Schüler erschießt mehrere Menschen - Amoklauf beendet

[hainer]

[pariparo]

[Sokrateer]

Mobbing?

Der Typ war auf Youtube als Naturalselector89 und als Sturmgeist89 unterwegs und vertrat eine ziemlich wirre, pseudo-sozialdarwinistische Theorie. Er vergötterte die Columbine-Mörder.

Der User TheAmazingAtheist hatte schon im Juni gewarnt, dass der Typ in dieser Hinsicht eine Gefahr ist. Columbine Killers, Mental Midgets & Social Darwinism
Ich hatte das Video damals angesehen.

TheAmazingAtheist hat sich erst gestern dazu geäußert: I Knew This Would Happen

TheAmazingAtheist hatte das Tagebuch eines der Columbine-Killer gelesen. Seiner Auffassung nach sind diese Schulmörder Leute, die berühmt werden wollen. Und dieser Eric (von Columbine) sah sich in egozentrischer Weise als überlegen und herausragend. Er wusste aber auch gleichzeitig, dass das nicht stimmt. Die zwei Täter von Columbine erschossen alle, die in irgendeiner Disziplin herausragend waren. Alle, die akademischen, sportlichen oder gesellschaftlichen Erfolg hatten, standen auf ihrer Liste.

Auch dieser Finne sah sich als überlegen, obwohl er darüber jammerte, ausgestoßen zu sein. Seine Mission war es, die außer Kraft gesetzte natürliche Selektion wieder in Gang zu setzen. Er wollte, dass es ihm viele nachmachen. Er sollte posthum als Revolutionär gelten.

Der Typ folgte jedenfalls eine klaren Ideologie, die übrigens nicht nur von ihm vertreten wird. Die Erfüllung dieser Ideologie ist das plausibelste Motiv, nicht Mobbing, oder sonstwas.

Die Situation erinnert mich irgendwie an den 11.9. Da mordeten zwei Dutzend. Schon viele Monate (Jahre?) vorher hatten sie Bekennervideos aufgezeichnet, in der sie ihre Motive benannten. Und nach den Anschlägen nahm das keiner Ernst und alle fragten sich, ob sie wohl von der Gesellschaft ausgestoßen worden seien.

[Jolesch]

[Sokrateer]

[Jolesch]

[Shadaik]

Das Profil des typen gibt es übrigens als pdf im BitTorrent, wenn sich wer die komplett anschauen will.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode

[Angkor]

[Critic]

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[beachbernie]

[I.R]

[MountainKing]

Ein Zusammenhang mit PISA wäre in diesem Kontext durchaus herzustellen, nämlich der, dass die finnischen Jugendlicher leicht mehr Zeit mit Videospielen verbringen als ihre deutschen Altersgenossen und trotzdem so viel besser abschneiden. Das trifft auch noch auf andere, v.a. asiatische Länder zu, die besser abgeschnitten haben als Deutschland und für mich ist es immer wieder bezeichnend für die fehlende Seriosität v.a. der prominentesten Kritiker, dass sie diese eigentlich simpelste Überprüfung ihrer These nicht vornehmen.

Für mich beantwortet sich die Frage, warum derartige Massenmorde nach Littleton zugenommen haben, immer mehr genau damit: Littleton. Bei mehreren der Nachfolgetätern in den USA gab es positive Bezüge zu den Killern von Littleton, Steinhäuser hat sich noch am Abend vor seiner Tat eine Dokumentation darüber angesehen, S. Bosse bezeichnete einen der beiden als "Gott" und stellte sich in seinen Tagebucheinträgen explizit in die Nachfolge seiner Helden aus Littleton und Erfurt und auch der finnische Shooter machte entsprechende Aussagen. Ich denke, man kann die Hypothese aufstellen, dass "die Medien" durchaus einen Einfluss auf die neuen Taten haben, aber in einer anderen Art und Weise, nämlich durch die massive Berichterstattung darüber, ergänzt durch einen sehr erfolgreichen Film ("Bowling for Columbine"). Obwohl diese zweifellos komplett negativ war, könnte sie für diese speziellen Außenseiter, die sich möglichst extrem von der "normalen" Gesellschaft abgrenzen wollen, weil sie sich wiederum -ob real oder eingebildet- ausgegrenzt oder nicht als Teil von ihr fühlen, ein positives Rollenmodell darrstellen. Dass sehr viele Jugendliche in bestimmten Phasen derartige Krisen durchmachen und sich durch Subkulturen u.ä. abzugrenzen versuchen, ist sicher klar, aber wenn es eine bestimmte Grenze überschreitet (die sicher schwer objektiv einzuschätzen ist), wird es potentiell gefährlich, auch wenn man dies wahrscheinlich fast immer nur in der Rückschau erkennen kann.

[Shadaik]