fwo hat folgendes geschrieben: |
Was man praktisch jahr nich mehr hehrrt, sind de Teene außm Osten. De janzen Flichtlige sind inswischen ousjestorbn. fwo |
Telliamed hat folgendes geschrieben: |
Inzwischen hat sich dort anstelle des "grosse deutsche Dichter Genrich Gejne" immer mehr "grosse deutsche Dichter Chejnrich Chejne" durchgesetzt. |
Zitat: |
Tschechisch verstanden sie alle, darin hätten wir vielleicht Fortschritte machen können. Darüber hinaus wurde uns nichts geboten. Mit gutem Bedacht schreibe ich es hin, und man wird es schon der Beobachtungsgabe eines lernbegierigen siebzehnjährigen Knaben (so alt war ich fast, als ich das Piaristengymnasium verließ) glauben müssen: die uns fünf Jahre lang im Lateinischen unterrichten sollten, verstanden kein Latein, die uns drei Jahre griechischen Unterricht gaben, verstanden kein Griechisch ; ebenso stand es um Geschichte und Mathematik ; und die uns in der deutschen Sprache unterrichteten, konnten deutsch nicht einmal richtig sprechen, geschweige denn, daß sie sich jemals wissenschaftlich mit der deutschen Sprache beschäftigt hätten. Der Dicke mit dem gemeinen Knechtsgesicht war, wenn ich nicht irre, durch volle vier Jahre unser Ordinarius. Nachdem er uns die lateinischen Paradigmen eingepaukt und eingeschopf beutelt hatte, war er mit seinem Latein eigentlich zu Ende ; denn als wir dann lateinische Stücke zu lesen anfingen, präparierte er sich auf die meisten Stunden genau so mit Eselsbrücken vor, wie wir; wir sahen den "Freund" (ich glaube, diese vortrefflichen Einpaukhefte sind immer noch im Gebrauch) unter dem Schulbuche auf seinem Kathederpult liegen;
entdeckte er so einen „Freund" in einer [4 49] der Schulbänke, so gab es natürlich erst recht kräftige Püffe. Er muß ungewöhnlich unbegabt gewesen sein, da er das Pensum im Laufe der Jahre nicht auswendig gelernt hatte. Gott mag dem bösen Dicken verzeihen, was er beim lateinischen Unterricht an uns gesündigt hat ; aber auch Gott, wenn es anders immer noch einen alten deutschen Gott gibt, kann ihm seinen deutschen Unterricht nicht verzeihen. Es ist mir unvergeßlich, wie wir einmal Goethes ,, Fischer*' aufzusagen hatten, und wie unser Botokude das Gedicht erst erklärte und dann in seinem entsetzlichen Deutsch so vordeklamierte, wie er es von uns hören wollte. Es wäre ein zu grober Posseneffekt, wollte ich das ganze Gedicht in seiner Aussprache hersetzen. Nur eine Stelle kann ich ihm nicht schenken. Einer von uns, ein prächtiger Egerländer, hatte richtig gesprochen: 'Halb zog sie ihn, halb sank er hin.' Der böse Knecht schlug mit der geballten Faust auf den Tisch und wetterte: "Hob ich dir g'sagt, das is Geggensatz. Halb zock sie ihn, halb sonk'r hien." Und der arme Egerländer, wenn er nicht durchfallen wollte, mußte den 'Geggensatz' so betonen. Auf diese Weise erhielten wir eine Vorstellung von dem Wohlklang Goethescher Verse. |
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | ||||||||
http://www.mundart.vulkanland.at/de/steirische-mundarten/letter_B.html
Weiter verbreitet ist der "Hoadnsterz". Das hört sich eher nach Krankheit oder Verletzung an. |
Telliamed hat folgendes geschrieben: | ||
Ich höre hier einen 1917 geborenen Hochschullehrer aus "Könichsberch", ein Original sonder Güte, über dessen Geiz und finanzielle Abhängigkeit von seiner Frau zahlreiche Anekdoten im Umlauf waren. (Bei einer Solidaritätsaktion des gesamten Instituts wurde er von der allgemeinen Begeisterung erfasst und rief aus: "Ich jebe alles, was ich hab!" Anschließend zählte man aus: 67 Pfennig).... |
Zitat: |
Die mannigfaltigen Dialekte in Deutschland sollten nach Auffassung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) den gleichen Schutz wie gefährdete Flora und Fauna genießen. |
Zitat: |
Er selbst sei dankbar für seinen schwäbischen Dialekt, der eine Neigung zum Urtümlichen und Anarchischen zeige. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Winfried Kretschmann setzt sich für den Schutz von Dialekten ein.
Wo bleibt da die "Anarchie", wenn man anfängt, die Dialekte zu regulieren und zu kanalisieren? |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ja, da quatscht Kretschmann halt einfach mal wieder nicht nur dummes, sondern nachgerade absurdes Zeug. Dient aber ja vermutlich eh nur dem Zweck, sich als volkstümlicher und heimatverbundener Politiker mit "Bodenhaftung" zu inszenieren. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Wo bleibt da die "Anarchie", wenn man anfängt, die Dialekte zu regulieren und zu kanalisieren? Entweder, der Dialekt wird gesprochen und lebt, oder der Gebrauch bleibt auf der Strecke, und er stirbt. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Wo bleibt da die "Anarchie", wenn man anfängt, die Dialekte zu regulieren und zu kanalisieren?
Entweder, der Dialekt wird gesprochen und lebt, oder der Gebrauch bleibt auf der Strecke, und er stirbt. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Schutz muss ja nicht Regulierung und Kanalisieren heißen. Es kann ja auch einfach bedeuten, dem Dialekt Raum zu lassen. ZB wurde ja in vielen Schulen der Dialekt geradezu verboten. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Schutz muss ja nicht Regulierung und Kanalisieren heißen. Es kann ja auch einfach bedeuten, dem Dialekt Raum zu lassen. ZB wurde ja in vielen Schulen der Dialekt geradezu verboten. Das muss ja nicht sein, sondern man kann den Erwerb des Standards ohne Verbot des Dialekts machen. Oder sanfte Förderung im Kulturbereich. Usw. Und solche Sachen find ich gut, denn für mich haben solche regionalen Besonderheiten fast per se was Schönes und auch Erhaltenswertes. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||||
Warum nicht? Auch im Unterricht gibt es ja verschiedene Situationen: Formelle Situationen der Wissenspräsentation (Referate, Lehrererläuterungen, vorgelesene Informationstexte), bei der Bildungssprache angemessen ist; Kommunikation über den konkreten Unterrichtsstoff, bei der Bildungssprache oft sinnvoll ist, aber nicht zwingend; Kommunikation über das Unterrichtsgeschehen, bei der das nur begrenzt so ist ("Murat, lies du mal weiter"); und schließlich Dinge, die zwar im Unterricht stattfinden, aber gar nichts damit zu tun haben ("Mach mal das Fenster auf"), und bei denen die Sprachlage völlig egal ist. Hier verschiedene Sprachlagen zuzulassen finde ich nicht nur nicht schädlich, sondern konnte zum Auseinanderhalten der Situationen sogar nützlich sein: Oha, dr Herr Lehrer schwätzt uff eenmal nach dr Schrift, jetzetle gehts wieder um dr Sach. Bei den Schweizern funktioniert das mW gut. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||||
Warum nicht? Auch im Unterricht gibt es ja verschiedene Situationen: Formelle Situationen der Wissenspräsentation (Referate, Lehrererläuterungen, vorgelesene Informationstexte), bei der Bildungssprache angemessen ist; Kommunikation über den konkreten Unterrichtsstoff, bei der Bildungssprache oft sinnvoll ist, aber nicht zwingend; Kommunikation über das Unterrichtsgeschehen, bei der das nur begrenzt so ist ("Murat, lies du mal weiter"); und schließlich Dinge, die zwar im Unterricht stattfinden, aber gar nichts damit zu tun haben ("Mach mal das Fenster auf"), und bei denen die Sprachlage völlig egal ist. Hier verschiedene Sprachlagen zuzulassen finde ich nicht nur nicht schädlich, sondern konnte zum Auseinanderhalten der Situationen sogar nützlich sein: Oha, dr Herr Lehrer schwätzt uff eenmal nach dr Schrift, jetzetle gehts wieder um dr Sach. Bei den Schweizern funktioniert das mW gut. |
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