Idioglossia hat folgendes geschrieben: |
also, was soll ich nun tun? dem wehrbeauftragten zu schreiben finde ich schon fast zu extrem, weiß jemand, wie da die rechtlich lage ist? was sagen andere ex grundis dazu? beschweren müsste ich mich eigentlich beim disziplinarvorgesetzten. nur der hat mich in die kirche geschickt. und eigentlich will ich auch keinen da in die pfanne hauen. andererseits verlang ich irgendwie wiedergutmachung. |
Idioglossia hat folgendes geschrieben: |
man gewöhnt sich ja an einiges beim Bund in puncto grundrechte (Zeitansätze für die notdurft und Befehle wie: "WEINEN SIE!") aber das hat den bogen doch schon krass überspannt |
Zitat: |
da hieß es dann allen ernstes, dass christen ja gott dienen und deswegen im äußersten fall dazu berechtigt sind, ihr gelöbnis zu brechen (also ungehorsam), weil sie ja gott in erster instanz verpflichtet sind. |
Clément hat folgendes geschrieben: |
Wo ich das jetzt lese bekomme ich wieder diese Horrorvorstellungen vom Wehr. Was ist, wenn ich einen erniedrigenden Befehl nach dem anderen bekomme und obendrein verbal entwürdigt werde (was wohl alltäglich sein wird, denkt der Ex-Zivi jetzt mal)? Kann ich dann einfach Tschüss sagen, mich wehren, auf Artikel 1 des GG hinweisen und meinem Vorgesetzten sagen, ich lasse meine Menschenwürde nicht länger mit Füssen treten? Oder bin ich jetzt wieder mal naiv? |
Idioglossia hat folgendes geschrieben: |
naja ich sag mal so, ich hatte recht viel glück mit meiner aga, meine ausbilder waren alles (bis auf wenige ausnahmen) angehende offiziere, die haben halt alle einen gewissen bildungsgrad, sind auch alles demokraten und so summa summarum zwar auch sehr hart, und da findet auch viel *dummfick* statt, aber ich sage mal, meine würde wurde mir da noch gelassen. ich habe es mir persönlich um einiges schlimmer vorgestellt. musste auch nie sinnlos durch schlamm robben oder irgendnen schwachsinnigen scheiß machen. aber dem ein oder anderen passiert das schon...
knackpunkte bleiben aber die haar und bartwuchsregelung, die irgendwo sinnlos ist, vorallem, da es nun ja auch weibliche kameraden gibt und die ersten tage der aga, die sind ein wenig wie freiheitsentzug. hat mich persönlich schon mitgenommen, keine gelegenheit gehabt zu haben, mit der familie zu kommunizieren. da war man sogar froh, genügen wasser zu kriegen. in der aga wird halt verdammt lange gearbeitet.. das recht auf freizeit (sowas gibts doch, oder nich!? recht auf ruhe sowas halt..) ist das auch insgesamt eher eingeschränkt... und beleidigungen, sowas haben sich unsere ausbilder versucht zu klemmen, ich glaub, wenn man es drauf ankommen lässt, könnte man den ein oder anderen aber damit kriegen... |
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: |
Die rechtliche Lage ist ganz klar. Im Grundgesetz steht, dass niemand zu einer religiösen Übung gezwungen werden darf. |
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | ||
Soweit ich weiss, ist auch die Trennung von Staat und Kirche rechtlich verankert... |
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | ||||
Nein. |
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: |
Die rechtliche Lage ist ganz klar. Im Grundgesetz steht, dass niemand zu einer religiösen Übung gezwungen werden darf. |
Katatonia hat folgendes geschrieben: |
Hm, sagt die Verfassung aber nicht, dass der Staat weltanschaulich neutral sein soll? |
Katatonia hat folgendes geschrieben: | ||||||
Hm, sagt die Verfassung aber nicht, dass der Staat weltanschaulich neutral sein soll? |
Clément hat folgendes geschrieben: |
Wo ich das jetzt lese bekomme ich wieder diese Horrorvorstellungen vom Wehr. Was ist, wenn ich einen erniedrigenden Befehl nach dem anderen bekomme und obendrein verbal entwürdigt werde (was wohl alltäglich sein wird, denkt der Ex-Zivi jetzt mal)? Kann ich dann einfach Tschüss sagen, mich wehren, auf Artikel 1 des GG hinweisen und meinem Vorgesetzten sagen, ich lasse meine Menschenwürde nicht länger mit Füssen treten? Oder bin ich jetzt wieder mal naiv? |
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Der Bürger darf aufgrund seiner Religion nicht bevorzugt oder benachteiligt werden. Das heißt aber nicht, dass einige ausgewählte Religionsgemeinschaften nicht privilegiert behandelt und gefördert werden dürfen. |
Hans Derber hat folgendes geschrieben: | ||
Man soll gehorchen, selbst wenn der Befehl falsch ist. Im Befolgen eines Befehles liegt Gerechtigkeit auf Seiten des Untergebenen, selbst wenn dieser Befehl vom Vorgesetzten aus eine Ungererechtigkeit ist. Denn der Vorgesetzte trägt die Verantwortung für gerechtes Befehlen, und wenn er ungerecht befiehlt, dann ist das sein Fehler. Der Untergebene dagegen trägt die Verantwortung für die Ausführung, und seine Gerechtigkeit liegt im Gehorsam. |
annox hat folgendes geschrieben: |
So ist's brav - das nennt man landläufig Kadavergehorsam. |
Heike N. hat folgendes geschrieben: | ||
Hans Derber ist entweder doof oder ein Troll. |
Hans Derber hat folgendes geschrieben: |
Ich nehme die Beleidigungen nicht persönlich, sie gelten wohl mehr dem von mir vetrtetenen politischen Reformwillen, als meiner Person. Wer sich heutzutage Gedanken über die Zukunft seines Landes macht, und sie auch noch äussert, muss ein dickes Fell haben. |
Katatonia hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Das heißt, es steht nirgends explizit in der Verfassung, dass der Staat zu weltanschaulicher Neutralität verpflichtet ist? |
Hans Derber hat folgendes geschrieben: |
Ich nehme die Beleidigungen nicht persönlich, sie gelten wohl mehr dem von mir vetrtetenen politischen Reformwillen, als meiner Person. Wer sich heutzutage Gedanken über die Zukunft seines Landes macht, und sie auch noch äussert, muss ein dickes Fell haben. |
annox hat folgendes geschrieben: | ||
Man sollte sich ernsthaft um einen Staat Sorgen machen, der von seinen Soldaten Kadavergehorsam fordert und, was weitaus schlimmer ist, um einen Staat dessen Soldaten bereit sind diese Art Gehorsam zu leisten - noch dazu mit solch haarsträubenden Begründungen. Mit solchen Soldaten hätte es 1989 in der DDR einen Bürgerkrieg gegeben... |
Hans Derber hat folgendes geschrieben: |
Der Einwand ist nicht falsch. Aber grundsätzlich kann eine Armee eben nicht wie ein Parlament funktionieren, in dem erst jede Entscheidung erst diskutiert wird, und danach gerichtlich angefochten wird. Eine Armee muss schnell und absolut zuverlässig funktionieren, sonst wird sie jede Schlacht verlieren. Und Fehlentscheidungen gehören zum System: Straffe und schnell reagierende Systeme produzieren mehr Fehler als solche, die immer alles gründlich überdenken und nachher überprüfen. Die Abwägung ist also zu treffen zwischen einem System, das immer schnellstmöglich Entscheidungen trifft, oder einem System, das immer bestmögliche Entscheidungen trifft. Ein falscher Befehl mag manchmal zur Niederlage führen. Ein langwieriger Entscheidungsprozess wird aber immer und ausnahmslos zur Niederlage führen. Denn er trifft mehr richtige Entscheidungen, aber diese immer zu spät. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde