Wilson hat folgendes geschrieben: |
mit welchen aktionären muss er denn teilen? wo haben die noch so inverstiert und sorgen für das übel, was gates dann großzügig mildern will. tolles charity-geschäfts-modell. nein, eher witzlos..... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Bill Gates ist in keinster Weise dafuer verantwortlich, was Leute, die Aktien derselben Firmen halten wie er, sonst noch alles treiben. Das ist absurd! Das waere ungefaehr so als wuerde man Dir die Verantwortung dafuer unterschieben, was Deine Kollegen, mit denen Du in der Firma oder wo Du sonst arbeitest, ausserhalb ihrer Arbeitszeit so treiben. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Auch ich sehe das Geschaeftsgebaren Microsofts recht kritisch. Bill Gates sehe ich auch nicht als reine Lichtgestalt. Ich erkenne allerdings an, dass er sein Riesenvermögen dazu einsetzt anderen Menschen zu helfen und verteidige ihn gegen die einseitige Hetzkampagne, die derzeit vor allem von rechten Verschwörungstheoretikern gegen ihn betrieben wird. Bill Gates ist ein Mensch mit Vorzügen und Fehlern. Er ist mit Sicherheit nicht die bösartige Bestie, die manche aus ihm machen wollen, z.B. indem sie seine Impfkampagnen zum Anlass nehmen an US-Gerichten Klagen wegen angeblichen Völkermordes einzureichen oder Morddrohungen gegen ihn und seine Familie abzusondern. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ja - Problem bei so extrem reichen kann werden das sie fast nur noch unter 'Ihresgleichen' verkehren, ansonsten Bodyguards etc. Wenn man häufig von CEOs/Multimillionären/Milliardären umgeben ist dann kann deren Welt zur eigenen Welt werden, und ob die kleine Tante Erna in deren Welt mehr positives zu erwarten hätte wäre dann die Frage. Anders gesagt: ich bin grundsätzlich mißtrauisch wenn jemand (i.d.F. durch viel Geld) Macht hat ein Umfeld zu gestalten, aber deren Auswirkungen nicht selbst zeitnah treffen. Wo Distanz herrscht kommt immer irgendwie irgendwann Scheisse raus. Ob Herr Gates diese Distanz hat kann ich bis jetzt aber nicht einschätzen. Nach so langer Zeit in der IT-Branche (+ viel Geld) könnte ich mir aber vorstellen das technische Lösungen bei einem Problem einen Einfluss haben. Impfstoff wie ein Bugfix oder ein Security-Update. |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
denk lieber nochmal über deinen verunglückten vergleich nach. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Hier mal ein anderer Gedanke:
Das, was Bill Gates mit seiner Stiftung macht, waere zum grossen Teil eigentlich Staatsaufgabe. In einer idealen Welt, so wie ich sie mir vorstelle, waere ein Bill Gates bei Weitem nicht so reich wie er derzeit ist, sondern er waere der größte Steuerzahler seines Landes und der Staat wuerde u.a. mit den von ihm gezahlten Steuern z.B. Impfkampagnen finanzieren um ueberall auf der Welt üble Infektionskrankheiten auszurotten. Ich denke, dass prinzipiell unter den meisten usern hier darueber Einigkeit herrscht. Wenn ich mir dann allerdings den real existierenden Staat in den USA anschaue und den mit der real existierenden Bill Gates Stiftung vergleiche, dann kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Milliarden dieses Mannes in seiner Wohltätigkeitsstiftung erheblich besser aufgehoben sind als in der Staatskasse. Zu dem Milliardär aus Kalifornien habe ich da doch noch etwas mehr Vertrauen als zu dem im Weissen Haus, bei allen Vorbehalten auch gegen Gates. Ist eigentlich traurig, ist aber leider so. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Das kann ich witzigerweise auch weitestgehend so unterschreiben (wobei ich deine Welt nicht als ideal, sondern nur als sehr nah am gegenwärtigen Optimum bezeichnen würde - aber okay, Details). Was ist hier nur plötzlich los? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Dieses mantrahafte "Der Kapitalismus ist schuld" steht dabei z.B. ganz oben. Ich denke die wirtschaftlichen Strukturen innerhalb von Gesellschaften sind erheblich komplexer als die traditionslinke Klassenkampfrhetorik das darstellt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Also dieses Mal ist beachbernies Vergleich schon ganz richtig. |
Zitat: |
Die großen Verdienste der Gates Stiftung sind unbestritten. Problematisch ist, dass Bill Gates durch seine Stiftungen seine Vorstellung von Gesundheitsförderung durchsetzt. So investiert die Gates Stiftung vor allem in technische Maßnahmen gegen Infektionskrankheiten, zum Beispiel in Impfkampagnen und die Verteilung von Medikamenten. Gesundheitsexperten wie Thomas Gebauer von der Hilfsorganisation Medico International kritisieren, dass dadurch andere wichtige Aufgaben vernachlässigt würden – der Aufbau funktionierender Gesundheitssysteme in armen Ländern zum Beispiel.
Gesundheit wird nur zu einem geringen Teil durch ärztliches Handeln beeinflusst. Viel wichtiger seien, so Gebauer, die Lebensverhältnisse des Einzelnen. Der Gesundheitsexperte ist überzeugt: Menschen, die ihre Kindheit in Elendsvierteln verbringen, haben eine weit geringere Lebenserwartung als diejenigen, die in wohlhabenden Vierteln aufwachsen. Eine Expertenkommission der WHO kam schon in den 80er-Jahren zu dem Ergebnis, dass die meisten Todesfälle nicht durch Viren oder Krankheiten verursacht werden, sondern durch soziale Ungleichheit. |
Zitat: |
Bill Gates erwirtschaftet seine Milliarden durch Kapitalanlagen in bestimmten Industriezweigen. Kritiker bemängeln, dass diese Branchen allesamt etwas mit krankmachenden Bedingungen zu tun haben. So hält die Gates Stiftung Aktien von Coca Cola im Wert von 500 Millionen Dollar und Aktien des weltgrößten Supermarktkonzerns Walmart im Wert von einer Milliarde Dollar. Hinzu kommen Beteiligungen an den Nahrungsmittelkonzernen Pepsi Co, Unilever, Kraft-Heinz, Mondelez und Tyson Foods; an den Alkoholkonzernen Anheuser-Busch und Pernod; an den Pharmakonzernen Glaxo Smith Kline, Novartis, Roche, Sanofi, Gilead und Pfizer.
(...) Für die Gates Stiftung bedeutet das: Je mehr Profite die genannten Konzerne machen, desto mehr Geld kann sie für die WHO ausgeben. Für die WHO heißt das wiederrum: Mit jeder Maßnahme gegen gesundheitsschädliche Aktivitäten der Süßgetränke-, Alkohol- und Pharmaindustrie würde die WHO die Gates Stiftung daran hindern, Spenden für die WHO zu erwirtschaften. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Wieviele Bände hätte das Kapital denn deiner Meinung nach gebraucht? Die letzten zwei ursprünglich geplanten fehlen ja leider ohnehin schon...
(Die Frage ist natürlich etwas scherzhaft gemeint.) |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Das, was "das Kapital" an brauchbarer Information enthält, haette locker in eine 12-seitige Broschuere gepasst! (Die Antwort ist natuerlich auch scherzhaft gemeint) |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Das habe ich auch immer gedacht. Ich habe es mal angefangen zu lesen. Fürchterlich langweilig, dröge und sich ständig wiederholend. |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||||
..na dann ist ja alles klar |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||||
..na dann ist ja alles klar |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Karl Marx hat die wirtschaftlichen Verhaeltnisse seiner Zeit analysiert. Vieles hat er dabei richtig gesehen und manches auch falsch. Seit der Zeit hat sich die Wirtschaft enorm verändert, was natuerlich bedeutet, dass sich auch vieles von dem, was Karl Marx richtig gesehen hat, nicht auf die heutige Zeit übertragen laesst. Seine ideologischen Nachfolger, z.B. Lenin, haben versucht seine Erkenntnisse an ihre Zeit anzupassen, was nicht immer gut gelungen ist und dabei noch ihre eigenen Fehler hinzugefügt. Wir sehen also 3 Fehlerquellen, die sich beim modernen Marxismus addieren und recht gut erklaeren, weshalb die moderne marxistische Theorie als Grundlage zum Verstaendnis moderner Volkswirtschaften nicht taugt, was sich an dem tendenziell immer krasseren Scheitern praktischer marxistischer Experimente erkennen laesst. Nein, es nützt nichts "dem Kapital" neue Bände hinzufügen, wir sollten ganz von vorne anfangen und ohne Vorurteile Wirtschaft ganz neu analysieren. Das halte ich fuer zielführender. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Nebenbei bemerkt sehe ich die anderen klassischen Denkschulen der Ökonomie auch nicht viel anders. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Am besten macht man überhaupt keine kumulative Wissenschaft und behebt auch nicht bekannte und erkannte Fehler in wissenschaftlichen Theorien, sondern fängt in jeder Generation bezüglich buchstäblich allem ganz von neuem an zu denken. Die einzig richtige Reaktion auf Fehler ist ja bekanntlich, sie möglichst schnell und möglichst gründlich zu vergessen. Auf diese Weise vermeidet man, dass sich Fehlerquellen akkumulieren. So und nicht anders gewinnt man Erkenntnisse!
Ach, das finde ich jetzt aber beruhigend, dass du nicht nur Marx wegwerfen willst, sondern die anderen Klassiker gleich mit. Da muss man wirklich drauf achten, wen du damit gänzlich unerwähnt lässt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Am besten macht man überhaupt keine kumulative Wissenschaft und behebt auch nicht bekannte und erkannte Fehler in wissenschaftlichen Theorien, sondern fängt in jeder Generation bezüglich buchstäblich allem ganz von neuem an zu denken. Die einzig richtige Reaktion auf Fehler ist ja bekanntlich, sie möglichst schnell und möglichst gründlich zu vergessen. Auf diese Weise vermeidet man, dass sich Fehlerquellen akkumulieren. So und nicht anders gewinnt man Erkenntnisse!
Ach, das finde ich jetzt aber beruhigend, dass du nicht nur Marx wegwerfen willst, sondern die anderen Klassiker gleich mit. Da muss man wirklich drauf achten, wen du damit gänzlich unerwähnt lässt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Am besten macht man überhaupt keine kumulative Wissenschaft und behebt auch nicht bekannte und erkannte Fehler in wissenschaftlichen Theorien, sondern fängt in jeder Generation bezüglich buchstäblich allem ganz von neuem an zu denken. Die einzig richtige Reaktion auf Fehler ist ja bekanntlich, sie möglichst schnell und möglichst gründlich zu vergessen. Auf diese Weise vermeidet man, dass sich Fehlerquellen akkumulieren. So und nicht anders gewinnt man Erkenntnisse!
Ach, das finde ich jetzt aber beruhigend, dass du nicht nur Marx wegwerfen willst, sondern die anderen Klassiker gleich mit. Da muss man wirklich drauf achten, wen du damit gänzlich unerwähnt lässt. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Dialektische Wissenschaft ist mehr als nur kumulative Wissenschaft mit Fehlerbehebung. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Stimmt. Dialektische Wissenschaft ist ihrer selbst bewusste kumulative Wissenschaft mit Fehlerbehebung. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
beachbernie, dein persönliches individuelles Leben und sein Horizont sind ganz sicher nicht der ultimative Test für jede Wissenschaft. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Als bloßer Pragmatiker braucht beachbernie nur das Börsenblatt, so wie ein Hobby-Handwerker für sein Hobby die neuesten Handwerkertipps benötigt. Gleichzeitig aber ist er voll des Lobes für die Innovation des Kapitals ohne zu merken, was er da lobt. Denn Innovationen kommen ohne Analyse des Bestehenden gar nicht aus; Pragmatismus reicht da nicht. Und da ist es egal, ob Innovationen durch das Kapital oder z.B. in staatlichen Forschungsinstituten entwickelt werden. Es handelt sich ja stets um menschliche Innovationen und die können unter verschiedenen Bedingungen zustande kommen. Ansonsten ist beachbernie ein Vertreter der 'invisible hand' und der Harmonielehre vom Kapital, das immer wieder neue Gleichgewichte schafft, auch wenn es zwischendurch durch Krisen mal vorübergehend ins Trudeln geraten sollte. Der Mensch braucht da gar nichts zu tun, denn Gottes unsichtbare Hand tut es für ihn. Und wozu braucht der Mensch da noch Analyse und gesellschaftliche Innovationen? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
die ich nie gesagt habe |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn da nur nicht der kleine Unterschied zwischen Sagen und Tun wäre... |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Also um es mal ganz deutlich zu machen:
(1) Du hast immer wieder in Diskussionen dein persönliches Leben als ultimativen Horizont der Praxis benutzt. Und du verlangst und erwartest von anderen, dass sie das für sich auch so zu handhaben hätten. So z.B. direkt in deinem letzten Beitrag. (2) Du hast ebenfalls in der Vergangenheit Selbstregulierungskonzepte vertreten, die nahtlos in das fallen, was Skeptiker unter invisible hand gefasst hat. Dass du diese Ausdrücke nicht verwendest, ändert nichts. (3) Du hast in der Vergangenheit ebenfalls wiederholt die innovativen Kräfte des Investitionskapitals genau in der von Skeptiker charakterisierten Weise gepriesen. Deine Diskussionspraxis ist im Großen und Ganzen konsistent genau wie skizziert. Ob du das im jeweiligen Einzelfall mit irgendwas von dir Gesagtem auch so gemeint hast, ist vor diesem Hintergrund kaum interessant. Im Übrigen sind die von mir genannten Punkte nicht Argumente oder Gegenstände der Diskussion, sondern Beobachtungen. Ob sie mit den eigenen übereinstimmen, kann jeder Leser selbst entscheiden. Ach ja: Deine Behauptung, dass ich "nix tue", ist übrigens ein schönes Beispiel für Bullshit im hier dargestellten Sinne. Ob das richtig ist oder auch nur Sinn ergibt, spielt gar keine Rolle, weil das sowieso nicht der Grund ist, warum du das sagst. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Eine "unsichtbare Hand" setzt voraus, dass die an jemand dran ist, der prinzipiell imstande ist zu wissen was er tut und einen eigenen Willen hat. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Und wenn es Dich stört, dass Du so oft als "Nichtstuer" rueberkommst, dann solltest Du vielleicht auch öfter mal erzählen, was Du denn so praktisch tust |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Aber ich gebe gerne zu, dass es die Argumentation ungemein erleichtert |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nein, das setzt das nicht voraus und so war diese Metapher in der Ökonomie wirklich überhaupt nie von überhaupt irgendwem gemeint.
Ja, und vielleicht sollten wir auch extra für dich einen totalen Überwachungsstaat einrichten, damit du immer genau wissen kannst, was andere Leute, die du nicht kennst, in ihrem Leben machen, das dich nichts angeht. Nicht jeder ist so selbstverliebt und exhibitionistisch ist wie du und du hast da auch kein Recht drauf. Diese ganze Forderung ist wieder klassischer Bullshit. Ebenso (offensichtlich!) das Ziehen von Schlussfolgerungen aus Nichtwissen.
Es erleichtert in der Tat das Argumentieren, wenn man nicht die gesamte eigene Diskurskultur auf die Beurteilung von Argumenten ad hominem nach den persönlichen Leben ihrer Urheber ausrichtet statt ad rem nach logischen und sachgemäßen Kriterien. Über deine Benachteiligung diesbezüglich brauchst du dich nicht beschweren. Die ist voll und ganz selbstgewählt. Im Übrigen zeigst du hier gerade, dass du dein eigenes individuelles Leben als das ultimative Kriterium für Wissenschaft und Praxis betrachtest und behandelst. |
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