstatt wie es 2011 passierte eine von Deutschland gewünschte und nicht einem Referendum unterworfene Schuldenbremse in die Verfassung zu schreiben.
Dieses Mal wäre die Verfassungsreform sicher darauf ausgerichtet, irgendwelche Bagatellen zu föderalisieren, aber im Gegenzug im Artikel 2 die Bezeichnung Nation für Katalanen und Basken zu streichen.

Kann mir nix anderes vorstellen als das Podemos das Parlament unregierbar macht am 21.Dezember wenn Unabhängigkeitskräfte und unionistische Kräfte beide keine Mehrheit hätten.

Immerhin hatte Iglesias sogar diesen Sommer noch in einer pro-katalanistischen Doku mitgemacht
https://www.youtube.com/watch?v=hXrYBUAcYUo
so schlecht ist das Verhältnis zur PP.

#154:  Autor: alcaser BeitragVerfasst am: 03.11.2017, 22:32
    —
Jordi Grauperas Einschätzung die katalanische Regierung hätte nicht damit gerechnet das Referendum am 1.10 durchführen zu müssen würde, falls wahr, auch nochmal unterstreichen wie wenig in den letzten 5 Jahren wirklich ein Unabhängigkeitsszenario vorbereitet wurde, obwohl die Politik sich formal an die Spitze des Prozesses gesetzt hatte.

Wenn man dachte Rajoy würde vor dem 1.10 bereits §155 anwenden und Regionalwahlen organisieren ist es ja logisch wie improvisiert alles wirkte mit der freien Auswahl des Wahllokals und den Aktionen nach dem 1.10, weil auch mit weniger Teilnahme und Enthusiasmus der Bevölkerung am 1.Oktober gerechnet wurde. Die chaotischen Manöver wie die DUI auszusetzen zwecks Verhandlung, obwohl jedem politisch scharfsinnigen Beobachtet klar ist, dass die Weltgemeinschaft Spanien nie zu Verhandlungen auffordern wird und die DUI am 27.10 ohne Möglichkeit oder Ideen wie sie effektiv umgesetzt werden könnte, dann natürlich auch verständlicher.

Versuchen zu fliehen aber teilweise natürlich eine logische und verantwortungsvolle Handlungsweise. Die Bevölkerung zu aktiven Widerstand aufzurufen hätte schließlich zu Todesopfern geführt, hauptsächlich und sehr überwiegend auf pro-Unabhängigkeitsseite natürlich bei der schnellen Niederschlagung des Aufstandes. Und 30 Jahre in Haft zu gehen macht ja auch nicht jeder gerne, wenn man schaut, dass manche ETA-Terroristen weniger bekommen haben und die kurdische Regierung bis jetzt noch nichtmal verurteilt worden ist für ihr Referendum, obwohl natürlich jeder EU-Staat demokratisch in anderen Sphären ist als die pro-iranische Regierung in Bagdad.

#155:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 04.11.2017, 17:56
    —
alcaser hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Mit seiner feigen Ausreise hat er verkackt. Das war's dann wohl.


Womöglich werden sogar manche mittel-bis hochrangige europäische Politiker selber am Wahlkampfauftritten teilnehmen. Außerdem haben sie natürlich die Wahlempfehlung der katalanischen Wirtschaft auf ihrer Seite und ein Pfund mit dem sie auch noch wuchern können, um die separatistischen Wähler zu demobilisieren ist natürlich auch, daß ein Wahlsieg den Unabhängigkeitsfreunden auch wieder nichts bringen wird, weil unter undemokratischer Zustimmung der EU und Weltgemeinschaft dann Paragraf 155 beibehalten wird und solange gewählt wird bis ein passendes Resultat herausspringen würde oder genug Sektoren der katalanischen Parteien umgefallen sind wegen Hoffnungslosigkeit des Unabhängigkeitsprojekts.


Ich glaube, das Problem liegt darin, dass auch in der EU für den Fall einer Unabhängigkeit Kataloniens mit einem Domino-Effekt gerechnet wird. Das Auseinanderfallen Belgiens und Italiens wäre der nächste Schritt. Auch Deutschland wäre irgendwann vor einem Auseinanderfallen nicht sicher: zwischen Ost- und Westdeutschland tun sich inzwischen sichtbar Gräben auf. Die osteuropäischen Staaten fremdeln ebenso zunehmend mit der EU. Wenn man sich die Entwicklung in Polen, Tschechien, Ungarn und Ostdeutschland anschaut, könnte man fast meinen, der Eiserne Vorhang senke sich wieder.
Ich bezweifle allerdings, dass sich die Regionalisierung auf die Dauer wird aufhalten lassen. Die weitgehend im 19. Jahrhundert geschaffenen Nationalstaaten haben sich ganz einfach überlebt.

#156:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 04.11.2017, 19:43
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Ich bezweifle allerdings, dass sich die Regionalisierung auf die Dauer wird aufhalten lassen. Die weitgehend im 19. Jahrhundert geschaffenen Nationalstaaten haben sich ganz einfach überlebt.

Weil ich kürzlich zufällig auf dem Gedenkstein vor Walhalla die Worte von Ludwig I gelesen habe:


"Möchte Walhalla förderlich sein der Erstarkung und der Vermehrung deutschen Sinnes! Möchten alle Deutschen, welchen Stammes sie auch seien, immer fühlen, dass sie ein gemeinsames Vaterland haben, ein Vaterland auf das sie stolz sein können, und jeder trage bei, soviel er vermag, zu dessen Verherrlichung."


Die Idee des Nationalstaates war also mal "stammübergreifend" gedacht. Eine Regionalisierung geht meines Erachtens hinter diesen Wunsch Ludwig I zurück.

#157:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.11.2017, 20:01
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Ich bezweifle allerdings, dass sich die Regionalisierung auf die Dauer wird aufhalten lassen. Die weitgehend im 19. Jahrhundert geschaffenen Nationalstaaten haben sich ganz einfach überlebt.

Weil ich kürzlich zufällig auf dem Gedenkstein vor Walhalla die Worte von Ludwig I gelesen habe:


"Möchte Walhalla förderlich sein der Erstarkung und der Vermehrung deutschen Sinnes! Möchten alle Deutschen, welchen Stammes sie auch seien, immer fühlen, dass sie ein gemeinsames Vaterland haben, ein Vaterland auf das sie stolz sein können, und jeder trage bei, soviel er vermag, zu dessen Verherrlichung."


Die Idee des Nationalstaates war also mal "stammübergreifend" gedacht. Eine Regionalisierung geht meines Erachtens hinter diesen Wunsch Ludwig I zurück.



Hat sich trotzdem überlebt.

Der Trend geht eindeutig zu größeren politischen Einheiten, was allerdings nicht ausschliesst, dass kleineren politischen Einheiten mehr Autonomie zugestanden wird. So wird das grandios gescheiterte Konzept des Nationalstaates von zwei Seiten in die Zange genommen.


Leider scheint es so, dass dies seitens der EU nicht so richtig erkannt wird, sonst würde man sich im aktuellen Konflikt nicht so klar und eindeutig hinter die spanische Zentralregierung stellen, sondern würde sich dort weitgehend raushalten und wäre zumindest offen für ein von Spanien losgelöstes Katalonien, das in der EU verbleibt. Im Falle Schottlands schien man das ja so zu sehen. Es geht also!

#158:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 04.11.2017, 21:27
    —
unquest hat folgendes geschrieben:

Die Idee des Nationalstaates war also mal "stammübergreifend" gedacht. Eine Regionalisierung geht meines Erachtens hinter diesen Wunsch Ludwig I zurück.


Nicht unbedingt, denn an die Stelle das Nationalstaats des 19. Jahrhunderts tritt ja - konsequent zuende Gedacht - ein europäischer Staat. Wobei da auch inzwischen langsam aber sicher sichtbar wird, welche heutigen Länder der maximal umfassen würde: Deutschland, Frankreich, Benelux. Sowas wäre auch rein praktisch gesehen zu bewältigen, käme man doch mit drei Amtssprachen aus - wobei zwei davon noch direkt miteinander verwandt und für die jeweils anderen mehr als leicht zu erlernen sind.

In der heutigen EU spielen die Regionen ja eine schwache bis gar keine Rolle, denn zwischen die Regionen ist ja noch die nationale Ebene zwischengeschaltet, die bestimmt, WER im Ministerrat sitzt. Das hat zur Folge, dass sich viele von Brüssel fremdbestimmt vorkommen.

Ansonsten: Walhalla wurde 1842, also vor bald 180 Jahren eröffnet. Das Ding ist hoffnungslos veraltet. Damals gab es nicht einmal einen deutschen Nationalstaat, der wurde erst 29 Jahre später gegründet.

#159:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 04.11.2017, 21:36
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
So wird das grandios gescheiterte Konzept des Nationalstaates von zwei Seiten in die Zange genommen.



Die Ära der Nationalstaaten aus dem 19. Jahrhundert geht einfach zu Ende. Es wird auch nichts bringen, daran mit Gewalt festzuhalten. Das Ding ist durch.

#160:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 02:22
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ansonsten: Walhalla wurde 1842, also vor bald 180 Jahren eröffnet. Das Ding ist hoffnungslos veraltet. Damals gab es nicht einmal einen deutschen Nationalstaat, der wurde erst 29 Jahre später gegründet.

Möchtest du auch die Demokratie aus Altersgründen abschaffen? Das Alter einer politischen Idee macht sie nicht obsolet.

Und was soll denn an die Stelle des Nationalstaates treten? Der Verfassungspatriotismus? An ihm habe ich gerade Zweifel, wenn Menschen in Katalonien an ihrem Nationalfeiertag an ein Ereignis von 1714 erinnern; bei gleichzeitiger Hilflosigkeit Spaniens.

#161:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 10:45
    —
unquest hat folgendes geschrieben:

Und was soll denn an die Stelle des Nationalstaates treten? Der Verfassungspatriotismus? An ihm habe ich gerade Zweifel, wenn Menschen in Katalonien an ihrem Nationalfeiertag an ein Ereignis von 1714 erinnern; bei gleichzeitiger Hilflosigkeit Spaniens.


...die Hilflosigkeit zeigt doch, dass Spanien sich in seiner jetzigen Form als Nationalstaat überlebt hat. Das konzept der Nationalstaaten hat sich überlebt, seine Akzeptanz in der Bevölkerung schwindet.
Der Nationalstaat ist eben nichts weiter, als eine Verwaltungseinheit.

#162:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 13:07
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
So wird das grandios gescheiterte Konzept des Nationalstaates von zwei Seiten in die Zange genommen.



Die Ära der Nationalstaaten aus dem 19. Jahrhundert geht einfach zu Ende. Es wird auch nichts bringen, daran mit Gewalt festzuhalten. Das Ding ist durch.

Erzähl das mal den Polen, Ungarn, Tschechen, Balten usw, die froh sind, wieder einen Nationalstaat zu haben.

#163:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 14:32
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
So wird das grandios gescheiterte Konzept des Nationalstaates von zwei Seiten in die Zange genommen.



Die Ära der Nationalstaaten aus dem 19. Jahrhundert geht einfach zu Ende. Es wird auch nichts bringen, daran mit Gewalt festzuhalten. Das Ding ist durch.

Erzähl das mal den Polen, Ungarn, Tschechen, Balten usw, die froh sind, wieder einen Nationalstaat zu haben.



Das sind die Osteuropäer. Das sind durchweg verspätete Nationen, die erst 1918 einen Nationalstaat bekommen haben.
Projekt Europäische Einigung sind sie nie angekommen. Inzwischen ist sichtbar, dass die Russen sich diese Länder wieder zurückholen werden.

Das Projekt von 1990 ist für diese Länder eine einzige Enttäuschung, große Teile der Bevölkerung haben die Länder verlassen und sind ausgewandert, dazu kommt seit 2015 nackte Angst und Panik.
Diese Länder sind ein Sonderfall und mit den Ländern der ehemaligen EG nicht zu vergleichen. Im Grunde hat man es bei den osteuropäischen Ländern mit Angsgesellschaften zu tun. Wirklich souverän - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes - sind diese "National"-Staaten nicht, weil sie von panischer Angst vor ihren Nachbarn geprägt sind. Im Moment würden viele in den osteuropäischen Ländern am liebsten sofort wieder zu den Russen rennen, weils bei den Westeuropäern so schlimm ist. Später werden sie wieder zu den Westeuropäern rennen zu wollen, weils bei den Russen so schlimm ist..

#164:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 15:02
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Im Moment würden viele in den osteuropäischen Ländern am liebsten sofort wieder zu den Russen rennen, weils bei den Westeuropäern so schlimm ist.

Ich sehe eher, dass die Osteuropäer sich an den Rockzipfel der NATO hängen, um nicht von den Russen wieder geschluckt zu werden.

Der sog Nationalstaat ist auch nur dort in Schwierigkeiten, wo es intern gefühlte oder tatsächliche grosse wirtschaftliche Unterschiede gibt.
Oder in künstlich zusammengefrickelten Staaten wie Belgien.

#165:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 15:20
    —
Es sind nicht nur wirtschaftliche Unterschiede, es gibt auch kulturelle, zum Beispiel im 'Verhältnis zur eigenen Geschichte. Da haben Katalonen und Basken die Frankodiktatur mehrheitlich anders erlebt als die meisten im übrigen Spanien, angefangen damit, dass selbst die Ortpolizei aus anderen Landesteilen stammen mußte.
Was sünnerklaas über die Souveränität der Osteuropäer und Balkanstaaten schrieb, finde ich richtig. Die westliche Seite halten sie jedoch im Vergleich zu dem Putin-Rußland für das kleinere Übel. Zudem ist Westeuropa wirtschaftlich deutlich lukrativer.

#166:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 16:35
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:

Was sünnerklaas über die Souveränität der Osteuropäer und Balkanstaaten schrieb, finde ich richtig. Die westliche Seite halten sie jedoch im Vergleich zu dem Putin-Rußland für das kleinere Übel. Zudem ist Westeuropa wirtschaftlich deutlich lukrativer.

Sobald sie glauben, dass ihnen Westeuropa keinen Vorteil bringt, werden sie sich als Opfer des Westens sehen und wieder zu den Russen rennen.
Wirklich souverän ist keines der osteuropäischen Länder. Sie sind nicht in der Lage, souverän zu handeln und setzen ihre Hoffnungen immer auf andere. Keines der Länder ist seit 1990 wirklich so weit gekommen, dass es wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen kann. Sie sind alle wirtschaftlich sehr schwach auf der Brust. Die Qualifizierten haben die Länder durchweg verlassen und sind ins Ausland abgewandert. Und die Länder haben durchweg keine Möglichkeit, die Abwanderung zu stoppen. Sie können keine höheren Löhne und keine besseren Arbeitsbedingungen im Inland bieten. Es ist einfach NICHTS da.

Das hier ist ein schönes Beispiel dafür, wie es in Osteuropa aussieht. Und die allermeisten Jungärzte und Krankenpfleger werden das Land in absehbarer Zeit verlassen. Andere Länder bieten ihnen bessere Konditionen.

Würde die EU den osteuropäischen Staaten den Stuhl vor die Tür setzen, wäre da ganz schnell das Licht aus.Keines der Länder wäre überlebensfähig.


Zuletzt bearbeitet von sünnerklaas am 05.11.2017, 16:38, insgesamt einmal bearbeitet

#167:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 16:37
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Im Moment würden viele in den osteuropäischen Ländern am liebsten sofort wieder zu den Russen rennen, weils bei den Westeuropäern so schlimm ist.


Der sog Nationalstaat ist auch nur dort in Schwierigkeiten, wo es intern gefühlte oder tatsächliche grosse wirtschaftliche Unterschiede gibt.
Oder in künstlich zusammengefrickelten Staaten wie Belgien.


Welcher Staat ist denn nicht "künstlich zusammengefrickelt"?
Staaten sind immer irgendwie zusammengestückelt. Eine Sprache, eine Religion, einen gemeinsamen Wohnort seit mehrere hundert Jahre. Es findet sich immer Gründe einen Staat zu gründen. Genauso Gründe, Regionen zu separieren.
Man muß es den Leute nur einreden.
Der Grund: "wirtschaftlich große Unterschiede" sind immer Gründe nach "Schuldigen" für die Ungleichheit zu suchen.

#168:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 17:48
    —
Puigdemont hat weder Bomben gelegt noch Menschen umgebracht. Er will nur Unabhängigkeit oder wenigstens mehr Autonomie für sein Land. Insofern sollte er politisches Asyl bekommen, denn von Madrid kann man bestimmt keinen fairen Prozess erwarten. Franco und seine Erben sind seit langem in den Startlöchern.

Abgesehen davon ist Puigdemont nicht illegal an die Macht gekommen. Er ist demokratisch von seinem Volk gewählt worden mit einem bestimmten Auftrag, nämlich mehr Autonomie oder Unabhängigkeit.

#169:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 18:23
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Franco und seine Erben sind seit langem in den Startlöchern.

Was meinst nun da mit?

#170:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 18:31
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Sobald sie glauben, dass ihnen Westeuropa keinen Vorteil bringt, werden sie sich als Opfer des Westens sehen und wieder zu den Russen rennen.

Frage
Keins dieser Laender ist jemals zu den Russen gerannt. Die wurden einfach ueberrannt. Manche sogar mehrfach in der Geschichte, Polen z.B., oder das Baltikum.
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Wirklich souverän ist keines der osteuropäischen Länder. Sie sind nicht in der Lage, souverän zu handeln und setzen ihre Hoffnungen immer auf andere.

Anscheinend haben wir unterschiedliche Vorstellungen von "souveraen".
Die Crux mit diesen Staaten ist doch grade, dass sie auf paranoide Weise auf ihre Souveraenitaet pochen,
als saesse in Bruessel noch ein russischer Zar oder das Politbuero der UdSSR.

#171:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 18:43
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Welcher Staat ist denn nicht "künstlich zusammengefrickelt"?
Staaten sind immer irgendwie zusammengestückelt. Eine Sprache, eine Religion, einen gemeinsamen Wohnort seit mehrere hundert Jahre.

Das sind aber alles "natuerliche" Gruende. Fang mal links oben mit Island an und zaehl durch bis Griechenland rechts unten. Die meisten davon existieren, evtl mit veraenderten Grenzen, seit Jahrhunderten. Viele haben sogar Jahrhunderte unter fremden Besatzern ueberlebt. Das spricht jetzt nicht grade dafuer, dass es kuenstliche, fragile Gebilde sind.
Wirklich kuenstliche Gebilde wie die Tschechoslowakei, Jugoslawien oder evtl auch Belgien zerbroeseln halt irgendwann.
Wg ein paar Problembaeren wie UK, Italien oder jetzt eben Spanien gleich das Ende der Nationalstaaten herbeizureden
halte ich fuer reichlich ueberzogen.

#172:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 18:58
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Franco und seine Erben sind seit langem in den Startlöchern.

Was meinst nun da mit?


Die spanischen Rechtsradikalen profitieren leider von diesem Konflikt und setzen auf ein Wiederbeleben des spanischen Nationalismus. Im Gegensatz dazu ist die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien alles andere als Rechts.

Ich habe leider keinen Link auf Deutsch gefunden.

http://www.lci.fr/international/catalogne-comment-l-extreme-droite-espagnole-profite-du-conflit-pour-se-montrer-2066838.html

#173:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 19:31
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Welcher Staat ist denn nicht "künstlich zusammengefrickelt"?
Staaten sind immer irgendwie zusammengestückelt. Eine Sprache, eine Religion, einen gemeinsamen Wohnort seit mehrere hundert Jahre.

Das sind aber alles "natuerliche" Gruende. Fang mal links oben mit Island an und zaehl durch bis Griechenland rechts unten. Die meisten davon existieren, evtl mit veraenderten Grenzen, seit Jahrhunderten. Viele haben sogar Jahrhunderte unter fremden Besatzern ueberlebt. Das spricht jetzt nicht grade dafuer, dass es kuenstliche, fragile Gebilde sind.
Wirklich kuenstliche Gebilde wie die Tschechoslowakei, Jugoslawien oder evtl auch Belgien zerbroeseln halt irgendwann.
Wg ein paar Problembaeren wie UK, Italien oder jetzt eben Spanien gleich das Ende der Nationalstaaten herbeizureden
halte ich fuer reichlich ueberzogen.


Ich habe nicht das Ende der Natiolnalstaaten herbeigeredet.
Ich behaupte einfach, dass jedes Land ein "künstliches Gebilde" ist.
Wer nur ein klein bisschen im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, weiß das.
Manchmal haben übrigens die "Fremdherschaften" die andern einfach davon gejagt. Wie die Germanen die Kelten zum Beispiel.
Es kommt nur mal drauf an, wie weit Du in der Geschichte zurückgehen willst.

lass uns diese "künstliche Gebilde" einfach pflegen. Sie sichern uns die letzten 70 Jahr Frieden und Wohlstand.
Wer wo das sagen hat, ist letztendlich doch völlig wurscht. Hauptsache man hat Demokratie und ein ordentliches Grundgesetz.

Das die "Fremdherschaft" Schuld ist an das gefühlte eigene Unglück wird nur geschürt von Warlords, die nichts als die eigene Macht im Sinn haben.

#174:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 19:32
    —
luc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Franco und seine Erben sind seit langem in den Startlöchern.

Was meinst nun da mit?


Die spanischen Rechtsradikalen profitieren leider von diesem Konflikt und setzen auf ein Wiederbeleben des spanischen Nationalismus. Im Gegensatz dazu ist die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien alles andere als Rechts.

Ich habe leider keinen Link auf Deutsch gefunden.

http://www.lci.fr/international/catalogne-comment-l-extreme-droite-espagnole-profite-du-conflit-pour-se-montrer-2066838.html

Das ist das letzte Aufbäumen der Ultra-Nationalisten. Da sie politisch.strategisch allein auf Abwehr und Verteidigung ausgerichtet sind, fehlen ihnen sämtliche Zukunftskonzepte.

#175:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 19:54
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Franco und seine Erben sind seit langem in den Startlöchern.

Was meinst nun da mit?


Die spanischen Rechtsradikalen profitieren leider von diesem Konflikt und setzen auf ein Wiederbeleben des spanischen Nationalismus. Im Gegensatz dazu ist die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien alles andere als Rechts.

Ich habe leider keinen Link auf Deutsch gefunden.

http://www.lci.fr/international/catalogne-comment-l-extreme-droite-espagnole-profite-du-conflit-pour-se-montrer-2066838.html

Das ist das letzte Aufbäumen der Ultra-Nationalisten. Da sie politisch.strategisch allein auf Abwehr und Verteidigung ausgerichtet sind, fehlen ihnen sämtliche Zukunftskonzepte.


Ich wünsche, ich könnte deinen Optimismus teilen. Das Gleiche erlebt man in Ostdeutschland und teilweise auch im Westen, wo gern auf Minderheiten gehauen wird: Moslems, Schwule, Juden, wo die Medien als Lügenpresse betrachtet werden, wo die Oder-Neiße Grenze in Frage gestellt wird, wo Europa verteufelt wird etc....etc... Natürlich haben sie keine vernünftigen Zukunftskonzepte aber sie schaffen es trotzdem Massen zu mobilisieren. Ungarn, Polen, Frankreich, England, Belgien, die Niederlande, Russland haben ebenfalls mit den Problemen zu kämpfen. Die USA erleben auch eine ideologische Regression ohnegleichen. No fun! Nach dem Fall der Mauer dachten viele, die Welt sei auf dem Weg der Besserung. Von wegen!

#176:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 20:03
    —
luc hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Franco und seine Erben sind seit langem in den Startlöchern.

Was meinst nun da mit?


Die spanischen Rechtsradikalen profitieren leider von diesem Konflikt und setzen auf ein Wiederbeleben des spanischen Nationalismus. Im Gegensatz dazu ist die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien alles andere als Rechts.

Ich habe leider keinen Link auf Deutsch gefunden.

http://www.lci.fr/international/catalogne-comment-l-extreme-droite-espagnole-profite-du-conflit-pour-se-montrer-2066838.html

Das ist das letzte Aufbäumen der Ultra-Nationalisten. Da sie politisch.strategisch allein auf Abwehr und Verteidigung ausgerichtet sind, fehlen ihnen sämtliche Zukunftskonzepte.


Ich wünsche, ich könnte deinen Optimismus teilen. Das Gleiche erlebt man in Ostdeutschland und teilweise auch im Westen, wo gern auf Minderheiten gehauen wird: Moslems, Schwule, Juden, wo die Medien als Lügenpresse betrachtet werden, wo die Oder-Neiße Grenze in Frage gestellt wird, wo Europa verteufelt wird etc....etc... Natürlich haben sie keine vernünftigen Zukunftskonzepte aber sie schaffen es trotzdem Massen zu mobilisieren. Ungarn, Polen, Frankreich, England, Belgien, die Niederlande, Russland haben ebenfalls mit den Problemen zu kämpfen. Die USA erleben auch eine ideologische Regression ohnegleichen. No fun! Nach dem Fall der Mauer dachten viele, die Welt sei auf dem Weg der Besserung. Von wegen!


vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das die "Fremdherschaft" Schuld ist an das gefühlte eigene Unglück wird nur geschürt von Warlords, die nichts als die eigene Macht im Sinn haben.


Man sollte sie nicht hinterherlaufen.

#177:  Autor: Easy FlamingoWohnort: zwischen gestern und morgen BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 20:11
    —
Mir tut "Putschdämon" irgendwie leid. Ihm droht eine verhältnismäßig hohe Haftstrafe. Wenn ich mir ansehen, welch geringe Strafe so manch ein Schwerverbrecher absitzen muss und dann die 30 Jahre, die der Katalone bekommen könnte daneben stelle, dann frage ich mich schon: warum?
Es hätte natürlich genügt, ein Meinungsbild der Katalonen einzuholen und nicht gleich ein Unabhängigkeitsreferendum zu starten, aber prinzipiell kann ich verstehen, wenn Menschen um ihre Freiheit kämpfen.
Nationalstaaten tragen den unterschiedlichen Mentaliäten Rechnung. Man kann das nicht kleinreden.
Ich bin der Meingung, dass man Kriege auch verhindern kann, wenn man sich in gegenseitiger Toleranz und Akzeptanz von der Pelle bleibt. Es mag sein, dass falsch verstandener Nationalstolz in der Vergangenheit zu Kriegen geführt hat. Heute sieht es aber genau anders herum aus. Die Zwangsvereinheitlichung von unterschiedlichen Völkern schürt Unmut. Das führt viel eher zum Krieg als das Leben nach dem Motto: Jeder nach seiner Facon. Europa funktioniert durch individuelle Verträge zwischen einzelnen Ländern, durch Zusammenarbeit auf ausgewählten Gebieten etc. Da muss kein Megastaat nach amerikanischem Vorbild her. So etwas kann auch niemals gerecht ablaufen. Wenn schon Katalonien sich nicht zu Spanien hingezogen fühlt, wie soll es dann Norwegen?

#178:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 20:22
    —
@vrolijke Nur dass Puigdemont eben kein Warlord ist.

#179:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 21:09
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Im Moment würden viele in den osteuropäischen Ländern am liebsten sofort wieder zu den Russen rennen, weils bei den Westeuropäern so schlimm ist.


Der sog Nationalstaat ist auch nur dort in Schwierigkeiten, wo es intern gefühlte oder tatsächliche grosse wirtschaftliche Unterschiede gibt.
Oder in künstlich zusammengefrickelten Staaten wie Belgien.


Welcher Staat ist denn nicht "künstlich zusammengefrickelt"?
Staaten sind immer irgendwie zusammengestückelt. Eine Sprache, eine Religion, einen gemeinsamen Wohnort seit mehrere hundert Jahre. Es findet sich immer Gründe einen Staat zu gründen. Genauso Gründe, Regionen zu separieren.
Man muß es den Leute nur einreden.
Der Grund: "wirtschaftlich große Unterschiede" sind immer Gründe nach "Schuldigen" für die Ungleichheit zu suchen.



Wer hätte z.B. zu Zeiten der Reichsgruendung 1871 geglaubt, dass es lange gut geht die Bayern mit den Preussen in einen Nationalstaat zusammenzupacken?

#180:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 21:26
    —
luc hat folgendes geschrieben:
@vrolijke Nur dass Puigdemont eben kein Warlord ist.


Sondern? Nur das Wohl seine Untertanen im Auge hat. Suspekt

Was sollte man in Katalonien machen können, was man jetzt in Spanien nicht machen kann?

#181:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 22:16
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
@vrolijke Nur dass Puigdemont eben kein Warlord ist.


Sondern? Nur das Wohl seine Untertanen im Auge hat. Suspekt

Was sollte man in Katalonien machen können, was man jetzt in Spanien nicht machen kann?


https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=IXisXxAnAtM

Du scheinst diesen Link nicht gesehen zu haben. Das erklärt einiges.

#182:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.11.2017, 22:25
    —
luc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
@vrolijke Nur dass Puigdemont eben kein Warlord ist.


Sondern? Nur das Wohl seine Untertanen im Auge hat. Suspekt

Was sollte man in Katalonien machen können, was man jetzt in Spanien nicht machen kann?


https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=IXisXxAnAtM

Du scheinst diesen Link nicht gesehen zu haben. Das erklärt einiges.


Imponiert mich nicht.
Ich war mal flämische Belgier. Ich weiß wie solche Reden funktionieren.
"Wir" blabla. Mit den Augen rollen

#183:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 06.11.2017, 13:11
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
@vrolijke Nur dass Puigdemont eben kein Warlord ist.


Sondern? Nur das Wohl seine Untertanen im Auge hat. Suspekt

Was sollte man in Katalonien machen können, was man jetzt in Spanien nicht machen kann?


https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=IXisXxAnAtM

Du scheinst diesen Link nicht gesehen zu haben. Das erklärt einiges.


Imponiert mich nicht.
Ich war mal flämische Belgier. Ich weiß wie solche Reden funktionieren.
"Wir" blabla. Mit den Augen rollen


Ich habe es auch nicht mit "blabla" und "wir sind ein Volk" und "pflegen unsere Traditionen" auch wenn sie total bescheuert sind oder gerade weil sie bescheuert sind aber wenn man von sich von imperialistischen Mächten ständig unterdrückt wird, ist es legitim sich zu wehren.

Was Flandern betrifft, ist die Situation so viel ich weiß anders. Belgien ist mittlerweile sehr stark föderalistisch und die zentrale Macht existiert praktisch nur auf dem Papier, für die Außenpolitik zum Beispiel aber da das Land relativ klein ist, interessieren sich die Belgier nicht besonders für die Außenpolitik.
Finanziell bekommt Wallonien Geld von Flandern aber das sind keine enormen Summen. Die Unabhängigkeitsbestrebungen der Flamen sind, so viel ich weiß, alles anders als intensiv und die Flamen wählen zwar eine Partei, die für den Separatismus (etwas 30% wenn ich mich nicht täusche) steht aber bei Meinungsumfragen sieht es anders aus. (etwa 10%, wenn ich mich richtig erinnere, sind konsequent für die Unabhängigkeit). Insgesamt nehmen es die Mehrheit der Belgier eher gelassen, denke ich. Es war nicht immer so.
Als Belgier kannst du die Situation natürlich besser analysieren als ich. Ich sehe das nur "von Außen".

#184:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 22.12.2017, 01:00
    —
http://www.spiegel.de/politik/ausland/katalonien-separatisten-erringen-erneut-absolute-mehrheit-a-1184600.html

Zitat:
Separatisten erringen in Katalonien erneut absolute Mehrheit
Die Separatisten haben bei der Neuwahl in Katalonien erneut die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament von Barcelona errungen. Fast 82 Prozent der Wahlberechtigten waren zu den Urnen gegangen - ein Rekord.


Rajoys korrupter Faschistenmeute von der PP wird das nicht gefallen zynisches Grinsen

Jetzt sollte Katalonien mit Madrid über weitgehende Autonomierechte verhandeln. Der Zeitpunkt ist günstig für die Separatisten - die Unabhängigkeit bleibt dennoch weiter eine schöne Utopie.

#185:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 25.03.2018, 16:40
    —
http://www.sueddeutsche.de/politik/katalonien-polizei-bringt-puigdemont-in-jva-neumuenster-1.3920458

Zitat:
Polizei bringt Puigdemont in JVA Neumünster
Der katalanische Ex-Präsident Puigdemont wurde in Schleswig-Holstein festgenommen.
Er war auf der Rückreise von Finnland nach Belgien, wo er im Exil lebt.


Eh klar, die Deutschen mal wieder. Mit den Augen rollen

#186:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 25.03.2018, 17:33
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/politik/katalonien-polizei-bringt-puigdemont-in-jva-neumuenster-1.3920458

Zitat:
Polizei bringt Puigdemont in JVA Neumünster
Der katalanische Ex-Präsident Puigdemont wurde in Schleswig-Holstein festgenommen.
Er war auf der Rückreise von Finnland nach Belgien, wo er im Exil lebt.


Eh klar, die Deutschen mal wieder. Mit den Augen rollen

Selbst dran schuld, was reist er auch fröhlich von Finnland über Dänemark nach Deutschland, um in Deutschland Asyl zu beantragen, wenn er mit europäischem Haftbefehl gesucht wird. Pillepalle
Strafverfolgung geht vor Asylverfahren.
Aber mit Gesetzen hat der Herr Putschdemotiert sowieso seine Probleme.

#187:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 25.03.2018, 17:41
    —
Hat er in Deutschland Asyl beantragt? Das wäre eine besonders blöde Idee, da kann man ihn zu Entscheidung nach Brüssel abschieben.

#188:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 25.03.2018, 17:46
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
http://www.sueddeutsche.de/politik/katalonien-polizei-bringt-puigdemont-in-jva-neumuenster-1.3920458

Zitat:
Polizei bringt Puigdemont in JVA Neumünster
Der katalanische Ex-Präsident Puigdemont wurde in Schleswig-Holstein festgenommen.
Er war auf der Rückreise von Finnland nach Belgien, wo er im Exil lebt.


Eh klar, die Deutschen mal wieder. Mit den Augen rollen

Selbst dran schuld, was reist er auch fröhlich von Finnland über Dänemark nach Deutschland, um in Deutschland Asyl zu beantragen, wenn er mit europäischem Haftbefehl gesucht wird. Pillepalle
Strafverfolgung geht vor Asylverfahren.
Aber mit Gesetzen hat der Herr Putschdemotiert sowieso seine Probleme.


Da steht Exil nicht Asyl. (in Belgien)

#189:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 25.03.2018, 17:57
    —
Spanien bereitet einen politischen Prozess vor.
Puigdemont wird politisch verfolgt, insofern sollte Deutschland ihm politisches Asyl gewähren. Wenn man bedenkt, wem D immer wieder Asyl gewährt, wäre es in diesem Fall das Mindeste, was man von einem demokratischen Staat erwarten kann.

#190:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 25.03.2018, 18:14
    —
Man könnte ihn nach Dänemark, Finnland oder Belgien zu Entscheidung seiner Asylforderung abschieben, wenn er überhaupt darum nachgesucht hat. Erhält Spanien seinen internationalen Haftbefehl überhaupt noch aufrecht?

#191:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 25.03.2018, 19:19
    —
Die Katalanen waren von den deutschen Touristen in Barcelona nie besonders begeistert aber Touristen ob aus D oder anderswoher bringen Geld. Die Begeisterung wird sich heute aber nicht steigern. Lachen Lachen Lachen

#192:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 25.03.2018, 19:25
    —
Nur ob man im Gerichtsaal klären oder gar lösen kann, was eigentlich ein politisches und gesellschaftliches Problem ist?

#193:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 25.03.2018, 23:12
    —
Warum muss sich Deutschland anbiedern? Rajoy ist eine xxxxx. Die Belgier haben sich nicht eingemischt, die Finnen haben so getan, als ob sich sich einmischen würden, haben es aber nicht gemacht, den Dänen war es egal, sie haben andere Sorgen und dann muss sich Deutschland, das historisch nur Mist gebaut hat, als Streber und Denunziant profilieren. Die Gestapo hatte schon damals den Präsidenten der unabhängigen katalanischen Republik Lluis Companys an Franco ausgeliefert und er wurde hingerichtet. Jetzt hat Deutschland schon wieder ein Problem.

Vorläufige Maßnahme. Beleidigung entfernt. vrolijke

#194:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 25.03.2018, 23:41
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Rajoy ist ...


zumindest unfähig oder nicht willens, in der Angelegenheit Gespräche zu führen, sondern er fährt eine Eskalationsstrategie, bei der seiner Auffassung nach derjenige "gewinnt", der als Letzter am Ende noch eins drauflegen kann. Der Zentralstaat hat natürlich die Mittel, Separatisten wegzusperren und bis auf weiteres eine Regierungsbildung in Katalonien zu blockieren - halt ggf. solange neu wählen lassen, bis einheitsfreundliche Parteien wieder in der Mehrheit sind. Nur löst das ja nicht die Probleme, die bewirken, daß es diese starke Separatismusbewegung gibt.

#195:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 00:08
    —
Rajoy ist ...

Ja du hast Recht. Was fällt mir ein, ich als Tierfreund, diese süßen Tiere zu beleidigen! Ich nehme alles zurück.

#196:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 00:34
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Warum muss sich Deutschland anbiedern? Rajoy ist eine xxxxx. Die Belgier haben sich nicht eingemischt, die Finnen haben so getan, als ob sich sich einmischen würden, haben es aber nicht gemacht, den Dänen war es egal, sie haben andere Sorgen und dann muss sich Deutschland, das historisch nur Mist gebaut hat, als Streber und Denunziant profilieren. Die Gestapo hatte schon damals den Präsidenten der unabhängigen katalanischen Republik Lluis Companys an Franco ausgeliefert und er wurde hingerichtet. Jetzt hat Deutschland schon wieder ein Problem.

Vorläufige Maßnahme. Beleidigung entfernt. vrolijke


Das ist Unfug.
Es gibt einen gültigen Haftbefehl und ein gültiges Auslieferungsabkommen.
Ob er ausgeliefert wird, entscheidet alleine die Justiz, nicht die Regierung, schon gar nicht "Deutschland", was auch immer Du damit meinst.
Und der Hinweis auf die Gestapo ist einfach nur Erbrechen

#197:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 01:24
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Warum muss sich Deutschland anbiedern? Rajoy ist eine xxxxx. Die Belgier haben sich nicht eingemischt, die Finnen haben so getan, als ob sich sich einmischen würden, haben es aber nicht gemacht, den Dänen war es egal, sie haben andere Sorgen und dann muss sich Deutschland, das historisch nur Mist gebaut hat, als Streber und Denunziant profilieren. Die Gestapo hatte schon damals den Präsidenten der unabhängigen katalanischen Republik Lluis Companys an Franco ausgeliefert und er wurde hingerichtet. Jetzt hat Deutschland schon wieder ein Problem.

Vorläufige Maßnahme. Beleidigung entfernt. vrolijke


Das ist Unfug.
Es gibt einen gültigen Haftbefehl und ein gültiges Auslieferungsabkommen.
Ob er ausgeliefert wird, entscheidet alleine die Justiz, nicht die Regierung, schon gar nicht "Deutschland", was auch immer Du damit meinst.
Und der Hinweis auf die Gestapo ist einfach nur Erbrechen



Ich haette an Stelle der deutschen Behörden einfach weggeguckt und den Typen seines Wegs nach Belgien ziehenlassen. Sollen die sich mit dem rumärgern. Und wenn wer was sagt, dann war's halt 'ne "Fahndungspanne". Schliesslich handelt es sich nicht um einen gefährlichen Terroristen, von dem eine akute Gefahr ausgeht, sondern der Haftbefehl gegen ihn ist mit Sicherheit zumindest z.T. rein politisch zu werten. Es geht hier konkret um ein politisches Problem und das soll Spanien gefälligst politisch und nicht mit Polizeimitteln loesen.

Bezueglich des Gestapovergleichs stimme ich allerdings voellig mit Dir überein. Das ist Unsinn.

#198:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 08:07
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Warum muss sich Deutschland anbiedern? Rajoy ist eine xxxxx. Die Belgier haben sich nicht eingemischt, die Finnen haben so getan, als ob sich sich einmischen würden, haben es aber nicht gemacht, den Dänen war es egal, sie haben andere Sorgen und dann muss sich Deutschland, das historisch nur Mist gebaut hat, als Streber und Denunziant profilieren. Die Gestapo hatte schon damals den Präsidenten der unabhängigen katalanischen Republik Lluis Companys an Franco ausgeliefert und er wurde hingerichtet. Jetzt hat Deutschland schon wieder ein Problem.

Vorläufige Maßnahme. Beleidigung entfernt. vrolijke


Das ist Unfug.
Es gibt einen gültigen Haftbefehl und ein gültiges Auslieferungsabkommen.
Ob er ausgeliefert wird, entscheidet alleine die Justiz, nicht die Regierung, schon gar nicht "Deutschland", was auch immer Du damit meinst.
Und der Hinweis auf die Gestapo ist einfach nur Erbrechen



Ich haette an Stelle der deutschen Behörden einfach weggeguckt und den Typen seines Wegs nach Belgien ziehenlassen. Sollen die sich mit dem rumärgern. Und wenn wer was sagt, dann war's halt 'ne "Fahndungspanne". Schliesslich handelt es sich nicht um einen gefährlichen Terroristen, von dem eine akute Gefahr ausgeht, sondern der Haftbefehl gegen ihn ist mit Sicherheit zumindest z.T. rein politisch zu werten. Es geht hier konkret um ein politisches Problem und das soll Spanien gefälligst politisch und nicht mit Polizeimitteln loesen.

Bezueglich des Gestapovergleichs stimme ich allerdings voellig mit Dir überein. Das ist Unsinn.


Na klar! Es geht viel zivilisierter zu als damals. Puigdemont riskiert nur 30 Jahre Gefängnis. Die spanischen Gefängnisse sind mittlerweile auch ein Ort der Selbstverwirklichung und der inneren Einkehr. Gut gemacht. Bravo! Und letzte Nacht wurden in Barcelona nur 90 Menschen verletzt. Selber Schuld.

#199:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 11:49
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luc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Warum muss sich Deutschland anbiedern? Rajoy ist eine xxxxx. Die Belgier haben sich nicht eingemischt, die Finnen haben so getan, als ob sich sich einmischen würden, haben es aber nicht gemacht, den Dänen war es egal, sie haben andere Sorgen und dann muss sich Deutschland, das historisch nur Mist gebaut hat, als Streber und Denunziant profilieren. Die Gestapo hatte schon damals den Präsidenten der unabhängigen katalanischen Republik Lluis Companys an Franco ausgeliefert und er wurde hingerichtet. Jetzt hat Deutschland schon wieder ein Problem.

Vorläufige Maßnahme. Beleidigung entfernt. vrolijke


Das ist Unfug.
Es gibt einen gültigen Haftbefehl und ein gültiges Auslieferungsabkommen.
Ob er ausgeliefert wird, entscheidet alleine die Justiz, nicht die Regierung, schon gar nicht "Deutschland", was auch immer Du damit meinst.
Und der Hinweis auf die Gestapo ist einfach nur Erbrechen


Ich haette an Stelle der deutschen Behörden einfach weggeguckt und den Typen seines Wegs nach Belgien ziehenlassen. Sollen die sich mit dem rumärgern. Und wenn wer was sagt, dann war's halt 'ne "Fahndungspanne". Schliesslich handelt es sich nicht um einen gefährlichen Terroristen, von dem eine akute Gefahr ausgeht, sondern der Haftbefehl gegen ihn ist mit Sicherheit zumindest z.T. rein politisch zu werten. Es geht hier konkret um ein politisches Problem und das soll Spanien gefälligst politisch und nicht mit Polizeimitteln loesen.

Bezueglich des Gestapovergleichs stimme ich allerdings voellig mit Dir überein. Das ist Unsinn.


Na klar! Es geht viel zivilisierter zu als damals. Puigdemont riskiert nur 30 Jahre Gefängnis. Die spanischen Gefängnisse sind mittlerweile auch ein Ort der Selbstverwirklichung und der inneren Einkehr. Gut gemacht. Bravo! Und letzte Nacht wurden in Barcelona nur 90 Menschen verletzt. Selber Schuld.


Wie kannst du nur die Zivilisiertheit des heutigen Europa anzweifeln, luc? So was gehört sich doch nicht, liegen der spanische und deutsche Faschismus doch schon seit Äonen hinter uns! Nein, so geht das nicht!

Was noch bei der Zersplitterung Jugoslawiens von der BRD freudig unterstützt wurde, nämlich die Bildung zahlreicher Splitter- und Kleinstaaten, dass wird jetzt den Katalanen verwehrt. In beiden Fällen ist der Antrieb der gleiche: Wäre Jugoslawien als Einheit erhalten geblieben, wäre seine Politik nicht konform mit dem neoliberalen Wahn. Würde Katalonien selbständig, würde es wahrscheinlich ebenso eine eigenständige, sich womöglich der Austeritätspolitik verweigernde Politik aufziehen, so wie Portugal. Das ist Anti-Schäuble, das ist nicht gewollt von den grauen Herren und Damen.

Im Gegensatz zu anderen Staaten schiebt die rechte BRD - ganz im Sinne der AfD-Politik und unter dessen Beifall - den katalanischen Politiker ins gleichfalls erzrechte Spanien ab, wo ihn kein fairer Prozess erwartet.

Dies passt zu einer Abschiebepolitik von GroKo und AfD, wo ja ebenfalls hunderte Flüchtlinge in für sie gefährliche Länder abgeschoben werden.

Auf Telepolis beschreibt Ralf Streck den ungeheuerlichen Vorgang sehr gut:

Zitat:
Für Deutschland ist die Frage der Auslieferung von Puigdemont nach Spanien mit vielen Fallstricken und mit besonderer historischer Verantwortung verbunden. Zunächst ist zu beachten, dass es die deutsche Gestapo war, die im besetzen Frankreich den mit deutscher Unterstützung weggeputschten katalanischen Regierungschef Lluis Companys verhaften ließ. So fragen katalanische Medien, ob Deutschland zum zweiten Mal einen geschassten katalanischen Präsidenten an Spanien ausliefert.

Companys wurde schließlich von der Gestapo an die Faschisten in Spanien übergeben, schwer gefoltert und danach erschossen. Vor einigen Monaten hatte schon ein Sprecher der regierenden spanischen Volkspartei (PP) erklärt, dass Puigdemont wie Companys "enden könne", was als Morddrohung verstanden wurde.

Deutschland könnte nun zeigen, dass man aus der Geschichte etwas gelernt hat und die Entschuldigung von Bundespräsident Herzog in Gernika, der sich Bundeskanzlerin Merkel bisher nicht angeschlossen hat, keine Ausnahme bleibt. Puigdemont an die Nachfahren der Diktatur auszuliefern - die PP wurde von Franco-Ministern gegründet und hat sich von Putsch, Diktatur, Folter und Massenmord nicht distanziert -, wäre ein fatales Signal.


https://www.heise.de/tp/features/Jagd-auf-Separatisten-Im-Unterschied-zu-Belgien-wurde-Puigdemont-in-Deutschland-festgenommen-4003524.html?seite=all


Der Autor weist darauf hin, dass andere Länder sich weigern, Puigdemont an Spanen auszuliefern. So wie die ultrarechte Regierung der BRD einzuschätzen ist, würden sie auch Assange und Snowden an ihre Häschser übergeben.

Wenn etwas zum Kotzen ist, @Zoff, dann diese deutsche Politik.

#200:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 12:06
    —
Solange kein Referendum für oder gegen die Unabhängigkeit möglich ist, wird es keine Lösung geben. Deutschland sollte sich lieber raushalten und nicht Rajoy nach dem Mund reden. Auch ein unabhängiges Katalonien wäre europäisch und demokratisch. Wer hat den Befehl der Verhaftung gegeben? Jetzt muss Deutschland die diplomatische Karte spielen. Was? Zu subtil? Es könnte sein, so wie es jetzt aussieht.

#201:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 13:42
    —
Das Perverse an der Sache ist, dass die AfD-Sympathisanten auch den Einsatz der deutschen Polizei scharf kritisieren, aber wenn man genauer hinguckt aus ganz anderen Gründen und mit ganz anderen Zielsetzungen. Für sie ist jede Kritik an Europa, Brüssel, die deutsche Regierung willkommen. Ich hoffe, dass die Motivationen klar sind.

#202:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 14:32
    —
http://www.deutschlandfunk.de/verhaftung-puigdemonts-rechtsexperte-rechnet-mit.1939.de.html?drn:news_id=865394 schrieb:
Zitat:
Der Kölner Strafrechtsexperte Gazeas sagte im Deutschlandfunk, er rechne mit einer Auslieferung - allerdings nur wegen des Vorwurfs der Untreue.

Würde Puigdemont in Spanien die Folter drohen -was man wohl ausschließen kann-, dürfte Deutschland wohl nicht ausliefern.

Edit:
http://www.deutschlandfunk.de/strafrechtler-zur-causa-puigdemont-deutschland-muss-hier.694.de.html?dram:article_id=413985 schrieb:

Zitat:
Es könnte also sein, dass im Ergebnis eine Auslieferung zwar bewilligt wird hier in Deutschland, allerdings mit der Maßgabe – und daran wird sich Spanien dann zu halten haben -, dass Herr Puigdemont nur wegen der Unterschlagung öffentlicher Gelder, also letztlich Untreue, in Spanien strafrechtlich verfolgt und möglicherweise auch angeklagt wird, nicht wegen der Rebellion, die ja ein sehr, sehr schwerer Tatbestand ist, einer der Kernstraftatbestände im Strafrecht, in Spanien mit bis zu 30 Jahren Freiheitsstrafe bewährt.


(Fett von mir)

Insofern hat Puigdemont wohl nicht allzuviel zu befürcheten.

#203:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 18:33
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
http://www.deutschlandfunk.de/verhaftung-puigdemonts-rechtsexperte-rechnet-mit.1939.de.html?drn:news_id=865394 schrieb:
Zitat:
Der Kölner Strafrechtsexperte Gazeas sagte im Deutschlandfunk, er rechne mit einer Auslieferung - allerdings nur wegen des Vorwurfs der Untreue.

Würde Puigdemont in Spanien die Folter drohen -was man wohl ausschließen kann-, dürfte Deutschland wohl nicht ausliefern.

Edit:
http://www.deutschlandfunk.de/strafrechtler-zur-causa-puigdemont-deutschland-muss-hier.694.de.html?dram:article_id=413985 schrieb:

Zitat:
Es könnte also sein, dass im Ergebnis eine Auslieferung zwar bewilligt wird hier in Deutschland, allerdings mit der Maßgabe – und daran wird sich Spanien dann zu halten haben -, dass Herr Puigdemont nur wegen der Unterschlagung öffentlicher Gelder, also letztlich Untreue, in Spanien strafrechtlich verfolgt und möglicherweise auch angeklagt wird, nicht wegen der Rebellion, die ja ein sehr, sehr schwerer Tatbestand ist, einer der Kernstraftatbestände im Strafrecht, in Spanien mit bis zu 30 Jahren Freiheitsstrafe bewährt.


(Fett von mir)

Insofern hat Puigdemont wohl nicht allzuviel zu befürcheten.



Ich glaube nicht, dass Spanien ueberhaupt versuchen sollte das Problem strafrechtlich zu loesen. Es ist ein politisches Problem und bedarf als solches einer politischen Lösung. Eine Nichtauslieferung koennte als dezenter Hinweis auf diesen Sachverhalt dienen.

#204:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 18:43
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wolle hat folgendes geschrieben:
http://www.deutschlandfunk.de/verhaftung-puigdemonts-rechtsexperte-rechnet-mit.1939.de.html?drn:news_id=865394 schrieb:
Zitat:
Der Kölner Strafrechtsexperte Gazeas sagte im Deutschlandfunk, er rechne mit einer Auslieferung - allerdings nur wegen des Vorwurfs der Untreue.

Würde Puigdemont in Spanien die Folter drohen -was man wohl ausschließen kann-, dürfte Deutschland wohl nicht ausliefern.

Edit:
http://www.deutschlandfunk.de/strafrechtler-zur-causa-puigdemont-deutschland-muss-hier.694.de.html?dram:article_id=413985 schrieb:

Zitat:
Es könnte also sein, dass im Ergebnis eine Auslieferung zwar bewilligt wird hier in Deutschland, allerdings mit der Maßgabe – und daran wird sich Spanien dann zu halten haben -, dass Herr Puigdemont nur wegen der Unterschlagung öffentlicher Gelder, also letztlich Untreue, in Spanien strafrechtlich verfolgt und möglicherweise auch angeklagt wird, nicht wegen der Rebellion, die ja ein sehr, sehr schwerer Tatbestand ist, einer der Kernstraftatbestände im Strafrecht, in Spanien mit bis zu 30 Jahren Freiheitsstrafe bewährt.


(Fett von mir)

Insofern hat Puigdemont wohl nicht allzuviel zu befürcheten.


Warum?
Wie hoch ist die Höchststrafe für die Unterschlagung öffentlicher Gelder?
Und wer garantiert, dass er nicht doch noch wegen anderer Vergehen angeklagt wird? (Das sind Juristen, die werden schon Winkelzüge kennen um P. anklagen zu können.)

#205:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 05.04.2018, 20:48
    —
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-04/carles-puigdemont-kommt-unter-auflagen-frei schrieb:
Zitat:
Carles Puigdemont kommt unter Auflagen frei

Eine Auslieferung wegen Unterschlagung ist weiterhin möglich.

#206:  Autor: Arkanum BeitragVerfasst am: 06.05.2018, 20:01
    —
Mittlerweile gibt es eine freie katalanische Stadt außerhalb der Reichweite Rajoys.
Und eine baskische auch... Argh

#207:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 06.05.2018, 20:37
    —
Arkanum hat folgendes geschrieben:
Mittlerweile gibt es eine freie katalanische Stadt außerhalb der Reichweite Rajoys.
Und eine baskische auch... Argh

Ist das so etwas wie Bielefeld? zwinkern

#208:  Autor: Arkanum BeitragVerfasst am: 09.05.2018, 13:26
    —
Genau betrachtet ist es das umgekehrte Phänomen: von Bielefeld behaupten Verschwörungstheoretiker, es existiere nicht und von Sant Esteve de les Roures behaupten sie, es existiere ...
wobei mindestens einer der Verschwörungstheoretiker bei der spanischen Guardia Civil arbeitet. Pfeifen

Und der Artikel hat es bisher in sechs Sprachversionen der Wikipedia geschafft, nur aus der spanischen Version wurde er wieder gelöscht. Vielleicht kriegen SIE auch noch die englische Fassung hin?

#209:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 19.07.2018, 15:37
    —
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/eu/id_84141228/katalonien-konflikt-spanien-zieht-haftbefehl-gegen-carles-puigdemont-zurueck.html


Spanien verzichtet auf Auslieferung Puigdemonts. Also es geht doch. Und jetzt kann Madrid verhandeln und zu einem vernünftigen Kompromiss mit Barcelona kommen. Mehr möchte die Mehrheit der Katalanen nicht. Rajoy hat mit seiner Besessenheit versagt. El Guapo schafft das vielleicht.

#210:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 14.06.2021, 01:13
    —
Die Frage des katalanischen Separatismus ist allemal für Konflikte auch zwischen den Nicht-Katalanen gut:

"Großdemo gegen Katalonien-Begnadigung"

Vor ein paar Jahren hat ja meiner Erinnerung nach der Richter gegen eine Auslieferung Puigdemonts entschieden mit der Argumentation, daß man eine politische Frage nicht vor Gericht lösen könne. Einige andere Mitglieder der separatistischen Regierung waren allerdings aufgrund der Abhaltung des Unabhängigkeitsreferendums wegen Vorwürfen der Rebellion gegen den spanischen Staat ins Gefängnis gesteckt worden.

Der aktuelle Regierungschef, der Sozialdemokrat Sanchez, möchte sie nun begnadigen, er äußert dabei den Gedanken der Versöhnung. In Madrid hat es am 13.06. eine große Demonstration von Gegnern dieser Maßnahme gegeben. Wer da aufgelaufen ist, sind die Parteien rechts der Mitte, die politischen Gegner der Regierung. Die Begnadigung der Separatisten dürfte in sofern (also) auch wieder keine juristische, sondern eine politische Frage anderer Art sein, weil seine Regierung auch vom Wohlwollen der separatistischen Parteien abhängig ist...

#211:  Autor: YorkWohnort: Republik Baden BeitragVerfasst am: 10.02.2024, 02:43
    —
was ist nun aus Katalonien geworden?

#212:  Autor: YorkWohnort: Republik Baden BeitragVerfasst am: 10.02.2024, 02:45
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
So wird das grandios gescheiterte Konzept des Nationalstaates von zwei Seiten in die Zange genommen.



Die Ära der Nationalstaaten aus dem 19. Jahrhundert geht einfach zu Ende. Es wird auch nichts bringen, daran mit Gewalt festzuhalten. Das Ding ist durch.



das ist noch nicht sicher



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