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Die Erde war nie eine Scheibe?
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#374489) Verfasst am: 17.11.2005, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
Obwohl selbst da schon vielen Urvölkern bekannt war, daß die Erde rund ist. Sonst hätte sich wohl kaum der Ackerbau und der Kalender entwickeln können.


Blödsinn. "Urvölker" wussten bestimmt noch nicht, dass die Erde eine Kugel ist (zur Info: Hochkulturen sind bitte keine "Urvölker").
Und lol, wieso braucht man für den Ackerbau das Wissen, dass die Erde eine Kugel ist ?

Das ist sogar ehr hinderlich. Sphärische Geometrie, um die Ackergröße zu berechnen? Ne, dann lieber Euklid.
Ich denke, die ersten, die das geblickt haben, waren Seefahrernationen.
_________________
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Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#374533) Verfasst am: 17.11.2005, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich denke, die ersten, die das geblickt haben, waren Seefahrernationen.


Die Griechen haben zwar Kolonien überall im Mittelmeer gegründet, trotzdem würde ich sie nicht als "Seefahrernation" bezeichnen. Und das gilt nur für den europäischen Kulturraum: ich weiss nicht, welche frühen Hochkulturen die Kugelform der Erde kannten. Aber zumindest seit der Antike ist dieses Wissen von den Griechen bekannt.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#374551) Verfasst am: 17.11.2005, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt offenbar nicht "DIE" Kirche. Insofern rudere ich in meiner Aussage teilweise etwas zurück.

Es ist aber bekannt, dass eine Minderheit christlicher Schreiber sich gegen eine kugelförmige Erde aussprachen:

Lactantius (245-325) bezeichnet die Vorstellung als unsinnig, da Menschen auf der Unterseite herunterfallen würden.
Cyril von Jerusalem (315-386) verstand die Erde als ein auf Wasser schwimmendes Firmament. Es ist jedoch unklar, ob das als eine biblisch-poetische oder eine wissenschaftliche Aussage zu verstehen ist.
Johannes Chrysostomos (349-407) sah in einer kugelförmigen Erde einen Widerspruch zur Bibel.
Severian, der Bischof von Gabala (ca. 408) und Diodorus von Tarsus (ca. 394) vertraten eine flache Erde.
Kosmas Indikopleustes (547) bezeichnete die Erde in seiner Christlichen Topographie als "ein Parallelogram, flach, und von vier Meeren umgeben".
Basilius der Große (329-379) vertrat den Standpunkt, dass die Frage irrelevant sei.
Es bleibt unklar welchen Einfluss diese Schreiber hatten; die Ansichten reichen von bedeutend (z. B. Andrew Dickson White) bis irrelevant (z. B. Jeffrey Russell). Russell vertritt die Ansicht, die flache Erde des Mittelalters sei ein neuzeitlicher Mythos, aus der Ansicht eines primitiven Mittelalters entstanden oder um das Mittelalter gering darzustellen.

Von einer kugelförmigen Erde schrieben die folgenden Autoren der christlichen Spätantike und des Mittelalters (Liste nach Reinhard Krüger):
Könige und Politiker: Cassiodor, Brunetto Latini, Westgotenkönig Sisebut, König Alfred von England, Alfonso X, el Sabio
Kirchenväter, Päpste, Bischöfe, Ordensleute und Priester: Basilius von Caesarea, Ambrosius von Mailand, Aurelius Augustinus, Paulus Orosius, Jornandes (oder Jordanes) von Ravenna, Isidor von Sevilla, Virgilius von Salzburg, Adam von Bremen, Der irische Mönch Dicuil, Erzpriester Leo aus Neapel, Notker der Deutsche von Sankt-Gallen, Hermann der Lahme, Hildegard von Bingen, Gautier de Metz, Berthold von Regensburg, Meister Eckehart, Gerbert d’Aurillac (Papst Sylvester II), Enea Silvio Piccolomini (Papst Pius II).
Theologen und Naturphilosophen: Ampelius, Chalcidius, Macrobius, Martianus Capella, Boethius, Beda Venerabilis, Theodulf von Orléans, Rabanus Maurus, Remigius von Auxerre, Johannes Scottus Eriugena, Guillaume de Conches, Pierre Abélard, Honorius Augustodunensis, Philippe de Thaün, Abu-Idrisi, Bernardus Sylvester, Petrus Comestor, Thierry de Chartres, Gautier de Châtillon, Alexander Neckam, Alain de Lille, Ibn-Rušd (Averroes), Mose ben Maimon (Maimonides), Lambert de Saint-Omer, Gervaise de Tilbury, Robert Grosseteste, Johannes de Sacrobosco, Thomas de Cantimpré, Jean de Meung, Peire de Corbian, Vincent de Beauvais, Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Robertus Anglicus, Juan Gil de Zámora, Perot de Garbelei, Roger Bacon, Ristoro d’Arezzo, Cecco d’Ascoli, Fazio degli Uberti, Levi Ben Gerson, Konrad von Megenberg, Nicole Oresme, Geoffrey Chaucer, Pierre d’Ailly, Alfonso de la Torre, Toscanelli.
Dichter, Reisende, Buchdrucker, Seefahrer, Händler: Snorri Sturluson, Marco Polo, Dante Alighieri, Brochard der Deutsche, Jean de Mandeville, Christine de Pizan, William Caxton, Martin Behaim, Christoph Columbus.

Es liegen kaum Aufzeichnungen aus den Jahren 600-1000 zur Frage der Gestalt der Erde vor.

In der Tat spricht vieles dafür, dass die Kugelgestalt der Erde zumindest seit dem 11. oder 12. Jahrhundert unter Gelehrten unbestritten war:

Aristoteles, der Belege für eine kugelförmige Erde anführte, galt als größte Autorität in Fragen der Naturwissenschaft, seine Werke wurden viel gelesen und weit verbreitet.
Der Reichsapfel, eine der Reichsinsignien des Heiligen Römischen Reiches, symbolisiert die Weltkugel.
Zur Zeit von Christoph Columbus (ausgehendes 15. Jahrhundert) wurde, entgegen einer weitverbreiteten Ansicht, die Kugelgestalt der Erde längst nicht mehr in Frage gestellt. Differenzen gab es lediglich über die korrekte Bestimmung des Erdumfangs. Kolumbus, der im Gegensatz zur vorherrschenden Expertenmeinung einen geringeren Erdumfang und eine größere Ausdehnung der eurasischen Landmasse annahm, hielt China und Indien auf dem Weg nach Westen für erreichbar. Für den damaligen Stand des Schiffbaus wäre dies aber ein aussichtsloses Unternehmen gewesen. Nur die Tatsache, dass „zufällig“ Amerika existierte, rettete seine Expedition vor dem Scheitern.

Die portugiesischen Entdecker Süd-Afrikas und Asiens, und dann insbesondere die Weltumsegler Magellan und Francis Drake lieferten letztendlich auch den praktischen Nachweis für die Kugelgestalt der Erde.

Die Streitigkeiten zwischen Galileo Galilei und seinen Anhängern mit der damaligen etablierten Wissenschaft, auf deren Seite sich auch die katholischen Kirche stellte, hatten also im Gegensatz zu einer weitverbreiteten Ansicht nicht zum Thema, ob die Erde flach ist, dieses Weltbild wurde 90 Jahre nach Magellans Weltumsegelung von niemandem mehr vertreten. Sie drehten sich vielmehr darum, ob die Erde (geozentrisches Weltbild) oder die Sonne (heliozentrisches Weltbild) im Mittelpunkt des Universums steht.

Giordano Bruno stellte sich gegen das geozentrische Weltbild, nahm stattdessen an, dass die Welt und die Menschen ein einmaliger "Unfall" einer einzelnen lebenden "Welt-Substanz" seien und bekannte sich zur kopernikanischen Theorie. Darüber hinaus glaubte Bruno nicht nur, dass das Weltall unendlich ist, sondern dass es auch unendlich viele Lebewesen auf anderen Planeten im Universum gibt.

In den USA und Großbritannien vertraten im 19. Jahrhundert einige kleine christliche Gruppen die Lehre einer flachen Erde als konform mit der Bibel. Die Flat Earth Society ist eine Organisation zur Verbreitung dieser Ansicht. Selbst unter Fundamentalisten bilden diese jedoch eine winzige Minderheit.

QUELLE: Wikipedia

Über die Begriffe Urvölker oder Hochkulturen möchte ich hier auch nicht streiten. Die Kritiker meiner Aussage haben im Prinzip ja auch recht. Dennoch, war z.B. die Glockenbecherkultur oder Stonhenge nun eine Hochkultur oder doch eher ein europäisches Urvolk? Sind wir heute eine Hochkultur? Wissen und Technik alleine machen m.E. noch keine Hoch-Kultur aus. Darüber zu streiten artet aber in Rechthaberei aus. Dann gebe ich hiermit nach.

Das nun ein Kalender und die Entwicklung solcher "Meßskalen" u.a. etwas mit Ackerbau zu tun hat, erschließt sich m.E. aus reiner Logik. Ein Kreis hat bekanntlich 360Grad. Das ist u.a. Grundlage unseres Kalenders (natürlich mit Abweichungen und Anpassungen). Daraus kann man schließen, daß das Wissen über die "runde" Erde bereits in der Steinzeit, also auch Urvölkern, bekannt war. Neben den Menschen von Stonehenge z.B. auch den Dogon - die übrigens noch vieles mehr wußten. Für Menschen der Jungsteinzeit und frühe Ackerbauern war es entscheidend zu wissen, wann die Saat aufs Feld gebracht werden sollte und wann geerntet werden kann. Stonhenge hat vermutlich genau diesem Zweck gedient. Ein weiterer Zweck waren natürlich Ritualhandlungen und religiöse Feste. Himmelsbeobachtung haben ebenso Indianerstämme betrieben und hieraus ihre Schlüsse, lange vor den sogenannten Hochkulturen, ziehen können.
Es ist also mit Sicherheit keine Leistung der Hochkulturen, daß wir heute wissen das die Erde weder das Zentrum des Universums noch eine Scheibe ist. Diese haben lediglich verlorenes Wissen wiederentdeckt. Und genau das versuchte die Kirche gerne zu verhindern.
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fred
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Anmeldungsdatum: 19.10.2005
Beiträge: 261

Beitrag(#374553) Verfasst am: 17.11.2005, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

[edit: oops konstrukt - da haben wir gleichzeitig gegoogelt...]

Gebe zu, dass ich hier auf dünnem Eis stehe (es also nicht weiss),
aber ich glaube nicht, dass es in Urvölkern und Zivilisationen lange vor den Griechen schon bekannt war bzw. bekannt sein konnte.

Denn um solch eine kühne Behauptung "Erde ist Kugel" zu belegen (die ja zunächst der Wahrnehmung und dem "gesunden Menschenverstand" widerspricht) braucht es ein zumindest ein Mindestmass an Mathematik (und vielleicht Astronomie / Physik), wofür seinerseits wieder eine Sprache und insbesondere Schrift notwendig sind.
(die meisten Kleinkinder, denen man das erzählt, fragen zunächst, warum denn die Menschen auf der anderen Seite nicht herunterfallen - und das werden sich die Leute damals auch gefragt haben)

Schrift:

-Keilschrift, Zwischenstromland: ca. 4000-3000 v.Chr
-Hieroglyphen, Ägypten: ca 3000 v.Chr.
-Buchstabenschrift: ca. 2000-1000 v. Chr.
-Griechische Schrift: ca. 1000-800 v. Chr.

Mathematik:

-Ägypten: kannten 4 Grundrechenarten und konnten Inhalt und Volumen einfacher Flächen/Körper berechnen.
-Chinesen: ca. 1000-100 v. Chr. (Kalender)
-Griechen: ca. 600 v.Chr. (Pythagoras)

Ich kann mir gut vorstellen, dass es die Griechen waren, die es als erste wussten
(im Gegensatz zu: vermuteten)
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#374556) Verfasst am: 17.11.2005, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

fred hat folgendes geschrieben:
[edit: oops konstrukt - da haben wir gleichzeitig gegoogelt...]

Gebe zu, dass ich hier auf dünnem Eis stehe (es also nicht weiss),
aber ich glaube nicht, dass es in Urvölkern und Zivilisationen lange vor den Griechen schon bekannt war bzw. bekannt sein konnte.

Denn um solch eine kühne Behauptung "Erde ist Kugel" zu belegen (die ja zunächst der Wahrnehmung und dem "gesunden Menschenverstand" widerspricht) braucht es ein zumindest ein Mindestmass an Mathematik (und vielleicht Astronomie / Physik), wofür seinerseits wieder eine Sprache und insbesondere Schrift notwendig sind.
(die meisten Kleinkinder, denen man das erzählt, fragen zunächst, warum denn die Menschen auf der anderen Seite nicht herunterfallen - und das werden sich die Leute damals auch gefragt haben)

Schrift:




-Keilschrift, Zwischenstromland: ca. 4000-3000 v.Chr
-Hieroglyphen, Ägypten: ca 3000 v.Chr.
-Buchstabenschrift: ca. 2000-1000 v. Chr.
-Griechische Schrift: ca. 1000-800 v. Chr.

Mathematik:

-Ägypten: kannten 4 Grundrechenarten und konnten Inhalt und Volumen einfacher Flächen/Körper berechnen.
-Chinesen: ca. 1000-100 v. Chr. (Kalender)
-Griechen: ca. 600 v.Chr. (Pythagoras)

Ich kann mir gut vorstellen, dass es die Griechen waren, die es als erste wussten
(im Gegensatz zu: vermuteten)


Nun ja, verlorenes Wissen zu belegen kommt einem esoterischen Akt gleich zwinkern
Nennen wir es mal so: ich "glaube" eben daran, daß es bereits vor unserer Geschichte (heute unbekannte) Kulturen gegeben hat, die solches o.ä. Wissen hatten. Woher die Ägypter ihr Verständnis zum Bau der Pyramiden hatten ist ja auch nicht wirklich bekannt...und doch hatten sie es eben. Und erst die ganze Geschichte rund um Atlantis zwinkern
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fred
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Anmeldungsdatum: 19.10.2005
Beiträge: 261

Beitrag(#374558) Verfasst am: 17.11.2005, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Nun ja, verlorenes Wissen zu belegen kommt einem esoterischen Akt gleich

würde mich übrigens nicht wundern, wenn von unserer Generation (oder besser: vom letzten und von diesem Jahrhundert) später mal genausowenig übrig bliebe:

- heutige Bücher vergilben schon nach 10-20 Jahren,
- für Disketten, Bänder, CDs, DVDs etc. findet man schon nach wenigen Jahren weder Laufwerke, noch Software die das noch unterstützt.
- im www ist sowieso nichts sicher (tote links und so)

Wenn Dir was wichtig ist, schreib's auf Pergament, dann können's unsere Nachkommen in 2000 jahren vielleicht noch lesen zwinkern
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Konstrukt
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Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#374560) Verfasst am: 17.11.2005, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

fred hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Nun ja, verlorenes Wissen zu belegen kommt einem esoterischen Akt gleich

würde mich übrigens nicht wundern, wenn von unserer Generation (oder besser: vom letzten und von diesem Jahrhundert) später mal genausowenig übrig bliebe:

- heutige Bücher vergilben schon nach 10-20 Jahren,
- für Disketten, Bänder, CDs, DVDs etc. findet man schon nach wenigen Jahren weder Laufwerke, noch Software die das noch unterstützt.
- im www ist sowieso nichts sicher (tote links und so)

Wenn Dir was wichtig ist, schreib's auf Pergament, dann können's unsere Nachkommen in 2000 jahren vielleicht noch lesen zwinkern


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King Lui
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Anmeldungsdatum: 19.11.2004
Beiträge: 211

Beitrag(#374582) Verfasst am: 17.11.2005, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

fred hat folgendes geschrieben:
Gebe zu, dass ich hier auf dünnem Eis stehe (es also nicht weiss),
aber ich glaube nicht, dass es in Urvölkern und Zivilisationen lange vor den Griechen schon bekannt war bzw. bekannt sein konnte.


Zitat:
Die ältesten Schriftzeugnisse menschlicher Kultur kennen eine flache Erde. In Mesopotamien stellte man sich die Erde als eine auf einem Ozean schwimmende Scheibe vor. Diesem Modell folgten auch die frühen griechischen Philosophen Anaximander und Hekataios.


Gleiche Quelle wie oben: http://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde

Zitat:
Die irrige Vorstellung über das mittelalterliche Weltbild lässt sich auf die Zeit der Aufklärung zurückführen. Diese Zeit war geprägt von dem Bemühen. sich von Kirchen- und Mönchstum abzugrenzen und die den Klerus generell als ungebildet und Wissenschaftsfeindlich abzustempeln. Das vermeintlich flache Weltbild passte so besonders gut als Objekt der Ironie.


Quelle: http://turba-delirantium.skyrocket.de/wissenschaft/kugelgestalt_der_erde.htm
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Bastelanleitung für ein ideologisches Weltbild:
1. Stülpe den Tatsachen eine höhere Wahrheit über.
2. Passe die Tatsachen der höheren Wahrheit an.
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GermanHeretic
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Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#374583) Verfasst am: 17.11.2005, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
Sind wir heute eine Hochkultur?

Hihi.

Zitat:
Das nun ein Kalender und die Entwicklung solcher "Meßskalen" u.a. etwas mit Ackerbau zu tun hat, erschließt sich m.E. aus reiner Logik. Ein Kreis hat bekanntlich 360Grad. Das ist u.a. Grundlage unseres Kalenders (natürlich mit Abweichungen und Anpassungen).

Äh, daß unser Kreis 360 Grad hat, ist scheißegal. Das hat er nur, weil die Sumerer im Hexagesimalsystem rechneten. 400 Neugrad (Gon), 12 Abschnitte, 1 Purzel oder 2*pi tun es auch.
Die Grundlage unseres Kalenders sind Zeittakte, die von der Sonne vorgegeben werden, bei älteren Kalendern (dem jüdischen zB) der Mond. Und dafür ist es irrelevant, ob die Erde eine Kugel, eine Scheibe, eine Hohlwelt oder die Matrix ist, solange die Takte periodisch auftauchen.
Aber ich will nicht ausschließen, daß Kalendererstellung und Erkenntnis über die Kugelgestalt gleichzeitig und abhängig voneinander aufgetaucht sind.
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fred
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Anmeldungsdatum: 19.10.2005
Beiträge: 261

Beitrag(#374586) Verfasst am: 17.11.2005, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Äh - King Lui (Babadibui - wenn ich nicht irre) - was willst Du mir damit sagen ?
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King Lui
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Anmeldungsdatum: 19.11.2004
Beiträge: 211

Beitrag(#374662) Verfasst am: 17.11.2005, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

fred hat folgendes geschrieben:
Äh - King Lui (Babadibui - wenn ich nicht irre) - was willst Du mir damit sagen ?


1. Ich teile deine Vermutung, dass die Ansicht, dass die Erde rund ist, mit den Griechen aufkam.

2. Hat nichts mit deinem Forumsbetrag zu tun. Mir scheint nur, dass auch ein Mensch der sich für aufgeklärt hält, ganz schön schnell übers Ziel hinausschießen kann.

siehe z. B. auch hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=10129
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2. Passe die Tatsachen der höheren Wahrheit an.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#374675) Verfasst am: 17.11.2005, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
CoS hat folgendes geschrieben:
...

Ist ja schockierend! Soweit ich mich entsinnen kann, haben die uns das nicht so unterrichtet! Ich muss aber dazu sagen, dass ich zu roten Zeiten in der Schule war und man dort natürlich eine allgemeine antichristliche Haltung vertreten hat!

Grüße


Ich hatte die Erde-Scheibe-Geschichte in der Schule also auch falsch gelernt. 70/80er Jahre in Westdeutschland.
Also habens ja nun doch einige "falsch" gelernt. Aber was sind den die intentionen? Vor allem: Woher weiß man was man alles falsch lernt?

Zur zweiten Frage: Genau deshalb boomen die "populäre Irrtümer"-Bücher seit nunmehr gut 20 Jahren weiter.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#379826) Verfasst am: 29.11.2005, 01:30    Titel: Antworten mit Zitat

Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
Es gibt offenbar nicht "DIE" Kirche. Insofern rudere ich in meiner Aussage teilweise etwas zurück.

[...]

Die Streitigkeiten zwischen Galileo Galilei und seinen Anhängern mit der damaligen etablierten Wissenschaft, auf deren Seite sich auch die katholischen Kirche stellte, hatten also im Gegensatz zu einer weitverbreiteten Ansicht nicht zum Thema, ob die Erde flach ist, dieses Weltbild wurde 90 Jahre nach Magellans Weltumsegelung von niemandem mehr vertreten. Sie drehten sich vielmehr darum, ob die Erde (geozentrisches Weltbild) oder die Sonne (heliozentrisches Weltbild) im Mittelpunkt des Universums steht.


Es scheint, daß der Galilei relativ freundlich gesinnte Papst eingefädelt hat, daß Galilei für das von ihm vertretene heliozentrische Weltbild bestraft wurde, damit er nicht für die das Weltbild der Kirche viel stärker gefährdende Lehre von den Atomen belangt werden konnte. Ich habe dazu einen interessanten Abschnitt in "Motion Mountain" gefunden:

Zitat:
[Pietro] Redondi, a renowned historical scholar and colleague of Pierre Costabel, tells the story of the dispute between Galileo and the reactionary parts of the Catholic Church. He discovered a document of that time - the anonymous denunciation which started the trial - that allowed him to show that the condemnation of Galileo to life imprisonment for his views on the Earth’s motion was organized by his friend the Pope to protect him from a sure condemnation to death over a different issue.

The reasons for his arrest, as shown by the denunciation, were not his ideas on astronomy and on the motion of the Earth, but his statements on matter. Galileo defended the view that since matter is not scale invariant, it must be made of ‘atoms ’ or, as he called them, piccolissimi quanti - smallest quanta. This was and still is a heresy. A true Catholic is still not allowed to believe in atoms. Indeed, the theory of atoms is not compatible with the change of bread and wine into human flesh and blood, called transsubstantiation, which is a central tenet of the Catholic faith.

[...]

Today, the Catholic Church still refuses to publish the proceedings and other documents of the trial. Its officials carefully avoid the subject of atoms, as any statement on this subject would make the Catholic Church into a laughing stock.
(Quelle: Christoph Schiller, "Motion Mountain", http://www.motionmountain.net)

Mit den Augen rollen
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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