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Papst soll draußen bleiben
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#913338) Verfasst am: 19.01.2008, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Jetzt werde ich sicher gleich ein par Schellen kriegen: Das finde ich gar nicht so abwegig. Es gibt immerhin auch hier Leute, die zB glauben, die katholische Kirche sei eine völkermordende Bestie und müsse komplett eingestampft werden. Da muss man sich über sowas nicht wundern.

ich bin weg Verwundert

Sollst Du haben:

Ich für mein Teil bin es leid ständig unter den Auswüchsen religiösen Machtgehabes leiden zu müssen! Weg damit! Schauze voll! Habe fertich!

Ständig meinen die Ihre Moral wäre besser, als mein Verstand. Vom einfachen Christenpöbel bis zu ihrem Scheissobermufti. Ständig meinen die, sie würden diskriminiert, wenn andere Toleranz und Anstand von ihnen fordern. Ständig wollen sie Werte für sich in Anspruch nehmen - indem sie sie anderen absprechen. Ich bin diese religiöse Arroganz gründlich leid!

Ich habe auch keinen Bock mehr, mit denen zu diskutieren. Das bringt nämlich nur eines: gar nix.

Auch für dich gelten die Forenregeln. Die Herabsetzung sämtlicher Angehöriger einer Glaubensgemeinschaft allein wegen ihres Glaubens zB. als Pöbel entspricht definitiv nicht den Forenregeln. Deshalb wirst du auch du dazu ermahnt dich hier um einen sachlichen Ton zu bemühen.
Was das "Weg damit" angeht, möchte ich dich an einen älteren Beitrag erinnern. Sollten sich wieder mal deine Gewaltfantasien bzgl. der Angehörigen von irgendeiner Religion Bahn brechen, wird es nicht ohne Konsequenzen bleiben.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#913340) Verfasst am: 19.01.2008, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Betonköpfen wie Dir, deren restlos mit Vorurteilen vernageltes Hirn längst nichts anderes mehr hervorzubringen in der Lage ist als hohle Phrasen und Scheisshausparolen, kann man mit demokratischen Mitteln leider auch nicht beikommen. Ich verzichte trotzdem auf Deine militante und Gewalt rechtfertigende Hetze. Gewalt ist nicht gerechtfertigt, auch wenn intellektuelle Krüppel eben leider nur dieses Mittel zur Hand haben um ihren Schwachsinn durchzusetzen.

Nochmal der Hinweis an Dich auf die Einhaltung der Netikette. Solche Herabsetzungen und hohle Schimpftiraden sind hier unerwünscht, völlig unabhängig wer damit angefangen hat.


@all
Das gilt absolut auch für alle anderen Beteiligten in diesem Thread. Wer nicht in der Lage ist dieses Thema sachlich zu diskutieren, soll sich eine andere Diskussionsplattform suchen!


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 19.01.2008, 15:23, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#913341) Verfasst am: 19.01.2008, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Jetzt werde ich sicher gleich ein par Schellen kriegen: Das finde ich gar nicht so abwegig. Es gibt immerhin auch hier Leute, die zB glauben, die katholische Kirche sei eine völkermordende Bestie und müsse komplett eingestampft werden. Da muss man sich über sowas nicht wundern.

ich bin weg Verwundert

Sollst Du haben:

Ich für mein Teil bin es leid ständig unter den Auswüchsen religiösen Machtgehabes leiden zu müssen! Weg damit! Schauze voll! Habe fertich!

Ständig meinen die Ihre Moral wäre besser, als mein Verstand. Vom einfachen Christenpöbel bis zu ihrem Scheissobermufti. Ständig meinen die, sie würden diskriminiert, wenn andere Toleranz und Anstand von ihnen fordern. Ständig wollen sie Werte für sich in Anspruch nehmen - indem sie sie anderen absprechen. Ich bin diese religiöse Arroganz gründlich leid!

Ich habe auch keinen Bock mehr, mit denen zu diskutieren. Das bringt nämlich nur eines: gar nix.

Auch für dich gelten die Forenregeln. Die Herabsetzung sämtlicher Angehöriger einer Glaubensgemeinschaft allein wegen ihres Glaubens zB. als Pöbel entspricht definitiv nicht den Forenregeln. Deshalb wirst du auch du dazu ermahnt dich hier um einen sachlichen Ton zu bemühen.
Was das "Weg damit" angeht, möchte ich dich an einen älteren Beitrag erinnern. Sollten sich wieder mal deine Gewaltfantasien bzgl. der Angehörigen von irgendeiner Religion Bahn brechen, wird es nicht ohne Konsequenzen bleiben.


Du übertreibst mal wieder Maßlos ....
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#913343) Verfasst am: 19.01.2008, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Auf Hetze zu verzichten und zugleich gegen jemand anderen zu hetzen..hmm..klingt logisch, oder?


Hetze bezeichnet das Aufstacheln zu Hass, oder das Dämonisieren, zum Zwecke der Entmenschlichung: Der Gegner soll nicht mehr als Mensch wahrgenommen werden, sondern wahlweise als Hassobjekt oder angsteinflössendes Monstrum. Auf diese Art wird Gewalt gerechtfertigt. .... Daher ist Hetze der erste und meist notwendige Schritt zur tatsächlichen Gewalt, und dient der Enthemmung.


Eine Beschreibung oder sogar Defintion, der ich absolut zustimmen kann. Falls ich dir nun einen Fall darlegen würde, bei dem sämtlichen Anhängern einer ganz bestimmten "Weltanschauung" ganz pauschal die Absicht unterstellt wird, die Anhänger einiger oder sogar aller widersprechender Weltanschauungen physisch vernichten zu wollen, insbesondere durch den ständigen Verweis auf Vernichtungsabsichten und Methoden der Nazis, würde dann deiner Meinung nach deine obige Defintion auf diesen Fall zutreffen?
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hehehe
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Anmeldungsdatum: 26.07.2006
Beiträge: 674

Beitrag(#913344) Verfasst am: 19.01.2008, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Mich würde immer noch interessieren, ob du dieses Mittel in Erwägung ziehen oder zumindest billigen würdest, wenn besagter Vortrag von Karlheinz Deschner in einer Kirche stattfände.


Einen solchen Vortrag in einer Kirche stattfinden zu lassen fände ich vollkommen unpassend. Falls trotzdem irgendein Pfarrer ihn dazu in eine Kirche einladen sollte, trägt ER die Verantwortung dafür, dass in einem Gotteshaus höchstwahrscheinlich billige Polemik bis hin zu handfesten Lügen verbreitet werden um einen Generalsündenbock "Christentum" zu konstruieren. Er trägt die - nicht ich. Ich sehe daher keinen Grund, warum ich dagegen einschreiten sollte.
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#913371) Verfasst am: 19.01.2008, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Wie sich die Ansichten und hierbei vor allem das Wissenschaftsverständnis Joseph Ratzingers herausbildeten, zeigt jetzt sehr anschaulich Hans Küng im zweiten Band seiner Erinnerungen "Umstrittene Wahrheit. Erinnerungen" (September 2007). Von Jugend an kannte Küng den mit ihm fast gleichaltrigen künftigen Papst. Ratzinger hatte am Anfang ja nicht nur Erfolge. Seine Habilarbeit wurde von anderen Theologen wegen fehlender "wissenschaftlicher Beweiskraft" zunächst zurückgewiesen.
Man kann in dem Buch nachverfolgen, wie Ratzinger es lernte, sich auf bestimmte "Glaubenswahrheiten" zurückzuziehen, wenn es eng wurde, und ins Unbestimmte, in höhere Regionen zu entschweben. Vor allem der Gegensatz zwischen der Weltoffenheit Küngs, der Russland und China lernend bereiste, und der Provinzialität Ratzingers, dem immer die Konstellation seines Heimatortes vor Augen blieb, wird sichtbar. Nur zu empfehlen, das Buch.

Zu Galilei noch: Er wurde über Jahrzehnte hinweg von Päpsten und Kardinälen gefördert und glaubte selbst immer den katholischen Grundaussagen treu zu bleiben. Die katholischen Kirchenhierarchen verschlossen sich bei weitem nicht alle dem heliozentrischen Weltsystem, das jedoch nur im 17. Jh. als "Hypothese" behandelt werden durfte. Durchaus Widersprüchliches wurde von ihnen aufgeschrieben, Bellarmin wagte sich mitunter auch in anderen Fällen weit vor. Aber das durften nur Kardinäle, nur große Theologen. Der "Fall Galilei" wurde in den letzten Jahrzehnten im deutschen Sprachraum in vielem (ich habe es in der DDR erlebt) durch die Brille Bertolt Brechts gesehen, 1992 wurde Galilei von Johannes Paul II. rehabilitiert, was ja auch ein indirektes Eingeständnis zu den Urteilen eines "Unfehlbaren" war.
Aber:
Der entscheidende Vorwurf gegen Galilei von seiten der Papstkirche dürfte indes in dem des "Ungehorsams" bestanden haben. Ein Nichttheologe, ein Laie, wagte es, über Dinge nochmals zu richten, über die schon kirchliche Würdenträger das Maßgebliche gesagt hatten. Es wurde nicht so sehr über die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Galilei gerichtet, als vielmehr über seine Unbotmäßigkeit gegenüber kirchlichen Autoritäten, die zugleich eine politische Macht darstellten. Immerhin konnte das Beispiel Galileis Schule machen. Und man befand sich im Dreißigjährigen Krieg. Der Papst hatte das Problem, dass sich katholische Herrscher untereinander bekriegten, wie ab 1635 der Habsburger Kaiser Ferdinand und der französische König Ludwig XIII. Und 1708/09 ließ Kaiser Joseph I. seine Truppen in den Kirchenstaat einmarschieren, worauf die Truppen des profranzösischen Papstes auf eine spezifische Weise kämpften: Sie flohen so schnell, dass sie nicht mehr einzuholen waren, wie Voltaire anschaulich schildert.

Die Zeitsituation sollte man schon im Auge behalten, aber:

@hehehe
Dass der Papst
Zitat:
"vor allem aus Rücksicht auf die Protestanten - beim geozentrischen Modell"
geblieben sei, was ist denn das für eine historische Konstruktion? Noch in Erinnerung, wie das mit Luther und Kopernikus war? Zumal für Dich
Zitat:
"das ganze"
(mit Galilei)
Zitat:
"in die Zeit der Reformation fiel"
(19.01. 2008, 00:05).

Ich mache mir da so meine Gedanken über diese Geschichtskonstruktionen, bin aber wirklich nicht bereit, mit jemandem zu diskutieren, der Gruppen von Menschen als "Abschaum" tituliert. Das sagt bereits genügend über jemanden aus.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#913392) Verfasst am: 19.01.2008, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
er verurteilt Galilei zum Scheiterhaufen aus reiner Nächstenliebe!!


Das war mir bislang neu, dass Galilei zum Scheiterhaufen verurteilt wurde. Aber in Zeiten von PISA werden ja die dollsten Entdeckungen gemacht Lachen Lachen Lachen Lachen

Er bekam lebenslänglich, nachdem er dem Heliozentrismus abschwor. Preisfrage: Welche Strafe hätte er bekommen, falls er das nicht getan hätte?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Informieren, vor aufregen, hehehe. Die Studenten und Dozenten haben nicht, wie du das darstellst, aus heiterem Himmel das Urteil der Kirche aus dem 17. Jhdt. angesprochen. Das hat der aktuelle Papst, damals bekannt unter dem Namen Ratzinger, 1990 an eben jener Universität getan.


Als ob ich das nicht wüsste. Die Äusserungen des Papstes sind aber völlig vernünftig. Selbst wenn man sie nicht mag: Sie sind zumindest diskussionswürdig; er stützt sich auf bedeutende Köpfe. Ihm aufgrund von Meinungen, die dem antiklerikalen Spektrum nicht schmecken können, mit militanten Mitteln den Mund zu verbieten, ist totalitäres Gehabe und ein Armutszeugnis sondergleichen.

Ist dir eigentlich klar, was du da schreibst? Die "diskussionswürdige" Meinung des Papstes bestand darin, dass die Verurteilung von Gallileos freier Rede gerecht und vernünftig war. Nun, wenn sich der Papst derartig gegen die freie Rede stellt, dann kann er sie wohl selbst nicht für sich beanspruchen und schon gar nicht, diese an einer Universität zu äußern, deren Mitglieder klarerweise eine klare Verbundenheit mit einem Wissenschaftler wie Gallileo besitzen. Das ist, wie, wenn der Papst verlangen würde, die Richtigkeit der Zwangsbekehrung der Südamerikaner unbedingt in einem Indianer-Tempel äußern zu dürfen.
Immerhin forderten die Wissenschaftler nicht, den Papst bei lebendigem Leibe zu verbrennen.

hehehe hat folgendes geschrieben:

Zitat:
In diesem Sinne wäre das Urteil der Kirche gegen Gallileo vernünftig und gerecht gewesen. Die Kirche hätte treuer zur Vernunft gestanden, als Gallileo.


Was ja auch stimmt: Gallileo verlangte eine Revision der heiligen Schrift aufgrund seiner Behauptung, die er nicht beweisen konnte.

Du hältst es also für vernünftig und gerecht, dass diejenigen, die die heilige Schrift neu interpretieren wollen, mit dem Tode zu bedrohen und allenfalls einzusperren sind? Sollen ihre Schriften und weitere Publikationen verboten werden?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Dass das ganze in die Zeit der Reformation fiel, wo die Kirche alle Hand zu tun hatte die zunehmenden Spaltungen aufzufangen, verschärfte die Bedeutung dieser Dreistigkeit noch.

Du hältst es also für vernünftig und gerecht, diejenigen, die der Reformation oder der Gründung von neuen Kirchen direkt oder indirekt, gewollt oder ungewollt unterstützen, mit dem Tode zu bedrohen und allenfalls einzusperren sind? Sollen ihre Schriften und weitere Publikationen verboten werden?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Das kopernikanische System konnte er als elegantes theoretisches Modell diskutieren - ohne jede Einschränkung. Er fing aber an zu behaupten, es handele sich nicht nur um ein Modell sondern die Wahrheit - ohne Beweise liefern zu können.

Relaitivitätstheorie und Quantentheorie sind auch nur Modelle. Darüber hinaus ist es sehr wohl in der Wissenschaft üblich, dass unterschiedliche Wissenschaftlter von unterschiedlichen Wahrheiten überzeugt sind.
Welche "Beweise" hatten denn die Geozentristen? Gallileo hatte wenigstens eine Theorie, während die Geozentristen lediglich versuchten die wirren Planetenbahnen irgendwie mit Formeln möglichst genau zu modelleieren.

Du hältst es also für vernünftig und gerecht, Wissenschaftler, die von ihren, vom Mainstream abweichenden Forschungsergebnissen, überzeugt sind, mit dem Tode zu bedrohen und allenfalls einzusperren?

hehehe hat folgendes geschrieben:

Auf den Einwand der Geozentristen, dass unsere Sternenbeobachtung im Falle einer Bewegung der Erde Parallaxenverschiebungen aufweisen müsste, konnte er nichts entgegnen. Er hatte keinerlei Beweise, fing aber an sein Modell öffentlich als Faktum zu verkaufen und eine Revision der heiligen Schrift zu verlangen, aus der man bislang ein geozentrisches Weltbild abgeleitet hatte.

Laut englischem wiki stand folgendes im Urteil der Inquisition:

Zitat:
The proposition that the sun is in the center of the world and immovable from its place is absurd, philosophically false, and formally heretical; because it is expressly contrary to Holy Scriptures", and the converse as to the Sun's not revolving around the Earth


Zitat:
Die Aussage, dass die Sonne das Zentrum der Welt und von seiner Stelle unbewegbar wäre, ist absurd, philosophisch falsch und formal heretisch; weil es der heiligen Schrift ausdrücklich widerspricht


hehehe hat folgendes geschrieben:
und legte die Verteidugung des Ptolemäischen(=geozentrischen) Systems in den Mund des fiktiven Dummkopfes Simplicio.

Du hältst es also für vernünftig und gerecht, Spötter mit dem Tode zu bedrohen und allenfalls einzusperren? Sollen ihre Schriften und weitere Publikationen verboten werden?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Das war eine offene Provokation der Kirche, die ihn bislang nach Kräften gefördert hatte, und damit war das Maß voll.

Du hältst es also für vernünftig und gerecht, diejenigen, die die Kirche provozieren, mit dem Tode zu bedrohen und allenfalls einzusperren? Sollen ihre Schriften und weitere Publikationen verboten werden?

hehehe hat folgendes geschrieben:
war er ein Starastronom und persönlicher Schützling des Papstes

Wenn er nicht der Busenfreund des Papstes gewesen wäre, dann hätte die Inquisition wohl schon früher mit ihm kurzen Prozess gemacht. Du siehst die angebliche Wissenschaftsfreundlichkeit der Kirche also darin, dass persönliche Günstlinge des Papstes ein klein wenig mehr Spielraum haben?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Was war eigentlich so dramatisch an dem kopernikanischen Modell? Andere katholische Wissenschaftler arbeiteten auch nach 1933 weiter an diesem Modell und veröffentlichten ohne jeden Ärger mit der Kirche ihre Arbeiten (Pater Roger Boscovich z.B.). Wo war also das Problem?

Frag das die Inquisitoren, die Gallileo mit dem grausamen Tod am Scheiterhaufen bedrohten.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Das Problem war erstens, dass Galilei sich nicht an die Regeln der Wissenschaftlichkeit hielt, und eine Hypothese als Tatsache darstellte.

Die heutige wissenschaftliche Methode und die zugrundeliegende Erkenntnistheorie gab es damals noch gar nicht. Die Idee, Theorien mit Experimenten und Empirik zu überprüfen, war damals noch nicht so wichtig. Die strikten Methoden wissenschaftlichen Vorgehens mussten erst entwickelt werden.
Hielt sich die Inquisition etwa an die Regeln der Wissenschaftlichkeit, als sie sich auf die Bibel berief um Aussagen astronomischer Natur damit zu bewerten. Mit den Augen rollen

hehehe hat folgendes geschrieben:
Das Problem war weiterhin die Reformation, die dem Vatikan immer größerer Anstrengungen abverlangten, die Spaltungen einzudämmen.

Mir kommen die Tränen.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 19.01.2008, 16:44, insgesamt einmal bearbeitet
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#913395) Verfasst am: 19.01.2008, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
[...] während die Geozentristen lediglich versuchten die wirren Planetenbahnen irgendwie mit Formeln möglichst genau zu modelleieren.

Absicht? Mr. Green
_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Mobienne
Auf dem Weg
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Anmeldungsdatum: 09.06.2007
Beiträge: 3840
Wohnort: Allgäu

Beitrag(#913448) Verfasst am: 19.01.2008, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:

Was ja auch stimmt: Gallileo verlangte eine Revision der heiligen Schrift aufgrund seiner Behauptung, die er nicht beweisen konnte. Dass das ganze in die Zeit der Reformation fiel, wo die Kirche alle Hand zu tun hatte die zunehmenden Spaltungen aufzufangen, verschärfte die Bedeutung dieser Dreistigkeit noch.

hui, wie kann man nur die heilige schrift anzweifeln bzw. revidieren wollen... das allein rechtfertigt ja schon den scheiterhaufen. und dann noch, wo doch gerade noch reformation war. Mit den Augen rollen was kann denn bitte gallileo dafür, dass die kirche so intolerant ist und es nicht zulassen und gewaltsam unterbinden wollte, dass menschen einem anderen oder gar keinem glauben nachgehen wollten? schon gleich mal gilt das als dreist.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Er fing aber an zu behaupten, es handele sich nicht nur um ein Modell sondern die Wahrheit - ohne Beweise liefern zu können.

ach. die ganzen religiösen lehren mit ihren göttern und wahrheiten und heiligen schriften kommen ohne beweise aus und gallileo sollte welche haben? was machen die religionen mit ihren glaubensinhalten und lehren denn anderes, als genau das: etwas, das nicht belegbar ist, als wahr hinzustellen?

hehehe hat folgendes geschrieben:
fing aber an sein Modell öffentlich als Faktum zu verkaufen und eine Revision der heiligen Schrift zu verlangen, aus der man bislang ein geozentrisches Weltbild abgeleitet hatte.

wo war der beweis für die richtigkeit des geozentrischen weltbildes? nur, dass es in dieser ansammlung von geschreibsel steht? dass gellileo recht hatte, wissen wir ja nun zudem. was ist so verwerflich daran, hinter etwas zu stehen, das man entdeckt hat und für richtig hält? kann doch jeder für richtig halten, was er will. rechtfertigt das den scheiterhaufen? nur weil man indirekt die bibel hinterfragt, wenn man das da möglicherweise abzuleitende weltbild nicht mehr unterstützen kann? was macht denn die bibel so unantastbar und wahr? sie ist ja nun zudem wahrhaft oft genug auch umgeschrieben worden.

hehehe hat folgendes geschrieben:
und missachtete die Forderung der Kirche, das kopernikanische Modell nicht fälschlicherweise als erwiesene Wahrheit darzustellen.

natürlich. eine forderung der kirche darf natürlich nicht missachtet werden. was, wenn gallileo das nun mal für die wahrheit hielt? er kann doch vertreten, was er will. ach. ja. die religiösen gefühle, was die unumstößlichkeit der bibel betrifft. wenn der papst zu dir sagt: spring aus dem fenster, springst du? verhütest du?

hehehe hat folgendes geschrieben:
Das war eine offene Provokation der Kirche, die ihn bislang nach Kräften gefördert hatte, und damit war das Maß voll ... wo Galilei seine Theorie als unumstössliche Tatsache darstellte, theologische Konsequenzen forderte und die Kirche offen provozierte,

verbale provokationen rechtfertigen den scheiterhaufen? war es wirklcih ein provokation? darf man die kirche nicht zum denken anregen? warum soll die kirche wieder mit allem, was sie sagt, auf das unantastbar-podest gehoben werden? wieder mal wegen der religiösen gefühle? nichts aber auch gar nichts ist so, dass man es nicht kritisch hinterfragen oder etwas gegenteiliges behaupten darf.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Das Problem war erstens, dass Galilei sich nicht an die Regeln der Wissenschaftlichkeit hielt, und eine Hypothese als Tatsache darstellte.

christliche lehren sind noch nicht mal hypothesen. es sind märchen. hält sich denn die kirche mit ihren lehren an die wissenschaftlichkeit? nein.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Das Problem war weiterhin die Reformation, die dem Vatikan immer größerer Anstrengungen abverlangten, die Spaltungen einzudämmen. Und genau hier goss Galilei Öl ins Feuer.

was konnte gallileo denn dafür, dass gerade reformation war? darf man deswegen nicht alles sagen? wieso soll man sich nicht von der kirche abspalten oder reformieren dürfen? wieso nahmen und nehmen sich die krichen das recht heraus, dagegen vorzugehen? soll doch jeder glauben oder nicht glauben, was er will. was macht die kirchen so sicher, die allgültige für jedermann anwendbare institution zu sein? das ist beschneidung der menschenfreiheitsrechte.

hehehe hat folgendes geschrieben:
Die Protestanten nämlich warfen der Kirche Missachtung der Bibel vor und forderten eine wortwörtliche Auslegung der Stellen, die ein geozentrisches Weltbild nahezulegen scheinen.
Von den Protestanten wurde das kopernikanische Modell daher scharf angegriffen. Nicht zuletzt aus Rücksicht auf die Protestanten und um weiteres Öl ins Feuer der Kirchenspaltung zu vermeiden, konnte die Kirche nicht zulassen, dass der Starastronom Galilei, der unter der persönlichen Förderung des Papstes arbeitete, auf einmal anfing, das kopernikanische System als gesicherte wissenschaftliche Tatsache darzustellen.

sh. oben. mißachtung der bibel. wie kann man nur. rücksicht auf die protestanten. aus welchem grund bitte sollte man auf was genau rücksicht nehmen? glaubst du noch an den weihnachtsmann?

es ist das problem wie bei vielen diskussionen. die bibel, die christlichen lehren und das "religiöse gefühl" werden ohne grund als "gesetzt" und richtig angesehen, als etwas, für das keine wissenschaftlichen maßstäbe gelten und als etwas, was man nicht in frage stellen darf und worauf man rücksicht zu nehmen hat - warum und worauf eigentlich, wird einem nicht gesagt. zudem liegt die schmerzgrenze für die verletzung sehr niedrig - man braucht nur eine mittlerweile gesicherte erkenntnis mit dem, was dazu gegenteilig in der bibel steht, im zusammenhang zu erwähnen. davon gehst auch du aus. überall da, wo man nicht mit den glaubenvorstellungen konform geht, "verletzt" man diese "hoheit" und diese "gefühle". das ging damals gallileo so und das vermittelst du hier auch noch. und dadurch wird eine diskussion sehr mühsam.
_________________
Wo Worte selten, haben sie Gewicht. Shakespeare. Wo viel Geseier, nicht...
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken dieser Wahrheit. Nach Jupp Müller
Der Verstand ist wie eine Fahrkarte. Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird. Ernst R. Hauschka
Charakter ist etwas, was man von billigen Menschen nicht erwarten darf.
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#913612) Verfasst am: 19.01.2008, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Jetzt werde ich sicher gleich ein par Schellen kriegen: Das finde ich gar nicht so abwegig. Es gibt immerhin auch hier Leute, die zB glauben, die katholische Kirche sei eine völkermordende Bestie und müsse komplett eingestampft werden. Da muss man sich über sowas nicht wundern.

ich bin weg Verwundert

Sollst Du haben:

Ich für mein Teil bin es leid ständig unter den Auswüchsen religiösen Machtgehabes leiden zu müssen! Weg damit! Schauze voll! Habe fertich!

Ständig meinen die Ihre Moral wäre besser, als mein Verstand. Vom einfachen Christenpöbel bis zu ihrem Scheissobermufti. Ständig meinen die, sie würden diskriminiert, wenn andere Toleranz und Anstand von ihnen fordern. Ständig wollen sie Werte für sich in Anspruch nehmen - indem sie sie anderen absprechen. Ich bin diese religiöse Arroganz gründlich leid!

Ich habe auch keinen Bock mehr, mit denen zu diskutieren. Das bringt nämlich nur eines: gar nix.

Auch für dich gelten die Forenregeln. Die Herabsetzung sämtlicher Angehöriger einer Glaubensgemeinschaft allein wegen ihres Glaubens zB. als Pöbel entspricht definitiv nicht den Forenregeln. Deshalb wirst du auch du dazu ermahnt dich hier um einen sachlichen Ton zu bemühen.
Was das "Weg damit" angeht, möchte ich dich an einen älteren Beitrag erinnern. Sollten sich wieder mal deine Gewaltfantasien bzgl. der Angehörigen von irgendeiner Religion Bahn brechen, wird es nicht ohne Konsequenzen bleiben.

Was genau kritisierst Du denn nun?
Wo äussere ich Gewaltphantasien?

Ich fordere ein Ende der Sonderbehandlung für Religionsgruppen. Ich wehre mich gegen ihre ständige Behauptung es gäbe keine Werte in einer Gesellschaft ohne ihren Gott.

Imho kann man mir bestenfalls den 'Scheiss' vor dem Obermufti ankreiden. Ansonsten halte ich den Vergleich zwischen dem christlichen Pabst und dem moslemischen Obermufti für tragbar, da es keine exakte Entsprechung der Positionen gibt.
Mit Christenpöbel meine ich genau das, was ich sage.
wiki hat folgendes geschrieben:
Mit dem Wort „Pöbel“ wurde gewöhnlich ein Mangel an Kultur, Kultiviertheit, Stil, Feingefühl oder „Sinn für Höheres“ u. ä. unterstellt.

Christliche Mitläufer, die nichts anderes tun, als sich ständig ihrer eigenen Vorurteile zu versichern.

Und ja, ich denke, es steht mir zu, mich heftigst über die Gruppe innerhalb der Christen zu äussern, weil ich konkret unter diesen seit meiner Schulzeit zu leiden habe. Und weil sie eine Mehrheit innerhalb der Christen darstellen.

Ständig wird man schief angesehen, wenn das Gegenüber merkt, dass man ein Ungläubiger ist. Von Christen, wie von Moslem. Von Juden hab ich das noch nicht erlebt. Ständig wollen die einem das Gefühl vermitteln, dass einem etwas fehle. Irgendwann reicht es damit.

Und was meinst Du bitte mit dem Verweis auf den anderen Beitrag?
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#914835) Verfasst am: 21.01.2008, 03:28    Titel: Antworten mit Zitat

Massendemo für Papst
Argh


gwarpy
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Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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Uriziel
Herpiderpi



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Beiträge: 1728

Beitrag(#914903) Verfasst am: 21.01.2008, 09:15    Titel: Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
Massendemo für Papst
Argh


gwarpy



Witzig, ne zwinkern wie viele Menschen ihm oder einfach nur der Kirche auch heute noch willenlos in den Allerwertesten kriechen...
Püh, sollen die doch Zeit und Geld ihres Leben's für ihn zum Fenster rauswerfen...

"Ich" für meinen Teil werde wie alle anderen erst "kurz" vor meinem Tod an Gott glauben und auch so in den Himmel kommen Sehr glücklich denn Gott ist ja gütig und liebt ALLE Menschen Muahahahaha zynisches Grinsen

Also bin ich schon so gut wie oben im Himmel, während alle Mobber, Vergewaltiger, Mörder und Folterknechte unschuldiger von mir aus mit Vergnügen zur Hölle fahren können!

O- äh... "A"MEN !!!
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#914914) Verfasst am: 21.01.2008, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
In Mailand verfolgten über 10.000 das Gebet auf einem Großbildschirm.

Muß ja irre spannend sein, dem Papst beim Beten zuzugucken.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#914961) Verfasst am: 21.01.2008, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In Mailand verfolgten über 10.000 das Gebet auf einem Großbildschirm.

Muß ja irre spannend sein, dem Papst beim Beten zuzugucken.


Lachen


gwarpy
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Gaius Julius Caesar
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#916044) Verfasst am: 22.01.2008, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich empfehle sehr, den Dialog von Galilei zu lesen, am besten eine kommentierte Ausgabe (natuerlich von einem Physiker oder Astronomen). Es ist ein ausgesprochen gut lesbares Buch, das sich mit jedem zeitgenoessischen populaerwissenschaftlichen Buch im Stil messen kann. Im Inhalt geht es vor allem darum, dass man zwischen den Weltsystemen auf Grund von Beobachtung und nicht auf Grund von Ipse dixit entscheidet.

Das ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum Galilei letztendlich angeeckt ist: Er hatte eine grosse Breitenwirkung, sodass einfache Leute auf dem Marktplatz darueber diskutierten, UND er setzte sich fuer die wissenschaftliche Methode ein.

Wer die Bahn der Planeten im geozentrischen und im heliozentrischen System vergleicht, kann keinen Zweifel haben, was das geeignete Bezugssystem ist, und NaturwissenschaftlerInnen finden eine Kontroverse wie die um die fehlenden Parallaxen oder Jahrhunderte spaeter, warum es in der Nacht eigentlich dunkel ist, aufregend, da sie zu neuen Erkenntnissen fuehren. Die Kirche hat sich eben gerade NICHT darum gekuemmert, was die beste Erklaerung fuer die Beobachtungen ist, sondern gegen jede "dreiste" Forderung ein Gegenargument gesucht:

Zitat:

Als ob ich das nicht wüsste. Die Äusserungen des Papstes sind aber völlig vernünftig. Selbst wenn man sie nicht mag: Sie sind zumindest diskussionswürdig; er stützt sich auf bedeutende Köpfe. Ihm aufgrund von Meinungen, die dem antiklerikalen Spektrum nicht schmecken können, mit militanten Mitteln den Mund zu verbieten, ist totalitäres Gehabe und ein Armutszeugnis sondergleichen.


Die Berufung auf bedeutende Koepfe war die groesste Fessel der Wissenschaft im Mittelalter, denn zB "hat Aristoteles schliesslich gesagt, dass Spinnen sechs Beine haben". Die Verehrung von Aristoteles zeigt auch, dass das Problem eben nicht die heilige Schrift, sondern die generelle Autoritaetsglaeubigkeit ist. Und genau die Argumente wie "dreiste Provokation", "bedeutende Koepfe" gehoren zum Problem.

Zitat:

Was ja auch stimmt: Gallileo verlangte eine Revision der heiligen Schrift aufgrund seiner Behauptung, die er nicht beweisen konnte.


Wenn also mehrere Argumente gegen das geozentrische Weltbild sprechen und die Parallaxen gegen das heliozentrische, dann hat Galileo verloren und die vernuenftige Kirche recht?


Zitat:
Dummkopfes Simplicio. Das war eine offene Provokation der Kirche, die ihn bislang nach Kräften gefördert hatte, und damit war das Maß voll.


Das ist ein Vernunftsargument? Ich glaube gerne, dass die Inquisitoren ueberzeugt waren, dass es notwendig war, fuer Ruhe und Ordnung zu sorgen, aber da kann man nur auf Dostojewskis Grossinquisitor verweisen.

Zitat:

Was war eigentlich so dramatisch an dem kopernikanischen Modell? Andere katholische Wissenschaftler arbeiteten auch nach 1933 weiter an diesem Modell und veröffentlichten ohne jeden Ärger mit der Kirche ihre Arbeiten (Pater Roger Boscovich z.B.). Wo war also das Problem?

Siehe oben. Galilei hat die Autoritaetsglaeubigkeit angegriffen und so geschrieben, dass es jeder verstehen konnte.

Zitat:

Das Problem war erstens, dass Galilei sich nicht an die Regeln der Wissenschaftlichkeit hielt, und eine Hypothese als Tatsache darstellte.


Galilei hat mitgeholfen, das Konzept der Wissenschaftlichkeit gegen den Widerstand des Vatikans zu entwickeln.

Zum Problem der "Tatsache" darf ich fragen: Stoert es jemanden, einem Kind zu sagen, dass die Erde eine Kugel ist? Obwohl sie an den Polen abgeflacht ist? Und keine glatte Oberflaeche besitzt? Hat damit jemand der glaubt, dass die Erde vier Ecken hat oder eine Scheibe ist, genauso recht, und ist vernuenftig, dabei zu bleiben, weil er schon einmal einen Berg gesehen hat? Oder weil er die Kruemmung mit einer hundert Meter langen Schnur nicht nachweisen kann?
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pariparo
Bright & HyperAtheist



Anmeldungsdatum: 22.06.2007
Beiträge: 2378
Wohnort: Berlin

Beitrag(#916080) Verfasst am: 22.01.2008, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In Mailand verfolgten über 10.000 das Gebet auf einem Großbildschirm.

Muß ja irre spannend sein, dem Papst beim Beten zuzugucken.



das hier ist noch spannender Auf den Arm nehmen
_________________
Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)

muede
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#916193) Verfasst am: 22.01.2008, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Nunja, es war ein nettes Ereignis, wiederholen wird es sich wohl nicht, da wird der neue Duce schon verhindern ...
Trotzdem, Respekt für die Profs und Studies ...
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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