tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Warum sollte der Staat das nicht können? Der Staat veranstaltet an Universitäten und Forschungsinstituten wie den MPIs u.Ä. in anderen Bereichen höchst erfolgreiche Forschung. Die Forscher:innen sind auch in diesen Bereichen qualifiziert und motiviert. Ein Drosten ist ja jetzt weder wissenchaftlich schlechter noch unmotivierter als die Sahins, zum Beispiel. In der pharmakologischen Forschung nimmt der Staat bloß nicht genug Geld in die Hand, um das allein zu finanzieren, und überlässt diese Finanzierung zum Teil (und die Gewinne zu einem größeren Teil) Privatfirmen. Er macht das, weil diese Forschung inkl. Erprobung einerseits sehr teuer ist und es andererseits nun mal das Patentsystem gibt, mit dem die Privatfirmen auf alles, was sie zusätzlich zum bekannten Wissen neu erfinden (und sei es eine Neuerung von 0,01% des Gesamtwissens einer "neuen" Erfindung) Patentschutz anmelden können, sodass für viele Medikamente dann doch wieder die Privatfirmen die Preise festsetzen könnten, es also nur geringe Einsparungen bei den Preisen gäbe. Anders wäre es nur bei einem kompletten Systemwechsel, durch den die Forschungsfinanzierung insgesamt vergesellschaftet wird und es gleichzeitig grundsätzlich keinen Patentschutz gibt, sodass die Ergebnisse frei zur Verfügung stehen. |
narr hat folgendes geschrieben: |
Years of life lost to COVID-19 in 81 countries
"...wie alt die Menschen waren, die an oder mit Covid-19 gestorben sind, und wie viel Lebenszeit sie im Vergleich mit der durchschnittlichen Lebenserwartung in den jeweiligen Ländern verloren haben. Je älter eine verstorbene Person zum Todeszeitpunkt war, desto weniger Lebenszeit hat sie in diesem Modell also verloren. Das bedeutet, dass drei Viertel der Lebenszeit von unter 75-Jährigen verloren wurde. Fast ein Drittel entfiel sogar auf Menschen unter 55. Die Ergebnisse treten damit der häufig vertretenen These entgegen, dass ein Großteil der Verstorbenen ohnehin an schweren Vorerkrankungen leiden würde und daher auch ohne Covid-19 nicht mehr lange gelebt hätte. Bevölkerung verliert durch Covid-19 bis zu neun Mal mehr Lebenszeit als in einer Grippesaison" Soviel zu "Is doch nur ne Grippe!" |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich denke staatlich finanzierte Forschung sollte sich im Wesentlichen auf die Grundlagenforschung beschränken. Was die Erforschung der Anwendungen von deren Ergebnissen bis hin zur Marktreife angeht, da sind die Labors der Privatwirtschaft erwiesenermassen viel besser. Den Patentschutz abzuschaffen halte ich auch fuer 'ne recht schlechte Idee. Weil, seien wir doch mal ehrlich, die Aussicht die Ergebnisse des eigenen Erfindergeistes zunaechst mal exklusiv verwerten zu koennen, ist ein sehr mächtiger Motivationsfaktor und die Erfindung des Patentschutzes hat den technologischen Fortschritt in der Menschheitsgeschichte so stark befördert wie sonst kaum irgendwas. Einschränkungen des Patentschutzes, wie von mir bereits angedeutet, darueber kann man reden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich denke staatlich finanzierte Forschung sollte sich im Wesentlichen auf die Grundlagenforschung beschränken. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich denke staatlich finanzierte Forschung sollte sich im Wesentlichen auf die Grundlagenforschung beschränken. Was die Erforschung der Anwendungen von deren Ergebnissen bis hin zur Marktreife angeht, da sind die Labors der Privatwirtschaft erwiesenermassen viel besser. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Den Patentschutz abzuschaffen halte ich auch fuer 'ne recht schlechte Idee. Weil, seien wir doch mal ehrlich, die Aussicht die Ergebnisse des eigenen Erfindergeistes zunaechst mal exklusiv verwerten zu koennen, ist ein sehr mächtiger Motivationsfaktor und die Erfindung des Patentschutzes hat den technologischen Fortschritt in der Menschheitsgeschichte so stark befördert wie sonst kaum irgendwas. Einschränkungen des Patentschutzes, wie von mir bereits angedeutet, darueber kann man reden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Was den "kompletten Systemwechsel" angeht, so halte ich den Drops fuer gelutscht. Seit 30 Jahren ist der "Kampf der Systeme" entschieden. Das leistungsfähigere hat sich durchgesetzt und da gibt es kein Zurueck mehr. Weil Fortschritt geht nun mal nur nach vorne und nicht rückwärts. |
narr hat folgendes geschrieben: |
Und was die Vermarktung von Erkenntnis anbetrifft gibt es z.B. Spin Off Projekte von (ehemaligen) Wissenschaftlern und Studenten die sich, anfangs um die Uni herum ansiedeln und noch eine Weile z.B. Uni-Faszillitäten benutzen dürfen oder (Lehr-) Aufträgen bekommen. Auch können preiswert Räumlichkeit gemietet werden. IdR läuft das fünf Jahre. Dann muss ein Start Up auf eigenen Beinen weiter. |
narr hat folgendes geschrieben: | ||
Tut sie doch, zumindest gilt das für Deutschland. BMBF wie wird Forschung finanziert Und was die Vermarktung von Erkenntnis anbetrifft gibt es z.B. Spin Off Projekte von (ehemaligen) Wissenschaftlern und Studenten die sich, anfangs um die Uni herum ansiedeln und noch eine Weile z.B. Uni-Faszillitäten benutzen dürfen oder (Lehr-) Aufträgen bekommen. Auch können preiswert Räumlichkeit gemietet werden. IdR läuft das fünf Jahre. Dann muss ein Start Up auf eigenen Beinen weiter. Die Telekampagne ist ein Beispiel. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
... wie die Gesellschaft den technologischen Fortschritt bis fast zum Ende hin finanziert - um der Privatwirtschaft dann gerade noch so viel an Eigenleistung übrig zu lassen, .... |
narr hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, die beschriebenen Starthilfen sind nicht das Problem. Wirklich problematisch ist die Einflussnahme großer Konzerne, z.B. Pharma, aber auch anderer, indem sie sich in großem Stil an Universitäten einkaufen. Das ist nicht erst seit kurzem, sondern schon lange so. Da ist dann die Frage: ist Forschung noch frei? - wenn Profs von einem Konzern bezahlt werden die auch schon bei der Berufung zumindest Mitspracherecht haben. Dazu kommt noch, dass die Verträge zwischen Unis und Konzernen idR nicht einsehbar sind und damit gar nicht klar wird, welche Eingriffe stattfinden. Das betrifft dann auch Publikationsrechte. Bleiben dann z.B., dem Konzern nicht genehme, Ergebnisse, in der Schublade? Hier ist der Gesetzgeber gefragt, wobei allerdings von einer Lobby-freundlichen Regierung da nichts zu erwarten ist. Die sind ja noch nicht mal bereit ein Lobbyregister einzurichten. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Das ist auch ein Problem, ja. Aber ich sehe nicht ganz, inwiefern es gegen meine Beschreibung des anderen Problems spricht, dass der Staat willig Forschung zu einem ordentlichen Teil finanziert, um die wirtschaftlichen Ergebnisse ebenso willig Privatunternehmen zu überlassen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
..., dass der Staat willig Forschung zu einem ordentlichen Teil finanziert, um die wirtschaftlichen Ergebnisse ebenso willig Privatunternehmen zu überlassen. |
narr hat folgendes geschrieben: | ||
Du tust, als wäre "der Staat" irgendein nebulöser Kasten der "über uns armen Hanseln schwebt" |
narr hat folgendes geschrieben: |
Was ist dagegen zu sagen Leuten zu helfen sich selbstständig zu machen? Betriebe bieten anderen Leute die Möglichkeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sie bezahlen Steuern, sie bieten Lösungen für Probleme... |
narr hat folgendes geschrieben: |
is doch so. Kassiert doch Steuern. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Letztlich wird in der Privatwirtschaft der gesellschaftliche Wohlstand erwirtschaftet! Wenn's dort nicht laeuft, dann gibt's auch nichts zu verteilen! |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich denke der Staat hat generell ein sehr grosses Interesse daran, dass die Privatwirtschaft floriert und sollte schon aus Eigeninteresse neu gegründete Unternehmen besonders unterstützen. Schliesslich bildet eine florierende Privatwirtschaft die Haupteinkommensquelle des Staates, aus der er seine Staatsaufgaben, einschliesslich der Sozialstaatlichkeit, finanzieren muss.
Letztlich wird in der Privatwirtschaft der gesellschaftliche Wohlstand erwirtschaftet! Wenn's dort nicht laeuft, dann gibt's auch nichts zu verteilen! |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Aber hast du nicht immer betont, dass die Unternehmen alleine klarkommen müssten und die Unternehmen, die nicht klarkämen, sollte man zugrunde gehen lassen? |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
"...die Pandemie erst besiegt ist, wenn alle Menschen auf der Welt geimpft sind. [..]
Das heißt, alle müssen teilhaben." Angela Merkel, heute
|
Critic hat folgendes geschrieben: |
Trotz Lockdown werden aktuell die Inzidenzwerte auch nicht mehr weniger. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Stehen diese Inzidenzwerte oder Lockdowns überhaupt noch zur Disposition, oder ist das schon unhinterfragbar? |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Stehen diese Inzidenzwerte oder Lockdowns überhaupt noch zur Disposition, oder ist das schon unhinterfragbar? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Natürlich kann man hinterfragen, ob die Statistiker bei der Ermittlung der aktuellen Inzidenzwerte methodisch sinnvoll vorgehen. Aber die Inzidenzwerte, die mit der Methode dann herauskommen, sind erst mal wissenschaftlich ermittelt - darüber dann zu diskutieren ist relativ sinnfrei. Heutige 7-Tages-Inzidenz 60,2, und das ist in der Tat 2,4 mehr als gestern. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Selbst wenn man eine "Herdenimmunität" theoretisieren würde, ist ja der Weg dahin ausgesprochen tödlich. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nicht um die Inzidenzwerte(und Lockdowns) ansich, aber ob die beim Umgang mit Corona eine Relevanz haben sollten, ob das schon unhinterfragbar ist. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nicht um die Inzidenzwerte(und Lockdowns) ansich, aber ob die beim Umgang mit Corona eine Relevanz haben sollten, ob das schon unhinterfragbar ist. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Das macht der Staat bekanntermaßen bei jedem Unternehmen, auch denen, die keine besondere Förderung bekommen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Aber zurückgefragt: Warum sollten diese Werte denn keine Relevanz beim Umgang mit Corona haben? Es ist einer der Werte, der anzeigt, wie stark die Epidemie gerade ist; da wäre es doch völlig unvernünftig, diese Werte nicht in Betracht zu ziehen. Dass man nicht allein diese batrachtet, sondern auch noch anderes, ist ja unumstritten. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde