Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Dann bringe doch auch nicht den Begriff des "Putinbashers"! |
Defätist hat folgendes geschrieben: | ||
Ich verstehe im Gegenzug nicht, wie du sowas schreiben kannst. Warst du die letzten Jahre auf einem anderen Planeten? Afghanistan, Libyen, Irak? |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||
Ähh. Was heißt Russland habe sich zurückgezogen? Was heißt "der westen ziehe sich von Russlands Grenzen zurück"? Irgendwie idealisierst du hier russische Außenpolitik der letzte Jahre...oder ich verstehe dich nict |
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Wer geglaubt hatte, die NATO sei in den Jahrzehnten der Ost-West-Konfrontation ein westliches Verteidigungsbündnis gewesen, geschaffen, um dem kommunistischen Expansionsdrang Einhalt zu gebieten, dem mußte es ein Rätsel sein, warum nach dem Zerfall des sozialistischen Staatensystems und der Aufkündigung des Warschauer Vertrages nicht auch der Nordatlantikpakt für aufgelöst erklärt wurde. In Wirklichkeit aber hatte das für die kapitalistischen Zentren siegreiche Ende des Kalten Krieges erst die Voraussetzung für die westliche Machtexpansion geschaffen. Die NATO begann, sich umgehend nach Osten auszuweiten, um jenes Land einzukreisen, das den Systemwechsel vollzogen und den Westen zum Sieger gemacht hatte.
Nun ging es darum, den Imperialismus als globales Machtregime zu etablieren, die Herrschaft des entwickelten Nordens über die unterentwickelten Süden zu festigen und die östliche Konkurrenz niederzuhalten. http://www.jungewelt.de/2009/04-04/018.php |
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Mit Glasnost und Perestroika hat Michail Gorbatschow die Wiedervereinigung Deutschlands möglich gemacht. 25 Jahre später ist er tief enttäuscht und warnt: Der Westen setze mit seiner Politik in der Ukraine-Krise alles aufs Spiel, was damals gewonnen wurde.
Bei den Feiern zum 25. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin hat der frühere sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow schwere Vorwürfe gegen den Westen erhoben. Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt sagte er am Samstag: «Die Welt ist an der Schwelle zu einem neuen Kalten Krieg. Manche sagen, er hat schon begonnen.» In den letzten Monaten habe sich ein «Zusammenbruch des Vertrauens» vollzogen. Der Friedensnobelpreisträger, der als einer der Väter der deutschen Einheit gilt, warf dem Westen und insbesondere den USA vor, ihre Versprechen nach der Wende 1989 nicht gehalten zu haben. Stattdessen habe man sich zum Sieger im Kalten Krieg erklärt und Vorteile aus Russlands Schwäche gezogen. «Die Ereignisse der vergangenen Monate sind die Konsequenzen aus einer kurzsichtigen Politik, aus dem Versuch, vollendete Tatsachen zu schaffen und die Interessen des Partners zu ignorieren.» (...) Die Nato-Erweiterung, Jugoslawien und vor allem das Kosovo, Raketenabwehrpläne, Irak, Libyen, Syrien», nannte Gorbatschow als Beispiele. http://www.fr-online.de/politik/michail-gorbatschow-gorbatschow-erhebt-schwere-vorwuerfe,1472596,28988440.html |
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Die Europäische Union hat in Angriff genommen, ihren Einfluss nach Osten weiter auszudehnen. Mit der Ukraine sollte im November 2013 ein Assoziierungs- und Freihandelsabkommen abgeschlossen werden. Allerdings hatte der ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch erklärt, parallel dazu mit der »Eurasischen Wirtschaftsunion« von Russland, Kasachstan und Belarus zusammenarbeiten zu wollen. Daraufhin hatte EU-Kommissionspräsident Barroso gefordert, die Ukraine müsse sich entscheiden, sie könne nicht gleichzeitig ein Freihandelsabkommen mit der EU und eine Zollunion mit Russland haben.
Nachdem Janukowitsch sich geweigert hatte, den Vertrag zu unterzeichnen, und neue Vereinbarungen mit Russland traf, sollten in Kiew veränderte Machtverhältnisse geschaffen werden. Der »Spiegel« schrieb: »Der Kampf um die Ukraine ist einer zwischen dem russischen Präsidenten und der deutschen Kanzlerin.« Die Geschichte sei aber »noch nicht zu Ende«. Es gehe »im Kampf um Kiew um viel mehr als freien Warenaustausch am Rand der Europäischen Union. Fast 25 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges geht es darum, wer es schafft, die früheren Sowjetrepubliken der Region in seinen Einflussbereich zu ziehen. Es geht um Geopolitik, um das ‚Grand Design’, wie es die Experten gern nennen.« Nach monatelangen organisierten Protesten auf dem Kiewer Maidan-Platz und am Ende blutigen Auseinandersetzungen wurde Präsident Janukowitsch gestürzt. Die EU-Kommission hatte die Amtsenthebung rasch anerkannt. Die neue Regierung, zu der auch erklärte Faschisten gehören, bekundete, sie werde die Ukraine in die EU führen. Der neugewählte Präsident Petro Poroschenko unterstrich dies bei seiner Amtseinführung am 7. Juni 2014. (...) un wird unter Nutzung der USA die Ukraine aus dem Einflussfeld Russlands gelöst und in das der EU, das heißt Deutschlands, eingeordnet. Russland hat sich im Gegenzug die Krim genommen, was vom Westen mit Protesten quittiert wurde, aber am Ende ist Russland froh, die Beziehungen mit dem Westen, sprich Deutschland, weiter aufrecht zu erhalten. Diese Neuordnung Europas ist ein weitreichender außenpolitischer Vorgang. Hier wird etwas realisiert, woran Deutschland in zwei Weltkriegen scheiterte. Dazu reicht es, dass die NATO im Hintergrund steht. Die Ukraine muss nicht Mitglied der NATO sein, um diese Neuordnung zu beglaubigen. http://www.ag-friedensforschung.de/themen/NATO1/crome.html |
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Vor bald 100 Jahren schrieb Max von Baden seine Denkschrift über den "ethischen Imperialismus" - Der Kurzzeitkanzler wäre begeistert vom heutigen Deutschland und seiner Rolle im aktuellen Konflikt in der Ukraine (..)
Eines dieser zu instrumentalisierenden »Randvölker« waren die Ukrainer, die schon im Ersten Weltkrieg eine erhebliche Rolle in deutschen Kriegstaktiken spielten. Seit 1914 hatte Berlin massiv Gelder in nationalistische Bewegungen gepumpt, um einen Frontstaat gegen Russland zu schaffen. Und kurz vor der Denkschrift des Badeners hatte sich tatsächlich ein weitgehend von deutschen Truppen besetzter Marionettenstaat unter dem 1873 in Wiesbaden geborenen und 1945 in Niederbayern verstorbenen »Hetman« Pawlo Skoropadskyj für unabhängig erklärt – zum ersten Mal nach Jahrhunderten, in denen das Land zu Polen oder Russland gehört hatte. Mit Blick darauf warnte von Baden ausdrücklich, zu offen als Vormacht aufzutreten. Man werde sonst nur Annexionsängste wecken. (...) Beim nächsten Anlauf nach Osten spielten diese doppelbödige Befreier-Ethik und eine deutsch dominierte »Zollunion« keine Rolle mehr. Der NS-Staat setzte auf großräumige Annexionen und Sklavenpopulationen. Dennoch wurde im Zweiten Weltkrieg eine ganze Reihe von Marionettenstaaten unter faschistischen Regimes errichtet, etwa in der Slowakei, in Bulgarien, Albanien, Kroatien oder in Ungarn. In der Ukraine dagegen wurde den antisemitischen Nationalisten unter Stepan Bandera diesmal kein Staat geschenkt, obwohl sie sich sehr darum bemühten. Bandera ließ beim Einmarsch der deutschen »Heil Hitler«-Plakate aufhängen, Einheiten der OUN (Organisation Ukrainischer Nationalisten) fielen 1941 an der Seite der Wehrmacht in die UdSSR ein und verübten Massaker an Polen. Schon Kaiser Wilhelm hatte den Ukrainern stets misstraut, weil sie ihm so russisch vorkamen; Hitler ließ Bandera sogar internieren. Erst 1944 wurde er mit deutschen Waffen nach Osten geschickt, wo er nicht mehr viel ausrichten konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er in München und wurde von BND-Gründer Reinhard Gehlen protegiert, der schon als Nazi-Geheimer am Aufbau der »Fremden Heere Ost« beteiligt gewesen war. (...) Nach 1945 war an eine moralische Strahlkraft Deutschlands natürlich nicht zu denken. Das »ethische Imperium« ging im »American Way of Life« in vieler Augen an die USA über. Die Entente wurde NATO – und Deutschland statt Russland ein Teil von ihr. Doch nach 1990, als Deutschland von einem 60 auf ein 80 Millionen Volk sowie zur Vormacht in der EU wuchs und der Weg nach Osten wieder offenstand, schienen die vom Karlsruher Prinzen so eindrücklich formulierten Konzeptionen plötzlich wieder aktuell. Wenn auch in einer Form, die den Deutschen gelegentlich peinlich wurde. Während der auch von der eiligen deutschen Anerkennungspolitik befeuerten Jugoslawienkriege etwa wurden die Deutschen mancherorts mit faschistischen Grußgesten empfangen, was man sich verbitten musste. Ganz ähnlich sind nun die Bilder aus Kiew, wo ein deutscher Außenminister dem Chef der Bandera-Fan-Partei »Swoboda«, die die Ukraine derzeit in einen Bürgerkrieg zu stürzen versucht, grinsend auf die Schulter klopft. Endlich, so scheint es, kann Deutschland die Rolle einnehmen, die Max von Baden einst vorschwebte: die des guten Onkels, der den kleinen Brüdern in Mittelost den Weg weist ... http://www.ag-friedensforschung.de/themen/1wk/baden.html |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich meine die Russland-Politik seit 1990. Russland hatte sich unter Gorbatschow aus Osteuropa zurück gezogen, bzw. dazu beigetragen, dass der politische Wechsel relativ friedlich vonstatten ging, insbesondere in der DDR. Im Gegenzug erwartete Gorbatschow, dass auch der Westen, also in Form von EU und NATO sich nicht einfach frech in die freigegebenen Zonen ausbreite. Doch genau das war von Anfang an das Ziel des westeuropäischen und nordamerikanischen Imperialismus, wobei es zwischen diesen beiden Blöcken durchaus auch widersprechende, eigene Interessen und Konflikte gibt. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||
Also wenn souveräne Länder, wie beuispielsweise die baltischen Staaten, sich einem Bündnis anschließen wollen, sagen wir mal der EU, finde ich, dass das deren gutes Recht ist. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Außerdem tust du so, als ob Russland sich aus den osteuropäischen Staaten komplett zurückgezogen und herausgehalten hatte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-Wei%C3%9Frussische_Union |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Es ging hier vor allem um die NATO-Osterweiterung bis an die Grenzen Russlands. Dazu soll halt irgendwann auch die Ukraine kommen, wobei man sagen muss, dass die russische Grenze zur Ukraine dann militärisch nicht mehr zu verteidigen wäre. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Meine zentrale Aussage ist aber die, dass Deutschlands Unterstützung des Maidan-Putsches inkusive Entmachtung von Janukowitsch bedeutet, dass hier eine alte imperialistische Kontinuität (- Frontstaat Ukraine gegen Russland -) quasi nahtlos fortgesetzt wird. Und die Frage ist doch die, wie das sein kann, wo doch heute die Zeiten der *europäischen Aufklärung* angebrochen sein sollen, wie man hier und da gelegentlich munkeln hört. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Ja ja, dazu gehören in Form der Eurasischen Wirtschaftsunion seit dem 01.01.2014 zusätzlich auch Kasachstan und Armenien, wobei auch im Falle Kasachstans ein Gezerre um Einfluss zwischen Russland und Deutschland stattfindet. Aber das ist ein eigenes Thema. Jedenfalls hatte Russland sich erhofft, zu diesem Wirtschaftsbündnis auch die Ukraine mit ins Boot zu holen. Jetzt also Poroschenko, der Schokoladen-Kriegsfürst, der drauf und dran ist, sich zum willigen Vollstrecker des Westens zu machen und die Ukraine a) militärisch bis an die Zähne zu bewaffnen und b) bis zum Anschlag zu neoliberalisieren, wie es sich die EU wünscht. |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn man zwischen den Aktionen der NATO und denen von Mitgliedsstaaten nicht unterscheiden kann, .... |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich finde es ist auch das gute Recht jedes Landes sich entscheiden zu können, ob man Mitglied der NATO werden will. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||
Vielleicht hatte Bevölkerung auch keinen Bock mehr auf Janukowitschs Russlandkurs? |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja nun, das widerspricht doch deiner vorherigen Aussage? Wiederum habe ich das Gefühl, dass wenn der Westen Einfluss in Osteuropa gewinnen will ist das deiner Meinung nach Unrecht, wenn Russland das tut kein Thema?! Du schreibst "Jedenfalls hatte Russland sich erhofft, zu diesem Wirtschaftsbündnis auch die Ukraine mit ins Boot zu holen.", sagst aber nichst dazu, was Russland gemacht hat, die Ukraine zu einem Wirtschaftsbündnis zu "bewegen" |
Zoff hat folgendes geschrieben: |
bot_vatnik hat folgendes geschrieben: | ||
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||
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bot_vatnik hat folgendes geschrieben: | ||||||
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Zoff hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ich habe eine Balalaika. Klingt richtig scheiße. Die Fender hingegen.. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Also, beim besten Willen. Janukowitsch wurde hier unter bestimmten Umständen abgesetzt, bei denen die BRD und auch die USA einen ebenso großen Einfluss hatten, wie faschistische Bewegungen in der Ukraine selber. Wenn du meinst, diesen Kontext hier weiterhin ignorieren oder verniedlichen zu können, dann meine das mal. Ich meine das nicht. |
Er_Win hat folgendes geschrieben: | ||
hatten wir den schon bzgl. des Beginns der Ukraine Krise ? https://www.youtube.com/watch?v=juw4E4O_XeI |
Zitat: |
Es ist wunderbar, wenn Europa verhandelt, aber im Endeffekt liegt die Macht bei den USA und Putin weiß das ganz genau |
Zitat: |
„Wir haben eine klare Haltung hier in Osnabrück: Mit Faschisten paktiert man nicht, und die Rolle der Swoboda-Partei ist klar!“ |
bot_vatnik hat folgendes geschrieben: |
http://www.bild.de/politik/ausland/moskau/boris-nemzow-tot-39965996.bild.html |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Gehört das nicht in den Nekrolog? Oder verdächtigst du den ukrainischen Geheimdienst? |
Mad Magic hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich kannte diesen Beitrag, wüsste aber nicht, dass der hier schon mal verlinkt wurde. Ist aber auch egal, wichtige Infos zur Horizonterweiterung werden hier ziemlich oft ignoriert, da kann man das getrost mal wieder auffrischen |
Mad Magic hat folgendes geschrieben: |
Wo wir gerade beim "Auffrischen" sind, diese Monitor-Beiträge bringen ebenfalls etwas Licht in die geostrategische globale Interessenlage, nicht dass dies von Skeptiker schon treffend (und tiefgründiger) beschrieben wurde, aber wer ist Skeptiker schon im Vgl. zum Monitor-Magazin
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=qpw5qIZ7QeM#t=331 |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Dann bringe doch auch nicht den Begriff des "Putinbashers"! |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
Wieso? Als Bezeichnung fuer Leute, deren Aversion gegenueber diesem Mann ihnen jeden Blick fuer die objektive Beurteilung eines politischen Vorgangs, an dem Putin mit beteiligt ist, verstellt, taugt dieser Ausdruck ganz hervorragend. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||
Also wenn souveräne Länder, wie beuispielsweise die baltischen Staaten, sich einem Bündnis anschließen wollen, sagen wir mal der EU, finde ich, dass das deren gutes Recht ist. Außerdem tust du so, als ob Russland sich aus den osteuropäischen Staaten komplett zurückgezogen und herausgehalten hatte. http://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-Wei%C3%9Frussische_Union |
Zoff hat folgendes geschrieben: |
Die NATO ist ein reines Verteidigungsbündnis....
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