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Über die Dummheit
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DemonDeLuxe
Frisch gestählt



Anmeldungsdatum: 17.08.2005
Beiträge: 672
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#393706) Verfasst am: 02.01.2006, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, wie dem auch sei.

Im übrigen finde ich das von einem blutigen Shuriken durchsäbelte Christenfischlein als Avatar sogar im FGH-Kontext etwas rabiat.
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HONI SOIT QUI MAL Y PENSE
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#393708) Verfasst am: 02.01.2006, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Aha. und schwuppdiwupp wird der Begriff als definiert betrachtet und dient zur näheren Bezeichnung anderer Begriffe: "Stalinistische Säuberungen". Nun, daß sich jede Gesellschaft vor ihren Feinden schützen muß, ist wahrlich nichts Neues. Sowas gabs auch in der BRD (Berufs- und Parteiverbote, verbunden mit dem sozialen Ruin der Betroffenen). Um's eine oder andere Milliönchen "Opfer" sind die bürgerlichen "Historiker" bekanntlich nicht verlegen. Sie "vergessen" leider, die Gründe für Deportation oder Todesstrafe zu nennen.

Unser Stalinorganist "argumentiert" hier genau wie ein Nazi im Angesicht der Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht: "Die Wehrmacht hat in Rußland Leute aufgehängt und erschossen? Wird schon seinen Grund gehabt haben -- das warnen bestimmt Partisanen!"
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#393761) Verfasst am: 02.01.2006, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

[OT] @ Demon&Schalker: Lachen bravo you made my day [/OT]
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Storm by Tim Minchin
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#393768) Verfasst am: 02.01.2006, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Unser Stalinorganist "argumentiert" hier genau wie ein Nazi im Angesicht der Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht: "Die Wehrmacht hat in Rußland Leute aufgehängt und erschossen? Wird schon seinen Grund gehabt haben -- das warnen bestimmt Partisanen!"


Mit dem geringfügigen Unterschied, daß die Wehrmacht sich dort aufgrund ihres verbrecherischen Vernichtungskrieges befand, während die Staatsorgane des sowjetischen Arbeiter- und Bauern-Staates Schädlinge dieses Staates unschädlich machten.

Aber so feine Unterscheidungen liegen dem bürgerlich und wenig Denkenden wohl nicht, zwischen Überfall auf fremde Länder und Schutz des eigenen Staates zu differenzieren.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#393770) Verfasst am: 02.01.2006, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Unser Stalinorganist "argumentiert" hier genau wie ein Nazi im Angesicht der Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht: "Die Wehrmacht hat in Rußland Leute aufgehängt und erschossen? Wird schon seinen Grund gehabt haben -- das warnen bestimmt Partisanen!"


Mit dem geringfügigen Unterschied, daß die Wehrmacht sich dort aufgrund ihres verbrecherischen Vernichtungskrieges befand, während die Staatsorgane des sowjetischen Arbeiter- und Bauern-Staates Schädlinge dieses Staates unschädlich machten.

Aber so feine Unterscheidungen liegen dem bürgerlich und wenig Denkenden wohl nicht, zwischen Überfall auf fremde Länder und Schutz des eigenen Staates zu differenzieren.

Ergo dürften die deutschen Sozialisten ins KZ gesteckt werden.
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Trish:(
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#393772) Verfasst am: 02.01.2006, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Unser Stalinorganist "argumentiert" hier genau wie ein Nazi im Angesicht der Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht: "Die Wehrmacht hat in Rußland Leute aufgehängt und erschossen? Wird schon seinen Grund gehabt haben -- das warnen bestimmt Partisanen!"


Mit dem geringfügigen Unterschied, daß die Wehrmacht sich dort aufgrund ihres verbrecherischen Vernichtungskrieges befand, während die Staatsorgane des sowjetischen Arbeiter- und Bauern-Staates Schädlinge dieses Staates unschädlich machten.

Aber so feine Unterscheidungen liegen dem bürgerlich und wenig Denkenden wohl nicht, zwischen Überfall auf fremde Länder und Schutz des eigenen Staates zu differenzieren.

Du maßt dir genau wie die Nazis an, bestimmte Gruppen von Menschen als Schädlinge zu bezeichnen. Ob man die "Schädlinge" nun innerhalb oder außerhalb des eigenen Staatsgebietes ausmacht, macht dabei keinen qualitativen Unterschied.

Im übrigen sei erinnert:

Zitat:
Das FGH steht für Wahrung der Menschenwürde, Aufklärung und Toleranz. Es ist gegen Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und jede Form des politischen und religiösen Extremismus, sowie gegen Versuche, durch solche Weltanschauungen verursachte Verbrechen zu verharmlosen oder zu relativieren.

Wir schätzen das Recht auf freie Meinungsäußerung als ein hohes Gut und sehen uns als eine Plattform für einen ungestörten, freien, konstruktiven Meinungsaustausch auf der Basis möglichst rationaler Argumente. Persönliche Beleidigungen, Verleumdungen oder hohle Schimpf- und Hasstiraden sind daher ebenso unerwünscht (siehe die Netiquette), wie sonstwie menschenverachtende Beiträge. Dies gilt auch bereits dann, wenn deren rechtliche Relevanz nicht so eindeutig bestimmbar ist.

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Shadaik
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Beitrag(#393779) Verfasst am: 02.01.2006, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
[...]Schädlinge dieses Staates unschädlich machten.

Komisch, das hat in den 40ern doch schonmal jemand gesagt (naja,eher geschriien).

Ich glaube, es war so ein Österreicher mit Schnauzbart.

Einer von den beiden
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
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Beitrag(#393782) Verfasst am: 02.01.2006, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Ergo dürften die deutschen Sozialisten ins KZ gesteckt werden.


Nun, das wäre nicht das erste Mal und wird auch NIE das letzte Mal sein, solange der Staat ein bürgerlicher Klassenstaat ist und die Gesetze von bestochenen Lakaien erlassen und umgesetzt werden. Allerdings wird zu solchen Mitteln erst zu Zeiten verschärfter Krise und aufkommender oder vorhandener Unruhe gegriffen.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
... Menschen als Schädlinge zu bezeichnen ...


Nun, soll ich Menschen, die bewußt und gezielt Schaden für Andere erzeugen, als Nützlinge oder gute Menschen bezeichnen?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#393783) Verfasst am: 02.01.2006, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Ergo dürften die deutschen Sozialisten ins KZ gesteckt werden.


Nun, das wäre nicht das erste Mal und wird auch NIE das letzte Mal sein, solange der Staat ein bürgerlicher Klassenstaat ist und die Gesetze von bestochenen Lakaien erlassen und umgesetzt werden. Allerdings wird zu solchen Mitteln erst zu Zeiten verschärfter Krise und aufkommender oder vorhandener Unruhe gegriffen.


Naturalistischer Fehlschluss.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#393786) Verfasst am: 02.01.2006, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Komisch, das hat in den 40ern doch schonmal jemand gesagt (naja,eher geschriien).


Nö, der hat was von Schädlingen am "Volkskörper" oder der "Volksgemeinschaft" rumgekräht, um zu verschleiern, das es sich um Schädlinge an den Interessen des deutschen und internationalen Großkapitals handelte. Im Unterschied zu den Faschisten lügen wir nicht, sondern nennen Roß und Reiter und sagen genau, gegen wen im Interesse der werktätigen Bevölkerungsmehrheit vorgegangen werden muß.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#393788) Verfasst am: 02.01.2006, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Naturalistischer Fehlschluss.


Nee, theoretisch begründbare und historisch nachweisbare Tatsache. Aber mit Fakten hast Du's ja bekanntlich nicht so.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#393790) Verfasst am: 02.01.2006, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Nee, theoretisch begründbare und historisch nachweisbare Tatsache.


Vielleicht, nur blöderweise überhaupt keine Antwort auf modoroks Aussage. Genauso wie das keine Widerlegung meiner Aussage ist.
Du kannst dich ja 'mal informieren, was der Begriff 'naturalistischer Fehlschluss' bedeutet.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#393795) Verfasst am: 02.01.2006, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Du kannst dich ja 'mal informieren, was der Begriff 'naturalistischer Fehlschluss' bedeutet.


Ich kann in meiner Aussage keinen erkennen. Bitte, großer Meister, erklär's mir!
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#393804) Verfasst am: 02.01.2006, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Ich kann in meiner Aussage keinen erkennen.


Ja, das dachte ich mir schon.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#393822) Verfasst am: 02.01.2006, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Komisch, das hat in den 40ern doch schonmal jemand gesagt (naja,eher geschriien).


Nö, der hat was von Schädlingen am "Volkskörper" oder der "Volksgemeinschaft" rumgekräht, um zu verschleiern, das es sich um Schädlinge an den Interessen des deutschen und internationalen Großkapitals handelte. Im Unterschied zu den Faschisten lügen wir nicht, sondern nennen Roß und Reiter und sagen genau, gegen wen im Interesse der werktätigen Bevölkerungsmehrheit vorgegangen werden muß.

Tja, das behaupteten die Nazi auch von sich. Sie hetzten gerne gegen das "Fnanzjudentum" - "Kapitalisten" ist da nur eine andere Vokabel für den selben Wahn minus Rassismus.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#393933) Verfasst am: 02.01.2006, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Und ist der Blick erst einmal so richtig schön eingetunnelt, lassen sich im wirren Kopf auch Marx und das Christentum versöhnen.


Dafür muss der Blick nicht eingetunnelt sein. Die Theorie, dass Christentum/Judentum und Marxismus zwei im Grunde wesensverwandte Ideologien sind, ist doch nun wirklich nicht neu. Bereits Bertrand Russel wies auf den echatalogischen Heillehrenscharakter beider hin. So wurden im Marxismus einfach nur bestimmte Begrifflichkeiten ausgetauscht, während der Gefühls- und Glaubensgehalt aber derselbe blieb. Jahwe ist demnach identisch mit dem dialektischen Materialismus, der Messias mit Marx, die verheißene Wiederkunft Christi mit der verheißenen Weltrevolution und das Reich Gottes mit dem kommunistischen Staat. Der Universalanspruch des Marxismus und seine daraus folgenden Missionsneigung sind hier ebenfalls als Erbe monotheistischen Denkens anzusehen.

Ähnliches ließe sich (eingeschränkt) auch über die Ideologie der Wissenschafts- und Fortschrittsgläubigkeit sagen.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#394079) Verfasst am: 03.01.2006, 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Tja, das behaupteten die Nazi auch von sich. Sie hetzten gerne gegen das "Fnanzjudentum" - "Kapitalisten" ist da nur eine andere Vokabel für den selben Wahn minus Rassismus.


Sehr richtig. Nur verkehrtrum. Die Nazis brauchten ja eine Massenbasis. Da die Arbeiter langsam von Krise, Elend und Ausbeutung den Kanal voll hatten und sich zunehmend dem Sozialismus zuwandten (die KPD hatte bis zu 6 Millionen Wähler!), wurde eine ideologische Alternative geschaffen, die sich sozialistischer Elemente bediente, sie aber in nationalistischer und rassistischer Weise pervertierte. Auftraggeber und Gewinner war das deutsche und internationale Großkapital.

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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#394088) Verfasst am: 03.01.2006, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Und ist der Blick erst einmal so richtig schön eingetunnelt, lassen sich im wirren Kopf auch Marx und das Christentum versöhnen.


Dafür muss der Blick nicht eingetunnelt sein. Die Theorie, dass Christentum/Judentum und Marxismus zwei im Grunde wesensverwandte Ideologien sind, ist doch nun wirklich nicht neu. Bereits Bertrand Russel wies auf den echatalogischen Heillehrenscharakter beider hin. So wurden im Marxismus einfach nur bestimmte Begrifflichkeiten ausgetauscht, während der Gefühls- und Glaubensgehalt aber derselbe blieb. Jahwe ist demnach identisch mit dem dialektischen Materialismus, der Messias mit Marx, die verheißene Wiederkunft Christi mit der verheißenen Weltrevolution und das Reich Gottes mit dem kommunistischen Staat. Der Universalanspruch des Marxismus und seine daraus folgenden Missionsneigung sind hier ebenfalls als Erbe monotheistischen Denkens anzusehen.

Ähnliches ließe sich (eingeschränkt) auch über die Ideologie der Wissenschafts- und Fortschrittsgläubigkeit sagen.


Darum blieb mir als Sympathisant des Kommunismus dieser auch suspekt. Da ich atheistisch sozialisiert bin, hatte ich immer große Abneigung gegen den Universalitätsanspruch des Kommunismus. Allerdings ist er mit seiner Heilslehre sehr attraktiv, so erinnern mich manche Trotzkisten, die ich selber kennen gelernt habe, von ihrem Habitus an die Jesusfreaks. Obwohl bei jenen mehr Sachverstand dahinter steckt... was aber nicht unbedingt vor Torheit schützt...
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#394097) Verfasst am: 03.01.2006, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

... Universalitätsanspruch des Kommunismus ...


Der hängt einfach damit zusammen, daß der Kommunismus eine wissenschaftliche Weltanschauung ist. Das heißt, der Kommunismus zielt mit wissenschaftlichen Methoden auf die Erkenntnis von Gesetzmäßigkeiten der objektiven Realität und ihrer Anwendung (nicht nur) bei der Organisation der Gesellschaft.

Wer also eine Abneigung gegen den Kommunismus hat, hat gleichzeitig eine Neigung zu Unwissenschaftlichkeit, Unwissenheit, Wunschdenken und Arroganz.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#394099) Verfasst am: 03.01.2006, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

Heilige Diskordia! Ist das 'mal wieder geil hier... Lachen
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#394103) Verfasst am: 03.01.2006, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

... Universalitätsanspruch des Kommunismus ...


Der hängt einfach damit zusammen, daß der Kommunismus eine wissenschaftliche Weltanschauung ist. Das heißt, der Kommunismus zielt mit wissenschaftlichen Methoden auf die Erkenntnis von Gesetzmäßigkeiten der objektiven Realität und ihrer Anwendung (nicht nur) bei der Organisation der Gesellschaft.

Wer also eine Abneigung gegen den Kommunismus hat, hat gleichzeitig eine Neigung zu Unwissenschaftlichkeit, Unwissenheit, Wunschdenken und Arroganz.


Es gibt Wissenschaftler, die Wissenschaftskritik betreiben.

Wissenschaft, insbesondere Geisteswissenschaft, ist nicht unabhängig von der persönlichen Einstellung der Wissenschaftler und somit mit dem Makel des Subjektivismus behaftet. Das gilt für alle gleichermaßen... schließt somit den Marxismus nicht aus.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#394107) Verfasst am: 03.01.2006, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

...mit dem Makel des Subjektivismus behaftet.


Richtig. Und deshalb gilt im wissenschaftlichen Kommunismus als Kriterium der Wahrheit nicht die breite Zustimmung und häufige Wiederholung in verschiedensten Medien, sondern die Anwendbarkeit der Erkenntnisse in der Praxis.

Sehr eindrucksvoll läßt sich retrospektiv die Parallelität von Mißachtung der von Marx, Engels, Lenin und Stalin erkannten und zunehmend in der Praxis umgesetzten Gesetzmäßigkeiten und Niedergang des Sozialismus nachweisen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#394108) Verfasst am: 03.01.2006, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Es gibt Wissenschaftler, die Wissenschaftskritik betreiben.


Ich hoffe doch sehr, dass die meisten Wissenschaftler ein gesundes Maß an Wissenschaftskritik mitbringen.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#394122) Verfasst am: 03.01.2006, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Ich hoffe doch sehr, dass die meisten Wissenschaftler ein gesundes Maß an Wissenschaftskritik mitbringen.


Hoffen und glauben bringt nichts. Sieh Dir doch die permanenten Fehlleistungen der Wirtschafts"wissenschaftler" an, die ständig den bevorstehenden Aufschwung verkünden und neue Instrumente erfinden, ihn zu beschleunigen - aber bei wissenschaftlicher Analyse vorhersehbar und an der Entwicklung nachweisbar weiter in die Krise führen.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#394124) Verfasst am: 03.01.2006, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Und ist der Blick erst einmal so richtig schön eingetunnelt, lassen sich im wirren Kopf auch Marx und das Christentum versöhnen.


Dafür muss der Blick nicht eingetunnelt sein. Die Theorie, dass Christentum/Judentum und Marxismus zwei im Grunde wesensverwandte Ideologien sind, ist doch nun wirklich nicht neu. Bereits Bertrand Russel wies auf den echatalogischen Heillehrenscharakter beider hin. So wurden im Marxismus einfach nur bestimmte Begrifflichkeiten ausgetauscht, während der Gefühls- und Glaubensgehalt aber derselbe blieb. Jahwe ist demnach identisch mit dem dialektischen Materialismus, der Messias mit Marx, die verheißene Wiederkunft Christi mit der verheißenen Weltrevolution und das Reich Gottes mit dem kommunistischen Staat. Der Universalanspruch des Marxismus und seine daraus folgenden Missionsneigung sind hier ebenfalls als Erbe monotheistischen Denkens anzusehen.


Gerade die Wesensverwandheit der Ideologien habe ich immer wieder ins Feld geführt - auch wenn ich die Gleichsetzung der Marxschen Philosophie mit dem archaischen Christenunfug nicht uneingeschränkt unterschreiben würde (zumal ich ohnehin nicht alles unterschreiben würde, was der Bertie so alles von sich gegeben hat). Wenn ich allerdings die eine Gottheit durch die andere ERSETZE, kann ich nicht anschließend weiterhin beide anbeten. Marx hat bekanntlich dem Christentum bzw. der Religion allgemein gegenüber eine sehr dezidierte Meinung. "Kommunist weil Christ" ist schlichtweg Unfug. Sicher hat es in der Geschichte schon "christliche Kommunisten" gegeben. Aber eine der m.E. zweifellos richtigen Analysen Marx´ betrifft die affirmative Rolle der Religion bei der Unterdrückung durch die Herrschenden. Wenn man dem guten Karl Marx jetzt - nachdem man ihm schon Stalin und Konsorten sowie den "Marx-ismus" untergeschoben hat - auch noch die (berechtigte!) Religionskritik stiehlt, begeht man ja quasi schon Leichenschändung!

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ähnliches ließe sich (eingeschränkt) auch über die Ideologie der Wissenschafts- und Fortschrittsgläubigkeit sagen.


Das trifft vielleicht für den Wortteil "Gläubigkeit" zu, nicht für "Wissenschaft".
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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DemonDeLuxe
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Anmeldungsdatum: 17.08.2005
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Beitrag(#394177) Verfasst am: 03.01.2006, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Torsten, das Diskutieren mit Dir gebei ich einfach 'mal besser auf, aber könntest Du vielleicht wenigestens 'mal diesen verschwurbelten Idelogenjargon abstellen? Da rollen sich einem ja die Zehennägel auf bei soviel pompös daherkommender Politfaselei, die letztendlich doch nichts anderes bezwecken soll, als enge Denke breit auszurollen, gewürzt mit einem Feuerwerk an Beleidigungen gegenüber allem, was nicht "auf Linie" ist.

Bis gestern dachte ich, solcherlei Ausdrucksweise fände man nur bis maximal Klasse 12 bei Leuten, die "ganz doll politisch sein" wollen, oder als Satire.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#394208) Verfasst am: 03.01.2006, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Auftraggeber und Gewinner war das deutsche und internationale Großkapital.

Das ist mal wieder die Realität so zurechtgebogen, daß sie ins eigene Weltbild paßt. Wahr ist, daß "das Großkapital" (wer auch immer das im einzelnen sein mochte) durch den Wirtschaftsaufschwung und die gesteigerte Rüstung profitiert hat. Hitler jedoch als eine Marionette des "Großkapitals" hinzustellen ist reiner Quatsch und verkennt die Geschichte des Aufstiegs der NSDAP, deren Ideenwelt einem Milieu entstammt, das gar nicht proletenhaft und kleinleutemäßig genug gedacht werden kann. Wahr ist zwar, daß Repräsentanten der großen Konzerne sich sozusagen auf eine Koalititon mit den Nazis einließen sie mit Geld unterstützten; wahr ist aber auch, daß sie sich zunächst zögerlich verhielten und Hitler erst durch einflußreiche Förderer Zutritt verschafft werden mußte.

Naja, da bin ich wohl wieder den Lügen bürgerlicher Geschichtsschreibung aufgesessen.
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#394209) Verfasst am: 03.01.2006, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

DemonDeLuxe hat folgendes geschrieben:
Torsten, das Diskutieren mit Dir gebei ich einfach 'mal besser auf, aber könntest Du vielleicht wenigestens 'mal diesen verschwurbelten Idelogenjargon abstellen?


Warum schreibst Du nicht einfach: "Ich habe keine Sachargumente. Um aber weiter mitzulabern, kritisiere ich Deine verwendeten Begriffe. Bitte stelle sie ab." Das wäre wenigstens ehrlich.

Was mir nach der Wiedervereinnahmung an den Wessis hervorstechend auffiel, war ihr Talent, mit vielen gedrechselten Worten keine, falsche oder banale Inhalte zu äußern.
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Ralf Rudolfy
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Beiträge: 26674

Beitrag(#394211) Verfasst am: 03.01.2006, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:


Was mir nach der Wiedervereinnahmung an den Wessis hervorstechend auffiel, war ihr Talent, mit vielen gedrechselten Worten keine, falsche oder banale Inhalte zu äußern.

Da ist dann wohl in dieser Hinsicht tatsächlich zusammengewachsen, was zusammengehörte.
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#394214) Verfasst am: 03.01.2006, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Wahr ist, daß "das Großkapital" (wer auch immer das im einzelnen sein mochte) durch den Wirtschaftsaufschwung und die gesteigerte Rüstung profitiert hat.
...
Naja, da bin ich wohl wieder den Lügen bürgerlicher Geschichtsschreibung aufgesessen.


Allerdings. Obwohl selbst in den bürgerlichen Medien die Sponsoren der NSDAP und Hitlers genannt werden. Zudem: Glaubst Du, die schwarzen Geldköfferchen mit schwer nachweisbarer Quelle seien eine Erfindung der Neuzeit?
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