Zitat: |
Haben die Spieltheoretiker und Ideologen aus Athen endlich verstanden, was auf dem Spiel steht? Dass sie kurz davor stehen, ihr Land und ihre Landsleute aus der Euro-Zone zu vertreiben … ?
ARD-Tagesthemen, 22. 6. Wenn sich die Griechen für den Euro, für harte, aber zumutbare Sparauflagen entscheiden, dann können Tsipras und Varoufakis einpacken, dann ist die ideologische Irrfahrt dieser unglückseligen Links-Rechts-Regierung in Athen hoffentlich beendet. ARD-Tagesthemen, 29. 6. In manchen europäischen Hauptstädten verfolgte man das mit einer gewissen Sympathie. In anderen wollte man dieses Gerede nur für die übliche Rhetorik von linken Oppositionellen halten, aus denen die Regierungsverantwortung schon vernünftige Leute machen würde. Doch bei den Hardcore-Ideologen in Athen blieb diese Wandlung aus. FAZ, 29. 6. Klar ist, dass es die EU-Kommission kaum erträgt, den Konsequenzen ins Auge zu blicken, die Griechenlands Führung in einer Mixtur aus Sturheit, ideologischer Verblendung und Unvermögen gerade anrichtet. Badische Zeitung, 30. 6. Setzt sich Alexis Tsipras durch, werden alle Narren Europas – von Podemos in Spanien bis zur Front National in Frankreich – ihre Stunde schlagen hören und den Kontinent in ein ideologisches Zeitalter zurückdrängen, das uns neue zerrissene Jahre beschert. Die Welt, 30. 6. Die designierte Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht verbreitet die gleiche Propaganda, mit der Populist Tsipras sein Volk betrügt. Sie empfiehlt den Griechen, für die Katastrophe zu stimmen, und nimmt in ihrer ideologischen Verblendung für den Machterhalt der Linken die Verarmung und Zerrüttung eines ganzen Staates in Kauf. Volksstimme, 2. 7. Alle Zitate aus: http://www.neues-deutschland.de/artikel/976784.mixtur-aus-ideologischer-verblendung.html |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Die Gleichberechtigung der Frauen in der DDR war wirklich nur relativ, wie du auch schreibst. Ihre Verankerung in der Verfassung hatte primär ein ideologisches Ziel ... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Sooooo, heute findet das Referendum in Griechenland statt und vorab mal eine kleine Presseschau aus *diesem unserem Lande* mit dem Fokus auf einen bestimmten Begriff, der immer wieder autaucht... |
Er_Win hat folgendes geschrieben: | ||
meine Presse- und gewisse Foren-Beobachtungen ergeben ein ziemlich konsistentes Indiz dass die Oma mit dem Spruch: "wie der Schelm denkt, so ist er" keinesfalls daneben liegt... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
...
Zum Vergleich:
Kommt also auch hier regelmäßig vor. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||
Aus einem Zitat Regelmäßigkeit ableiten.. Man sieht: Du verstehst was von statistischer Analyse |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube das hier wäre der absolute Alptraum. Wenn die Griechen einfach anfangen, Falschgeld zu drucken - wozu sie durchaus fähig wären - und im grossen Stil in Umlauf zu bringen, wäre das das Ende des Euros in seiner bisherigen Form. Gefälschte 10-Euro-Scheine, die nur von Spezialisten als falsch zu erkennen sind, sind ein Super-GAU. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Man sollte den Griechen keine deutschen Tugenden unterstellen. KLICK |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
OXI ! |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Nein! Volksabstimmungen sind eine zu ernste Sache um zu einem blossen Chip auf dem Pokertisch umgemuenzt zu werden. Das haben vor allem die Griechen nicht verdient und die tragen schliesslich das Risiko, wenn der grosse Bluff in die Hose geht. |
Kival hat folgendes geschrieben: | ||
Die EU-Politik ist schon längst in die Hose gegangen und Griechenland kann sich nicht noch weiter in den Ruin treiben lassen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Du bist ganz sicher, dass sie in diesen Ruin nur getreiben wurden, und dass ihre Jahrzehnte währende, auch während der letzten Jahre fortgeführte Finanzpolitik der Vermeidung der Steuereintreibung bei den Reichen nichts damit zu tun hat? Mir ist vor kurzem, bei einer Reportage zu einem ganz anderen Thema, dem ersten großen Whistleblower bei den schweizerischen Banken, aufgefallen, dass die einzigen, die keinen Anlass sahen, die rechtlichen Möglichkeiten dahingehend zu ändern, dass diese Daten steuertechnich genutzt werden konnten, die Griechen waren. Da scheint mir ein Stück System drinzustecken. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Langfristig ist natürlich an den Finanzproblemen des griechischen Staates zum großen Teil die griechische Politik schuld; aber auch die Wirtschaftspolitik Deutschlands, das mit seinen ständigen Exportüberschuss rein logisch irgendwo anders eine negative Handelsbilanz verlangt, die sich im Fall Griechenlands dann eben in Staatsschulden niederschlägt. Wenn dem so ist, muss man sich ja aber schon fragen, warum die europäische Politik derzeit auf Teufel komm raus die jetzige griechische Regierung stürzen will, die noch kaum eine Chance gehabt hat umzusteuern, um stattdessen genau die klientelistischen Parteien zurückzubekommen, die den griechischen Staat in seine Finanzprobleme hineingeführt haben. .... |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube das hier wäre der absolute Alptraum. Wenn die Griechen einfach anfangen, Falschgeld zu drucken - wozu sie durchaus fähig wären - und im grossen Stil in Umlauf zu bringen, wäre das das Ende des Euros in seiner bisherigen Form. Gefälschte 10-Euro-Scheine, die nur von Spezialisten als falsch zu erkennen sind, sind ein Super-GAU. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Es gibt nicht wirklich eine Wirtschaftspolitik, die zu Exportüberschüssen führt - Exportüberschüsse werden durch eine besonders leistungsfähige Wirtschaft im Zweifel auch gegen die Politik erwirtschaftet. Wenn Politik den deutschen Exportüberschuss gefördert hat, dann eher welche aus Brüssel alss die aus Berlin. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube nicht, dass irgendwer auch nur den Hauch einer Chance hätte, einer griechischen Regierung übel zu wollen, die die Reichen des eigenen Landes zu besteuern anfinge. Zu diesem Thema wird merkwürdigerweise auch von der neuen Regierung nicht einmal lamentiert. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Natürlich gibt es eine solche Politik. Es kommt nämlich darauf an, was mit den Ergebnissen einer "leistungsfähigen Wirtschaft" passiert. Wenn die den Bürgern des Landes zu Gute kommen - in entsprechend hohen Löhnen oder durch Steuern finanzierten Sozialleistungen oder sonstigen staatlichen Maßnahmen - werden sie eben im Land verbraucht und es gibt den hohen Exportüberschuss so nicht. Wenn dagegen im Sinne einer "Wettbewerbsfähigkeit" der Wirtschaft auch dann, wenn es sowieso schon Überschüsse gibt, bei den Löhnen und bei den Staatsausgaben gespart wird, fördert das eben die Überschüsse. In Deutschland ist genau das lange geschehen: erfolgreiche ideologische Argumentation für "zurückhaltende" Tarifabschlüsse; gleichzeitig politische Maßnahmen, die für niedrige Löhne sorgen, wie die ganzen Hartz-IV-"Reformen"; Steuersenkungs- und Sparpolitik. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Nun, höhere Unternehmenssteuern haben die "Institutionen" im letzten "Angebot" verbieten wollen, gleichzeitig aber höhere Mehrwertsteuern für Hotels etc. gefordert: Also gleichzeitig das Verbot, bei Unternehmen was zu holen, und eine Benachteiligung der Wettbewerbsfähigkeit ausgerechnet des Wirtschaftszweiges gegenüber anderen europäischen Ländern, bei dem am ehesten Geld ins Land kommen könnte. Von der Asozialität, dass auf Nahrungsmittel höhere MWSt als hier verlangt werden sollten, mal abgesehen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich bin mir nicht sicher, wovon Du hier schreibst. Exportüberschuss ist es nicht. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Das griechische Problem ist nicht die Höhe der Besteuerung, sondern überhaupt eine Besteuerung der real erzielten Gewinne, die über Jahrzehnte nie angegeben wurden und vom Fiskus nicht entsprechend eingefordert. Es geht weniger darum Steuern zu erhöhen als darum, die bisher hinterzogenen einzutreiben. Und an der Stelle, die zuersteinmal eine komplette Umorganisation der Finanzbehörden verlangte, ist nicht die geringste passiert. Solange das nicht passiert, sind sowieso alle Steuersätze und Änderungen daran nicht mal einen Fliegenschiss wert.
Du solltest nicht davon ausgehen, dass Griechenland überhaupt eine funktionierende Finanzbehörde besitzt. Theoretische Steuersätze hat es schon immer gegeben. Nur noch nie einen Finanzbehörde, die versucht hat, diese Steuern einzutreiben. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich will den deutschen Anteil an der heutigen Scheiße gar nicht bestreiten, mich kotzt es nur an, wenn so getan wird, als seien die Griechen völlig unbeteiligt. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||||
Doch, genau davon. Niedrige Löhne und Steuern machen einerseits "Wettbewerbsfähigkeit" und damit höhere Exporte, machen andererseits geringere Ausgaben von Privathaushalten und Staat, die zum Teil in importierte Güter gehen würden; beides zusammen macht Exportüberschuss, der durch Kapitalexport (in diesem Fall Staatsanleihen) ausgeglichen wird. Vielleicht wären andere volkswirtschaftliche Begriffe (was weiß ich, Handelsbilanz?) noch besser zur Beschreibung geeignet, falls du darauf hinauswillst. Falls dem so ist, wär's irgendwie gehaltvoller, wenn du statt einem Wikipedialink gegen die Grundstruktur meines Gedankengangs argumentierst. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Gegen diesse Analyse habe ich wenig einzuwenden. Nur finde ich es einigermaßen absurd, diesen Zustand der jetzigen Regierung zuzuschreiben, die noch kein halbes Jahr im Amt ist - zu Recht hältst du ja eine "komplette Umorganisation der Finanzbehörden" für nötig; wie soll das denn in der Zeit gehen? Stattdessen betreibt die EU den Sturz dieser Regierung zugunsten derjenigen, die genau diese unbrauchbare Finanzverwaltung jahrzehntelang verursacht haben und sich jetzt durch nichts anderes auszeichnen als völlige Unterwerfung unter die verheerende Austeritätspolitik der EU (Ja egal zu welchem Abkommen haben die Konservativen ja ausdrücklich erklärt). Die Erhöhung von Unternehmenssteuern wäre gegenüber der in der Tat notwendigen Reform der Finanzverwaltung zwar strukturell nur zweite Wahl, würde aber immerhin etwas Geld bringen. Das genau das von "den Institutionen" unterbunden werden sollte, zeigt, wie hemmungslos diese in die griechische Innenpolitik hineinregieren wollen zugunsten einer neoliberal-kapitalfreundlichen Politik und sogar zu Lasten der angeblich zu fördernden Staatsfinanzen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Ich tue ja nicht so. Den Anteil früherer griechischer Regierungen mit ihrer klientelistischen Politik, wozu die schlechte Finanzverwaltung gehört, habe ich ja oben ausdrücklich erwähnt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
... mich kotzt es nur an, wenn so getan wird, als seien die Griechen völlig unbeteiligt. Und dann steht die Verve, mit der diskutiert wird, oft genug im Gegensatz zum Wissen (siehe Exportüberschuss). |
Zitat: |
Eine Aufarbeitung der Liste wurde 2015 unter der neuen Regierung von Tsipras in Aussicht gestellt. Im April 2015 musste Leonidas Bobolas, Inhaber von Bau- und Medienunternehmen, durch die Ermittlungen auf Basis der Lagarde-Liste 1,8 Millionen Steuern nachzahlen. Erschwert werden die Ermittlungen, die in die Kritik gerieten, da sie nur langsam verlaufen und bisher relativ wenig Steuerverfahren erbrachten, durch die Reduzierung des Personals der Finanzpolizei SDOE durch die Kürzungsmaßnahmen in den letzten Jahren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lagarde-Liste |
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Doch direkt nach dem Putsch schien die Wirtschaft dem Kollaps nahe, denn die europäische Investitionsbank sperrte ein langlaufendes, zinsgünstiges Darlehen in Höhe von 49 Mio. DM. Die nordischen Staaten reduzierten ihren Warenverkehr und die Ostblockstaaten, die immer bereitwillig die überschüssigen Agrargüter abgenommen hatten, nahmen den „Kommunistenfressern“ nichts mehr ab. Die Exportrate halbierte sich, der Kapitalimport ging von 155,5 Mio. Dollar (1965) auf 129 Mio. 1968 zurück. „Der Tourismus ging um 40 Prozent zurück – Gastarbeiter […] legten jetzt ihr Geld im Gastland auf Sparkonten.“ Auf die steigende Inflationsrate reagierte die Junta mit einem Preisstopp. „Durch Androhung drakonischer Strafen wurden […] Steuerschulden aus der Vergangenheit eingetrieben und 800.000 neue Steuerpflichtige erfasst […] und das nationale Steueraufkommen stieg um 50 Prozent. […] Dies betraf primär die Mittelklasse. "Reichere Steuerschuldner wurden milde behandelt […] Einkommen aus registrierten Schiffen war steuerfrei.“[53]
Als der britische Premier Harold Wilson sich kritisch über die Junta äußerte und sich nicht entschuldigte, ließ Makarezos ihn wissen, dass die bilateralen Wirtschaftsverhandlungen als beendet betrachtet würden. Dadurch „gelang es deutschen Großfirmen Aufträge im Wert von über 200 Mio. DM an Land zu ziehen. […] Wichtiger noch als diese Verbindungen war die Beziehung zum amerikanischen Wirtschaftstycoon Thomas (Tom) Pappas, der sich schon unter Präsident Johnson für die Junta eingesetzt hatte.“[54] Pappas Unternehmen wurden in Griechenland durch hohe Zollmauern geschützt und er erhielt durch Papadopoulos das Monopol für Coca-Cola. „Es war quasi eine Lizenz zum Gelddrucken.“ Die Junta konnte nun hochprozentige kurzfristige Darlehen bei Privatbanken aufnehmen und so „verdoppelten sich die griechischen Auslandsschulden zwischen 1966 und 1971 auf 2,3 Mrd. Dollar.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Griechische_Milit%C3%A4rdiktatur |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich will den deutschen Anteil an der heutigen Scheiße gar nicht bestreiten, mich kotzt es nur an, wenn so getan wird, als seien die Griechen völlig unbeteiligt. Und dann steht die Verve, mit der diskutiert wird, oft genug im Gegensatz zum Wissen (siehe Exportüberschuss). |
Zitat: |
Breakdown of No in #Grefenderum by age
18-24: 85% 25-34: 72.3% 35-44: 67.4% 45-54: 69.2% 55-64: 59.4% 65+: 44.9% |
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